Geben Sie uns bitte bei Ihren Antworten auch eine kurze Übersicht über Ihre Kindheit und Jugend.
Z.B.: Wo (Deutschland/Ausland), wie (auf dem Land, in der Stadt), bei wem (Eltern, Großeltern) aufgewachsen? Schulbesuch bzw. -abschluss? Heimaufenthalte? Berufsausbildung? Berufstätig, arbeitslos, arbeitssuchend? Bereits inhaftiert gewesen?
Ich und meine Schwester sind in Deutschland Nrw bei meinen Eltern aufgewachsen. Meine Eltern haben sich als ich ca 10 Jahre alt war getrennt. Ich weiß, dass ein Punkt der Alkoholkonsum von meinem Vater war. Die anderen Gründe weiß ich nicht. Ich hatte eine normale Kindheit. Zuerst habe ich die Grundschule, dann eine Gesamtschule besucht. Ich habe die Schule nach 13 Jahren mit dem Abitur beendet. Anschließend habe ich Maschinenbau studiert. Das Studium habe ich mit Bafög und diversen Nebenjobs finanziert. Unter anderem war ich in einer Umzugsfirma tätig. Ich glaube 2009 habe ich mein Studium abgebrochen und mich mit 2 Weiteren selbstständig gemacht. Wir hatten eine Umzugsfirma, das Gewerbe lief über mein Namen. Ca 1 Jahr lief die Firma richtig gut, wir hatten 3 Lkws am laufen. Einer von den beiden war extrem Spielsüchtig und hatte angefangen keine Rechnungen mehr zu zahlen, somit blieb mehr Geld für uns 3 übrig. Letzendlich hatten ich und der 2te den 3ten raus geworfen. Wir hatten noch versucht die Firma zu retten, was aber nicht mehr möglich war. Ein halbes Jahr später haben wir die Firma aufgelößt und ich hatte Privatinsolvenz beantragt. Ich endschied mich wieder zu studieren. Ich habe diesmal Wirtschaftsingenieur studiert. Als ich 30 wurde erhöhte sich der Beitrag zur Krankenkasse von ca 75 auf ca 150Euro monatlich. Da ich eine eigene Wohnung mit alles drum und dran hatte konnte ich mir das Studium nicht mehr leisten. Ich habe mich beim Jobcenter angemeldet und mich für eine Umschulung zum Industriemechaniker entschieden. Diese habe ich 2018 erfolgreich beendet. Anschließend habe ich ca ein halbes Jahr als Industriemechaniker in Gelsenkirchen gearbeitet. Meine damalige Freundin und ich haben uns entschieden, dass wir gemeinsam nach Bayern ziehen. Ich hatte mich bei diversen Firmen beworben und bekam einen Job. Den Job in Gelsenkirchen habe ich gekündigt und wir sind umgezogen. Mein Vertrag wurde 2 mal verlängert und beim 3ten mal wurde ich unbefristet eingestellt. Bei dieser Firma bin ich noch immer tätig.
1) Bitte beschreiben Sie möglichst genau, wodurch Sie in der Vergangenheit aufgefallen sind
(Jedes Delikt bitte einzeln, mit Datum angeben):
16.12.2012 hatten meine damalige Freundin und ich uns getrennt. Ich war sehr deprimiert. Ich habe mich mit Freunden getroffen und geredet. Wir haben auch einiges getrunken. Ich habe damals bei der Polizei angegeben, dass der Kollege und ich im laufe des Abends 1 Flasche Vodka, Cocktails usw getrunken hatten. Ich hatte bei der Polizeikontrolle 1,38 Promille.
Anschließend sind wir Feiern gegangen. An diesem Abend habe ich das erste mal Amphetamin probiert. Ich war betrunken und hatte in einer Disko Streit mit einer anderen Person. Ich wurde letztendlich des Ladens verwiesen. Ich hatte meine Jacke geholt und wartete draußen auf meinen Kollegen. Kurze Zeit später kam die Person mit der ich Streit hatte mit Begleitung raus. Ich ging auf diese Person zu und schlug diese ins Gesicht. Sein Kollege kam zur Hilfe und diese schlug ich ebenfalls. Die erste Person hatte eine Kniegelenksprellung eine Gehirnerschütterung und eine Kopfplatzwunde und war für 3 Tage in stationäre Behandlung. Den 2ten hatte ich zum Glück nicht schwer verletzt. Er war nach dem Schlag "nur" desorientiert. Nach dem Vorfall kam auch ziemlich zügig die Polizei und ich wurde mitgenommen.
28.07.2020 ich war mit einem Kollegen nach Essen gefahren um meine Tochter zu ihrer Mutter zu bringen. Auf dem Rückweg hatten wir die Freundin und deren Sohn von meiner Frau mitgenommen. Während des besuches in Essen habe ich auch Amphetamin gekauft. Daheim angekommen kam es zu einem Missverständnis über meine verplante Freizeit zwischen dem Kollegen und meiner Frau. Meine Frau war daraufhin 3 Tage schlecht gelaunt. Am Tattag war meine Frau ebenfalls schlecht gelaunt. Als entschied ich mich nach der Spätschicht zu meinem Schwager zu fahren und ein weinig zu reden. Nach ca einer Std und 2 Bier bin ich Heim gefahren.
Meine Frau und ihre Freundin waren dabei schlafen zu gehen und ich ging in die Scheune. Ich hörte dabei Musik und trank noch 2 Bier. Anschließend ging ich ins Haus rein. Die Freundin meiner Frau schlief auf der Couch und meine Frau oben im Schlafzimmer. Ich ging hoch und legte mich auf Bett. Meine Frau spielte noch mit dem Handy. Kurze Zeit später legte sie es weg und wollte schlafen. Da meine Frau mir ca 2 Monate vorher mit der Handylampe ins Gesicht leuchtete tat ich diesmal das selbe. Es kam zum Streit in deren Verlauf sich auch die Freundin meiner Frau einmischte. Die Freundin sagte irgendwann "nimm dir noch ne Nase" und der Streit eskalierte. Ich warf die Freundin aus unser Haus, die anschließend die Polizei benachrichtigte. Anschließend kam die Polizei und hat ihre Arbeit aufgenommen. Ich hatte einen Atemalkoholwert von 0,51 mg/l AAK. Anschließend wurde ich von der Polizei in Gewahrsam genommen und konnte am nächsten morgen wieder Heim. Meine Frau sagte, dass ich sie 2 mal mit dem Fuß gegen das Dekolltee getreten haben soll. Jedoch hatte sie keine Schmerzen oder war gerötet
20.07.2020 Kurze Vorgeschichte: meine Tochter lebte bei ihrer Mutter aber wir hatten geteiltes Sorgerecht. Durch das Gericht in Essen habe ich meine Tochter zu mir geholt. Das Gericht war auch mit unserem Umzug nach Bayern einverstanden. Ich musste nur meine Tochter jede Ferien zu ihrer Mutter fahren. Das sind je Strecke ca 450 km also pro Ferien mit bringen und abholen ca 1800km. Mein Schwager und ich haben im August / September 2018 günstig ein 1000Liter Fass Motoröl gekauft und bei mir in der Scheune gelagert. Da wir zur Miete wohnen habe ich den Vermieter gefragt ob das ok wäre. Dieser war einverstanden.
Am 20.07.2020 bekam ich während meiner Arbeit einen Anruf meiner Frau, dass 2 Fremde Personen sich auf unser Grundstück befinden. Meine Frau hatte Panik und erzählte mir, dass sie die 2 Personen nicht kenne. Sie schickte mir per Whatsapp ein Foto der beiden. Ich erkannte die beiden und wußte was für ein Auto diese haben. Die dünnere Person baute sich vor meiner Frau auf und die 2te Person ging in unsere Scheune, obwohl meine Frau damit nicht einverstanden war. Ich erzählte es meinem Vorgesetzten und bin sofort Heim gefahren. Der Fahrtweg zur Arbeit beträgt ca 800 meter. Keine 5min später bin ich daheim angekommen. Die 2 Personen warteten ca 50 Meter vor undserem Grundstück. Als ich diese bemertkt habe, habe ich sofort gebremst und bin ausgestiegen. Die dünnere Person saß auf dem Beifahrersitz. Ich bin sofort zur Beifahrerseite gegangen und habe die Person durch das Fenster 2 bis 3 mal im Gesicht geschlagen. Meine Frau hörte wie ich angefahren kam und gebremst hatte und kam nach vorne gelaufen. Nach den Schlägen gab es noch verbale Auseinandersetzungen. Schließlich sind meine Frau und ich Heim gefahren und die 2 Personen haben die Polizei gerufen. Noch vor Ort bei der Polizeiaussage sagte die dickere Person, dass ich sein Öl geklaut hätte, es wurde ihm im Februar 2020 entwendet. Er hat durch bekannte erfahren, dass mein Schwager und ich 1000Liter Öl haben und er meinte es wäre seins. Ich sagte der Polizei, dass wir das Öl schon Ende 2018 haben und unser Vermieter es bestätigen könne. Der Vermieter tat dies auch. Es wurden alle Daten aufgenommen und die Polizei fuhr wieder.
2) Welche Gedanken (Überlegungen) hatten Sie bei den jeweiligen Taten?
1) 2012 wurde ich nach einem Wortstreit der Disco verwiesen. Ich wartete draußen auf meinen Kollegen. Jedoch kam die Person mit der ich Streit hatte vorher raus. Ich hatte eine Kurzschlusssituation und habe die Person geschlagen. Vorher hatte ich mir nichts zu schulden kommen lassen.
2) Meine Frau hat an diesem Abend das erste mal erfahren, dass ich gelegentlich drogen konsumiere. Es kam zum Streit. Ich weiß nicht wie meine Frau drauf kommt aber ich habe sie nicht getreten. Sie hatte keine geröteten stellen oder sonst irgendwas. Die Anzeige wurde auch durch die Staatsanwaltschaft fallen gelassen. Meine Frau und ich haben uns ca 2 Wochen später wieder vertragen.
3) Als ich den Anruf meiner Frau bekam und hörte was für eine Panik sie hatte sind mir die Sicherungen durchgebrannt. Als ich die 2 Personen gesehen habe wußte ich wer sich vor meiner Frau aufgebaut hat. Ich bin ohne zu überlegen auf diese hin und habe die Person 2 bis 3 mal ins Gesicht geschlagen. Im nachhinein weiß ich, dass ich falsch gehandelt habe und würde jetzt nicht mehr so reagieren.
3) Haben Sie bereits (Vor)Strafen erhalten? Wenn ja, welche?
2012 Körperverletzung
4) Sofern es (Vor)Strafen für Sie gab -
Was meinen Sie, warum konnten Sie aus diesen Strafen nichts lernen?
Nach dem Vorfall 2012 habe ich mir nichts mehr zu schulden kommen lassen. 2020 hätte ich anders reagieren müssen. Jedoch sind mir nach dem panischen Anruf meiner Frau die Sicherungen durchgebrannt als ich die Personen gesehen habe.
5) Gab es noch andere (aktenkundige) Auffälligkeiten (auch ältere)?
Nein
6) Wenn es mehrere Delikte waren:
Was denken Sie, warum sind Sie so häufig aufgefallen? Was hat das mit Ihnen selbst zu tun?
Ich denke nicht, dass ich besonders aggressiv bin. Seit 2012 habe ich mir nichts mehr zu schulden kommen lassen. 2012 und 2020 waren verschiedene Situationen. Ich will jetzt nicht die Schuld für mein Verhalten der Person geben, aber als ich von meiner Frau gehört habe, dass sich die Person vor ihr Aufgebaut hat sind mir die Sicherungen durchgebrannt.
7) Wenn Sie an einem Kurs (z.B. einem AAT) teilnehmen/teilgenommen haben:
Was haben Sie daraus für sich mitgenommen?
Habe ich nicht.
8) Wie bewerten Sie selbst Ihr Verhalten in der Vergangenheit und was war Ihrer Meinung nach der Grund dafür?
Ich bereue mein Verhalten in der Vergangenheit und weiß, dass es falsch war. Es hätte auch bei jeder Situation schlimmer enden können. Ich denke der Grund war, dass ich nicht nachgedacht habe und mir den Strafrechtlichen Konsequenzen nicht bewußt war
9) Welchen Sinn sehen Sie in den Gesetzen und den Verkehrsbestimmungen?
Die Gesetze regeln und ordnen das Zusammenleben einer Gesellschaft, an die sich jeder Bürger halten sollte. Der Sinn der Verkehrsbestimmungen soll als Unfallverhütung dienen. Das fängt schon beim Einsteigen in den Wagen an. So muss man dort schon eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausschließen, indem man darauf achtet, dass durch das Öffnen der Tür keine anderen Verkehrsteilnehmer behindert werden.
10) Welche Veränderungen hat es seit der letzten Auffälligkeit bei Ihnen gegeben?
Bei der nächsten Straftat komme ich nicht mehr so milde davon. Also müsßte ich in Gefängnis, was ich absolut nicht will. Ich habe eine liebe Frau mit der ich über alles reden kann und 2 Kinder die ich sehr liebe. Wir planen nächstes Jahr ein Haus zu bauen, dass will ich nicht aufs Spiel setzten, da ich auch die Zukunft meiner Kinder gefährde. Deswegen bin ruhiger geworden und denke vorher nach bevor ich handel. Des weiteren habe ich meine Fehler in der Vergangenheit eingesehen und möchte nie wieder Straffällig werden.
11) Wie wollen Sie sicherstellen, dass Sie nicht erneut auffällig werden?
Indem ich weiß, dass ich bei der nächsten Straftat ins Gefängnis muss. Ich denke jetzt erst nach bevor ich handel. Ich weiß, dass ich mich auf meine Familie und Freunde verlassen und über alles reden kann. Ich habe mir nach und nach Fitnessgeräte gekauft und wieder mit dem Fitnesstraining angefangen. Momentan habe ich 8 Geräte in der Scheune zum trainieren. Dort gehe ich je nach Zeit ca 2 bis 4 mal die Woche zum Training. Mein Sohn ist 5 und er freut sich wenn er mit dem Papa mit darf.
12) Haben Sie noch etwas hinzu zufügen?
Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit viele Fehler gemacht habe. Dafür habe ich auch die Konsequenzen bekommen. In der Zukunft will ich nicht mehr Straffällig werden und werde mich an die Gesetze und Bestimmungen halten