Hi . Danke für die Info ^^
Zu Person
Geschlecht: Männlich
Alter : 24
Was ist passiert?
Durch Fahrauffälligkeit in eine Verkehrskontrolle geraten
Drogensorte: Amphetamin
Konsumform:
Amphetamin: 8 mal pro Monat von Mai 2014 bis Dezember 2014
Ausnahme: 18 Tage Urlaub Ende Juni/ Anfang Juli
Datum der Auffälligkeit: 23.07.2014
Drogenbefund:
Blutwerte : 21ng /ml ( Amphetamin )
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: ?
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Nein, die FsST
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Kein Verfahren/ Bußgeld
Verurteilt: Nein
Strafe abgebüßt: Keine Strafe
Führerschein
Habe ich abgegeben: 9.01.2015
Führerscheinstelle
Habe in meine Akte geschaut: Ja
Sonstige Verstöße / Straftaten:
25.08.2013 Telefonieren am Steuer
23.11.2013 126 km/h in einer 100 km/h - Zone
Bundesland: NRW
Konsum
Letzter Konsum: 02.12.2014
Abstinenznachweise
Urinscreening: Abgeschlossen am 2. Februar (12 Monate )
Aufarbeitung
Drogenberatung: Nein
MPU
Datum: 06.05.2016
Welche Stelle (MPI): DEKRA
Schon bezahlt?: Nein
Schon gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: Existiert noch nicht
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /
Rückfalltäter? Nein
Was ist passiert?
Vorgeschichte:
1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der 6. Klasse bei der „Drogenaufklärung“
2.Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Am 1. Mai 2014
3.Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
Vom Mai 2014 bis Anfang Dezember 2014 habe ich ca 8 mal pro Monat Amphetamine zu mir genommen. Beim ersten Mal war es eine kleine Nase (ca 0,1g ) , die ich gezogen habe. Dies geschah bei einem Besuch bei einem ehemaligen Freund. Dort war eine etwas ältere Person, welcher Amphetamine dabei hatte. Im Laufe des Monats Mai steigerte sich die Menge und pendelte sich bei 0,2- 0,3g pro Konsum-Tag ein bis Ende Juni. Von Ende Juni bis Mitte Juni hatte ich durch den gemeinsamen Urlaub in der Türkei mit meiner Freundin eine Konsumpause von 18 Tagen. Ca. 2 Tage nach dem Urlaub habe ich wieder kleinere Mengen von ca 0,1g Amphetamine konsumiert. Nach ca 2 Wochen war ich bis zum Ende meines Konsum bei 0,2-0-3g pro Konsumtag.
4.Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, Drogen habe ich nie mit Alkohol konsumiert.
5.Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Da ich Alkohol nicht besonders vertrage, beschränkt sich mein Konsum auf Sekt an Silvester und ca 10 Bier im Jahr.
6.Sonstige Suchtmitteleinnahme?
5-8 Zigaretten täglich
7.Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja, mein soziales Umfeld hat sich stark geändert. Die Tage an denen ich konsumierte, verbrachte ich mit Leuten, die ebenfalls Drogen nahmen, anstatt mich mit meinen normalen Freunden zu treffen. Viele Freundschaften gingen in die Brüche, da ich die Tage, an denen ich nicht mit meiner Freundin war, nicht mehr mit ihnen verbrachte. Am Tage nach dem Konsum war ich schläfrig, unkonzentriert. Durch das stundenlange nicht Trinken und Essen war ich auch körperlich sehr schlapp.
8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja habe ich. Ich habe es nicht auf die Drogen geschoben und es mir eingeredet, dass es von meiner damaligen Schlafstörung kam. Da ich knapp ein Jahr krankgeschrieben ( dadurch wurde die Nacht zum Tag und andersrum ) war, da ich mich im Job als Fehl am Platze sah, hatte ich, im nachhinein betrachtet, eine Ausrede für mich selbst. Dies wurde mir aber erst nach dem Entschluss der Abstinenz bewusst.
Auffälligkeit:
9.Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Amphetamine : 21 ng /ml
10.Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe einmal ca 0,1g Amphetamine konsumiert , da ich mich vor Kurzem im Urlaub befand
11.Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Eine Nase Amphetamin ca 0,1g 5 Minuten vor Fahrtbeginn.
12.Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich habe einen damaligen Freund/ Bekannter ( die ältere Person, welche ich auf der Party kennengelernt habe) von seiner Arbeit bei Kö-Pi in Krefeld abgeholt und dann habe ich anschließend oben bei ihm zuhause konsumiert.
13.Wie sind Sie auffällig geworden?
Durch eine Verkehrskontrolle, da ich einige km/h zu schnell unterwegs war.
14.Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte von meinem damaligen Freund zurück zu mir nach Hause fahren.
15.Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich bin ca 1,5 km gefahren von Duisburg- Wanheimerort bis nach Duisburg Hochfeld, Wanheimer Str.
16.Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluß im Straßenverkehr unterwegs?
Ich war bei jedem Konsum (ca 40-50mal) unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs, da die Wirkung von Amphetaminen 8-12 Std anhält und Abbauprodukte auch danach noch im Blut sind.
17.Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe den Konflikt nicht gelöst, da es für mich keinen Konflikt gab und ich darüber nicht nachgedacht habe. Gelöst hätte ich ihn nur durch das Unterlassen des Konsums.
18.Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Weil es bei allen Drogen zur Fahruntüchtigkeit führt.
Amphetamine machen euphorisch und steigern die Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung. Verminderung der Reaktionszeit, der Konzentration und Sekundenschlaf sind unter Anderem die Gefahren nach dem Konsum.
19.Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluß?
Amphetamine bewirken die Freisetzung von körpereigenen Botenstoffen und die Einflussdauer liegt bei ungefähr 8-12 Stunden
20.Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Bei täglichen und auch unregelmäßigen Konsum kann es zu Psychosen und Angstzuständen kommen und die Gefahr einer Abhängigkeit ist immer da, welche widerum den geistigen und körperlichen Verfall einleitet.
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Warum ist es passiert?
21.Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Amphetamin- Drogenkonsum?
Hierbei muss ich etwas tiefer und weit vor meinem Drogenkonsum ansetzen. Nach dem Abgang vom Gymnasium nach der 10. Klasse besuchte ich ein kaufmännisches Berufskolleg. Mein Vater jedoch hat für mich schon meinen beruflichen Werdegang fest geplant und ich sollte nach kaufmännischer Lehre seine „Firma“ übernehmen/ mitgestalten. Da ich zu diesem Zeitpunkt ziemlich schüchtern und kein Selbstwertgefühl hatte, ging ich den weg auf das Berufskolleg wider Willen. Dies war quasi der Knackpunkt. Meine Noten waren nicht die Besten und das Fachabitur schaffte ich auch nicht. Ich wollte die „Firma“ irgendwann übernehmen, aber nicht sofort nach der Lehre, sondern später, ich wollte voerst mein eigenes Leben leben und mir Wünsche (z.B. Auslandsjahr in Australien ) erfüllen. Nach meinem nicht bestandenen Fachabitur mache ich ab 2011 eine Lehre bei der Metro. Auch dort hatte ich mir wieder von meinem Vater reinreden lassen. In der Lehre wurde ich immer unglücklicher und verzweifelter, erzählte niemanden etwas davon. Nach ca 1,5 Jahren Ausbildung war ich so gut wie nur noch krankgeschrieben, auch das wusste niemand. Ich habe mir ein Doppelleben und ein Gerüst aus Lügen aufgebaut, was seinesgleichen suchte. Ich stand morgens auf , verließ das Haus, wartete im Auto bis mein Vater zur Arbeit ging und legte mich wieder schlafen. Oft schlief ich auch im Auto. Im Juni 2014 bin ich dann durch die Abschlussprüfung gerasselt. Der Drogenkonsum ( 1. Mai ) kam, weil ich glaubte keine Lebensperspektive mehr zu haben und dachte, meine Probleme damit zu lösen. Mittlerweile weiß ich, dass Drogen einem nur eine heile Welt vorgaukeln, die Probleme bleiben und verschlimmern sich von Konsum zu Konsum.
22.Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Das Drogen-Umfeld hat den Konsum schöngeredet, wie toll man sich doch fühlen würde. Sie sahen darin kein Problem. Mein normales Umfeld ( Familie, Freundin, übrig gebliebene Freunde ) wussten nichts, da ich am Tag des Konsum stets versuchte zu vermeiden, dass irgendjemand mich lange sieht.
23.Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein, mein Konsum hat sich nach einem Monat eingependelt und ist dann bis zum Konsumende konstant geblieben in Menge und Häufigkeit.
24.Haben Sie vor der Auffälligkeit jemand um Hilfe gebeten, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer, mit welchem Erfolg?)
Nein ich habe niemanden um Hilfe gebeten, da niemand außer das Drogen- Umfeld davon wusste und ich von denen auch keinen Rat erwartet habe.
25.Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26.Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
18 Tage von Ende Juni 2014 / Mitte Juli 2014 wegen eines Türkeiurlaubes mit Freundin.
27.Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, wollte mich meinen Problemen nicht stellen und habe versucht diese mit Drogen zu lösen.
28.Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Bei Drogenmissbrauch ist man theoretisch immer gefährdet, in eine Abhängigkeit zu geraten. Hätte ich meine Lebensweise nicht geändert, hätte dies passieren können.
29.Waren sie Drogenabhängig?
Nein.
Wieso passiert das nicht wieder?
30.Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich meine Probleme früher angegangen wäre, Prioritäten gesetzt hätte und selbstbewusster gewesen wäre. Hätte ich meine Probleme nicht für mich behalten und hätte offen darüber gesprochen, wäre eine Drogenkarriere zu verhindern gewesen. Heute weiß ich, dass ich mit meinem Vater und Umfeld über alles reden kann.
31.Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nachdem mein Vater einen Brief der Führerscheinstelle öffnete, wo zu erkennen war, dass ich Drogen konsumiere, fiel mein Lügengerüst in sich zusammen und ich erzählte alles. Ich war glücklich und erleichtert. Ich versuchte von mir allein aus eigenem Willen die Ausbildung noch zu schaffen, weil echt viel Lebenszeit draufgegangen ist. Ich hatte keinen Druck mehr, habe die Prüfungen jedoch beim 2. und 3. male nicht geschafft. War mir eigentlich klar, da ich trotz alledem krankgeschrieben war. Während meiner Krankheitszeit mache ich Praktika in einem Altenheim.Nun ging ich meinen Weg weiter und kam in den sozialen Bereich Altenpflege wo ich viel über den Zerfall des Körpers gelernt habe und gelernt habe Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen. Drogen sind mit meinen Zielen nicht mehr vereinbar und würden mich wieder in Zeiten werfen, in die ich nie mehr möchte.
32.Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war, als mein Lügengerüst zusammenbrach und ich merkte, dass ich mit Problemen immer zu Freundin, Freunde und Familie kommen kann. Ich war wie befreit.
33.Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in betracht?
Da ein gelegentlicher Konsum mich geradewegs wieder in mein altes Muster zurück fallen lassen würde, wo ich meine Probleme nicht angehe sondern versuche sie zu retuschieren. Da ich im sozialen Bereich mit hilfsbedürftigen Menschen arbeite und auch weiter arbeiten werde, habe ich Verantwortung gegenüber diesen Menschen und auch mir.
34.Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Durchweg positiv. Ich bin lebensfreudiger und motivierter geworden. Durch die Erkenntnis, dass der Drogenkonsum ein erheblicher Faktor der Störung meines Schlafryhtmus war, hatte ich nach kurzer Zeit wieder einen geregelten Schlaf und war fitter. Ich habe mich aufgerafft, meine Proritäten gesetzt und meine Ziele klar vor Augen. Das wäre vor der Abstinenz nicht möglich gewesen.
35.Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Ich habe mir in themenbezogenen Foren im Internet Hilfe geholt und mich mit anderen ausgetauscht. Familie und ganz besonders meine Freundin haben mir geholfen, in dem ich mit ihnen über alles sprechen kann und Auswege finden kann.
36.Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Durchweg positiv, mir wurde gesagt, dass ich reifer, selbstbewusster und offener wirke. Meine Konsumfreunde habe ich aufgegeben, da sich dies nicht mit meiner abstinenten Lebensweise vereinbaren lässt. Meine Familie ist stolz auf mich und findet, dass ich nun den richtigen Weg gehe. Selbst mein Vater unterstützt mich weiterhin auf meinem Weg.
37.Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich habe jeglichen Kontakt abgebrochen.
38.Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, habe ich nicht, da ich keinen Kontakt mehr zu denen habe.
39.Wie haben Sie in Zukunft vor mit Amphetamin /dem Konsum umzugehen?
Da sich Drogen mit meiner geplanten Lebensweise unter keinen Umständen vereinbaren lassen, habe ich vor meine strikte Abstinenz einzuhalten. Außerdem werde ich jeglichen Kontakt und Umgang mit Leuten vermeiden, welche Drogen konsumieren.
40.Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41.Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Indem ich meine Abstinenz konsequent einhalte und mir bei den kleinsten Anzeichen eines drohenden Rückfalls Hilfe suche.
42.Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich den Kontakt mit Drogen und deren Konsumenten stets vermeide. Falls ich jedoch doch einmal ein Verlangen spüren sollte, wende ich mich an meine Familie, Freundin und Freunde. Zukünftig werden meine Probleme nicht verdrängt sondern offen ausdiskutiert. Durch den Austausch im Internet weiß ich, dass ich keine Angst mehr vor professioneller Hilfe haben muss.
43.Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke sehr wenig : Silvester einen Sekt und ca 10 Bier im Jahr.