MPU wegen THC, Frage zur medizinischen Untersuchung

HorstKalle

Neuer Benutzer
Hallo zusammen!

Ich habe dieses Forum schon des Öfteren besucht und habe viele gute Hilfestellungen gefunden, die meine Vorbereitung sehr gut unterstützt haben. In diesem Sinne erstmal Danke an alle, die sich hier engagieren.

Nun habe ich erstmals eine Frage, auf die ich bisher keine Antwort finden konnte.

Meine MPU hat vor ein paar Stunden stattgefunden. Das Gespräch mit dem Psychologen kam ganz zu Anfang und verlief sehr gut. Der Gutachter hat zum Schluss ganz klar gesagt, dass er sehr zufrieden mit meinen Ausführungen war und das Gutachten seinerseits auf jeden Fall positiv ausfallen wird.
Dann kam der medizinische Teil. Der Arzt wollte von mir wissen, wann ich am Tag des Deliktes zuletzt THC konsumiert habe. Meine Antwort darauf war:'gar nicht, der letzte Konsum war 27 Stunden her."
Mein THC Wert war zum Zeitpunkt der Fahrt 8,3ng/ml und ich habe des weiteren angegeben, nur an Wochenenden konsumiert zu haben, dann aber in der Regel an allen drei Tagen und auch mehrere Joints pro Tag. Daraufhin meinte der Arzt sofort, das passe nicht zusammen. Ich bin von meiner Aussage jedoch trotzdem nicht abgerückt.
Muss ich mir jetzt Sorgen machen? Mein Berater hat mich gleich beruhigt und das als Test abgetan, ganz sicher bin ich mir da aber nicht. Hat jemand von euch Erfahrungen zu einer solchen Situation und kann mir was dazu sagen?

Danke bereits im Voraus.
Gruß, HorstKalle
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Mhm... Entspricht deine Aussage denn der Wahrheit? Grundsätzlich ist die Halbwertszeit (also die Zeit, bis sich der aktive THC-Gehalt im Blut halbiert) in mehrere Phasen aufzuteilen (anfangs geht es ganz schnell, später dauert es relativ lange). Sodass, da du ja regelmäßig und auch recht viel konsumiert hast, die Zeitangaben durchaus zusammen passen können. THC hat den Nachteil, dass es sich nicht genau bestimmen lässt, da es von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich abgebaut wird. Mal als Vergleich: Ich hatte täglich konsumiert und ca. 2 Stunden nach dem letzten Konsum wurde mir die Probe entnommen - ich hatte dennoch "nur" 16ng/ml auf dem Zeiger. Ex-Kollegen von mir wurde 24 Stunden nach seinem letzten Konsum die Probe entnommen und er hatte immerhin auch noch 12ng/ml. Die Konsummenge bei uns war sehr ähnlich. Also: Ich würde mir jetzt erstmal keine Sorgen machen (bringt ja ehrlich gesagt eh nichts) und das Gutachten abwarten.

Ich würde es auch erst einmal als Test abtun der dazu gedacht war, dir eine andere Aussage als die, die du im Gespräch mit dem Psychologen getätigt hast, zu entlocken und so einen Widersspruch aufzudecken.
 

HorstKalle

Neuer Benutzer
Danke für deine Antwort. Ob die Aussage der Wahrheit entspricht, ist ja erstmal unerheblich, den Psychologen konnte ich schließlich auch überzeugen ;-)
Aber ich spiele hier mal mit offenen Karten und sage zumindest, dass es definitiv nicht der Wahrheit entspricht. Ich hatte selber so meine Zweifel, ob ich mit der Strategie durchkomme, aber mein Berater hat da ähnlich argumentiert, wie du es getan hast und meine Recherchen haben mich zu demselben Schluss kommen lassen.
Ich halte die Hypothese, dass das ein Test war mit ein wenig mehr Abstand auch schon für wesentlich wahrscheinlicher, die Sorgen werde ich wohl trotzdem nicht so schnell los.
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Die Frage kam auch eher aus eigenem Interesse ;) Vielleicht hätte es dann mehr Sinn gehabt auch mit den offenen Karten ins Gespräch zu gehen - ein echter Nachteil entsteht dir dabei eher nicht. Aber das Kind ist ja eh im Brunnen - also hilft nur abwarten.

Dass du die Sorge erst los wirst, wenn du das Gutachten hast ist indes auch verständlich - aber ich glaube das geht jedem so, der die MPU durchläuft. Anspannung ist da normal bis das Gutachten dann auf dem Tisch liegt.
 

HorstKalle

Neuer Benutzer
Ich wollte halt unbedingt im Bereich der Drogengefährdung eingeordnet werden, das wäre ohne Flunkern nichts geworden. Deine Aussage zu den THC Werten hat mir auf jeden Fall noch ein wenig mehr Zuversicht verschafft.
Der Arzt hat halt auch nicht weiter nachgehakt oder dergleichen..
Wie dem auch sei, bleibt nur noch abzuwarten. Denke mal, ich lösche diesen Thread auch wieder, wie du schon sagtest, das Kind ist schon im Brunnen.
 

HorstKalle

Neuer Benutzer
Das Gutachten ist heute eingetroffen. Leider negativ. Der Arzt war wohl fest überzeugt, dass das nicht passt und muss den Psychologen auch entsprechend umgestimmt haben. Die Einschätzung des Psychologen war im Gutachten jedenfalls das genaue Gegenteil dessen, was er mir in der Nachbesprechung zu verstehen gegeben hat.
 

HorstKalle

Neuer Benutzer
Ich muss jetzt jedenfalls die gesamte Strategie ändern und mich beim nächsten Anlauf mehr an die Realität halten. Ich denke, ich werde in den nächsten Tagen mal den Profilfragebogen und einen Fragebogen zur MPU beantworten und hier einstellen. Wäre super, wenn mir dann jemand Feedback geben könnte.
Der nächste Anlauf wird dann im August bzw. September stattfinden, das sollte ja genug Zeit sein.

Grundsätzlich gilt ja die Regel "Eine Person, ein Thread". Soll ich dann alles hier einstellen, oder doch lieber einen neuen Thread dafür nutzen?
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Schade, aber nun gut - kann man nichts machen. Es ist aber auch durchaus so, dass der Psychologe dir ja nur eine Tendenz gibt, aber ggf beim Durchschauen des Gesprächs doch noch auf Ungereimtheiten stößt und diese entsprechend bewertet. Ich glaube nicht, dass es lediglich an diesem einen Wert gescheitert ist - du könntest ggf auch mal dein Gutachten einstellen (anonymisiert natürlich).

Aber auf jeden Fall: Nutze bitte diesen Thread hier weiter.
 

HorstKalle

Neuer Benutzer
FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 29

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Über fünf Jahre hinweg gelegentlich, dann drei Jahre lang nahezu täglich 0,5-1 Gramm
Datum der Auffälligkeit: 26.10.15

Drogenbefund
Blutwerte: 8,3ng/ml THC, 51ng/ml THC-COOH
Schnelltest: positiv
Beim Kauf erwischt: Ja
Nur daneben gestanden: -

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Nein
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Nein
Verurteilt: Ja, 800€ Geldstrafe, zwei Monate Fahrverbot
Strafe abgebüßt: Ja.

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja (Antrag wird in den kommenden Tagen zurückgezogen)
Habe noch keinen gemacht: Nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): "Kann der Untersuchte trotz der Hinweise auf berauschende Mittel ein Kraftfahrzeug der genannten Klasse sicher führen? Ist insbesondere zu erwarten, dass er zukünftig ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln oder deren Nachwirkungen führen wird (Fähigkeit zum Trennen von Konsum und Verkehrsteilnahme)?"

Bundesland: NRW

Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: April 2019

Abstinenznachweis
Haaranalyse: Wird für den Zeitraum von Februar bis August diesen Jahres noch durchgeführt
Urinscreen: 6 Monate von August 2019 bis Februar 2020 erfolgreich abgeschlossen.
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: Drogenseminar inklusive abschließender Besprechung mit einem Verkehrspsychologen wird demnächst absolviert. Ansonsten wurde ein Basisseminar bei einer MPU-Beratungsstelle absolviert.
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: Ende April 2020, erneuter Versuch für August/September 2020 geplant.
Welche Stelle (MPI): TÜV Nord, beim zweiten Versuch vermutlich DEKRA in Bocholt oder Dortmund, Entscheidung steht noch nicht fest.
Schon bezahlt?: Ja
Schon gehabt?: Ja
Wer hat das Gutachten gesehen?: Nur ich
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Zwar liegen keine Beeinträchtigungen als Folge unkontrollierten Konsums von Stoffen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeuges in Frage stellen, es ist jedoch zu erwarten, dass HorstKalle zukünftig ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss berauschender Mittel (z.B. Medikamente, Drogen pp.) führen wird.

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein
 

HorstKalle

Neuer Benutzer
Weiß hier jemand, wie ich mit meinen Abstinenznachweisen verfahren muss? Ich habe diese ja bei der ersten MPU zusammen mit einem Zertifikat über ein Basisseminar abgegeben. Ich werde beides beim zweiten Anlauf vorlegen müssen und dieser wird auf jeden Fall bei einer anderen Begutachtungsstelle stattfinden. Muss ich mit der Begutachtungsstelle sprechen, um an die Unterlagen zu kommen, oder sind die schon in meiner Akte bei der FSST und werden beim nächsten Anlauf direkt an die Begutachtungsstelle übersandt?
 

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Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
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HorstKalle

Neuer Benutzer
Kleines Update zu den Abstinenznachweisen.
Ich habe zuerst versucht, schriftlichen Kontakt mit der Begutachtungsstelle aufzunehmen, habe aber keine Reaktion erhalten.
Telefonisch sah das dann aber ganz anders aus, ich erhalte alle abgegebenen Originale ohne irgendwelche Umstände zurück.
 
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