Ersttäter, BAK 1,74; demnächst MPU

flexo111988

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FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,72 m
Gewicht: 85 Kg
Alter: 35

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 09.2022
BAK: 1,74
Trinkbeginn: 12 Uhr
Trinkende: 18
Uhrzeit der Blutabnahme: 23:50

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 12 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Nein
Hab ich neu beantragt: JA
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: JA
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: Bayern


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nichts
Ich lebe abstinent seit: 09.2022

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: JA 02/23 – 11/23
Urinscreening ja/nein:
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: -
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?:JA
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

Am xx.09.2023 war ich mit ca. 20 Kollegen aus verschiedenen Abteilungen zum Oktoberfest verabredet.

Gegen 11 Uhr sollten wir und im Festzelt treffen. Ich war wegen eines Termins spät dran und verpasste meinen Bus. Um nicht noch später zu erscheinen, für ich mit meinem Auto zum P&R stellte es dort ab und nahm die S-Bahn. Kurz vor 12:45 Uhr kam ich im Festzelt an.

Die Stimmung war gut aber ich fühlte mich etwas unsicher, da ich viele Kollegen aus den anderen Abteilungen nicht kannte. Ich setzte mich an einem Tisch mit 3 Personen, die ich besser kannte. Um 13 Uhr begann ich das erste Maß Bier zu trinken und ein ½ Händl zu essen. Gegen 13 Uhr trank ich wein zweites, gegen 14 Uhr ein drittes, gegen 15:30 Maß Bier ein viertes und 1/2 Maß trank ich von 17 bis 18 Uhr. Ab 18 Uhr nahm ich nur noch Wasser zu mir. Die Stimmung war gut und meine Unsicherheit vom Anfang war weg, es wurde viel gelacht. Gegen 21:45 verließ ich schließlich das Festzelt und machte mich auf den Heimweg. Ich nahm erst die U-Bahn und wollte dann mit dem Regional Express weiter. Des ersten RE verpasste ich knapp und musste daher auch den nächsten warten.

Um 23.05 kam ich schließlich mit dem RE an. Ich war müde, meine Wahrnehmung war langsamer als normal aber sonst fühlte ich mich noch ok. Ich kam zu der Fehleinschätzung, dass ich die 2,5 km vom Bahnhof zu meiner Wohnung noch fahren könnte, da ich ja seit 18 Uhr nu noch Wasser trank und meine Ausfallerscheinungen als gering einschätzte.

Ich stieg also ins Auto und fuhr langsam los. Nach 600m bemerkte ich die Polizeibeamtin. Sie winkte und zeigte auf den Fahrbahnrand. Ich war etwas geschockt und hielt langsam an. In dem Moment realisierte ich, dass ich gerade einen Riesigen Fehler begangen hatte.

Die Beamtin fragte mich, ob ich etwas getrunken hatte. Ich sagte ja. Sie fragte mich ob ich bereit sein einen Atem Alkohol Test zu machen. Ich willigte ein. Das Ergebnis war 0,94mg/l. Ich stieg aus und gab der Beamtin den Fahrzeugschlüssel. Sie parkte das Auto auf dem P&R.

Anschließend erklärte sie mir die weitere Vorgehensweise und wir führen zum Klinikum, zu Bauabnahme. Im Klinikum wurden dann ein paar Tests, wie geradeaus gehen, ein Fuß vor dem anderen setzten und mit den Fingern die Nasenspitze berühren. Ich war die ganze Zeit sehr ruhig und traurig. Anschließend fuhren mich die Beamten nachhause

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


13:00 Uhr 1 l Bier

13:00 Uhr 1 l Bier

14:00 Uhr 1 l Bier

15:30 Uhr 1 l Bier

17:00 Uhr 0,5 l Bier

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

600m von 2,5km

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

Ich war müde, fühle mich aber soweit ok.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich wollte ursprünglich nur mit dem ÖPNV fahren

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ja ich bin 5mal nach Partys bei Freunden am nächsten Morgen mit dem Auto nachhause gefahren, obwohl der Alkohol noch nicht vollständig abgebaut war. In der Vergangenheit überschätzte ich den Alkoholabbau im Körper völlig.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen? (Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mir 14 hatte ich einen Schluck Bier beim Grillen mit der Familie.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

16-22 Lebensjahr traf ich mich sporadisch mit Freunden an Wochenende zum Trinken.
22-24 Lebensjahr trank ich einmal im Monat mir Freunden / Bekannten, da ich in ein anderes Bundesland zog und meinen Freundeskreis nach und nach wechselte
24-30 Lebensjahr sporadisch mit Freunden an Wochenenden.
Ab dem 30. Lebensjahr war es normal für mich fast jedes Wochenende mir Freunden zutrinken.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Mit 16 Jahren bis zu 3 Bier (0,5 ml) an einem Wochenende
Mit 22 Jahren bis zu 5 Bier an einem Wochenende
Mit 22 Jahren ein mal im Monat bis zu 4 Bier
Mit 24 Jahren bis zu 6 Bier oder bis zu 375ml Rotwein, regelmäßig an Wochenenden
Mit 30 Jahren bis zu 10 Bier oder bis zu 750ml Rotwein regelmäßig an Wochenenden
Während Corona mehrmals pro Woche 2 Bier nach der Arbeit

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken

An Wochenenden oder bei Geburtstagen mit Freunden in geselliger Runde. Meist bei Freunden zuhause, gelegentlich in Bars mit Freunden.

12. Warum haben Sie getrunken?

Ich war in der Vergangenheit ein sehr introvertierter Mensch und wollte meine eigene Unsicherheit mit Alkohol zu überspielen. Durch den Konsum von Alkohol wurde ich lockerer und hatte mehr Spaß an Partys, weil redseliger wurde. Oft hatte ich die Befürchtung nüchtern zu langweilig und still für meine Freunde zu sein.

In meinem Freundeskreis wurde häufig getrunken, nicht jeder aber doch die überwiegende Mehrheit. Ich wollte dazu gehören und es fühlte sich irgendwann als normal an mit Freunden zu trinken. Mit der Zeit stieg die Frequenz der Trinkanlässe und die Menge an.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Ich wurde lockerer und weniger schüchtern. Es fiel mir einfacher mit fremden Menschen zureden. Aggressiv oder Ausfallend wurde ich auch bei hohem Alkoholkonsim nicht. Irgendwann wurde sehr müde und neigte dazu einzuschlafen.

Nach sehr viel Alkohol hatte ich am nächsten Tag starke Kopfschmerzen und Magen Probleme und schlecht geschlafen.
In den letzten Jahren konnte ich zunehmend beobachten, dass mein Schlaf deutlich schlechter wurde, wenn ich Alkohol zu mir nahm. Mein Schnarchen hat deutlich zugenommen. Heute bin ich wegen meines Schlaf / Schnarch Problems in Behandlung.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

In den letzten Jahren hatten wir in meinem Freundeskreis immer mal wieder einen Monat ohne Alkohol. Meine Eltern fragten mich ab und zu wie viel ich trinke.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Am Tag nach dem Konsum von Alkohol war ich unausgeglichen, hatte Kopfschmerzen und schlief sehr schlecht. Man kann sagen, dass mir ein Tag für andere Aktivitäten verloren ging. Ich machte weniger Sport und ernährte mich ebenfalls ungesünder. Ich hatte gelegentlich den Eindruck das ganze Wochenende verschwendet zuhaben und andere Aktivitäten zu kurz kamen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Mit 30 Jahren hatte ich einen neuen Freundeskreis, er aus Gleichaltrigen Kollegen bestand. Es war für die ganze Gruppe normal jedes Wochenende viel zu trinken. Wir gingen entweder in Bars oder trafen und zuhause um zu feien. Nicht oder wenig zutrinken wurde als langweilig angesehen. Ich wollte dazu gehören. Verstand mich aber während der Arbeitszeit, wenn alle nüchtern waren sehr gut.

In der Corona Zeit trank ich häufiger unter der Woche. In dieser Phase fehlte mir der Kontakt zu Freunden, da wir uns Aufgrund von Homeoffice in der Arbeit weniger sahen. Ich glaube, dass ich mich von der Langweile und Ungewissheit ablenken wollte.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja einmal mit Tequila. Seit dem trank ich nur noch Bier und Wein.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ich habe in den letzten 2 Jahren einmal im Jahr eine Pause für 4 Wochen eingelegt

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich als Gelegenheitstrinker gesehen und würde mich auch rückblickend als Beta Trinker einstufen.

Mein Alkoholkonsum ging mit der Häufigkeit der Events (Partys, Treffen mit Freunden oder Kollegen) einher. In der Corona Zeit war für mich auch mal nach Feierabend Bier zu trinken. Ich entschied selbst, wann ich mit dem trinken aufhörte um beispielsweise dann den ÖPNV, Taxis oder Uber für den Heimweg zunehmen. Ebenso wollte ich nie in peinliche Situationen kommen, die ich am nächsten Tag bereuen würde oder über die meine Freunde lachen könnten.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

Nein, seit meiner Trunkenheitsfahrt trinke ich keinen Alkohol mehr.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am Tag der Trunkenheitsfahrt

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein, ich hatte vor meiner Trunkenheitsfahrt mal Alkoholfreies Bier probiert. Dies führte bei mir aber zu Magenbeschwerden.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Meine Trunkenheitsfahrt war ein Schock für mich. Mir war danach bewusst, dass ich einen Riesigen Fehler begangen hatte und es so nicht weiter gehen konnte. Ich habe mich dann mit den Auswirkungen des Alkoholkonsums auseinandergesetzt und auch die Zusammenhänge von gesundheitlichen Problemen wie meinem Schlaf / Schnarch Problem erkannt.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Feiern mit Freunden und Kollegen war normal und Alkohol gehörte dazu. Ich wusste zwar das Alkoholkonsum generell negative Auswirkungen hat, so richtig wahrgenommen habe ich sie aber erst nach der Trunkenheitsfahrt. Die Nacht meiner Trunkenheit war für mich ein Schock. Ich konnte anfangs nicht bereifen wie ich rücksichts- und gedankenlos sein konnte. Seit dem steht für mich fest, dass dies nie wieder passieren darf. Wirkliche spürbare Konsequenzen hatte mein Alkoholkonsum bis dahin nicht. Mein Schnarch / Schlaf Problem nahm zwar stetig zu aber ich verdrängte es bis dahin. Ich erkannte leider erst nach meine Straftat, dass Umgang mit Alkohol, die Frequenz des Trinkens und die hohen Mengen alles andere als noch normal waren.
Mittlerweile sind seit dem 16 Monate Vergangen. Eine Zeit in der ich viel über meinen eigenen Umgang mit Alkohol, sowie dem meines Umfelds nachgedacht habe. Ich habe erkannt, dass ich die Vermeintlichen Vorteile wie das Übertünchen meiner Schüchternheit mich persönlich nicht weiterbrachten und das die Nachteile um so schwerer wiegen, so mehr man sich damit beschäftigt.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe direkt nach Trunkenheitsfahrt aufgehört Alkohol zu trinken. Bei gesellschaftlichen anläsen trinke ich Limonade, eine Cola oder Saftschorle. Im Alltag nur Wasser und Tee.

Von Freunden wurde ich anfangs gefragt, warum ich nun keinen Alkohol mehr trinke. Erst fiel es mir schwer mich zu öffnen und ihnen zu erzählen, was passiert war und warum ich nun nicht mehr trinke. Mein Freundeskreis hat sich seit meiner Abstinenz verändert. Den Party / Viel Trinker Freundeskreis gibt es so nicht mehr. Ein paar Freunde wurden Eltern und haben seither ihren Alkoholkonsum stark reduziert, andere die weiterhin viel trinken zähle ich mittlerweile nichtmehr als Freunde da wir und aufgrund mangelndem Verständnis voneinander entfernt haben, wir haben mittlerweile so gut wie keinen Kontakt mehr. Ich habe aber auch neue Freunde gefunden mit denen ich mich regelmäßig treffe. Statt sinnlos zu trinken kochen wir zusammen und reden viel. Auf bestimmte Veranstaltungen, wie Oktoberfest mit Kollegen oder Biergarten Verabredungen, bei denen es nur ums Trinken gehe ich nicht mehr. Ich bleibe ihnen einfach fern. Vor meiner Abstinenz sah ich solche Gruppen Veranstaltungen als Pflicht an, um dazu zugehören. Dem ist aber nicht so. Es hatte für meine zwischenmenschlichen Beziehungen mit dem Kollegen keine negativen Auswirkungen. Das heißt aber nicht, dass ich mich einigele. Mit meine Frau gehe ich auch weiterhin auf Konzerte oder mit freunden und Familie auf Weihnachtsmärkte. Nur eben anders. Ich kann auf Konzerten tanzen und singen ohne betrunken zusein und Weihnachtsmärkten mit ruhe und Gelassenheit einen Abend genießen anstatt einen Glühwein nach dem anderen zu trinken.

Vor 8 Monaten wechselte ich intern meine Stelle, da ich mit meinem damaligen Job und Aufgabengebiet nicht wirklich glücklich war. Ich fühlte mich häufig überfordert bzw. empfand die Arbeitsbelastung ich als zu hoch. Für mich war dies ein Großer Schritt, da ich mir selbst eingestehen musste, wo meine beruflichen Grenzen sind.
Zu meinem damaligen Chef hatte ich immer ein gutes Verhältnis. Ich erzählte ihm von meiner Trunkenheitsfahrt und meiner Unzufriedenheit im Job. Er hielt mir immer so weit es ging den Rückenfrei und half mir bei der Internen Versetzung. Auch wenn er heute nicht mehr mein direkter Vorgesetzter ist, ist er umso mehr für mich Mentor geworden, an dem ich mich so wohl bei beruflichen, als auch wegen privaten Themen wenden kann.

Vor 10 Monaten haben wir eine Katze adoptiert. Sie macht unseren Alltag sehr lustig. Ich spiele täglich mit ihr und sie hilft mir nach einem anstrengenden Arbeitstag abzuschalten.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin selbstbewusster und ausgeglichener geworden. Heute kann ich auch auf eine Veranstaltung mit unbekannten gehen ohne mich unsicher zu fühlen. Ich habe erkannt, dass mich meine wirklichen Freunde auch mögen, wenn ich völlig nüchtern bin und es keinen Alkohol braucht um redselig und lustig zu sein.

Heute genieße ich die Wochenenden mit meiner Frau. Wir reisen häufiger zu unseren Familien, unternehmen mehr Kurztrips oder lernen für uns neue Gerichte zu kochen. Unser Freundeskreis hat sich ebenfalls verändert. Einige Freunde haben Kinder bekommen. Aus den Partys an Wochenenden wurde Freunde mit Kindern besuchen.

Ich habe heute mit meiner Frau, meinen Eltern, Freunden und meinem Mentor ein tiefes Verhältnis als zuvor. Sie geben mir halt. Wir reden offene über Probleme und Dinge die uns beschäftigen. In der Vergangenheit wollte ich gerade gegenüber meinen Eltern und Freunden den perfekten Anschein waren und hielt daher häufig mir Problemen zurück. Gehe ich offener mit Problemen um.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe meinen Alltag angepasst und kleine Rituale eingeführt. Nach der Arbeit spiele ich mit meiner Katze um von der Arbeit abzuschalten. Meine Frau und ich kochen mehrmals die Woche und reden offener über unsere Gefühle, Probleme und was uns beschäftigt. Ich mache 2-3 mal pro Woche zuhause Sport (Rudern und Spinning) und nutze mein Fahrrad. An den Wochenende kümmere ich mich um unseren den Garten. Ich habe mir ein Hobby zugelegt. Ich baue Chili Schoten an, die sonst schwer zubekommen sind.

Von meinem Partyleben habe ich mich verabschiedet. Meine Wochenenden gestallte ich ruhiger und packe sie nicht mit zu vielen Aktivitäten voll. Ein Tag ist zum relaxen und um mir die Zeit zu nehmen mit meinen Eltern ausführlicher zu telefonieren und auszutauschen.

In meinem Job begrenze ich den Stress in dem ich nicht mehr zu allem ja sagen und mir klare Grenzen setzte. Falls es zu viel wird, zögere ich nicht auf meinen Chef zuzugehen und es ihm mitzuteilen, wenn es zu viel wid. Falls sich nichts ändert, weiß ich, dass ich auch selbst aktive werden muss und im Zweifelsfall auch auf eine weniger stressbehaftete Stelle wechseln kann.



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

Ich denke eine Gefahr besteht leider immer. Auch wenn ich mit meinem Leben viel zufriedener und glücklicher bin als in der Zeit in der ich Alkohol tank. Ich denke aber, dass meine geänderte Lebensweise, mein offenerer Umgang mit Problemen und mein persönliches Umfeld helfen, das Risiko einen Rückfalls in ein alte Gewohnheiten deutlich reduzieren. Meine Frau, mein bester Freund und meine Eltern wissen, wie wichtig es mir ist nicht in alte Gewohnheiten zurück zu fallen und unterstützen mich. Ich weiß, das es Personen gibt, an die ich mich wenden kann, wenn ich in Zukunft vor großen Problemen oder schwierigen Situationen stehen sollte.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Dadurch, dass ich keinen Alkohol mehr zu mir nehme.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Leider hat es den Schock der Trunkenheitsfahrt gebraucht um mir die Augen zu öffnen und die negativen Folgen von Alkoholkonsum zu erkennen. Im Nachhinein bin ich froh, dass es zu keinem Unfall / Personenschaden gekommen ist, dass ich mein Leben seither verändern konnte und es mir heute besser geht als vorher.

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über ein feedback wäre ich sehr dankbar
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo flexo,
Dein Fragebogen ist schon sehr gelungen.
Ein guter Einstieg...
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo flexo111988,

willkommen im Forum.

Ich schließe mich unserem admin dahingehend an, dass sich dein FB sehr klar und strukturiert liest.

Was mir aufgefallen ist, sind die recht unterschiedlichen Antworten zu deinem Konsumhintergrund und deiner anschließenden Verhaltensänderung:
12. Warum haben Sie getrunken?

Ich war in der Vergangenheit ein sehr introvertierter Mensch und wollte meine eigene Unsicherheit mit Alkohol zu überspielen. Durch den Konsum von Alkohol wurde ich lockerer und hatte mehr Spaß an Partys, weil redseliger wurde. Oft hatte ich die Befürchtung nüchtern zu langweilig und still für meine Freunde zu sein.
vs.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
(...)
Vor 8 Monaten wechselte ich intern meine Stelle, da ich mit meinem damaligen Job und Aufgabengebiet nicht wirklich glücklich war. Ich fühlte mich häufig überfordert bzw. empfand die Arbeitsbelastung ich als zu hoch. Für mich war dies ein Großer Schritt, da ich mir selbst eingestehen musste, wo meine beruflichen Grenzen sind.
Das o. gehörte, vor deinem Stellenwechsel, aber doch sicher zu deinen Trinkmotiven, oder nicht?
 

flexo111988

Neuer Benutzer
Hallo Nancy, Hallo Flori,

danke für die Rückmeldung! Meine Stellen habe ich ca. 6 Monate nach der Trunkenheitsfahrt gewechselt. Ich wollte mit der Ausführungen zum Ausdruck bringen, dass ich nach Lösungen suche, wenn etwas nicht gut für mich ist und dass ich heute konsequenter handle. Dies fand in der Umstellungsphase statt, deswegen in dem Absatz. Ich habe den Stress nicht als Trinkmotive gesehen, sondern eher als allgemeinen negativen Faktor.

Gruß
flexo
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo flexo111988,

du gehst mit AN von einem Jahr zur MPU, oder?
Hier ist zu sagen, dass man bei der MPU schon sehr viel falsch machen muss um diese nicht zu bestehen. In deinem FB kann ich nichts finden was auf fehlende Selbstreflexion hindeuten würde, von daher bin ich recht optimistisch was den Ausgang deiner Begutachtung angeht.

Allerdings bin ich nach wie vor der Meinung dass der Stress in deinem Leben zu vermehrtem Alk.konsum geführt haben könnte.
Unsicherheit mit Alkohol zu überspielen ist zwar nachvollziehbar, jedoch muss man sich deswegen nicht auf 1,74‰ hochtrinken...
Vllt. solltest du dir darüber doch noch einmal Gedanken machen.

Und sollte die Frage nach alk. Fahrten im Vorfeld kommen, wäre diese Antwort
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ja ich bin 5mal nach Partys bei Freunden am nächsten Morgen mit dem Auto nachhause gefahren, obwohl der Alkohol noch nicht vollständig abgebaut war. In der Vergangenheit überschätzte ich den Alkoholabbau im Körper völlig.
eher unglaubwürdig, das dürfte doch einiges mehr gewesen sein: Fahrten unter Alkohol
 
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