Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen? (Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Ich kann mich daran erinnern das meine Eltern immer schon Alkohol getrunken haben. Es gab zahlreiche Festivitäten (Grillfeiern, Geburtstage, Fasching) an denen ich auch als Kind mit dabei war (mit andern Kindern).
Bewusst kann ich mich gar nicht mehr ganz genau erinnern wann ich das erste Mal Alkohol getrunken habe. Aber ich denke das müsste auf dem Oktoberfest gewesen sein als ich an dem Bier meiner Eltern nippen durfte. Da war ich vielleicht so 6 oder 7 Jahren alt. Mit 16 habe ich erstmals an Silvester 1 Glas Sekt getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Eine gewisse Regelmäßigkeit hat sich erst in den letzten 5 – 6 Jahren eingeschlichen. 2014 hatte ich eine schwere Verletzung die mich zum Beenden meines damaligen Hobbys (Radsport) führte.
Davor gab es durchaus auch Phasen in denen ich sehr wenig getrunken habe und ab und zu mal 2 – 3 Bier (0,5 l) oder auch mal 2 Cocktails getrunken habe. Es gab aber auch im Alter von 22 – 28 Momente wo ich viel getrunken habe (ca. 8 Bier 0,5 l).
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
2014 – 2019 (TF, 26.07.2019)
Sommer:
Wöchentlich: 2 Cocktails (Mojito), 1 – 2 L Weißwein, 2 – 3 Bier (0,5 L)
Monatlich (zusätzl. 2 -3 x): 2 – 3 Bier (0,5 L), 1 L Weißwein
Alle 2 Monate: 1 Schnaps (Williamsbirne o. Grappa)
Winter:
Wöchentlich: 1 – 2 Cocktails (Mojito), 0,5 – 1 L Weißwein, 1 – 2 Bier
Monatlich (zusätzl. 1 - 2 x): 2 Tassen Glühwein
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2006 – 2014
Sommer:
Wöchentlich: 1 Cocktail (Mojito), 0,5 - 1 L Weißwein, 1 – 2 Bier (0,5 L)
Monatlich (zusätzl. 2 -3 x): 1 – 2 Bier (0,5 L), 0,5 L Weißwein
Alle 3 Monate: 1 Schnaps (Williamsbirne o. Grappa)
Winter:
Wöchentlich: 1 Cocktail (Mojito) 0,5 L Weißwein, 1 – 2 Bier
Monatlich (1 – 2 x): 1 Tasse Glühwein
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend mit meiner Frau zu Hause, bei der Familie und mit Freunden, bei einer Essenseinladung, Grillen, unterwegs bei Feiern, beim Essen, auf Partys, Geburtstagen, Restaurant, Klubs & Disco‘s (früher). Alleine sehr, sehr selten. Vielleicht 5 mal im Jahr wenn im Free-TV mal ein Fußball-Spiel übertragen wurde.
12. Warum haben Sie getrunken? (Innere + äußere Motive)
Ich denke das liegt an meinem fehlendem Selbstbewusstsein und fing schon zu Kindeszeiten an. Ich war immer der kleinste und schmächtigste und habe das immer zu spüren bekommen. In der Schule wurde ich gemobbt. Ich habe mir zwar Respekt verschafft in dem ich auch mal eine Watschn ausgeteilt habe, musste aber dafür dann drei einstecken. Der Respekt war zwar dann da, aber eigentlich wollte ich so akzeptiert werden wie ich bin.
Beim spielen war ich auch immer derjenige der zuletzt in ein Team gewählt wurde.
Auch im Fußballverein wurde ich sozusagen vom Sturm bis hin zur Auswechselbank durchgereicht.
Ich denke das hat sich mein ganzes Leben so durchgezogen und obwohl ich mir dann im Sport Anerkennung und Erfolge eingefahren habe.
Das bestätigt sich auch dadurch das ich meine Leistung und mein Können immer heruntergespielt habe, fast schon verleugnet hatte, um nicht in der Verantwortung stehen zu müssen etwas zu beweisen (in diesem Fall aufgrund der Favoritenstellung gewinnen zu müssen).
Leider hat sich das auch auf meine schulische und berufliche Karriere ausgeweitet indem ich mir nie so richtig was zugetraut habe und immer andere als besser angesehen hatte und somit meine Motivation oftmals im Keller war.
Im Erwachsenenalter kamen dann doch die Erkenntnis hinzu das sich mein Traum vom Sport-Profi nicht realisieren lies (mangelnde Unterstützung der Eltern, Verletzungen). Ich musste mir eingestehen das was ich gemacht habe zwar Spaß gemacht hatte, ich davon aber nicht leben konnte.
Es trat so etwas wie ein Nachholbedarf ein, denn ich hatte mir ja die gesamte Jugendzeit alles verwehrt und wollte dies vielleicht nach- und aufholen. Ich wollte nichts verpassen und möglichst immer bis zum Schluss bleiben. Es hätte ja noch etwas passieren können.
Ich konnte auch nicht viel Selbstvertrauen in mein Berufsleben nehmen, obwohl ich durchaus nach meiner Lehre auf dem 2. Bildungsweg die fachgebundene Hochreife nachgeholt hatte.
Daraus entwickelte sich auch eine gewisse Angst vor Überforderung in der Arbeit und später auch Angst vor einer drohenden Arbeitslosigkeit.
Zudem kam noch hinzu das im Alter von 27 Jahren eine guten Freundin bei einem Verkehrsunfall verstorben ist. Daran habe ich schon eine Weile knabbern müssen.
Später entwickelte sich auch noch das Gefühl es niemanden so richtig Recht machen zu können. Da waren schon so etwas wie Versagensängste im Raum.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol (Bier und Wein): anregende Wirkung, vermehrte Geselligkeit. Redselig.
Bei viel Alkohol: enthemmt, ausgelassen. Aber damit auch verbunden war eine Konzentrationsschwäche. Ich konnte kaum noch Gesprächen adäquat folgen, geschweige denn bei diesen auch teilnehmen. Ich zog mich dann zurück.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Ja, die gab es. Meine Frau hatte mich doch das ein oder andere Mal darauf angesprochen nicht so viel zu trinken. Von Freunden und Bekannten gab es keine kritischen Hinweise. Das wurde nie hinterfragt.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Es gab hin und wieder auch mal Streit mit meiner Frau die das nicht gut geheißen hat das ich so viel getrunken hatte obwohl wir im Vorfeld ausgemacht hatten.
Unternommen habe ich dann trotz der Folgen des Alkoholkonsums trotzdem etwas (wandern, Radfahren, spazieren gehen, Fitness, Familie/Eltern treffen, usw.).
Auf mein Umfeld hatte das keine Auswirkungen. Sowohl in der Arbeit als auch bei Familie/Freunden.
Da habe ich mich dann zusammengerissen, frei nach dem Motto: „Wer trinken kann, kann auch arbeiten“.
Auch körperlich hatte ich bis auf einen flauen Magen keine Einschränkungen.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, in den wilden Zeiten (1990 – 1996, 22 - 28) als ich versucht habe vieles was ich mir all die Jahre zuvor als Sportler verwehrt habe, nachzuholen. Gefühlt gab es viel zu entdecken das neu für mich war. Ich fühlte mich frei. Anfangs trank ich noch wenig was sich dann aber steigerte auf bis zu 10 Bier (0,5 L).
Außerdem starb 1995 eine gute Freundin von mir. Das hat mich doch eine Zeitlang heruntergezogen und ich habe meinen Schmerz oft mit Alkohol ertränkt.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, das habe ich. Allerdings liegen diese Hoch-Trinkereignisse schon mehr als 25 Jahre zurück. In dieser Zeit war ich viel mit Freunden bis in die Früh unterwegs. Dort wurden schon mal 6-8 Bier (0,5 Liter) getrunken. Aufgrund der Unregelmäßigkeit dieser Ereignisse reichten diese Mengen um an 2 oder 3 Trinkanlässen die ein oder andere Lücke zu haben (bin meist eingeschlafen und nach 1 – 2 Stunden aufgewacht).
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
In den Phasen meines Lebens als ich noch Leistungssport betrieben habe, habe ich auch komplett auf Alkohol verzichtet. Das schien mir völlig normal und nicht zu vereinbaren mit meinen Zielen die ich mir damals gesetzt habe. Ich hätte mir dadurch einen großen Teil meines Trainingserfolges zunichte gemacht. Das wollte ich nicht gefährden. Und somit hatte ich in dieser Zeit absolut abstinent gelebt. Das war bis zu meinem 20 Lebensjahr.
Ab 2006 habe ich eine zweiten Anlauf in meiner Sportart gewagt. Bis 2014 habe ich die Alkoholmengen auch reduziert. Ca. 1 x alle 2 Wochen 3-4 Bier oder eine Flasche Wein getrunken.
Die letzten 3 Jahre haben meine Frau und ich auch im Rahmen der Fastenzeit 6 Wochen komplett auf Alkohol verzichtet (2018 - 2020).
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Früher habe ich mich in keiner Kategorie gesehen, sondern dachte immer das ich mich genauso verhalte wie viele Freunde/Bekannte und habe das auch nie ernsthaft hinterfragt.
Ich bin immer beruflichen oder privaten Verpflichtungen nachgekommen (z.B. um mit Freunden/Frau am Tag darauf sportlich etwas zu unternehmen oder auch mal bei einem Umzug zu helfen).
Rückblickend muss ich mir eingestehen dass ich durchaus einen kritischen Konsum bezüglich der gesteigerten Mengen und vermehrten Anlässe zu trinken, betrieben habe.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, ich trinke heute noch Alkohol. Schon bevor ich einen Kurs bei einem Verkehrspsychologen besuchte, beschäftigte ich mich mit dem Thema „Kontrolliertes Trinken“.
So plane ich Anlässe spätestens 2-3 Wochen im Voraus an denen ich dann eine bestimmte Menge an Alkohol konsumieren darf.
Das entspricht in etwa 1 -2 Gläser Weißwein a 0,1 l oder 1 – 2 Bier a 0,33 l.
Vorab zum Durst löschen wird immer erst ein alkoholfreies Getränk getrunken.
Der Zeitraum sollte in etwa alle 4 Wochen sein an dem man etwas aus Genuss trinken darf.
Schnäpse trinke gar nicht mehr (hab ich früher aber auch nur sehr selten konsumiert, vielleicht 4 oder 5 mal im Jahr ein Glas 0,1 – 0,2cl).
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 19.06.2020 anlässlich unseres Endes des Urlaubes und einem gutem Essen.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ab und zu bei besonderen gesellschaftlichen Anlässen gönne ich mir aus Genuss geringe Mengen an Alkohol. Das war z.B. beim Geburtstag meines Vater und meinem Geburtstag oder als wir am letzten Tag unseres Urlaubes zusammen gekocht haben.
Ich habe anhand des kontrollierten Trinkens gelernt verantwortungsvoller mit Alkohol umzugehen, ihn genießen und ihn nicht beiläufig trinken.
Mein Konsum vor und währen der TF war im Nachhinein nicht gesund. Ich will wieder gesünder leben und verantwortungsvoller mit mir und meiner Umwelt umgehen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Durch den Vorfall am 27.07.2020 als mich die Polizei aufgehalten hat und der Konsequenzen die dadurch entstanden sind, habe ich mich mit meinen Trinkgewohnheiten ausgiebig auseinander setzen.
Die Aufarbeitung war meine Chance mein Trinkverhalten dauerhaft zu ändern. Ich konnte seitdem erfahren, wie schön es ohne Alkohol oder mit äußerst geringem Alkoholkonsum sein kann.
Ich habe festgestellt, dass ich keinen Alkohol benötige, um einen schönen Abend in Geselligkeit zu haben.
Entgegen der landläufigen Meinung (auch in meinem Bekanntenkreis) bin ich zur Überzeugung gekommen das ich verantwortungsvoller mit Alkohol umgehen muss da ich mich und speziell Andere in Gefahr gebracht habe. Das nicht zu einem Unfall gekommen ist, darüber bin ich noch heute sehr dankbar. Es wäre nicht auszumalen wenn ich mich verletzt hätte oder was weitaus schlimmer wäre, wenn ich Schuld am Unglück eines Anderen Unbeteiligten gehabt hätte oder eine Sachbeschädigung begangen hätte.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Am Anfang war es natürlich eine große Umstellung, da Alkohol doch irgendwie immer dazugehört hatte. Alkohol war eine Begleiterscheinung, der man aber nie große Bedeutung zugemessen hat, da es in der Gesellschaft in der ich mich bewege einfach dazugehört. Mit der Auseinandersetzung der Nacht der TF und der darauffolgenden Zeit konnte ich erkennen an welchen Stellschrauben ich drehen muss damit ich nicht in die Spirale des Alkoholmissbrauchs rutsche.
Geholfen haben mir Gespräche mit meiner Frau, die einerseits mein größter Halt und Unterstützer ist, als auch mein größter Kritiker ist wenn es darum geht Probleme zu hinterfragen und auch dann gemeinsam zu lösen, wobei der Anstoß der Lösung dafür von mir kommen muss. Auch mit Freunden und Familie konnte ich offen über die Probleme reden und so mich auf einen guten Weg begeben. Sie unterstützen mich dabei und geben mir nicht das Gefühl versagt zu haben, sondern auf einem guten Weg in ein schönes neues Leben zu sein wo ich auch ohne Alkohol glücklich bin.
Des weiteren durch die Aufarbeitung im Zuge der MPU Vorbereitung hat sich meine Einstellung zu Alkohol nochmal verstärkt verändert da ich viel über die (negative) Wirkung des Alkohols erfahren durfte.
Ich habe festgestellt, dass ich herzhaft lachen konnte wie früher und die Abende ein voller Erfolg waren. Besonders freue mich auf den nächsten Tag, an dem ich keine Einschränkungen wie Müdigkeit, Kater etc. habe.
Durch den stark gesenkten Alkoholkonsum bin ich auch selbstbewusster geworden und versuche mich nicht zu verstecken sondern gehe auf die Menschen um mich herum zu und suche das Gespräch.
Ich habe eingesehen das ich nicht perfekt sein muss, es nicht jedem Recht machen zu müssen und auch mal Fehler machen zu dürfen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Sehr positiv.
Ich habe gelernt meine Alkoholproblematik zu erkennen, mein Verhalten dauerhaft verändert und habe dies schon mehrfach erprobt.
Ich konnte ohne Probleme mit Freunden und Bekannten an gesellschaftlichen Events teilnehmen ohne Alkohol, aber mit großer Freude.
Körperlich geht es mir sehr gut. Seit Jahren schlafe ich nicht mehr so gut wie in den letzten Monaten nachdem ich meinen Alkoholkonsum sehr zurückgeschraubt habe. Die Aufarbeitung meiner Probleme war sehr intensiv, zeitaufwendig, aber auch sehr lehrreich.
Ich bin fit wie schon lange nicht mehr. Das liegt auch daran das wir am 28.10.2018 aufgehört hatten zu rauchen und seit dem 01.01.2020 unsere Ernährung größtenteils umgestellt haben zum 6/7tel-Vegetarier und versuchen möglichst auf viel Zucker zu verzichten.
- Gemeinsam mit der drastischen Reduzierung der Alkoholmenge habe ich auch meine Ernährung umgestellt und somit (bis jetzt) gute 8 Kilo abgenommen. Das fühlt sich einfach richtig gut an. So fit war ich lange schon nicht mehr. Das führe ich mir, als Motivation nicht mehr locker zu lassen, gerne vor mein inneres Auge.
- Ich bin sportlich sehr aktiv, speziell fahre ich noch mehr Rad als vorher (MTB, Rennrad), gehe wandern, spazieren, spiele manchmal Tischtennis. Ich Winter gehe ich ins Fitnessstudio, fahre Ski, gehe Schneeschuhwandern oder Wandern. Der Plan für nächsten Winter ist auch schon gefasst: Ich will Langlaufen lernen (das fiel wegen Corona dieses Jahr leider aus). Außerdem ist auch wieder (wie die letzten 5 Jahre) eine Rennradtrainingswoche auf Mallorca geplant.
Auch meinem Umfeld sind diese Veränderungen nicht verborgen geblieben und ich bekomme doch das ein oder andere Lob zu meiner positiven Veränderungen. Das ist natürlich sehr schön.
Ich habe erkannt, dass ich sehr gut ohne Alkohol Spaß haben kann.
Außerdem bin ich auch belastbarer, konzentrierter und ausgeglichener geworden, so wohl beruflich, als auch privat.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Mit Hilfe der Strategie des kontrollierten Trinken fühle ich mich gewappnet, dass mein Verhalten stabil bleibt, z.B. durch genaue Planung der Trinkmenge lange vor dem besonderen Event oder dem vollständigen Verzicht bei spontanen Gelegenheiten Alkohol zu konsumieren.
- Suche nach sozialen Kontakte, die keinen Alkohol trinken und wo Alkohol überhaupt keine Rolle spielt (Rennrad-Gruppe).
- Fortlaufende Vergegenwärtigung des positiven Effektes von äußerst geringem Alkoholkonsum und Folgen meines Handels.
- Ich hatte Glück das niemand (mich eingeschlossen) zu Schaden gekommen ist und dafür bin ich sehr dankbar.
- Bestimmt, aber höflich „NEIN“ sagen zu können. Wie es sich in den letzten Monaten herausgestellt hat, bedarf es oft auch keiner Erklärung. Davor hatte ich manchmal Angst, die allerdings vollkommen unbegründet waren.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen? (mit Begründung)
Ja, das kann ich. Trotz der positiven Veränderungen in meinem Trinkverhalten in den letzten Monaten, kann ich mir Risiken vorstellen die einen Rückfall in alte Verhaltensmuster begünstigen könnten.
Z.b. Todesfall in der Familie, Kündigung um 2 Beispiele zu nennen.
Sollte ich feststellen, dass Gefahr besteht, dass ich wieder in alte Konsummuster zurückfallen würde ich neben der Vergegenwärtigung, welche Lebensqualität ich gewonnen habe, mir auch die negativen Folgen vor Auge führen. Zudem würde ich das Gespräch mit meiner Frau und meinen Freunden suchen. Ich kann mir auch vorstellen, nochmals ein psychologisches Gespräch zu führen.
Ich habe mir neue Pfade in meinem Leben geschaffen die ich nun bestreite. Aber bis diese neuen Pfade nicht mehr holprig sind dauert es noch einige Zeit an und man sollte sich nie zu sicher sein nicht doch wieder in alte Verhaltensweisen oder auf alten Pfaden unterwegs sein zu können.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe für mich festgelegt, dass für mich nach der Trunkenheitsfahrt 0.0 Promille bei der Teilnahme am Straßenverkehr gilt.
Mit Hilfe der Strategie des kontrollierten Trinkens, welche ich bereits in meinen Alltag integriert habe trinke ich grundsätzlich niemals Alkohol spontan.
Sollte ich geplant haben, Alkohol zu konsumieren, plane ich die Fahrten grundsätzlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Taxi (dafür habe ich immer genügend Geld dabei), zu Fuß oder mit einer Mitfahrgelegenheit, jedenfalls ohne mit dem Fahrrad oder Auto zu fahren
Ich nehme mir Zeit für Ruhephasen, also Zeit für mich (lese ab und zu ein Buch/Heft oder höre Musik) um herunterzukommen.
- Sollte ich je wieder in die Situation kommen, nehme ich Hilfe in Anspruch, indem ich mit meiner Frau und Freunden darüber spreche und könnte mir auch vorstellen professionelle Hilfe zu suchen.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein