THC-Härtefall

[Pantoffelheld]

Hallo liebe Forengemeinde,

das was nie passieren sollte ist eingetreten.
An einem Dienstag Vormittag (09.30Uhr) kamm ich, beim Versuch im 4km entfernten Nachbarort Brötchen zu holen, in eine allgemeine Verkehrskontrolle.
Der jungen Beamtin waren meine Pupillen zu klein, so nahm das Unheil seinen Lauf.

Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 28

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Üblicherweise etwa 1g am Tag in der Bong und das seit einigen Jahren. Allerdings hatte ich vor der Kontrolle 3 Wochen Urlaub und so waren es, in der Zeit, eher 2g.
Datum der Auffälligkeit: 06.01.15

Drogenbefund
Blutwerte: Aktiv 54ng ; Passiv 340 ng
Schnelltest: erst Drugwipe5 Schnelltest und dann ab ins Krankenhaus zur Blutentnahme
Beim Kauf erwischt:
Nur daneben gestanden:

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Aktiv 54ng Passiv 340 ng
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: war eine OWI also 500Euro+Spesen, ist bezahlt
Verfahren BTMG läuft noch, es wurde aber nichts gefunden (hoffe also auf einstellung)
Strafe abgebüßt:

Führerschein
Hab ich noch:
Hab ich abgegeben: 13.03.15 (am letzten Tag der Frist auf Fahrerlaubnis verzichtet)
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: noch nicht, ist aber geplant
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: drei mal zu schnell in 10 Jahren, jeweils 25Euro Strafe

Bundesland: Thüringen

Konsum
Ich konsumiere noch:
letzter Konsum: 07.01.15

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
Urinscreen:
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: noch nicht, aber geplant
Selbsthilfegruppe (SHG): eventuell auch
Psychologe:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon gehabt?:
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein, bisher keinen nennenswerten Kontakt mit der Polizei


Eigentlich sollte ich mitlerweile ausreichend Sauber sein um den ersten Abstinenznachweis antreten zu können.
Ich frage mich nur ob das Überhaupt Sinn macht?
Hab ich mit meinen Fabelwerten überhaupt eine Chance die MPU, ohne vorherige Therapie, zu bestehen?
Ich habe hier schon einiges gelesen, "leider" scheinen solch hohe Werte recht selten zu sein.

 

[Max]

Eigentlich sollte ich mitlerweile ausreichend Sauber sein um den ersten Abstinenznachweis antreten zu können.
Ich frage mich nur ob das Überhaupt Sinn macht?

Passiv 340 ng ... Wenn du hiermit deinen THC-COOH Wert meinst, liegt der Verdacht einer Abhängigkeit sehr nahe.
Eine Abstinenz musst du eh nachweisen, egal ob eine Abhängigkeit vorliegt oder nicht ... daher macht das durchaus Sinn.

 

[Janus]

Hallo Pantoffelheld und herzlich Willkommen hier im Forum

340 ng THC COOH ist wie du selber schon sagtest echt ne Hausnummer... Wie Max schon sagte 12 Monate Abstinenz muss du so oder so machen also macht das schon Sinn damit anzufangen zumal du doch bestimmt deinen Führerschein auch wider haben möchtest. Eine Therapie muss ja auch nicht immer stationär sein denke ich, villt. reicht es ja auch aus eine Therapie bei einer Sucht Beratungsstelle zu machen, da würde ich mich an deiner Stelle noch mal genau Informieren aber in der Zeit kannst du ja mit dem Sammeln der Abstinenz nachweise schon mal beginnen das kann ja nicht schaden.


Viele Grüße

 

[Pantoffelheld]

Hab heute meinen vorläufigen Führerschein abgeholt.
Auch wenn ich mich vordergründig ausserhalb des Forum vorbereitet habe, sage ich mal danke.

 

[Nancy]

Glückwunsch zur bestandenen MPU.
Sagst du uns noch wann dein Termin war (für die Statistik)?

 

[Max]

Es ist egal wie du dich vorbereitest ... Glückwunsch zur erfolgreichen MPU

 

[Pantoffelheld]

Also für die Statistik:
Mpu war am 19.09. und das Gutachten hat mich am 25.10 erreicht. Die längsten 5 Wochen meines Lebens ;-)


Warum hat das so lange gedauert?
Nach meinem ersten beitrag hier (2015) hab ich eine Suchtberatungsstelle aufgesucht. Dort wurde mir dann die Notwendigkeit einer Langzeittherapie vermittelt (also der Herr hat es mir ans Herz gelegt). Bis über den Antrag entschieden wurde, gingen 3 Monate ins Land. Natürich wollten die mich in genau die Einrichtung stecken, in welche ich auf gar keinen Fall wollte (weil dort ein extrem hohen Anteil der Patienten eine Haftstrafe verkürzen oder vermeiden will, also stark extrinsisch motiviert). Also Wiederspruch, und die nächsten drei Monate waren dahin. Jetzt noch 4 Wochen bis ein Platz frei wurde, dann 24 Wochen Langzeit und noch 20 Mal Nachsorge. Und nach der Langzeit konnte ich ja erst mit Abstinenznachweisen beginnen. Auf den MPU Thermin musste ich dann auch noch einige Wochen warten, Antrag hatte ich drei Monate vor dem anvisierten Thermin gestellt. Ich hatte noch eine Vorbereitung bei der Diakonie gemacht, war nicht umsonst aber da ich mich dort immer gut beraten und aufgehoben gefühlt habe, hab ich die 180 Euro gern bezahlt. Die bieten solche Kurse 2 mal Jährlich an, da ich aber nur in einer bestimmten Zeit konnte (bin nun wieder Schüler und die Diakonie ist in einer anderen Stadt) hat er den Kurs in 8 Einzelsitzungen nur mit mir gemacht. Einige Termine lagen sogar ausserhalb der Öffnungszeiten.

 

[Nancy]

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort

In deinem Fall war die prof. Vorbereitung (mit Therapie etc.) sicher der beste Weg.

Wie geht es dir denn heute (musst du aber nicht beantworten wenn du darauf keine Lust hast)?