Ich habe nun den großen Fragebogen hier aus dem Forum ausgefüllt und würde mich freuen wenn ihr mir eure Meinungen dazu sagen könntet bzw was ich daran ändern/verbessern könnte!
Liebe Grüße,Postmaschine
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Meine TF war am 24. Juni 2012. Ich und ein Freund halfen durch Zufall bei einer Bekannten bei einem Umzug,die mir nur flüchtig bekannt war. Nach getaner Arbeit saßen am Abend alle,etwa 6 Mann noch gemeinsam auf dem Hof. Gegen 1 Uhr trank ich dort mein erstes Bier,es folgten 2 weitere und 2 Pfefferminz Likör 0,4L. Etwa um 4 Uhr war dort Feierabend und ich und mein Freund fuhren 'aus langerweile' noch mit meinem Auto los. Wir fuhren anfangs zu ihm und holten noch Whiskey. Auf der Fahrt trunk ich davon 200ml. Es ergab sich so das wir in die nächstgelgene Stadt fuhren,gute 20km. Dort angekommen waren wir erst an der Tankstelle und kauften dort weiteres Bier,wovon ich insgesamt noch 3 Stück trank. Anschließend wollten wir eigentlich zurück,sind noch in die Innenstadt gefahren und trafen durch Zufall einen Freund am Marktplatz. Ich stellte mein Auto direkt dort vor einer Diskothek ab,wo anscheinend gerade Feierabend war und Securitys standen,die offentsichtlich erkannt haben das ich alkoholisiert war. Wir verbrachten etwa eine halbe Stunde dort,bis ich mein Auto auf einen nahgelegenen Parkplatz umstellen wollte. Ich fuhr auf den Parkplatz und direkt links auf dem ersten Stellplatz stand eine Polizeistreife. Ich versuchte locker zu bleiben und fuhr bis ans Ende des recht großen Parkplatz und parkte ein. Die Polizei fuhr mir aber hinterher,stellte sich neben mich. Als ich ausstieg sagten sie mir das sie einen Alkoholtest machen möchten,da sie den Verdacht haben das ich alkoholisiert bin. Zu diesem Zeitpunkt war es etwa 6:30. Mein Promillewert lag bei 1,86. Insgesamt habe ich bei meiner TF knappe 35km mit dem Auto zurück gelegt.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Erster Alkohol - 1 Uhr Letzter Alkohol - 6:30 Uhr
3x0,5L Bier mit 4,9%
2x0,04L Pfefferminzlikör mit 20%
200ml Whiskey mit 35%
3x0,33L Mixbier mit 5%
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Als mich die Polizei kontrollierte habe ich knappe 30km zurück gelegt. Insgesamt wären es etwa 50km gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja,ich fühlte mich in dem Moment noch in der Lage Auto zu fahren, was aber natürlich nicht der Fall war,da ich das durch meinen hohen Alkoholpegel gar nicht mehr realistisch einschätzen konnte und mich dadurch auch völlig selbst überschätzte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Leider gar nicht. Aufgrund der alkoholbedingen verfälschten Selbstwahrnehmung,verschwendete ich auch gar keinen Gedanken daran,das ich mit meinem Handeln
mich und erst recht auch andere in Gefahr bringe.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja,ich habe desöfteren alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen,aufgefallen bin ich dabei aber nie.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Eine genaue Zahl ist natürlich schwierig zu sagen,aber grob geschätzt waren es denk ich mindestens 200 mal,für mich war es sogesehen schon normal.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meine allererste Erinnerung die ich an Alkohol habe,bzw wie ich ihn wahrgenommen hab war mit 6 Jahren. Ich kann mich erinnern das wenn ich immer die Treppe in unserem Haus abends hoch gekommen bin,man konnte direkt ins Schlafzimmer schauen, mein Vater öfters beim Fernsehen abends eine Bierflasche auf dem Nachttisch zu stehen hatte. Außerdem wurde auch immer zu Grillfesten wenn Familie oder Freunde da waren getrunken.
Selber bewusst habe ich das erste mal mit 11 Jahren getrunken. Wir hatten gemeinsam mit Familie gegrillt und ich hatte mir heimlich ein Bier geklaut und hinterm Schuppen getrunken,aus Neugierde wie es schmeckt. Ich nahm nur einen kleinen Schluck da es mir alles andere als schmeckte. ich kann mich daran sehr gut erinnern,da mir das Bier als ich widerkam vor allen erwachsen auf Steinen runtergefallen ist und kaputt ging.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Meine Alkohol Karriere begann sehr früh.Die ersten Erfahrungen mit Freunden hatte ich bereits mit 13 Jahren gemacht. Dort hatte ich bereits einen Aussetzer,wo ich in's Krankenhaus musste,aufgrund einer Alkoholvergiftung. Es war das erste Mal das ich alleine mit Freunden trank und ich unterschätzte die Kraft und Wirkung des Alkohol extrem.
In dem Alter mit 13,14 Jahren war es interessant,ich fühlte mich erwachsen,ich wollte dazu gehören und die Wirkung des Alkohol war natürlich auch sehr
angenehm auf eine Art und Weise.Ich war lockerer,lustig und hatte Spaß. Wir trafen uns in dem Alter am Wochenende und tranken hauptsächlich Radler,ich für mein Fall an einem
Tag vllt 3 Stück. Mit 14/15 stieg der Alkoholkonsum schon um einiges bei mir,getrunken wurde immernoch größtenteils Radler/Diesel am Wochenende,aber schon
um einiges mehr,an einem Abend vllt 6. Mit 15 ging es dann auch langsam mit Schnaps los und selten auch alleine zu Hause ein oder 2 Radler.Mit 15 und
16 hatte ich eine relativ schwierige Zeit,ausgelöst durch die Trennung von der ersten richtigen Freundin,weshalb ich auch 2 mal stationär untergebracht war.
Diese Aufenthalte rüttelten mich etwas wach,doch nach der Entlassung änderte sich am Alkoholkonsum nicht viel. Ich trank auch öfters zu Hause Pils und am
Wochenende eigentlich immer,da denn auch Schnaps dazu. Meinen Realschulabschluss schaffte ich trotzdem. Nach diesem fing ich an mein eigenes Geld zu
verdienen,was nochmal mir einen Schub gab,was den Alkohol angeht. Mit 17/18 begann ich auch des öfteren alleine zu Hause Schnaps zu trinken. Dies
wurde immer schlimmer bis ich 19 jahre alt war
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
13 - 14 Jahren = 2 mal im Monat, am Abend 2 Stück
15 - 16 Jahren = jedes Wochende,selten unter der Woche - etwa 6 Radler oder auch mal Pils, ab und zu Schnaps(Goldkrone oder Strohtmann) am Wochende 200ml
16 - 17 Jahren = jedes Wochende, desöfteren unter der Woche zum Feierabend Pils bis zu 3 Stück, am WE verstärkt Radler oder Pils,bis zu 10 am Abend und verstärkt Schnaps (Goldkrone/Strohtmann, halbe Flasche)
18 - 19 Jahren = sehr regelmäßig, fast überwiegend Schnaps,an manchen Tagen bis zu einer Flasche Wodka, mindestens 4 mal die Woche
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Als ich begann Alkohol zu trinken mit 13 Jahren nur mit Freunden bis ich etwa 15/16 war. Da kam es die ersten Male auch schon vor das ich alleine zu Haus trank. Mit den Jahren wurde das immer mehr zur Gewohnheit. Am Wochenende trank ich immer in Gemeinschaft mit Freunden. Ab meinem 18ten Lebensjahr dann schon sehr vermehrt zu Hause und meistens hochprozentiges.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Ich bin ein Problemtrinker,sprich zu starken Konsum kam es verstärkt wenn ich Probleme hatte, besonders auffällig
wenn Gefühle im Spiel waren, da ich nur schwierig damit umgehen konnte bzw es nur bedingt gelernt habe. Meine Eltern
beschrieben mich seitdem ich lebe,also bereits als Kleinkind im Umgang mit Menschen recht kalt.
Meine Kindheit und Schulzeit lief anfangs komplikationslos,ich hatte keinerlei Probleme,war immer einer der Klassen-
besten und hatte viele Freunde und war beliebt. Sogesehen hatte ich etwa bis zur 8ten Klasse,sprich mit ca 13 Jahren
nie größere,nennenswerte Probleme, speziell was Gefühle angeht.Bis dahin hatte ich ein gutes Verhältnis zu mein Eltern,
sowie zu meinem älteren Bruder. Als ich in die Pubertät kam, machte sich bei mir ein starkes Verlangen nach
Alleinbestimmung und eigener Autorität breit. Ich war der Ansicht das ich meine Erfahrungen im Leben auf eigene Faust
machen muss und über alles selber entscheiden kann in meinem Leben, wielange ich draußen bleibe, mit wem ich meine
Zeit verbringe,was ich aus meinem Leben mache usw. Mit diesem Verhalten bin ich nach und nach auf immer mehr Konfron-
tation gestoßen in meinem Elternhaus,was vermehrt und regelmäßig zu Streit gesorgt hat und auch zu körperlicher
Gewalt.Ich war zu diesem Zeitpunkt geistlich noch nicht reif genug,um einzusehen das meine Eltern es nur gut meinten,
wenn sie mir Regeln aufboten, es nur gut meinten mit mir und wie ich heute weiß auch recht hatten und richtig handelten.
Ich hatte schon immer ein gesundes Selbstvertrauen und wollte mich nicht unterkriegen lassen,auch wenn ich körperlich
unterlegen war. Es kam zu einem Machtkampf sozusagen zwischen mir und meinen Eltern/Bruder und ich stand da als
Einzelkämpfer. Ich sah meine Eltern als Feinde/Gegner an,die mir alles nur vorschreiben wollen. Mit der Zeit verhärteten
sich immer mehr die Fronten,ich kapselte mich von dem Familienleben ab und man lebte nur noch nebenher. Ich war
sogesehen allein,obwohl ich es nicht wahr und musste mit allem selber klar kommen und es mit mir ausmachen. Reden allgemein
war mit meinen Eltern so gut wie kaum möglich, was mich eigentlich im Inneren sehr traurig machte, ich aber nirgends
zugab oder offenlegte, da ich sonst mein Stolz verlieren könnte und ein 'gefallener Einzelkämpfer' wäre. Kommunikation
fand also so gut wie gar nicht mehr wirklich statt und diese Phase streckte sich über einen langen Zeitraum,etwa von 13
bis 17 Jahren,also in der Pubertät, in einer Zeit in der man sich erst richtig entwickelt und die ersten 'wirklichen'
Probleme auftauchen, habe ich durch das schlechte Verhältnis in meinem Elternhaus verpasst zu lernen,wie man mit Schwierig-
keiten und Problemen umgeht. Das es einem auch mal schlecht geht,man traurig ist,sich einsam fühlt und das alles
menschlich und keinesfalls etwas ist,was schlecht ist oder was einem unangenehm sein sollte. Die Pubertät ist ein
prägender Lebensabschnitt,indem ein Mensch seine Persönlichkeit entwickelt und welches man im späteren Alter wider-
finden wird.
Ich habe Alkohol genutzt um Probleme weg zu trinken, da es mir unangenehm war auch mal Schwäche und negative Gefühle
wie Trauer,Einsamkeit oder Ablehnung zu kompensieren. Ich habe diese Emotionen gar nicht erst an mich rangelassen,
ich wollte sie nicht wahrnehmen da ich keine Ahnung hatte wie ich damit umgehen soll und habe sie somit im Alkohol
ertränkt.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol war ich locker,offen,enstpannt,redseelig und euphorisch.
Bei viel bzw zu viel Alkohol war ich eher das komplette Gegenteil. Ich war in mich gekehrt,nachdenklich,teilweise
traurig.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Eltern machten mich frühzeitig bereits auf meinen Alkoholkonsum aufmerksam,da sie häufig mit bekamen wie ich
stark alkoholisiert nach Hause kam am Wochenende oder nach der Arbeit direkt ein Bier aufmachte.
Auch meine damalige Freundin brachte das Thema mehrfach zur Sprache und es kam deshalb auch immer wieder zu Streit
und schlussendlich auch zur Trennung.
Ich nahm zu dem Zeitpunkt damals aber diese Hinweise nicht wirlich ernst, da ich schon ziemlich Tief in dem SUmpf
drinnen steckte,mir einredete das ich doch alles unter Kontrolle hätte und ich sah jeden der mir den Alkohol
ausreden wollte auch geringfügig als Feind. Mir waren die zahlreichen negativen Folgen die der Konsum für mich
brachte noch nicht und sah daher auch keinen Grund das trinken sein zu lassen.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Der Alkohol hat sich auf mein gesamtes Leben in sämtlichen Bereichen negativ geäußert. Angefangen hat es bereits in
der Schule,das man nachlässig wurde und schlechte Noten schrieb. Aber auch im späteren Leben. Auf Arbeit war ich häufig
nicht voll einsatzbereit bzw nicht in der Lage 100% zu bringen. Ich kam desöfteren noch mit reichlich Restalkohol
zum Dienst,mir ging es schlecht,ich hatte Kopfschmerzen und mir war unwohl,als wenn ich mich übergeben müsste.
Außerdem kam es in meiner damaligen Beziehung immer wieder zu Streit,einerseits hatte der Alkohol für mich damals
schon so einen hohen Stellenwert das ich ihn nicht weglassen wollte, und andereseits dachte ich nicht das meine
Freundin sich irgendwann deshalb wirklich von mir trennen würde,was später aber dann passierte.
Der Alkohol wirkte sich auch auf meine Freizeit und Freundeskreis auf. Ich wurde recht gleichgültig,unternahm nur noch
wenig und wenn nur alkoholisiert. Alte gute Schulfreunde hatte ich immer weniger,ich verbrachte meine Zeit eher
mit Leuten die auch viel Alkohol tranken,größtenteils arbeitslos waren und viel älter waren als ich. Man konnte
diese Leute auch nicht als wirkliche Freunde bezeichnen, ich suchte mir eher einfach Gesellschaft in dem der Fokus
auf dem Konsum liegt.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Die Spitze meines Konsums hatte ich etwa Anfang 2012 erreicht. Grund für mein verstärkten Konsum war zu diesem
Zeitpunkt die Trennung von meiner Freundin. Ich hatte aber schon bereits vorher eine hohe Gewöhnung an Alkohol,
hatte mich aber als ich mit ihr noch zusammen war einigermaßen versucht zusammen zu reißen. Als es dann zu der
Trennung kam, sah ich zu dem Zeitpunkt keinen Grund mehr warum ich nicht trinken solle wie ich möchte.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, dieses Problem hatte ich verstärkt. Es kam häufig dazu das ich einen Filmriss hatte,wie oft kann ich nicht zählen.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja,von November 2012 - November 2013.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich bin alkoholkrank, da ich nicht in der Lage bin wenn ich ein Bier trinken würde es dabei zu belassen.Dieses eine
Bier würde bereits mein Suchtgedächtnis wecken und ich hätte ein starkes Verlangen nach mehr Alkohol. Mit der Zeit
würde sich die Dosis dann langsam wieder steigern.
Damals sah ich mich nicht direkt als abhängig. Ich wusste später bereits selber das ich zumindest ein Problem habe,
aber als alkoholkrank hätte ich mich nicht eingestuft.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein,ich lebe abstinent.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 2.Juni 2014.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Weil ich weiß das ich nicht alkoholkrank bin und nicht bewusst mit Alkohol umgehen kann. Außerdem hat mir die Zeit seit meiner Abstinenz gezeigt,wieviel Vorteile
mir der Verzicht in vielen Bereichen meines Lebens bringt. Ich bin allgemein sehr viel ausgeglichener,optimistischer und zielstrebiger. Ich kann auf Arbeit
volle Leistung bringen,gehe mit einem guten Gefühl und klarem Kopf dahin. Auch in meiner momentanen Beziehung läuft es um einiges harmonischer und anders.
Ich gehe viel mehr auf meiner Partnerin ein,mir ist bewusst geworden wie wichtig das reden ist,vorallem mit meiner Partnerin und ich bin auch sehr dankbar
das ich solch eine Partnerin habe,die das auch so sieht. Es ist ein Geben und Nehmen. Und noch ein weiterer Punkt der mir sehr am Herzen liegt,das Verhältnis
zu meiner Familie bzw meinen Eltern. Ich pflege mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen. Es gibt keine Streits mehr,ich bin ihnen gegenüber offen,
besuche sie häufig und wir essen gemeinsam und ich kann mich mit Problemen die mir auf dem Herzen liegen offenherzig an sie wenden. Ich betreibe wieder mit
Freude Hobbys,am liebste Motocross was ziemlich zeitaufwendig ist,im Sommer gehe ich auch sehr gerne angeln mit einem Freund und in der Woche mache ich regel-
mäßig Kraftsport was mir einen guten Ausgleich gibt. Ich habe gelernt das ich Alkohol nicht benötige um ein glückliches,erfüllendes Leben zu führen und das
ich jedes Problem auch anderweitig RICHTIG lösen kann.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich wusste ja schon einige Zeit bevor ich anfing abstinent zu leben das ich ein großes Alkoholproblem habe und ich hatte schon selber zu Hause ein paar Mal
versucht auf den Konsum wenigstens für eine bestimmte Dauer zu verzichten,was aber spätestens nach einer Woche wider scheiterte,da der Druck zu groß wurde.
Ich hatte Angst zu Versagen,ich sah mit diesem Schritt einen riesigen Berg Anstrengungen und Anforderungen,dem ich dachte nicht gewachsen zu sein und allein
die Vorstellung war für mich unvorstellbar,nie wieder Alkohol zu trinken. Alleine konnte ich das nicht schaffen und mich schmissen immer wieder Probleme zurück,
wie die Trennung meiner Freundin,Probleme auf der Arbeit oder das Verhältnis zu mein Eltern zu Hause. Ich benötigte Abstand und einen klaren Kopf um das alles
meistern zu können und ein Problem nach dem anderen zu beseitigen. Es türmten sich mit der Zeit immer mehr Schwierigkeiten die hauptsächlich der Alkohol mit sich
brachte und ich fasste dann den Entschluss freiwillig stationär in ein Krankenhaus zu gehen. Dort als ich erstmal einen klaren Kopf bekam,wurde mir bewusst
das ich so ein Leben nicht leben möchte und es auch andere Möglichkeiten und Wege geben muss außer sich mit Alkohol zu betäuben.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Den entgültigen Absprung habe ich durch die Entgiftung geschafft. Die Zeit dort habe ich recht gut überstanden,da man unter Menschen war und Abstand von allem hatte.
Die eigentliche Prüfung war erst als ich wieder zu Hause war in meinem Alltag. Es fiel mir anfangs sehr schwer wieder zu Hause zu sein,da man das Leben noch
anders gewohnt war. Ich hatte in der Anfangsphase häufig Suchtdruck,da man immer wieder Bilder vor Augen hatte und es kannte wie man damals seinen Tag oder
bestimmte Situationen verbracht hat, setzte mich aber mit mir selber auseinander und reflektierte mich selber um nicht in alte Muster zu verfallen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Siehe Frage 23.