Drogen MPU beim TÜV Süd in Karlsruhe

Nicolai

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Hallo liebes Forum,

am 31.05. war es nun soweit, mein großer Tag war gekommen, die MPU stand an. Meine Gefühle an den Tagen davor waren, nun ja, durchwachsen trifft es wohl am besten. Aber es half alles nichts, Augen zu und durch war mein Motto.


Meinen Termim hatte ich um 9:30 Uhr beim Tüv Süd in Karlsruhe. Aufgestanden bin ich gegen 7 Uhr, hatte mich ein paar mal gestreckt und bin dann halb im Delirium ins Bad gewankelt um erst einmal die Haare zu waschen, schnell ein schickes Hemd und ne Jeans angezogen und extra viel Deo unter die Arme gesprüht um den sich körperlich auswirkenden Symptomen meiner Nevosität entgegen zu wirken :D . Dann noch etwas Deo und fertig war ich. Gegessen hatte ich nichts da mir nicht danach war, aber seis drum.

Meine Mutter holte mich gegen 8:30 Uhr ab um mich zu meinem Termin zu fahren, auf dem Hinweg las ich mir nochmals meine Mappe durch...Deckblatt, Teilnahmebescheinigung vom VP, Konsumdiagramm, Ausarbeitung..Alles vollständig, es konnte also losgehen. Die Nervosität hielt sich hier eigentlich noch stark in Grenzen, was mich sehr überraschte.

Nach 20 -30 Minuten waren wir also da, ich hatte mich von meiner Mutter verabschiedet und ging mit meiner Mappe bewaffnet richtung Eingang, ich war ne halbe Stunde vor dem Termin da also rauchte ich gemütlich noch ne Zigarette. Ich musste innerlich etwas lachen als ich direkt vor dem Eingang des Tüv's einen obdachlos Aussehenden etwas älteren Herren mit Schnapsflasche und Lidltüte Sitzen sah. Ich dachte mir hm, sollte das nun ein Kandidat sein würde ich beim GA im Vergleich zu ihm wohl nen super Eindruck machen. Aber wie auch immer, ich trat meine Zigarette aus und betrat das Gebäude und lief auf den Fahrstuhl zu. In dem Moment multipliziere sich meine Aufregung um das Hundertfache. Die Tür geht auf, ich trete ein und drückte auf die 3 worauf groß Tüv Süd Life Service stand...scheiße war ich Nervös in dem Moment. Im korrekten Stockwerk angekommen betätigte ich die Klingel und der nette Sekretär den ich schon von den Screenings kannte öffnete mir die Tür und begrüßte mich freundlich, darauf hin meinte er ich solle doch noch kurz hinten in einem kleinen Raum platznehmen ( Corona bedingt denke ich mal, der Wartebereich war schon etwas voll ). Gesagt getan saß ich dort mit meiner Mappe brav auf meinem Platz und wartete bestimmt ne halbe Stunde bis ich bemerkte dass mich das Personal suchte, eine Dame meinte dann "schaut mal hinten im Raum nach, da sitzt glaube ich noch einer", die Mitarbeiterin kam herein und fand mich auf meinem Stuhl sitzend in meinem Kämmerchen und bat mich zur Anmeldung zu kommen, hatte kurz meinen Perso vorgezeigt und ihr die Bescheinigung meines Vorbereites zum Kopieren gegeben. Danach händigte sie mir den Fragebogen mit dem Vermerk aus doch bitte schnell den Medizinischen auszufüllen da mich die Ärztin jeden Moment aufrufen würde. Ich mich also hingesetzt meine Häkchen gesetzt und dann wurde ich 30 Sek später direkt zur Medizinischenuntersuchung gebeten.

So nun also zum medizinischen Teil der Untersuchung:

Die Ärztin bat mich also hinein wo ich mich vor sie setzte, stets mit meiner FFP2 vor dem Gesicht. Sie machte auf mich einen freundlichen Eindruck und die Atmosphäre war nich so angespannt wie ich sie mir vorgestellt hatte. Sie fragte mich nach Vorerkrankungen, Konsumhistorie nach der Einnahme von Mohn oder passiv Rauch etc. Die typischen Fragen eben...man sollte eben alle Eckdaten seiner Konsumgeschichte wissen, dann stellt das ganze auch kein Problem dar. Nach den genannten Fragen bat sie mich auf die Liege zu liegen. Dort hat sie kurz meinen Blutdruck gemessen der mit 150/90 angesichts der Situation in der ich mich befand recht human auf mich wirkte. Danach sollte ich noch mein Hemd hoch ziehen, ein paar mal tief ein und ausatmen dann war die Sache erledigt. Daraufhin noch kurz hinstellen auf einem Bein stehen, Finger auf die Nase bei geschlossenen Augen, auf ner Linie laufen und gut war, die Motoriktestes dauerten wenns hoch kommt gerade mal 30sek. Zum Schluss meinte die Ärztin es wäre alles i.O. sie bräuchte nur noch einen Urintest, da ich aber ne schüchterne Blase habe wurde das zuerst nichts, wäre aber wohl nicht weiter dramatisch wäre ich solle das dann eben später machen.

Danach verließ ich kurz das Gebäude um eine zu Rauchen und um mir kurz etwas zu trinken zu holen um meine Blase etwas zur Kooperation zu zwingen.

Nach dem ich die Prüfungsräumlichkeiten wieder betreten hatte bat mich der vorhin erwähnte Sekretär zum Reaktionstest. Ich mich also mit Sack und Pack hinter ihm her in den Raum begeben in dem das Testgerät stand, er wies mich kurz ein und verließ den Raum dann wieder, der PC erklärte die Funktionsweise recht gut und ich kannte die Tests eh schon aus den etlichen Erfahrungsberichten weshalb diese mich nicht sonderlich überraschten. Kurze Übungssequenz durchgezockt und ich drückte den Startknopf.
Im ersten musste man die Figuren vergleichen und bei einer Übereinstimmung den Grünen bei keiner Übereinstimming den roten Knopf drücken, sollte denke ich für jeden normalen Menschen im Bereich des möglichen sein.
Im Zweiten Test musste man aufleuchtende Farben, Töne oder das jeweilige rechte oder linke Pedal drücken, das wurde zwar gegen Ende etwas schnell und ich hab mich einige Male verdrückt aber ich habe wie mir daraufhin gesagt wurde wohl bestanden, mit wie viel % weiß ich leider nicht, das werde ich wohl (insofern es dort vermerkt ist), in meinem Gutachten erfahren.

Nach dem Reaktionstest war erstmal warten Angesagt, ne halbe oder dreiviertel Stunde ungefähr, plus Minus. Die Zeit verbrachte ich damit mir meine Ausarbeitung durchzulesen, die konnte ich aber eh schon rauf und runter rattern, weshalb ich sie relativ schnell wieder wegpackte und mich lieber versuchte Mental auf die nun folgende Hürde vorzubereiten.

Schließlich war es soweit, ein Jahr und 5000€ hat es gebraucht um zu diesem Moment zu kommen, jetzt bloß nicht verkacken dachte ich mir..."Herr B. kommen sie bitte in mein Zimmer" hörte ich Ihn sagen, ich also aufgestanden und reingegangen, die Vorurteile der MPU im Hinterkopf betrat ich, die Tür ganz bewusst schließend, den Raum :D . Er machte auf mich einen etwas strengeren aber recht freundlichen Eindruck, kurz stellte er sich vor und begann direkt mit seiner Einstigsfrage "So Herr B. Sie wissen warum sie hier sind?" Ich also die Frage bejahend begann das gut 1 Stündige Gespräch ( Hatte nicht auf die Uhr geschaut, müsste aber hinkommen ). Zuerst ging es um Familie und Hobbys, danach um meinen Erstkonsum und meine Konsumgeschichte..Am Anfang war ich noch recht kurz angebunden als es um die Konsumhistorie ging..als wir aber zu den Hintergründen, Vermeidungsstrategien etc. kamen, hab ich wie ein Wasserfall geredet, irgendwann hat er auch keine Fragen mehr zu meinen Aussagen gestellt sondern nahm sie so hin wie ich sie ihm erzählt hatte..insgesamt war ich überrascht wie ruhig ich während des Gesprächs war und wie klar ich mich an mein Ausgearbeitetes erinnern konnte..ich denke er war ganz Zufrieden da fast keine kritischen Gegenfragen kamen..am Anfang ein paar aber die habe ich wahrheitsgemäß spontan beantworten können..Allgemein muss ich sagen kam keine Frage drann auf die ich mich nicht vorbereitet hatte was mir im Gespräch sehr viel Sicherheit gegeben hatte. Am Schluss sagte er er hätte keine Fragen mehr, er müsse natürlich erst mit der Ärztin sprechen und den Urintest abwarten entließ mich schlussendlich aber mit einer positiven Prognose und das ist die Hauptsache!

Ich bin unsagbar froh dieses Kapitel für mich abschließen zu können. In 2-3 Wochen kommt mein hoffentlich positives Gutachten, bis dahin nochmal etwas Geduld haben und dann hab ich bald wieder mein normale Leben und meine Freiheit zurück.

Ich wünsche jedem das erdenklich beste auf seinem Weg zur positiven Beurteilung, ihr schafft das...Bereitet euch ausreichend vor, seht eure Fehler ein und dann ist das ganze auch kein Hexenwerk.

Bestimmt sieht man sich bald wieder auf der Straße!

Beste Grüße

Nicolai
 
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