TF 1,68 Promille - MPU

Hallo alle miteinander - bin neu in dem Forum :)
Was ich hier so gelesen habe hat mich enorm weiter gebracht ergänzen zu meinen Terminen beim VP.
Super das es so ein Forum gibt und echt viele tolle, hilfreiche Beiträge.

Ich weiss meine MPU steht kurz bevor und daher ist halt nichtmehr allzuviel Zeit. Aber vielleicht findet sich ja noch einer der meinen Fragebogen beurteilen kann parallel zum VP.

Auch hätte ich noch eine Frage - bei der MPU wegen Alkohol.... Mal liest man es gibt eine Blutabnahme, mal eine Urinkontrolle und mal eine Haaranalyse... Was davon stimmt denn jetzt? :smiley2204:

Werde auf jeden Fall auch nach der MPU hier weiter aktiv sein und versuchen anderen zu helfen. Erfahrungsbericht vom Tag der MPU kommt dann auch :)


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 178
Gewicht: 65
Alter: 24 (Zeitpunkt TF 22)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 26.11.2015 (Donnerstag)
BAK: 1,68
Trinkbeginn: ca. 17Uhr
Trinkende: ca. 21Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: ca. 22Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 14 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: ja
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): sinngemäß: "wird Dennis nocheinmal alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmen?"

Bundesland: NRW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: ja - KT - unregelmäßig ca. 12x/Jahr - 1x 0,5l Bier
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein (mir wurde gesagt kann ich nichts mit anfangen - nur einen mal zur kontrolle nach der TF)

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1x Gruppentermin + 2x Einzelgespräch
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein (in der Probezeit mal ein Aufbauseminar wegen Unfall)
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: nein

MPU
Datum: 02.06.2017
Welche Stelle (MPI): DEKRA Herford
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: 2x Unfall mit Eigenschuld, 1x ohne Schuld, Aufbauseminar in Probezeit, 2x geblitzt ohne Punkte
 
Zuletzt bearbeitet:
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 26.11.2015 war bei uns an der Firma eine gesponsorte Firmenveranstaltung (Wintergrillen). Diese findet jährlich statt und es gibt kostenfrei für alle Angestellten alkoholfreie Getränke, Glühwein und gegrilltes. Start der Veranstaltung ist mit dem Feierabend um 17Uhr und wird eröffnet mit einer Rede vom Chef - zu dieser Zeit hat beinahe jeder bereits einen Glühwein in der Hand.
Geplant war - da bereits im Vorfeld alles über die Veranstaltung bekannt ist und ich zum 5. mal daran teilgenommen habe - das ich mich anschliessend gegen 19Uhr von meiner Freundin abholen lasse. Morgens bin ich noch zur Arbeit mit meinem Auto gefahren da ich sonst keine Möglichkeit hatte zur arbeit zu kommen da öffentliche Verkehrsmittel praktisch nicht vorhanden sind und ich relativ ländlich wohne.

Im Laufe des Abends bahnte sich dann ein Streit mit meiner Freundin an da ich gute Gespräche mit meinen vorgesetzten geführt habe und länger bleiben wollte als 20Uhr. Meine Freundin hat zu diesem Zeitpunkt bereits bei mir zu Hause (habe noch bei meiner Mutter gelebt) gewartet und war, wie häufig zu der Zeit deshalb schlecht gelaunt und setzte mich extrem unter Druck im Sinne von Beschuldigungen ich hätte eine andere usw.. Wie zu der Zeit üblich habe ich versucht den Druck und Stress durch Alkohol zu ertränken - mich davon abzulenken - was auch nicht weiter schwer fiel, da viele von meinen Gesprächspartnern auch bereits mehrere Glühwein getrunken hatten und weitertranken.
Gegen 21Uhr artete der Streit am Telefon über Whatsapp dann soweit aus das meine Freundin Schluss machte und auf nachfolgende Anrufe nichtmehr reagierte. Aus Angst sie zu verlieren stieg ich ohne mir bewusst zu machen wie verantwortlungslos es ist ins Auto und fuhr richtung Heim.
Auf dem Weg habe ich beim Überholvorgang ein entgegenkommendes Fahrzeug am Spiegel gestreift was mir jedoch aufgrund von lauter Musik und meinem Alkoholpegel nichtmehr aufgefallen war und fuhr weiter. Nach etwa 4km von ca. 12km fuhr ich in einer Kurve geradeaus auf ein Feld und streifte dabei einen Baum (Totalschaden). An den genauen Unfallhergang kann ich mich nichtmehr erinnern in der Zeit vor der Kurve und dem Stillstand auf dem Feld habe ich ein Blackout.
Ein Anwohner, der gerade draussen war hat dann die Polizei gerufen - das System in meinem Fahrzeug hat, nachdem ich auf die Stimme nicht reagiert habe einen Krankenwagen gerufen soweit ich weiß (BMW ruft wohl automatisch Hilfe beim Unfall wenn man auf den "Anruf" dann nicht reagiert)
Anschließend hat der Anwohner noch über meinen Notfallkontakt im Handy meine Mutter und meine Freundin angerufen, welche vor der Polizei zur Stelle waren. Die Polizei hat mich dann pusten lassen, mich mit auf die Wache genommen und dort den BAK von 1,68 Promille feststellen lassen. Die Fahrt im Krankenwagen habe ich strikt verweigert, da mein Opa bei einem Unfall im Krankenwagen umgekommen war.
Andere Personen habe ich glücklicherweise nicht verletzt oder schlimmeres!


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
6 Glühwein. Anfangs nur 2 ohne Schuss - während des Streits mit meiner Freundin dann weitere 4 mit immer mehr Schuss (Rum)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Nach 4km ca habe ich den Unfall gebaut - ca. 12km wäre die gesamte Strecke nach Hause gewesen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Zu dem Zeitpunkt als ich mich ins Auto gesetzt habe ja. Ich hatte mehr meine Freundin im Sinn als mir Gedanken über Folgen oder die Menge Alkohol zu machen und da ich den Glühwein relativ schnell getrunken hatte war die Wirkung noch nicht vollständig eingesetzt.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Es war geplant das ich morgens aufgrund der ländlichen Lage selber zur Arbeit fahre und meine Freundin mich abholt. Sie hätte mich dann am nächsten morgen gefahren (Freitag) da sie diesen Tag auf der Arbeit durch ihren Beruf als Gärtnerin frei hatte.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Aufgrund meiner neuerworbenen Kenntnis über die Abbaudauer von Alkohol werde ich in dem Jahr der TF oft unter Restalkohol gefahren sein. Nein ich bin bisher nie aufgefallen.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Aufgrund meiner neuerworbenen Kenntnis über die Abbaudauer von Alkohol werde ich in dem Jahr der TF oft unter Restalkohol gefahren sein. Ich schätze ca. 50-100 mal. Unter direktem Alkoholeinfluss nicht, da ich nur abends getrunken habe um Probleme und Stress vor der Nacht zu verdrängen.
 
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meinen ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich im Alter von 16 Jahren. Ich hatte damals überwiegend ältere (volljährige) Freunde und wollte dazugehören. Diese haben halt alle getrunken am Wochenende wenn es in die Disco ging und da ich Freitags zu der Zeit auch schon in die Disco durfte habe ich mitgetrunken um nicht ausgegrenzt zu werden.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
-Im Alter von 16-17 Jahren
habe ich fast jedes Wochenende beim Dikobesuch getrunken. Meistens ca. 5-6 0,2l Wodka Energy über den Zeitraum von 11 bis 3Uhr
-Im Alter von 17-18 Jahren
habe ich deutlich weniger getrunken da viele meiner damaligen Freunde weggezogen sind und damit auch die Diskobesuche fast vollständig ausfielen. Reduziert hat sich das ganze damit auf etwa 1x pro Monat auf Geburtstagsfeiern oder anderen Veranstaltungen. Meistens war es zu der Zeit auch Bier (ca. 5-6 0,33 am Abend) da mir Wodka nichtmehr schmeckte.
-Im Alter von 18-20 Jahren
war mein Alkoholkonsum über normal würde ich schätzen. Gelegentlich auf Geburtstagen oder wenn etwas zu feiern war. Fast ausschließlich Bier - ab und zu mal einen Grappa zum Essen mit meinem Vater wenn wir essen waren. Daran hatte ich Geschmack gefunden da es das im Italienurlaub oft gab (bin Halb-italiener). Etwas über normal würde ich in diesem Fall als 2-3 Bier pro Woche am Wochenende zum Film oder nach dem Helfen auf Baustellen bei Freunden.
-Ab 21 Jahren bis zur TF
wurde mein Alkoholkonsum wieder bedeutend mehr. Ich habe oft getrunken um Stress von mir abzuschütteln den ich auf der Arbeit habe da ich dort zu einer stellvertretenden Führungsposition aufgestiegen war. Als mein Vater dann im Frühjar 2015 unerwartet verstarb wurde der Alkoholkonsum kontinuirlich mehr - mit meinem Vater verlor ich meine Haupt-Bezugsperson. Mit ihm konnte ich über vieles (nicht alles, Gefühle zeigen wollte ich nicht immer) sprechen im Gegensatz zu meiner Mutter (ich hatte immer das Denken das das Eingestehen von Fehlern und das Suchen von Hilfe ein Zeichen von Schwäche ist - vor allem gegenüber Frauen). Immer öfters habe ich dann statt mit wem anders zu sprechen über Probleme und Gefühle zur Flasche gegriffen. An schlechten Tagen teilweise auch bis zu einer halben Flasche Whiskey am Abend bis spät in die Nacht. Umsomehr Probleme ich hatte umsomehr war der vermeintliche Problemlöser Alkohol da. Ob Wochentag oder Wochenende war da egal - ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht - hauptsache die Probbleme und der Stress waren weg.
-Seit der TF
habe ich die ersten Wochen aus Schock keinen Alkohol mehr angerührt. Anschließend habe ich dann KT gemacht. Zu Anlässen wie Geburtstagen der Familie / guten Freunden und Weihnachten / Silvester habe ich dann jeweils im vorfeld geplant wie viel und was ich trinke. Beispielsweise zu Weihnachten zum Wildschweinbraten ein 0,1l Glas Rotwein oder an Silvester einen 0,1l Sekt zum Anstossen um 0Uhr.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
- 16 - 17 Jahre
hauptsächlig Wodka-E beim Feiern
fünf bis sechs 0,2l Gläser
beinahe jedes Wochenende
- 17 - 18 Jahre
fünf bis sechs 0,33l Bier am Abend
nur auf Geburtstagen o.ä.
- 18 - 20 Jahre
zwei bis drei 0,5l Dosenbier / 0,2l Grappa zum Essen
nach Arbeit am Wochenende oder zum Film mit Pokporn o.ä.
- 20 - TF
Whiskey (unterschiedliche Mengen je nach Problemen und Alkoholresistenz)
immer bei vielen Problemen (Wochentag / Wochenende)


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Anfangs mit älteren Freunden hauptsächlig in der Disko. Dort wurden zu der Zeit auch Geburtstage immer gefeiert. Später dann nurnoch auf Geburtstagen. Ab meiner volljährigkeit dann an Wochenenden zum Film oder nach getaner Hilfe auf Baustellen bei Freunden. Beim seltenen Essen-Gehen mit der Familie dann nach dem Essen mit meinem Vater auch Grappa.
Nach der Beförderung und insbesondere nach dem Tod meines Vaters dann überwiegend alleine, abends zuhause.
Seit der TF trinke ich nurnoch bei besonderen Anlässen in Gemeinschaft mit den dort anwesenden.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Bevor ich 18 wurde habe ich getrunken um zu der Gruppe dazu zu gehören. Es war halt so üblich das in der Disko beim Feiern getrunken wurde und aus Angst "ausgestossen" zu werden habe ich halt mitgetrunken. Seit ich 18 bin hat sich mein Trinkverhalten über die Jahre vom etwas überzogenen Gesellschaftstrinker verändert zum Bewältigungstrinker. Das heisst anfangs habe ich getrunken auf Feiern und zu Anlässen oder auch mal beim Fernsehabend mit meinen Freunden einige Bier - Später dann mit deutlich wachsendem Leistungsdruck und zunehmenden Problemen wie damals bspw. Stress mit meiner Ex-Freundin & extremen Stress auf der Arbeit was in meinem Beruf als Administrator nicht unüblich ist. Also um zu Entspannen, Probleme zu vergessen, um keine Schwäche anderen gegenüber zeigen zu müssen weil man über seine Gefühle redet.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol konnte ich an mir beobachten das ich lockerer und lustiger wurde, meine damaligen "Freunde" eher über meine Witze lachten und Probleme unwichtiger Erschienen als sie waren. Auch mit Stress kam ich besser klar.
Bei viel Alkohol wurde ich müde, träge und eher ruhig.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein gab es nicht. Meine Mutter hat davon kaum etwas mitbekommen und meine Freunde tranken ebenso daher sprachen sie auch nie etwas an.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Nach dem Alkoholkonsum kamen die Probleme wieder. Auch war ich auf der Arbeit nicht so leistungsfähig wie ich warscheinlich gekonnt hätte. Ich habe zu der Zeit auch keinen Sport mehr gemacht und war deswegen im allgemeinen nichtmehr so fit wie jetzt wieder.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein. Meinen Höchstpunkt alkohol betreffend (bzw. Tiefpunkt im Leben) habe ich nach dem Tod meines Vaters bis zur TF gehabt.
Mein Alkohol war zwar die Jahre seit ich 17bin nie wirklich in der Norm, aber auch nie so hoch wie zu der Zeit.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja. Einmal bei meinem ersten Kontakt mit Alkohol mit 17 in der Disko. Es war unheimlich peinlich auch als mein Vater mich abgeholt hat und ich habe mich noch tagelang dafür geschämt.
Ein zweites Mal dann am Todestag meines Vaters bei mir (bzw. meine Mutter) zuhause. Ich war völlig überfordert mit der Situation und das er plötzlich, unerwartet weg war.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein habe ich bisher nicht.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich mehr als Gesellschaftstrinker bzw. Partytrinker gesehen - wirklich Gedanken habe ich mir aber nicht dazu gemacht. Es war auch mehr oder weniger normal in meinem Freundeskreis.
Heute weiss ich das ich, das ich die ersten Jahre Alkoholgefärdet war und dies über das gewöhnliche hinausging. Das letzte Jahr vor der TF habe ich Alkoholmissbrauch betrieben um meine Probleme und den Stress zu bewältigen.
 
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja ich praktiziere KT. Ich trinke dementsprechend noch Alkohol bei besonderen Anlässen wie Geburtstagen und Feiertagen wie Weihnachten. Ich mache mir im vorhinein Gedanken was und wie viel ich trinken werde. So beispielsweise an Weihnachten ein 0,1l Glas Rotwein zum Braten oder an Geburtstagen ein 0,33l Bier über den Abend. Ich trinke Alkohol nun jedoch als Genussmittel und nichtmehr zum vermeintlichen Bewältigen von Problemen.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Zuletzt habe ich am 16.04.2017 an meinem Geburtstag ein 0,33l Bier getrunken und mit meinen Freunden und meiner Familie angestossen.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke Alkohol als Genussmittel zu besonderen Anlässen. Meistens dann ein 0,33l Bier auf Feiern oder einen 0,1l Rotwein zu einem guten Feiertagsessen.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Mir war vor der TF nicht bewusst was ich da mache und meinem Kröper antue. Der Unfall bei der TF und das ich "erwischt" wurde war wie ein Weckruf für mich. Ich weiss jetzt das ich dadurch mich und andere gefährdet habe und in eine solche Situation möchte ich nie wieder kommen. Der Unfall ist dabei für mich eher wie eine Chance gewesen jetzt etwas zu ändern worüber ich mir vorher keine Gedanken gemacht habe. Dadurch habe ich eingesehen das mein Weg der falsche ist.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Am Abend und auch am nächsten Morgen habe ich mit meine Freundin über das geschehene geredet. Zuerst nur grob und noch ein wenig im Schock und im Laufe der Wochen dann immer detaillierter. Warum ich trinke, wann, und wie viel. Hierbei wurde mir auch klar das es keine Schande ist oder Schwäche bedeutet wenn man mit anderen über seine Probleme spricht. Später habe ich mich dann auch an meine Mutter gewandt und meinen besten Freund. Umsomehr ich mit beiden gesprochen habe umso erleichterter war ich mit der Zeit. Ich habe wie mit meinem Vater damals wieder über Probleme gesprochen - hatte nichtmehr Angst als "verweichlicht" dar zu stehen und habe auch viel gutes Feedback von den dreien bekommen das ich menschlicher wirke wenn ich Gefühle zulasse und nicht immer nur versuche hart zu wirken.
Auch wurden die Probleme mit meiner Freundin bedeutend besser und entspannter weil ich auch gelernt habe darüber mit ihr zu sprechen anstatt alles wochenlang in mich reinzufressen oder in Alkohol zu ertränken.
Mit meinem besten Freund habe ich dann noch abgesprochen das ich in jederzeit anrufen kann (und er mich) wenn ich mal einen nicht lösbaren Streit mit meiner Freundin habe.
Zu Anfang fiel mir das alles zwar schwer das zuzulassen verletzlich zu sein - aber es hat mir enorm geholfen und heute denke ich das es auch von Stärke zeugt wenn man das kann - nicht andersrum.
Auch sprach sich meine TF in meiner Firma sehr schnell rum da es ein, trotz der Größe, relativ familiäres Unternehmen war. Am nächsten Tag hatte ich bereits die ersten Nachrichten von Kollegen die ähnliches hatten auf dem Handy ob ich drüber sprechen möchte. Zuerst habe ich das halt nicht wirklich wargenommen aber nachdem es mit Freundin und Mutter so gut geklappt hat fiel es mir auch leichter mit meinen Kollegen darüber zu sprechen. Durch die "gemeinsame Geschichte" habe ich dann auch einige neue Freunde gefunden mit denen man sich gegenseitig zusätzlich noch unterstützen kann. Von anderen Freunden, die mich die Tage danach ausgelacht haben und das ganze ins lächerliche gezogen haben habe ich mich mittlerweile getrennt - falsche Freunde brauche ich nichtmehr.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich bekomme durchweg positives Feedback. Viele haben gesagt ich wirke glücklicher, entspannter und wesentlich menschlicher als zuvor. Auch auf der Arbeit zeige ich mehr Leistung und vieles fällt mir einfacher, ich habe weniger Stress und verteile auch mal Aufgaben an meine Kollegen wenn es mir zu viel wird. Ich mache jetzt auch wieder mehr Sport und gehe einmal die Woche schwimmen wodurch ich mich viel fitter und ausgeglichener fühle.
Alles in allem hat sich meine Lebensqualität und auch die Beziehung zu meinen echten Freunden und meiner Familie bedeutend gebessert und ich bin entsprechend biel glücklicher als zuvor.
Auch habe ich wieder neue Ziele und bewerbe mich zurzeit um einen Arbeitsplatz mit besseren Aufstiegschancen und besserem Gehalt.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich rede jetz mit meiner Freundin, meiner Mutter und meinen Freunden über Probleme sobald ich welche habe anstatt sie zu ertränken und in mich reinzufressen. Ich habe gelernt auf der Arbeit nicht alles alleine bewältigen zu wollen sondern hole mir Hilfe wenn ich zu viel zu tun habe und sage auch mal Nein wenn es einfach zu viel wird.
Und wenn ich wirklich mal wieder zu viel Stress oder Streit habe weiss ich das ich jederzeit meinen besten Freund, meine Mutter oder auch meine Freundin habe mit der ich sprechen kann und die mich unterstützen wo sie können - ich sehe es nichtmehr als Schwäche Fehler oder Gefühle zuzugeben - es ist eine Stärke das zu können.
Auch habe ich im Sport - vor allem im Schwimmen - einen ausgleich zum Stress gefunden und gleichzeitig auch ein Hobby was mir spass macht.
Mein derzeitiges trinkverhalten werde ich beibehalten und Alkohol als reines Genussmittel zu besonderen Anlässen trinken. Auch hier weiss ich das ich immer ein offenes Ohr bei vielen finde und viele mit der selben "Vergangenheit" die mich unterstützen und auch motivieren.
Auch habe ich nun die nötige Stärke, dass wenn mir niemand mehr helfen könnte, einzusehen das man dann professionelle Hilfe benötigt.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ausschließen kann man einen Rückfall nie, das ist mir bewusst, auch aus vielen Statistiken die man im Internet findet. Aber ich habe viel gelernt in der Zeit nach der TF und ich habe eine neu gewonnene Stärke und Lebensqualität die ich nichtmehr missen möchte.
Auch weiss ich das man einen Rückfall frühzeitig erkennen kann und gegensteuern kann - und ich weiss das ich dabei alle nötige Unterstützung bekommen kann und bekommen werde.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Wenn ich einen vorher geplanten Anlass habe zu dem ich etwas trinken möchte werde ich es vermeiden mit dem Auto zu fahren. Konkret: ich lasse das Auto zuhause stehen und organisiere eine Mitfahrgelegenheit.
Ist es mir nicht möglich das zu vermeiden werde ich jeglichen Alkohol ablehnen - ich habe mittlerweile auch einen kleinen Freundeskreis der gar kein Alkohol trinkt. Auch fällt es mir nichtmehr schwer NEIN zu Alkohol zu sagen da ich gelernt habe ohne zurecht zu kommen und Spass zu haben.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Im nachhinein bin ich froh diesen Weckruf bei der TF bekommen zu haben und niemanden verletzt zu haben. Ich weiss jetzt das es damals unverantwortlich und leichtsinnig war.
Ich bin glücklich jetzt einen anderen, viel angenehmeren Weg gefunden zu haben mit Problemen und Stress klarzukommen und ich habe im allgemeinen viel mehr Spass und bin ausgeglichener und fitter als früher. Das soll auch so bleiben.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Dennis,

begrüße dich im Forum.

Das ist wirklich sehr, sehr knapp mit deinem MPU-Termin. Ich versuche da (morgen) noch drauf einzugehen, kann dir aber nichts versprechen....

Auch hätte ich noch eine Frage - bei der MPU wegen Alkohol.... Mal liest man es gibt eine Blutabnahme, mal eine Urinkontrolle und mal eine Haaranalyse... Was davon stimmt denn jetzt? :smiley2204:

Generell gibt es bei der Alk-MPU eine Blutentnahme. Urinkontrollen werden nur bei Abstinenzangabe durchgeführt. Für Haaranalysen gilt idR das Gleiche, hier gibt es jedoch den Unterschied das es auch bei "KT"-Angabe dazu kommen kann, eben dann, wenn der Gutachter/Arzt von den Angaben des kontrollierten Trinkens des Kunden nicht wirklich überzeugt ist...
 
Hey :) danke dir erstmal für die schnelle Antwort :)

Ja ist jetzt relativ knapp aber hatte mich auch sehr kurzfristig entschlossen jetzt doch mal meine Geschichte hier zu erzählen :) Wenns klappt wärs echt gut wenn nicht hab ich da aber auch verständnis für :)

Gruß Dennis
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Dennis,

ich habe mir deinen FB jetzt durchgelesen und muss sagen das du ihn geradezu vorbildlich ausgefüllt hast...
rolleyes.gif


Leider ist es zeitlich nicht mehr möglich detailliert auf ihn einzugehen, so dass ich nur "sagen" kann - wenn du dem Gutachter alles so vermitteln kannst wie du es hier schilderst, dürfte die MPU für dich zu schaffen sein.

Noch 2 Anmerkungen:

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
6 Glühwein. Anfangs nur 2 ohne Schuss - während des Streits mit meiner Freundin dann weitere 4 mit immer mehr Schuss (Rum)

Eine etwas genauere Beschreibung über deine Alk.menge bei der TF wird der Gutachter aber vermutlich haben wollen.

Ich habe mal recherchiert das du im Laufe des Abends um die 25 TE getrunken haben musst (ich hoffe du hast dich mit dem Thema befasst?)

Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
-Im Alter von 16-17 Jahren
habe ich fast jedes Wochenende beim Dikobesuch getrunken. Meistens ca. 5-6 0,2l Wodka Energy über den Zeitraum von 11 bis 3Uhr
-Im Alter von 17-18 Jahren
habe ich deutlich weniger getrunken da viele meiner damaligen Freunde weggezogen sind und damit auch die Diskobesuche fast vollständig ausfielen. Reduziert hat sich das ganze damit auf etwa 1x pro Monat auf Geburtstagsfeiern oder anderen Veranstaltungen. Meistens war es zu der Zeit auch Bier (ca. 5-6 0,33 am Abend) da mir Wodka nichtmehr schmeckte.
-Im Alter von 18-20 Jahren
war mein Alkoholkonsum über normal würde ich schätzen. Gelegentlich auf Geburtstagen oder wenn etwas zu feiern war. Fast ausschließlich Bier - ab und zu mal einen Grappa zum Essen mit meinem Vater wenn wir essen waren. Daran hatte ich Geschmack gefunden da es das im Italienurlaub oft gab (bin Halb-italiener). Etwas über normal würde ich in diesem Fall als 2-3 Bier pro Woche am Wochenende zum Film oder nach dem Helfen auf Baustellen bei Freunden.
-Ab 21 Jahren bis zur TF
wurde mein Alkoholkonsum wieder bedeutend mehr. Ich habe oft getrunken um Stress von mir abzuschütteln den ich auf der Arbeit habe da ich dort zu einer stellvertretenden Führungsposition aufgestiegen war. Als mein Vater dann im Frühjar 2015 unerwartet verstarb wurde der Alkoholkonsum kontinuirlich mehr - mit meinem Vater verlor ich meine Haupt-Bezugsperson. Mit ihm konnte ich über vieles (nicht alles, Gefühle zeigen wollte ich nicht immer) sprechen im Gegensatz zu meiner Mutter (ich hatte immer das Denken das das Eingestehen von Fehlern und das Suchen von Hilfe ein Zeichen von Schwäche ist - vor allem gegenüber Frauen). Immer öfters habe ich dann statt mit wem anders zu sprechen über Probleme und Gefühle zur Flasche gegriffen. An schlechten Tagen teilweise auch bis zu einer halben Flasche Whiskey am Abend bis spät in die Nacht. Umsomehr Probleme ich hatte umsomehr war der vermeintliche Problemlöser Alkohol da. Ob Wochentag oder Wochenende war da egal - ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht - hauptsache die Probbleme und der Stress waren weg.
-Seit der TF
habe ich die ersten Wochen aus Schock keinen Alkohol mehr angerührt. Anschließend habe ich dann KT gemacht. Zu Anlässen wie Geburtstagen der Familie / guten Freunden und Weihnachten / Silvester habe ich dann jeweils im vorfeld geplant wie viel und was ich trinke. Beispielsweise zu Weihnachten zum Wildschweinbraten ein 0,1l Glas Rotwein oder an Silvester einen 0,1l Sekt zum Anstossen um 0Uhr.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
- 16 - 17 Jahre
hauptsächlig Wodka-E beim Feiern
fünf bis sechs 0,2l Gläser
beinahe jedes Wochenende
- 17 - 18 Jahre
fünf bis sechs 0,33l Bier am Abend
nur auf Geburtstagen o.ä.
- 18 - 20 Jahre
zwei bis drei 0,5l Dosenbier / 0,2l Grappa zum Essen
nach Arbeit am Wochenende oder zum Film mit Pokporn o.ä.
- 20 - TF
Whiskey (unterschiedliche Mengen je nach Problemen und Alkoholresistenz)
immer bei vielen Problemen (Wochentag / Wochenende)
Und Glühwein, Wein oder Rum hast du vorher nie getrunken?:smiley2204:

Nun ja, wichtig ist halt das du dazu stehst, dass du die Mengen der TF (in etwa) vorher schon öfters getrunken hast, damit der GA deine "Trinkfestigkeit" nachvollziehen kann...

Deine heutigen Trinkmengen hast du korrekt angegeben (denke an eine evtl.e Haaranalyse)? Wenn du in der Vergangenheit also doch mal öfter etwas mehr getrunken hast, solltest du das dann auch nicht zu sehr verharmlosen.

Ansonsten kann ich dir nur noch:smiley2066:für deine MPU wünschen und wir würden uns freuen wenn du dich i-wann nach deinem Termin mal hier meldest, um zu berichten wie es gelaufen ist...:smiley138:


Tipps für euren MPU-Tag
 
Guten Morgen :)

danke dir für deine Einschätzung erstmal :) Die Alkoholmenge von der TF werde ich dann noch etwas genauer darstellen und evtl. auch mit der Faustformel danach noch kurz gegenrechnen um dem Gutachter zu zeigen das ich mich damit beschäftigt habe :)

Erzähle dann hier wie es lief sobald ich das gutachten bekomme :)
 
Oben