Verkehrsunfall-Erfahrung

Juicy

Erfahrener Benutzer
Hey Leute,

ich schreibe jetzt mal meine neuste Erfahrung mit Verkehrsunfällen..
Gestern kam ich mit meiner Freundin aus dem Urlaub zurück und uns bot sich 100 meter vor unseren zu Hause ein grausiges Specktakel..

-> eine Frau wurde an einem Zebrastreifen angefahren und sehr sehr schwer verletzt.

Meine Freundin und ich waren Ersthelfer, ich kümmerte mich um die Frau und meine Freundin sicherte die Unfallstelle.
Einige Sekunden später kam ein Mann dazu der mir half die Frau stabil hin zu legen.
Die Frau blutete am ganzen Kopf und aus den Ohren und hat nach Luft gerungen. Kurz darauf wurde sie bewusstlos. Wir stellten fest das ihr Bein in einem komischen 90grad Winkel vom Körper weg stand und sehr stark blutete.
Unschwer zu erkennen ging es der Frau sehr schlecht.

Nicht lange dann traf auch endllich der RTW ein und wir konnten erstmal durchatmen. Sie schnitten der Frau die ganzen klamotten vom Leib, intubierten sie und fingen an Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten.
Wir haben dann eine Decke gehalten um die Sicht zu versperren weil die ganzen Gaffer einfach nicht gehen wollten. Kurze Zeit später kam der Notarzt und die Polizei, das übliche prozedere und wir durften gehen.

All das zu sehen hat mich in dem Moment nicht sehr gestört, aber wo ich zu Hause zur Ruhe gekommen bin, habe ich festgestellt wie schnell sowas gehen kann ein Menschenleben zu gefährden.
Ich musste erschrocken feststellen, was ich damals für Glück hatte und das "nur" Blechschäden entstanden sind. Ehrlich gesagt lief es mir eiskalt den Rücken runter.
Das Erlebnis hat mich auf jeden Fall noch mehr zum Nachdenken angeregt.

Nichts desto trotz hoffe ich das es ihr gut geht.. Juicy
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Traurige Geschichte, die du wahrscheinlich nicht so schnell vergessen wirst.
 

Juicy

Erfahrener Benutzer
Auf keinen Fall, das war ein starkes Stück..... ich hoffe nur meine Freundin verdaut das..
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Juicy,

habe deinen Beitrag eben erst gelesen und bin ziemlich erschüttert....:smiley8:
Geht es euch soweit gut?

Ich habe diese Beiträge mal hier herüber kopiert, da für den Fall einer weiteren "Gesprächsteilnahme" dieser Bereich besser dafür geeignet ist.

Du hast geschrieben, dass die Frau an einem Zebrastreifen angefahren wurde? Weiß man denn etwas über den Unfallfahrer?:smiley2204:
 

Juicy

Erfahrener Benutzer
Hi Nancy :smiley5:

Geht es euch soweit gut?

Ja, uns geht es gut.. Ich habe das relativ schnell verdaut.. Ich war zu dem Zeitpunkt auch schon voll im Prüfungstress (Gesellenprüfung) und hab das ganze schnell wieder vergessen.. Meine Freundin hat ein bisschen gebraucht, weil das ganze echt übel aussah.. Aber es geht jetzt wieder ein bisschen..

Du hast geschrieben, dass die Frau an einem Zebrastreifen angefahren wurde? Weiß man denn etwas über den Unfallfahrer?

Die Unfallfahrerin (29) war am Unfallort.. Sie stand aber wie fest gewachsen neben ihren Auto wo wir ankamen..
Die Frau stand extrem unter Schock.. Was verständlich ist..
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Das die Unfallfahrerin unter Schock stand ist verständlich....trotzdem muss es wohl ihr Verschulden gewesen sein, da Fußgänger an einem Zebrastreifen ja bekanntlich das Vorrecht haben....:smiley2204:

Ich hatte mich nur gefragt, ob der Unfallverursacher vllt. nicht ganz nüchtern war....
 

Juicy

Erfahrener Benutzer
Ich hatte mich nur gefragt, ob der Unfallverursacher vllt. nicht ganz nüchtern war....

Sie war defintiv nüchtern.. Meine Freundin ist sich da 100% sicher, sie hat sich nämlich um die Unfallfahrerin gekümmert..
Die Fahrerin soll immer wieder gesagt haben, dass sie das Unfallopfer nicht gesehen hat..

Ganz ehrlich? Ich glaube dass der Unfallfahrerin sogar! Weil-> an diesen Abend war es schon dunkel, es hat genieselt (Sprühregen) und der Asphalt hat die Lichter von den Autos sehr stark reflektiert, also man wurde geblendet.
Der Zebrastreifen ist auch sehr hell ausgeleuchtet, so dass man zu diesen Abend wirklich genau hingucken musste um was zu sehen.

Was ich nicht verstehe: ich habe gelernt an einem Zebrastreifen so heran zu fahren, das man immer DAVOR zum stehen kommt wenn man bremst. Das Auto, ein Golf, stand 2- 2 1/2 Fahrzeuglängen hinter dem Zebrastreifen, die Frau lag auch nochmal 2-3 Meter vor dem Auto.. Ich wiege sportliche 96Kg auf 1,90m, die Frau die angefahren wurde hatte noch ein paar Kilo mehr drauf als ich (sie war auch noch groß), da kann man sich ja ausmalen mit was für einer Geschwindigkeit und Wucht sie getroffen wurde.. Das hat sich auch an dem Unfallauto wiedergespiegelt und an den zu sehenden Verletzungen..

-> Die Unfallfahrerin war eindeutig viel zu schnell.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
-> Die Unfallfahrerin war eindeutig viel zu schnell.


Das sehe ich genauso. Selbst wenn das Opfer unvermittelt über den Zebrastreifen gelaufen wäre, hätte die Fahrerin noch anhalten müssen, da an einem Zebrastreifen besondere Sorgfaltspflicht gilt. Da wird womöglich ein Ermittlungsverfahren auf sie zukommen, welches nicht nur "reine Formsache" ist....:smiley2204:
 

Juicy

Erfahrener Benutzer
Da wird womöglich ein Ermittlungsverfahren auf sie zukommen, welches nicht nur "reine Formsache" ist....

Da gebe ich Dir Recht. Ich sehe das genau so.
und alleine schon die Formulierung "reine Formsache" finde ich eine bodenlose Frechheit den Familienangehörigen gegenüber..
Zumal es klar ist wer Schuld hat.
 
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