Trunkenheit mit dem Fahrrad 1,77

Bob

Benutzer
Hallo Zusammen,

ich bin letztes Jahr (14.09) betrunken mit dem Fahrrad erwischt worden (AK 1,77). Ich hab daraufhin meinen Führerschein freiwillig abgegeben. Jetzt würde ich ihn gerne wieder erlangen. Ich hoffe ihr könnt mich hier etwas unterstützen.
Zu meiner Situation, ich bin 30 Jahre alt und war an dem besagten Abend mit Freunden aus dem Studium unterwegs. Zum Tatzeitpunkt arbeitete ich seit 2 Monaten. An dem Abend habe ich deutlich zu viel getrunken und bin danach mit dem Fahrrad heimgefahren. Hierbei wurde ich von der Polizei angehalten und es kam zu Blutentnahme.
Im Strafbefehl hieß es später wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr. "Danach führten Sie am 14.09.2018 ein Fahrrad auf öffentlicher Straße, obwohl Sie in folge vorangegangenen Alkoholgenusses fahruntüchtig waren. Alkoholbedingt fuhren Sie in Schlangenlinien."
Ich bin bereits bei der Suchberatungsstelle gewesen. Einmal im Dezember, und jetzt wieder im Juli, wo ich einen Kurs mache. Im Dezember war ich nach dem Infogespräch nicht so angetan davon. Da es sich nach "Geschichte ausdenken" angehört hat. Da ich viel Stress privat und auf der Arbeit hatte, hab ich es erstmal sein lassen. Jetzt würde ich meinen Führerschein gerne wieder in Angriff nehmen.
Seit dem habe ich kaum Alkohol getrunken und keinen solchen extremen Alkoholgenuss mehr gehabt. Den letzten Alkohol habe ich am 26.04 bewusst zu mir genommen. Drogen nehme ich sonst keine. Im Mai bin ich Vater geworden.
Bei der Beratungsstelle wurde mir vorgeschlagen, einen Haarnachweis machen zu lassen (3 Monate) und dann mit kontrollierten Alkoholgenuss zu argumentieren. Die Verkehrspsychologin erscheint mir nicht sonderlich erfahren zu sein. Meint ihr, dass ist ein guter Weg?
Heute geht es mal zum Gruppentreffen.

Vielen Dank schon mal
 

Bob

Benutzer
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1:82
Gewicht: 87
Alter: 30

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 14.09.2018
BAK: 1,77
Trinkbeginn: 22:00
Trinkende: 3:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:05

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben Ja:
Hab ich neu beantragt: Nein
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Laut telefonischer Auskunft sind keine Einträge vorhanden
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):


Das Gutachten soll die Frage klären, ob aufgrund der Hinweise auf Alkoholmisbrauch (Verkehrsteilname mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug unter erheblichem Alkoholeinfluss) auch zu erwarten ist, dass Sie zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen werden und/oder ob als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vorliegen, die das sichere Führen ein Kraftfahrzeuges in Frage stellen.

Bundesland: BW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 26.04.19

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: Haaranalyse ist angedacht

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:






16.11.2017: GOT 15 U/l, GPT 22U/l, Gamma-GT: 21 U/l


3.12.2018 GOT 26 U/l, GPT 26 U/l, Gamma-GT 22U/l


5.12.2018 0,9 % CDT

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja
Selbsthilfegruppe (SHG): heute, von der Suchtberatung
Psychologe/Verkehrspsychologe:
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU

Schon eine MPU gehabt? Nein


Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Bob,

willkommen im Forum. Aufgrund der Urlaubszeit kann es immer mal dauern bis du eine Antwort erhältst.

Erst einmal eine Rückfrage hierzu:
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 26.04.19
Handelt es sich wirklich um eine Abstinenz und du denkst darüber nach künftig keinen Alk. mehr zu trinken? Oder ist es eher eine Trinkpause?
Bei der Beratungsstelle wurde mir vorgeschlagen, einen Haarnachweis machen zu lassen (3 Monate) und dann mit kontrollierten Alkoholgenuss zu argumentieren.
Und nochmal: Wie willst du denn künftig mit dem Alk. umgehen?
Ansonsten ist der Vorschlag der VP gar nicht so schlecht, wenn du "KT" anstrebst...

Hast du dir schon mal den Fragebogen für eine Alkohol-MPU angesehen? Es wäre gut, wenn du diesen ausfüllen würdest. Lasse dir aber bitte Zeit dabei und beantworte die Fragen so ausführlich wie möglich.
 
  • Like
Reaktionen: Bob

Bob

Benutzer
Hallo Nancy,
ja da hast du Recht:
Handelt es sich wirklich um eine Abstinenz und du denkst darüber nach künftig keinen Alk. mehr zu trinken? Oder ist es eher eine Trinkpause?
Es ist tatsächlich eine Trinkpause und der VP möchte dann auf KT gehen. Ich finde es tatsächlich nicht schwer auf Alkohol zu verzichten. Dennoch habe ich gemerkt, dass ein kompletter Verzicht einschränkend wirkt.
Meine Frau stillt das Kind noch und konsumiert daher schon länger überhaupt kein Alkohol. Es ihr schon 2 Mal passiert, dass sie was bestellt hatte wo Alkohol im Essen war. Beim ersten Mal hab ich es dann noch gegessen (Eis). Beim zweiten Mal haben wir es verschenkt, weil ich mich zur Zeit auch dazu entschlossen habe nichts zu konsumieren. Hier fühlt es sich einschränkend ein. Ein weiteres Beispiel ist selbstgemachter Likör von Freunden. Den haben wir jetzt schon seit fast einem Jahr und wir würden den gerne irgendwann mal probieren bevor er schlecht ist.
Es ist jetzt wie gesagt nicht schwer darauf zu verzichten aber wenn ich kann sehe ich darin auch kein Problem. Zumal ich tatsächlich nicht alleine auf den Gedanken komme Alkohol zu trinken. Nur in Gesellschaft.
Mir ist natürlich klar, dass ich mich mit einigen Fragen noch auseinandersetzen muss. Wäre ich nicht erwischt worden, hätte ich den Abend nicht bereut. Warum trinke ich überhaupt Alkohol, was gibt er mir? Ja danke für den Link mit den Fragebogen für eine Alkohol-MPU. Ich werde ihn in Ruhe durcharbeiten.
 

Bob

Benutzer
Ich habe mir viel Zeit mit dem Antworten gelassen:smiley1084:

Ich bin die Fragen jetzt mal durchgegangen und habe dabei festgestellt, dass ich wohl noch nicht so weit bin, wie ich gehofft habe. Nehmt mich bitte auseinander. Stelle ich zu viel Alkoholkonsum für KT dar? Mir fehlen auf alle Fälle noch positive Veränderungen durch den Alkohol.


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am Donnerstag den 13.09.2018 hatte mich eine gute Freundin (Nadine), die ich noch aus dem Hochschulsport kenne gefragt, ob ich auch in die Innenstadt kommen wolle zum feiern, sie war da mit Freunden unterwegs und hatte sich kurz zuvor von ihrem Freund getrennt. Bei der Trennung hatte ich ihr seelischen Beistand gegeben.
Ich bejahte und machte mich um ca. 22:30 auf den Weg. Ich entschied mich mit dem Fahrrad in die Stadt zu gehen. Für den Weg zur Kuh-Bar hatte ich 3 Flaschen Bier dabei (0,5 l).
Auf dem Weg habe ich bereits zwei Flaschen getrunken gehabt. In der Bar kam ich etwas um 23:00 an. Hier habe ich dann weitere bekannte getroffen die ich vom Basketball kenne.
In dieser Runde habe ich zwei Jacky Cola getrunken, bis es dann um ca. 0:00 weiter in den Club Top10 ging. Hier sind wir zusammen mit dem Fahrrad hingefahren gelaufen. Auf den Weg habe ich mein letztes Wegbier getrunken.
Im Club habe ich wahrscheinlich weitere 5 Jacky Cola und ein Shot getrunken. Hier war ich schon so Betrunken, dass ich mich an keine Einzelheiten mehr erinnern kann. Wie der Abend weiter verlief, kann ich ab hier leider nur noch erahnen. Mir wurde hinterher gesagt, dass ich im Club von einem Stuhl gefallen bin, weil ich zu betrunken war.
Um ca. 3 Uhr haben wir den Club verlassen. Unter Schwierigkeiten habe ich mein Fahrrad aufgeschlossen (dabei bin ich wohl auch nochmal umgefallen) und wir haben uns verabschiedet. Nach ca. 1,6 km wurde ich von der Polizei am Bahnübergang angehalten.
An der Fahren kann ich mich nicht mehr erinnern. Auch an den Besuch im Krankenhaus (ca. 4 Uhr) habe ich wenig Erinnerungen und vor allem keine visuellen mehr. Die Polizisten oder den Arzt würde ich nicht wieder erkennen. Im Anschluss habe ich mich zu Fuß auf den Weg Nach-hause begeben. Hier war ich so betrunken, dass ich 2,5 km in die falsche Richtung gelaufen bin. Von dort bin ich dann die 8 km heim gelaufen.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Aufgrund eines Filmrissen lässt es sich für mich nicht komplett darstellen.
22:30 – 0,5 l Bier
22:45 – 0,5 l Bier
23:00 – Longdring Jacky Cola ( 4cl Rum)
23:30 – Longdring Jacky Cola ( 4cl Rum)
00:00 0,5 l Bier
00:30 – Longdring Jacky Cola
01:00 – Longdring Jacky Cola
01:30 – Longdring Jacky Cola
02:00 – Longdring Jacky Cola
02:30 – Longdring Jacky Cola

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich wurde wohl schon bei den losfahren (von der Polizei) gesichtet, da mich die Polizei am Bahnübergang (Radweg, der nicht auf der Straße verläuft) abgefangen hat. Ich bin 1,5 km gefahren und wollte insgesamt 3,6 km fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, da ich bereits im Club von Stuhl gefallen bin (wurde mir berichtet) und ich keine Erinnerungen an die Fahr an sich habe. Laut Polizei fuhr ich in Schlangenlinien. Selbst habe ich die Entscheidung schon getroffen gehabt, bevor ich angefangen hab zu trinken.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Es war von vornherein klar, dass ich danach mit dem Fahrrad heimfahre. Und auch nicht das erste mal, dass ich alkoholisiert Fahrrad gefahren bin.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Vorher bin ich noch nicht aufgefallen aber war mit dem Fahrrad auch alkoholisiert unterwegs. Mit dem Auto nicht. Hier war für mich eine klare Grenze.

7.
Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ein Alkoholkonzentration, wo ich nicht mehr in der Lage war richtig zu fahren würde ich auf 5x schätzen (3 sind mir nach längeren überlegen eingefallen) sagen. Alkoholisiert aber häufiger (z.B. nach dem Handball Donnerstags) Sicher 50x.



Exploration


8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Auf einer Geburtstagsparty von einer Klassenkameradin (mit 14 Jahren). Hier habe ich zwei Bier getrunken und war davon sehr betrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ja Phasenweise. Es gab eine Zeit, in der Hauptschule (mit Ende 15-16) wo ich viel draußen war und regelmäßiger getrunken haben (1-2 x in der Woche). Meistens haben wir uns einen Sixer geteilt. Ich habe bevorzugt aber Mischgetränke getrunken. Hier wurden dann damals auch Alkopops (wenn dann ca. 2 Getränke davon) getrunken. In der 9. Klasse war ich mir dann nicht ganz sicher, ob ich in der A Klasse bleibe (die Klasse, welchen für die Werkrealschule vorgesehen war). Ich hatte Angst nur die Hauptschule zu machen. Mein Fokus hat sich auf andere Dinge gerichtet. Daraufhin hat der Konsum drastisch abgenommen. Beim beruflichen Gymnasium hab es auch immer mal wieder Partys. (Stufenpartys z.B.). Oft haben meine Eltern das Taxi gespielt. Ich habe Alkohol getrunken, war aber nicht so betrunken, dass es meine Eltern gemerkt haben (2-3 Bier 0,33). Hier hat sich das trinken auf die Wochenenden reduziert, beim Party machen (ca. 2x im Monat). Als ich meinen Führerschein hatte, war ich meistens Fahrer, da meine Eltern einen VW Bus hatten. Da habe ich natürlich nicht getrunken.
Im Anschluss habe ich ein FSJ gemacht. Während meines FSJ gab es auch vereinzelt Partys auf denen ich getrunken habe. Mitgezählt habe ich nie, immer nach Gefühl, wenn ich mich zu betrunken Gefühlt habe. Ich rechne 4 bis maximal 6 Bier 0,33 l. Hier kann ich mich aber an keine „Exzesse“ erinnern.
Im Studium gab es dann häufiger Studentenpartys. Gerade im ersten Semester meines Biostudium habe ich bestimmt 2-3 in der Woche Party gemacht. Der Konsum Betrug ca. 4-6 Bier 0,33 l. Alternativ habe ich auch ab und zu statt dem Bier einen Longdrink getrunken. Da ich aber sehr diszipliniert war, habe ich in diesem Semester nur eine Vorlesung verpasst. Wecker hat nicht geklingelt und ich hatte an dem Tag kein Alkohol getrunken. Hier war ich in der Regel mit dem Bus unterwegs (Studiticket). Nach den ersten beiden Semester gab es dann weniger Partys. ca. 2x im Monat. Die Alkoholmenge gering weniger als in den ersten Semestern (3-5 Bier 0,33l).
An der FH waren die Partys dann deutlich seltener. Aufgrund des Altersunterschied und viele Heimfahrer. Außerdem ist dann auch meine Freundin/jetzt Frau bei mir eingezogen. Hier hat der Alkoholkonsum stark abgenommen.
Es gab keine regelmäßigen Termine, aber schon Termine, bei denen klar war, dass Alkohol getrunken wurde. Hochschulsportturnier, Handballturnier, Musikfestivals, Apres-Ski, Besuch eines Alten Mitbewohner in Leipzig. Und spontan kam früher Partys dazu.
Gegen Ende meines FH-Studiums gab es dann aber eine regelmäßige Komponente für ca. 2 Monate dazu. Immer Donnerstags gab es im Anschluss des FH-Handball Bier. Das Bier wurde von allen bezahlt und einer hat es gekauft. Hier habe ich regelmäßig 2-4 Bier (0,33 l) getrunken. Ab 20:30 Uhr.
Auch während ich noch gearbeitet habe, bin ich öfters noch vorbeigegangen.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nach dem Sport (1x im Monat 1-2 Bier 0,33) mit Ausnahme der Zuspitzung (Hier habe ich regelmäßig 2-6 Bier (0,33 l) ), auf Sportveranstaltungen (ganztägig 6-12 Bier 0,33 4x im Jahr), auf Partys (4-12 Bier/Longdrink 0,33 1x im Monat).


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Getrunken habe ich überwiegend mit Kommilitonen, Mitbewohner und Leute vom Sport. Alleine oder mit der Familie nicht. Ganz ganz selten mit meiner Frau in geringen Mengen, wenn sie mit feiern war.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

In der Phase wo ich mehr getrunken habe unter anderem um Stress/Probleme zu vergessen. Meine Bachelorarbeit ging über ein Jahr. Sollte aber eigentlich nur sechs Monate gehen (drei Monate Vorpraktikum). Dann hatte ich echt scheiss, dass ich mein Studium nicht beende und exmatrikuliert werde.
Außerdem das Abschiednehmen von Studentenleben, dass so etwas später nicht mehr möglich ist. Nach diesem Training (lange Duschen mit Duschbier) danach noch draußen sitzen. Hier gab es dann auch Geselligkeit mit Studenten. Ohne den Alkohl erschien es mir falsch noch dazubleiben. Also um dazuzugehören (Gruppenzwang).
Auch die Gewohnheit beim Party machen zu trinken. Angefangen (15 Jahre) hemmungsbefreiend, um auf Partys zu tanzen oder Frauen anzusprechen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

wenig: Weniger Hemmungen, gelassene Stimmung.
Viel: Falsche Stärke, weil man viel vertragen hat (aus heutiger Sicht nicht mehr nachvollziehbar). Dazugehörigkeit, weil der andere auch einen Kater hat. Verdrängung von Problemen.
Kater, am nächsten Tag nicht leistungsfähig (sowohl körperlich, als auch kognitiv). Streit mit meiner Frau. Erinnerungslücken und nicht zu wissen, was mit dem eigenen Körper passiert ist. Einmal wurde ich z.B. im Schlaf auf einer Party angemalt.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Frau mag es nicht, wenn ich betrunken Heim komme und hat mich nach einiger Zeit darauf hingewiesen, dass ich weniger Trinken soll. Am Anfang meine ich noch, dass ich das ja bald eh nicht mehr kann und es ja jetzt noch ein paar mal machen kann. Daraufhin habe ich aber seltener getrunken.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Meiner Frau war es peinlich wenn ich betrunken war. Wenn ich getrunken habe, habe ich dann auf der Couch geschlafen, weil sie den Geruch nicht mag. Es kam also zum Streit der völlig unnötig war.
Durch den Konsum habe ich mit dem Kater viel Zeit verloren, die ich lieber mit anderen Sachen verbracht hatte.
Durch den verantwortungslosen Umgang mit Alkohol habe ich meine Gesundheit auf Spiel gesetzt und hätte damit anderen Leuten großen Schaden anrichten können. Ich kann von Glück reden, dass nichts Ernstes bei den Trunkenheitsfahrten mit dem Fahrrad passiert ist.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Während dem Studium bin ich vor allem in den ersten zwei Semestern auf viele Partys gegangen. Die Freiheit nicht mehr bei den Eltern zu wohnen und tun und lassen zu können was man will, hat dazu geführt, Sachen mit Freunden zu machen. Es ist Schade, dass dies so mit Alkohol verbunden ist. Ich beneide die Kommilitonen, die diese Freiheit anders erleben konnte und sich voll Ihren Interessen widmen konnten. Vor allem jetzt wo ich durch meinen Nachwuchs deutlich weniger Zeit habe, würde ich mir wünschen, mehr für mein Hobby (elektronische Schaltungen, Basteln, Sport) machen zu können.
Die unmittelbare Phase vor dem Ereignis, war mit Zukunftsängsten belegt. Erst habe ich lange darum gebangt, mein Studium zu beenden und dann war ich in einem Job. Bei dem ich mit den Aufgaben unglücklich war (ich habe mittlerweile gekündigt).
Zu dieser Zeit ist auch noch meine Oma gestorben und das „sorgenfreie“ Leben als Student war zuende und ich habe diesen Lebensabschnitt noch nachgetrauert.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Tatsächlich ist das einige male in meinem Leben passiert. Einmal mit 16 (daraufhin habe ich nur noch sehr wenig Alkohol konsumiert) Die hat sich dann nach Jahren langsam wieder gesteigert. Einmal während meines Erststudiums und dann während dieser Zeit zwischen Ende meines Studiums und Anfang meines neuen Jobs hatte ich auch 3 Filmrisse.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein ich habe nur nach dem Ereignis am 14.09.2018 eine Trinkpause eingelegt. Ansonsten habe ich nur sehr stark reduziert.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher: unproblematischer Partytrinker, der nicht Häufig trinkt Da ich wie mein Umfeld auch auf Partys getrunken habe und es auch so bei anderen gesehen hatte oder sogar noch dazu ermutigt wurde.
heute: muss ich sagen, dass es durchaus Leute gab die so viel oder auch deutlich mehr als ich getrunken haben. Aber es gab eben auch viel, viel, viel mehr, die nicht so viel Getrunken haben. Daher finde ich das ganze nicht mehr unproblematisch. Gerade durch die Regelmäßigkeit und dem teilweise hohe Konsum habe ich meine Gesundheit gefährdet und die folgen hätten schlimm ausgehen können. Ich habe nicht jede Gelegenheit zum Trinken genutzt aber viele und zu hohe Mengen konsumiert.


 

Bob

Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

1x im Monat → 12x im Jahr. Zwei Trinkeinheiten (2x 0,33 Bier) oder bei Harten Alkohol maximal 1 Schnaps und 1x Bier.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

12.03.2020 2 Bier 0,33 l. Ein Kumpel kam vorbei und hat seelischen Beistand gebraucht (Trennung)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ich habe an Silvester alkoholfreies Biermischgetränk mit meiner Frau gehabt und dem Besuch gehabt. Es war aber im Vorfeld klar, dass wir alle kein Alkohol trinken wollen und etwas spritziges zum anstoßen was nicht zu süß ist, wurde gesucht.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich sehe Alkohol als Genussmittel, den ich mir ab und zu mal gönnen möchte.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich sehe dass ich meinen Konsum aber einer Gewissen Menge nicht mehr in Grenzen halten kann. Dieses Alkoholproblem kann schlimme Konsequenzen für mich und andere haben, die ich nicht mehr eingehen will.
Die Erfahrung auf mehreren Feiern haben gezeigt, dass es ohne Rausch genauso spaßig ist und ich sehe gar keinen Grund mich zu betrinken. Zumal es dann auch keinen Kater mehr gibt und ich mich besser fühle.
Zur Lösungen von Problemen führt Alkohol natürlich nicht. Meine Probleme gehe ich jetzt aktiv an und überlege mich mögliche Lösungswege, mit dem Worst-Case Senario. Da Steht der Alkohol nur im Weg.
Ich muss mich bei niemanden beweisen, wie viel Alkohol ich vertrage und habe gelernt nein zu sagen. Nicht nur beim Alkohol. Auch habe ich das Gefühl, dass meine Sturm und Drangphase vorbei ist und ich nicht mehr austesten muss.
Es gibt auch nicht mehr die Anlässe zu trinken.
Warum nicht eher?
Ich wollte mich damit nicht befassen und die negativen Auswirkungen habe ich verdrängt.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Am Anfang (nach dem 14.09.2018) habe ich noch nicht mit einer MPU gerechnet. Ich hatte für mich beschlossen nicht mehr mit dem Fahrrad zu fahren, wenn ich was getrunken habe. Also so, wie ich es bisher auch mit dem Auto gehandhabt hatte (War ja doch eine Hohe Strafe für mich). Vor allem nach den Schulden vom Studium. Dass ich komplett orientierungslos war und was hätte passieren können, wollte ich mir wahrscheinlich nicht eingestehen.
Mit dem Abschnittswechsel und der Schwangerschaft meiner Frau gab es viel weniger Trinkgelegenheiten. Es gab dann nochmal eine Situation, wo ich einen Freund besucht habe und auch 6 Bier 0,33 l getrunken habe. Hier habe ich dann das erste mal gemerkt, dass ich das gar nicht mehr will und es mit weniger Alkohol besser ist und mich bewusst dazu entschieden das Thema aufzuarbeiten.
Ich hatte bereits im Dezember einen ersten Beratungstermin beim Verkehrspsychologen. Infolge dessen fand ich es aber doof, was er gesagt hat und konnte mir selbst noch nicht eingestehen, dass ich ein Alkoholproblem habe.
Die eigentliche Umstellung war kein Problem. Da meine Frau schwanger war durfte sie ja auch nicht trinken und der kontrollierte Konsum hat sich auf ca. 2x im Monat reduziert. Daraufhin hatte ich mich entschieden eine komplette Trinkpause einzulegen (siehe Nachweis Haarprobe). Ich habe 5 Monate komplett (auch um die Sicherheit beim Test nicht zu Gefährden) verzichtet. Es war schön keinen Kater zu haben und auch zu sehen, dass ich nichts Vermisst habe. Es gab zwei Situationen, bei der ich es nicht so toll fand, komplett drauf zu Verzichten. Diese beziehen sich beide auf Speisen, welche Alkohol beinhalten.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich musste Erstmal lernen an stellen zu Verzichten, wo ich mich früher auch überreden lassen hatte. Mittlerweile hat es mein Freundeskreis akzeptiert und ich habe auch keine Scheu gegenüber Fremden den Verzicht zu verkünden. Mein Leben hat sich vor allem merklich durch meinen Nachwuchs geändert und daher ist es schwer die Folgen des Alkoholkonsums herauszuarbeiten. Es wäre jetzt total unangebracht betrunken heim zu kommen mit dem Kind Zuhause. Ich bin Glücklicher, da ich meine Energie darauf verwende meine Probleme zu Verarbeiten, statt sie zu verdrängen. Es würde sicherlich zu viel Streit mit meiner Frau kommen, wenn ich immer noch betrunken heimkommen würde.
Beim Handball werde ich öfters noch gefragt ob ich nicht was trinken will, sage aber konsequent nein. Hier habe ich keine negativen Auswirkungen gemerkt. Sonst habe ich mir mein Trinkverhalten im Alltag nicht anmerken lassen.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Die Gefahr ist sich mit der Zeit das Alkoholproblem auszureden. Ich versuche es mir immer wieder zu vergegenwärtigen und weiß, dass es nicht verschwindet. Klare Regeln (zwei Trinkeinheiten) helfen hier, an denen ich auf jeden Fall festhalten werde. Der neue Lebensabschnitt hilft mir sicher dabei auch, darf das ganze aber nicht verharmlosen. Es wird sicher auch wieder das Skiwochenende mit Apres-Ski oder der gleichen geben. Bei diesen Gelegenheiten verzichte ich komplett auf Alkohol (ist vor kurzem erst auf einer Hütte von der Arbeit passiert). Ich habe mich inzwischen an das Verzichten und neinsagen gewöhnt und bin sogar stolz drauf nicht zu trinken. Eigentlich trinke in nur in Anwesenheit von ganz bestimmten Personen und die Wissen über meine Problematik Becheid und unterstützen mich dabei auch.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ich habe darüber lange nachgedacht. Es gibt die Gefahr ,gerade auch durch meine Freizeitgestaltung Handball, wieder mehr Regelmäßigkeit in das Trinken zu bekommen und diese vermeide ich konsequent. Ich trinke nach dem Training nicht mit und auch nicht nach dem Spiel in der Kabine. Hier trinke ich nur Spezi, falls es gekauft wurde. Schmeckt mir eh besser. Durch das langsame trinken könnten sich die Gelegenheiten erhöhen. Aber ich will weder Party machen, noch schmeckt mir der Alkohol im Alltag. Daher habe ich versucht mir das Worst-Case-Szenario auszumalen. Trennung mit meiner Frau + Kindentzug oder einen Unfall der mein Lebensglück stark einschränkt. Da ich meine Probleme aber heute ganz anders angehe, das Alkoholproblem kenne und auch dazu bereit bin mir von außen Hilfe geben zu lassen kann ich es mir nicht vorstellen. Das Geht allerdings nur solange ich mir der Gefahr meines Alkoholproblem bewusst bin.
Ich habe mir zwei Briefe geschrieben. Einen für den Moment, falls es mir schlecht gehen sollte. Um mir dann konkrete Hilfestellung zu geben und einen den ich mir jedes Jahr am 14.09 anschaue um dann zu bewerten, was sich im Bezug auf meinen Alkoholkonsum geändert hat. Auch mit der Beurteilung wann ich mir Hilfe suchen sollte.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trenne jetzt Fahren und Trinken strikt und nicht mehr nur Autofahren und Trinken und kläre vorher ab, wie ich Nachhause komme. Zur Not habe ich jetzt in der Vergangenheit auch das Taxi genommen oder bin gelaufen. Das ist dann halt der Preis, wenn ich Trinke. Da hab ich es mir in der Vergangenheit absichtlich einfacher gemacht. Früher war es „ich lasse das Auto stehen“ und nimm dafür das Fahrrad.
Außerdem trinke ich nicht mehr die für mich gefährlichen Mengen an Alkohol.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich bin froh, dass ich mich mittlerweile kritisch mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Wenn ich damals nicht angehalten wurden wäre. Wurde ich heute noch von Feiern mit dem Fahrrad heimfahren.
 

Bob

Benutzer
Ich aktualisiere diese Angaben nochmal
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1:82
Gewicht: 87
Alter: 31

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 14.09.2018
BAK: 1,77
Trinkbeginn: 22:30
Trinkende: 3:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:05

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben Ja:
Hab ich neu beantragt: Ja, MPU ist morgen. Sehe gerade eher schwarz.
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Laut telefonischer Auskunft sind keine Einträge vorhanden
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):


Das Gutachten soll die Frage klären, ob aufgrund der Hinweise auf Alkoholmisbrauch (Verkehrsteilname mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug unter erheblichem Alkoholeinfluss) auch zu erwarten ist, dass Sie zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen werden und/oder ob als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vorliegen, die das sichere Führen ein Kraftfahrzeuges in Frage stellen.

Bundesland: BW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja ca. 1x im Monat -< 12x im Jahr
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja für 3 Monate vom 11.09.2019 0,007 ng/mg
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:

16.11.2017: GOT 15 U/l, GPT 22U/l, Gamma-GT: 21 U/l


3.12.2018 GOT 26 U/l, GPT 26 U/l, Gamma-GT 22U/l


5.12.2018 0,9 % CDT
30.01.2020 0,9% CDT


Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja
Selbsthilfegruppe (SHG): heute, von der Suchtberatung
Psychologe/Verkehrspsychologe: Dipl.Soz.Päd. von der Suchtberatung, ist also kein Verkehrspsychologe, reicht das?
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU

Schon eine MPU gehabt? Nein


Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 

Bob

Benutzer
:eek:

Sorry, aber so kurzfristig wird das mit dem Kommentieren nichts. Ich kann dir daher nur noch gutes Gelingen wünschen.

Ja das Dachte ich mir schon.


Was hast du denn vom 9. August 2019 bis gestern gemacht. :smiley2204:
Dann man viel Glück !
Abstinenznachweis für 3 Monate und wenig getrunken. Termine bei der Suchtberatung und Gruppengespräche.


Ich berichte dann, wenn ich das Ergebnis habe wie es war. Könnte ihr den Beitrag vielleicht noch so lange auf unsichtbar stellen? Lief aber ganz gut.


Da das Ergebnis nun vorliegt, wurde der Thread wieder freigeschaltet *Nancy*
 
Oben