Never Ending Story

ToMaDa

Neuer Benutzer
Hallo liebes Forum,

erst einmal danke an alle fleißigen Schreiber. Habe hier als "stiller Leser" viel gelernt und meine MPU als Wiederholungstäter mit Alkohol am 23. Mai 2022 bestanden. Aber es ist nicht vorbei...

Das positive Gutachten zur FSST gebracht, gewartet, 14 Tage, nichts. Nach 3 Wochen Brief erhalten(18.6), dass das Gutachten so nicht überzeugt, da 3 Sätze im Sinn verwandt bereits 10 Jahre früher von mir gesagt wurden. Frist zur Stellungnahme der Begutachtungsstelle bis 14.07..Sofort weiter an die pima Nürnberg geschickt, die haben mich am Telefon versucht zu beruhigen, nicht so schlimm, kommt vor...ect.

Nach einer Woche pima angerufen, noch nichts getan, muss erst der Regionalleiter entscheiden, wie zu verfahren ist.... nach 2 Wochen, pima hat Führerscheinakte aus Ingolstadt angefordert, die kommt aber nicht, aber sie haben doch noch Zeit!...

An FSST Mail geschrieben um Fristverlängerung gebeten, weil die Akte nicht da ist...keine Antwort, aber die pima hatte sie zwei Tage später vorliegen 08.07.22!

12.07.22 persönlicher Termin auf der Führerscheinstelle, was nun mit der Fristverlängerung ist, da haben sie ein Schriftstück herausgezaubert, Verlängerung bis 07.08.2022, was mir aber nicht zugestellt wurde! ---Aufatmen....

15.07.22 Anruf der pima, ich muss zur Nachbegutachtung nach Nürnberg und die Psychologin ist im Urlaub, Termin 09.08.22!!!

Obwohl vornweg immer wieder behauptet wurde, wie easy mit solchen Forderungen der FSST umgegangen wird, scheint es bei mir nicht der Fall zu sein, ich dreh' bald durch!

Heute habe ich an die pima geschrieben, dass sie mir das schriftlich mitteilen sollen, damit ich Gründe und Argumente habe, um erneut eine Fristverlängerung zu beantragen.

Bin echt verzweifelt und frag mich mittlerweile, was noch passieren kann? Jemand ähnliches erlebt?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo ToMaDa,

das ist ja nun wirklich eine bescheidene Situation für dich
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MW kam es hier schon vor, dass ein MPI das Gutachten nachbessern musste, an eine Nachbegutachtung kann ich mich aber nicht erinnern...
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Weißt du denn, welche Aussagen im Gutachten von der FSSt. bemängelt werden?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Jemand ähnliches erlebt?

In anderer Konstellation habe ich bereits mehrfach gelesen, dass die Gutachterstellen zur Klärung von Nachfragen extrem lange brauchen. Das sind aber immer nachvollziehbare Ausnahmen gewesen.

Hintergrund war, ähnlich wie bei dir, dass die Gutachter wegen Krankheit / Urlaub / ... nicht erreichbar waren. Rechtlich sind die jeweiligen Gutachter für ihre Gutachten verantwortlich. Die müssen also auch erklären, warum sie zu einem bestimmten Urteil gelangt sind. Das steht schließlich nicht in den Akten.

In deinem Fall, ob die Gutachterin trotz der beanstandeten 3 Sätze zu dem positiven Urteil gekommen ist oder ob sie die übersehen hat. In den mir bekannten Fällen haben die Gutachter eine Erklärung nachgereicht und damit wurde das Gutachten von der Führerscheinstelle akzeptiert.

In einem Fall erhielt ein Betroffener nach 5 1/2 Monaten Verhaltensänderung ein positives Gutachten. Zu den 5 1/2 Monaten stand nichts im Gutachten, deshalb hat die in dem Fall die Führerscheinstelle direkt nachgefragt. Der Gutachter antwortete, nachdem er wieder anwesend war, warum er trotz des eigentlich zu kurzen Zeitraums zu einem positiven Ergebnis kam und die Führerscheinstelle konnte die Fahrerlaubnis ausstellen.

Und vergiß gleich die üblichen Verschwörungstheorien. Die Führerscheinstelle muss das Gutachten prüfen und bei offensichtlichen Problemen nachhaken. Auch bei den Vorbereitungen hier im Forum wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Angaben bei der MPU keine Widersprüche zu den bekannten Tatsachen enthalten dürfen und dass bei einer Wiederholungs-MPU eine neue Vermeidungsstrategie erforderlich ist, da die alte offensichtlich nicht funktioniert hat.

Gesamtbetrachtet ist das alles für dich zwar stressig und zieht sich unerwartet in die Länge, ist aber sachlich nachvollziehbar. Halt dumm gelaufen und Pech dazu.

Du kannst eigentlich immer nur die Führerscheinstelle informieren damit die weiß, dass die Verzögerungen nicht in deiner Verantwortung liegen.
 

ToMaDa

Neuer Benutzer
vielen Dank für Eure Rückmeldung!

Nicht an Schikane und Amtswillkür zu denken,, fällt schwer...;)

Auszug aus dem Schreiben der Führerscheinstelle:

"---jedoch kann dem Gutachten nicht nachvollziehbar entnommen werden, worin im vorliegenden Fall nachvollziehbar der Unterschied zwischen dem jetzigen Entschluss zum Alkoholverzicht und früheren, vielleicht auch längeren Trinkpausen bestehen.
Damals habe er sich mit der ganzen Thematik beschäftigt; er habe viel weggeschoben und Schuld abgeschoben. Aktuell gibt Herr H.an, er habe anfangs wieder gedacht, die anderen wären schuld, er sei dann tiefer eingestiegen und habe das genauer bei sich selber angesehen.. Er habe angefangen in der Kindheit zu suchen. Bereits dem Gutachten 2011 kann entnommen werden, er habe in der Kindheit rumgeforscht. Durch Gespräche mit seiner Frau und einem guten Freund hat er gesehen, dass er sich um sich selber kümmern muss.... Her H. gibt aktuell wiederum an, dass er die Umstellung hinbekommen habe, indem er viele Gespräche mit der Frau geführt hat und viele Sachen nagepackt hat, was sonst liegen geblieben ist. Aktuell gibt Herr H. an, er habe sich überlegt, wie er aus der Problemsituation rauskomme, wie er sie lösen kann. Er habe sich als Ventil/ Ausgleich das Fahrrad fahren gesucht. Bereits im Rahmen der MPU 2011 gibt er an, jetzt viel mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.
Insgesamt bitten wir daher um nochmalige Überprüfung und ergänzende Mitteilung, weshalb der jetzige Entschluss zum Alkoholverzicht tragfähiger ist bzw. wo die Unterschiede zu damals liegen und so die positive Prognose gerechtfertigt ist..."

1. Habe ich bei meiner jetzigen MPU deutlich gesagt, dass in der Kindheit zu forschen viel zu einfach sei, ich bin tiefer eingestiegen und habe ganz andere Probleme bei mir gefunden.

2. 2011 Die Frage nach derzeitigen Hobbys: Fahrrad fahren, Musik, Basteln
2022 Die Frage nach Bewältigungsstrategien: Drechseln, Fahrrad fahren, Kochen, Gartenarbeit, Sportstudio

3. Natürlich spreche ich mit meiner Frau über Probleme! (außerdem könnte es ja auch eine andere sein:p)

VG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo ToMaDa,
3. Natürlich spreche ich mit meiner Frau über Probleme! (außerdem könnte es ja auch eine andere sein:p)
Der war gut, Respekt!
"---jedoch kann dem Gutachten nicht nachvollziehbar entnommen werden, worin im vorliegenden Fall nachvollziehbar der Unterschied zwischen dem jetzigen Entschluss zum Alkoholverzicht und früheren, vielleicht auch längeren Trinkpausen bestehen.
Ich gehe jetzt mal davon aus dass du damals mit "KT" bzw. AN von 6 Monaten zur MPU gegangen bist und dass du für die jetzige MPU AN von 12 Monaten dabei hattest, richtig? (Wichtige Abkürzungen)
Bei dem ersten kann man durchaus von einer "Trinkpause" reden, bei AN von 12 Monaten kann allerdings davon ausgegangen werden dass die Abstinenz lebenslang weitergeführt wird. Ich gehe weiter davon aus dass du das auch so bei der MPU übermittelt hast?
Dies wäre ja schon eine wichtige Voraussetzung für ein pos. Gutachten und ein Unterschied zur ersten MPU...

Auch die Diskrepanz, was deine Kindheit anbetrifft...
Er habe angefangen in der Kindheit zu suchen. Bereits dem Gutachten 2011 kann entnommen werden, er habe in der Kindheit rumgeforscht.
zu deiner Aussage
1. Habe ich bei meiner jetzigen MPU deutlich gesagt, dass in der Kindheit zu forschen viel zu einfach sei, ich bin tiefer eingestiegen und habe ganz andere Probleme bei mir gefunden.
müsste aus dem Gutachten doch klar ersichtlich hervorgehen? :smiley2204:

Hierzu:
Er habe sich als Ventil/ Ausgleich das Fahrrad fahren gesucht. Bereits im Rahmen der MPU 2011 gibt er an, jetzt viel mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.
und deiner Antwort
2. 2011 Die Frage nach derzeitigen Hobbys: Fahrrad fahren, Musik, Basteln
2022 Die Frage nach Bewältigungsstrategien: Drechseln, Fahrrad fahren, Kochen, Gartenarbeit, Sportstudio
Nun gut, hier hat der SB der FSSt. nicht erkannt dass es einen gewaltigen Unterschied zwischen einem Hobby und einer Vermeidungsstrategie gibt, was mich wieder mal zu dem Fazit bringt dass es gut ist dass nicht die Behörden selbst die MPU durchführen, sondern dies von geschulten Psychologen erfolgt...
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Aus meiner Sicht hätte das positive Ergebnis deiner MPU vom Gutachter ganz einfach schriftlich begründet werden können. Von daher kann ich die "Nachbegutachtung" nicht so ganz nachvollziehen...
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ToMaDa

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

Danke für Deine ausführlichen Kommentare, damit habe ich auch schon eine gute Argumentationsgrundlage für die Nachbegutachtung.

2011 habe ich auch schon auf AB plädiert:confused: mit 6 AN und wurde dann noch zu einer Nachschulung geschickt. Jetzt hatte ich 12 Monate AN und einen Vorbereitungskurs.

VG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
2011 habe ich auch schon auf AB plädiert:confused: mit 6 AN und wurde dann noch zu einer Nachschulung geschickt. Jetzt hatte ich 12 Monate AN und einen Vorbereitungskurs.
Ja, und genau da liegt der Unterschied, damals war es eine Art "freiwilliger Verzicht" den du mit AN von 6 Monaten belegt hast.
Dieses Mal hast du AN von 12 Monaten was mit lebenslanger AB gleichzusetzen ist, also schon mal ganz andere Vorausetzungen für die Zukunft.

Den Gutachter hattest du mit deinen Ausführungen ja auch überzeugt, nun muss es halt darum gehen dies in der "Nachbegutachtung" noch einmal deutlich zu machen..... aber das wird schon :)
 
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