MPU wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis

Steve-H

Neuer Benutzer
Hallo Ihr Lieben,

ich hatte gestern ja schon mal geschrieben, weil meine MPU negativ ausgefallen ist. Ich hatte eine Mehrfachfragestellung. Drogen und Straftaten.
Ich habe jetzt mal den FB Straftaten ausgefüllt, und würde mich freuen wenn Ihr euch den mal anschauen könnt wenn Ihr Zeit habt und mir sagen was ich falsch mache.
Später werde ich auch noch den FB für Drogen ausfüllen.

FB Verkehr/Straftaten

Zur Person

Geschlecht: Männlich
Alter: 46

Was ist passiert?
Fahrt unter Drogeneinfluss war am 15.5.18 statt um 16:00 Uhr

Fahrt ohne Führerschein am 12.6.19 um 17:35 Uhr

Fahrt ohne Führerschein am 17.12.19 um 17:40 Uhr



Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: bis zum 31.04.21

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: Nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Drogenhandel im Jahr 2008
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Liegen körperliche und/oder geistige Beeinträchtigungen vor, die mit der Einnahme von Betäubungsmitteln in Zusammenhang gebracht werden können?
Ist ins besonders nicht zu erwarten, dass Hr. zukünftig Betäubungsmittel nach dem BTMG einnimmt?
Ist trotz aktenkundiger Straftat im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr zu erwarten, dass Hr. nach der Neuerteilung der Fahrerlaubnis nicht erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird?

Bundesland
: Bayern


Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: 8 Std bei der MPU Akademie
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein

MPU
Datum: noch keinen 2. Anlauf gestartet
Welche Stelle (MPI): noch keine
Schon bezahlt?: Nein

Schon eine MPU gehabt?: Ja
Wer hat das Gutachten gesehen?: Nur ich
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Es liegen keine körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen vor, die mit der Einnahme von Betäubungsmitteln in Zusammenhang gebracht werden können. Dies betrifft die psychofunktionale Leistungsfähigkeit.

Es ist ins besonders zu erwarten, dass Hr. zukünftig Betäubungsmittel nach dem BTMG einnimmt.

Allerdings besteht bei der Art der Eignungsmängel die begründete Aussicht, diese Mängel durch Teilnahme an einem Kurs zur Wiederherstellung der Kraftfahreigung nach § 70 FeV für drogenauffällige Kraftfahrer zu beheben.

Es ist aufgrund aktenkundiger Straftat im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr zu erwarten, dass Hr. nach der Neuerteilung der Fahrerlaubnis erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird.

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: 2008 Handel mit Drogen



1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Es gab 3 Aktenkundige Verstöße

2. Was waren das für Verstöße?
Eine Fahrt unter Drogeneinfluss, und 2 x Fahren ohne Fahrerlaubnis

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt?
Fahrt unter Drogeneinfluss war am 15.5.18 um 16:00 Uhr
Fahrt ohne Fahrerlaubnis am 12.6.19 um 17:35 Uhr
Fahrt ohne Fahrerlaubnis am 17.12.19 um 17:40 Uhr

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
  • Am Tag des Delikts fahren unter Drogeneinfluss hatte ich Urlaub und wollte nach Tschechien auf den Asia Markt zum Einkaufen fahren. Ich hatte noch etwas Amphetamin ca. 0,4 g vom Wochenende übrig und nahm das mit weil ich noch ziemlich fertig vom Wochenende war. Kurz vor der Grenze habe ich dann das Amphetamin konsumiert, weil mir bewusst war das ich kontrolliert werden könnte, aber dachte mir das wenn ich es nehme merkt man es nicht und ich ja sicher Auto fahren kann. Die Gefahren und Konsequenzen habe ich total unterschätzt und auch ignoriert. Auf dem Nachhauseweg wurde ich kontrolliert und es wurde ein Drogentest gemacht der positiv ausgefallen war.
  • Im Januar 2019 bin ich nach Kenia gegangen und habe dort einen Führerschein in einer Fahrschule gemachen um mobil zu sein. Im Juni 2019 kam ich zurück nach Deutschland und bin mit dem keniaschien FS gefahren. Ein Polizist machte mich schon vorher in meiner Firma darauf aufmerksam, dass der kenianische FS in DE aufgrund meiner MPU Auflage nicht gültig sei. Ich bin da meiner Verantwortung nicht nachgekommen und hätte mich besser über die Rechtslage informieren müssen. Den Polizist habe ich nicht ernst genommen und meinen eigenen Willen durchgesetzt.
  • Am 17.12.20 wurde ich erneut von der Polizei kontrolliert und der Fahrzeugschlüssel wurde beschlagnahmt. Ich wurde schon vorher vom Landratsamt und der Polizei informiert, das der FS nicht gültig ist und habe mich da bewusst über die Regeln hinweggesetzt weil ich die Sinnhaftigkeit der Regeln und Gesetze angezweifelt habe und über die Anordnung der Behörden hinweggesetzt.
  • Oft war es auch so, dass wenn ich unter großem Stress oder Druck stand von der Arbeit weil Ich immer unter der Woche unterwegs war und von einem Termin zum anderen gehetzt bin, hab ich dann Den Frust und Stress des Öfteren auf den Straßenverkehr übertragen. Auch da habe ich mir keine Gedanken über die Gefahren und Konsequenzen gemacht was hätte alles passieren können.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Meine Gefühle waren sehr gemischt. Einerseits war ich etwas ängstlich dabei
erwischt zu werden, und andererseits dachte ich, mir wird schon nichts passieren.
Die Gefühle hatte ich bei allen drei Delikten.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte einen schlimmen Unfall verursachen können, bei dem unschuldige Menschen und ich verletzt oder gar getötet hätten werden können. Die Versicherung hätte im Schadensfall die Kosten nicht übernommen. Ich habe mich und andere Menschen in Gefahr gebracht.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Aus heutiger Sicht habe ich mich verantwortungslos und egoistisch Verhalten im Straßenverkehr. Ich habe andere Menschen und mich in Gefahr gebracht.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Das war reines Glück würde ich sagen

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Was Richtig und Falsch ist habe ich selbst definiert. Ich hatte kein Vertrauen in das, was andere mir gesagt haben. Ich konnte ja selbst meiner Familie nicht vertrauen. In meiner Kindheit habe ich nicht gelernt, negative Gefühle anzusprechen und auch nicht die Erfahrung gemacht verstanden zu werden.
Für mich hat immer nur meine eigene Meinung gezählt.

Auch die Sinnhaftigkeit der Regeln habe ich angezweifelt. In meiner Kindheit war ich immer das schwarze Schaf und durfte nichts, aber meine beiden Geschwister durften immer alles was Sie wollten. Ich habe die Regeln nicht verstanden. Dadurch kam es auch, dass ich mir meine eigenen Regeln gemacht habe, denn ich musste ja irgendwie im Leben vorwärts kommen.
Meine Probleme privat und auch im Berufsleben die ich hatte, habe ich immer durch den Drogenkonsum verdrängt und habe auch mit niemanden darüber gesprochen. Habe immer alles nur in mich hinein gefressen.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich war ziemlich verärgert, weil ich mir dachte warum ausgerechnet jetzt ich angehalten werden muss. Verhalten habe ich mich aber ruhig, weil ich schon etwas eingeschüchtert war.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe die Rechnung bezahlt, und sehr darüber geärgert. Über den Sinn der Strafe habe ich mir keine Gedanken gemacht.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Das ich ab jetzt vorsichtiger fahre.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Nach einigen Wochen habe ich mir einfach keine Gedanken mehr darüber gemacht, da man mir ja meine kenianische Fahrerlaubnis nicht abgenommen hatte.
Ich dachte ja dass ich ein guter Fahrer sei und dass ich nie einen Unfall verursachen werde.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
In meiner Kindheit habe ich nicht gelernt, negative Gefühle anzusprechen und auch nicht die Erfahrung gemacht verstanden zu werden. Was Richtig und Falsch ist habe ich selbst definiert. Ich hatte kein Vertrauen in das, was andere mir gesagt haben. Ich konnte ja selbst meiner Familie nicht vertrauen.
Durch meine Eigenwilligkeit habe ich oft Regeln und Gesetze nicht befolgt. Durch Stress und Druck auf meiner Arbeit habe ich oft meinen Frust auf den Straßenverkehr übertragen.

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Mich an alle bestehenden Gesetze und Regeln des Straßenverkehrs zu halten.
Keine Drogen mehr zu nehmen und Leuten die Drogen nehmen aus dem Weg zu gehen und auch Nein zu sagen wenn man mir etwas anbieten würde.
Den Anordnungen der Behörden Folge zu leisten, weil die Regeln ja einen Sinn haben damit ein geordneter Ablauf im Straßenverkehr gewährleistet wird.

16. Was ist daran anders?
Früher habe ich meine eigenen Regeln gemacht, weil ich die für besser gehalten habe. Ich habe in der Zeit ohne Fahrerlaubnis sehr viel gelernt, und begreife nun dass der Straßenverkehr nur mit einem vernünftigen Miteinander reibungslos funktioniert. Jeder muss sich an alle Regeln und Gesetzte halten.

Durch meine Außendienst Tätigkeit war ich immer unter der Woche unterwegs und hatte keinen Ausgleich. Jetzt gehe ich meinen Hobbys nach, treffe mich mit Freunden und mache Sport als Ausgleich. Auch meine Zeit im Job und Privatleben plane ich jetzt im Voraus, dadurch bin ich viel ausgeglichener und habe weniger Stress.
Mit den Gefahren und Konsequenzen im Straßenverkehr habe ich mich auseinandergesetzt (Bremswege, Unfallrisiko) was alles hätte passieren können.
Ich weiß jetzt, dass wenn ich Regeln breche, das nur zu weiteren Problemen führt (Bußgelder, FS Entzug, Job).
Auch mit meiner Selbstüberschätzung habe ich mich auseinandergesetzt, weil ich darin ein Problem gesehen habe. Ich hinterfrage jetzt meiner Einsicht, ob das richtig ist was ich mache, oder hole mir Rat von Freunden, Bruder, Freundin, und gestehe auch meine Fehler ein.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich werde nur noch nach Vorschrift fahren um andere Menschen und mich nicht zu gefährden. Ich hinterfrage jetzt meiner Einsicht, ob das richtig ist was ich mache und nehme jetzt auch die Meinungen anderer an.
Ich plane jetzt meine Zeit besser ein, privat und auch im Berufsleben.
Ich rufe mir in Erinnerung, dass wenn ich Regeln breche, das nur zu weitere Problemen führt.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Seit Oktober 20 habe ich eine neue Arbeitsstelle mit geregelten Arbeitszeiten und ich jeden Tag zuhause bin. Meine Termine plane ich jetzt im Voraus und delegiere jetzt auch die Aufgaben, wenn ich merke, dass ich das nicht schaffe. Da fühle ich mich sehr wohl und es haben sich auch Freundschaften entwickelt und bekomme viel positives Feedback von den Kollegen und auch von meinem Chef was mich motiviert weiter so zu machen.

Durch meine Abstinenz habe ich neue soziale Kontakt knüpfen können, die keine Drogen nehmen und ich mich ihnen anvertraut habe und wir offene Gespräche führen. Ich gehe jetzt auch auf die Meinungen anderer ein, weil ich gelernt habe dass die hilfreich und wertvoll sein können und meine eigene Meinung nicht immer die beste ist. Ich spreche jetzt offen über meine Gefühle und Probleme, dadurch habe ich gelernt, dass sich vieles über Gespräche klären lässt.

Mit meiner Selbstüberschätzung habe ich mich auseinandergesetzt, weil ich darin ein Problem gesehen habe. Ich hinterfrage jetzt meiner Einsicht, ob das richtig ist was ich mache, oder hole mir Rat von Freunden, Bruder, Freundin, und gestehe auch meine Fehler ein.

Mittlerweile habe ich Einsicht erlangt, dass ich nicht immer stur meinen Willen durchsetzen muss. Ich höre jetzt auch auf die Meinungen von Freunden und Bekannten und lasse mich auf offene Gespräche ein. Dadurch habe ich gemerkt das auch andere Meinungen wertvoll und hilfreich sein können.

Seit April 2020 mache ich wieder aktiv Sport dadurch kann ich meinen Stress und Druck abbauen und fühle mich viel fitter.

Meine Aufgaben im Job und auch im Privatleben teile ich mir besser ein und plane im Voraus. Dadurch habe ich mehr Zeit für mich, meine Freunde und meiner Freundin und habe weniger Druck dadurch und bin viel ausgeglichener.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Durch den Erste Hilfe Kurs und Schulung zum Katastrophenschutzbeauftragten in meiner Firma weiß ich jetzt wie wichtig es ist, andere Menschen nicht zu gefährden.
Mit den Gefahren und Konsequenzen im Straßenverkehr habe ich mich auseinandergesetzt (Bremswege, Unfallrisiko) was alles hätte passieren können.

Neu daran ist, dass ich mir jetzt bewusst bin, das Regeln und Gesetze einen Sinn haben und andere Menschen vor Gefahren schützen. Ich weiß jetzt, dass wenn ich Regeln breche, das nur zu weiteren Problemen führt (Bußgelder, FS Entzug, Job).

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Das sich alle an die Regeln und Gesetze halten, sonst würde es Chaos, Verletzte und sogar Tote auf den Straßen geben wenn jeder machen würde was er will.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Wenn ich die Sinnhaftigkeit der Regeln und Gesetze wieder anzweifeln würde und mir die Regeln nichts mehr bedeuten würden. Ich rufe mir dann in Erinnerung, dass Regeln brechen nur zu weiteren Problemen führt.
Ich weiß nun welche Konsequenzen selbst kleinste Regel oder Gesetzesverstöße mit sich ziehen können (Führerscheinverlust, Geldstrafen, Haftstrafen)
Wenn ich mir nicht sicher bin ob meine Meinung die richtige ist, dann frage ich Freunde, Familie oder direkt bei den Behörden nach.



Ich sage schon mal Danke im voraus
 

bakira2906

Erfahrener Benutzer
Also ich finde die Fragestellung reichlich dämlich, sollte ich es nicht falsch verstehen. Wenn die Straftat die man begangen hat Fahren ohne Fahrerlaubnis war kann das ja nicht mehr vorkommen wenn man seinen Führerschein wieder hat. Sprich sollte die Drogensache vom Tisch sein und der Teil der MPU bestanden gäbe es ja auch keinen Grund mehr ohne Fahrerlaubnis zu fahren.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Jo bakira, das ist eine logische Schlussfolgerung
rolleyes.gif

Steve muss bei der MPU nur angeben dass er bei einem pos. Ergebnis der Drogenfrage gar keine Gefahr mehr ist da er ja nun seine FE wiederbekommt...

Aber mal ernsthaft: Eine MPU dient der Prävention. Es soll andere Verkehrsteilnehmer schützen.
Bei einer verkehrsrechtlichen Frage geht es darum, dass man sich gegen die Regeln verhalten hat.
Hier muss geklärt werden warum das so war und ob es auch in anderen Bereichen des Straßenverkehrs zu einem derartigen Fehlverhalten kommen kann. Die heutige Einstellung zu den Regeln ist entscheidend.
Wenn nun jeder der seine FE wegen Ungeeignetheit abgeben muss sich nun einfach wieder ans Steuer setzen würde, fändest Du das gut?
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Steve-H,

ich gehe jetzt erstmal nur auf den ersten Teil deines FB ein:
1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Es gab 3 Aktenkundige Verstöße
Ich mach's mir jetzt mal einfach und kopiere aus einem anderen Thread:
wie ich schon einem anderen User im Nachbarthread schrieb waren das ja nur die geahndeten Verstöße, es geht darum eine realistische Einschätzung der Übertretungen vorzunehmen. Sollte der Gutachter also nach "allgemeinen Verstößen" fragen waren es sicher nicht nur diese 3 sondern einige mehr...

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Was Richtig und Falsch ist habe ich selbst definiert. Ich hatte kein Vertrauen in das, was andere mir gesagt haben. Ich konnte ja selbst meiner Familie nicht vertrauen. In meiner Kindheit habe ich nicht gelernt, negative Gefühle anzusprechen und auch nicht die Erfahrung gemacht verstanden zu werden.
Für mich hat immer nur meine eigene Meinung gezählt.
Warum hast du als Kind nicht gelernt negative Gefühle anzusprechen?
Gerade wenn man das schwarze Schaf der Familie ist bekommt man doch i-wann einen Hals und will das abklären...
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Weißt du denn heute warum du "nichts durftest"? Kann es damit zusammenhängen dass du auch früher schon nicht auf deine Eltern gehört hast im Gegensatz zu deinen Geschwistern?
Falls ja , warum war das so?
Auch die Sinnhaftigkeit der Regeln habe ich angezweifelt. In meiner Kindheit war ich immer das schwarze Schaf und durfte nichts, aber meine beiden Geschwister durften immer alles was Sie wollten. Ich habe die Regeln nicht verstanden. Dadurch kam es auch, dass ich mir meine eigenen Regeln gemacht habe, denn ich musste ja irgendwie im Leben vorwärts kommen.
Meine Probleme privat und auch im Berufsleben die ich hatte, habe ich immer durch den Drogenkonsum verdrängt und habe auch mit niemanden darüber gesprochen. Habe immer alles nur in mich hinein gefressen.
Warum hast du den Sinn von Regeln angezweifelt?
Und durch eigene Regeln dachtest du dass du "im Leben weiterkommst"?
Warum?
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Das ich ab jetzt vorsichtiger fahre.
Inwiefern wolltest du "vorsichtiger" fahren? Deine Delikte bestanden doch darin dass du zum einen unter Drogeneinfluss standest und zum anderen ohne FE unterwegs warst?
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Nach einigen Wochen habe ich mir einfach keine Gedanken mehr darüber gemacht, da man mir ja meine kenianische Fahrerlaubnis nicht abgenommen hatte.
Ich dachte ja dass ich ein guter Fahrer sei und dass ich nie einen Unfall verursachen werde.
Du hast dir keine Gedanken mehr gemacht, trotz
Im Januar 2019 bin ich nach Kenia gegangen und habe dort einen Führerschein in einer Fahrschule gemachen um mobil zu sein. Im Juni 2019 kam ich zurück nach Deutschland und bin mit dem keniaschien FS gefahren. Ein Polizist machte mich schon vorher in meiner Firma darauf aufmerksam, dass der kenianische FS in DE aufgrund meiner MPU Auflage nicht gültig sei.
und
Am 17.12.20 wurde ich erneut von der Polizei kontrolliert und der Fahrzeugschlüssel wurde beschlagnahmt. Ich wurde schon vorher vom Landratsamt und der Polizei informiert, das der FS nicht gültig ist
blink.gif

weil ich die Sinnhaftigkeit der Regeln und Gesetze angezweifelt habe
Und auch hier wieder die Frage: warum hast du die Regeln und v.a. die Gesetze angezweifelt?

Der Sachverhalt ist ja so: du bist mit harten Drogen erwischt worden. In der Fahrschule wird darüber aufgeklärt dass diese im Straßenverkehr nichts zu suchen haben, trotzdem hast du sie konsumiert und bist gefahren.
Danach gehst du nach Kenia und machst einen neuen FS. Dass dieser hier in D keine Gültigkeit hat erfährst du kurze Zeit später. Dass du nur durch eine pos. MPU wieder geeignet bist am Str.Verkehr teilzunehmen war dir bewusst, trotzdem bist du weiterhin gefahren.
Das legt in den Augen eines GA schon ein sehr extremes Fehlverhalten dar.
Heißt im Umkehrschluss: ohne sehr tiefgreifende Auseinandersetzung mit deinem Innersten wird es schwierig den GA zu überzeugen.

Aus deinem Gutachten:
Nach den Begutachtungs-Leitlinien zur Kraftfahrereignung wird zunächst Einsicht in die (eigene) Problematik und ihre Bedingungen gefordert. Die von H bekundete Einsicht und wortreiche Schuldanerkennung muss deshalb noch als unzureichend angesehen werden, um die sich aus der Vorgeschichte ergebenden Bedenken zu entkräften. Tatsächliche Einsicht geht über pauschale Schuldeingeständnisse hinaus und bedarf einer weiterführenden Auseinandersetzung mit bisherigem Fehlverhalten.

Bezüglich der aktenkundigen Auffälligkeiten zeigte sich, dass bei Herrn zwar ansatzweise ein Lernen durch Problemeinsicht stattgefunden hat. Dies ist aber noch nicht ausreichend gefestigt, um erneuten Fehlverhaltensweisen verlässlich vorzubeugen. Insgesamt vermittelte Herr nicht den Eindruck, sich inzwischen ausreichend selbstkritisch mit seinem Fehlverhalten auseinandergesetzt zu haben. Es kann aufgrund der Angaben zwar bereits ansatzweise, noch nicht aber ausreichend nachvollzogen werden, warum es zu den Auffälligkeiten kommen konnte. Eine selbstkritische Identifikation und Bewertung persönlicher Faktoren für die wiederholten Verkehrsauffälligkeiten ist somit nicht ausreichend ge währleistet.

Herr hat zwar Maßnahmen zur Aufarbeitung des früheren Fehlverhaltens bereits in Anspruch genommen, er kann dennoch über nur wenige konkrete Verhaltensabsichten und Strategien zur Gewährleistung einer künftig regelangepassten Straßenverkehrsteilnahme berichten. Diese sind insgesamt zu allgemein gehalten und bleiben auf einer vordergründigen Ebene.

Bezüglich der aktenkundigen Auffälligkeiten zeigte sich, dass bei Herrn zwar ansatzweise ein Lernen durch Problemeinsicht stattgefunden hat. Dies ist aber noch nicht ausreichend gefestigt, um erneuten Fehlverhaltensweisen verlässlich vorzubeugen. Insgesamt vermittelte Herr nicht den Eindruck, sich inzwischen ausreichend selbstkritisch mit seinem Fehlverhalten auseinandergesetzt zu haben.
Und genau da stehen wir auch jetzt noch.
Die im Ga genannte "wortreiche Schuldanerkennung" zieht sich auch hier durch den FB, trotzdem ist das Ganze zu ungenau und schwer nachvollziehbar.

Darum gilt weiterhin:
Die benannten Vorsätze sind dabei zu unspezifisch, denn sie orientieren sich nicht an den tieferen Ursachen für früheres Fehlverhalten. Eine auf Dauer verlässliche Verhaltenssteuerung und Verhaltenskontrolle ist damit nicht gewährleistet. Daher fehlen trotz der Absichtserklärungen des Kunden wesentliche Voraussetzungen für die auf Dauer Erfolg versprechende Vermeidung weiterer Auffälligkeiten. Zudem unterschätzt er laienhaft die Rückfallgefahr in alte Verhaltensmuster:
 

Steve-H

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank für deine Antwort. Dann ist das ja alles was ich mit meiner VP erarbeitet habe für die Katze.
Ich möchte Dir mal die wahren Gründe für meine Vergehen ohne FE erzählen, und die ich aber laut meiner VP nicht bei der MPU sagen darf, aber das die absolute Wahrheit ist.

Nach meiner Auffälligkeit wegen Drogen am Steuer und mir zu 100 % berechtigterweise die FE abgenommen wurde, war ich natürlich erst mal geschockt.
Ich machte mich schlau über die MPU und jeder meinte zu mir, mache bloß keine MPU, denn die besteht man eh nicht und kostet nur viel viel Geld. Also hatte ich natürlich jetzt Angst davor die MPU zu machen.

Also habe ich mich im Internet schlau gemacht, um die MPU Legal zu umgehen.
Ich fand einen Fachanwalt für Verkehrsrecht in DE, der mir gesagt hatte, das es die Möglichkeit in Kenia gibt die FE wieder zu erlangen und damit man auch in DE fahren darf trotz einer MPU Auflage. Das hatte er mir auch schriftlich gegeben.

Also dachte ich mir, warum nicht, er ist ja Fachanwalt für Verkehrsrecht und das es schon stimmen wird.
Ich habe mich dann in DE abgemeldet und bin nach Kenia für 7 Monate gegangen und dort in einer deutschen Fahrschule die FE gemacht.
Ich habe also mehr als 7 Monate in Kenia gelebt so wie es nach dem Gesetz sein sollte, und Kenia dem Wiener Verkehrsabkommen beigetreten ist, und ich dann in DE die FE umschreiben lassen wollte, natürlich nach einer Theorie und praktischen Prüfung in DE.

Als ich dann das erste mal in DE zu Besuch war und ich angehalten wurde von der Polizei, sagte man mir, das ich mit der FE nicht fahren darf.
Daraufhin habe ich meinen Anwalt wieder eingeschaltet und dieser sagte mir, das solange sie mir die FE nicht beschlagnahmen würden, dann dürfe ich damit weiter fahren. Ich glaubte natürlich meinem Anwalt.

Beim zweiten Mal dasselbe. Mir wurde immer nur gesagt, das ich mit der FE nicht fahren durfte, aber beschlagnahmt wurde dieser mir wieder nicht.
Mein Anwalt sagte mir nach dem zweiten Mal, das die Behörden die Gesetze nicht richtig kennen, und ich ihm da vertrauen könne, und wir dann vor Gericht schon Recht bekommen würden.

Ich habe mich absolut auf meinen Anwalt verlassen, das waren die echten Gründe für das fahren ohne FE.

Wie soll ich das dem GA erzählen ?
Ich merke schon, ich bin ein hoffnungsloser Fall :smiley738:
 
Zuletzt bearbeitet:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Steve-H,

na, ganz so hoffnungslos würde ich es jetzt nicht sehen...

Aber...
Ich habe mich absolut auf meinen Anwalt verlassen, das waren die echten Gründe für das fahren ohne FE.
nein, die "echten Gründe" musst du bei dir selbst suchen.

Gut, du hast dich auf den RA verlassen, dennoch war es ja deine Entscheidung den üblichen Weg (MPU) zu umgehen.

Einerseits gibst du an:
Was Richtig und Falsch ist habe ich selbst definiert. Ich hatte kein Vertrauen in das, was andere mir gesagt haben.
Andererseits sagst du:
Ich machte mich schlau über die MPU und jeder meinte zu mir, mache bloß keine MPU, denn die besteht man eh nicht und kostet nur viel viel Geld. Also hatte ich natürlich jetzt Angst davor die MPU zu machen.
Also hast du doch da auf die Meinung anderer Menschen gehört?
Vllt. hast du auch nur auf sie gehört weil du von Anfang an einen Ausweg gesucht hast?

Versuche doch bitte mal meine Fragen aus Beitrag 4 zu beantworten.
 

Steve-H

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
hat leider ein bisschen gedauert zu antworten. Jetzt habe ich natürlich die Rechnung von der Staatsanwaltschaft bekommen wegen Fahren ohne FE was ziemlich heftig ist. Das musste ich erst mal verdauen.
Meine Haaranalyse habe ich jetzt auch gemacht und konnte die Zeit abdecken seit der letzten.

Meinen FB habe ich jetzt mal überarbeitet. Ich hoffe er ist besser geworden.
Danke schon mal im voraus.

Straftaten im Verkehr





FB Verkehr/Straftaten


Zur Person

Geschlecht: Männlich
Alter: 46

Was ist passiert?
Fahrt unter Drogeneinfluss war am 15.5.18 statt um 16:00 Uhr

Fahrt ohne Führerschein am 12.6.19 um 17:35 Uhr

Fahrt ohne Führerschein am 17.12.19 um 17:40 Uhr



Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: bis zum 31.04.21

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: Nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Drogenhandel im Jahr 2008
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Liegen körperliche und/oder geistige Beeinträchtigungen vor, die mit der Einnahme von Betäubungsmitteln in Zusammenhang gebracht werden können?
Ist ins besonders nicht zu erwarten, dass Hr. zukünftig Betäubungsmittel nach dem BTMG einnimmt?
Ist trotz aktenkundiger Straftat im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr zu erwarten, dass Hr. nach der Neuerteilung der Fahrerlaubnis nicht erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird?

Bundesland
: Bayern


Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: 8 Std bei der MPU Akademie
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein

MPU
Datum: noch keinen 2. Anlauf gestartet
Welche Stelle (MPI): noch keine
Schon bezahlt?: Nein

Schon eine MPU gehabt?: Ja
Wer hat das Gutachten gesehen?: Nur ich
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Es liegen keine körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen vor, die mit der Einnahme von Betäubungsmitteln in Zusammenhang gebracht werden können. Dies betrifft die psychofunktionale Leistungsfähigkeit.

Es ist ins besonders zu erwarten, dass Hr. zukünftig Betäubungsmittel nach dem BTMG einnimmt.

Allerdings besteht bei der Art der Eignungsmängel die begründete Aussicht, diese Mängel durch Teilnahme an einem Kurs zur Wiederherstellung der Kraftfahreigung nach § 70 FeV für drogenauffällige Kraftfahrer zu beheben.

Es ist aufgrund aktenkundiger Straftat im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr zu erwarten, dass Hr. nach der Neuerteilung der Fahrerlaubnis erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird.

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: 2008 Handel mit Drogen



1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Es gab 3 Aktenkundige Verstöße

Und ca. 5 – 8 nicht Aktenkundige Fälle

2. Was waren das für Verstöße?

Eine Fahrt unter Drogeneinfluss, und 2 x Fahren ohne Fahrerlaubnis

nicht Aktenkundige Fälle ( Geschwindigkeitsübertretungen )

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt?

Fahrt unter Drogeneinfluss war am 15.5.18 um 16:00 Uhr
Fahrt ohne Fahrerlaubnis am 12.6.19 um 17:35 Uhr
Fahrt ohne Fahrerlaubnis am 17.12.19 um 17:40 Uhr

2008 - 2018 nicht Aktenkundige Fälle

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Am Tag des Delikts fahren unter Drogeneinfluss hatte ich Urlaub und wollte nach Tschechien auf den Asia Markt zum Einkaufen fahren. Ich hatte noch etwas Amphetamin ca. 0,4 g vom Wochenende übrig und nahm das mit weil ich noch ziemlich fertig vom Wochenende war. Kurz vor der Grenze habe ich dann das Amphetamin konsumiert, weil mir bewusst war das ich kontrolliert werden könnte, aber dachte mir das wenn ich es nehme merkt man es nicht und ich ja sicher Auto fahren kann. Die Gefahren und Konsequenzen habe ich total unterschätzt und auch ignoriert. Auf dem Nachhauseweg wurde ich kontrolliert und es wurde ein Drogentest gemacht der positiv ausgefallen war.

Im Januar 2019 bin ich nach Kenia gegangen und habe dort einen Führerschein in einer Fahrschule gemachen um mobil zu sein. Im Juni 2019 kam ich zurück nach Deutschland und bin mit dem keniaschien FS gefahren. Ein Polizist machte mich schon vorher in meiner Firma darauf aufmerksam, dass der kenianische FS in DE aufgrund meiner MPU Auflage nicht gültig sei. Ich bin da meiner Verantwortung nicht nachgekommen und hätte mich besser über die Rechtslage informieren müssen. Den Polizist habe ich nicht ernst genommen und meinen eigenen Willen durchgesetzt.

Am 17.12.20 wurde ich erneut von der Polizei kontrolliert und der Fahrzeugschlüssel wurde beschlagnahmt. Ich wurde schon vorher vom Landratsamt und der Polizei informiert, das der FS nicht gültig ist und habe mich da bewusst über die Regeln hinweggesetzt weil ich die Sinnhaftigkeit der Regeln und Gesetze angezweifelt habe und über die Anordnung der Behörden hinweggesetzt.

Oft war es auch so, dass wenn ich unter großem Stress oder Druck stand von der Arbeit weil Ich immer unter der Woche unterwegs war und von einem Termin zum anderen gehetzt bin, hab ich dann Den Frust und Stress des Öfteren auf den Straßenverkehr übertragen. Auch da habe ich mir keine Gedanken über die Gefahren und Konsequenzen gemacht was hätte alles passieren können.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Meine Gefühle waren sehr gemischt. Einerseits war ich etwas ängstlich dabei
erwischt zu werden, und andererseits dachte ich, mir wird schon nichts passieren.
Die Gefühle hatte ich bei allen drei Delikten.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte einen schlimmen Unfall verursachen können, bei dem unschuldige Menschen und ich verletzt oder gar getötet hätten werden können. Die Versicherung hätte im Schadensfall die Kosten nicht übernommen. Ich habe mich und andere Menschen in Gefahr gebracht.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Aus heutiger Sicht habe ich mich verantwortungslos und egoistisch Verhalten im Straßenverkehr. Ich habe andere Menschen und mich in Gefahr gebracht.

8.Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Das war reines Glück würde ich sagen

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Ich hatte es nicht geschafft meine Probleme zu bewältigen. Ich wollte immer alles alleine und ohne Hilfe schaffen, weil ich zu stolz war fremde Hilfe anzunehmen und habe es nicht eingesehen, dass ich Fehler mache.
Bei der Fahrt unter Drogeneinfluss hatte ich zuvor heftigen Streit mit meiner Freundin gehabt und war verärgert und wollte mich dem Problem nicht stellen. Anstatt mit ihr darüber zu reden was das Problem ist, griff ich zu Drogen weil ich dadurch das verdrängen konnte.
Auch hatte ich ziemliche Probleme mit mir Selber, ich habe mich selber unter Druck gesetzt um beruflich weiter voran zu kommen.

Bei der ersten Fahrt ohne FE war ich der Meinung dass ich damit fahren darf, weil ich mich zuvor im Internet und bei einem Anwalt informiert hatte ob die FE gültig ist. Ein Polizist hatte mich zwar vorher schon informiert gehabt, dass die FE nicht gültig sei, aber ich dachte mir, dass er ja nicht alle Gesetze kenne und ich mich ja bei einem Anwalt informiert habe und ich im Recht bin. Ich bin meiner Sorgfaltsplicht nicht nachgekommen, ich hätte mich bei einer Behörde informieren müssen.

Bei meiner zweiten Fahrt ohne FE war es mir zwar bewusst dass ich mit der FE nicht fahren durfte, aber ich habe die Sinnhaftigkeit der Regeln und Gesetze angezweifelt.
Schon in meiner Kindheit habe ich die Sinnhaftigkeit der Regeln angezweifelt. Ich wuchs in einer Adoptivfamilie auf mit 2 weiteren Geschwister auf die 1 und 2 Jahre älter waren. Ich war nicht das gewünschte Kind was sich meine Eltern gewünscht hatten und das hatte man mich auch spüren lassen und wurde mir auch öfters gesagt. Meine beiden Geschwister durften immer mehr als ich und wenn ich mich nicht an eine Regel gehalten habe wurden mir härtere Regeln auferlegt weil ich diese nicht befolgt hatte. Das habe ich nicht verstanden und somit habe ich mich erst recht über Anordnungen und Regeln hinweggesetzt.
Als ich 13 war, wurde das Verhältnis zu meinen Eltern so schlimm dass ich freiwillig in ein Jugendheim gegangen bin. Auch hier habe ich mich den Regeln und Anordnungen widersetzt, weil man mir nicht beigebracht hat warum das so wichtig ist. Man wurde einem selbst überlassen, weil die Betreuer überfordert waren sich intensiv um die Jugendlichen zu kümmern.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich war ziemlich verärgert, weil ich mir dachte warum ausgerechnet jetzt ich angehalten werden muss. Verhalten habe ich mich aber ruhig, weil ich schon etwas eingeschüchtert war.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Ich habe die Rechnung bezahlt, und sehr darüber geärgert. Über den Sinn der Strafe habe ich mir keine Gedanken gemacht.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Das ich keine Drogen mehr konsumiere. Sonst nichts, da ich ja immer noch der Meinung war, das ich ja im Recht bin.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Außer auf den Verzicht von Drogen hatte ich mir ja keine Vorsätze gemacht gehabt.

14.Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Wenn ich oft unter Zeitdruck oder Stress stand durch meine Außendienst Tätigkeit. Auch war es oft so, wenn ich Streit hatte mit meiner Freundin und Probleme aus dem Weg gehen wollte, dann habe ich oft meinen Frust auf den Straßenverkehr übertragen.

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Mich an alle bestehenden Gesetze und Regeln des Straßenverkehrs zu halten.
Keine Drogen mehr zu nehmen und Leuten die Drogen nehmen aus dem Weg zu gehen und auch Nein zu sagen wenn man mir etwas anbieten würde.
Den Anordnungen der Behörden Folge zu leisten, weil die Regeln ja einen Sinn haben damit ein geordneter Ablauf im Straßenverkehr gewährleistet wird.

16. Was ist daran anders?
Ich habe in der Zeit ohne Fahrerlaubnis sehr viel gelernt, und begreife nun dass der Straßenverkehr nur mit einem vernünftigen Miteinander reibungslos funktioniert. Jeder muss sich an alle Regeln und Gesetzte halten. Ich weiß jetzt, dass wenn ich Regeln breche, das nur zu weiteren Problemen führt (Bußgelder, FS Entzug, Job).

Mit den Gefahren und Konsequenzen im Straßenverkehr habe ich mich auseinandergesetzt (Bremswege, Unfallrisiko) was alles hätte passieren können.

Auch mit meiner Selbstüberschätzung habe ich mich auseinandergesetzt, weil ich darin ein Problem gesehen habe. Ich hinterfrage jetzt meiner Einsicht, ob das richtig ist was ich mache, oder hole mir Rat von Freunden, Bruder, Freundin, und gestehe auch meine Fehler ein.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich werde nur noch nach Vorschrift fahren um andere Menschen und mich nicht zu gefährden. Ich hinterfrage jetzt meiner Einsicht, ob das richtig ist was ich mache und nehme jetzt auch die Meinungen anderer an.
Ich plane jetzt meine Zeit besser ein, privat und auch im Berufsleben.
Ich rufe mir in Erinnerung, dass wenn ich Regeln breche, das nur zu weitere Problemen führt.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Durch meine Abstinenz ist es mir gelungen, Kontakt zu meinem leiblichen Bruder herzustellen. Mit ihm verstehe ich mich super und kann mit ihm über alles reden. Wir haben viel über meine Kindheit gesprochen und auch über Probleme die ich hatte. Das hat mir total geholfen vieles zu verarbeiten und auch zu verstehen.

Seit Oktober 20 habe ich eine neue Arbeitsstelle mit geregelten Arbeitszeiten und ich jeden Tag zuhause bin. Meine Termine plane ich jetzt im Voraus und delegiere jetzt auch die Aufgaben, wenn ich merke, dass ich das nicht schaffe. Da fühle ich mich sehr wohl und es haben sich auch Freundschaften entwickelt und bekomme viel positives Feedback von den Kollegen und auch von meinem Chef was mich motiviert weiter so zu machen.

Durch meine Abstinenz habe ich neue soziale Kontakt knüpfen können, die keine Drogen nehmen und ich mich ihnen anvertraut habe und wir offene Gespräche führen. Ich gehe jetzt auch auf die Meinungen anderer ein, weil ich gelernt habe dass die hilfreich und wertvoll sein können und meine Meinung nicht immer die beste ist. Ich spreche jetzt offen über meine Gefühle und Probleme, dadurch habe ich gelernt, dass sich vieles über Gespräche klären lässt.

Mit meiner Selbstüberschätzung habe ich mich auseinandergesetzt, weil ich darin ein Problem gesehen habe. Ich hinterfrage jetzt meiner Einsicht, ob das richtig ist was ich mache, oder hole mir Rat von Freunden, Bruder, Freundin, und gestehe auch meine Fehler ein.

Seit April 2020 mache ich wieder aktiv Sport dadurch kann ich meinen Stress und Druck abbauen und fühle mich viel fitter.

Meine Aufgaben im Job und auch im Privatleben teile ich mir besser ein und plane im Voraus. Dadurch habe ich mehr Zeit für mich, meine Freunde und meiner Freundin und habe weniger Druck dadurch und bin viel ausgeglichener.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Durch den Erste Hilfe Kurs und Schulung zum Katastrophenschutzbeauftragten in meiner Firma weiß ich jetzt wie wichtig es ist, andere Menschen nicht zu gefährden.

Mit den Gefahren und Konsequenzen im Straßenverkehr habe ich mich auseinandergesetzt (Bremswege, Unfallrisiko) was alles hätte passieren können.

Neu daran ist, dass ich mir jetzt bewusst bin, das Regeln und Gesetze einen Sinn haben und andere Menschen vor Gefahren schützen. Ich weiß jetzt, dass wenn ich Regeln breche, das nur zu weiteren Problemen führt (Bußgelder, FS Entzug, Job).

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Das sich alle an die Regeln und Gesetze halten, sonst würde es Chaos, Verletzte und sogar Tote auf den Straßen geben wenn jeder machen würde was er will.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Ich weiß dass es schwierige Situationen geben wird, aber darauf bin ich jetzt vorbereitet. Wenn ich wieder in Schwierigkeiten kommen sollte, dann rufe ich mir in Erinnerung, dass Regeln brechen nur zu weiteren Problemen führt (Führerscheinverlust, Geldstrafen, Haftstrafen).
 
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