Fahrrad 1,75 BAK

sho30

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Liebes Forum,

eine weile lese ich schon mit und möchte nun nach 7 Jahren endlich meine MPU in Angriff nehmen. Ein paar Fragen vorab:
Ich habe es versäumt regelmäßig Leberwerte nehmen zu lassen. Ist das problematisch für KT? (Vor der MPU mache ich beim Hausarzt nochmal einen komplettcheck).
Ich habe kurz nach dem Vorfall eine Psychoanalyse begonnen (inzwischen fertig damit, ging 4 Jahre lang). Diese habe ich nicht wegen der MPU bzw dem Alkoholkonsum gemacht, sondern aus anderen Gründen. Alkohol und die MPU kamen da aber auch zur Sprache. Einen Nachweis darüber habe ich nur in Form eines Therapievertrags und einen Nachweis der Krankenkasse, dass die Kosten übernommen werden. Andere Nachweise nicht. Ist das problematisch? Sollte ich mich um weitere Unterlagen kümmern?

Sollte ich mich sonst noch um irgendetwas kümmern?

Ansonsten der Fragebogen anbei. An dem "großen" Fragebogen arbeite ich gerade noch, den reiche ich nach.

Vielen Dank im Vorfeld schon mal für eure Hilfe!

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 180cm
Gewicht: 85kg (damals ca. 70kg)
Alter: 38 (damals 31)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 08.06.2013
BAK: 1,75
Trinkbeginn: ca. 18:00 Uhr (07.06.)
Trinkende: ca. 01:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 02:02 Uhr (08.06.)

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja, Einstellung gg. Geldauflage
Dauer der Sperrfrist: ?

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: im Sep. 2013 abgegeben
Hab ich neu beantragt: ja (MPU Gutachten soll bis 30.12. vorliegen)
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Rotlichtverstoß bei der TF
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Ist aufgrund der Hinweise auf Alkoholmissbrauch (Verkehrsteilnahme mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug unter erheblichem Alkoholeinfluss) zu erwarten, dass Sie zukünftig ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen werden? Ist insbesondere gewährleistet, dass Sie das Führen eines Kraftfahrzeugs und einen die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholkonsum zuverlässig trennen können? Liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?

Bundesland
: NRW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: 10-14 mal pro Jahr (1-2 (0,3) Bier oder 1-2 (0,1) Wein)
Ich lebe abstinent seit: nein

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: 2013 – 2017 Psychoanalyse (nicht wegen Alkohol)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: steht noch nicht fest
Welche Stelle (MPI): TÜV oder PIMA (?)
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo sho30,

willkommen im Forum :smiley138:
eine weile lese ich schon mit und möchte nun nach 7 Jahren endlich meine MPU in Angriff nehmen. Ein paar Fragen vorab:
Ich habe es versäumt regelmäßig Leberwerte nehmen zu lassen. Ist das problematisch für KT? (Vor der MPU mache ich beim Hausarzt nochmal einen komplettcheck).
Es wird von den MPI (noch) recht unterschiedlich gehandhabt. Unsere Erfahrung hier ist aber dass idR keine LW mehr "verlangt" werden...
Ich habe kurz nach dem Vorfall eine Psychoanalyse begonnen (inzwischen fertig damit, ging 4 Jahre lang). Diese habe ich nicht wegen der MPU bzw dem Alkoholkonsum gemacht, sondern aus anderen Gründen. Alkohol und die MPU kamen da aber auch zur Sprache. Einen Nachweis darüber habe ich nur in Form eines Therapievertrags und einen Nachweis der Krankenkasse, dass die Kosten übernommen werden. Andere Nachweise nicht. Ist das problematisch? Sollte ich mich um weitere Unterlagen kümmern?
Da du die Therapie bei der MPU wohl erwähnen möchtest, könnte es sein, dass der Gutachter da genauere Informationen haben möchte (also es könnte sein, muss aber nicht, es kommt darauf an wie überzeugend du deine "Geschichte" darlegst). In diesem Fall müsstest du eine Schweigepflichtsentbindung für den Therapeuten unterschreiben, damit der Gutachter sich die notwendigen Unterlagen besorgen kann. "Gefährlich" ist es immer wenn man nicht weiß was im Therapiebericht stehen wird. Oftmals sind die Aussagen dort verzerrt und geben ein falsches Bild wieder...
Sollte ich mich sonst noch um irgendetwas kümmern?
Schwer zu beantworten bevor...
An dem "großen" Fragebogen arbeite ich gerade noch, den reiche ich nach.
Denn erst danach kann eingeschätzt werden ob du zusätzliche Vorbereitung benötigst...
 

sho30

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Vielen Dank schon mal für deine Antworten. Meine MPU werde ich im übringen wohl beim TÜV Nord machen, da das Telefonat mit der PIMA mehr als unfreundlich wirkte. Zudem werde ich einen persönlichen Beratungstermin (ca. 70,-) beim TÜV wahrnehmen.

Anbei nun der "große" Fragebogen. Ich hoffe, dass alles verständlich ist und nachvollziehbar ist. Nehme aber dankend auch Fragen, Kritik und Rückmeldungen an. Ich habe versucht so strukturiert wie möglich zu antworten, bin aber nicht sicher, ob mir das immer gelungen ist.


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am Tag der Trunkenheitsfahrt stand ich etwa 14 Tage vor Abgabe meiner Bachelorarbeit und war ziemlich im Stress, da ich noch nicht so weit mit der Arbeit war, wie ich es mir vorgenommen hatte. Eine Abwechslung vom Schreibstress war der 25 jährige Geburtstag einer Studienfreundin auf den ich am Abend eingeladen war. Gegen 17:45 Uhr bin ich mit dem Fahrrad zu ihr gefahren und um etwa 18:00 Uhr auf dem Geburtstag angekommen.

Auf dem Geburtstag waren viele Leute die ich nicht kannte und unter denen ich mich aufgrund des Altersunterschieds und meiner generellen Unsicherheit in großen, fremden Gruppen nicht hundert prozentig wohl gefühlt habe. Um lockerer, gesprächiger und vermeintlich sicherer zu werden habe ich direkt angefangen Bier zu trinken. Im Laufe des Abends musste die Freundin ihren Schachtelkranz ablaufen, wobei sie jeweils 2-3 Gäste aufgefordert hat mit ihr einen selbstgemachten Maracuja Schnaps zu trinken, bzw. den Schnaps für sie zu übernehmen. 3-4 mal wurde ich dazu aufgefordert. Um kein Spielverderber zu sein und um mich zugehörig zu fühlen habe ich nicht abgelehnt, sondern den Schnaps mit getrunken und zwischenzeitlich weiter Bier getrunken.

Etwa viertel vor 01:00 Uhr habe ich gemerkt, dass ich müde werde und Gesprächen aufgrund meines Alkoholkonsums nicht mehr richtig folgen konnte. Da ich am nächsten Tag meine Bachelorarbeit weiterschreiben wollte, habe ich mich entschieden nach Hause zu fahren.

Ich hatte auf dem Nachhauseweg noch Hunger und habe etwa 500 Meter vor meinem Zuhause bei einem Imbiss noch etwas zu essen geholt, was ich zuhause essen wollte. Vom Imbiss nach Hause bin ich dann ohne Licht auf der falschen Straßenseite gefahren. Nach etwa 200 Metern wurde ich gegen 01:15 Uhr aus einem Polizeifahrzeug über Lautsprecher aufgefordert anzuhalten. Der Aufforderung bin ich nicht nachgekommen, da ich dachte ich schaffe es schnell nach Hause und kann einem Bussgeld für fahren ohne Licht und auf der falschen Straßenseite entgehen. Ich flüchtete also und überfuhr dabei eine rote Ampel bevor ich in eine Grundstückseinfahrt gefahren bin in der mich die Beamten dann aufgegriffen haben. Rückblickend zeigt sich in diesem Verhalten für mich, dass ich nicht mehr Herr meiner Sinne gewesen bin und schon so alkoholisiert war, dass ich nicht hätte aufs Fahrrad steigen dürfen.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Zwischen 18:00 Uhr und 01:00 Uhr habe ich insgesamt 10-12 Flaschen Bier (0,33 ltr.) und 3 oder 4 selbstgemachten Maracuja - Schnaps getrunken.
(geschätzt und versucht rückzurechnen)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Vom Geburtstag nach Hause betrug die Strecke ca. 3 km, aufgefallen bin ich etwa 300 Meter vor meinem Zuhause.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich habe mir ehrlich gesagt keine Gedanken darüber gemacht. Das aufsteigen aufs Rad war allerdings schon recht wackelig. Ich wollte einfach schnell nach Hause und ins Bett. Zudem war es für mich normal mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren, wenn ich Alkohol getrunken hatte.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte die Fahrt nicht vermeiden. Es war für mich klar, dass ich mit dem Fahrrad zurückfahren werde.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ich bin vorher nie aufgefallen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Fahrrad habe ich unzählige male alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Zudem kann ich mich an zwei Situationen erinnern, in denen ich nicht ausschließen kann, dass ich unter Einfluss von Restalkohol mit dem PKW gefahren bin.
 

sho30

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Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Als ich sieben oder acht Jahre alt war ist der neue Freund meiner Mutter bei uns zuhause plötzlich verstorben (bzw. zusammengebrochen und anschließend im Krankenhaus verstorben). Als meine Mutter aus dem Krankenhaus kam und die Nachricht des Todes überbrachte, saßen Freundinnen und Nachbarn bei uns und sie haben ein oder zwei klare Schnaps getrunken (Korn?).

Das erste mal Alkohol konsumiert habe ich mit 15 auf einer Silvesterparty. Ein Schulfreund hat mich mit zu seinen älteren Freunden genommen, die ich oberflächlich kannte. Ich kann nicht mehr genau sagen in welcher Menge ich Alkohol getrunken habe. Ich schätze es waren 1-2 Mischbier (0,33), 1-2 kleine Feigling, 1-2 Tequila. Die Silvesterparty endete für mich vor Mitternacht. Ich habe gebrochen und habe mich um etwa 22 Uhr schlafen gelegt.
Seitdem wird mir schon schlecht wenn ich Tequila oder kleinen Feigling rieche und ich habe es nie wieder getrunken.



9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Auf die ersten Parties und in Diskos ging ich mit 16/17. Zu Beginn 1-2 mal im Monat, Meist trank ich bei diesen Gelegenheiten 2-3 Mischbier (0,3) und später ab 17/18 dazu 1-2 Wodka-Orangensaft.
Mit steigendem Alter bis etwa 22/23 erhöhten sich die Anlässe (Disko) auf 5-6 im Monat und ich fing an Bier zu trinken. Bei den jeweiligen Anlässen später 3-4 Bier (0,3) und 2-3 Wodka-Orangensaft.
Mit 23 habe ich eine Ausbildung begonnen, zu der Zeit wohnte ich schon nicht mehr zuhause und das Ausbildungsgehalt war knapp. Während der Berufsausbildung habe ich deshalb etwa 4-6 mal im Monat in einer Großraumdisko an der Theke gearbeitet. Während der Arbeit und nach Feierabend habe ich dort mit Kollegen 1-2 Bier (0,3) und 1-2 Wodka-Kirsche oder 1-2 Jägermeister getrunken. Etwa einmal im Monat bin ich in dieser Zeit mit alten Schulfreunden feiern gegangen. Dabei trank ich dann meist 5-6 Bier (0,3) und 1-2 Wodka-Kirsch.
Nach Beendigung der Ausbildung und mit dem Einstieg ins Berufsleben, habe ich den Job in der Großraumdisko gekündigt und war an den Wochenenden bis zum Alter von 26/27 5-6 mal im Monat feiern. Die Trinkmenge blieb bei etwa 6 Bier (0,3) und 1-2 Rum Cola.
Mit 27 Jahren habe ich eine Tätigkeit als Reiseleiter im Ausland begonnen.
In der zweijährigen Tätigkeit als Reiseleiter habe ich insbesondere auf Rundreisen 3-4 mal pro Woche abends 1-2 Bier mit Gästen in der Hotelbar oder zum Abendessen mit meinen Gästen 1-2 Wein getrunken. Im Schnitt hatte ich pro Monat eine Rundreise von 1 oder 2 Wochen. (an den anderen Tagen habe ich Tagesausflüge geleitet oder andere Tätigkeiten wahrgenommen).
Wenn ich am nächsten Tag frei hatte (1-2 mal pro Monat) und mit meinen Arbeitskollegen (gleichzeitig meine Mitbewohner) in eine Disko zum feiern gegangen bin wurden es auch mal 5-6 Bier (0,5) und 1-2 Longdrinks.
Nach meiner Rückkehr nach Deutschland und Beginn des Studiums mit 29 Jahren fiel es mir zunächst schwer Anschluss zu finden und mich wieder in Deutschland einzugewöhnen. Meine alten Schulfreunde waren inzwischen fest im Job, verheiratet und hatten Kinder. Bei Abenden mit den alten Schulfreunden (1-2 pro Monat), an denen wir uns zum essen getroffen haben, habe ich meist 1-2 Bier oder 1-2 Wein getrunken. Mit Studienbekannten habe ich mich zu Beginn des Studiums 2-3 mal im Monat zum feiern oder auf WG Parties getroffen. Zu diesen Anlässen habe ich zu Beginn meist 6-8 Bier (0,3) und 1-2 Longdrinks oder 1-2 „saure“ getrunken. Aus den anfänglichen Bekanntschaften entstanden regelmäßigere treffen und ich wurde öfter auf WG Parties, Geburtstage und Kneipenbesuche eingeladen, sodass es zum Ende der Studienzeit (insbesondere nach den Klausurenphasen) Monate gab in denen ich 2-3 mal pro Woche Alkohol getrunken habe. Demgegenüber standen aber auch Phasen in denen ich 3-4 Wochen gar nicht getrunken habe. Die Maximalmenge des konsumierten Alkohols lag zum Ende der Bachelorzeit bei etwa 12-13 Bier (0,3) und 2-3 Longdrinks. Eine „normale Menge“ waren weiterhin 6-8 Bier und 1-2 Longdrinks. Weiterhin gab es aber auch Abende an denen ich nur 1-2 Bier getrunken habe.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
siehe Frage 9

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Generell nur in Gesellschaft. Entweder mit Schulfreunden, Arbeitskollegen, Teilnehmern von Rundreisen, die ich geleitet habe und Studienfreunden / Studienbekannten.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Hier muss ich ein wenig ausholen: Meine Eltern haben sich getrennt als ich 3 oder 4 war. Als ich 7 oder 8 war hatte sie einen neuen Freund, der bei uns verstorben ist. Den mochte ich sehr gerne.
Als ich 12 oder 13 war ist meine Mutter (mit mir und meinem älteren Bruder) mit ihrem neuen (späteren) Ehemann zusammengezogen. Anfangs verstand ich mich relativ gut mit dem neuen Ehemann, das Verhältnis verschlechterte sich allerdings ziemlich schnell. Ich wurde von ihm „niedergemacht“ bei Gelegenheiten in denen meine Mutter nicht zuhause war. Meine Mutter hat das also so gar nicht mitbekommen und schien mir nie so richtig zu glauben, dass ich das zusammenleben als sehr belastend empfand. Als ich 16 oder 17 war haben sich die beiden getrennt und wir sind sehr schnell in eine eigene Wohnung gezogen (Mutter, mein Bruder und ich). Auf die Hintergründe möchte ich hier gar nicht so tief eingehen.

Zusammengefasst ist zu dieser Zeit allerdings zu sagen, dass das Vertrauensverhältnis zu meiner Mutter nachhaltig geschädigt war, dass ich kaum Selbstvertrauen hatte und meine familiäre Situation als sehr instabil und die Wohnsituation nicht als Schutzraum wahrgenommen habe.
Einzig das Verhältnis zu meinen Schulfreunden empfand ich als stabil und war auch bei jeder möglichen Gelegenheit bei Freunden oder habe dort geschlafen.
Da das Verhältnis zu meiner Mutter nun nicht mehr das beste war bin ich mit 19 oder 20 mit einem Freund in eine WG gezogen, fühlte mich Wohl in dem Wohnumfeld und mit meinen freundschaftlichen Beziehungen. Mit 24 bin ich in eine eigene Wohnung gezogen, hatte aber weiterhin gute und regelmäßige Kontakte zu meinen alten Schulfreunden, die mir immer ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität gaben. Mit 27 Jahren habe ich einen Job im Ausland angenommen. Dort wohnte ich mit 3 weiteren Arbeitskollegen in einer Wohngemeinschaft und hatte sehr schnell ein gutes vertrautes und freundschaftliches Verhältnis zu ihnen. Dass sich schnell eine vertrautes Verhältnis ergeben hat, erkläre ich mir damit, dass wir zusammen gewohnt haben und es für uns alle ein unbekanntes Land und eine ganz neue Erfahrung war. Ich fühlte mich jedenfalls sehr wohl in dieser Umgebung und empfand wieder ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität.

Das änderte sich als ich zurück nach Deutschland gekommen bin. Meine alten Schulfreunde hatten nicht mehr viel Zeit für mich, da viele inzwischen verheiratet waren, fest im Berufsleben waren und zum Teil Kinder hatten. Ich stand irgendwie alleine da, fühlte mich einsam und mir fehlte das Gefühl von Sicherheit und Stabilität. Ich fing an zu zweifeln, ob es die richtige Entscheidung war mit 29 ein Studium aufzunehmen und nochmal von vorne zu beginnen, vermisste das vertraute Wohnumfeld mit meinem Arbeitskollegen, die inzwischen enge Freunde waren und es fiel mir schwer im Studium neue Kontakte zu knüpfen. Zum Teil, weil sie viel jünger als ich waren aber auch weil es große Gruppen waren wo es mir schwerfiel mich einzubringen. Ich hatte viel Zeit für mich und fing an über meine Jugend und das Zusammenleben mit dem neuen Mann meiner Mutter nachzudenken und es schlich sich ein Gefühl von Selbstzweifeln und ein Minderwertigkeitsgefühl ein. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich mit diesen Erfahrungen und der Zeit abgeschlossen hatte. Allerdings kam ich in eine Gedankenspirale von Selbstzweifeln, Unsicherheit gegenüber Studienbekanntschaften, Versagensangst und Bewertungsangst. Zunächst war mir das gar nicht so bewusst, dass ich in dieser Gedankenspirale war, habe aber wenige Wochen vor der Trunkenheitsfahrt während dem Schreiben der Bachelorarbeit gemerkt, dass „irgendetwas“ mit mir nicht stimmt und ich mir professionelle Hilfe suchen sollte um die Erlebnisse aus der Jugend aufzuarbeiten.

(= 4 Jahre Psychoanalyse)

Rückblickend kann ich sagen, dass ich mich mit dem Konsum von Alkohol sicherer und zugehöriger Gefühlt habe und es mir betrunken leichter fiel meine Selbstzweifel und meine diversen Ängste auszublenden und Kontakte zu Studienbekanntschaften und späteren Studienfreunden aufzunehmen.
Als ich erstmal Kontakte geknüpft hatte, wollte ich nie der „erwachsene“ und „reife“ Spielverderber sein und habe auch deswegen mitgetrunken. Insbesondere um mich zugehörig zu fühlen.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Beim Konsum von wenig Alkohol eine gewisse Lockerheit und Leichtigkeit. Ich wurde redseliger und offener gegenüber unbekannten Personen, machte Witze, brachte mich in Gespräche ein.
Beim Konsum von größeren Mengen Alkohol setzte schnell Müdigkeit und Trägheit ein, Gespräche fielen mir schwieriger, Gesprächsverläufen zu folgen fiel schwieriger und die Artikulationsfähigkeit liess nach.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Während des Studiums habe ich einige Vorlesungen verschlafen, bzw. ging es mir früh morgens manchmal schlecht, sodass ich einfach im Bett geblieben bin und Seminare und Vorlesungen erst später aufgesucht habe.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Nach der Rückkehr nach Deutschland zu Zeiten des Studiums. (siehe auch Frage 12).

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ich würde sagen, dass meine erste eigene Trinkerfahrung mit Alkohol schon für einen Kontrollverlust spricht. Ich war mir der Wirkung nicht bewusst, habe definitv viel zu viel getrunken, sonst hätte ich wahrscheinlich nicht gebrochen.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Bewusst verzichtet habe ich nie. Allerdings gab es Phasen, wenn ich z.B. viele Klausuren am Stück hatte (teilweise 2. oder 3. Versuch), oder während des Studiums viel gearbeitet habe, dass ich fast gar nicht getrunken habe, weil ich mich auf die Arbeit bzw. die Klausuren konzentrieren wollte und automatisch keine Lust auf rausgehen in Kombination mit Alkohol trinken hatte.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich damals in gar keine Kategorie eingeordnet, da ich mir um den Alkoholkonsum überhaupt keine Gedanken gemacht habe. Rückblickend würde ich sagen, dass ich insbesondere im Studium einen gefährlichen Umgang mit Alkohol hatte und ihn teilweise auch missbräuchlich konsumiert habe.
 

sho30

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Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, etwa 10-14 mal im Jahr zu besonderen Anlässen. Dann 1-2 Bier (0,3) oder 1-2 Wein (0,1) oder zum Anstoßen 1 Sekt mit O-Saft (0,2).

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 26.06. abends beim Grillen mit Arbeitskollegen 2 Bier (0,3).

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein, es schmeckt mir nicht.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Heute trinke ich aus Genussgründen und zu besonderen, vorher geplanten Anlässen noch Alkohol. Das

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe mir vor der Trunkenheitsfahrt einfach keine Gedanken um den Alkoholkonsum gemacht. Erst durch die Trunkenheitsfahrt habe ich angefangen mich mit dem Konsum auseinander zusetzen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich zunächst einige Wochen komplett auf den Konsum von Alkohol verzichtet. Zum einen war ich geschockt über den Wert, war mit meiner Bachelorarbeit in Zeitverzug, habe mir Sorgen um das Strafmaß gemacht und hatte das Ergebnis meiner letzten fehlenden Klausur erhalten, durch die ich durchgefallen war. Damit hatte ich meine Regelstudienzeit überschritten und es war unsicher, ob ich weiterhin Bafög erhalten werde. Ich hatte also das Gefühl mich erstmal sortieren zu müssen und mich intensivst auf meinen Studienabschluss konzentrieren zu müssen.
Ich war froh Ende Juni 2013 einen Psychologen gefunden zu haben, der mir in der Anfangszeit geholfen hat, diese Ziele zu erreichen und mich bis zum Bestehen des 2. Staatsexamens begleitet hat.
Auch wenn der Konsum von Alkohol in der Psychoanalyse nur eine nebensächliche Rolle gespielt hat, habe ich gemerkt, dass ich mit Alkohol nichts kompensieren muss und im Laufe der Therapie gelernt wieder Selbstvertrauen aufzubauen, meine Ängste und Sorgen zu formulieren, mich zu öffnen und Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen.
Selbstverständlich gab es auch Situationen, dass ich im Masterstudium auf neue Leute in großen Gruppen getroffen bin. Dann habe ich mich aber an mir bekannten Personen orientiert oder, wenn ich mich sehr unwohl gefühlt habe, habe ich die Situation zunächst verlassen.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Durchweg positiv. Ich habe mein Studium abgeschlossen, mein zweites Staatsexamen geschafft und schaffe mehr, da antriebslose „Katertage“ im Bett weggefallen sind. Ich habe viele neue Freundschaften schließen können und arbeite in einem Beruf der mir Spass macht und verstehe mich mit meinen Arbeitskollegen gut.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Während der Psychoanalyse habe ich gelernt mit Freunden über meine Ängste und Sorgen zu reden, habe gelernt mich so zu nehmen wie ich bin und gelernt vertrauen zu anderen Menschen bzw. zu neuen Bekanntschaften aufzubauen. Zudem bin ich stolz auf meinen beruflichen Neuanfang, dass ich den Schritt des Studium gegangen bin, meinen Bachelor und Masterabschluss sowie mein 2. Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen zu haben und heute in einem Beruf arbeite der mir Spass macht.
  1. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
    (mit Begründung)
Die Gefahr in alte Gewohnheiten zurückzufallen besteht glaube ich immer. Wichtig ist, sich dieser Gefahr bewusst zu sein und frühzeitig gegenzusteuern. Zudem nehme ich mir heute Zeit mich und meine Woche regelmäßig zu reflektieren.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Da ich nur noch zu geplanten Anlässen trinke, kümmere ich mich bereits im Vorfeld um Möglichkeiten nach Hause zu kommen. Dies kann sein, dass ich als Mitfahrer mitgenommen werde, mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahre oder mir ein Taxi nehme bzw wenn es nicht allzu weit ist auch einfach zu Fuß gehe.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.
 

sho30

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Liebes Forum,

ich weiss, dass ihr alle einen Teil eurer Freizeit für die Hilfestellungen aufopfert, deswegen will ich gar nicht auf ausführliche Kommentare zum Fragebogen drängen. Die werden bestimmt noch kommen.

Eine für mich wichtige Frage hätte ich aber noch: Ich habe am Dienstag ein Gespräch beim Tüv und habe gelesen, dass die Empfehlungen die im Erstgespräch dort gemacht werden als verbindlich angesehen werden.
Wie seht ihr das mit KT in meinem Fall? Insbesondere in Bezug auf die Trinkhistorie?

Vielen Dank für eine Einschätzung und besten Gruß.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo sho30,

meine Zeit ist derzeit etwas knapp, darum habe ich deinen FB nur erstmal "quergelesen". Anhand deiner Ausführungen würde ich dazu tendieren dass bei dir grds. noch "KT" möglich ist.
Pass' bitte auf dass sie dir beim TÜV nicht gleich einen sündhaft teuren Kurs "andrehen"...
 

sho30

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Hallo Nancy,

vielen Dank schon mal für deine Antwort.

meine Zeit ist derzeit etwas knapp

Überhaupt kein Ding, es eilt bei mir nicht so stark und ich weiß das Engagement aller hier zu schätzen.

Beim TÜV war es ein recht angenehmes Gespräch mit der Psychologin. War sehr nett und mir kam es wie eine kleine "Probe-MPU" vor.
Kommentar der Psychologin: "sehr schön, MPU wäre bestanden, authentisch, sie beschönigen nichts." Einen Kurs wollte sie mir nicht empfehlen,hat mir aber noch Hinweise gegeben, was ich noch zu tun habe (Leberwerte für mich ziehen lassen, Bescheinigung über Psychoanalyse besorgen), sollten diese zu hoch sein könne eine Haaranalyse gemacht werden. Ansonsten nicht laut ihrer Aussage. Hat mir eine Bescheinigung gegeben (Hypothese A3) und nach 40 min war das Gespräch beendet. Bin mit einem guten Gefühl daraus gegangen.

Zusätzlich war ich später noch bei einem Info Gespräch einer VP (hatte ich mich gestern drum gekümmert, da sie auch eine konstenpflichtige "Probe-MPU" anbietet und ich nicht wusste, was beim TÜV so passiert). Hier habe ich nur ein paar Fragen gestellt, die mir unter den Fingern brannten und die ich nicht beim TÜV stellen wollte und interessiert an ihrer Probe MPU war / bin.

Jetzt bin ich verwirrt. Denn sie sagt: besser nicht zum TÜV Nord gehen, die seien immer schnell mit einer Abstinenzpflicht. Besser sei PIMA, TÜV Hessen (halbwegs gut erreichbar) oder die DEKRA (nicht gut erreichbar).

Weiss nun gar nicht, was ich tun soll. Hat jemand Erfahrungen?

Vielen Dank und besten Gruß.
 

sho30

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Hat mir eine Bescheinigung gegeben (Hypothese A3) und nach 40 min war das Gespräch beendet

Wobei, ich kann es mir glaube ich selbst beantworten. Wenn mir die Psychologin vom TÜV diese Bescheinigung übers Erstgespräch ohne weitere Empfehlung und Hypothese A3 gibt, sollte doch darauf eigentlich verlass sein. :smiley2204:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Genau so ist es sho30. An die Empfehlungen halten sich die MPI zu 99,9%. Ansonsten würde sie sich selbst unglaubwürdig machen...
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo sho30,

da ich gerade dabei bin die "offenen" FB abzuarbeiten, habe ich mir deinen FB noch einmal gründlich durchgelesen. Genau wie die Psych. vom TÜV sehe auch ich ein pos. MPU-Ergebnis. Hast du denn schon einen Termin?
 

sho30

Neuer Benutzer
Hi Nancy,

vielen Dank, dass du es noch gelesen hast. Der Termin ist nächste Woche. Ich werde auf jeden Fall berichten.

So langsam steigt die Nervosität.

VIele Grüße :)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich werde auf jeden Fall berichten.
Ja, mach das bitte
yes.gif


Hier noch die Tipps für euren MPU-Tag
 

sho30

Neuer Benutzer
Hallo zusammen.

So, komme nun vom Termin. Empfang war nett, war natürlich aufgeregt.
Zunächst gab es einen Fragebogen zum ausfüllen. Dann ein gefühlt ewig langes Gespräch mit dem Psychologen.

Kurzes vorgeplänkel. Hinweis, dass die Maske abgenommen werden könne (da wir durch eine Scheibe getrennt waren) und dass er mitschreibe und wir uns deshalb nicht die ganze Zeit in die Augen schauen können.

Der Psychologe kam mir recht sympathisch rüber und noch relativ jung.

Es ging los mit Fragen zum Familienstand, zum Lebenslauf und zu Hobbys.

Die weiteren Fragen, orientierten sich zum Großteil am Fragebogen, der auch in diesem Forum ausgefüllt werden kann, wenn auch manchmal anders formuliert.

Ich fühlte mich irgendwie leer, kam aber doch noch ins freie erzählen. Zwischendurch kritische Rückfragen:
Tag der TF: könne es nicht sein, dass ich doch mehr getrunken habe als 12 Bier und 4 Schnaps? Bin dabei geblieben, habe aber gesagt, dass ich nicht genau sagen, welche Schnapsglas Größe es war.
Er nun gut: Menge könne gerade so passen. (Hat mich ziemlich verunsichert)

Dann fragen zur ersten Alkohol Erfahrung, wann das letzte mal, welche Mengen vor der TF Fahrt, zu welchen Gelegenheiten.

Warum ich getrunken habe.

Wie ich in Zukunft fahren und trinken trennen wolle, etc.

Fragen, auf die ich nicht vorbereitet war:
Ob ich die Strafe angemessen finde. Ich sei ja nur knapp über 1,6 promille gewesen.
Warum ich mich erst 2017 mit KT befasst habe und warum ich die MPU nicht schon viel eher in Angriff genommen hätte
Wie ich mich nach dem ersten Beratungsgespräch (hatte einen Beratungstermin beim TÜV gebucht) gefühlt hätte.

Zum Schluß dann die Frage, ob ich etwas hinzuzufügen hätte. Ärgerlich ist, das ist mir in dem Moment nicht eingefallen, dass mich der Psychologe bei 2017 (glaube ich) unterbrochen hatte. Da habe ich angegeben, dass ich bis 2017 20-25 mal pro Jahr, 3-4 Bier (0,33) konsumiert habe und erst 2017 mit KT (10-14 mal p.Jahr max. 2 Bier (0,33) oder 2 Wein (0,2)) angefangen habe. Irgendwie sind wir da in Alkoholberechnung übergegangen und ich habe glaube ich vergessen zu sagen, dass ich seit ca. 3 Jahren nur noch 10-14 mal p. Jahr konsumiere.

Zum Abschluss sagte er dann, das Gutachten dauere etwa 21 Tage und ich solle noch einen Abschlussbericht der Psychoanalyse vorlegen.
Von seiner Seite sollte das Gutachten positiv ausfallen, es sei ja lange her und ich habe ja lange Zeit zur Veränderung gehabt.

Gespräch dauerte etwa eine Stunde.

Dann zum Arzt. Bei Arzt dann allgemeine Fragen, Fragen zum Alkoholkonsum (da konnte ich dann sagen, dass ich nicht weiss ob ich beim Psychologen angegeben habe, ab 2017 nur noch 10-14 mal zu konsumieren.) Er hat es so aufgeschrieben. Ein paar Tests, Blutabnahme und fertig.
MIt dem Arzt noch über die Analyse gesprochen, er meinte: Wir versuchen es ohne Abschlussbericht der Analyse.

Nun weiß ich auch nicht wie es da weitergeht.

Zum Schluß dann Reaktionstest. Etwa 20 min auf Knöpfen rumdrücken. Die Dame vom Empfang hat was ausgedruckt und gesagt: Alles in Ordnung,
Gutchten bekäme ich innerhalb der nächsten 2 Wochen und hat mich dann verabschiedet.

Jetzt heißt es warten..... Hoffentlich nicht zu lange.

Besten Gruß
sho30
 

sho30

Neuer Benutzer
Hi Nancy,

ja habe heute den Bericht aus dem Bauch heraus so verfasst. Ich kann immer noch nicht schlafen, obwohl ich eigentlich echt geschafft bin von dem Tag und morgen früh raus muss.

Im Nachgang hätte ich eigentlich doch noch das eine oder andere angemerkt, bzw hatte das Gefühl, dass der Gutachter bzw der Arzt dachten die Analyse bzw Psychotherapie habe was mit Alkohol zu tun.

Ich bin echt immer noch ein wenig angespannt und kann die Gedanken an den Tag nicht so richtig ablegen.

Nochmal brauche ich diese Erfahrung nicht :/

Auch die Aussage: Es sollte positiv sein verunischert mich nun gerade.

Aber nun gut. Abwarten.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Genau, mach dich jetzt mal nicht verrückt und versuche vom Thema abzuschalten (auch wenn das schwer fällt).
Wäre schon äußerst ungewöhnlich wenn aus einem "positiv" im Beratungsgespräch, plötzlich ein "negativ" bei der MPU wird...
 

sho30

Neuer Benutzer
Nach 2,5 Wochen warten und täglicher, aufgeregter Überprüfung meines Briefkastens habe ich heute ein positives Gutachten im Postkasten gefunden.

Ich bedanke mich bei allen regen Schreibern hier im Forum, insbesondere Nancy, die sich kurz meiner angenommen hat.

Auch wenn ich wenig persönliche Anmerkungen bzw. individuelle Unterstützung bekam (die ich vielleicht gar nicht mehr brauchte, da es eine Vielzahl von Threads gibt, die ähnlich meinem Anliegen sind), war es irsinnig Hilfreich gute Fragebögen von anderen Teilnehmern zu lesen, Anmerkungen in anderen Threads zu lesen und zu wissen, dass auch viele andere Menschen, den gleichen Fehler wie ich begangen haben.

Ich bin wahnsinnig glücklich, mit dem Thema nun durch zu sein und hoffe, dass ich mich zukünftig weiterhin an meine guten Vorgaben halten werde.

Um dem Forum etwas zurückzugeben, stelle ich mein Gutachten die Tage gerne ein. (Wenn mir jmd kurz erklärt, wo genau und wie ich das mache.)

Beste Grüße Sho30
 
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