MPU wegen Cannabis

karaf944

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Hallo,

ich würde mich freuen, wenn ihr meinen MPU Fragebogen durchlesen könntet, um mir ein paar Verbesserungsvorschläge zu geben.
Danke.
Ich freue mich über das Feedback.

FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: M
Alter: 29

Was ist passiert?
Drogensorte: THC
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): gelegentlich 1-2 die Woche mit Pausen.
Datum der Auffälligkeit: 06.05.18

Drogenbefund
Blutwerte: THC 2.2 ng/ml THC-Carbonsäure 23 ng/ml
Schnelltest: ja
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein 2018
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt:-

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): "Ist zu erwarten, dass der Untersuchte zukünftig ein Kfz unter dem Einfluss berauschender Mittel führen wird und/oder liegen als Folge unkontrollierten Konsums derartiger Stoffe Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen von Kfz in Frage stellen?"

Bundesland: Schleswig-Holstein

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 2019

Abstinenznachweis
Haaranalyse: 6Mon geplant
Urinscreen:
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG):nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum:-
Welche Stelle (MPI):-
Schon bezahlt?:-
Schon gehabt?:nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein



Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

-Das erste Mal habe ich in der Grundschule von Drogen gehört. Da habe ich mit meinem damaligen besten Freund zusammen an der Bushaltestelle eine Plastiktüte mit einem Marihuana Blatt gefunden. Da sein Stiefvater Drogenfahnder war, wusste er was das ist und hat es mir erklärt.
-In der Mittelstufe hatten wir einen Drogenaufklärungstag von der lokalen Drogenberatungsstelle.
-In der 9 Klasse habe ich dann das erste Mal Personen getroffen, die selbst konsumierten. Klassenmitglieder haben Cannabis geraucht.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Am 12. Dez. 2012, meinem 18. Geburtstag, habe ich zusammen mit einem älteren Freund einen Joint konsumiert, den er mir geschenkt hat.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Wie oben erwähnt habe ich an meinem Geburtstag, den 12. Dez. 2012, einen geschenkten Joint mit einem Freund geteilt.
Von Dez 2012 - bis Juni 2013 kein Konsum.

Juni 2013 bis 4. August 2013: An 2 Gelegenheiten.

Bei einer Überraschungshausparty habe ich bei einem Joint mitgeraucht, der unter mehreren Leuten aufgeteilt wurde. Ich erinnere mich an mindestens 3 Leute, die mitgeraucht haben.

2-4. August: In den Sommerferien habe ich auf einem Festival bei Freunden mitgeraucht. Ich habe Freitag bei 2-3 Joints mitgeraucht, die immer mit 3-4 anderen Freunden geteilt wurden.
Am Samstag waren es 4-5 Joints, da wir schon morgens angefangen haben. Die Joints wurden wieder mit 3-4 anderen Personen zusammen konsumiert. Ich weiß noch, dass ich mir für das Festival eine Palette Bier gekauft habe, die ich aber zum größten Teil, verschenkt habe, da mir der Effekt von Alkohol in Zusammenhang mit dem Konsum von Gras am Samstag nicht gefallen hat. Das war der Zeitpunkt/Ereignis, an dem ich beschlossen habe, entweder Alkohol oder Cannabis zu konsumieren, aber nicht beides.

August 2013 – Dezember 2013: Einmal bei einem größeren Sit-in mit 8 Freunden 3 Joints über den Abend, immer mit 3 Freunden geteilt.

Januar 14-April 2014:
Mit meinem ehemaligen besten Freund, mit dem ich mich aus den Augen verloren hatte, nach dem ich zu einer anderen Schule gewechselt bin warum Wochenende eine Hausparty mit 10 Leuten. Da haben wir uns zu dritt einen Joint geteilt und einen großen mit 6 Leuten geteilt. Bei der Party war das erste Mal, dass ich etwas gekauft habe und das erste und letzte Mal, dass ich Kontakt mit einem Dealer gehabt habe. Ich weiß noch, dass es 2g waren, weil ich mich später mit meinen Klassenkameraden, die auch konsumierten, darüber unterhalten habe, wie lange 2g für mich reichen und dass sie mehr rauchen, bis zu 2g am Tag, was mich doch ziemlich erschüttert hatte.

-Auf einem Festival mit einem Freund.
-April bis Sommerferien kein Konsum, weil ich während der Abiturprüfungen nicht konsumiert habe.
-Bei einer Uni Party am Campus
-Mit Kollegen nach Feierabend
-Mit Kollegen getroffen, zum Filme schauen
-Mit Mitbewohnern in einer WG
-An Geburtstagen von Freunden
-An Sylvester
-Von April bis Oktober kein Konsum, da ich viel gearbeitet habe.
-Bei Halloween Partys
-Urlaub auf Norderney
Abends nach Feierabend mit einem Kollegen zusammen.
Ich habe an Wochenenden und in den Ferien mit Freunden bei Partys und Sit-ins Cannabis in Form von Joints konsumiert. Auch wenn wir spät nach der Arbeit noch los wollten, haben wir davor noch einen Joint geraucht.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ich habe, wenn ich Cannabis konsumiert habe, das Trinkern sein lassen, außer ein Mal, wo ich die Erfahrung gemacht habe, dass der gleichzeitige Konsum eine viel zu potente Wirkung hat.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Ich bin ein bedachter und sehr langsamer Trinker. Ich trinke mich auch nicht in den Exzess.
Bewusstes Trinken fällt mir relativ leicht. Ich weiß, wann Schluss ist und was ich vertragen kann.
Ich weiß noch, dass ich ein Mal in meinem Leben von Alkohol gespuckt habe. Danach habe ich nie wieder so viel getrunken, dass ich spucken musste oder, dass ich nicht mehr grade gehen konnte.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Außer Cannabis und selten Alkohol nichts.
Einige Personen aus meinem sozialen Umfeld sind zu stärkeren Sachen gewechselt, was mich in mancher Hinsicht in Bezug auf Alter und Menge erschüttert hat. Ich habe und hatte immer Angst vor synthetischen Drogen.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja, ich habe deutlich zu genommen und nicht mehr so stark auf mein Aussehen geachtet.
Zum einen habe ich mehr gegessen, was sich auf meine körperliche Gesundheit negativ ausgewirkt hat. Zum andern hat der soziale Kontakt auf Partys sich durch den Konsum verringert, da es manchmal nach dem Konsum zu einer Lustlosigkeit in Interaktion kam. Außerdem ist der Konsum eine zeitaufwendige Sache und kostet mentale Energie und Nerven.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, trotz Folgen habe ich weiter konsumiert. Mir sind diese negativen Folgen erst durch den Weckruf der Kontrolle und der damit verbunden anhaltenden Abstinenz aufgefallen.
Die Abstinenz hat mich erst auf die negativen Effekte, die durch den Konsum aufgetreten sind, aufmerksam gemacht. Auch das Aufarbeiten meines Vergehens und die damit verbundene Recherche haben mich der negativen Folgen bewusst werden lassen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Bei mir wurde ein Wert von - 2,2ng/ml THC
- 23ng/ml THC-carbonsäure festgestellt.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche der Auffälligkeit habe ich einen Joint am Freitagabend konsumiert. Am So um 1 Uhr morgens nach dem Feierabend.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Ich habe mir am Tag meiner Auffälligkeit in der Nacht bzw. am Morgen um 1 Uhr morgens, einen Joint mit meinem Kollegen geteilt. Mit dem Kollegen war ich zusammen auf einem Straßenfest arbeiten und nach der Arbeit feiern.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Es war der Abschluss eines Wochenendes voller Arbeit und der Feierabend am Samstagabend in Verbindung mit Partystimmung.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich wurde im Straßenverkehr von der Polizei zur Standardkontrolle angehalten.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Wir hatten das Wochenende auf einem Fest in Stade gearbeitet und wollten wieder nach Hause fahren.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

80 km wollten wir fahren und 5 Minuten bin ich gefahren.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Direkt nach den Konsum, also bis 12 Stunden danach, nie.
Da ich gelernt habe das Cannabis bis zu 72 Stunden nach dem Konsum zu Ausfallerscheinungen im Straßenverkehr führen kann, war ich in der Zeit von Juni 2013 bis zum 18.02.2019 an geschätzt 300 Fahrten nach Drogenkonsum im Straßenverkehr unterwegs z.B. wenn ich nach einem Wochenende am Montag zur Uni gefahren bin.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich musste fahren, da meine Kollegin doch mit einem anderen Auto fahren musste.
Ich war der Meinung, dass ich nicht mehr unter Einfluss des Konsums war, da ich die Wirkung nicht gespürt habe. Deswegen war der innere Konflikt nicht sehr groß und schnell überwunden.
Ich hatte keinen Konflikt. Ich habe damals gedacht, wenn ich meinen Rausch ausgeschlafen habe und mich nicht mehr bekifft fühle, sei ich wieder fahrtauglich. Die Gefahr, die damals von mir für andere und mich ausging, habe ich nicht wahrgenommen.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein Kfz zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Während eines Rausches lässt die Reaktionsfähigkeit stark nach. Auch die Konzentration, peripheres Sehen und die motorischen Fähigkeiten sind stark beeinträchtigt. Zudem kann man die Geschwindigkeit und Distanz nicht sicher einschätzen. Cannabis führt zu einer unrealistischen Selbsteinschätzung sowie zu einer Wahrnehmungseinengung. Die Voraussetzungen zum Führen eines Fahrzeugs sind nach dem Konsum nicht mehr gegeben und daher stellt man eine große Gefahr dar. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer. Nach dem Konsum von Cannabis kann kein zuverlässiger Zeitpunkt berechnet werden, zu dem keine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit mehr vorliegt. Da es bei Cannabinoiden zu unvermitteltem Wiederauftreten der Rauschwirkung kommen kann, ohne dass die auslösende Substanz erneut konsumiert wurde.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis ist davon auszugehen, dass man bis zu 72h nach dem Konsum noch unter dem Einfluss der Droge steht. Auch wenn man sich bereits nüchtern fühlt, kann durch den unkontrollierten Abbau von THC aus dem Fettgewebe der aktive THC Wert im Blut wieder steigen.

Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
-Senkung der Schwelle zu andern Drogen
-Vernachlässigung sozialer Kontakte
-Verschlechterung der mentalen Gesundheit und damit auch der Körperpflege
-Resistenzaufbau und dadurch das Bedürfnis von mehr Konsum körperschädigender Substanzen

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Erstes Ausprobieren.
Das Internet hat für mich meine Realität ein bisschen verzerrt, da ich es dort so wahrgenommen habe, dass es eine Großzahl von Konsumenten gibt. In allen gesellschaftlichen Schichten, auch bei erfolgreichen Menschen und das alles nicht so streng gesehen werden muss. Auch, dass es international fast überall schon als legal angesehen wurde und ich so auch der Meinung war, dass es sowieso auch in Deutschland legalisiert werden würde. Auch der permanente Konsum von Medien, Diskussionen, Bildern, Witzen und Videos im Internet, die den Konsum positiv darstellen oder allgemein davon handeln, haben mich sichtlich beeinflusst und die Hemmschwelle zu konsumieren reduziert. Jetzt ist mir auch deutlich bewusst geworden, wie stark einen die Freizeitmedien prägen und beeinflussen können.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Eltern wussten es nicht und waren schockiert als es rauskam. Im Freundeskreis war es akzeptiert und man ist einfach aus dem Zimmer gegangen, wenn man geraucht hat.
Als mein damaliges Umfeld größtenteils aus Menschen bestand mit denen ich gelegentlich Cannabis am Wochenende konsumierte, gar nicht. Später durchmischte sich durch die Uni mein Umfeld mehr mit Leuten, die selbst nicht konsumieren, mein Konsum war jedoch kein Thema, da ich entweder allein oder mit meinem „alten“ Freundeskreis konsumierte.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Jetzt, in der Retroperspektive, habe ich immer nach sehr stressigen Arbeitstagen in der Gastronomie geraucht, um mich Abends besser entspannen zu können.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Mein bester Freund hat mir als Zeuge beigestanden. Ihm gegenüber habe ich beim Superbowl 2019 geschworen, dass ich nie wieder konsumiere. Dadurch hatte ich ein Gefühl der Verantwortung, nicht mehr zu rauchen was mir das Aufhören deutlich erleichtert hat. Auch meine Eltern haben mir dabei geholfen aufzuhören, indem sie einfach präsent waren und ich somit nicht mehr konsumieren wollte, um sie nicht noch weiter zu enttäuschen. Desweitern hatte ich ein Gefühl der Verantwortung ihnen gegenüber, dass ich mein Leben ohne kiffen in den Griff bekomme und man auf mich Zählen kann.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Ich hatte Konsumpausen während meiner Prüfungsphase an der Uni und Spitzen in den Semesterferien. Zum einen wollte ich mich mehr auf die Klausurvorbereitung konzentrieren und wusste, dass Rauchen das Endergebnis verschlechtert. Zum anderen hatte ich in den Ferien mehr Zeit und war auf mehreren Partys.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Unwissenheit und fehlende Ausbildung mentaler Übungen, um sich mental zu entspannen und nicht über alles nachzudenken, sondern einfach mal gut sein zu lassen.
Ich hatte mich noch nicht so viel mit mentalen Entspannungsübungen beschäftigt, wie jetzt. Auch das ständige Meditieren hat ein Bewusstsein geschaffen was nun dazu in der Lage ist, im Moment zu sein und einfach abzuschalten.
Zu der Zeit hatte ich noch einen recht unreifen Geisteszustand, welcher noch nicht trainiert war. Auch niemand z. B. (Schule, Drogen Seminare in der Schule) hat mir empfohlen, Entspannungsübungen zu machen, um abzuschalten, anstatt zu konsumieren.

28. Waren Sie gefährdet, in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Es besteht immer eine Gefahr in eine Drogenabhängigkeit zu kommen, wenn man konsumiert. Man weiß nie, wie sich seine persönlichen Umstände ändern, die einen zu einem abhängigen Verhalten führen.
Da es mir an Bewältigungsstrategien mangelte um mit belastenden Gefühlen und Lebensereignissen gesund/nicht selbst schädigend umzugehen, war ich trotz Abstinenzphasen bzw. Phasen eines sehr geringen Konsums, gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Auch weil sich in Konsumphasen mein Konsum unreflektiert steigerte und er oft den Zweck einer Kompensation erfüllte.


29. Waren sie drogenabhängig?

Ich würde sagen nein, weil es mir nicht sehr schwergefallen ist, nach zwei Wochen nicht mehr an Cannabis zu denken.
Ich würde sagen nein, da ich jetzt nicht unbedingt rauchen musste, um glücklich zu sein oder Spaß zu haben. Ich hatte nur geraucht um lustige Abende zu haben und entspannt einzuschlafen.

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karaf944

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, wahrscheinlich hätte ich eine solche Karriere verhindern können, wenn ich mit einem anderen Freundeskreis befreundet gewesen wäre.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil mir durch den Weckruf der Kontrolle und den Entzug meines Führerscheins klar geworden ist, dass ich mich unkontrolliert und falsch verhalten habe. Außerdem war mir zuvor nicht explizit bewusst, dass ich mir selbst geschadet und andere gefährdet habe.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Nach dem Superbowlabend, am 18.02.2019, bei meinem besten Freund, dem ich das Versprechen gegeben habe, nie wieder zu konsumieren.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil mein Motto Keep it simple ist also lieber gar nicht als gelegentlich. Da gelegentlicher Konsum eine strenge Beobachtung externer Personen bedarf, um es kontrolliert vonstattengehen zu lassen und weil ich es in meinem Alter nicht mehr brauche.
Außerdem besteht selbst mit einem gelegentlichen Konsum die Gefahr, wieder in alte Denkmuster zu verfallen.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Die ersten 2 Wochen hatte ich noch Interesse zu rauchen, doch danach war es ganz leicht. Ich habe einfach die Situationen gemieden, wo es nur um das Rauchen ging und bin bei Partys einfach weggegangen, wenn Leute etwas rauchen wollten.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

-Ein guter Freund, der fast gar nicht konsumiert und auch erfolgsorientiert ist. Ich wollte seinen Respekt behalten. Dieser Freund hat mir immer wieder geholfen, da er regelmäßig nach meinem aktuellen Stand gefragt hat und sich generell erkundigt hat, wie ich damit klarkomme.
-Meine Familie, weil ich ihr gegenüber eine soziale Verpflichtung gesehen habe, den Konsum aufzugeben und somit eine Verantwortung zu übernehmen.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Eltern sehen es als gegeben an.
Freunde akzeptieren es, äußern sich mit Wünschen zum eigenen verringern des Konsums. Sie berichten von eigenem Erfolg der Abstinenz und dadurch in Verbindung stehende Veränderungen von Lebensumständen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Zunächst ja, aber dann wurde mir bewusst, dass es für mich von Vorteil war eine Distanz aufzubauen, um mir selbst erstmal Klarheit zu verschaffen, ohne die Meinung von einem Freundeskreis der noch konsumiert im Hinterkopf zu haben. Nun ist der seltene Kontakt mit alten Drogen bekannten wieder ohne Probleme möglich, da ich eine disziplinierte Resistenz gegen den Konsum aufgebaut habe und ich kein Interesse mehr daran habe da mir die vielen negativen Folgen bewusst geworden sind.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Ja, ich habe sehr viele Leute erlebt, die konsumiert haben und bei denen ich jetzt die negativen Folgen sehr stark sehen kann.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich habe vor es zu meiden, andere aber nicht zu tadeln, die es konsumieren.
Ich werde auch eine sichere Distanz zu Konsumenten aufbauen.
Ich werde anderen von meinen negativen Erfahrungen erzählen.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Indem ich keine Drogen mehr konsumiere.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich zunächst aus. Durch meine Aufarbeitung in online Foren konnte ich viel über das Thema Drogen lernen, mich meines Fehlverhaltens bewusst werden und dadurch eine Verhaltensänderung vollziehen. Falls ich doch einmal in eine Situation geraten sollte, bei der meine Probleme mich zu überwältigen drohen, werde ich zunächst versuchen mir mit Entspannungsübungen zu helfen. Zusätzlich werde ich mir Hilfe von Freunden und meiner Familie holen. Ich werde den Stress nicht mehr verdrängen, sondern ihn mit neu erkannten Hilfen bewältigen. Auch weiß ich, dass ich vor professioneller Hilfe absolut keine Angst zu haben brauche und diese als große Hilfe ansehen kann.
Sobald ich mich im Alltag für Cannabis bezogene Themen interessiere, wie z.B. wo ist es jetzt legal, welche Gesetzesänderungen, was für lustige Onlineinhalte gibt es, dann werde ich feststellen, dass meine Aufmerksamkeit wieder auf das Thema Cannabiskonsum gerichtet ist. Dann sollte ich mich erstmal wieder mit Themen und Studien befassen, die den Konsum negativ gegenüber eingestellt sind und mir wieder bewusst machen, was die negativen Eigenschaften eines Konsums sind.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke sehr langsam, weiß aber sehr gut, wann Schluss ist und behalte gerne immer die Kontrolle.
Nur an besonderen Anlässen wie Feiern, nicht ohne Anlass und schon gar nicht alleine.

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mangofreak100

Stamm-User
Willkommen im Forum,
Dein FB kannst du so nicht verwenden. Für mich ist nicht ersichtlich welche intrinsischen Konsummotive du hatest. Dementsprechend ist deine Vermeidungsstrategie ziemlich fade. Versuch mal für dich rauszufinden wieso du konsumiert hast. Und nicht weil feiern anstanden oder sonstiges. Was hat dir die droge gegeben/mit dir gemacht was du ohne nicht hattest? Zu deinem Alk Konsum würde ich noch klar die häufigkeit definieren. An Geburtstag oder feiern kann 20mal oder 5mal sein. Schreib noch die Menge und sorte was du trinkst dazu. Das wollen die gutachter wissen. Die müssen ja feststellen ob bei dir durch alk ein kontrollverlust enstehen kann der dann wiederrum dazu führen kann das du drogen konsumierst.
 
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