Geschlecht: M
Alter: 44
Hallo zusammen,
ich bin aus Köln, muss zur MPU (zum ersten Mal) und habe seit ca. 1,5 Jahren keinen Führerschein mehr. Ich überlege noch, wo ich die MPU machen soll, ich dachte evtl. an die Dekra. Beim TÜV war ich zum Vorgespräch und deren „Ausgründung“ (Nord Kurs) bietet Vorbereitungskurse an, das hörte sich für mich aber fast schon zu geschäftstüchtig an (wobei man mit einem solchen Kurs dafür sicher klare Vorteile hat, beim TÜV waren das 1099 € für den vorgeschlagenen Kurs). Sollte einer Tipps haben, TÜV oder Dekra oder… sehr gerne!
Ich habe mich hier im Forum etwas eingelesen und unten den bekannten Fragebogen ausgefüllt. Gibt´s die Fragen in der MPU mündlich genauso oder zumindest sehr ähnlich?
Zusätzlich zu einem Feedback dazu würde mich noch interessieren, wie viel höher die Wahrscheinlichkeit des Bestehens ist, wenn man einen Verkehrspsychologen/Kurs vorher besucht (bei 7-10 h 700-1000 € Kosten). Ist natürlich schwer zu sagen, evtl. kann jemand mit viel Erfahrung das aber schätzen? Man sagt, es fallen gut 50 % durch über alles gemittelt (also inkl. Kursbesucher, die ohne Kurs werden also deutlich über 50 % Durchfallquote haben). Eine solche Bescheinigung ist bei der MPU vermutlich gerne gesehen als Beweis, dass man schon Reuegeld bezahlt und Zeit investiert hat.
Neben dem TÜV mit seinem Kurs hat mir auch die GA der Dekra (war auch dort zum Vorgespräch) einen Verkehrspsychologen in Köln empfohlen, wobei ich natürlich nicht weiß, ob ich sie als Gutachterin bekommen würde. Ich nehme aber mal an, dass ich mit dem Kurs dort auch bei den anderen GA einen Stein im Brett habe... aber eben zu den genannten Kosten. Vielleicht klappt es ja auch mit guter Vorbereitung hier?
1. Wie viele Verstöße hatten sie?
acht
2. Was waren das für Verstöße?
eine TF mit 0,31 ‰, zwei FoF, vier Geschwindigkeitsüberschreitungen im Bereich von 29-58 km/h, eine Rotlichtmissachtung.
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt?
Innerhalb eines Jahrs am 2.11.18, 25.11.18, 13.4.19, 27.4.19, 28.4.19, 19.5.19, 28.8.19, 21.9.19 (die Tageszeit ist nicht aufgelistet)
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Ich hatte kurz zuvor meinen Job verloren (wirtschaftliche Gründe, kein eigenes Verschulden) und bin privat viel unterwegs gewesen, Freunde besuchen, wandern, Sehenswürdigkeiten.
5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Während ich auch schon früher öfter zu schnell war und mich als guten Fahrer eingeschätzt bzw. überschätzt habe, kam bei den genannten Delikten eine Grundunzufriedenheit und -ungeduld durch den verlorenen Job dazu, der mir wichtig war, was an meinem Selbstbewusstsein gekratzt hat. Verstärkt wurde das noch dadurch, dass der Jobverlust außerhalb meiner Kontrolle gelegen hat, was eine etwas pessimistische Grundhaltung bzw. eine Art Ohnmachtsgefühl erzeugt hat (ich hatte mein Leben immer unter Kontrolle, diesmal nicht, Kontrolle wird also anscheinend nicht immer belohnt), von der ich mich durch diese Freizeittouren ablenken wollte. Daher stand auch die Menge an Verstößen in nur einem Jahr in keinem Verhältnis zu meinem früheren Fahrverhalten (ich habe meinen Führerschein seit knapp 25 Jahren).
6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Unfälle mit Personenschäden (ich selbst und andere), da durch zu hohe Geschwindigkeit der Bremsweg deutlich verlängert ist. Soll ich hier noch die verlängerte Reaktionszeit durch die 0,31 ‰ erwähnen (ist ja eine Punkte MPU)?
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Aus heutiger Sicht habe ich mich damals überschätzt, meine Reaktionszeit und mein Fahrkönnen. Ich war leichtsinnig und habe nicht an die möglichen Folgen wie Unfälle gedacht.
8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Das ist zum Großteil der vorausschauenden Fahrweise der anderen Fahrer zu verdanken, die sich an die Verkehrsregeln gehalten haben.
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Wie in Frage 5 geschildert war ich nicht zufrieden mit meiner derzeitigen Situation, sodass die erhoffte Ablenkung durch meine Freizeittouren mir nur unzureichend Ablenkung und Freude verschafft hat. Ich fühlte mich nachher nicht recht belohnt, was in Ungeduld und sehr oft überhöhter Geschwindigkeit resultierte. Dazu kam meine frühere Selbstüberschätzung hinzu, ich hatte gefühlt immer alles unter Kontrolle.
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich habe mich normal und freundlich verhalten, habe aber Reue gefühlt und hätte die Zeit gerne zurückgedreht.
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich war verärgert, empfand es aber als gerecht.
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Mich mehr an die Regeln zu halten, mich zu ermahnen, es auch mal ruhiger angehen zu lassen.
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Durch Selbstüberschätzung und Unzufriedenheit/Kontrollverlust durch den Jobverlust war ich nicht genügend überzeugt, dass eine regelgerechte Geschwindigkeit in vermeintlich sicheren Situationen für mich zurzeit sinnvoll ist. Es war auch Selbstmitleid dabei und das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein.
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Wie erwähnt der Jobverlust und die damit einhergehenden Gefühle.
Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich habe zwischenzeitlich eine andere Arbeit gefunden, bin durch die aktuelle Situation aber wieder in Kurzarbeit. Ich versuche mich jetzt weniger über die Arbeit/Leistung zu definieren, sondern die Kontrolle auch mal abzugeben (da eben nicht alles kontrolliert werden kann). Ich nehme mir mehr Zeit für mich und mein Befinden, betätige mich sportlich, lese mehr und treffe Freunde.
16. Was ist daran anders?
Ich bin jetzt gelassener, nehme mir mehr Zeit für Unternehmungen und versuche, mich auch über kleinere Erfolgserlebnisse/Unternehmungen zu freuen. Man kann nicht immer alles kontrollieren, aber das ist nicht so tragisch und geht mir nicht alleine so.
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich teile nun meinen Tag klarer ein, plane weiter meine berufliche Zukunft, nehme mir aber auch mehr Auszeiten und Zeit für mich. Das Privatleben bekommt einen höheren Stellenwert, auch private Aktivitäten werden weniger ambitioniert und mit mehr Zeit geplant.
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich bin Single, habe Geografie studiert und arbeite derzeit im Tourismus. Ich möchte gerne eine Partnerschaft eingehen und mich beruflich ein wenig umorientieren in Richtung Umweltschutz. Ich möchte insgesamt weniger selbstbezogen leben und mich auch ein wenig neu ausprobieren.
19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ist es unerlässlich, die Verkehrsregeln zu allen Zeiten einzuhalten. Dazu gehört eine defensive Fahrweise und das Einplanen von mehr Zeit. Ich werde mich nicht mehr überschätzen und gelassener und weniger planen. Und wenn etwas doch mal nicht klappt oder ich zu spät komme, ist das nicht schlimm.
20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Das Einhalten der Verkehrsregeln zu jeder Zeit ist für ein sicheres Miteinander unabdingbar. Eine vorausschauende und defensive Fahrweise ist wichtig, bei der man sich als Teil eines Ganzen sieht, keine Egozentrik, mehr Empathie. Dazu gehört auch, nüchtern zu fahren und bei einer Richtungsänderung jederzeit den Blinker zu setzen.
21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Theoretisch nichts, da ich gelassener geworden bin und mich nicht mehr ausschließlich über die Arbeit und das Erreichen von Zielen definiere, das Privatleben hat einen höheren Stellenwert bekommen. Daher werde ich zukünftige negative Ereignisse auch anders bewerten und diese mit anderen Leuten teilen, um mir Rat und Hilfe zu holen. Ich werde in Zukunft nicht mehr alle Probleme allein lösen wollen. Wenn etwas zeitlich zu knapp wird, plane ich um oder sage es ab.
Ich freue mich schon sehr auf ein Feedback!
Dazu noch kurz etwas zur Strategie bei der MPU:
1. Zur Grundstrategie, wenn ich den Jobverlust und die damit verbundenen 8 Punkte erwähne, wird mir gesagt, dass ich sicher schon früher zu schnell war. Das bejahe ich bzw. steige schon mit diesem Punkt ein (also Selbstüberschätzung, Ungeduld, Kontrolle), erwähne dann aber, dass der Jobverlust einen verstärkenden Effekt hatte, der zu dem Ganzen geführt hat (zumal ich den Führerschein schon über 20 Jahre habe und vorher nicht annähernd 8 Punkte hatte, betone den Jobverlust aber auch nicht über). Die Einsicht und dauerhafte Änderung, die hier viel über eine private Lebensänderung führt, kommt zum Schluss. Ist dieser Aufbau/diese Argumentation schlüssig?
2. Wie wichtig ist die Ausführlichkeit der Antworten, z.B. zu den Gefühlen? Meine Delikte waren alle ähnlich (hauptsächlich Geschwindigkeit, s.u.) und es herrschte immer dieselbe "Grundstimmung" vor. Soll ich versuchen, bei der mündlichen MPU differenziert auf das Gefühl bei jedem einzelnen Verstoß einzugehen (wird schwierig, haben aber hier einige gemacht) oder eher wie hier im Fragebogen?
3. Soll ich die 0,31 ‰ nach der Aufzählung in Frage 2 im Fragebogen danach nochmal erwähnen (nüchtern fahren etc.) oder ganz weglassen? Es ist zwar eine Punkte MPU, aber eben ein Delikt, was mit zu den 8 Punkten führte.
4. Was ich noch nicht erwähnt habe, ich habe schon bei 7 Punkten die Notbremse gezogen, aber da war ein weiteres Delikt bereits passiert, die Warnung kam also für mich zu spät. Soll ich das noch einarbeiten, wenn ja, wo?
5. Die Fragen 15-18 finde ich recht privat, die sollte man aber vermutlich auch so beantworten?
6. Die Frage 21 ist wie oft gelesen etwas knifflig, niemand kann sie sicher bejahen, aber Zweifel sind hier wohl auch nicht angebracht? Also besser mit nichts… beginnen oder etwas einschränkend mit theoretisch nichts…? Wie ist der Inhalt sonst?
Alter: 44
Hallo zusammen,
ich bin aus Köln, muss zur MPU (zum ersten Mal) und habe seit ca. 1,5 Jahren keinen Führerschein mehr. Ich überlege noch, wo ich die MPU machen soll, ich dachte evtl. an die Dekra. Beim TÜV war ich zum Vorgespräch und deren „Ausgründung“ (Nord Kurs) bietet Vorbereitungskurse an, das hörte sich für mich aber fast schon zu geschäftstüchtig an (wobei man mit einem solchen Kurs dafür sicher klare Vorteile hat, beim TÜV waren das 1099 € für den vorgeschlagenen Kurs). Sollte einer Tipps haben, TÜV oder Dekra oder… sehr gerne!
Ich habe mich hier im Forum etwas eingelesen und unten den bekannten Fragebogen ausgefüllt. Gibt´s die Fragen in der MPU mündlich genauso oder zumindest sehr ähnlich?
Zusätzlich zu einem Feedback dazu würde mich noch interessieren, wie viel höher die Wahrscheinlichkeit des Bestehens ist, wenn man einen Verkehrspsychologen/Kurs vorher besucht (bei 7-10 h 700-1000 € Kosten). Ist natürlich schwer zu sagen, evtl. kann jemand mit viel Erfahrung das aber schätzen? Man sagt, es fallen gut 50 % durch über alles gemittelt (also inkl. Kursbesucher, die ohne Kurs werden also deutlich über 50 % Durchfallquote haben). Eine solche Bescheinigung ist bei der MPU vermutlich gerne gesehen als Beweis, dass man schon Reuegeld bezahlt und Zeit investiert hat.
Neben dem TÜV mit seinem Kurs hat mir auch die GA der Dekra (war auch dort zum Vorgespräch) einen Verkehrspsychologen in Köln empfohlen, wobei ich natürlich nicht weiß, ob ich sie als Gutachterin bekommen würde. Ich nehme aber mal an, dass ich mit dem Kurs dort auch bei den anderen GA einen Stein im Brett habe... aber eben zu den genannten Kosten. Vielleicht klappt es ja auch mit guter Vorbereitung hier?
1. Wie viele Verstöße hatten sie?
acht
2. Was waren das für Verstöße?
eine TF mit 0,31 ‰, zwei FoF, vier Geschwindigkeitsüberschreitungen im Bereich von 29-58 km/h, eine Rotlichtmissachtung.
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt?
Innerhalb eines Jahrs am 2.11.18, 25.11.18, 13.4.19, 27.4.19, 28.4.19, 19.5.19, 28.8.19, 21.9.19 (die Tageszeit ist nicht aufgelistet)
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Ich hatte kurz zuvor meinen Job verloren (wirtschaftliche Gründe, kein eigenes Verschulden) und bin privat viel unterwegs gewesen, Freunde besuchen, wandern, Sehenswürdigkeiten.
5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Während ich auch schon früher öfter zu schnell war und mich als guten Fahrer eingeschätzt bzw. überschätzt habe, kam bei den genannten Delikten eine Grundunzufriedenheit und -ungeduld durch den verlorenen Job dazu, der mir wichtig war, was an meinem Selbstbewusstsein gekratzt hat. Verstärkt wurde das noch dadurch, dass der Jobverlust außerhalb meiner Kontrolle gelegen hat, was eine etwas pessimistische Grundhaltung bzw. eine Art Ohnmachtsgefühl erzeugt hat (ich hatte mein Leben immer unter Kontrolle, diesmal nicht, Kontrolle wird also anscheinend nicht immer belohnt), von der ich mich durch diese Freizeittouren ablenken wollte. Daher stand auch die Menge an Verstößen in nur einem Jahr in keinem Verhältnis zu meinem früheren Fahrverhalten (ich habe meinen Führerschein seit knapp 25 Jahren).
6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Unfälle mit Personenschäden (ich selbst und andere), da durch zu hohe Geschwindigkeit der Bremsweg deutlich verlängert ist. Soll ich hier noch die verlängerte Reaktionszeit durch die 0,31 ‰ erwähnen (ist ja eine Punkte MPU)?
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Aus heutiger Sicht habe ich mich damals überschätzt, meine Reaktionszeit und mein Fahrkönnen. Ich war leichtsinnig und habe nicht an die möglichen Folgen wie Unfälle gedacht.
8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Das ist zum Großteil der vorausschauenden Fahrweise der anderen Fahrer zu verdanken, die sich an die Verkehrsregeln gehalten haben.
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Wie in Frage 5 geschildert war ich nicht zufrieden mit meiner derzeitigen Situation, sodass die erhoffte Ablenkung durch meine Freizeittouren mir nur unzureichend Ablenkung und Freude verschafft hat. Ich fühlte mich nachher nicht recht belohnt, was in Ungeduld und sehr oft überhöhter Geschwindigkeit resultierte. Dazu kam meine frühere Selbstüberschätzung hinzu, ich hatte gefühlt immer alles unter Kontrolle.
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich habe mich normal und freundlich verhalten, habe aber Reue gefühlt und hätte die Zeit gerne zurückgedreht.
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich war verärgert, empfand es aber als gerecht.
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Mich mehr an die Regeln zu halten, mich zu ermahnen, es auch mal ruhiger angehen zu lassen.
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Durch Selbstüberschätzung und Unzufriedenheit/Kontrollverlust durch den Jobverlust war ich nicht genügend überzeugt, dass eine regelgerechte Geschwindigkeit in vermeintlich sicheren Situationen für mich zurzeit sinnvoll ist. Es war auch Selbstmitleid dabei und das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein.
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Wie erwähnt der Jobverlust und die damit einhergehenden Gefühle.
Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich habe zwischenzeitlich eine andere Arbeit gefunden, bin durch die aktuelle Situation aber wieder in Kurzarbeit. Ich versuche mich jetzt weniger über die Arbeit/Leistung zu definieren, sondern die Kontrolle auch mal abzugeben (da eben nicht alles kontrolliert werden kann). Ich nehme mir mehr Zeit für mich und mein Befinden, betätige mich sportlich, lese mehr und treffe Freunde.
16. Was ist daran anders?
Ich bin jetzt gelassener, nehme mir mehr Zeit für Unternehmungen und versuche, mich auch über kleinere Erfolgserlebnisse/Unternehmungen zu freuen. Man kann nicht immer alles kontrollieren, aber das ist nicht so tragisch und geht mir nicht alleine so.
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich teile nun meinen Tag klarer ein, plane weiter meine berufliche Zukunft, nehme mir aber auch mehr Auszeiten und Zeit für mich. Das Privatleben bekommt einen höheren Stellenwert, auch private Aktivitäten werden weniger ambitioniert und mit mehr Zeit geplant.
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich bin Single, habe Geografie studiert und arbeite derzeit im Tourismus. Ich möchte gerne eine Partnerschaft eingehen und mich beruflich ein wenig umorientieren in Richtung Umweltschutz. Ich möchte insgesamt weniger selbstbezogen leben und mich auch ein wenig neu ausprobieren.
19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ist es unerlässlich, die Verkehrsregeln zu allen Zeiten einzuhalten. Dazu gehört eine defensive Fahrweise und das Einplanen von mehr Zeit. Ich werde mich nicht mehr überschätzen und gelassener und weniger planen. Und wenn etwas doch mal nicht klappt oder ich zu spät komme, ist das nicht schlimm.
20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Das Einhalten der Verkehrsregeln zu jeder Zeit ist für ein sicheres Miteinander unabdingbar. Eine vorausschauende und defensive Fahrweise ist wichtig, bei der man sich als Teil eines Ganzen sieht, keine Egozentrik, mehr Empathie. Dazu gehört auch, nüchtern zu fahren und bei einer Richtungsänderung jederzeit den Blinker zu setzen.
21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Theoretisch nichts, da ich gelassener geworden bin und mich nicht mehr ausschließlich über die Arbeit und das Erreichen von Zielen definiere, das Privatleben hat einen höheren Stellenwert bekommen. Daher werde ich zukünftige negative Ereignisse auch anders bewerten und diese mit anderen Leuten teilen, um mir Rat und Hilfe zu holen. Ich werde in Zukunft nicht mehr alle Probleme allein lösen wollen. Wenn etwas zeitlich zu knapp wird, plane ich um oder sage es ab.
Ich freue mich schon sehr auf ein Feedback!
Dazu noch kurz etwas zur Strategie bei der MPU:
1. Zur Grundstrategie, wenn ich den Jobverlust und die damit verbundenen 8 Punkte erwähne, wird mir gesagt, dass ich sicher schon früher zu schnell war. Das bejahe ich bzw. steige schon mit diesem Punkt ein (also Selbstüberschätzung, Ungeduld, Kontrolle), erwähne dann aber, dass der Jobverlust einen verstärkenden Effekt hatte, der zu dem Ganzen geführt hat (zumal ich den Führerschein schon über 20 Jahre habe und vorher nicht annähernd 8 Punkte hatte, betone den Jobverlust aber auch nicht über). Die Einsicht und dauerhafte Änderung, die hier viel über eine private Lebensänderung führt, kommt zum Schluss. Ist dieser Aufbau/diese Argumentation schlüssig?
2. Wie wichtig ist die Ausführlichkeit der Antworten, z.B. zu den Gefühlen? Meine Delikte waren alle ähnlich (hauptsächlich Geschwindigkeit, s.u.) und es herrschte immer dieselbe "Grundstimmung" vor. Soll ich versuchen, bei der mündlichen MPU differenziert auf das Gefühl bei jedem einzelnen Verstoß einzugehen (wird schwierig, haben aber hier einige gemacht) oder eher wie hier im Fragebogen?
3. Soll ich die 0,31 ‰ nach der Aufzählung in Frage 2 im Fragebogen danach nochmal erwähnen (nüchtern fahren etc.) oder ganz weglassen? Es ist zwar eine Punkte MPU, aber eben ein Delikt, was mit zu den 8 Punkten führte.
4. Was ich noch nicht erwähnt habe, ich habe schon bei 7 Punkten die Notbremse gezogen, aber da war ein weiteres Delikt bereits passiert, die Warnung kam also für mich zu spät. Soll ich das noch einarbeiten, wenn ja, wo?
5. Die Fragen 15-18 finde ich recht privat, die sollte man aber vermutlich auch so beantworten?
6. Die Frage 21 ist wie oft gelesen etwas knifflig, niemand kann sie sicher bejahen, aber Zweifel sind hier wohl auch nicht angebracht? Also besser mit nichts… beginnen oder etwas einschränkend mit theoretisch nichts…? Wie ist der Inhalt sonst?
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