Drogenangabe beim Abstinenztest /Weitergabe von Informatioenen

Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin hier richtig und schildere kurz mein Anliegen:
Ich bin Neujahr im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle "hops-genommen" worden, es wurde ein (auf THC) positiv reagierender Schnelltest durchgeführt und im Anschluss nahm man mir auch Blut auf der Wache ab.
Ich habe noch kein Ergebnis, keinen Bußgeldbescheid, aber immerhin schon mal einen Anwalt ;-)
Im Rahmen einer kurzen Recherche war die ganze Komplexität in Sachen MPU natürlich erstmal ein Hammer für mich, der ich im Rahmen meines Jobs dringend eigentlich ein Auto benötige - ergo habe ich mich prophylaktisch auch Mitte Januar schon mal zum Abstinenztest angemeldet, um diesbezüglich keine unnötige Zeit zu verlieren.
Prompt wurde ich in der vergangenen Woche zu meinem ersten Test gebeten, in dessen Rahmen ich völlig töricht und unnötig angegeben habe (Fragebogen beim Erstbesuch), dass ich in der Vergangenheit auch gelegentlich Pilze konsumiert hätte...was ja völlig unnötig war, da mit Sicherheit diese nicht im Blut nachgewiesen wurden.

Nun meine Frage:
Findet irgendwo ein Informationsaustausch zwischen dem Dienstleister des Abstinenznachweises und der zu wählenden MPU-Untersuchungsstelle statt oder bekomme ich nach dem halben Jahr nur eine Info, dass ich abstinent hinsichtlich aller etwaiger Drogen gewesen bin?! Wenn diese Info weitergegeben würde, müsste meine Vorbereitung ja in Gänze anders aussehen als wenn es sich nur um Cannabis dreht - bzw. es ist gegebenenfalls in Erwägung zu ziehen den Dienstleister nochmals zu wechseln.....

Allerbesten Dank und Gruß,

Walther S.

PS: ...falls ich im falschen Unterforum gelandet sein sollte, bitte ich um einen freundlichen Schubs.

PPS: Ich musste im Übrigen 52 werden, um sich mit diesem "hassle" auseinander zu setzen.... ;-)
 

Lavidasnipe

Stamm-User
Moin moin,

Solange noch keine Blutwerte vorliegen, gibt es noch keine Meldung an die Behörde, diese würde sich ja auf nichts stützen und der Schnelltest selbst ist nicht Aussagekräftig.

im Rahmen meines Jobs dringend eigentlich ein Auto benötige
Das ist natürlich unglücklich gelaufen. Nichts desto trotz, hat der Schnelltest ein positives Ergebnis angezeigt, welches die Blutentnahme somit gerechtfertigt hat. - Somit hast du (erst einmal) ein Fahrzeug geführt, während du unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln gestanden hast.

Wenn du Glück hast, bist du unter 1ng, somit würden dir normalerweise keine weiteren Konsequenzen durch die FsSt. Drohen.
Dies kann aber nicht beantwortet werden, da keiner eine Übersicht über dein Konsumverhalten hat, da du dazu keinerlei Angaben gemacht hast.

ergo habe ich mich prophylaktisch auch Mitte Januar schon mal zum Abstinenztest angemeldet, um diesbezüglich keine unnötige Zeit zu verlieren.
Vielleicht eine gute Idee, dass du schon damit begonnen hast, vielleicht aber auch nicht, da aufgrund fehlender Konsumangaben nicht sicher gesagt werden kann, dass keine Rückstände mehr vorhanden sein werden. Aber umso früher, umso besser.

dass ich in der Vergangenheit auch gelegentlich Pilze konsumiert hätte...was ja völlig unnötig war, da mit Sicherheit diese nicht im Blut nachgewiesen wurden.
Vielleicht etwas unglücklich formuliert, aber wenn du in letzter Zeit keine „Pilze„ konsumiert hast und man dir nichts nachweisen kann, ist alles in Ordnung. Solltest du die Pilze allerdings bei der MPU erwähnen, ist zwingend ein Abstinenznachweis von mindestens 12 Monaten erforderlich. (Bei Cannabis können, je nach Konsumform, - und Dauer möglicherweise 6 Monate ausreichend sein).

Findet irgendwo ein Informationsaustausch zwischen dem Dienstleister des Abstinenznachweises und der zu wählenden MPU-Untersuchungsstelle statt
Dies ist vorerst auszuschließen, es sei denn, du machst die Abstinenznachweise beim selben Institut, wie deine MPU, dann haben sie die Daten theoretisch vorliegen. Sonst nur das, was du am Tag der Untersuchung vorlegen würdest.

Desweiteren würde das meines Erachtens, gegen die DSGVO gehen und der Dienstleister sich somit strafbar machen.

Sollte es zu einer MPU-Aufforderung kommen, bist du im Drogenbereich richtig aufgehoben, dort kann dir dann geholfen werden, dich auf deine MPU vorzubereiten.

Beste Grüße und eine schöne Restwoche.
 
Vielen Dank für deine unglaublich prompte Antwort!
Mein Cannabiskonsum gepaart mit den bekannt tief ansetzenden Grenzwerten macht den Tatbestand des "gelegentlichen Konsums" zumindest wahrscheinlich, so dass ich mich in der Vorbereitung eines "worst case"-Szenarios befinde.
Was meine Formulierung bzgl der Pilze betrifft, gebe ich dir Recht: Das war zu unpräzise.
Diese können in meinem konkreten Fall keine Rolle spielen und sollten somit auch nicht Bestandteil zu erwartender Konsequenzen sein - es ging mir nur um meine dämliche Angabe im Fragebogen beim Urin-Screening....und daraus resultierenden, etwaigen Nachteilen für mich.
Aber wenn die Info oder Bescheinigung lediglich lautet "halbjährigen Abstinenztest erfolgreich absolviert" (o.ä.) und nicht getestet auf "Cannaboide und Shrooms", sollte ich ja auf der sicheren Seite sein.....

Beste Grüße zurück und eine ebensolche schöne Restwoche!
 

Lavidasnipe

Stamm-User
Gern geschehen.

Nun, das wird sich zeigen, wenn deine Blutwerte vorliegen. Ich möchte um Gottes Willen, deine Schilderung nicht widerlegen, oder deine Äußerung anfechten.

Diese können in meinem konkreten Fall keine Rolle spielen und sollten somit auch nicht Bestandteil zu erwartender Konsequenzen sein - es ging mir nur um meine dämliche Angabe im Fragebogen beim Urin-Screening....und daraus resultierenden, etwaigen Nachteilen für mich.
Normalerweise sollte das so sein, es kann dir meines Erachtens auch kein Strick daraus gedreht werden, sofern keine anderen Substanzen nachweisbar sind, ausser die THC Geschichte.

Aber wenn die Info oder Bescheinigung lediglich lautet "halbjährigen Abstinenztest erfolgreich absolviert" (o.ä.) und nicht getestet auf "Cannaboide und Shrooms", sollte ich ja auf der sicheren Seite sein.....
In deinen Bescheinigungen, bzw. In deinem Abschlussbericht wird enthalten sein, auf was getestet worden ist und ob etwas der getesteten Substanzen nachweisbar war. I.d.R sind das folgende Substanzen, auf die getestet wird :
- Opiate (Morphin, 6-MAM, Codein und Dihydrocodein)
- Cocain (inkl. Metabolite)
- Amphetamine und Methamphetamine (inkl. MDMA, MDA und MDEA)
- Cannabioide
- Methadon (inkl. EDDP)
- Benzodiazepine

Bei der MPU wird auf selbige Substanzen mittels Urinprobe getestet.

Habe gerade extra in mein Gutachten geschaut und die Substanzen aus dessen aufgeführt, weil ich den Bericht vom Labor nicht mehr vorliegen habe, hatte vergessen mir eine Kopie zu ziehen.

EDIT: Habe doch den Bericht gefunden, war nur wo anders abgeheftet. Füge ich mal als Anhang bei, damit die getesteten Substanzen nicht einfach „dahergeholt“ wirken.

Beste Grüße nochmal
 

Anhänge

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...vielen Dank Lavidasnipe!
Die Frage bleibt, ob aufgrund meiner Angabe der Test nicht auf "Pilze/LSD" erweitert wird, so dass diese Substanzen auch im Testbericht aufgeführt werden - das würde meine Vorbereitung hinsichtlich des psychologischen Gesprächs ja fundamental beeinflussen und ungleich aufwändiger werden lassen :-(

Ich wünsche auch nochmal beste Grüße zurück!
 

Lavidasnipe

Stamm-User
Guten Morgen,

Die Frage bleibt, ob aufgrund meiner Angabe der Test nicht auf "Pilze/LSD" erweitert wird

Halte ich persönlich erst einmal für ausgeschlossen, denn du hast den Auftrag zum Screening erteilt, bist somit Auftraggeber. Würde das Institut jetzt eigenmächtig die zu testenden Substanzen erweitern, wäre das m.E äusserst fragwürdig. - Vielleicht irre ich mich, aber normalerweise wird nur das getestet, was du in Auftrag gibst.

Mach dir nicht solche Sorgen, wird schon werden.

Beste Grüße und schönen Tag
 
....aber gibt man nicht all das in Auftrag, was man zuvor als "schonmal konsumiert" angibt?!
Diese Vermutung würde zumindest nahe liegen....
Mein per Mail an die Screeningstelle erteilter Auftrag lautete ja lediglich pauschal "auf Drogen".

Ja, ich versuche das Kopfkino runterzufahren....und wünsche dir auch einen schönen Tag!
 
Hallo Nancy,

nein, das bin ich nicht und das ist vermutlich auch in jedermann/-frau´s Sinn, oder?
Big Lebowski ist bestimmt auch dir ein Begriff, oder?!
Ich bin der rechts....:zwinker0004:


LG,

Walther S.
01_The_Dude_(Jeff_Bridges),_Theodore_Donald_'Donny'_Kerabatsos_(Steve_Buscemi)_&_Walter_Sobcha...jpg
 
...im Übrigen werde ich mich mittels dieses "hier" vorhandenen Fragebogens auch mal etwas umfangreicher in diesem tollen, sehr hilfreichen Forum vorstellen, für welches ich mich schon an dieser Stelle herzlich bedanken möchte!

LG,

Walther S.
 

Lavidasnipe

Stamm-User
vorhandenen Fragebogens auch mal etwas umfangreicher in diesem tollen, sehr hilfreichen Forum vorstellen
Ich gehe davon aus, dass du den Profilfragebogen meinst.
Das wäre natürlich von Vorteil und auch die Voraussetzung dafür, dass man dir helfen kann. Dadurch kann man sich bereits einen groben Überblick über die Problematik verschaffen, ohne sich den ganzen Thread durchzulesen.

Beste Grüße und einen schönen Rest-Tag.
 
Hallo Lavidasnipe,

ja, genau den meine ich.

Ich bin hinsichtlich meiner Vorbereitung bzgl des vermutlich ins Haus anstehenden psychologischen Gesprächs im Rahmen der mutmaßlich MPU erstaunt, wie fernab der Realität sich die Behörden und MPU-Stellen befinden - soweit man seinen Konsum auf Cannaboide beschränkt....
Die wollen/müssen ja belogen werden, wenn es um die Ausräumung der besagten Zweifel bzgl des Erhalts der Fahrerlaubnis geht, weil weiche Drogen im Wesentlichen bzgl des Suchtverhaltens gleich gesetzt werden mit den harten....was Grund für Konsum, Vermeidungsstrategien für Wiederaufnahme etc angeht.
Völlig irre alles.

Tatsächlich habe ich auch meinen ersten Laborbericht bzgl meines Urin-Screenings, der hinsichtlich der getesteten Substanzen identisch mit deinem ist :smiley22:

Beste Grüße und auch dir einen schönen Resttag!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator

Lavidasnipe

Stamm-User
Ich bin hinsichtlich meiner Vorbereitung bzgl des vermutlich ins Haus anstehenden psychologischen Gesprächs im Rahmen der mutmaßlich MPU erstaunt, wie fernab der Realität sich die Behörden und MPU-Stellen befinden - soweit man seinen Konsum auf Cannaboide beschränkt....
Die wollen/müssen ja belogen werden, wenn es um die Ausräumung der besagten Zweifel bzgl des Erhalts der Fahrerlaubnis geht, weil weiche Drogen im Wesentlichen bzgl des Suchtverhaltens gleich gesetzt werden mit den harten....was Grund für Konsum, Vermeidungsstrategien für Wiederaufnahme etc angeht.
Völlig irre alles.
Stimme dir voll und ganz zu, das allerdings ist das deren „Geschäftsmodell“. Es geht ja letzten Endes darum, dass sie sich in einem ca. 60 minütigen Gespräch davon überzeugen müssen, dass man daraus gelernt hat und das „Verhalten“ reflektiert hat.

Es gibt praktisch nur 2 Möglichkeiten… Entweder gewinnt man den psychologischen Kampf, oder man lässt das selbe nochmal über sich ergehen, aber wir wollen ja hoffen, sollte was kommen, dass ein Anlauf reicht.

Tatsächlich habe ich auch meinen ersten Laborbericht bzgl meines Urin-Screenings, der hinsichtlich der getesteten Substanzen identisch mit deinem ist :smiley22:
Dann ist doch alles in bester Ordnung, kein Grund sich sorgen zu machen. Bleibt abzuwarten, was in deinem Abschlussbericht stehen wird, aber ich gehe nicht davon aus, dass deine Anmerkung dort auftauchen wird.

Beste Grüße und schönen Abend.
 
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