MPU-Alkohol-Fahrrad-Ersttäter

noah_m

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Liebes Forum,

strebe meine MPU zu Mitte Januar an. Parallel absolviere ich initiativ ein 6monatiges Abstinenzprogramm.

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 180cm
Gewicht: 71 kg
Alter: 28

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: Anfang Mai 2020
BAK: über 1,7 unter 1,9
Trinkbeginn: 21:00
Trinkende: 00:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:30

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein Mai 2020
Strafbefehl schon bekommen: Ja, gegen Geldauflage eingestellt
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: Nein
Hab ich neu beantragt: ---
Habe noch keinen gemacht: ---

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja, habe ich
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Stellt der Beschuldigte in Zukunft eine Gefahr für den Verkehr dar, in dem er wieder unter alkoholosierten Zustand am Straßenverkehr teilnimmt?

Bundesland:


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: abstinent
Ich lebe abstinent seit: seitdem Vorfall

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ---
Urinscreening ja/nein: Ja, begonnen Anfang Juli 2020 - Anfang Januar 2021
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: ---

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: ----
Selbsthilfegruppe (SHG): ---
Psychologe/Verkehrspsychologe: ---
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: ----
Ambulante/stationäre Therapie: ----
Keine Ahnung:

MPU
Datum: noch nicht angemeldet
Welche Stelle (MPI): Tüv Nord
Schon bezahlt?: ---
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Mitte Mai gegen 20 Uhr war ich zum gemeinsamen Kochen und Abendessen in einer WG eingeladen. Das Essen war gegen 21 Uhr vorbereitet und wir begannen zu Essen.

Um 21 Uhr machten wir eine Weißwein Flasche auf, welche 3 Personen gemeinsam tranken. Zwei weitere Weißwein Flaschen wurden im Laufe des Essens geöffnet und ebenfalls gemeinsam getrunken. Ich trank eine Weißweinflasche (1Liter) alleine.

Das gemeinsame Essen ging etwa bis 22 Uhr.

Im Anschluss sprachen wir sehr viel über den neuen Corona Alltag, von 22Uhr – 00Uhr.

Hierzu trank ich bis 3 Gläser Aperol (insgesamt 600mL). Gegen 00:00 verließ ich die Wohnung.

Ich lief durch die Innenstadt und sperrte mein Fahrrad auf. Ich schob mein Fahrrad von der Innenstadt Stadtteil in dem ich wohne.
In einer der ruhigen Gasses vorort bemerkte ich wie stark es mich über den langen Weg von der WG (45 min, 3 km) bisher gefröstelt hatte. Im alkoholischen Leichtsinn wollte ich zumindest durch die ruhige Gasse radeln, um den Heimweg um ein paar Minuten zu verkürzen.

Ich war paar Meter mit erheblichen Schlangenlinien gefahren, sobald mich die Polizeistreife aufhielt, gegen 00:50. Ich wurde mit auf die Polizeiwache mitgenommen, Blutentnahme 01:28. BAK: >1,6 - 1,8<


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Größe: 180cm, Gewicht: 78kg

1 Weissweinflasche 1 Liter

3 Gläser Aperol (insgesamt 600 ml)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

500 Meter. Ich wollte insgesamt das letzte Stück nach Hause radeln, 1 km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein. Ich fühle mich sehr benommen und müde. Dennoch dachte ich reichlich wenig nach, ob ich denn überhaupt noch fahren könnte. Ich schwang mich wortwörtlich, ohne viel nachzudenken (oder nachdenken zu können) auf das Fahrrad.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Nein, von einer aktiven Meidung kann nicht gesprochen werden. Sehr Leichtsinnig und sehr Unbedacht, wollte ich in der Kälte schnellst möglichst nach Hause.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein, ich habe keine Trunkenheitsfahrt vorher begannen und bin daher auch nie aufgefallen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Es gab keine TFs vorher.

Exploration


8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Ich habe mit 14 mein erstes Bier mit Freunden konsumiert. Ich wollte probieren, wie Alkohol schmeckt und wie es wirkt. Außerdem war es damals eine Erfahrung sich Erwachsen zu fühlen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ja ich habe regelmäßig Alkohol konsumiert.

Mein Konsum in den letzten Jahren bis zum Jahr 2019 sah folgendermaßen aus:

Ich habe regelmäßig 3 Bier (0,5L) konsumiert: Abends/ einmal die Woche (Mittwochs)

Hierzu war meistens der Anlass ein Kneipenabend mit Freunden (z.B. Fußballspiel schauen)

Ich habe 3 Gläser (0,25L) Weißwein oder Rotwein konsumiert: 2mal die Woche (Freitags & Samstags)

Hierzu waren Anlässe gemeinsames Kochen und Abendessen mit Freunden.

Bis zum Jahr 2019 kannte ich Alkohol als Begleiter zum Abendessen oder auch gerne zur Entspannung auf dem Sofa mit Freunden. Die oben genannten Mengen sind nicht wirklich überschritten worden. Wobei in den letzten Jahren mit dem Studiumsstress und Nebenjobs der Alkoholkonsum immer mehr wurde. Höhenflüge erreichte ich im Jahr 2019.

Seit der Trunkenheitsfahrt im Mai 2020, bin ich lange in mich gegangen und habe mein Verhalten analysiert.

Ich muss sagen, dass ich ein sehr perfektionistischer Mensch bin. Ich habe mich stets lange Zeit über den Erfolg und gute Zensuren definiert. Es war nie gut genug und musste immer mehr Leistung zeigen in der Universität und in den Leistungen.

Ich habe ein sehr gutes Abitur und ein Studium in den letzten Jahren absolviert. War parallel eingebunden in Nebenjobs und gab auch Studentenkurse.

Im letzten Jahr 2019 nahm der berufliche Stress in meinem Leben sehr stark zu. Ich entschied mich in den letzten Jahren immer besser zu werden mit meinen Studienleistungen. So lernte ich mich mehr und nutzte meine wenige Freizeit, um Literatur anzulesen und mehr zu Wissen.

Darüber hinaus organisierte ich einen Nebenjob, um mehr Praxiserfahrung zu sammeln.

Parallel versuchte ich meine Zensuren in der Universität sehr gut zu halten und schrieb auch Skripte mit Zusammenfassungen.

Alles in allem, habe ich gemerkt, wie stark mich dieser Stress und dieses große Arbeitspensum über dieses Jahr belastete.

Über das Jahr 2019 – TF Mai 2020) steigerte sich mein Alkoholkonsum erheblich, um den Druck den ich empfand zu dieser Zeit standzuhalten.

Nach einer harten Arbeitswoche trank ich deutlich mehr Alkohol und der Konsum steigerte sich.

Seit der TF Mai 2020 lebe ich abstinent.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Über das Jahr 2019 steigerte sich mein Alkoholkonsum:

Ich trank jeden Abend 3 Bier (0,5L).

Ich trank zu den 3 Bier (0,5L), immer öfter 3 Schnaps (2cl) bei Kneipenabenden mit Freunden (2/Woche, Kneipenabend)

Zum gemeinsamen Kochen und Abendessen mit Freunden trank ich nun stets eine Weißwein oder Rotwein Flasche alleine (1Liter)

Jedes Mal öffnete ich eine weitere Weinflasche, sodass ich bis zu 5 Gläser (0,25L/Glas) Wein kam. Auch mal 6ste Glas war drinnen.

(3/Woche, einmal unter der Woche und Freitags und Samstags)


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe immer in Gesellschaft mit Freunden (Studentenfreunde) getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Innere Motive: Verstärkungsmotive

Ich habe Alkohol getrunken, weil ich mich oft das Gefühl der Entspannung gebraucht habe.

Das Gefühl des berauscht seins hat mir einfach für den Moment Entlastung gebracht und ich fühlte mich gut in dieser falschen Situation. Ich fühlte mich leicht und unbefangen, Abends auf dem Sofa in Gesellschaft vermehrt zu trinken. Diese dämpfende Wirkung des Alkohols verhalf mir mit dem Druck besser umzugehen, den ich mir selbst auferlegt hatte.

Oft konnte ich mit dem Leistungsdruck, z.B. eine „sehr gute Zensur“ zu schreiben, welcher mich über den Alltag begleitete, Abends mit dem Alkohol den Druck abbauen. Zumindest kam dies mir so vor.

Inneres Motive: Bewältigungsmotiv

Oft spürte ich eine sehr schlechte Stimmung in mir, wenn mal die Dingen nicht so klappten, wie ich es mir erhoffte. Ich hatte mir einfach zu hohe Ideale gesetzt. Ich dachte viel zu sehr perfektionistisch über meine Arbeit nach. Wenn manche Dinge nicht auf Anhieb klappten, ärgerte ich mich oft über den Alltag sehr. Ich merke heute, wie sehr ich den Drang spürte, sobald ich einen Tag über Ärger mit der Arbeit hatte, dass ich Abend wirklich „gerne“ und „entlastend“ den Alkohol trank.

Äußere Motive: soziale Motive

Ich fühlte mich vermeintlich in meinem studentischen Freundeskreis stärker eingebunden, wenn ich mehr Alkohol konsumierte. Ich fühlte mich stärker dazugehörig, wie als würde ich eine neue soziale Integrität fühlen. Ich konnte auch die Abende mit meinen Freunden besser mit erhöhten Alkoholkonsum genießen, da ich offener und lustiger in der Kommunikation wurde, als ernsten Ausgleich über den Alltag.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei meinem vorherigen Alkoholkonsum (2019) spürte ich selten Nebenwirkungen.

Ich trank früher nicht Alkohol in der Art, dass ich eine körperliche Symptomatik spürte.

Über das Jahr 2019, mit dem gesteigerten Alkoholkonsum spürte ich sehr oft starke Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit und Gliederschmerzen nach dem Konsum. Dennoch hielt ich an meinem schädlichen Konsum fest.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Ja mein Umfeld reagierte immer wieder kritisch auf meinen Konsum. Mein Umfeld bemerkte den gesteigerten Konsum. Ich begann den großen Fehler und spielte den erhöhten Konsum runter.

Nach der TF und während meines Abstinenzprogramms hab ich offen darüber gesprochen, dass ich über diesen Zeitraum abstinent bleibe und offen „nein“ zu Alkohol sage. Mein Umfeld reagierte positiv über diese Entwicklung und mir fiel zu keinem Zeitpunkt schwer den Alkohol aus meinem Leben zu eliminieren. Ich habe viel an mir gearbeitet und den Leistungsdruck abgebaut. Mit dem erloschenen Leistungsdruck, spürte ich keinen Drang mehr Alkohol zu konsumieren.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich war oft müde und schlapp nach stärkeren Trinkepisoden. Obwohl mir dieser starke Alkoholkonsum sowohl körperlich als auch geistig nicht gut tat, hielt ich an meinem falschen Verhalten fest. Ich habe großes Glück, dass ich keine großen Gesundheitsschäden von diesem erhöhten Konsum davongetragen habe. Ich bin sehr glücklich, meinen Alkoholkonsum in meinem Leben im Griff zu haben.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ich habe nicht Alkohol als Problembewältigung genutzt in Trennungen oder Schicksalsschlägen.

In diesen Situationen in der Vergangenheit, auch an schweren Tagen, erhöhte ich nicht meinen Alkoholkonsum bei sozialen Problemen, welche man immer wieder hat.

Jedoch habe ich nun meine persönliche Schwachstelle erkannt, es war mein perfektionistisches Selbstbild, die Ziele die ich mir selbst gesetzt hatte. Vor allem zum Ende meines Studiums im letzten Jahr, in dem ich einfach mehr „Gas“ geben wollte, zerbrach ich an dem hohen Druck.

Folgernd erhöhte sich mein Alkoholkonsum deutlich und nicht mehr in vertretbaren Mengen.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Über das Jahr 2019 kam es immer wieder zur unkontrollierten Trinkepisoden und Volltrunkenheit. Ich nutzte die Wochenenden als Gelegenheit tief ins Glas zu schauen. Bis zur TF Mai 2020, war ich sehr oft (2-3 pro Monat) volltrunken.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, ich habe kürzere Zeiträume 2-3 Wochen auf Alkohol verzichtet in der Vergangenheit.

Ansonsten hatte ich schon das oben beschriebene Trinkverhalten bis ins Jahr 2019,.

Über das Jahr 2019 mit der Zielgeraden zum Studium wurde es immer mehr und es folgten unkontrollierte Trinkepisoden.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

In der Vergangenheit würde ich mich als Gelegenheitstrinker einordnen. Ich habe die Gelegenheiten genutzt immer wieder Alkohol zu konsumieren, das bedeutet der Kneipenabend oder auch das gemeinsame Abendessen. Diese Anlässe habe ich kaum ohne Alkoholkonsum verbracht.

Über das Jahr 2019 veränderte sich mein Trinkverhalten definitiv zu einem Entlastungstrinker. Der große berufliche Druck und die hohen Ideale, welche ich mir selbst aufsetzte, fühlten sich sehr zwanghaft an. Ich denke, dass ist die richtige Beschreibung, es lag wirklich ein „zwanghafter Erfolg“ vor. Ich fühlte mich wie in einem Hamsterrad, welchen ich nicht entkommen konnte.

Um diese große Belastung ertragen, griff ich auf den Alkohol zurück. Ich erkenne an mir selbst, dass eine Verhaltungsstörung vorlag. Ich erkenne an, dass ich wurde zu einem einem Konflikttrinker Verhalten.

Seitdem TF Mai 2020 und bis heute bin ich abstinent.

Heute und in Zukunft


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein ich trinke keinen Alkohol mehr. Ich habe mich für die Abstinenz entschieden.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Seitdem Vorfall Mai 2020 nicht mehr.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe aus meinen Erfahrungen gelernt und denke, dass der Alkohol überhaupt keine Lösung in meiner Situation war. Ich habe seit der TF im Mai 2020 lange Zeit über das letzte Jahr nachgedacht. Ich habe viel eingesehen, gelernt und an meinem Verhalten gearbeitet.

Zunächst habe ich meine Erwartungen und meine Ideale an mich selbst überdacht.

Ich sehe heute ein, dass ich auch sehr glücklich sein kann, ohne eine große Karriere im Leben. Ich muss mir keinen endlosen Druck und unerreichbare Ziele setzen, um befriedigt und ein glückliches Leben zu führen. Leistungen und Erfolge im Leben sind nicht alles.

Ich habe gelernt mich selbst und meine wirklichen Bedürfnisse achten wie, z.B. auch mal weniger zu Arbeiten und auf Entspannung zu setzen. Das hat mir sehr gut getan. Es war wie eine Befreiung aus dem Hamsterrad oder sogar Teufelskreis.

Seither dieser innerliche Druck nicht mehr da ist, spüre ich kein Verlangen mehr nach Alkoholkonsum. Ich merke, sobald der endlose Druck durch die hohen Ideale weg war, dass der Alkoholkonsum nicht mehr gebraucht wurde.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich denke ich habe einen „Paukenschlag“ wie die TF und dessen Folgen gebraucht, um zu realisieren, wie ich in meiner damaligen Situation umgehen soll.

Ich habe es nicht geschafft, selbst ein klares Bild in dieser Situation zeichnen. Erst durch den absoluten Ernstfall: Polizeiwache, Strafanzeige, Briefe vom Amtsgericht für jemanden, der überhaupt damit nie etwas am Hut hatte, war sehr prägend.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe mich in den letzten Monaten sehr viel mit der „worklife balance“ beschäftigt. Ich habe neue Hobbys, wie Schwimmen und entspannte Saunabade für mich entdeckt, die ich mir vor der Lockdown Zeit oft genutzt habe zur Entspannung. Ich spiele nun in einem integrierten Freundeskreis sehr oft Basketball (auch vor der Lockdown Zeit). Ich bin in den letzten halben Jahr (im Spätsommer) sehr oft in den Bergen wandern und das ganze Wochenende an Seen gewesen im Süden. Es war eine wundervolle entspannte Zeit, die mir lange Zeit gefehlt hat.

Ich empfinde die Änderung in meinem Lebens als sehr bereichernd und erfüllend. Viel erfüllender als die vorherige Lebenseinstellung, welche auf Leistungen getrimmt war.

Da ich schon am Ende meines Studiums bin habe ich vor einigen Monaten mein Examen erfolgreich absolviert. Es war „nur“ eine ausreichende Zensur und keine Topleistung. Ich bin aber sehr zufrieden und glücklich mit meinem Zeugnis. Ich habe verstanden und mich selbst neu kennengelernt, dass die „Noten“ in meinem Zeugnis mich nicht bestimmen.

Ich habe in der Examensvorbereitung viel Wert auf Freizeitgestaltung gelegt und bin über diese Entscheidung sehr froh. Es macht mich glücklicher mit der neuen Lebenseinstellung.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin sehr glücklich und ausgeglichen. Ich pflege einen guten Freundeskreis (welcher zum Teil auch abstinent ist) und konzentriere mich auf mich und meine Bedürfnisse. Mein Studium mit meinen neuen Zielen, welche ich nach unten geschraubt habe, erfüllt mich mehr als zuvor.

Ich gehe täglich einer Entspannung nach. Ich gehe mit Freunden lange spazieren und treibe viel mehr Sport. Ich habe seitdem Vorfall 8 kg abgenommen und merke wie wichtig mir das Achten auf meinen Körperbefinden geworden ist.

Das ist eine weitere Ressource für mich und tut mir sehr gut. Außerdem habe ich neue Hobbys entdeckt, wie das Wandern gehen. Ich interessiere mich auch immer mehr für das Tauchen. Ich suche Dinge, die mich mit Leben füllen und glücklich machen.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe meine Lebenseinstellung umgestellt. Mit meiner neu eingestellten „worklife balance“ bin ich mehr als zufrieden und glücklich. Ich gehe täglich nach der Arbeit zum Sport (aktuell ist nur Joggen möglich) und koche Abends gesund mit Freunden und ohne Alkohol.

Ich sehe keinen Sinn mehr Alkohol zu konsumieren. Ich möchte restliche Freizeit, außerhalb des Arbeitslebens mit Sport und Reisen füllen. Ich habe gesehen, dass ein stabiles Leben mit gesunden Hobbys und Freizeit mich einfach glücklicher macht als Alkohol zu konsumieren.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, ich fühle mich sehr gefestigt in meinem neuen Leben mit meiner neuen Einstellung.

Ich habe aktiv mit viel Energie in den letzten 8 Monaten seit Mai 2020, in meinem Leben zum Positiven verändert. Ich fühle mich erfüllt, glücklich und befreit mit der neuen Lebenseinstellung. werde mit all meiner Kraft, die mir zusteht dafür sorgen, dass dies so bleibt. Ich habe neue Hobbys mit Freunden entdeckt, die mehr sehr gut tuen und ich weiterausbauen möchte, wie wandern gehen und auch verschiedene Länder bereisen (nach Corona).


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Da ich seit dem Vorfall abstinent lebe, erübrigt sich die Frage von Trinken und Fahren.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.

Unnötig große Zeilenabstände verringert und PFB eingefügt *Nancy*
 
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Nancy

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Administrator
Hallo noah_m,

willkommen im Forum.

Bitte fülle den entsprechenden Profilfragebogen aus. Dieser sollte eigentlich immer am Anfang eines Threads stehen...
Des weiteren trage dich noch hier ein: Überblick - Eingestellte Alk-FB vermerken
Im Moment sind nicht so viele Helfer an Board, von daher bitte nicht ungeduldig werden bzgl. des Feedbacks.
 
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noah_m

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*gelöscht*

Profilfragebogen auf Wunsch des Users dem Eingangsbeitrag zugefügt *Nancy*
 
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noah_m

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Kann jemand mir schon bisschen weiterhelfen? Das wäre sehr lieb.

Habe heute einen Brief vom Tüv erhalten, in welchem steht wann ich die MPU im Januar machen will. Die FSST hat mir bis zum 31.01.21 Zeit gegeben. Ideen, wann ich das ansetzen sollte? Das AB-Programm läuft bis zum 05.01.2021

LG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo noah_m,
ich wiederhole meine Bitte noch einmal:
Ich sehe zu dass ich dir in Kürze ein erstes Feedback gebe...
Habe heute einen Brief vom Tüv erhalten, in welchem steht wann ich die MPU im Januar machen will. Die FSST hat mir bis zum 31.01.21 Zeit gegeben. Ideen, wann ich das ansetzen sollte? Das AB-Programm läuft bis zum 05.01.2021
Wo machst du denn deine Urinscreenings? Beim selben Institut? Wenn ja, sprich dort ab wann du deinen Abschlussbericht bekommst, damit die MPU möglichst zeitnah stattfinden kann.
Wenn du die Analysen bei einer anderen Stelle machst solltest du dort sagen wann die Frist der FSSt. abläuft und ob sie dir den Bericht so ausstellen können dass du um den 15.01.2021 die MPU machen kannst.

IdR benötigt das MPI 2 Wochen für die Gutachtenerstellung, es kann aber auch mal länger dauern (zu Coronazeiten sowieso). Allerdings wäre es nicht ganz so dramatisch wenn sich die Abgabe etwas verzögern würde. Solange die Akte nicht wieder bei der FSSt. ist passiert da eher wenig...
 

noah_m

Neuer Benutzer
Ich mache das Abstinenzprogramm an einer anerkannten Tüv-Stelle (CTU-Kriterien).
Dort könnte ich auch die MPU machen, jedoch hörte ich von Bekannte immer wieder, dass die Tüv-Stellen deutlich schwerer zu bestehen sind als annerkannte private Anbieter. Daher würd ich gerne eventuell es woanders als die Tüv-Stelle machen, ist aber nur gehört über "Dritte"
LG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo noah_m,

wir hier im Forum empfehlen auch gerne die Avus, wobei die Maxime ist, dass bei guter Vorbereitung überall bestanden werden kann...

Ich habe vorab eine Frage: Deutsch ist nicht deine Muttersprache, habe ich recht?
Einige Sätze in deinem FB klingen i-wie nach Google-Übersetzer...
Das ist in keinster Weise vorwurfsvoll, kritisch oder sonstwie gemeint. Ich versuche nur deine Ausdrucksweise an manchen Stellen besser zu verstehen bzw. zu interpretieren...
Darum auch gleich die nächste Frage: hast du Texte teilweise aus anderen FB kopiert, oder entstammt alles deiner eigenen Feder?
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Es gab keine TFs vorher.
Du bist vorher noch nie mit 1 Gl. Wein Fahrrad gefahren, auch nicht mit Restalkohol vom Vorabend? :smiley2204:

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Über das Jahr 2019 steigerte sich mein Alkoholkonsum:
Ich trank jeden Abend 3 Bier (0,5L).
Ich trank zu den 3 Bier (0,5L), immer öfter 3 Schnaps (2cl) bei Kneipenabenden mit Freunden (2/Woche, Kneipenabend)
Zum gemeinsamen Kochen und Abendessen mit Freunden trank ich nun stets eine Weißwein oder Rotwein Flasche alleine (1Liter)
Jedes Mal öffnete ich eine weitere Weinflasche, sodass ich bis zu 5 Gläser (0,25L/Glas) Wein kam. Auch mal 6ste Glas war drinnen.
(3/Woche, einmal unter der Woche und Freitags und Samstags)
Das ist schon eine gehörige Menge und zudem ein recht eingefahrenes Trinkverhalten gewesen...
think.gif

Das Problem welches ich dabei sehe ist, dass du mit 6 Mon. AN eine freiwillige AB lebst. Soll heißen: der Gutachter muss dir auch noch "KT" zutrauen können....

Auch diese Aussage...
Ja mein Umfeld reagierte immer wieder kritisch auf meinen Konsum. Mein Umfeld bemerkte den gesteigerten Konsum. Ich begann den großen Fehler und spielte den erhöhten Konsum runter.
ist da nicht gerade förderlich...
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich war oft müde und schlapp nach stärkeren Trinkepisoden. Obwohl mir dieser starke Alkoholkonsum sowohl körperlich als auch geistig nicht gut tat, hielt ich an meinem falschen Verhalten fest. Ich habe großes Glück, dass ich keine großen Gesundheitsschäden von diesem erhöhten Konsum davongetragen habe. Ich bin sehr glücklich, meinen Alkoholkonsum in meinem Leben im Griff zu haben.
Wie hast du ihn denn im Griff wenn du gar keinen Alk. mehr trinkst? :smiley2204:
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Über das Jahr 2019 kam es immer wieder zur unkontrollierten Trinkepisoden und Volltrunkenheit. Ich nutzte die Wochenenden als Gelegenheit tief ins Glas zu schauen. Bis zur TF Mai 2020, war ich sehr oft (2-3 pro Monat) volltrunken.
Ein weiterer Punkt den der GA zum Anlass nehmen könnte 12 Mon. AN von dir zu fordern...
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, ich habe kürzere Zeiträume 2-3 Wochen auf Alkohol verzichtet in der Vergangenheit.
(...)
Warum?
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
(...)
Um diese große Belastung ertragen, griff ich auf den Alkohol zurück. Ich erkenne an mir selbst, dass eine Verhaltungsstörung vorlag. Ich erkenne an, dass ich wurde zu einem einem Konflikttrinker Verhalten.
Wie kommst du zu dem Begriff "Verhaltensstörung"?
think.gif

Beim Rest bin ich absolut unsicher wie ich es einstufen soll.
Bitte gehe doch erstmal auf meine Rückfragen ein, dann ergibt sich vllt. schon ein klareres Bild...

Wichtige Abkürzungen







 
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