MPU wegen 27 Punkten und Straftaten im Straßenverkehr

[NikBec98]

Moin an alle,

ich habe folgendes Problem:

Ich habe in der Zeit von 08.2017-12.2018 in 3-4 Monatsabständen folgende Straftaten begangen

- 7x Nötigung
- 2x Beleidigung
- 2x Körperverletzung
- 2x Beleidigung

Das meiste ist im Straßenverkehr p

Der Führerschein wurde mir im März 2019 vorläufig entzogen. Ich hatte am 26.06.2019 meine Gerichtsverhandlung bei der ich zu 150€, einem Einzel-Antiaggressionstraining und einer Sperrfrist bis zum 26.12.2019 verurteilt wurde.
Im September 2019 habe ich den Führerschein neu beantragt. Die MPU habe ich Anfang Dezember gemacht, welche negativ ausgefallen ist. Ich habe dort die abgeschlossenheitsbescheinigung vom gerichtlichen Training abgegeben, sowie die aus einem Training von 02.2019-06.2019 aus Eigeninitiative. Ich bin seit dem o.g. nicht mehr straffällig geworden.

Die Begründung war, dass ich mir eine fremdunterstüzende Maßnahme organisieren soll, um die MPU zu bestehen. Ich werde am Montag den Führerschein erneut beantragen und am Freitag zu einem Therapeuten gehen, um bei der MPU auch eine Bescheinigung dafür vorzulegen.

Habt ihr Tipps wie ich die nächste MPU bestehe ?

VG

 

[arcr11]

Moinsen

Es handelt sich also um eine Verkehrs rechtliche Fragestellung?

Hast du das negative Gutachten vorliegen? Dann wäre es hilfreich, wenn du es anonymisiert einstellst.
Vorher wird es schwer, da wirklich weiter zu helfen.

Was steht zb in der begründung Wort für Wort drin? Wurde dir zu einer Sitzung bei einem VP geraten? Wo liegen die begründeten Zweifel für eine wiedererteilung bzw dem positiven Gutachten?

Ansonsten wäre es hilfreich, den entsprechenden Fragebogen hier auszufüllen und rein zustellen. Dann kann man hier weiter helfen und daran arbeiten.
Innerhalb der nächsten 3-4 Wochen erneut eine MPU zu machen, halte ich für etwas zu voreilig.
Wie gesagt, Gutachten, Ergebnis und Fragebogen einstellen, dann kann man dir hier weiterhelfen

 

[NikBec98]

FB Verkehr/Straftaten

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 21

Was ist passiert?
Vorsätzlicher Eingriff in den Straßenverkehr in Tateinheit mit versuchter Körperverletzung, vorsätzliche Körperverletzung, Nötigung in 7 Fällen davon einmal als Versuch, Beleidigung in 2 Fällen.

Datum der Auffälligkeit: 13.12.2017, 24.02.2018, 20.04.2018, 24.08.2018, 21.12.2018, 25.12.2018

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Bundesland: Hamburg

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 1 Punkt wegen abgefahrenen Reifen, 1 Punkt wegen überschreiten der Höchstgeschwindigkeit außerorts, Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr in Tateinheit mit Nötigung 2015 (von der Verfolgung wurde abgesehen), gefährliche Körperverletzung 2016 (von der Verfolgung wurde abgesehen, Beleidigung 2016 (Verurteilt).

Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: Termin beim Psychotherapeuten am 28.02.2020
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Einzel-Antiaggressionstraining (aus Eigeninitiative), Einzel-Antiaggressionstraining (Gerichtliche Auflage)

MPU
Datum: 05.12.2019
Welche Stelle (MPI): DEKRA
Schon bezahlt?: ja

Schon eine MPU gehabt?: ja
Wer hat das Gutachten gesehen?: niemand
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
1. Es ist zu erwarten, dass der Untersuchte auch zukünftig erheblich gegen verkehrsrechliche Bestimmungen verstoßen wird.

2. Es ist zu erwarten, dass der Untersuchte auch künftig wieder allgemeine Straftaten in Verbindung mit einem Kraftfahrzeug begehen wird.

Wir empfehlen eine erneute Begutachtung erst unter der Voraussetzung, dass Herr ..... eine selbstkritische und problemorientierte Aufarbeitung seiner Vorgeschichte vorgenommen hat. Wir empfehlen Herrn..... fremdunterstützende Maßnahmen in Anspruch zu nehmen.

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: siehe oben



Das MPU-Gutachten werde ich noch hochladen. Ich habe am Montag den Termin für die Beantragung der Neuerteilung. Ich gehe davon aus, dass eine erneute MPU in 8 Wochen anstehen kann.

 

[arcr11]

Moin
Auf das Gutachten bin ich gespannt.
Entweder haben die absolvierten Kurse keinen wirklichen Erfolg gebracht, oder etwas anderes ist im argen.

Das du von dir aus Kurse gemacht hast, ist positiv zu Werten. Da sehe ich keinen angriffspunkt. Mehr Initiative zu zeigen, daß du dich ändern wolltest/hast, kannst du ja kaum liefern.

Ansonsten fehlt da noch so einiges. Nimm dir für das ausfüllen der Fragen Zeit, nicht schnell hin klecksen.

Kannst dir zb mal meinen Fragebogen bzw den thread ansehen. Ich hab den zweiten Anlauf erfolgreich absolviert und fahre grade meinen vorläufigen Fs abholen.

Fragebogen für eine verkehrsrechtliche MPU

Dieser Katalog dient zur Vorbereitung des psychologischen Gespräches und ist Grundlage hier im Forum. Bitte vorab hier lesen: Gute Fragebögen Verkehr Bitte immer unter den Fragen antworten und die Numerierung beibehalten !!! Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten: Allgemeine...

www.mpu-vorbereitung-online.com

 

[NikBec98]

 

[NikBec98]

 

[Nancy]

Hallo NikBec98,

ich habe mir dein Gutachten durchgelesen und finde es gut das du einen Psychotherapeuten aufsuchen wirst (evtl. wäre der Besuch eines VP ebenfalls empfehlenswert).
Ich bezweifle, dass ein FB aus diesem Forum (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt) die geeignete weitere Vorbereitung für dich ist.
Wie "arcr" schon schrieb solltest du die Neubeantragung noch etwas aufschieben.
Ich gehe davon aus, dass der Psycho einige Sitzungen mit dir durchführen will und solange diese nicht abgeschlossen sind, macht eine neue MPU keinen Sinn.

Die fehlenden Voraussetzungen für ein pos. Ga sind einfach noch zu "schwerwiegend" als das sie sich in 6 oder 8 Wochen "beheben" lassen könnten. Das klingt erstmal hart, ist aber gut gemeint, um dir ein weiteres neg. zu ersparen.

 

[arcr11]

Ich habe mir dein Gutachten auch durch gelesen.
Die mindestprofiltiefe beträgt 1.6mm.

Ich sehe eine Diskrepanz Zeichen anti aggressions Training und gleichzeitig Boxen gehen. Kommt in Zukunft einer krumm, und das gelernte wird verdrängt, gibt's direkt noch mehr Strafe. Ob das so sinnvoll ist?

Einerseits sagst du, du trinkst nur ab und an Bier. Kurz vorher heißt es, du warst nach nem Six pack nicht Sturz betrunken.. Das hört sich alles andere als nur ab und an an.

Desweiteren klingt es irgendwie immer nach " die andern sind schuld". Das wirklich was von dir ausging, steht nirgends. Es sind immer die anderen, was ich mir bei dieser gesamt Geschichte nicht vorstellen kann.
Das wird indirekt auch im Gutachten Angesprochen.
Ganz offensichtlich fehlt dir noch der Bezug zu den delikaten, als auch eine richtig Einschätzung des Ganzen.
Vor allem scheinst du dich nicht wirklich vorbereitet bzw dich mit deinem Verhalten
Auseinander gesetzt zu haben. Es wird alles runter gespielt, als wäre es nichts.

Was ebenfalls zum Negativen geführt hat, sind die wiedersprüche insgesamt gesehen.
Ich denke nicht, daß du dich intensiv mit allen befasst und auf die mpu vorbereitet hast. Das Anti aggressions Training ist scheinbar definitiv nötig, aber nicht ausreichend. Denn die Aufarbeitung der Taten Scheint hier nicht der Fall zu sein.

Kurzum, das wird so nichts werden. Zumindest nicht in der kurzen Zeit, wie Nancy schon schrieb.
Wenn du das Geld über hast, mach. Wenn nicht, nimm dir Zeit.

Es klingt für mich eher nach, Hauptsache ich kann Wieder fahren, als ich möchte das wirklich in den Griff kriegen.

Klingt jetzt hart, aber besser so, also die nächste mpu versemmeln.

 

[NikBec98]

Moin, vielen Dank für Eure Antworten.

Ich habe meinen Termin für die Beantragung jetzt abgesagt und werde dann erst den Termin beim Psychologen abwarten.

Nun stellen sich mir aber noch 2 Fragen:

1. Kann ich die MPU-Stelle auch wechseln ? AVUS bietet Mitschnitte an, da würde ich gerne hingehen.
2. Glaubt Ihr ich könnte nach ein paar Stunden beim Psychologen auch schon versuchen die MPU zu machen oder es mit einer Abgeschlossenheitsbescheinigung dort versuchen (ich würde es trotzdem bis zum Ende weiter machen) ?

Ich war bislang schon 2 Mal bei einem Verkehrspsychologen, habe dort Geld für die Beratung bezahlt aber am Ende wurde mir nur versucht ein langfristigen Kurs zu verkaufen. Fragen wurden mir da nicht wirklich beantwortet. Deshalb ist das ehrlich gesagt keine Option für mich.

VG

 

[arcr11]

Moin,

Die Mitschnitte bei der Avus werden dir nicht ausgehändigt. Du kannst sie dir für eine gewisse Zeit ( glaube vier Wochen) dort anhören. Mehr nicht.
Solange der MPi deine akte nicht hat, und du nicht bezahlt hast oder der Termin bereits fest steht, ist das deine freie Entscheidung.

Die avus ist in jedem Fall eine empfehlung. Dazu findet sich ja ausreichend Berichte hier. Bislang gibt es hier die besten Erfahrungen.

Zu 2.- das wird dir der VP dann schon mitteilen. Stell dich aber lieber auf mehr Zeit ein.
Das verkaufen eines überteuerten Kurses, der meines Erachtens nicht ansatzweise diese summen wert sind, ist Standard und die übliche abzocke.

Ich konnte damals mit meinem ehemaligen Fahrlehrer sprechen, der gleichzeitig gutachter und Psychologe war.

Eine Bescheinigung über den Abschluss ist nichts wert, solange du deine Einstellung nicht wirklich geändert und die Taten etc aufgearbeitet hast.

Mir drängt sich immer mehr der Verdacht auf, daß es dir nur darum geht, schnell den Lappen wieder zu kriegen und im Anschluss genau so weiter zu machen.
Das ist lediglich meine Meinung, aber so stellst du dich in meinen Augen hier hin.
Und das ist der absolut falsche Ansatz. Würde dir gern was anderes sagen.

Eine empfehlung für einen VP hier in HH kann ich dir nicht geben. Sie kosten alle viel Geld und ob es nützt, ist eine andere Frage.
Guck welche VP es in der Nähe gibt, suche nach Berichten zu ihnen. Andernfalls kannst du Glaube ich auch bei dem MPi fragen, ob sie eine empfehlung haben.

Teuer sind die VP immer, es gibt auch einzel Sitzungen oder, gängiger, Gruppen Sitzungen. Nicht alle sind schlecht, nicht alle sind gut.

Ich habe mich nur hier durch das forum Mithilfe des ersten negativen Gutachtens vorbereitet. Nebenher habe ich für mich die ganze Geschichte distanziert analysiert und aufgearbeitet.
Ich habe bestanden. Du siehst, es geht also auch ohne VP. Das variiert aber von Mensch zu Mensch.

 

[NikBec98]

Natürlich möchte ich meinen Führerschein zurück, wer will das nicht ? Ich bin seit über einem Jahr straffrei und habe mich bereits intensiv und auch immer noch mit meinen Taten und Problemen auseinandergesetzt.

Ich denke aber nach den Sitzungen wird sich das ganze noch einmal deutlich bessern.

@arcr11: Hast du bei der AVUS erwähnt, dass du bereits eine negatives Gutachten erhalten hast und wenn ja, wurde darüber bei der MPU gesprochen ?

 

[arcr11]

Das ist klar. Es kommt aber oft so rüber, Hauptsache ich kriege ihn zurück egal wie. Das meinte ich.

Nein, das negative Gutachten solltest du nirgends erwähnen. Es ist nirgendwo verzeichnet, solange du es nicht abgegeben hast. Auch wenn du später zur fsst gehst und dein positives ga abgibst, nichts vom fehlversuch erzählen.