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MPU wegen TF mit dem Fahrrad, 1,95%

AdamO

Neuer Benutzer
Hallo,

nach nun einigen Monaten hier im Forum als stiller Mitleser, melde ich mich endlich Mal zu Wort. Ich hatte eine TF im Februar 2023 mit dem Fahrrad. Ich habe bereits eine Vorbereitung absolviert und mich ausgiebig mithilfe diesen tollen Forums vorbereitet. Ich poste meinen FB hier und würde mich über Meinungen freuen.
Konkret habe ich eine Frage zum fehlenden Abstinenznachweis. Ich bin Student und die ganze Sache war finanziell eh schon kaum zu stämmen für mich. Meine VP sagte mir, dass bei Bedarf am Tag der MPU eine Haaranalyse durchgeführt werden kann, wenn dies für nötig erachtet wird. Hier im Forum habe ich davon allerdings nie etwas gelesen und habe nun ein wenig Panik. Ich würde das Geld für die Haaranalyse natürlich gerne sparen und nur bezahlen, wenn dies nötig ist um zu bestehen. Wie schätzt ihr das ein? Habt ihr mal von einer Analyse am Tag der MPU gehört und wie schätzt ihr meine Chancen ein, dass keine Haaranalyse nötig ist? Oder soll ich noch versuchen eine durchführen zu lassen (ist das überhaupt noch möglich?).
Eine weitere Frage habe ich zum Autofahren. Ich fahre täglich, dies ist jedoch nicht in meiner Akte oder sonst irgendwo dokumentiert. Soll ich das eher erzählen oder sagen ich fahre nie Auto? Ich weiß nicht, inwiefern das eine Rolle spielt, immerhin habe ich mir jetzt in den eineinhalb Jahren nichts zu Schulden kommen lassen, wenn ihr versteht, was ich meine.

Hier mein Profilfragebogen:
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 186
Gewicht: 78
Alter: 25

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 19.02.2023
BAK: 1,95
Trinkbeginn: 18:00
Trinkende: 02:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 03.25

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: /

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt:/
Habe noch keinen gemacht:/

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): ist zu erwarten, dass der Untersuchte zukünftig ein Fahrzeug oder ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigung vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klassen AM, B, L infrage stellen?

Bundesland:
SH

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:ja, Maximal 10x im Jahr, maximal 2x 0,33l Bier
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein, eventuell rückwirkend am Tag der MPU?
Urinscreening ja/nein: nein
PEth-Analytik ja/nein: nein
Keinen Plan?: nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 1x vorhanden, komplett unauffällig

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 15.10.2024
Welche Stelle (MPI): Avus
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Ich wurde am 19.02.2023 (früher Sonntagmorgen) von der Polizei aufgegriffen. Den Abend vorher habe ich gemeinsam mit Freunden um 18 Uhr ein Handballspiel angeschaut, anschließend feierten wir zusammen in der WG von Freunden die Abgabe unserer letzten Klausur vom Wintersemester.

Ich ging gemeinsam mit einem Freund nach Hause und schob mein Fahrrad. Wir waren beide alkoholisiert und versuchten nach einer Weile auf gerader Strecke, gemeinsam aufzusteigen (er auf dem Gepäckträger). Wir fuhren Schlangenlinien und es gelang uns nicht, das Gleichgewicht zu halten. Mein Freund fiel dabei vom Fahrrad. Ein Zeuge beobachtete das riskante Fahrverhalten und rief die Polizei. Diese griff uns in der Holtenauer Straße um 2:40 Uhr auf, wo wir nach dem missglückten Versuch nun wieder schoben. Ich verweigerte die Abgabe einer Atemprobe und auf dem Revier wurde eine Blutprobe entnommen, aus der sich um 3:25 Uhr eine Blut-Alkohol-Konzentration von 1,95 ‰ ergab.



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Während des Handballspiels trank ich 3 große Bier (18:00-19:45). In der WG trank ich zwei weitere große Bier und fünf Mischgetränke (Wodka Lemon und Rum Cola mit jeweils ungefähr 6cl Schnaps, der 40% hatte) sowie drei Kurze (Berliner Luft 18% mit 2cl) in der Zeit von 20:30-02.00 Uhr.



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wollte eine Strecke von etwa einem Kilometer fahren und bin eine Strecke von etwa 30-50 Metern gefahren, bis ich das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte und wir abbrachen.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)

Ich fühlte mich am Delikttag eigentlich nicht fahrradtüchtig und schob zunächst. Erst beim Schieben auf gerader Strecke kam ich auf die Idee, dass ich doch fahren könnte, um schneller zu Hause zu sein. Ich stellte jedoch fest, dass mein Freund und ich das Gleichgewicht verloren und wir schoben daraufhin.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe die Trunkenheitsfahrt nicht vermeiden wollen. Ich hatte eigentlich geplant nach dem Handballspiel nach Hause zu fahren, das Treffen in der WG ergab sich spontan. Also wäre ich aber auch nach den drei Bieren nach Hause gefahren.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin nie alkoholisiert Auto gefahren. Auf dem Dorf bin ich jedoch in meiner Jugendzeit häufiger alkoholisiert Fahrrad gefahren. Zwischen 2016 und 2018 etwa 8-10 Mal pro Jahr, hauptsächlich im Sommer. Von Herbst 2018 bis 2021 reduzierte sich dies deutlich auf etwa zwei Mal pro Jahr. Insgesamt habe ich in dieser Zeit etwa 30-40 Mal alkoholisiert ein Fahrrad genutzt.

Seit meinem Umzug in die Stadt habe ich den Bus genommen oder bin zu Fuß gegangen, wenn ich damit rechnete, mehr Alkohol zu trinken. Nur bei Anlässen mit geringem Alkoholkonsum, wie Grillabenden, bin ich gelegentlich mit dem Fahrrad gefahren. Etwa dreimal im Jahr habe ich von 2021- Anfang 2023 habe ich nach dem Konsum von 1-3 Bieren das Fahrrad genutzt. Am Delikttag war das Treffen spontan, und ich hatte mein Fahrrad dabei, was ich rückblickend als Fehlentscheidung ansehe.

Insgesamt habe ich also circa 50x unter Alkoholeinfluss gestanden, während ich Fahrrad fuhr.



Rückblickend erkenne ich, dass mein damaliges Verhalten verantwortungslos war und die Risiken durch den Alkoholkonsum für den Straßenverkehr nicht ausreichend bedacht wurden. Unter anderem durch die verkehrspsychologische Beratung und die Beschäftigung mit Studien, wurde mir bewusst, wie auch geringe Mengen Alkohol die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen können. Heute habe ich mir strikte Regeln auferlegt: Nach dem Konsum von Alkohol, egal in welcher Menge, fahre ich weder Auto noch Fahrrad. Diese klare Entscheidung treffe ich, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten und meiner Verantwortung gerecht zu werden.


8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Meinen ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich im Alter von 7 oder 8 Jahren. Meine Eltern veranstalteten mit mehreren Gästen eine Feier, an deren Anlass ich mich nicht mehr erinnere. Obwohl ich schon in meinem Zimmer war, um zu schlafen, konnte ich aufgrund des lauten Lachens und Geräuschpegels nicht einschlafen. Als ich meine Mutter später fragte, erklärte sie mir, dass mein Onkel und einige andere Männer ein paar Biere getrunken hätten und nun „lustig“ seien.



Mit 15 Jahren trank ich das erste Mal Alkohol.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe 2016 angefangen, regelmäßig Alkohol zu trinken. Anfangs war es ein Cider oder Radler pro Anlass, dies steigerte sich bis 2018 auf bis zu 4 Getränke dieser Art (Hauptsächlich Cider u. Radler, selten auch Bier) pro Abend. Anlässe waren Privatparties alle 2-4 Wochen. Zu dieser Zeit begann ich auch etwa 5-6x im Jahr mit meiner Familie bei Feierlichkeiten mit alkoholischen Getränken anzustoßen (circa 6x im Jahr, pro Anlass 1-2 Gläser Sekt mit Orangensaft gemischt).

Ab 2018 begann ich Mischgetränke zu trinken (Cola-Korn, 2-4cl Korn). Die Gesamtmenge pro Abend steigerte sich auf Parties auf maximal 2-3 Bier 0,33l und 2-3 Mischgetränke pro Abend. Also insgesamt maximal 6 Getränke pro Anlass. Anlässe: Privatparties, Abi-Parties. Während dieser Zeittrank ich weiterhin zu ungefähr 6 Anlässen im Jahr mit meiner Familie.

Nach der Schulzeit begann ich meine Ausbildung. Nach der Schulzeit fielen die Parties weg, so trank ich nur noch bei den familiären Anlässen mit meiner Familie (gleiche Menge und Frequenz wie schon 2016-2018), dazu kamen Geburtstage von guten Freunden, ungefähr 3x im Jahr. Hier trank ich 1-2x 0,33l Bier sowie selten einen Kurzen zum Anstoßen. Beim Besuch von Bundesliga-Spielen trank ich etwa dreimal im Jahr ein großes Bier (0,5l).

Nach meiner Ausbildung arbeitete ich ein halbes Jahr und begann danach mein Studium und zog von Zuhause aus. Ich freute mich nach der etwas einsamen Coronazeit zu Studienbeginn (Ende Oktober 2021), neue Leute kennenzulernen. In der Orientierungswoche, bei der es darum geht die anderen Studierenden kennenzulernen, trank ich erstmals wieder mehr und lernte somit schnell eine neue Freundesgruppe kennen.

Ich traf mich mit meinem neuen Freundeskreis etwa drei Mal im Monat – hier wurde beim Playstation- oder Kartenspiel viel Alkohol getrunken. Ich trank zu diesen Gelegenheiten zwischen zwei und sechs Mischgetränken (Rum mit Cola oder Wodka mit Bitter Lemon mit 4-6 cl Alkohol) und zwei bis vier große Bier (0,5 Liter). Wenn es etwas zu feiern gab trank ich auch mal einen Kurzen (0,2cl Berliner Luft oder Dirty Harry), dies war jedoch die Ausnahme. Bis zum Delikttag im Februar 2023 änderte sich daran nichts.
Nach dem Vorfall war ich geschockt und hatte keine Lust mehr zu trinken. Ich traf meinen Freundeskreis nur noch zu seltenen Gelegenheiten. In den ersten zwei bis drei Monaten nach dem Delikttag trank ich gar nichts. Im Sommer grillte ich dreimal mit guten Freunden, wo ich zwischen 1 und 3 Bier 0,33l trank. Im Dezember trank ich an einem Geburtstag und an Weihnachten mit meiner Familie die bisherigen Mengen und Getränke (Meist 1-2x Sekt-Orangensaft).

Ich erfuhr durch meinen Anwalt vom Kontrollierten Trinken, kannte zunächst jedoch keine Details. Ab Februar 2024 habe ich begonnen, meine Trinkgelegenheiten weit im Voraus zu planen und trinke an maximal 10 Anlässen im Jahr maximal 1-2 Bier 0,33l.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Von 2016 bis 2018 konsumierte ich etwa ein bis zwei Mal im Monat bis zu vier Dosen Cider (0,33 l), wobei dies nicht die Regel war. Meistens beschränkte ich mich auf ein bis drei Getränke pro Anlass. Ab 2018 besuchte ich Abipartys, wo ich erstmals Mischgetränke konsumierte. Pro Abend trank ich maximal zwei bis drei kleine Biere (0,33 l) sowie zwei bis drei Mischgetränke (jeweils 2-4 cl Korn 32%).



Nach der Schule begann ich mit meiner Ausbildung. In dieser Zeit gab es nur wenige Gelegenheiten zum Trinken, da ich Vollzeit arbeitete und es sich keine Partys von Mitschülern etc. mehr ergaben. An Familienfeiern, wie Ostern, Weihnachten und Silvester, trank ich teilweise Sekt (oft mit Orangensaft gemischt) oder ein kleines Bier (0,33 l). Bei den Geburtstagsfeiern meiner Freunde beschränkte sich mein Konsum meist auf 1-2 kleine Bier und selten auf einen Kurzen zum Anstoßen. In diesen 1,5 Jahren nahm ich gelegentlich auch ein großes Bier (0,5 l) zu mir,

dies jedoch nur drei Mal im Jahr im Stadion. Nach dem Beginn der Corona-Pandemie fiel der Alkohol im Stadion weg.

Im Studium traf ich mich etwa drei Mal im Monat mit meinem neuen Freundeskreis, wo beim Spielen oft viel Alkohol konsumiert wurde. Zu diesen Anlässen trank ich zwischen zwei und sechs Mischgetränken (z.B. Rum mit Cola oder Wodka mit Bitter Lemon, jeweils 4-6 cl Alkohol) und zwei bis vier große Biere (0,5 l).

Nach dem Vorfall war ich geschockt und hatte keine Lust mehr zu trinken. Ich traf meinen Freundeskreis nur noch zu seltenen Gelegenheiten. In den ersten zwei bis drei Monaten nach dem Delikttag trank ich gar

Vom Frühjahr 2023 bis März 2024 trank ich maximal zwei große Biere im Stadion und 1-2 Gläser Sekt zu wenigen feierlichen Anlässen mit meiner Familie und meiner Freundin. Außerdem trank ich an drei Grillabenden 1-3 Bier 0,33l. Ich erfuhr durch meinen Anwalt vom Konzept des Kontrollierten Trinkens, kannte zunächst jedoch keine Details. Ab Februar 2024 begann ich, meine Trinkgelegenheiten weit im Voraus zu planen.



11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe überwiegend mit Freunden und Bekannten getrunken. Anfangs waren es Mitschüler, später der neue Bekanntenkreis aus der Orientierungswoche der Universität. Selten habe ich mit meiner Familie zu Feierlichkeiten angestoßen.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)

Ich habe immer aus Geselligkeit getrunken. Es fiel mir leichter, ins Gespräch mit Menschen zu kommen, die ich nicht so gut kannte. Anfangs waren es Mitschüler oder andere Gleichaltrige, die ich auf den Hausparties kennenlernte. Ich war früher schüchtern und ich bemerkte, dass sich bei einem alkoholischen Getränk lockerere Gespräche entwickelten und es mir leichter fiel, meine Schüchternheit zu überwinden.

Später im Studium war es ähnlich. Nach der Schulzeit haben sich meine Freunde über ganz Deutschland verteilt, diese sehe ich also nur selten im Jahr. Während der Corona-Pandemie (in dieser Zeit erfolgte auch die Trennung von meiner Ex-

Freundin) war ich so ein wenig einsam und freute mich darauf, mit Beginn des Studiums neue Bekannte und Freunde kennenzulernen. In der ersten Woche lernte ich direkt eine Freundesgruppe kennen, was mich sehr freute, vor allem da die Präsenzveranstaltungen kurz danach allesamt wieder abgesagt wurden und es wieder nur Online-Uni gab.

In dem Freundeskreis, den ich zu Beginn meines Studiums hatte, war es üblich, zwei bis drei Mal im Monat zu trinken, und ich habe den Konsum zu der Zeit nicht in Frage gestellt.

Ich habe sehr viel gearbeitet neben dem Studium und habe die regelmäßigen Treffen mit meinen damaligen Freunden als Ausgleich empfunden.

Mit meiner Familie haben wir zu bestimmten Feierlichkeiten traditionell miteinander angestoßen.

Für mich stand immer die Geselligkeit im Vordergrund und die Tatsache, dass es mir etwas leichter viel, mit neuen Menschen in Kontakt zu kommen.




13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Ich habe unter Alkohol leichter Anschluss gefunden und mich in meinem Freundeskreis, in dem der Alkoholkonsum sehr üblich war, schneller integriert. Wenn ich etwas getrunken hatte, wurde ich offener und Gespräche liefen (gefühlt) einfacher. Bei viel Alkohol wurde ich irgendwann müde und es viel mir schwerer, mich auf Gespräche zu konzentrieren.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Es gab keine kritischen Hinweise auf meinen Alkoholkonsum. In meinem damaligen Umfeld war der Alkoholkonsum so üblich, dass mich niemand darauf ansprach.
 
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe unter Alkohol leichter Anschluss gefunden und mich in meinem Freundeskreis, in dem der Alkoholkonsum sehr üblich war, schneller integriert.

Nach den Treffen mit meinen Freunden schlief ich lange und brauchte noch etwas länger, um in die Gänge zu kommen. Dadurch ging mir ein großer Teil vom Wochenende zur wirklichen Erholung, für Sport und andere Unternehmungen verloren.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja in der Zeit von 2016-2018 und besonders in der Zeit von Studienbeginn Oktober 2021 bis Februar 2023 (Delikttag).


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein, ich wurde nach hohem Alkoholkonsum immer müde. Das war für mich immer der Punkt, nach Hause zu gehen oder nur noch Leitungswasser zu trinken.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, da ich bis zum Delikttag noch kein Problembewusstsein hatte.

Während meiner Ausbildung habe ich unbewusst fast kontrolliert getrunken, da ich viel arbeitete und in meinem damaligen Umfeld aufgrund der wenigen Gelegenheiten keine großen Mengen getrunken wurden – es waren dann bis zu zwei kleine Bier und selten ein Kurzer, um auf einen Geburtstag anzustoßen.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mich in gar keiner Kategorie gesehen. In meinem damaligen Umfeld war der Alkoholkonsum etwas völlig Normales, was ich nicht weiter hinterfragt habe. Ich hatte kein Problembewusstsein.
Ich habe regelmäßig mit meinen Freunden getrunken, es war aber nie häufiger oder mehr, als ich mir vorgenommen hatte. Ich bezeichne mich rückwirkend also als regelmäßigen Alkoholkonsumenten.

Ich bin mir inzwischen bewusst über die Gefahr, alkoholisiert am Straßenverkehr teilzunehmen. Heute schätze ich mein Verhalten am Delikttag als riskant ein. Ich bin sehr froh, dass mir und anderen (u.a. meinem Kumpel) nichts passiert ist. Üblicherweise war ich abends nie mit dem Fahrrad unterwegs, an dem Delikttag war es durch das vorangehende Handballspiel zufällig anders. Ich finde es erschreckend, dass meine Wahrnehmung durch den Alkohol so verändert und die Hemmschwelle so herabgesetzt war, dass ich trotz des Vorhabens, das Rad zu schieben, doch aufs Rad gestiegen bin.


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich war nach der Delikttat total schockiert und entsetzt über den hohen Promillewert. Dies nahm mir die Lust, an meinem damaligen Konsumverhalten festzuhalten. Seit Februar 2024 trinke ich zu maximal 10 Anlässen im Jahr Alkohol. Ich habe mich entschieden nur noch Bier zu trinken und trinke maximal 2 kleine Bier (0,33l) pro Anlass.



21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 12.07. auf dem Geburtstag eines Freundes, ich habe 1x Radler 0,33l getrunken.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja, gelegentlich beim Fußball gucken.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Im Gespräch mit meiner Verkehrspsychologin bin ich zum Entschluss gekommen, dass es nicht realistisch ist, in meinem Alter sichersein zu können, nie mehr wieder Alkohol zu trinken.
Ich habe inzwischen gelernt, auch ohne Alkohol offen gegenüber neuen Menschen zu sein und die Schüchternheit abgelegt. Auch der Konsum spielt in meinem Umfeld keine Rolle.

Ich genieße heute die Geselligkeit, bei wenigen Anlässen im Jahr mit Freunden oder Familie auf etwas Schönes anzustoßen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Bis zum Delikttag hatte ich meinen Alkoholkonsum und die Rolle, die der Alkohol in meinem damaligen Umfeld spielte, nicht reflektiert und nicht als problematisch wahrgenommen.

Ich war nach der Delikttat schockiert und entsetzt über den hohen Promillewert. Dies nahm mir die Lust, an meinem damaligen Konsumverhalten festzuhalten.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinem alten Freundeskreis und würde diesen inzwischen eher als Bekanntenkreis bezeichnen, da ohne das gemeinsame Trinken doch gar nicht so viele Gemeinsamkeiten bestanden. Erst hatte ich sowieso keine Lust mehr auf die Treffen, als ich nach ein paar Wochen wieder hinging und nüchtern blieb, fühlte ich mich eher unwohl. Es blieb deshalb bei dem einen Treffen und ein paar flüchtigen Begegnungen in der Universität, inzwischen hat sich der Kontakt gänzlich eingestellt.

Seit März 2023 habe ich eine neue Beziehung und dadurch hat sich meine gesamte Freizeitgestaltung verändert. Ich habe durch meine Freundin auch meinen Freundeskreis erweitert. Ich habe mein Umfeld verändert und verbringe die Wochenenden mit meiner Freundin und anderen Menschen, mit denen Alkoholkonsum keine Rolle spielt.

Zudem findet die Uni in Präsenz statt und ich habe auch dort meinen Freundes- und Bekanntenkreis erweitert. Ich bin offener geworden und es fällt mir deutlich leichter, in Kontakt mit mir nicht so vertrauten Personen zu treten (beispielsweise in der Uni).

Ich habe zudem seit Januar 2024 einen neuen Job und arbeite weniger, sodass ich insgesamt entspannter bin und eine vielfältigere Freizeitgestaltung auch unter der Woche möglich ist.

Es fiel mir gar nicht schwer, kontrolliert zu trinken, da ich gar keine Lust mehr hatte, größere Mengen Alkohol zu trinken und die Bekannten zu treffen, mit denen ich dies üblicherweise machte. Außerdem hatte ich während meiner Ausbildungszeit und während der Pandemie schon mal unbewusst fast kontrolliert getrunken. Ich habe mir ein breiteres soziales Netzwerk aufgebaut, in dem der Konsum von Alkohol nicht zentral ist. In meinem jetzigen Freund- und Bekanntenkreis werden gar keine Schnäpse und Mischgetränke konsumiert. Wenn die anderen überhaupt etwas trinken, dann geringe Mengen Bier und Wein.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe mehr vom Wochenende, da ich früh aufstehe und mich sowohl bei der Arbeit/ in der Uni als auch bei Wochenendaktivitäten fitter fühle. Ich schlafe erholsamer und bin dadurch entspannter.

Jetzt, wo ich in verschiedenen Situationen keinen Alkohol mittrinke, und ein anderes Umfeld habe, empfinde ich es als Freiheit, Alkohol ganz selbstverständlich ablehnen zu können und positiv zu erleben, dass es totalakzeptiert wird. So traf ich auf einem großen Volksfest einen Bekannten, den ich jahrelang nicht gesehen hatte, der mit mir ein Bier trinken wollte. Ich lehnte ab (war ja kein vorher geplanter Anlass) und trotzdem führten wir mindestens eine halbe Stunde lang ein nettes Gespräch.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Damals wollte ich Anschluss finden und es viel mir durch das gemeinsame Trinken leichter, mich in dem alten Bekanntenkreis zu integrieren. Heute habe ich ein breites soziales Netzwerk, in dem Alkohol keine Rolle spielt, und eine gute Partnerschaft mit meiner Freundin. Wenn es in Zukunft zu Brüchen mit Freunden oder meiner Freundin kommen sollte, gibt es immer noch andere Menschen, denen ich mich anvertrauen kann, und ich habe gelernt, auch ohne Alkohol selbstbewusster auf neue Leute zuzugehen, um mein Umfeld zu erweitern. Ich fühle mich in dieser Hinsicht deutlich reifer als damals.

Damals fehlten mir in der Pandemie und nach der Trennung von meiner Exfreundin die sozialen Kontakte. In Gesellschaft fiel es mir mit Alkohol leichter, neue Kontakte zu knüpfen und ich genoss das durch den Alkoholkonsum schnell entstehende Gemeinschaftsgefühl. Ich habe heute ein gutes soziales Umfeld und fühle mich gut integriert. Sollte in Zukunft ein Teil meiner Sozialkontakte wegbrechen, bin ich selbstbewusster und offener und habe das Vertrauen, dass man auch ohne Alkohol, einen neuen Bekanntenkreis aufbauen kann. Ich würde in Zukunft mein Umfeld immer danach aussuchen, dass der Alkoholkonsum keine große mehr Rolle mehr spielt. Ich erlebe es mit zunehmendem Alter auch als einfacher, Menschen kennenzulernen, die kaum oder keinen Alkohol konsumieren.

Sollte mich das Leben vor zu große Herausforderungen stellen, weiß ich auch, dass ich mich professionell beraten lassen kann.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Momentan kann ich mir das nicht vorstellen.
Damals hatte ich in der Pandemie und neu in der Stadt Schwierigkeiten, mir einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen und habe an dem Alkoholkonsum das schnelle Gemeinschaftsgefühl genossen. Heute habe ich ein viel breiteres soziales Netzwerk, sodass ich mich gut integriert fühle, und zudem habe ich gelernt, dass der Alkoholverzicht in vielen Situationen positiv aufgenommen wird. Sollte es in Zukunft zu Brüchen in meinem Umfeld kommen, habe ich das Vertrauen, auch ohne Alkohol gut neue Kontakte schließen zu können und mich Freunden, Familie oder meiner Partnerin (je nachdem welcher Bruch stattfindet) anvertrauen zu können.



29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

An den von mir im Voraus geplanten Trinktagen achte ich darauf, im Vorhinein dafür zu sorgen, wie ich nach Hause komme. Ich plane, ob ich den Rückweg mit dem Bus, zu Fuß oder mit dem Taxi antrete. Zu den Anlässen fahre ich auch niemals mit dem Fahrrad (Auto) hin. Da ich nicht spontan trinke, fällt es mir nicht schwer, dies zu gewährleisten. Ich fahre unter Alkoholeinfluss weder Fahrrad noch Auto.



30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 
Hallo Adam
Willkommen um Forum
Ich würde das Geld für die Haaranalyse natürlich gerne sparen und nur bezahlen, wenn dies nötig ist um zu bestehen. Wie schätzt ihr das ein?
Ja, diese Möglichkeit besteht. Du kannst am Tag der MPU eine HA anbieten.
wie schätzt ihr meine Chancen ein, dass keine Haaranalyse nötig ist?
Wenn ich deinen FB heranziehe, wird keine HA nötig sein, da die MPU so eher negativ ausfallen wird. Daran würde eine HA auch nichts ändern.
Du verlagerst sowohl deine Trinkmotive, als auch die Vermeidung ins „Außen“

Zusammengefasst kommt Folgendes bei mir an:
Du hast getrunken, weil dein Umfeld entsprechend getrunken hat. Wurde dort mehr getrunken, hast auch du mehr oder viel getrunken.
Du hast dein Umfeld ersetzt, deswegen trinkst du jetzt weniger bzw. kontrolliert.
Das ist nicht falsch, aber viel zu wenig.
Eine weitere Frage habe ich zum Autofahren. Ich fahre täglich, dies ist jedoch nicht in meiner Akte oder sonst irgendwo dokumentiert. Soll ich das eher erzählen oder sagen ich fahre nie Auto? Ich weiß nicht, inwiefern das eine Rolle spielt, immerhin habe ich mir jetzt in den eineinhalb Jahren nichts zu Schulden kommen lassen, wenn ihr versteht, was ich meine.
Wieso sollte das in deiner Akte vermerkt sein? By the way, ich finde es erstaunlich, dass die FEB dir so viel Zeit gegeben hat und du immernoch eine FE hast. Fragt dich der GA irgendetwas bzgl. Autofahren, antworte ehrlich. Ein Verdienst ist das Autofahren sicher nicht. Ob du dir etwas zu Schulden hast kommen lassen weiß niemand. Du bist halt eineinhalb Jahre nicht kontrolliert worden ;)

Also Adam, m.E. alles ziemlich dürftig für die Tatsache, dass du am 15.10. zur MPU gehst. Vielleicht hast du aber auch nur ziemlich schnell den FB runter geschrieben und kannst besser erzählen…
 
Anhand deines Fragebogens ist es durchaus denkbar, dass du in der Hypothese „Alkoholgefährdung“ landest.
Dort brauchst du nicht unbedingt Abstinenznachweise als Voraussetzung für eine positive Prognose.
Es kann sein, dass du aufgefordert wirst, eine Haaranalyse durchführen zu lassen, um risikoarmen Konsum zu belegen.

Allerdings ist eine positive Prognose leider, wie @Octopussy ( Hallo Max :smiley138: ) schon schrieb, mit deiner psychologischen Aufarbeitung momentan nicht möglich.
Auch ich sehe leider kein inneres Motiv und demzufolge keine Vermeidungsstrategien.
 
So, nun melde ich mich doch nochmal zu Wort. Ich hatte heute mein positives Gutachten im Briefkasten, auch wenn ich direkt nach dem Gespräch ein sehr positives Feedback bekommen habe und mir gesagt wurde,ich hätte bestanden und es bestehen ihrerseits absolut keine Bedenken, wollte ich das abwarten.
Nachdem ich hier so ein negatives Feedback erhalten habe war ich natürlich sehr verunsichert, habe es aber trotzdem genau so durchgezogen. Ich möchte hier also an alle appellieren, nicht zu lügen und irgendwelche schwerwiegenderen Gründe zu erfinden. Von den Experten hier im Forum sind wohl einige etwas zu streng, wie es mir vorkommt.
 
Nachdem ich hier so ein negatives Feedback erhalten habe war ich natürlich sehr verunsichert, habe es aber trotzdem genau so durchgezogen.
Auch für mein Empfinden war das arg mager, was du hier gezeigt hast. Wenn du trotzdem bestanden hast (mit dieser Argumentationstiefe), dann hattest du echt Glück gehabt. Ich würde um Verständnis bitten, wenn wir hier eher "auf Nummer sicher" gehen, damit es auch bei kritischeren Gutachtern klappt.
Und was wir hier natürlich nur zu einem Bruchteil mitbekommen: Deine persönliche Ausstrahlung. Sowas zeigt ja nun auch bisschen Wirkung auf den Gutachter. Möglicherweise konntest du damit besonders punkten :smiley22:

Allseits gute Fahrt & Gratulation
 
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