TF mit dem Fahrrad - Kein Unfall - 2.3 Promille

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Murdock,

danke für deinen "Bericht". Immer wieder interessant zu lesen, wie unterschiedlich die MPI sich doch verhalten....

Ich muss sagen, ich habe meine MPU damals auch bei der Avus gemacht und war sehr zufrieden. Verallgemeinern kann man das natürlich nicht.

Dieses Fahrradfahrverbot, was mir da in Aussicht gestellt wurde, wurmt mich doch schon etwas... hmm... :smiley2204:
Hat jemand schon mal was von einem eingeschränkten Fahrradfahrverbot gehört? Ich habe vereinzelt was gelesen, dass teilweise das Fahrradfahren z.B. nur auf öffentlichen Straßen untersagt wird oder nur abends/nachts. Letzteres wäre für mich schon eine bedeutsame Verbesserung. :hand0054:

Beste Grüße,
Murdock

Hier hatte ich die Hoffnung, dass Max dazu antwortet - aber vllt. befindet er sich ein paar Tage im Urlaub :smiley2204:

Mir selbst ist nur ein "generelles" Fahrradverbot bekannt. Das es da "Ausnahmen" geben soll, wäre mir neu.
In Bayern wird nach einer TF mit dem Rad immer auch ein Radfahrverbot ausgesprochen, wenn kein pos. Ga im Zeitraum der Frist abgegeben wird. Die FSSt. hat hier zwar einen Ermessensspielraum, die Rechtsprechung des VGH München besagt aber, "...dass bei Nichtvorlage des Gutachtens und vorheriger Androhung eines Radfahrverbots eine Ermessensreduktion auf Null eintritt, weil die Behörde in diesem Fall von einer größtmöglichen Ungeeignetheit ausgehen muss...."

Du kannst auch hier nachlesen:

http://www.kostenlose-urteile.de/Ba...icht-nur-zum-Fuehrerscheinentzug.news9371.htm

Soweit wollen wir es aber gar nicht kommen lassen, denn ich gehe davon aus, dass du deine MPU beim ersten Mal bestehst...:zwinker0004:
 

Murdock

Neuer Benutzer
Danke Nancy für deine Einschätzung, auch wenn es leider nicht gerade das ist, was ich hören wollte! :smiley1694:

Soweit wollen wir es aber gar nicht kommen lassen, denn ich gehe davon aus, dass du deine MPU beim ersten Mal bestehst...

Hmm... das hoffe ich auch, aber der Führerscheinentzug und das Radfahrverbot kommen ja schon vor meiner MPU.

Fraglich für mich ist auch irgendwie, warum es nicht verhältnismäßig ist, jemandem, der keinen Führerschein besitzt, das Radfahren zu verbieten, wohl aber jemandem, der einen Führerschein besitzt. So zumindest lese ich das aus diesem Urteil raus. Und das, obwohl jemand, dem das Radfahren wegen Alkohol verboten wird, in der Regel spätestens ab dem Zeitpunkt, wo ihm das Radfahren verboten wird, ja auch, zumindest vorübergehend, keinen Führerschein besitzt. Kann die Argumentation im Sinne der Verkehrssicherheit, für die die Behörde ja zuständig sein sollte, nicht nachvollziehen. Vielleicht hat ja jemand den entscheidenden Hinweis für mich, muss aber hier nicht diskutiert werden.

Beste Grüße,
Murdock
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hmm... das hoffe ich auch, aber der Führerscheinentzug und das Radfahrverbot kommen ja schon vor meiner MPU.

Jepp, da du das geforderte Ga nicht im Fristzeitraum abgeben kannst, ist das leider so - da hast du recht:smiley200:

Auch in anderen Foren wird darüber diskutiert und die mehrheitliche Meinung besagt, dass wenn man dann tatsächlich von einer Polizeistreife auf dem Rad "erwischt" werden würde, es sich um eine OWI handelt. Das nur mal als kleiner Hinweis.
Ich selbst kann mir auch nicht vorstellen, wie genau es überprüft werden sollte, dass man sein Rad weiterhin benutzt. Es gibt weder Kennzeichen an den Rädern, noch würde extra ein Beamter dafür abgestellt werden, um per "Beschattung" den Verstoß gegen die "Radfahrsperre" zu dokumentieren...:smiley2204:

Allein eine weitere TF mit dem Rad würde hier wohl den Weg in die Akte finden...und wem das passieren würde, der hätte eh ein.... "Problem, mit dem Problembewusstsein":zwinker0004: und sollte das Fahren generell (erstmal) einstellen....

Fraglich für mich ist auch irgendwie, warum es nicht verhältnismäßig ist, jemandem, der keinen Führerschein besitzt, das Radfahren zu verbieten, wohl aber jemandem, der einen Führerschein besitzt. So zumindest lese ich das aus diesem Urteil raus. Und das, obwohl jemand, dem das Radfahren wegen Alkohol verboten wird, in der Regel spätestens ab dem Zeitpunkt, wo ihm das Radfahren verboten wird, ja auch, zumindest vorübergehend, keinen Führerschein besitzt. Kann die Argumentation im Sinne der Verkehrssicherheit, für die die Behörde ja zuständig sein sollte, nicht nachvollziehen. Vielleicht hat ja jemand den entscheidenden Hinweis für mich, muss aber hier nicht diskutiert werden.

Das Urteil von Rheinland-Pfalz aus dem Jahr 2009 wurde inzwischen wieder gekippt.....

http://www.kostenlose-urteile.de/OV...14116.htm?sk=5fedf80d752418dbcc6f6a7bd5838e21
 

Murdock

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

sorry, dass ich so lange nichts mehr von mir habe hören lassen. Ich habe den Fragebogen genutzt um mich auf meine MPU vorzubereiten. Irgendwie war mir dann aber doch nicht so wohl dabei, das hier alles ins Netz zu stellen. Gestern hatte ich die MPU bei der AVUS in Nürnberg. Wie schon bei den Haarprobenentnahmen und beim Infoabend war die Stimmung und die Atmosphäre hier sehr angenehm. Soweit ich das überblicken kann, gibt es dort zwei Psychologen. Der eine war beim Infoabend, beim anderen hatte ich das Gespräch. Ich empfand, soweit ich sie erlebt habe, beide als sehr sympathische und faire Menschen. Möglicherweise gibt es auch noch andere Psychologen dort, ich habe bisher nur die beiden gesehen.

Angefangen hat es mit den Tests am Automaten. Mann, war ich bei dem ersten Test aufgeregt, meine Füße haben so gezittert, dass ich so manches Mal eins von den Pedalen betätigt habe, ohne dass es dazu einen Entschluss gab. Ich habe diesen Test sogar knapp nicht bestanden, konnte das aber (bei meiner Führerschein-Klasse, welche B ist) mit den überdurchschnittlichen Ergebnissen in den beiden anderen Tests ("Linien verfolgen" und "Figuren vergleichen") ausgleichen. Ich glaube, ein besonders gutes Ergebnis in EINEM anderen Test hätte ausgereicht, ich weiß auch nicht, ob ich nicht sogar nur zwei Tests hätte machen müssen, wenn ich den ersten geschafft hätte. Nunja, rückblickend glaube ich, etwas üben hätte nicht geschadet. Apropos üben: Von den Übungsphasen vor den Tests würde ich nicht zu viel erwarten. Sie waren in allen Tests sowohl von der Komplexität als auch von der Geschwindigkeit (soweit jeweils relevant) nicht mit dem realen Test vergleichbar. Auch die Dauer dieser "Übungsphase" hat nichts mit üben zu tun. Es geht in meinen Augen lediglich darum, dass verstanden wird, was zu tun ist. Das nur als Hinweis. Ich hatte da etwas andere Erwartungen.

Das Gespräch beim Psychologen verlief ohne Überraschungen. Allzu tiefe Ausflüge in die Vergangenheit waren gar nicht gefragt. Ging nur bis maximal die letzten Jahre vor der TF zurück. Also auch keine Geschichten über mein erstes Bier und meinen ersten Rausch oder ähnliches. Ansonsten, oh Wunder, ziemlich 1:1 der Fragebogen. Als die Zeit dann wohl etwas knapp wurde hat er die Fragen dann auch einfach wörtlich abgelesen. Möglicherweise auch, weil er bei bestimmten Fragen die Antwort schon ahnte, z.B. "Mussten Sie schonmal morgens als erstes Alkohol trinken, um in die Gänge zu kommen?". Zu guter Letzt gab's dann positives Feedback von seiner Seite. Bei 2,3%o müsste man da natürlich schon bei der Einordnung in die jeweilige Hypothese genauer hinschauen, meinte er. Meine Argumentation konnte ihn jedoch davon überzeugen, dass es sich dennoch nicht um einen Kontrollverlust handelte, sondern ich mir dieses Level kontinuierlich über mehrere Jahre "erarbeitet" hatte und doch stets selbst den Schlusspunkt gesetzt habe. Also Hypothese H3 (Alkoholgefährdnung), damit auch keine Abstinenzpflicht von min. 12 Monaten. Die 6 Monate freiwillige Abstinenz haben ihm gut gefallen, besonders auch, dass ich sie nachgewiesen habe. Anders wäre es wohl auch eng geworden.

Schlussendlich noch zum Mediziner. Ich mach das mal stichpunktartig:
- Abfrage von Trinkmengen (Tattag und jüngere Vergangenheit)
- Abfrage von Alter, Körpergröße, Körpergewicht
- Abfrage zu Medikamenteneinnahme und ärztlichen Behandlungen
- Messung von Blutdruck und Herzfrequenz
- Blutentnahme (1 Röhrchen für Leberwerte)
- Abhorchen des Thorax und der Herztöne
- Reflexprüfung mit dem Hammer auf dem Knie
- Finger zu Finger, Finger zu Nase, zwei mal auf einem Bein stehen und auf einer gedachten Linie gehen, alles mit geschlossenen Augen

Das war's. Feedback vom Mediziner war, dass, wenn jetzt kein Gamma-GT von 1000 rauskommt, von seiner Seite her alles klar ist.

Alles in allem verlief die ganze MPU also reibungslos (bis auf den vermasselten Reaktionstest) in einer sehr angenehmen Atmosphäre. Kaffee und Wasser gibt's bei der AVUS kostenlos im Wartezimmer, in dem ich mich allerdings nie länger als 5-10 Minuten am Stück aufgehalten habe. Letzten Endes bin ich nach knapp 2,5h wieder draußen gewesen und erwarte jetzt das hoffentlich positive Gutachten in zwei Wochen. Ich kann die AVUS in Nürnberg bedenkenlos empfehlen.

Ach übrigens, ich weiß gar nicht, ob ich das schon mal geschrieben habe, ein Fahrradfahrverbot wurde trotz der Androhung desselben nicht ausgesprochen und ich hab' leider auch völlig versäumt, nochmal bei der FSST danach zu fragen. Mein Fehler... :zwinker0004:

Obwohl ich mich dann für die eigentlich Vorbereitung hier nicht mehr gemeldet habe, möchte ich euch nochmal herzlich danken für eure Unterstützung in der Anfangsphase. Ich hab' meine Lektion gelernt. In diesem Sinne, wenn nichts unerwartetes mehr passiert, sag' ich mal adieu, ich bin raus. :smiley138:


Viele Grüße,
Murdock
 
Zuletzt bearbeitet:

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Danke für deine Rückmeldung, macht auch nicht jeder ... dafür :smiley711::smiley711::smiley711:

Ansonsten gibts da wohl nicht mehr viel zu sagen, außer ....

.... meinen herzlichen Glückwunsch !!!


gruppe0011.gif
:smiley711::smiley711::smiley711:
gruppe0011.gif
 

Murdock

Neuer Benutzer
Hallo Max,

danke für deine Glückwünsche und auch für die Smiley-Parade. Ich hoffe, du hast noch eine größere parat, wenn das Gutachten kommt und auch wirklich positiv ist. Dann werde ich mich bestimmt nochmal melden. Hab heute erst wieder von Fällen gelesen, bei denen ein positives GA in Aussicht gestellt wurde und dann kam doch ein negatives. Hat mich heute den Tag über doch wieder etwas ins Grübeln gebracht. Hab mir nach der Nachricht etwas langanhaltendere Erleichterung vorgestellt, aber ich will mal versuchen, positiv zu denken... :smiley894:

Viele Grüße,
Murdock
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
danke für deine Glückwünsche und auch für die Smiley-Parade. Ich hoffe, du hast noch eine größere parat, wenn das Gutachten kommt und auch wirklich positiv ist
Ich denke die Parade reicht aus, laut deinen Angaben solltest du eigentlich durch sein ... auf Wunsch mach ich hier dann noch etwas mehr Spektakel. :smiley894::smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Das Gespräch beim Psychologen verlief ohne Überraschungen. Allzu tiefe Ausflüge in die Vergangenheit waren gar nicht gefragt. Ging nur bis maximal die letzten Jahre vor der TF zurück. Also auch keine Geschichten über mein erstes Bier und meinen ersten Rausch oder ähnliches.

Sagen wir auch immer wenn sich der Klient hier bis zum Schluss vorbereitet:zwinker0004: Geht ja nur darum, dass man sich ausführlich mit seiner Geschichte auseinandergesetzt hat und im "Fall der Fälle" auf diese Fragen eine Antwort hätte....:smiley22:

Nichtsdestotrotz danke ich dir für deinen ausführlichen Bericht und habe ihn bei unseren Erfahrungsberichten verewigt.

Ich freue mich mit dir und lass auch schon mal meinen kleinen Glückwunsch da.:smiley711::smiley711:
 

Murdock

Neuer Benutzer
Danke auch dir Nancy!

Gestern habe ich mal bei meiner FSST angefragt, wie ich nach Erhalt des GAs dann zu verfahren habe und was ich brauche, um möglichst zeitnah eine vorläufige FE zu erhalten und was das kostet. Heute morgen kam die Antwort, dass ich sowas nicht bräuchte. Ich kann am Tag der Vorlage des positiven GAs meinen Kartenführerschein direkt mitnehmen, der liegt schon in der Akte. Da scheint das Vorgehen der einzelnen FSSTs auch voneinander abzuweichen. Hab' da ja schon alles gelesen von "Na das GA müssen wir jetzt erstmal noch prüfen, das kann noch X Tage dauern" über "Vorläufige FE gibt's nicht, wenn dann können sie gegen Gebühr die Karte im Eilverfahren bestellen" bis hin zu "Ihr Kartenführerschein liegt zur Mitnahme in ihrer Akte bereit". Naja, da bei mir der letzte Fall zutrifft, habe ich keinen Grund, mich zu beschweren... :smiley894:

Beste Grüße,
Murdock
 

Murdock

Neuer Benutzer
Hallo nochmal,

anstatt der in Aussicht gestellten zwei Wochen hat das Gutachten letztlich dann doch drei Wochen gebraucht, um mich zu erreichen. Vorgestern habe ich bei der AVUS angerufen, um mich nach dem Stand zu erkundigen. Die Dame meinte, da müsste sie den Gutachter fragen, wie weit der ist und ich solle am nächsten Tag (gestern) nochmal anrufen. Gesagt, getan und die erfreuliche Antwort erhalten, dass das Gutachten gestern (also von heute gerechnet vorgestern) verschickt wurde und auch die Akte zeitgleich wieder an die Führerscheinstelle geschickt wurde. Ich konnte es nicht abwarten und bin in der Mittagspause nach Hause gefahren und da lag's im Briefkasten. Und es ist positiv. Also gleich bei der Führerscheinstelle angerufen, ob die die Akte schon haben. Sie hatten sie schon. Also Mittagspause verlängert und gleich den Schein abgeholt. :smiley894:

Also, das war's nun endgültig von mir. Euch (besonders Max und Nancy) nochmal ein herzliches Danke für eure Unterstützung. Für die AVUS in Nürnberg gibt es einen kleinen Abzug wegen der drei Wochen Wartezeit, obwohl die Rede von zwei Wochen war. Dennoch von meiner Seite aus eine klare Empfehlung wert.

Beste Grüße und tschüß,
Murdock :smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Dann kommt hier der versprochene, große.....

GLÜCKWUNSCH!!!!!



:smiley648::tanzen0015::smiley648:




Vllt. ist es ein kleiner Trost für dich, wenn ich dir sage das ich damals 6 Wochen auf mein pos. Gutachten warten musste....:zwinker0004:


Ich wünsche dir alles Gute :smiley138:
 
Oben