MPU - 5,8ng THC

Santcross

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Hallo ihr Lieben,

im September 2019 wurde ich bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle positiv auf THC getestet (Blutabnahme). Am 14.08 hatte ich gerade erst meine Führerscheinklassen um C, CE, D und DE erweitert. Durch die das damit verbundene tägliche Fahrtraining habe ich in der Zeit auch gar nicht geraucht. Da ich nach der Weiterbildung erstmal frei und Urlaub hatte und mein neuer Job erst am 01.12.2019 gestartet ist, hatten ein paar Freunde (und ich) die "großartige" Idee es uns zwei Wochen richtig gutgehen zu lassen. Wir haben also für die besagte Zeit alles zum Grillen, Bierchen und Gras besorgt und täglich 4-6 Joints geraucht. Mein Konsum davor war circa 1 Jahr lang unregelmäßig, an einem Wochende mal einen Joint oder nur mitgeraucht. Nach dieser konsumreichen Zeit, habe ich meine Ernährung wieder auf ketogen umgestellt (strikter Kohlenhydrat verricht) und habe mit dem Lauftraining wieder begonnen und einiges an Gewicht verloren was. Da noch Gras über war, habe ich es noch aufrauchen wollen bevor ich mit dem Rauchen konplett aufhören wollte und als Ziel den Halbmarathon vor Augen hatte und

Ein Freund hatte mich gefragt ob ich ihm im Urlaub nicht einen Tag beim Catering helfen kann, das war der Tag der Kontrolle. Am Abend vorher hatte ich ungefähr 3 ziemlich starke Joints bis 24Uhr geraucht. Eigentlich wollte ich bei ihm nur kochen, aber er hatte mich gebeten dem Sprinter zum Catering zu fahren. Um 11:25Uhr war dann die Kontrolle und ich hatte noch 5,8ng THC im Blut.

Seit dieser Geschichte habe ich komplett mit dem Rauchen aufgeghört und Laufe regelmäßig. Es gab ein paar persönliche negativ private Ereignisse sowie den Führerscheinverlust und damit verbundener Jobverlust. Dennoch lebe ich seit dem Abstinent und fahre täglich bei Wind und Wetter mit dem Rad zur Arbeit. Ich habe mir vorgenommen den Führerschein wiederzubekommen, lese hier seit geraumer Zeit mit, hatte Kontakt zu Theo Pütz bevor er leider verstorben ist und habe Abstinenznachweise geführt - 6x Haaranalyse. Am 18.03 hätte ich meine MPU bei der AVUS in Berlin. Jetzt ist das gerade der worst-case Fall eingetroffen und die letzte Haaranalyse vom 21.02.2022 zeigt einen positiv Befund von 0,115ng Amphetamin in der Probe an - cut off liegt bei 0,1ng. Da ich 100% Abstinent seit 2019 bin, verzweifel ich gerade komplett, und kann mir das Ergebnis überhaupt nicht erklären.
Begutachtungstermin ist in 5 Tagen, was mache ich denn jetzt?


Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 40

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform: circa 1 Jahr, gelegentlich
Datum der Auffälligkeit: 26.09.2019 (11:25 Uhr)

Drogenbefund
Blutwerte: 5,8 ng/ml THC | 5,0 ng/ml 11-OH-THC | ca. 260 ng/ml THC-COOH
Schnelltest: nein
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein, angeschlossen
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Nein
Verurteilt: -
Strafe abgebüßt: 1 Monat Fahrverbot und Bußgeld gezahlt

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: ja
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):-

Bundesland
: NRW

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: August 2019

Abstinenznachweis
Haaranalyse: 2x 6 Monate
Urinscreen: -
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: 18.03.2022
Welche Stelle (MPI): AVUS Berlin
Schon bezahlt?: ja
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: 2011 eine MPU wegen Amphetaminkonsum aus 2002 gehabt. Fahrerlaubnis entzogen 2004, kein Drogenfahrt nur Konsum
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Santcross,

willkommen im Forum.
Begutachtungstermin ist in 5 Tagen, was mache ich denn jetzt?
Die MPU verschieben...

Es gibt von deiner Haaranalyse eine Rückstellprobe, die du analysieren lassen kannst. Das lohnt sich aber nur, wenn du dir absolut sicher bist dass nichts vorgefallen ist was zu einem pos. Ergebnis geführt hat.
Hattest du denn Kontakt zu Konsumenten?
 

Santcross

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
von der Probe müsste es eine Rückstellung geben. Da ich wie gesagt seit Ende 2019 komplett Abstinent bin bin ich mir 100% sicher das ich nichts konsumiert habe. Im Bekanntenkreis gibt es eine konsumierende Person

Die MPU kann ich nicht verschieben, da die Führerscheinstelle mir eine finale Frist gesetzt hat. Es wurde schon einmal verlängert. Konsequenz ist entsprechend die MPU abzusagen und Antrag auf Neuerteilung zurückziehen, richtig?
 

Lavidasnipe

Stamm-User
von der Probe müsste es eine Rückstellung geben. Da ich wie gesagt seit Ende 2019 komplett Abstinent bin bin ich mir 100% sicher das ich nichts konsumiert habe.
So wie du beschrieben hast, hast du selbst nicht konsumiert und bist auch in keiner Weise mit Konsumenten in Kontakt gewesen.
Wenn ich’s nun richtig rauslese, machst du die AN wegen Cannabis, nun wurde anhand deines Ausgangsposts positiv auf Amphetamine getestet. Wenn du tatsächlich sicher bist, wie @Nancy geschrieben hat, nichts konsumiert zu haben und auch keinen Kontakt gehabt zu haben, lass die Rückstellprobe untersuchen. (Was wahrscheinlich zeitlich ziemlich eng sein wird, da du ja auch darauf warten musst, bis du die Auswertung der Analyse erhältst.

Konsequenz ist entsprechend die MPU abzusagen und Antrag auf Neuerteilung zurückziehen, richtig?
Ich fürchte fast, das wird die beste Möglichkeit sein, weil es wie beschrieben vermutlich zeitlich zu eng wird. Daher solltest du meiner Meinung nach den Antrag zurückziehen, bevor diesem kostenpflichtig versagt wird.

So wie du geschrieben hast, hat man dir bereits eine „finale Frist“ gegeben, vielleicht kannst du eine erneute Verlängerung über den „Dienststellenleiter“ dort erwirken, wärst dann allerdings auf seinem „Guten Willen“ angewiesen.

Ich wünsche dir alles gute
 

Santcross

Neuer Benutzer
Update: Ich bekomme vom Labor jetzt einen Abstinenznachweis der negativ ist. Hab heute mit dem verantwortlichen Dr. telefoniert und wir sind die Probe noch mal durchgegangen. Ich hab ja mit allem gerechnet, aber damit nicht! Unglaublich gut
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Update: Ich bekomme vom Labor jetzt einen Abstinenznachweis der negativ ist. Hab heute mit dem verantwortlichen Dr. telefoniert und wir sind die Probe noch mal durchgegangen. Ich hab ja mit allem gerechnet, aber damit nicht! Unglaublich gut
Das ist super :smiley711:
Fragebogen stell ich morgen ein, auch wenn es wirklich kurzfristig ist
Ob Max so kurzfristig noch Zeit findet nach deinem FB zu sehen mag ich bezweifeln, aber vllt. gibt es ja einen anderen Helfer der noch einmal drüberschaut...:smiley138:
 

Santcross

Neuer Benutzer
In dem Fragebogen gibt es zwei Punkte wo ich Fragen zu habe:
3. Wurde Ihnen vor Anordnung der medizinisch-psychologischen Untersuchung bereits schon einmal die Fahrerlaubnis entzogen? Wenn ja, wurde Ihnen Ihre Fahrerlaubnis wieder ausgehändigt?
9. Wurden Sie schonmal zu einer amtlich anerkannten medizinisch-psychologischen Untersuchung vorgeladen?

Im Auszug aus der Führerscheindatei geht lediglich ein Vorgang ohne Details aus 2004 hervor, wo ein unanfechtbar Entzug genannt wird. In 2011 eine Neuerteilung. In meiner Führerscheinakte sind sonst keine Dokumente zu einer früheren Entziehung der Fahrerlaubnis, Untersuchungen, Gutachten oder Berichte vorhanden. Werden vom Gutachter diesbezüglich Fragen über Dauer, Inhalt und Gründe gestellt. Oder unterliegt dies einem Verwertungsverbot und eine einfache Antwort "ja" wir ohne Konsequenzen akzeptiert? Ist bei einen Antrag auf Neuerteilung das beibringen einer positiven MPU als "amtliche Vorladung" gemeint? Wenn es doch begutachtungsrelevant wäre, ist eine Bereinigung der Akte ja eigentlich nur Makulatur...
 
Zuletzt bearbeitet:

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Wenn es doch begutachtungsrelevant wäre, ist eine Bereinigung der Akte ja eigentlich nur Makulatur...

Du vermischt zwei unterschiedliche Vorgänge.

Bei der Löschung der Daten aus der Akte geht es um rechtliche Vorgänge. Nach einem bestimmten Zeitablauf sollen alte Verstöße bei der Zumessung einer Bestrafung keine Rolle mehr spielen.

Bei der MPU handelt es sich hingegen um eine ärztliche Untersuchung. Zu einer ärztlichen Untersuchung gehört natürlich zur Beurteilung die gesamte Vorgeschichte. Wenn du einen neuen Arzt aufsuchst wird er, je nachdem worum es geht, nach deiner Krankenvorgeschichte von der Kindheit an fragen.

In dem Zusammenhang sind die Fragen bei einer MPU zu sehen. Du machst die MPU schließlich freiwillig und entscheidest selbst, ob du das Ergebnis der Führerscheinstelle mitteilen willst. Nur wenn der Gutachter deine gesamte Drogengeschichte kennt kann er dich korrekt beurteilen.

Ob du lügen willst musst du mit dir selbst abmachen.
 

Santcross

Neuer Benutzer
Hallo Herr ...,
vielen Dank für ihre Email.
Im Auszug aus der Führerscheindatei geht lediglich ein Vorgang ohne Details aus 2004 hervor, wo ein unanfechtbar Entzug genannt wird. In 2011 eine Neuerteilung. In meiner Führerscheinakte sind sonst keine Dokumente zu einer früheren Entziehung der Fahrerlaubnis, Untersuchungen, Gutachten oder Berichte vorhanden. Werden vom Gutachter diesbezüglich Fragen über Dauer, Inhalt und Gründe gestellt. Oder unterliegt dies einem Verwertungsverbot und eine einfache Antwort "ja" wir ohne Konsequenzen akzeptiert? Ist bei einen Antrag auf Neuerteilung das beibringen einer positiven MPU als "amtliche Vorladung" gemeint? Wenn es doch begutachtungsrelevant wäre, ist eine Bereinigung der Akte ja eigentlich nur Makulatur...
Antwort der AVUS Berlin:

Sie können ruhig die beiden Fragen beantworten mit dem jeweiligen Datum.
Es wird alles begutachtet was sich in der Verkehrsakte befindet, alles weitere was entnommen wurde aus der Akte ist nicht teil der Begutachtung.

Im Falle von Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
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Bedeutet die Info das @MrMurphy dennoch Recht hat und Nachfragen kommen werden? Oder greift meine Einschätzung das Diese Angaben wahrgenommen, aber nicht hinterfragt werden?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Mach dich nicht deshalb nicht verrückt. Für die MPU ist die aktuelle Situation entscheidend. Zu einer sehr lange zurückliegenden Untersuchung mögen zwei, drei Nachfragen kommen, die sind aber nicht entscheidend und machen die aktuelle MPU nicht schwieriger. Die Gutachter müssen sich eng die die aktuelle Fragestellung halten und das machen die auch.
 
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