MPU-Gespräch: Wie genau wird nach den Vorfällen gefragt?

Lila

Neuer Benutzer
Hallo,
ich bin neu hier.
Hoffe sehr auf Rat.
Gibt es hier Teilnehmer, die schon eine MPU hatten?

Ich habe folgende Fragen:
Ich hatte 2 Fahrten.
Strafbefehle/Urteil beschreiben in beiden Fällen eine Tat, die so nicht passiert ist. Im ersten Fall auch noch ein Fehler im Polizeibericht, der so ausgelegt werden könnte, dass er gegen mich verwandt werden könnte.
Der Bericht ist auch in der FS-Akte.Ob der zweite Polizeibericht in der Akte ist, weiß ich nicht. Der würde mich wiederum entlasten - im Vergleich zum Urteil.

Sehe ich das richtig, dass ich die Vorfälle passend zu den Vorwürfen schildern muss?
Wie genau wird nachgehakt?
Kann ich das ganz kurz schildern? Gar nicht auf die Details eingehen?

Wenn genau nachgebohrt wird, müsste ich ja eine Geschichte dazu parat haben. Das macht mir Bauchschmerzen.

Ich wurde in beiden Fällen nicht fahrend "erwischt" sondern Alkohol trinkend im Auto, lange nach der Fahrt. Das steht aber natürlich nicht im Urteil.

Das ist ja auch eher ungewöhnlich.

Was muss ich sagen, um die MPU bestehen zu können?

Etwas, dass möglichst stimmig zu den Vorwürfen passt, oder?

Ich finde es nicht schön, dass ich mich selbst mehr belasten muss als passiert und das steht dann 10 Jahre in der Akte.

Und ich habe auch große Angst, mich zu verhaspeln.

Lieben Dank für Ratschläge
 

Falo

Stamm-User
Hallo,

Die MPU ist keine zusätzliche Rechtsinstanz um deine Vergehen neu zu bewerten sondern orientiert sich an den Fakten und das ist Primär die Aktenlage, und wenn du laut Urteil/Strafbefehl einer Trunkenheitsfahrt schuldig gesprochen wurdest IST DAS jetzt Fakt.

Wenn du meinst nun deine Taten rückwirkend beschönigen willst ist das eine der Totsünden bei der MPU das fällt dann unter mangelne Einsicht in deine Taten.

Und ja zu den Taten wird in der Regel recht genau nachgehakt und da geht es dann nicht nur um die Fakten sondern auch warum und wie du dich dabei gefühlt hast.


Wichtig vor der MPU umbedingt Akteneinsicht nehmen und schauen was wirklich drin steht, der Gutachter hat deine Akte bei der MPU vor sich.
Und deine Aussagen sollte sich möglichst mit der Aktenlage übereinstimmen.
 

Lila

Neuer Benutzer
Hallo Falo,
vielen Dank.

Eine Frage habe ich noch:
Polizeibericht und Urteil haben im ersten Fall auch wieder eine Abweichung. Im ersten Fall beides in der Akte.
Also muss ich mir da auch was Schlüssiges zu ausdenken, oder?

Ist ja alles schrecklich. Hoffentlich schaffe ich das.....

Ich überlege Einzelgespräche bei einem Verkehrspsychologen, der auch schon mal als Gutachter tätig war. Dort kann ich sicher offen mit allem umgehen und alles im Detail besprechen, was ich sagen muss?
Ich fürchte mich z.b. vor so Fragen, haben Sie sich mit 1,2 Promille noch fahrtauglich gefühlt. Da ich den Wert bei der Fahrt nicht hatte, sondern viel später, weiß ich nicht so richtig, was ich auf so etwas antworten muss.
Da machen Einzelgespräche ja Sinn, oder?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Lila,

willkommen im Forum. :smiley138:

Einzelgespräche mit einem VP machen in so einem Fall immer Sinn, ich würde es dir daher auf jeden Fall empfehlen.
Ich wurde in beiden Fällen nicht fahrend "erwischt" sondern Alkohol trinkend im Auto, lange nach der Fahrt.
Würdest du uns das bitte mal näher erklären?
think.gif
 

Lila

Neuer Benutzer
Ich hatte einen übergriffigen Partner. Ich habe zu der Zeit oft im Auto übernachtet. Das war deshalb für mich zu einer "normalen Sache" geworden. Um Schlafen zu können, habe ich Alkohol getrunken. Im zweiten Fall bin ich tatsächlich fahrlässig mit Alkohol gefahren. Das ist auch richtig. Aber mit geringem Wert. Von der Polizei wurde ich Alkohol trinkend im Auto angetroffen. Zur Last gelegt wurde mir der spätere Wert.
Das ist die Kurzform.
Alle Details möchte ich hier ungern öffentlich angeben, weil die Details meines Falls so speziell sind, dass er Wiedererkennungswert hat.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich hatte einen übergriffigen Partner. Ich habe zu der Zeit oft im Auto übernachtet. Das war deshalb für mich zu einer "normalen Sache" geworden. Um Schlafen zu können, habe ich Alkohol getrunken.
Das ist ja schon mal ein Motiv für deine MPU.

Im zweiten Fall bin ich tatsächlich fahrlässig mit Alkohol gefahren. Das ist auch richtig. Aber mit geringem Wert. Von der Polizei wurde ich Alkohol trinkend im Auto angetroffen. Zur Last gelegt wurde mir der spätere Wert.
Ob geringer oder hoher Wert, ist erstmal zweitrangig ... allein der Verdacht auf "Fahren unter Alkohol" ist für eine MPU Anordnung ausreichend.

Kannst du bitte, der Übersicht wegen, den Profil-FB ausfüllen !?
 

Lila

Neuer Benutzer
Das ist ja schon mal ein Motiv für deine MPU.
Danke Max. Das wollte ich auch nicht in Abrede stellen. Dem stelle ich mich auch wirklich gern in der MPU, habe es schon aufgearbeitet(Hatte schon Online-Kurs MPU und hier und sonst im Internet viel gelesen) und möchte die Aufarbeitung noch weiter vertiefen.

Was mir dagegen richtig Bauchschmerzen macht, ist, dass ich nicht ehrlich frei drauf los plappern darf, sondern mich um Strafbefehle/Urteile herumbiegen muss.

So viel Bauchschmerzen, dass ich schon überlege, ob ich nicht auf den Führerschein einfach verzichte.

Verhaltensänderung, Einsicht, das ganze Leben aufrollen, dokumentieren und ändern, alles okay. Das ist machbar.

Aber diese Zusatz-Hindernisse.... Das überfordert mich ehrlich gesagt. Meine Hoffnung ist jetzt noch, dass mir ein Verkehrspsychologe in dem Punkt weiter hilft.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Lila,

ich kann mit einer ähnlichen Geschichte aufwarten (allerdings war es ein einmaliger Tatvorwurf).

Auch ich wurde damals (auf einem Parkplatz vor einer Klinik in die ich mich einweisen lassen wollte) in einem parkenden Auto kontrolliert. Wie du, hatte ich vorab Alkohol getrunken, jedoch die größte Menge erst im stehenden Auto. Als die Polizei kam hatte ich die Weinflasche noch in der Hand....
Ich habe es zur Gerichtsverhandlung kommen lassen, habe dort verloren und musste eine MPU absolvieren.

Zuerst konnte ich das nicht einsehen, aber durch die Gespräche mit meiner VP wurde mir klar, dass ich trotzdem eine Gefahr für mich und andere Menschen im Straßenverkehr war. Ich habe bei der Gutachterin die Wahrheit gesagt. Nämlich das ich nicht mit der, bei mir festgestellten, BAK gefahren bin, aber das ich ja bereits davor öfter alkoholisiert im Auto unterwegs war und auch nicht weiß was ich in dieser Nacht noch angestellt hätte...
Darum konnte ich auch äußern das ich völlig zu recht vor ihr sitze...

Das hat meine Gutachterin überzeugt und ich habe meine MPU auf Anhieb bestanden.
 

Lila

Neuer Benutzer
Ganz lieben Dank Nancy.

Deine Antwort und Geschichte hilft mir wirklich sehr sehr viel weiter.

Wirklich ganz lieben Dank.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Was mir dagegen richtig Bauchschmerzen macht, ist, dass ich nicht ehrlich frei drauf los plappern darf, sondern mich um Strafbefehle/Urteile herumbiegen muss.
Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch, was gibts denn hier zum "herumbiegen" ?

So viel Bauchschmerzen, dass ich schon überlege, ob ich nicht auf den Führerschein einfach verzichte.
Auf keinen Fall, du wirst nicht vor dieser MPU kapitulieren. !!!
Verhaltensänderung, Einsicht, das ganze Leben aufrollen, dokumentieren und ändern, alles okay. Das ist machbar.

Du brauchst nicht dein ganzes Leben aufrollen, die MPU ist kein "Offenbarungseid".
 

Lila

Neuer Benutzer
Lieben Dank Euch allen.
Ich war jetzt einige Tage außer Gefecht wegen Erkrankung... und trotzdem arbeiten natürlich...

Mein zweiter Fall ist wie von Nancy. Das ist aber noch hinzukriegen.

Mein erster Fall ist aber von Fehlern Polizei und Justiz so ein Irrsinn... wirklich das reinste Tollhaus. Über PN schreibe ich mehr, aber hier nicht öffentlich wegen Wiedererkennungswert.

Schilderung erster Fall bei MPU wird damit zum Problem.

Euch allen schöne Weihnachtstage

Lieben Gruß
Lila
 
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