MPU bei Ersterteilung der Fahrerlaubnis

Aloki

Neuer Benutzer
Guten Tag,

ich konsumierte Cannabis bereits in meiner Jugendzeit, in diesem Zeitraum hatte ich einige Ermittlungsverfahren, sowie Gerichtsverhandlungen die aufgrund von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet wurden. Letztendlich hatte mir meines letztes Gerichtsverfahren wegen Besitzes von Cannabis (13 Gramm) meine Augen geöffnet, dass es so nicht weiter gehen kann in meinem Leben. Meine Geschichte würde ich dann gerne detailierter mit meinen Antworten auf den Fragebogen beleuchten.
Bereits als ich den ersten Führerscheinantrag gestellt hatte, wurden mir von der Führerscheinstelle Auflagen auferlegt um die Erlaubnis zu erhalten. Da ich in dieser Zeit noch tief im Missbrauch steckte, war mir zu diesem Zeitpunkt dies egal und ich lies das Thema ruhen. Da seit der Abstinenz vorallen meine Ausbildung immer wichtiger wurde, die ich in meiner Missbrauchsphasen stark vernachlässigte, habe ich dort massive Fortschritte gemacht und meine Chefs beeindruckt. Seit Beginn der Ausbildung standfest das um übernommen zu werden, ich einen Führerschein benötigte, dieses Thema schob ich immer weiter auf während des Konsums. Nun bin ich das Thema aktiv angegangen, hatte mich vor einem Jahr zum Abstinenzprogramm angemeldet und dieses erfolgreich beendet. Desweiteren einen neuen Führerscheinantrag gestellt, um einen MPU Termin zu bekommen, bei diesem warte ich noch auf die Behörden. Vorallem frühere Aussagen (Jahr 2016) fallen denke ich bei der MPU schwer ins Gewicht

"Ich habe vor ca 3. Jahren das erste Mal Haschisch genommen und Marihuanna genommen. Das kam durch meinen Freundeskreis. Ich habe das immer phasenweise genommen. Mal war es täglich, mal immer nur alle paar Tage. In den letzten Wochen war es aber täglich.- Das waren dann immer 1-2 Joints am Tag."

Diesbezüglich wollte ich hier um eure Hilfe bitten, damit ich die MPU hoffentlich bestehen werde.
Wo finde ich einen blanko Fragebogen, den ich in mehreren Threads hier gesehen habe?

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Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 21

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): 5 Jahre / Phasenweise, teilweise täglich
Datum der Auffälligkeit: 15.06.2018

Drogenbefund
Beim Kauf erwischt: Ja und Aussagen im jüngeren Alter aufgrund von Unwissenheit


Stand des Ermittlungsverfahrens
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Nie Drogentests bei der Polizei gehabt
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Ja, mit zwei weiteren Auflagen
Verurteilt: Verfahren wurde eingestellt
Strafe abgebüßt: Ja

Führerschein
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: Ja

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja, ca. 60 Seiten
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Ist zu erwarten, dass Herr xxx zukünftig ein Fahrzeug unter Betäubungsmitteleinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Betäubungsmittelkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeugs in Frage stellen?

Bundesland:

Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: 14.07.2018

Abstinenznachweis
Urinscreen: 12 Monate erbracht


Aufarbeitung
Drogenberatung: durch das Gericht 5 Beratungsgespräche bei der Caritas

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: bei der MPU selbst nicht, aber öfters Verfahren wegen Cannabis gehabt
 

Aloki

Neuer Benutzer
Hi Nancy,

vielen Dank schonmal für die Antwort.
In dem Fragebogen gibt es ja viele Fragen die ein Verkehrsdelikt betreffen.
Da ich noch nie einen Führerschein hatte (auch das Auto fahren nicht beherrsche) und keine Auffäligkeiten im Straßenverkehr hatte, soll ich diese Fragen dann einfach überspringen oder diese auf meine letztes Strafverfahren beziehen (Besitz von Betäubungsmitteln)?

z. B:

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?



10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?


13. Wie sind Sie auffällig geworden?


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Aloki,
Da ich noch nie einen Führerschein hatte (auch das Auto fahren nicht beherrsche) und keine Auffäligkeiten im Straßenverkehr hatte, soll ich diese Fragen dann einfach überspringen oder diese auf meine letztes Strafverfahren beziehen (Besitz von Betäubungsmitteln)?
ja, beziehe dich bitte auf deine Delikte/Verfahren und beantworte Fragen wie diese:
09. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Unter diese Fragen kannst du einfach einen Strich setzen, aber nicht auslassen, da sonst die (fehlende) Nummerierung beim Kommentieren für Chaos sorgen könnte:
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
 

Aloki

Neuer Benutzer
Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste Mal von Cannabis gehört habe ich durch einen ehemaligen Computerspiel-Kollegen mit dem ich über das Internet telefonierte, dieser hatte öfters mal einen Joint während des Spielens geraucht.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Jahr 2014 habe ich das erste Mal Cannabis konsumiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Anfang 2014 konsumierte ich das erste Mal Cannabis in Form eines Joints, dies tat ich am Wochenende mit zwei Schulfreunden und wir wiederholten dies Anfangs. Später dann konsumierten wir auch unter der Woche so 1-2 Joints abends. Bis dann im Dezember 2014 das erste Ermittlungsverfahren gegen mich eingeleitet wurde, wegen Besitzes (1,2 G), diese wurden bei einer Hausdurchsuchung in anderer Sache gefunden. Dieses wurde gegen 15 Sozialstunden und 2 negative Drogentests eingestellt. Ein weiteres Ermittlungsverfahren das ich später erhielt ging um ebenfalls den Erwerb von diesmal Haschisch (10 G) für den Zeitpunkt Oktober 2014. Seit dem ersten Ermittlungsverfahren lebte ich dann Abstinent bis Mitte 2016. Im zweiten gab ich dann auch den phasenweisen täglichen Konsum zu. Im Jahre 2016 fing ich dann wieder an Cannabis zu rauchen, zum Anfang wieder nur Wochenendes, dies entwickelte sich mit der Zeit wieder zum täglichen Konsum. Ich lag dennoch regelmäßig 1-2 Wochen Pausen ein. Bis ich dann Mitte 2017 für ein halbes Jahr den Konsum wieder aufgab. Anfang 2018 fing alles von vorne an, anfangs erst nur am Wochenende und dann wieder zur Tendenz täglich bis ich dann letztendlich mein drittes Ermittlungsverfahren wegen BtmG erhielt (Besitz von 13G Cannabis). Seitdem Lebe ich Abstinent.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Einen Mischkonsum von Alkohol und Cannabis habe ich einmalig probiert, da mir durch diesen extrem schlecht wurde, habe ich es dabei belassen.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol trinke ich selten und nur zu besonderen Anlässen, z. B meinen Geburtstag und Sylvester, wenn ich Alkohol trinke belasse ich es bei 1-2 Bier und 1 Mischgetränk.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ja, ich rauche Zigaretten und trinke gelegentlich einen Kaffee vor dem Sport.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Auf der Arbeit, sowie in der Berufsschule habe ich die negativen Folgen im Nachhinein betrachtet am meisten gemerkt, sobald ich am Vorabend geraucht habe, war ich am nächsten Tag demotiviert, antriebslos und das Lernen fiel mir immer schwerer. In der Berufsschule war ich zwar anwesend, aber habe ich mir nur sehr wenig am Unterricht beteiligt und die Zeit eher abgesessen, dadurch waren meine Noten sowohl schriftlich als auch mündlich weit unter meinem Potenzial, wie ich jetzt gemerkt habe.
Des Weiteren litt auch mein soziales Umfeld unter meinem Cannabis-Missbrauch, mein Bruder, sowie auch Freunde die von dem Konsum nichts hielten distanzierten sich immer weiter von mir, da auch durch den Konsum z. B meine Zuverlässigkeit abnahm, da ich dann einfach ausreden erfand, um bei ausgemachten Treffen nicht zu erscheinen. Meiner Mutter tat ich in dieser Zeit auch sehr weh, durch meinen ständigen Ärger mit dem Gesetz wegen Cannabis, unteranderem gab es zwei Hausdurchsuchungen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, zu diesen Zeiten waren mir die negativen Aspekte des Missbrauchs in diesem Umfang noch nicht begreiflich bzw. ich habe Sie einfach verharmlost. Die Zeit mit meinem damaligen Freunden hatte ich zu diesem Zeitpunkt sehr genossen und als ein wichtiger Punkt in meinem Leben angesehen. Meine Ausbildung war nicht direkt gefährdet, da ich trotzdem noch ausreichende Leistung brachte.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Es wurden nie Blutwerte von der Polizei entnommen.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Zum Zeitpunkt der Auffälligkeit hatte ich Urlaub und konsumierte täglich 2-3 Joints.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An dem Tag der Auffälligkeit hatte ich bereits 2 Joints konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich besuchte einen ehemaligen Kollegen von mir, der seit längerer Zeit weggezogen war.
Seine Familie besitzt eine Pension in der ich dann zwei Wochen nächtigen konnte, deshalb hatte ich auch 13 Gramm Cannabis dabei. Einmal um mit Ihm rauchen zu können und Ihm etwas dalassen zu können da in seinem Ort keiner Cannabis organisieren konnte für Ihn.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Es wurde eine allgemeine Personenkontrolle am Straßenrand durchgeführt.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich war nie unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Da ich noch keinen Führerschein hatte und auch kein Autofahren kann, gab es diesen Konflikt nie bei mir.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Unter Drogeneinfluss ist die Reaktionsfähigkeit stark beeinträchtigt, dadurch steigt die Unfallwahrscheinlichkeit für andere Verkehrsteilnehmer und mich stark an. Des Weiteren sind die Blendeempfindlichkeit, Konzentration und motorische Fähigkeiten beeinträchtigt.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis variiert dies durch mehrere Faktoren. Dazu zählt das Konsummuster, da Cannabis nicht linear abgebaut wird, sondern durch Halbwertszeiten, sowie in Fett eingespeichertes THC kann wieder freigesetzt werden. In der Regel kann man von mindestens 72 Stunden nach dem letzten Konsum ausgehen.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Bei einem täglichen Konsum steigt das Risiko in eine Abhängigkeit zu geraten immens an. Der Körper bildet eine Toleranz gegen Cannabis, wo durch man zu einem gesteigerten Konsumverhalten tendiert, um die gleiche Wirkung zu verspüren. Neben körperlichen Gesundheitsrisiken, wie z. B Lungenschäden, können auch psychische Krankheiten auftreten wie z. B Depressionen oder Angstzustände.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Mein Vater im Jahre 2009 verstorben, meine Mutter und er hatten sich schon früher voneinander getrennt. Er war zu diesem Zeitpunkt schon schwerkrank, Ihm musste aufgrund von seinen Krankheiten ein Bein amputiert werden. Eines Tages wollten meine Mutter und ich Ihn besuchen. Niemand öffnete die Tür, deshalb gab uns eine Nachbarin den Schlüssel für das Haus. Er lag auf der Couch, als ob er schläft, doch er wachte nicht auf. Meine Mutter rief seinen Hausarzt an, dieser kam auch sofort. Es war ein Notfall meine Mutter sollte den Krankenwaagen rufen und ich half dem Arzt bei der Reanimation, bis der Krankenwaagen eintraf. Nach diesem Ereignis verschloss ich mich immer mehr. Innerlich machte ich mir Vorwürfe, ob ich nicht etwas besser hätte machen können, obwohl ich erst 10 Jahre alt war. Dies verfolgte mich sehr lange und Cannabis half mir dabei dies zu verdrängen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Mein familiäres Umfeld und nicht konsumierende Freunde waren stets besorgt, wegen meinem Konsum, den ich auch relativ offen ausgelebt hatte. Meinen konsumierenden Freunden waren in der gleichen Position wie ich, also es war Ihnen egal.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Immer die Phasen in der ich eine Ausbildung abbrach, weil es mir doch nicht gefiel oder ich mit den Personen auf dem Arbeitsplatz nicht klarkam.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Das erste Mal aufrichtig nach Hilfe gesucht, hatte ich mir in meinem letzten Gerichtsverfahren (Besitz von Cannabis 13G) bei der Jugendgerichtshilfe. Zu diesem Zeitpunkt war ich das erste Mal im Kopf wirklich soweit längerfristig etwas ändern zu wollen.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein, es gibt keine aktenkundigen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, sowie mir keine bekannten Suchtkrankheiten.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumspitzen gab es immer dann, wenn ich für längere Zeit zuhause saß, z. B als ich meine schulische Ausbildung und meine erste Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel abgebrochen hatte. In der Überbrückungszeit bis ich das nächste Antrat waren definitiv die Konsumspitzen, viele meiner ehemaligen Freunde hatten zu diesem Zeitpunkt auch keine berufliche Perspektive, deshalb verbrach man mit dem Kiffen die Zeit, um die Sorgen über die eigene Zukunft verschwinden zu lassen. Konsumpausen lag ich eigentlich immer dann ein, sobald ich wieder etwas zutun hatte, also z. B während der schulischen Ausbildung.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, doch die Gemeinsamkeit mit meinen ehemaligen Kollegen einen Joint zu rauchen und die Sorgen des Alltags verschwinden zu lassen, fühlte sich gut an.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jede Person die Cannabis konsumiert, ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu rutschen, also ja ich war gefährdet in eine Abhängigkeit zu rutschen.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, ich wies zwar einen exzessiven Konsum zeitweise auf, aber hatte auch in meiner Konsumkarriere längere Pausen.
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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Rückblickend hätte ich diese auf jeden Fall verhindern können. Wäre ich damals nicht so verschlossen gewesen und hätte über meine Probleme mit Familie oder Freunden geredet und diese nicht in mich reingefressen. Damals hatte ich auch noch extrem Scham professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, hätte ich diese abgelegt, hätte ich die Drogenkarriere definitiv verhindern können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nach meiner letzten Auffälligkeit bei der Polizei hatte ich mir Schuldvorwürfe gemacht, wie ich mein Leben nur zu diesem Punkt abgleiten lassen konnte. Ich war mehrmalig bei der Polizei aufgefallen und durch diese Straftat steht meine dritte Gerichtsverhandlung an. Ich begann mein Leben zu reflektieren und sah ein, dass ich unbedingt etwas ändern muss. Auch um meine Mutter und meinen leider verstorbenen Vater stolz zu machen und nicht nur immer das Sorgenkind zu sein.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Dies war definitiv nachdem die Polizisten bei mir die 13 Gramm gefunden hatten. Ich war am Boden zerstört, wie ich nur zu diesem Punkt in meinem Leben kommen konnte. Ständig Ärger mit der Polizei und einbrechende Leistungen im Beruf. Mein Leben war eine Abwärtsspirale die ich durchbrechen wollte.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Da mir das Risiko wieder in einen Missbrauch und den damit einhergehenden Folgen zu groß ist.
In meinem jetzigen Leben möchte ich mit einem klaren Kopf Entscheidungen treffen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die Umstellung zur Abstinenz fiel mir leicht. Zu Beginn der Abstinenz hatte ich Probleme beim Einschlafen, diese ließen nach der ersten Woche stark ab. Ich verspürte innerlich schon länger den Wunsch das Kapitel Cannabis abzuschließen, um mein Leben aktiv anzupacken, deshalb erlebte ich in der ersten Zeit ein richtiges Hoch.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Das Reflektieren meines eigenen Lebens hat mir stark geholfen, wie meine Ausbildung unter dem Konsum litt und dass sich mein Bruder und nicht konsumierende Freunde immer weiter distanzierten. Meine Chefs gaben mir einen riesigen Vertrauensvorschuss, der mich extrem motivierte Höchstleistungen zu bringen. Und zuletzt die professionelle Hilfe der Caritas, diese half mir auch dabei mein Leben zu reflektieren, da wir in diesen meinen Konsum aufgearbeitet hatten.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein alter Freundeskreis nahm dies positiv auf, aber auch Anfangs mit Zweifeln, ob ich wirklich nun diesen Schritt konsequent durchziehe, diese konnte ich ausräumen.
Der Kontakt zu meinem Bruder wurde mit der Zeit wesentlich besser und meine Mutter die meinen Konsum zwar kritisch sah, aber Ihn akzeptieren musste, da ich mir nichts diesbezüglich sagen lassen wollte, hatte sich extrem gefreut.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Seit Beginn meiner Abstinenz, distanzierte ich mich von meinem alten Drogenbekanntschaften.
In meinem neu gewonnenen Freundeskreis gibt es keine mir bekannte konsumierende Person mehr.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, seit Beginn meiner Abstinenz suchte ich stets Distanz zu Personen die Drogen konsumieren.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Zukünftig möchte ich mein Abstinentes Leben weiterführen, da ich die klaren Vorteile bevorzuge.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich tat dies in der Vergangenheit nie, aber auch durch meine Aufarbeitung meines Konsumverhaltens wurden mir die Risiken vor Auge geführt, die mit einer Drogenfahrt einhergehen. Durch ein die Einhaltung meiner Abstinenz möchte ich dies aus dem Weg gehen.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall kann ich theoretisch nicht ausschließen, doch sobald ich die ersten Anzeichen eines solchem erkenne, würde ich mich an meine Familie und Freunde wenden. Auch das Aufsuchen von professioneller Hilfe würde ich in Anspruch nehmen, da man sich dafür nicht schämen muss und die Beratungsgespräche bei der Caritas mir sehr geholfen haben.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Unverändert zu den obigen Angaben, nur bei besonderen Anlässen und dann trinke ich in Maßen.

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@Max
@Nancy

Ich freue mich über euer Feedback und bin sehr dankbar für jeden Ratschlag,, es ist nicht selbstverständlich eure private Zeit zu opfern, um anderen bei sowas zu helfen.
 

Aloki

Neuer Benutzer
Guten Morgen,

gestern erhielt ich mein Schreiben, das ich der Führerscheinstelle mitteilen soll, bei welcher MPU-Stelle ich dies gerne machen würde.
Meine Abstinenznachweise habe ich bei der Pima (in Rheinland-Pfalz) erbracht und würde dort dann auch gerne die MPU machen.
Ich hatte erst vor kurzem von diesem Forum erfahren und bin mir bewusst das Max mindestens einen Monat Vorlaufzeit haben möchte.
Gerne würde ich die MPU dann Anfang / Mitte Februrar machen, damit müsste ich Max seine minimum Frist einhalten, wäre es dann nachdem Max meinen FB angeschaut hat, dass ich dies erreichen kann, durch verinnerlichen meines FB's?

Die Fragestellung hat sich nicht verändert und ist passend zu der in meinem ersten Post.

Vielen dank vorab und einen schönen Tag zusammen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Gerne würde ich die MPU dann Anfang / Mitte Februrar machen, damit müsste ich Max seine minimum Frist einhalten, wäre es dann nachdem Max meinen FB angeschaut hat, dass ich dies erreichen kann, durch verinnerlichen meines FB's?
Vielleicht macht es ja auch ein anderer User. ;)
 

Aloki

Neuer Benutzer
Hi,

ich bin für jeden Ratschlag offen und sehr dankbar.

@Max falls ich die MPU erst Ende Februar mache, wäre es realistisch das du Ihn dir mal angeschaut hast. Hatte das Forum erst vor kurzem entdeckt, sonst hätte ich den FB schon früher eingestellt, damit du mehr Zeit hast. Ich weiß Ihr macht das alles auf ehrenamtlicher Basis und neben eurer richtiger Arbeit.

Gruß Aloki
 

Aloki

Neuer Benutzer
Hi,

habe jetzt meinen MPU Termin bekommen, dieser wird mitte März sein.
Dann habe ich doch noch etwas Zeit mich auf diese vorzubereiten.
Gibt es neben diesem Forum noch Möglichkeiten sich auf diese ohne riesige Kosten vorzubereiten?
Bücher wurden in anderen Threads nicht wirklich empfohlen.

Grüße,
Aloki
 
A

arcr11

Gast
Naja, das Problem ist, das jeder Fall letztlich individuell zu sehen ist.
Das sinnvollste das du tun kannst, lies dir andere threads und berichte durch, Vergleiche das mit deinem Fragebogen und arbeite daran.
Viel mehr ist kostenfrei nicht möglich. Damit auseinandersetzen, Strategien erarbeiten.

Davon ab bleiben dir nur VP, wenn es zur Drogen thematik an sich geht gibt es ja noch einige Stellen die dir helfen können, sofern nötig ( habe deinen Fb noch nicht gelesen).
Was du ansonsten tun kannst, ist bei dem MPI zum infoabend zu gehen. Dazu muss ich allerdings sagen, daß ich mir die Zeit hätte sparen können. Letztlich erfährt man da nicht viel. Da sind die Erfahrungs Berichte hier zb. Bedeutend hilfreicher
 

Aloki

Neuer Benutzer
Hi,

vielen Dank für die Antwort.
Hatte mir soetwas in der Art leider schon gedacht.

@arcr11
Mein MPU-Termin ist am 18.03 könntest du dir vielleicht mal meinen FB anschauen und mir eine Prognose geben?
Wäre dir sehr dankbar dafür, bin mir aktuell noch echt unsicher, ob das hinhaut.
 
A

arcr11

Gast
Ich bin dir bei dieser Thematik keine Hilfe, da ich davon nichts verstehe.
Ich denke Max oder ein anderer User wird sich noch dazu äußern.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Mein Vater im Jahre 2009 verstorben, meine Mutter und er hatten sich schon früher voneinander getrennt. Er war zu diesem Zeitpunkt schon schwerkrank, Ihm musste aufgrund von seinen Krankheiten ein Bein amputiert werden. Eines Tages wollten meine Mutter und ich Ihn besuchen. Niemand öffnete die Tür, deshalb gab uns eine Nachbarin den Schlüssel für das Haus. Er lag auf der Couch, als ob er schläft, doch er wachte nicht auf. Meine Mutter rief seinen Hausarzt an, dieser kam auch sofort. Es war ein Notfall meine Mutter sollte den Krankenwaagen rufen und ich half dem Arzt bei der Reanimation, bis der Krankenwaagen eintraf. Nach diesem Ereignis verschloss ich mich immer mehr. Innerlich machte ich mir Vorwürfe, ob ich nicht etwas besser hätte machen können, obwohl ich erst 10 Jahre alt war. Dies verfolgte mich sehr lange und Cannabis half mir dabei dies zu verdrängen.
Das passt überhaupt nicht zu F3, diese ergibt keine Einheit.
Die Motive von deinem Cannabiskonsum sind in dieser Frage nicht eindeutig erklärt.
Du musst in dieser Frage deine Konsumentwicklung/Motive deutlich erklären. (Dazugehörigkeit, Frust, Probleme, Beruf,Trauer usw.)

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Zukünftig möchte ich mein Abstinentes Leben weiterführen, da ich die klaren Vorteile bevorzuge.
In dieser Frage solltest du stets zum Ausdruck bringen, das du Drogen und deren Konsumenten stets gewillt bist aus dem Weg zu gehen.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich tat dies in der Vergangenheit nie, aber auch durch meine Aufarbeitung meines Konsumverhaltens wurden mir die Risiken vor Auge geführt, die mit einer Drogenfahrt einhergehen. Durch ein die Einhaltung meiner Abstinenz möchte ich dies aus dem Weg gehen.
An erster Stelle sollte hier stets stehen .... "Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz" !

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Unverändert zu den obigen Angaben, nur bei besonderen Anlässen und dann trinke ich in Maßen.
Die Frage ist gewollt, ebenso wie andere Fragen mit einer "Doppelung" ... sie dienen dem Gutachter etwaige Wiedersprüche aufzudecken.
Daher sollte sich diese Antwort mit F5 decken.

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Ansonsten bin ich mit deinem FB ganz gut zufrieden.

FB überarbeiten und bitte komplett wieder einstellen. ;)
 

Aloki

Neuer Benutzer
Hi,

vielen Dank das es noch geklappt hat, vor meinem MPU Termin ein Feedback zu bekommen.
Mein FB ist doch nicht so schlecht ausgefallen, wie ich es mir gedacht hatte :)
Ansich war ja Frage 43 vom inhaltlichen Deckungsgleich mit meiner Aussage in Frage 5, habe es trotzdem etwas angepasst.

Nachfolgend dann meine überarbeitete Version:

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1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste Mal von Cannabis gehört habe ich durch einen ehemaligen Computerspiel-Kollegen mit dem ich über das Internet telefonierte, dieser hatte öfters mal einen Joint während des Spielens geraucht.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Jahr 2014 habe ich das erste Mal Cannabis konsumiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Anfang 2014 konsumierte ich das erste Mal Cannabis in Form eines Joints, dies tat ich am Wochenende mit zwei Schulfreunden und wir wiederholten dies Anfangs. Später dann konsumierten wir auch unter der Woche so 1-2 Joints abends. Bis dann im Dezember 2014 das erste Ermittlungsverfahren gegen mich eingeleitet wurde, wegen Besitzes (1,2 G), diese wurden bei einer Hausdurchsuchung in anderer Sache gefunden. Dieses wurde gegen 15 Sozialstunden und 2 negative Drogentests eingestellt. Ein weiteres Ermittlungsverfahren das ich später erhielt ging um ebenfalls den Erwerb von diesmal Haschisch (10 G) für den Zeitpunkt Oktober 2014. Seit dem ersten Ermittlungsverfahren lebte ich dann Abstinent bis Mitte 2016. Im zweiten gab ich dann auch den phasenweisen täglichen Konsum zu. Im Jahre 2016 fing ich dann wieder an Cannabis zu rauchen, zum Anfang wieder nur Wochenendes, dies entwickelte sich mit der Zeit wieder zum täglichen Konsum. Ich lag dennoch regelmäßig 1-2 Wochen Pausen ein. Bis ich dann Mitte 2017 für ein halbes Jahr den Konsum wieder aufgab. Anfang 2018 fing alles von vorne an, anfangs erst nur am Wochenende und dann wieder zur Tendenz täglich bis ich dann letztendlich mein drittes Ermittlungsverfahren wegen BtmG erhielt (Besitz von 13G Cannabis). Seitdem Lebe ich Abstinent.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Einen Mischkonsum von Alkohol und Cannabis habe ich einmalig probiert, da mir durch diesen extrem schlecht wurde, habe ich es dabei belassen.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol trinke ich selten und nur zu besonderen Anlässen, z. B meinen Geburtstag und Sylvester, wenn ich Alkohol trinke belasse ich es bei 1-2 Bier und 1 Mischgetränk.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ja, ich rauche Zigaretten und trinke gelegentlich einen Kaffee vor dem Sport.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Auf der Arbeit, sowie in der Berufsschule habe ich die negativen Folgen im Nachhinein betrachtet am meisten gemerkt, sobald ich am Vorabend geraucht habe, war ich am nächsten Tag demotiviert, antriebslos und das Lernen fiel mir immer schwerer. In der Berufsschule war ich zwar anwesend, aber habe ich mir nur sehr wenig am Unterricht beteiligt und die Zeit eher abgesessen, dadurch waren meine Noten sowohl schriftlich als auch mündlich weit unter meinem Potenzial, wie ich jetzt gemerkt habe.
Des Weiteren litt auch mein soziales Umfeld unter meinem Cannabis-Missbrauch, mein Bruder, sowie auch Freunde die von dem Konsum nichts hielten distanzierten sich immer weiter von mir, da auch durch den Konsum z. B meine Zuverlässigkeit abnahm, da ich dann einfach ausreden erfand, um bei ausgemachten Treffen nicht zu erscheinen. Meiner Mutter tat ich in dieser Zeit auch sehr weh, durch meinen ständigen Ärger mit dem Gesetz wegen Cannabis, unteranderem gab es zwei Hausdurchsuchungen.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, zu diesen Zeiten waren mir die negativen Aspekte des Missbrauchs in diesem Umfang noch nicht begreiflich bzw. ich habe Sie einfach verharmlost. Die Zeit mit meinem damaligen Freunden hatte ich zu diesem Zeitpunkt sehr genossen und als ein wichtiger Punkt in meinem Leben angesehen. Meine Ausbildung war nicht direkt gefährdet, da ich trotzdem noch ausreichende Leistung brachte.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Es wurden nie Blutwerte von der Polizei entnommen.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Zum Zeitpunkt der Auffälligkeit hatte ich Urlaub und konsumierte täglich 2-3 Joints.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An dem Tag der Auffälligkeit hatte ich bereits 2 Joints konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich besuchte einen ehemaligen Kollegen von mir, der seit längerer Zeit weggezogen war.
Seine Familie besitzt eine Pension in der ich dann zwei Wochen nächtigen konnte, deshalb hatte ich auch 13 Gramm Cannabis dabei. Einmal um mit Ihm rauchen zu können und Ihm etwas dalassen zu können da in seinem Ort keiner Cannabis organisieren konnte für Ihn.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Es wurde eine allgemeine Personenkontrolle am Straßenrand durchgeführt.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich war nie unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Da ich noch keinen Führerschein hatte und auch kein Autofahren kann, gab es diesen Konflikt nie bei mir.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Unter Drogeneinfluss ist die Reaktionsfähigkeit stark beeinträchtigt, dadurch steigt die Unfallwahrscheinlichkeit für andere Verkehrsteilnehmer und mich stark an. Des Weiteren sind die Blendeempfindlichkeit, Konzentration und motorische Fähigkeiten beeinträchtigt.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis variiert dies durch mehrere Faktoren. Dazu zählt das Konsummuster, da Cannabis nicht linear abgebaut wird, sondern durch Halbwertszeiten, sowie in Fett eingespeichertes THC kann wieder freigesetzt werden. In der Regel kann man von mindestens 72 Stunden nach dem letzten Konsum ausgehen.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Bei einem täglichen Konsum steigt das Risiko in eine Abhängigkeit zu geraten immens an. Der Körper bildet eine Toleranz gegen Cannabis, wo durch man zu einem gesteigerten Konsumverhalten tendiert, um die gleiche Wirkung zu verspüren. Neben körperlichen Gesundheitsrisiken, wie z. B Lungenschäden, können auch psychische Krankheiten auftreten wie z. B Depressionen oder Angstzustände.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zum Beginn meiner Konsumzeit ging es um ein Gefühl der da Zugehörigkeit, bei den Leuten mit denen ich nur wenig Kontakt hatte, aber sich dann durch das Kiffen eine freundschaftliche Beziehung bildete. Es half mir anfangs auch meine Gedanken an meinen verstorbenen Vater zu vergessen, bei dem ich im frühen Alter bei der Reanimation helfen musste, die leider erfolglos war und mir deshalb innerlich Vorwürfe gemacht hatte, ob ich nicht etwas hätte besser machen können. Mit der Zeit traten dann immer mehr Probleme auf, als direkte Folge des Konsums selbst, mehrmalig mit der Polizei Kontakt zutun gehabt und dies nahm ich nicht als Weckruf war, sondern flüchtete mich immer weiter in den Konsum. Nach Ende meiner Schulzeit trat ich dann mehrere Ausbildungen an, die ich ernst genommen hatte, aber mit der Zeit immer wieder Gründe hatte, diese abzubrechen. Die Frustration darüber das mein beruflicher Werdegang bisher immer in einer Sackgasse endete, verließ mich dann dazu weiter zu konsumieren, um dies zu verdrängen. Ich sah keine wirklich Perspektive in meinem Leben. Immer wenn mir eine Geboten wurde hörte ich auch mit dem Konsum auf, als diese jedoch scheiterte, ging es weiter.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Mein familiäres Umfeld und nicht konsumierende Freunde waren stets besorgt, wegen meinem Konsum, den ich auch relativ offen ausgelebt hatte. Meinen konsumierenden Freunden waren in der gleichen Position wie ich, also es war Ihnen egal.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Immer die Phasen in der ich eine Ausbildung abbrach, weil es mir doch nicht gefiel oder ich mit den Personen auf dem Arbeitsplatz nicht klarkam.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Das erste Mal aufrichtig nach Hilfe gesucht, hatte ich mir in meinem letzten Gerichtsverfahren (Besitz von Cannabis 13G) bei der Jugendgerichtshilfe. Zu diesem Zeitpunkt war ich das erste Mal im Kopf wirklich soweit längerfristig etwas ändern zu wollen.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein, es gibt keine aktenkundigen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, sowie mir keine bekannten Suchtkrankheiten.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumspitzen gab es immer dann, wenn ich für längere Zeit zuhause saß, z. B als ich meine schulische Ausbildung und meine erste Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel abgebrochen hatte. In der Überbrückungszeit bis ich das nächste Antrat waren definitiv die Konsumspitzen, viele meiner ehemaligen Freunde hatten zu diesem Zeitpunkt auch keine berufliche Perspektive, deshalb verbrach man mit dem Kiffen die Zeit, um die Sorgen über die eigene Zukunft verschwinden zu lassen. Konsumpausen lag ich eigentlich immer dann ein, sobald ich wieder etwas zutun hatte, also z. B während der schulischen Ausbildung.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, doch die Gemeinsamkeit mit meinen ehemaligen Kollegen einen Joint zu rauchen und die Sorgen des Alltags verschwinden zu lassen, fühlte sich gut an.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jede Person die Cannabis konsumiert, ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu rutschen, also ja ich war gefährdet in eine Abhängigkeit zu rutschen.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, ich wies zwar einen exzessiven Konsum zeitweise auf, aber hatte auch in meiner Konsumkarriere längere Pausen.
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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Rückblickend hätte ich diese auf jeden Fall verhindern können. Wäre ich damals nicht so verschlossen gewesen und hätte über meine Probleme mit Familie oder Freunden geredet und diese nicht in mich reingefressen. Damals hatte ich auch noch extrem Scham professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, hätte ich diese abgelegt, hätte ich die Drogenkarriere definitiv verhindern können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nach meiner letzten Auffälligkeit bei der Polizei hatte ich mir Schuldvorwürfe gemacht, wie ich mein Leben nur zu diesem Punkt abgleiten lassen konnte. Ich war mehrmalig bei der Polizei aufgefallen und durch diese Straftat steht meine dritte Gerichtsverhandlung an. Ich begann mein Leben zu reflektieren und sah ein, dass ich unbedingt etwas ändern muss. Auch um meine Mutter und meinen leider verstorbenen Vater stolz zu machen und nicht nur immer das Sorgenkind zu sein.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Dies war definitiv nachdem die Polizisten bei mir die 13 Gramm gefunden hatten. Ich war am Boden zerstört, wie ich nur zu diesem Punkt in meinem Leben kommen konnte. Ständig Ärger mit der Polizei und einbrechende Leistungen im Beruf. Mein Leben war eine Abwärtsspirale die ich durchbrechen wollte.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Da mir das Risiko wieder in einen Missbrauch und den damit einhergehenden Folgen zu groß ist.
In meinem jetzigen Leben möchte ich mit einem klaren Kopf Entscheidungen treffen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die Umstellung zur Abstinenz fiel mir leicht. Zu Beginn der Abstinenz hatte ich Probleme beim Einschlafen, diese ließen nach der ersten Woche stark ab. Ich verspürte innerlich schon länger den Wunsch das Kapitel Cannabis abzuschließen, um mein Leben aktiv anzupacken, deshalb erlebte ich in der ersten Zeit ein richtiges Hoch.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Das Reflektieren meines eigenen Lebens hat mir stark geholfen, wie meine Ausbildung unter dem Konsum litt und dass sich mein Bruder und nicht konsumierende Freunde immer weiter distanzierten. Meine Chefs gaben mir einen riesigen Vertrauensvorschuss, der mich extrem motivierte Höchstleistungen zu bringen. Und zuletzt die professionelle Hilfe der Caritas, diese half mir auch dabei mein Leben zu reflektieren, da wir in diesen meinen Konsum aufgearbeitet hatten.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein alter Freundeskreis nahm dies positiv auf, aber auch Anfangs mit Zweifeln, ob ich wirklich nun diesen Schritt konsequent durchziehe, diese konnte ich ausräumen.
Der Kontakt zu meinem Bruder wurde mit der Zeit wesentlich besser und meine Mutter die meinen Konsum zwar kritisch sah, aber Ihn akzeptieren musste, da ich mir nichts diesbezüglich sagen lassen wollte, hatte sich extrem gefreut.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Seit Beginn meiner Abstinenz, distanzierte ich mich von meinem alten Drogenbekanntschaften.
In meinem neu gewonnenen Freundeskreis gibt es keine mir bekannte konsumierende Person mehr.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, seit Beginn meiner Abstinenz suchte ich stets Distanz zu Personen die Drogen konsumieren.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Zukünftig möchte ich mein Abstinentes Leben weiterführen, da ich die klaren Vorteile bevorzuge.
Ich werde den Kontakt mit Drogen und deren Konsumenten bestmöglich meiden.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz möchte ich sicherstellen niemals ein KFZ unter Drogeneinfluss zuführen. Auch durch meine Aufarbeitung meines Konsumverhaltens wurden mir die Risiken vor Auge geführt, die mit einer Drogenfahrt einhergehen.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall kann ich theoretisch nicht ausschließen, doch sobald ich die ersten Anzeichen eines solchem erkenne, würde ich mich an meine Familie und Freunde wenden. Auch das Aufsuchen von professioneller Hilfe würde ich in Anspruch nehmen, da man sich dafür nicht schämen muss und die Beratungsgespräche bei der Caritas mir sehr geholfen haben.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Alkohol trinke ich selten und nur zu besonderen Anlässen, falls ich Alkohol trinke belasse ich es bei ein bis zwei Bier und maximal einem Mischgetränk.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ansich war ja Frage 43 vom inhaltlichen Deckungsgleich mit meiner Aussage in Frage 5, habe es trotzdem etwas angepasst.
Die beiden Fragen haben gar nichts direkt miteinander zu tun ... in F5 geht es um Alkoholkonsum in der Vergangenheit, in F43 um eine derzeitige Momentaufnahme ... ungefähr wie vorher/nachher.
Der Vergleich dient dem Gutachter eine eventuelle Suchtverlagerung zu erkennen, nämlich wenn du heute mehr Alkohol trinkst als früher.
Ich hoffe das ist jetzt gut erklärt. ;)

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42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall kann ich theoretisch nicht ausschließen, doch sobald ich die ersten Anzeichen eines solchem erkenne, würde ich mich an meine Familie und Freunde wenden. Auch das Aufsuchen von professioneller Hilfe würde ich in Anspruch nehmen, da man sich dafür nicht schämen muss und die Beratungsgespräche bei der Caritas mir sehr geholfen haben.
Mir ist noch etwas aufgefallen ... Dieses kleine Wort kann genau das Gegenteil deiner Aussage erzeugen ... umformuliert könntest du auch schreiben ... "Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, doch sobald .... "

In F21 wirst du die Vorgänge zeitlich besser erläutern müssen, da solltest du dich darauf vorbereiten.

Eigentlich sind wir dann soweit durch und du kannst :smiley252::smiley252::smiley252: aber nicht auswendig lernen.
 

Aloki

Neuer Benutzer
Hi,

hatte jetzt meine MPU.
Der Psychologe gab mir als Prognose, dass es gut aussieht und ich noch einen Nachweis erbringen soll, für meine Drogenberatung.
Hoffe das Ergebnis spiegelt sich dann auch so wieder.

Vielen Dank auf jeden Fall für eure Hilfe und Opferung eurer Zeit. @Max
Auch die Infos hier im Forum waren sehr hilfreich!
Es kamen nicht alle Fragen dran und manche in anderer Form, aber es war eine riesige Hilfe.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Vielen Dank auf jeden Fall für eure Hilfe und Opferung eurer Zeit. @Max
Deine Drogenberatung konntest du doch bestimmt von deinem neuen Lebenswandel überzeugen ;) daher sehe ich da kein weiteres Problem.
Das wird schon alles gut gehen, du hast alles richtig gemacht :smiley711:
 

Aloki

Neuer Benutzer
Hi,

heute kam dann endlich das Ergebnis an.
Die gestellte Frage wurde folgendermaßen Beantwortet:
"Es ist nicht zu erwarten, das Herr X zukünftig ein Fahrzeug unter Betäubungsmitteleinfluss führen wird.

Als Folge eines unkontrollierten Betäubungsmittelkonsums liegen keine psychofunktionalen Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeuges in Frage stellen."

In diesem Sinne nochmal vielen Dank für alles.

Eine kleine Frage hätte ich noch, soll ich eine Kopie des Gutachtens an die FS schicken oder das Original?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
heute kam dann endlich das Ergebnis an.
Die gestellte Frage wurde folgendermaßen Beantwortet:
"Es ist nicht zu erwarten, das Herr X zukünftig ein Fahrzeug unter Betäubungsmitteleinfluss führen wird.
Eigentlich bist du damit schon fast durch, daher einen kleinen Glückwunsch ;):smiley711:

Originale sollte man niemals verschicken, eher immer eine Kopie.
 
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