Alkoholfahrt mit 1,89 Promille - MPU im Februar/März

Postmaschine

Benutzer
Hallo erstmal an Alle!

Ich habe mich gerade hier neu registriert,da ich im nächsten Monat,oder evtl auch im März endlich meine MPU,hoffentlich positiv, hinter mich bringen möchte und hoffe auf kompetente Hilfe und Ratschläge um das Ganze möglichst gut über die Bühne zu bringen.

Ich hab erstmal den Fragebogen zur Übersicht ausgefüllt:

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe:1,75m
Gewicht:71 Kg
Alter: 22

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 24.06.2012
BAK: 1,86 Promille
Trinkbeginn: ca. 0 Uhr
Trinkende: 6:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 7:05 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 10 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: direkt auf der Wache
Hab ich neu beantragt: am 08.01.2016
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Bewährungsstrafe von 6 Monaten momentan
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Weiß ich noch nicht

Bundesland: Sachsen-Anhalt


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft: Nein
Ich lebe abstinent seit: Juni 2014

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja, seit November 2014.
Urinscreening ja/nein:Nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Vorbereitungskurs bei der Caritas
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Entiftungen damals und 2 abgebrochene Langzeittherapien
Keine Ahnung:

MPU
Datum: etwa Ende Februar/Anfang März
Welche Stelle (MPI): TÜV Nord oder Dekra
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: ---
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein



Ja,also ich habe seit November 2014 Haarscreenings gemacht, gebe jetzt im Februar meine 6te Probe ab und habe damit dann 18 Monate Absitnenz Nachweis. Außerdem habe ich einen Vorbereitungskurs bei der Caritas besucht.
Ich gehe als Abhängiger in die MPU.
Was könnt ihr mir noch für Tipps geben und was kann ich noch machen um mich auf die MPU gut vorzubereiten?

Liebe Grüße,
Postmaschine
 
Hallo Postmaschine,

willkommen in diesem Forum.

Mit "Tipps" würde ich mich schwer tun, da ich dazu viel zu wenig von dir und deiner Geschichte weiß...:smiley2204:

Einige Anmerkungen/Fragen:

Du schreibst von einer Bewährung bzgl. Straftaten (?) Kann das bei deiner MPU zu einer doppelten Fragestellung führen?

Da du deine Therapien beide Male abgebrochen hast, wird der GA dir genauere Fragen dazu stellen, warum dies geschah und ob du danach etwas unternommen hast, was dessen "ebenbürtig" ist. Es geht dabei nicht um Rechtfertigung, sondern es geht einfach um die Frage, warum du die Chance die eine Therapie bietet, nicht bis zum Ende genutzt hast.

Hattest du auf deinem Weg einen Psychotherapeuthen oder einen Psychiater an deiner Seite? Wenn ja - wie engmaschig war die Betreuung? Hast du eine aussagekräftige Bescheinigung dafür bekommen?

Wie intensiv war die Vorbereitung bei der Suchtberatung?

Nachweise über 18 Monate sind spitze - warum hast du keine SHG besucht?
 
Hallo erstmal an dich! :)

Also zwecks meiner Bewährung ... ob das für die MPU relevant ist, weiß ich nicht. Aber ich denke eher nicht, da die Tat in keinsterweise mit Alkohol in Bezug stand. Es war eine gefährliche Körperverletzung, Tat war im Januar 2014 und Verurteilung im Dezember 2014.

Zu meinen abgebrochenen Therapien ... also die erste war im November 2012, da war ich etwa 3 Wochen dort und die 2te im Juni 2015, da war ich nur für eine Woche etwa. Abgebrochen hab ich beide aus dem selben Grund, da ich mich nicht wirklich an dieses Gruppenleben gewöhnen konnte mit soviel Straftätern und Drogenabhängigen bzw das eine mal hat ich einen Regelverstoß begangen im Ausgang da ich mich mit meinem Zimmergenossen von der Gruppe entfernt hatte. Dies wurde dann durch jemanden gepetzt und an die große Glocke gehangen. Ich hatte mich da dann so rein gesteigert und aufgeregt, das ich das Ganze hingeschmissen hatte. Im Anschluss an meine erste abgebrochene Therapie 2012 bin ich seitdem, ab Dezember etwa bei einem Psychiater monatlich zum Gespräch, der mir auch eine Bescheinigung dafür geben wird, das ich stabil bin seit langer Zeit, keinen Suchtdruck habe etc. (Was sollte er noch in das Schreiben mit einbringen, was gerne 'gehört wird' bzw wichtig ist für den Gutachter?)

Wie erwähnt war ich in einem Vorbereitungskurs bei der Caritas für einen saftigen Betrag. Das ganze umfasste 10 Termine zu je 1 1/2h Unterricht. Es ging um den ganzen Theorie Teil zwecks Alkohol, TF Schilderung, Verhaltensänderung, Suchtkurve usw.

Eine SHG hab ich aus dem Grund nicht besucht, da es für mich schwierig ist dort hin zu kommen. Ich wohne in einem 'Klinik Dorf' wo es viele Kliniken gibt, auch speziell zwecks Sucht. Ich habe mich hier bereits informiert, es gibt zwar eine, aber die ist nur für Patienten direkt aus dem Klinikum.
In die Stadt zu kommen ist recht schwierig, da ich kein Fahrrad besitze und es zum nächsten Bahnhof 5 km sind.

Liebe Grüße
 
Du bist auf einem guten Weg, zwei Beiträge geschrieben und schon fünf Sterne. :smiley711: ... da werd ich meine Bewertung auch gleich mal abgeben. :zwinker0004:
 
Hallo!
Ja, hatte ich auch gesehen das irgendwer den Thread mit 5 Sternen bewertet hat. Warum man das jetzt bewusst runterziehen muss, kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Für konstruktive Ratschläge wäre ich weiterhin sehr dankbar!
 
Die wirst du bekommen Postmaschine. Leider bin ich heute zu spät dran, darum muss ich dich um etwas Geduld bitten, bis ich dir ausführlich antworten kann :smiley138:
 
Hallo, leider sieht das mit der Verurteilung wegen Körperverletzung doch etwas anders aus. Die FSS fordert ja Dein Führungszeugnis an und unterstellt anhand der Verurteilung ein aggressives Potential welches sich im Straßenverkehr auswirken könnte.
Somit dürfe da doch eine Mehrfachfragestellung im Raum stehen. SO hat mir das der Verkehrspsychologe in minem Fall erklärt. Bei mir sind auch verurteilte Körperverletzungen zu einer Aggessionsfragestellung herangezogen worden
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo nochmal, hier die genaue Fragestellung:
Ist trotz der auf Grund aktenkundiger erheblichen Straftaten und auf Grund von Anhaltspunkten für hohes Aggressionspotential entstandenen Zweifel an der charakterlichen Eignung nicht zu erwarten, dass der/die Untersuchte erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche strafrechtliche Bestimmungen verstoßen wird?
Sonst dürfte sich die Bewährungsstrafe nicht auswirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aha, gut zu wissen. Höre ich zum ersten Mal.
Wieviel Anzeigen waren es bei dir denn insgesamt wegen Körperverletzung?
War bei mir halt nur die eine Sache.
 
Hallo

Der Rafael hat leider recht, die FsSt kann dir aus deiner Körperverletzung einen Strick drehen, und es somit zur Doppelfragestellung kommen,
Ich bin auch mit einer ähnlichen Geschichte zur MPU, es kamm beim Antrag zum neuen FS zur Sprachen, hatte aber das Glück das es bei mir nicht zur Doppelfragestellung kam,
Es liegt am Sachbearbeiter was er daraus macht
 
Wer entscheidet denn über diese Fragestellung? Die Dame in der Fsst?
Bei mir waren es zumindest nur diese 1 Sache und die hatte auch nichts mit Alkhol zu tun.

@Nancy
Krieg ich von dir auch noch eine ausführlichere Antwort zu meiner Thematik? :)
 
Ja, bekommst du. Erstmal bin ich aber noch einem anderen User "verpflichtet". Hoffe auf dein Verständnis :smiley138:
 
Klar, kein Problem! Ist ja alles auf freiwilliger Basis und kostenlos hier ... solange du mich nicht vergisst. :)

Ich hatte heute einen Termin bei meinem Psychiater. Ich hatte ihm erzählt das ich wahrscheinlich nächsten Monat meine MPU angehen will und ob er mir ein kleines Schreiben aufsetzen kann, das ich seit Dezember bei ihm in Behandlung bin, stabil bin keinen Alkohol trinke usw.
Könnte mir solch eine Bescheinigung Vorteile bringen für eine positive MPU?
 
Hallo an die Postmaschine....:smiley138:

Ich möchte mal mit meinen Antworten der Reihe nach vorgehen, damit es hier nicht zu "unaufgeräumt" wird....:zwinker0004:

Hallo erstmal an dich! :)

Also zwecks meiner Bewährung ... ob das für die MPU relevant ist, weiß ich nicht. Aber ich denke eher nicht, da die Tat in keinsterweise mit Alkohol in Bezug stand. Es war eine gefährliche Körperverletzung, Tat war im Januar 2014 und Verurteilung im Dezember 2014.

Es könnte für die MPU durchaus relevant sein und....

Wer entscheidet denn über diese Fragestellung? Die Dame in der Fsst?

ja, im Endeffekt entscheidet dein SB darüber. Er handelt ja im Sinne der Prävention, soll heißen: welche Dinge müssen abgeklärt werden damit wir "Postmaschine" wieder auf die Straße lassen dürfen und er nicht andere Verkehrsteilnehmer gefährdet...

Bei mir waren es zumindest nur diese 1 Sache und die hatte auch nichts mit Alkhol zu tun.

Auch wenn du bei diesem "Vorfall" nicht alkoholisiert warst, so wird der Gutachter (sofern es zu dieser Fragestellung kommt) nachfragen und zwar so weit bis er weiß, ob und ggf. was es mit der Alk.fragestellung zu tun hat. So in der Richtung: "Da ist ja noch eine andere Straftat in ihrer Akte, steht das denn im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsumgründen?"

Gutachter müssen ja immer anlassbezogen fragen. Es ist also eine Frage, wie man den Zusammenhang begründen kann.

...Im Anschluss an meine erste abgebrochene Therapie 2012 bin ich seitdem, ab Dezember etwa bei einem Psychiater monatlich zum Gespräch, der mir auch eine Bescheinigung dafür geben wird, das ich stabil bin seit langer Zeit, keinen Suchtdruck habe etc. (Was sollte er noch in das Schreiben mit einbringen, was gerne 'gehört wird' bzw wichtig ist für den Gutachter?)

Du bist also nur bei einem Psychiater in Behandlung? Du hast keinen Psychotherapeuten der therapieähnliche Sitzungen mit dir macht?:smiley2204:

Warum genau gehst du denn zu dem Psycho? Geht es dort um eine Persönlichkeitsstörung? Und wie oft warst du da? Nur einmal im Monat und nicht wöchentlich?

Wie erwähnt war ich in einem Vorbereitungskurs bei der Caritas für einen saftigen Betrag. Das ganze umfasste 10 Termine zu je 1 1/2h Unterricht. Es ging um den ganzen Theorie Teil zwecks Alkohol, TF Schilderung, Verhaltensänderung, Suchtkurve usw.

Hast du hier einen ausführlichen, positiven Bericht erhalten?


Zu meinen abgebrochenen Therapien ... also die erste war im November 2012, da war ich etwa 3 Wochen dort und die 2te im Juni 2015, da war ich nur für eine Woche etwa. Abgebrochen hab ich beide aus dem selben Grund, da ich mich nicht wirklich an dieses Gruppenleben gewöhnen konnte mit soviel Straftätern und Drogenabhängigen bzw das eine mal hat ich einen Regelverstoß begangen im Ausgang da ich mich mit meinem Zimmergenossen von der Gruppe entfernt hatte. Dies wurde dann durch jemanden gepetzt und an die große Glocke gehangen. Ich hatte mich da dann so rein gesteigert und aufgeregt, das ich das Ganze hingeschmissen hatte.

Hast du Berichte dieser Therapien? Könnten die Inhalte der Berichte dir trotzdem bei der MPU nützlich sein?

Eine SHG hab ich aus dem Grund nicht besucht, da es für mich schwierig ist dort hin zu kommen. Ich wohne in einem 'Klinik Dorf' wo es viele Kliniken gibt, auch speziell zwecks Sucht. Ich habe mich hier bereits informiert, es gibt zwar eine, aber die ist nur für Patienten direkt aus dem Klinikum.
In die Stadt zu kommen ist recht schwierig, da ich kein Fahrrad besitze und es zum nächsten Bahnhof 5 km sind.

Okay, eine SHG wäre gut gewesen damit du jemanden hast an den du dich wenden kannst. Oftmals werden diese Menschen von den Gutachtern aber als "Gruppe von Laien" angesehen, sodass die regelmäßigen Besuche deines Psychiaters in erster Linie zählen würden.

Darum ist dies hier....

Ich hatte heute einen Termin bei meinem Psychiater. Ich hatte ihm erzählt das ich wahrscheinlich nächsten Monat meine MPU angehen will und ob er mir ein kleines Schreiben aufsetzen kann, das ich seit Dezember bei ihm in Behandlung bin, stabil bin keinen Alkohol trinke usw.
Könnte mir solch eine Bescheinigung Vorteile bringen für eine positive MPU?

schon mit einem "ja" zu beantworten. Allerdings muss bei der MPU ersichtlich sein das es sich hier um kein "Gefälligkeitsschreiben" handelt.



Für mich sieht es so aus:

Der Gutachter bekommt deine Akte und sieht darin:

- alkoholabhängig
- (evtl.) schwierige Persönlichkeit, da eine zusätzliche Straftat


Er erwartet von dir unter diesen Umständen (muss es erwarten):

- Ordentliche und fundierte Behandlung der evtl. Persönlichkeitsstörung
- Entwöhnungstherapie in Sachen Alkohol
- Abstinenznachweis nach Abschluss der Therapie über mind. ein Jahr
- vernünftige und zuverlässige Rückfallprophylaxe.

Er bekommt von dir:

- ein Schreiben eines Psychiaters über etwas in ungewissem Umfang, das womöglich keine Therapie war wegen irgendwas...

- 2 abgebrochene Therapien, AN über 18 Monate


Nun hat der GA die Möglichkeit entweder zu sagen: "Nix da, bei der Geschichte reicht das nicht, oder er freut sich und sagt: "Eigentlich stimmt hier vieles nicht, aber was er erzählt hat, war soooo einsichtig und soooo reflektiert und sooooo tiefgründig, dass er das Notwendige auch ohne abgeschlossene Therapie gelernt hat und außerdem hat er AN über 18 Monate.

Das allerdings kann ich nicht wirklich einschätzen :smiley138:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Nancy,

also zu der Straftat ... nein, die hat wie gesagt gar nichts mit meinem Konsum bzw den Motiven zu tun, ich war zu dem Zeitpunkt damals auch über ein Jahr trocken. Ich hatte zu dem Zeitpunkt eine Freundin die von ihrem Ex massiv bedroht und geschlagen wurde. Er machte damit weiter und da kam es dann halt zu einer Auseinandersetzung.

Ja, ich gehe 'nur' zu einem Psychiater. Der wurde mir sag ich mal vermittelt, da ich auch 3 Jahre lang Medikamente genommen hatte und dieser direkt in meinem Dorf ist. Die Termine waren etwa ein mal im Monat. Ein ambulanten Psychologen gibt es nämlich hier auch nicht glaub ich.

Noch habe ich nichts von diesem Kurs, da ich eine Stunde nicht teilnehmen konnte. Die Stunde hole ich aber nächste Woche nach. Da kriegt man aber nur eine Bescheinigung das man an diesem Kurs teilgenommen hat, soweit ich das bei den anderen mitbekommen habe.

Zu mein abgebrochenen Therapien ... da habe ich gar nichts was irgendwelche Berichte angeht, nur eine Liegebescheinigung. Die Therapie an sich hatte für mich ja noch nicht mal wirklich begonnen. Ich war auf der Aufnahmestation, wo die sich erstmal ein Bild von einem verschaffen wollten und man grundlegende Sachen zu seinee Vergangenheit erstmal aufschreiben sollte. Nach etwa 2 Wochen wäre man dann erst auf die richtige Reha Station gekommen.

An sich hätte ich eine SHG ja besucht, aber ohne FS auf dem Dorf ist man mehr als aufgeschmissen. Ich hab kein Fahrrad und ich komme nirgends hin, kann nicht arbeiten gehen, nicht selber essen kaufen, nichts ...
Was mein Psychiater in die Bescheinigung reinschreibt, weiß ich nicht genau, werde es mir nächste Woche abholen.



Also so wie ich das jetzt aus deinem Text heraus lese, stehen meine Chancen bei der MPU damit ja so gut wie gleich 0, richtig?
Aber zwecks einer Entwöhnungsbehandlung, die würde ich sicher jetzt nach bald 2 Jahren nicht mal mehr finanziert kriegen, zudem ich ja es offensichtlich auch alleine geschafft habe meinen Problemen und Handeln auf den Grund zu gehen.
Allgemein eine Therapie ist für mich schwer umsetzbar, ich möchte endlich mit einer Ausbildung zum Krankenpfleger beginnen, diese ist mir aber so gut wie nicht möglich ohne FS, da man in verschiedenen Einrichtungen arbeiten muss unter anderem, wo ich so einfach nicht hin komme.


Edit: Zumal ich es unfair finde das durch diesen Stempel 'Abhängigkeit' die ganze MPU 3 mal so schwer ist wie sonst eigentlich. Ich habe als ich das erste Mal zu einer Entgiftung war im Aufnahmegespräch dem Arzt erzählt, wieviel und regelmäßig ich getrunken habe, da ging es aber nur um die Einstellung der Medikamente. Das war das einzige Gespräch das ich mit jemandem hatte und seitdem ist man 'abhängig' und hat es überall stehen. Ich weiß nicht ob man das so einfach durch ein 5 minütiges Gespräch einschätzen kann. Und hätte ich gewusst das die Dame in der Fsst alles so ordentlich mitschreibt und dadurch auch weiß das ich 'abhängig' bin, hätte ich dort auch nichts erwähnt und damit hätte nie einer gewusst das ich mal in Behandlung war deswegen und die MPU wäre nicht ansatzweise so kompliziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nun den großen Fragebogen hier aus dem Forum ausgefüllt und würde mich freuen wenn ihr mir eure Meinungen dazu sagen könntet bzw was ich daran ändern/verbessern könnte!

Liebe Grüße,Postmaschine



1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Meine TF war am 24. Juni 2012. Ich und ein Freund halfen durch Zufall bei einer Bekannten bei einem Umzug,die mir nur flüchtig bekannt war. Nach getaner Arbeit saßen am Abend alle,etwa 6 Mann noch gemeinsam auf dem Hof. Gegen 1 Uhr trank ich dort mein erstes Bier,es folgten 2 weitere und 2 Pfefferminz Likör 0,4L. Etwa um 4 Uhr war dort Feierabend und ich und mein Freund fuhren 'aus langerweile' noch mit meinem Auto los. Wir fuhren anfangs zu ihm und holten noch Whiskey. Auf der Fahrt trunk ich davon 200ml. Es ergab sich so das wir in die nächstgelgene Stadt fuhren,gute 20km. Dort angekommen waren wir erst an der Tankstelle und kauften dort weiteres Bier,wovon ich insgesamt noch 3 Stück trank. Anschließend wollten wir eigentlich zurück,sind noch in die Innenstadt gefahren und trafen durch Zufall einen Freund am Marktplatz. Ich stellte mein Auto direkt dort vor einer Diskothek ab,wo anscheinend gerade Feierabend war und Securitys standen,die offentsichtlich erkannt haben das ich alkoholisiert war. Wir verbrachten etwa eine halbe Stunde dort,bis ich mein Auto auf einen nahgelegenen Parkplatz umstellen wollte. Ich fuhr auf den Parkplatz und direkt links auf dem ersten Stellplatz stand eine Polizeistreife. Ich versuchte locker zu bleiben und fuhr bis ans Ende des recht großen Parkplatz und parkte ein. Die Polizei fuhr mir aber hinterher,stellte sich neben mich. Als ich ausstieg sagten sie mir das sie einen Alkoholtest machen möchten,da sie den Verdacht haben das ich alkoholisiert bin. Zu diesem Zeitpunkt war es etwa 6:30. Mein Promillewert lag bei 1,86. Insgesamt habe ich bei meiner TF knappe 35km mit dem Auto zurück gelegt.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Erster Alkohol - 1 Uhr Letzter Alkohol - 6:30 Uhr
3x0,5L Bier mit 4,9%
2x0,04L Pfefferminzlikör mit 20%
200ml Whiskey mit 35%
3x0,33L Mixbier mit 5%

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Als mich die Polizei kontrollierte habe ich knappe 30km zurück gelegt. Insgesamt wären es etwa 50km gewesen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ja,ich fühlte mich in dem Moment noch in der Lage Auto zu fahren, was aber natürlich nicht der Fall war,da ich das durch meinen hohen Alkoholpegel gar nicht mehr realistisch einschätzen konnte und mich dadurch auch völlig selbst überschätzte.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Leider gar nicht. Aufgrund der alkoholbedingen verfälschten Selbstwahrnehmung,verschwendete ich auch gar keinen Gedanken daran,das ich mit meinem Handeln
mich und erst recht auch andere in Gefahr bringe.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja,ich habe desöfteren alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen,aufgefallen bin ich dabei aber nie.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Eine genaue Zahl ist natürlich schwierig zu sagen,aber grob geschätzt waren es denk ich mindestens 200 mal,für mich war es sogesehen schon normal.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Meine allererste Erinnerung die ich an Alkohol habe,bzw wie ich ihn wahrgenommen hab war mit 6 Jahren. Ich kann mich erinnern das wenn ich immer die Treppe in unserem Haus abends hoch gekommen bin,man konnte direkt ins Schlafzimmer schauen, mein Vater öfters beim Fernsehen abends eine Bierflasche auf dem Nachttisch zu stehen hatte. Außerdem wurde auch immer zu Grillfesten wenn Familie oder Freunde da waren getrunken.
Selber bewusst habe ich das erste mal mit 11 Jahren getrunken. Wir hatten gemeinsam mit Familie gegrillt und ich hatte mir heimlich ein Bier geklaut und hinterm Schuppen getrunken,aus Neugierde wie es schmeckt. Ich nahm nur einen kleinen Schluck da es mir alles andere als schmeckte. ich kann mich daran sehr gut erinnern,da mir das Bier als ich widerkam vor allen erwachsen auf Steinen runtergefallen ist und kaputt ging.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Meine Alkohol Karriere begann sehr früh.Die ersten Erfahrungen mit Freunden hatte ich bereits mit 13 Jahren gemacht. Dort hatte ich bereits einen Aussetzer,wo ich in's Krankenhaus musste,aufgrund einer Alkoholvergiftung. Es war das erste Mal das ich alleine mit Freunden trank und ich unterschätzte die Kraft und Wirkung des Alkohol extrem.
In dem Alter mit 13,14 Jahren war es interessant,ich fühlte mich erwachsen,ich wollte dazu gehören und die Wirkung des Alkohol war natürlich auch sehr
angenehm auf eine Art und Weise.Ich war lockerer,lustig und hatte Spaß. Wir trafen uns in dem Alter am Wochenende und tranken hauptsächlich Radler,ich für mein Fall an einem
Tag vllt 3 Stück. Mit 14/15 stieg der Alkoholkonsum schon um einiges bei mir,getrunken wurde immernoch größtenteils Radler/Diesel am Wochenende,aber schon
um einiges mehr,an einem Abend vllt 6. Mit 15 ging es dann auch langsam mit Schnaps los und selten auch alleine zu Hause ein oder 2 Radler.Mit 15 und
16 hatte ich eine relativ schwierige Zeit,ausgelöst durch die Trennung von der ersten richtigen Freundin,weshalb ich auch 2 mal stationär untergebracht war.
Diese Aufenthalte rüttelten mich etwas wach,doch nach der Entlassung änderte sich am Alkoholkonsum nicht viel. Ich trank auch öfters zu Hause Pils und am
Wochenende eigentlich immer,da denn auch Schnaps dazu. Meinen Realschulabschluss schaffte ich trotzdem. Nach diesem fing ich an mein eigenes Geld zu
verdienen,was nochmal mir einen Schub gab,was den Alkohol angeht. Mit 17/18 begann ich auch des öfteren alleine zu Hause Schnaps zu trinken. Dies
wurde immer schlimmer bis ich 19 jahre alt war

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


13 - 14 Jahren = 2 mal im Monat, am Abend 2 Stück
15 - 16 Jahren = jedes Wochende,selten unter der Woche - etwa 6 Radler oder auch mal Pils, ab und zu Schnaps(Goldkrone oder Strohtmann) am Wochende 200ml
16 - 17 Jahren = jedes Wochende, desöfteren unter der Woche zum Feierabend Pils bis zu 3 Stück, am WE verstärkt Radler oder Pils,bis zu 10 am Abend und verstärkt Schnaps (Goldkrone/Strohtmann, halbe Flasche)
18 - 19 Jahren = sehr regelmäßig, fast überwiegend Schnaps,an manchen Tagen bis zu einer Flasche Wodka, mindestens 4 mal die Woche

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Als ich begann Alkohol zu trinken mit 13 Jahren nur mit Freunden bis ich etwa 15/16 war. Da kam es die ersten Male auch schon vor das ich alleine zu Haus trank. Mit den Jahren wurde das immer mehr zur Gewohnheit. Am Wochenende trank ich immer in Gemeinschaft mit Freunden. Ab meinem 18ten Lebensjahr dann schon sehr vermehrt zu Hause und meistens hochprozentiges.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)



Ich bin ein Problemtrinker,sprich zu starken Konsum kam es verstärkt wenn ich Probleme hatte, besonders auffällig
wenn Gefühle im Spiel waren, da ich nur schwierig damit umgehen konnte bzw es nur bedingt gelernt habe. Meine Eltern
beschrieben mich seitdem ich lebe,also bereits als Kleinkind im Umgang mit Menschen recht kalt.
Meine Kindheit und Schulzeit lief anfangs komplikationslos,ich hatte keinerlei Probleme,war immer einer der Klassen-
besten und hatte viele Freunde und war beliebt. Sogesehen hatte ich etwa bis zur 8ten Klasse,sprich mit ca 13 Jahren
nie größere,nennenswerte Probleme, speziell was Gefühle angeht.Bis dahin hatte ich ein gutes Verhältnis zu mein Eltern,
sowie zu meinem älteren Bruder. Als ich in die Pubertät kam, machte sich bei mir ein starkes Verlangen nach
Alleinbestimmung und eigener Autorität breit. Ich war der Ansicht das ich meine Erfahrungen im Leben auf eigene Faust
machen muss und über alles selber entscheiden kann in meinem Leben, wielange ich draußen bleibe, mit wem ich meine
Zeit verbringe,was ich aus meinem Leben mache usw. Mit diesem Verhalten bin ich nach und nach auf immer mehr Konfron-
tation gestoßen in meinem Elternhaus,was vermehrt und regelmäßig zu Streit gesorgt hat und auch zu körperlicher
Gewalt.Ich war zu diesem Zeitpunkt geistlich noch nicht reif genug,um einzusehen das meine Eltern es nur gut meinten,
wenn sie mir Regeln aufboten, es nur gut meinten mit mir und wie ich heute weiß auch recht hatten und richtig handelten.
Ich hatte schon immer ein gesundes Selbstvertrauen und wollte mich nicht unterkriegen lassen,auch wenn ich körperlich
unterlegen war. Es kam zu einem Machtkampf sozusagen zwischen mir und meinen Eltern/Bruder und ich stand da als
Einzelkämpfer. Ich sah meine Eltern als Feinde/Gegner an,die mir alles nur vorschreiben wollen. Mit der Zeit verhärteten
sich immer mehr die Fronten,ich kapselte mich von dem Familienleben ab und man lebte nur noch nebenher. Ich war
sogesehen allein,obwohl ich es nicht wahr und musste mit allem selber klar kommen und es mit mir ausmachen. Reden allgemein
war mit meinen Eltern so gut wie kaum möglich, was mich eigentlich im Inneren sehr traurig machte, ich aber nirgends
zugab oder offenlegte, da ich sonst mein Stolz verlieren könnte und ein 'gefallener Einzelkämpfer' wäre. Kommunikation
fand also so gut wie gar nicht mehr wirklich statt und diese Phase streckte sich über einen langen Zeitraum,etwa von 13
bis 17 Jahren,also in der Pubertät, in einer Zeit in der man sich erst richtig entwickelt und die ersten 'wirklichen'
Probleme auftauchen, habe ich durch das schlechte Verhältnis in meinem Elternhaus verpasst zu lernen,wie man mit Schwierig-
keiten und Problemen umgeht. Das es einem auch mal schlecht geht,man traurig ist,sich einsam fühlt und das alles
menschlich und keinesfalls etwas ist,was schlecht ist oder was einem unangenehm sein sollte. Die Pubertät ist ein
prägender Lebensabschnitt,indem ein Mensch seine Persönlichkeit entwickelt und welches man im späteren Alter wider-
finden wird.
Ich habe Alkohol genutzt um Probleme weg zu trinken, da es mir unangenehm war auch mal Schwäche und negative Gefühle
wie Trauer,Einsamkeit oder Ablehnung zu kompensieren. Ich habe diese Emotionen gar nicht erst an mich rangelassen,
ich wollte sie nicht wahrnehmen da ich keine Ahnung hatte wie ich damit umgehen soll und habe sie somit im Alkohol
ertränkt.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol war ich locker,offen,enstpannt,redseelig und euphorisch.
Bei viel bzw zu viel Alkohol war ich eher das komplette Gegenteil. Ich war in mich gekehrt,nachdenklich,teilweise
traurig.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Meine Eltern machten mich frühzeitig bereits auf meinen Alkoholkonsum aufmerksam,da sie häufig mit bekamen wie ich
stark alkoholisiert nach Hause kam am Wochenende oder nach der Arbeit direkt ein Bier aufmachte.
Auch meine damalige Freundin brachte das Thema mehrfach zur Sprache und es kam deshalb auch immer wieder zu Streit
und schlussendlich auch zur Trennung.
Ich nahm zu dem Zeitpunkt damals aber diese Hinweise nicht wirlich ernst, da ich schon ziemlich Tief in dem SUmpf
drinnen steckte,mir einredete das ich doch alles unter Kontrolle hätte und ich sah jeden der mir den Alkohol
ausreden wollte auch geringfügig als Feind. Mir waren die zahlreichen negativen Folgen die der Konsum für mich
brachte noch nicht und sah daher auch keinen Grund das trinken sein zu lassen.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Der Alkohol hat sich auf mein gesamtes Leben in sämtlichen Bereichen negativ geäußert. Angefangen hat es bereits in
der Schule,das man nachlässig wurde und schlechte Noten schrieb. Aber auch im späteren Leben. Auf Arbeit war ich häufig
nicht voll einsatzbereit bzw nicht in der Lage 100% zu bringen. Ich kam desöfteren noch mit reichlich Restalkohol
zum Dienst,mir ging es schlecht,ich hatte Kopfschmerzen und mir war unwohl,als wenn ich mich übergeben müsste.
Außerdem kam es in meiner damaligen Beziehung immer wieder zu Streit,einerseits hatte der Alkohol für mich damals
schon so einen hohen Stellenwert das ich ihn nicht weglassen wollte, und andereseits dachte ich nicht das meine
Freundin sich irgendwann deshalb wirklich von mir trennen würde,was später aber dann passierte.
Der Alkohol wirkte sich auch auf meine Freizeit und Freundeskreis auf. Ich wurde recht gleichgültig,unternahm nur noch
wenig und wenn nur alkoholisiert. Alte gute Schulfreunde hatte ich immer weniger,ich verbrachte meine Zeit eher
mit Leuten die auch viel Alkohol tranken,größtenteils arbeitslos waren und viel älter waren als ich. Man konnte
diese Leute auch nicht als wirkliche Freunde bezeichnen, ich suchte mir eher einfach Gesellschaft in dem der Fokus
auf dem Konsum liegt.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Die Spitze meines Konsums hatte ich etwa Anfang 2012 erreicht. Grund für mein verstärkten Konsum war zu diesem
Zeitpunkt die Trennung von meiner Freundin. Ich hatte aber schon bereits vorher eine hohe Gewöhnung an Alkohol,
hatte mich aber als ich mit ihr noch zusammen war einigermaßen versucht zusammen zu reißen. Als es dann zu der
Trennung kam, sah ich zu dem Zeitpunkt keinen Grund mehr warum ich nicht trinken solle wie ich möchte.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, dieses Problem hatte ich verstärkt. Es kam häufig dazu das ich einen Filmriss hatte,wie oft kann ich nicht zählen.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja,von November 2012 - November 2013.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich bin alkoholkrank, da ich nicht in der Lage bin wenn ich ein Bier trinken würde es dabei zu belassen.Dieses eine
Bier würde bereits mein Suchtgedächtnis wecken und ich hätte ein starkes Verlangen nach mehr Alkohol. Mit der Zeit
würde sich die Dosis dann langsam wieder steigern.
Damals sah ich mich nicht direkt als abhängig. Ich wusste später bereits selber das ich zumindest ein Problem habe,
aber als alkoholkrank hätte ich mich nicht eingestuft.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein,ich lebe abstinent.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


Am 2.Juni 2014.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich weiß das ich nicht alkoholkrank bin und nicht bewusst mit Alkohol umgehen kann. Außerdem hat mir die Zeit seit meiner Abstinenz gezeigt,wieviel Vorteile
mir der Verzicht in vielen Bereichen meines Lebens bringt. Ich bin allgemein sehr viel ausgeglichener,optimistischer und zielstrebiger. Ich kann auf Arbeit
volle Leistung bringen,gehe mit einem guten Gefühl und klarem Kopf dahin. Auch in meiner momentanen Beziehung läuft es um einiges harmonischer und anders.
Ich gehe viel mehr auf meiner Partnerin ein,mir ist bewusst geworden wie wichtig das reden ist,vorallem mit meiner Partnerin und ich bin auch sehr dankbar
das ich solch eine Partnerin habe,die das auch so sieht. Es ist ein Geben und Nehmen. Und noch ein weiterer Punkt der mir sehr am Herzen liegt,das Verhältnis
zu meiner Familie bzw meinen Eltern. Ich pflege mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen. Es gibt keine Streits mehr,ich bin ihnen gegenüber offen,
besuche sie häufig und wir essen gemeinsam und ich kann mich mit Problemen die mir auf dem Herzen liegen offenherzig an sie wenden. Ich betreibe wieder mit
Freude Hobbys,am liebste Motocross was ziemlich zeitaufwendig ist,im Sommer gehe ich auch sehr gerne angeln mit einem Freund und in der Woche mache ich regel-
mäßig Kraftsport was mir einen guten Ausgleich gibt. Ich habe gelernt das ich Alkohol nicht benötige um ein glückliches,erfüllendes Leben zu führen und das
ich jedes Problem auch anderweitig RICHTIG lösen kann.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich wusste ja schon einige Zeit bevor ich anfing abstinent zu leben das ich ein großes Alkoholproblem habe und ich hatte schon selber zu Hause ein paar Mal
versucht auf den Konsum wenigstens für eine bestimmte Dauer zu verzichten,was aber spätestens nach einer Woche wider scheiterte,da der Druck zu groß wurde.
Ich hatte Angst zu Versagen,ich sah mit diesem Schritt einen riesigen Berg Anstrengungen und Anforderungen,dem ich dachte nicht gewachsen zu sein und allein
die Vorstellung war für mich unvorstellbar,nie wieder Alkohol zu trinken. Alleine konnte ich das nicht schaffen und mich schmissen immer wieder Probleme zurück,
wie die Trennung meiner Freundin,Probleme auf der Arbeit oder das Verhältnis zu mein Eltern zu Hause. Ich benötigte Abstand und einen klaren Kopf um das alles
meistern zu können und ein Problem nach dem anderen zu beseitigen. Es türmten sich mit der Zeit immer mehr Schwierigkeiten die hauptsächlich der Alkohol mit sich
brachte und ich fasste dann den Entschluss freiwillig stationär in ein Krankenhaus zu gehen. Dort als ich erstmal einen klaren Kopf bekam,wurde mir bewusst
das ich so ein Leben nicht leben möchte und es auch andere Möglichkeiten und Wege geben muss außer sich mit Alkohol zu betäuben.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Den entgültigen Absprung habe ich durch die Entgiftung geschafft. Die Zeit dort habe ich recht gut überstanden,da man unter Menschen war und Abstand von allem hatte.
Die eigentliche Prüfung war erst als ich wieder zu Hause war in meinem Alltag. Es fiel mir anfangs sehr schwer wieder zu Hause zu sein,da man das Leben noch
anders gewohnt war. Ich hatte in der Anfangsphase häufig Suchtdruck,da man immer wieder Bilder vor Augen hatte und es kannte wie man damals seinen Tag oder
bestimmte Situationen verbracht hat, setzte mich aber mit mir selber auseinander und reflektierte mich selber um nicht in alte Muster zu verfallen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Siehe Frage 23.
 
Zuletzt bearbeitet:
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Der wichtigste Punkt meines Erachtens ist,das ich weiterhin offen über meine Probleme und auch Gefühle rede,weil das der Auslöser und Ursache für mein damaligen
Konsum war. Ich bin offen und ehrlich mir selbst gegenüber,ich schäme mich nicht Schwächen zu zugeben oder wenn es mir mal schlecht geht und darf nichts
in mich hinein fressen wie damals. Ich habe stets Vertrauenspersonen an der Hand an die ich mich jederzeit wenden kann. Unter anderem auch mein Arzt bei dem ich mich jederzeit melden kann wenn es kritisch wird.
In Extremsituationen wäre ich auch bereit zur Prophylaxe stationär für eine Zeit in's Krankenhaus zu gehen. Außerdem halte ich mir stets vor Augen welche unzählige
Probleme ein Rückfall für mich wieder mit sich bringen würde.Mein Leben hat sich hinsichtlich sämtlichen Sachen zum Positiven gewendet,ich habe mittlerweile
schon viel erreicht,worauf ich auch sehr stolz bin und das möchte ich nicht aufs Spiel setzen.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,)

Nein,heute zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir das nicht vorstellen. Aber ich weiß wie hoch die Rückfallquote ist,auch speziell was Alkoholfahren angeht.
Ich kann dafür garantieren das ich heute nicht trinke,morgen auch,aber was in einem Monat ist,dafür kann ich keine 100% Garantie geben. Wichtig ist das ich
viel Acht auf mich selber gebe,in mich hineinhöre wie es mir geht und mit mir auch auseinander setze und sich nicht langsam wieder alte Verhaltensmuster
einschleichen,die mich früher oder später wieder zum Alkohol führen würden.



29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich werde weiterhin abstinent leben.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Postmaschine,

ich werde zusehen das ich dir schnellstmöglich antworte. Heute schaffe ich das zeitlich nicht mehr...:smiley138:
 
Hallo Postmaschine,

nun werde ich mich endlich einmal hinsetzen und deinen FB lesen (gesonderter Post). Da du ja an anderer Stelle ebenfalls Hilfe bekommst, ist es vllt. nicht so schlimm wenn es hier etwas länger dauert mit den Antworten :smiley138:

also zu der Straftat ... nein, die hat wie gesagt gar nichts mit meinem Konsum bzw den Motiven zu tun, ich war zu dem Zeitpunkt damals auch über ein Jahr trocken. Ich hatte zu dem Zeitpunkt eine Freundin die von ihrem Ex massiv bedroht und geschlagen wurde. Er machte damit weiter und da kam es dann halt zu einer Auseinandersetzung.

Also eine Schlägerei/Körperverletzung? Hmm...hier bleibt nur das Abwarten wie die FSSt. damit umgehen wird.

Ja, ich gehe 'nur' zu einem Psychiater. Der wurde mir sag ich mal vermittelt, da ich auch 3 Jahre lang Medikamente genommen hatte und dieser direkt in meinem Dorf ist. Die Termine waren etwa ein mal im Monat. Ein ambulanten Psychologen gibt es nämlich hier auch nicht glaub ich.

Welche Medikamente? Hast du diese ohne ärztliche Anweisung genommen, oder waren sie verschrieben? Wenn ja- hast du sie im Rahmen der Medikation des Arztes genommen oder darüber hinaus? Steht davon i-etwas in deiner Akte?

Wie hilft der Psychiater dir denn? Warum genau gehst du zu ihm? Das kann ich immer noch nicht erkennen...

Noch habe ich nichts von diesem Kurs, da ich eine Stunde nicht teilnehmen konnte. Die Stunde hole ich aber nächste Woche nach. Da kriegt man aber nur eine Bescheinigung das man an diesem Kurs teilgenommen hat, soweit ich das bei den anderen mitbekommen habe.

Eine Bescheinigung ist besser als nichts...

An sich hätte ich eine SHG ja besucht, aber ohne FS auf dem Dorf ist man mehr als aufgeschmissen. Ich hab kein Fahrrad und ich komme nirgends hin, kann nicht arbeiten gehen, nicht selber essen kaufen, nichts ...
Was mein Psychiater in die Bescheinigung reinschreibt, weiß ich nicht genau, werde es mir nächste Woche abholen.

In dieser Bescheinigung sollten keine allgemeinen "Statements" stehen, sondern es sollte auf dich als Person Bezug genommen werden. Also handfeste Argumente mit denen der Gutachter auch wirklich etwas anfangen kann.

Also so wie ich das jetzt aus deinem Text heraus lese, stehen meine Chancen bei der MPU damit ja so gut wie gleich 0, richtig?

Nein. Bei einer Alkoholerkrankung ohne Therapie ist ein AN über 18 Monate schon ein toller Baustein. Jetzt kommt es noch auf deine Krankheitseinsicht und deine Stabilität an. Du wärst bei weitem nicht der erste der seine MPU auch ohne Therapie besteht...

Wir hier im Forum versuchen alle Stolpersteine abzudecken und lieber etwas "mehr an die Hand zu geben" als zu wenig.

Aber zwecks einer Entwöhnungsbehandlung, die würde ich sicher jetzt nach bald 2 Jahren nicht mal mehr finanziert kriegen, zudem ich ja es offensichtlich auch alleine geschafft habe meinen Problemen und Handeln auf den Grund zu gehen.
Allgemein eine Therapie ist für mich schwer umsetzbar, ich möchte endlich mit einer Ausbildung zum Krankenpfleger beginnen, diese ist mir aber so gut wie nicht möglich ohne FS, da man in verschiedenen Einrichtungen arbeiten muss unter anderem, wo ich so einfach nicht hin komme.

Eine Alk.therapie halte ich in deinem Fall auch nicht mehr für zwingend, da du bereits seit 18 Monaten (rückfallfrei) ohne Alkohol lebst.
 
Hey Nancy! Schön das du mich nicht vergisst ;)

Ja, galt unter gefährlicher KV,da es mit einer Waffe war. Dazu was ... ich habe gerade beim Verkehrsamt angerufen,da ich ja noch diesen Zettel hab wo ich eintragen sollte wo ich meine MPU machen möchte und da ich morgen in spontan in den Urlaub fliege,hab ich meine Bearbeiterin dort gefragt ob es schlimm wäre,wenn ich den am 5ten rum abgeben würde erst. Sie meinte daraufhin es wäre nicht so wild,da sie von der Staatsanwaltschaft noch irgendwas angefordert hat.
Wird das denn wegen der KV sein oder kann das auch einfach nochmal wegen der TF sein? Wäre natürlich gar nicht so toll.

In meiner Akte steht zwecks den Medikamenten nichts. Ich war 2012 für mehrere Monate im KKH und dort wurde ich von einem Arzt auf Seroquel (Neuroleptikum) und Cymbalta (Antidepressivum) eingestellt. Nehme ich aber beides nicht mehr.
Ja,also direkte Therapie ist das bei meinem Psychiater natürlich nicht. Nach meinem Rückfall November 2013 bin ich zu ihm gegangen,einerseits wegen Medikamente und andereseits sind es wie Entlastungsgespräche sag ich mal. Ich spreche mit ihm über meine aktuelle berufliche Situation, auch viel was mein Führerschein angeht,meine Eltern bzw das Verhältnis,meine Freundin usw... ich würde es als Entlastungsgespräche bezeichnen,einfach jemand außenstehenden Neutrales mit dem ich über alles reden kann wenn ich möchte.

So,dann freue ich mich schon mal auf deine Einschätzung zu meinem Fragebogen! :)
 
Zurück
Oben