MPU wg. Alkohol / 3 mal auffällig geworden

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
@Clogi

Da du offensichtlich keinen realistischen Blick auf dich selbst hast und dich mit der MPU überhaupt noch nicht ernsthaft beschäftigt hast mal eine Einordnung, wie die Behörden und die Gutachter, basierend auf wissenschaftliche Untersuchungen, Erfahrungswerten und Vorgaben (wie zum Beispiel die Beurteilungskriterien) dich sehen:

Vorgeschichte:

Du bist dreimal innerhalb sehr kurzer Zeit (1,5 Jahre) mit Alkokohol am Steuer erwischt worden.

Du hattest jedesmal Mitfahrer, die sich auf dich verlassen haben und die du in Gefahr gebracht hast. Mal abgesehen von anderen Verkehrsteilnehmern. Heißt: Betrunken Fahren ist dir wichtiger als die Gesundheit und das Leben deiner Bekannten.

Bereits zwei Alkoholfahrten, auch mit niedrigen Promillewerten (wie bei dir), innerhalb kurzer Zeit (gemeint sind damit 5 Jahre) belegen, dass der Betroffene ein lebenslanges massives Alkoholproblem hat. Erschwerend kommt hinzu, wenn die Promillehöhe dabei steigend ist.

Damit ist dir Nachgewiesen, dass du ein lernresistenter gefährlicher Trunkenheitsfahrer bist. Mit den Voraussetzungen gehst du in die MPU.

Ich zitiere dazu mal aus einem Gutachten, bei dem der Betroffene mit zwei Alkoholfahrten innerhalb von 6 Jahren, jeweils unter 1,6 Promille, auffällig geworden ist (du gehst mit 3 Alkoholfahrten innerhalb von 1,5 Jahren in die MPU):

Anmerkungen zum Untersuchungsanlass:

Bereits Blutalkoholkonzentrationen mit Werten ab 0,3 Promille können nach den Ausführungen der Begutachtungs-Leitlinien zu einer Herabsetzung der Reaktionsfähigkeit und zur Veränderung der Stimmungslage mit Kritikminderung führen.

Bei 0,8 Promille geht demnach von einem Kraftfahrer in der Regel bereits ein um das Vierfache erhöhte Verkehrsrisiko aus. Wird bei einem Kraftahrer im Straßenverkehr ein Wert um oder über 1,5 Promille festggestellt, ist die Annahme eines chronisches Alkoholkonsums mit besonderer Gewöhnung und Verlust der kritischen Einschätzung des Verkehrsrisikos begründet.

Auch die wiederholte Verkehrsteilnahme unter Alkoholeinfluss innerhalb weniger Jahre begründet gemäß den Begutachtungs-Leitlinien einen solchen Verdacht selbst bei deutlich niedrigeren Blutalkoholkonzentrationen.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass mehr als 30 Prozent der Kraftfahrer, die zweimal mit Trunkenheit am Steuer auffällig wurden, innerhalb von zehn Jahren ein drittes Mal auffallen. Bei Kraftfahrern, die bereits dreimal mit Trunkenheit am Steuer auffällig wurden, fallen innerhalb von zehn Jahren 40 Prozent ein weiteres Mal auf. Es ist deshalb zu untersuchen, ob bei Herrn ... von günstigeren Voraussetzungen auszugehen ist.

Später folgen dann die Voraussetzungen für eine erfolgreiche MPU:

Vor diesem Hintergrund soll im vorliegenden Gutachten dazu Stellung genommen werden, ob die entsprechend der Fragestellung bestehenden Eignungszweifel ausgeräumt werden können. Allgemeine Voraussetzungen für eine positive Prognose sind insbesondere, dass

- Einsicht in die Problematik, die für die aktenkundige Vorgeschichte maßgeblich war, besteht;

- eine ausreichende Veränderung erkennbar ist, die eine zukünftig unauffällige Verkehrsteilnahme erwarten lässt;

- diese Veränderung auf der Grundlage einer tragfähigen Motivation als fundiert beziehungweise stabil bewertet werden kann

Aus deinen Antworten sehe ich keinen der drei Punkte erfüllt.

Nach den aktuellen Beurteilungskriterien (BUK 4. Auflage) sehe ich auch keine Erfolgsaussichten eine MPU mit kontrolliertem Trinken zu bestehen. Ich habe auch noch nie gelesen, dass bei der MPU das Alter des Betroffenen eine Rolle spielt. Entscheidend ist die Höhe des persönlichen Alkoholproblems. Und da bist du leider ganz vorne dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Ich gebe Murphy Recht, da du 3x kurz hintereinander erwischt wurdest, werden die meisten Gutachter, auch wenn der Pegel jedes Mal noch "überschaubar" war, dein Trennvermögen und dein Konsummuster insgesamt hinterfragen.
Offensichtlich hast du aus keiner der Trunkenheitsfahrten auch nur einen Funken gelernt, und das vermittelst du sehr deutlich.

Wenn ein GA angesichts der niedrigen Pegel etwas kulanter wäre, wäre das ein Lottogewinn (allerdings sehe ich dann TF 4 mit Ansage).
Ich würde aber davon ausgehen, da auch deine Pegel angestiegen sind, dass kein GA dich mit KT und ohne ausreichende Abstsinenzbelege sowie eine echte Einsicht in deine Verhaltensweisen und deine Problematik wieder fahren lassen wird.

Dazu kommt, dass du jung bist, und nicht über einen Zeitraum von 30 Jahren gelegentlich rückfällig warst, jeder GA wird bei der Häufigkeit der TF und deinem Alter von einer starken Präsenz von Alkohol im Alltag ausgehen, was ja auch deinen Schilderungen entspricht...
 

joost

Stamm-User
Ich kann mir nicht vorstellen, dass über 20% der deutschen Haushalte frei von Alkohol sind. Viele richten sich ja sogar im Hobbyraum ne eigene Bar und so Zeug ein.
.. und nur die allerwenigsten werden immer und immer wieder auffällig mit Alk im Straßenverkehr.
Warum ist das wohl so?
Darauf solltest du bisschen schauen, mit whataboutism ist Dir eine negative MPU sicher.
Auf dem Weg zu einer pos. MPU sehe ich dich noch bei weniger als 10% des Weges....

Und meine persönliche Prognose wäre, dass dir die Beurteilungs-Kriterien bei der gezeigten Karriere keine Chance für KT lassen.
 
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