Hi Zusammen. Und noch ein frohes neues Jahr
Hat ein wenig gedauert, habe wenig Zeit gehabt in den letzten Wochen, aber nun habe ich den Rohentwurf vom FB fertig.
Ich freue mich auf euer Feedback.
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 4.6.22 um 18uhr traf ich mich in Lingen mit einer Freundin. Wir gingen auf ein Ritterfest, was dort am Wochenende stattfand. Wir waren bis 1uhr nachts dort, in der Zeit habe ich 10 Bier a 0,33l getrunken. Anschließend habe ich sie nach Hause gefahren. Kurz vor ihrer Wohnung sind wir auf einem Parkplatz stehen geblieben, um noch kurz zu quatschen. Dann kam eine Polizei vorbei gefahren und hat uns kontrolliert. Dabei musste ich auch einen Alkoholtest machen. Dieser war positiv, der spätere BAK wurde mit 0,76 festgestellt.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Zwischen 18:30uhr bis 1:00uhr habe ich 10 Bier a 0,33l getrunken
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Insgesamt wollte ich 30km fahren. Bis zur Kontrolle bin ich 3km gefahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja durch die Alkoholeinwirkung habe ich mich extrem überschätzt und war der Meinung die Strecke noch sicher fahren zu können.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Geplant hatte ich es so, daß ich mit dem Taxi nach Hause fahren wollte und mich meine Freundin dann am nächsten Tag abholt und zu meinem Auto bringt.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, am 18.11.2012 bin ich mit 1,35 Promille aufgefallen.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich kann es nicht ganz genau sagen, aber ich bin bestimmt 100 mal unter Alkoholeinfluss Auto gefahren.
Daraus folgere ich, dass meine Hemmschwelle, mich unter Alkoholeinfluss ans Steuer zu setzen, sehr gering war. Ich habe dadurch so oft andere Verkehrsteilnehmer und mich selbst gefährdet.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das war mit 15 Jahren. Ich musste auf einem Geburtstag meiner Bruder kelnern und habe dabei das erste Mal Bier probiert. Es hat mir allerdings erstmal nicht geschmeckt. Danach habe ich lange nichts mehr getrunken, erst mit 17 wieder.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Als Jugendlicher habe ich nur sehr selten getrunken, nur wenn ich mit meinen Freunden zum Feiern unterwegs war. Ich bin jedoch selten auf Partys und in Discos gewesen. Da ich früh aus meinem Elternhaus ausgezogen bin und es da finanziell nicht möglich war, regelmäßig feiern zu gehen. Später gab es dann auch Phasen wo ich jedes Wochenenden mit meinen Freunden los gegangen bin und Alkohol getrunken habe. Eingependelt hat sich mein Konsum dann bei ungefähr 2 mal im Monat, am Wochenende.
Seit 8.2022 bin ich Abstinent.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Als Jugendlicher habe ich 2-4 Bier getrunken, circa ein mal alle zwei Monate. Später wurde die Trinkmenge größer und auch die Häufigkeit. Ich trank teilweise jedes Wochenende, später zwei mal pro Monat. Ich habe Mengen bis 15 Bier a 0,33l getrunken. Ich habe teilweise auch Longdrinks und Schnaps probiert. Aber das war geschmacklich nicht meins.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe auf Feiern und Partys getrunken. Und immer in Gesellschaft.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfangs als junger Jugendlicher habe ich aus Neugier getrunken. Weil die älteren und Erwachsenen auch getrunken haben, also um mich selbst erwachsen zu fühlen. Mit 21 Jahren veränderte sich mein Verhältnis zum Alkohol grundlegend. Aus einem gelegentlichen Konsum wurde eine Strategie, um dem zunehmenden Druck im Berufsleben zu entkommen. Mein Job war sehr anspruchsvoll und fordernd, mein damaliger Chef hat sehr viel Druck auf mich ausgeübt. Er war sehr launisch und hat diese auch an mir ausgelassen. Jeden Morgen bei der Begrüßung, wusste man wie der Tag wird, anhand der Art wie er “Hallo” sagte. Die daraus entstandene Belastungen führten dazu, dass ich mich an den Wochenenden zunehmend in die Welt des Alkohols flüchtete.
Er diente mir dazu den Stress der Arbeitswoche raus zu lassen und meinen Stress zu vergessen. Doch mit der Zeit entwickelte sich ein problematisches Trinkmuster. Die Konsummenge stieg kontinuierlich, und ich experimentierte mit verschiedenen alkoholischen Getränken. Die Wochenenden waren dann immer häufiger geprägt von exzessivem Konsum, um die Anspannung der Arbeitswoche zu kompensieren.
Die Toleranz gegenüber Alkohol nahm zu, und ich benötigte immer größere Mengen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei kleinen Mengen Alkohol wurde ich lockerer und unangespannter. Bei großen Mengen Alkohol eher müde und abwesend.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, diese gab es nicht, es hat sich nie jemand kritisch geäußert. Das Trinken hatte keinen Einfluß auf meinen Alltag.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Das Trinken hatte keinen Einfluß auf meinen Alltag, da es sich nur an Wochenenden und Feiertagen abspielte. Einzig an dem Tag nach dem Trinken war ich angeschlagen und habe mich nicht fit gefühlt, wenn ich am Abend davor viel getrunken habe.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
In Zeiten wo ich deutlich mehr Streß mit meinem damaligen Chef hatte, habe ich öfter Alkohol getrunken. Das gleiche Verhalten hatte ich dann später auch bei Stress mit meiner Lebensgefährtin oder Freunden und Familienangehörigen. Ich habe den Alkohol als Ventil benutzt.
Heute lebe ich Abstinent.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich habe schon einige Male Auswirkungen auf mein Gleichgewichtssinn gespürt und das ich nicht mehr so deutlich sprechen konnte.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ausgelöst durch einen früheren Führerscheinentzug habe ich von 2013-2015 Abstinent gelebt.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich habe mein Trinkverhalten früher nicht selbst hinterfragt und eher als normal angesehen. Heute ist mir bewusst das ich den Alkohol nicht als Genussmittel getrunken habe, sondern ihn als Ventil benutzt habe, meinen Frust und Streß runter zu spülen und so zu verdrängen.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich lebe seit August 2022
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Im August 2022
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe für mich begriffen das ich nicht kontrolliert mit Alkohol umgehen kann. Daher habe ich mich entschlossen komplett Abstinent zu leben. Mir geht es heute besser denn je. Ich habe gelernt, meine Probleme und meinen Frust anders zu bewältigen. Ich gehe Radfahren, um Dampf abzulassen oder gehe angeln, um Ruhe für mich zu haben und den Kopf frei zu bekommen oder spreche Dinge, die mich belasten mit meinen Freunden oder meiner Familie durch. Ich kümmere mich um mein Gewerbe, was ich mittlerweile nebenberuflich betreibe. Das Ganze macht mich zu einem deutlich unbeschwerten und ausgeglicheneren Menschen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die Aufarbeitung meiner letzten Trunkenheitsfahrt war wie ein Weckruf für mich. Ich habe mich selbst und meine Gewohnheiten hinterfragt. Und mir ist bewusst geworden, dass es so nicht weitergehen konnte. Dieses aha Erlebnis hat mir früher gefehlt. Ich habe das Leben anderer Leute riskiert, mein Leben riskiert. Außerdem war die Art wie ich mit Problemen umgegangen bin, nicht gesund für meine mentale Gesundheit.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Erstmal habe ich alle meine Freunde informiert, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Dadurch ist mir auch aufgefallen, dass ich einige vermeintliche Freunde hatte, die nur Feierbekanntschaften waren. Mit denen man sich in der Vergangenheit wirklich nur getroffen hat, um trinken zu gehen. Von denen habe ich mich komplett distanziert. Dann verbringe ich inzwischen meine Wochenenden deutlich lieber bei einem gemütlichen Abend im Garten oder im Kino, oder auch gerne mal alleine für mich mit einem guten Buch oder beim angeln, statt in irgendwelche Discos zu gehen. Das gibt mir deutlich mehr und gleicht mich viel mehr aus.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich besser denn je, mein Leben hat sich sehr positiv entwickelt. Ich verbringe meine Zeit jetzt viel sinnvoller und ich bin viel aktiver im Vergleich zu früher. Ich lese wieder viel, treibe wieder mehr Sport. Habe außerdem mit dem Rauchen aufgehört und habe mich nebenberuflich selbstständig gemacht. Mein Freundeskreis ist kleiner geworden, aber meine richtigen Freunde sind geblieben und stehen voll hinter mir. Es fühlt sich gut und richtig für mich an.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Da ich voll hinter meiner Entscheidung stehe, abstinent zu leben und mein jetziges Leben sehr zu schätzen weiß, werde ich nicht wieder in alte Gewohnheiten zurück fallen. Heute würde ich mir Hilfe holen, mit Freunden sprechen, sobald ich ein Risiko sehen würde. Mein Leben ist sehr gut so wie es jetzt ist und so möchte ich es auch beibehalten.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ein Risiko besteht immer, im Leben passieren immer unerwartete Situationen die einen aus der Bahn werfen können. Beispielsweise wenn ich meinen Job verlieren würde. Heute weiß ich aber wie ich damit umgehen muss. Wenn ich es selbst nicht schaffen würde, damit klarzukommen, würde ich mir Unterstützung bei meinen Freunden und meiner Familie holen. Und sollte das nicht ausreichen, würde ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich abstinent lebe, besteht kein Risiko das ich nochmal unter Alkoholeinfluss fahre.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich kann sagen, irgendwie bin ich sogar froh über den Führerscheinentzug, so konnte ich mein Leben in eine deutlich positivere Richtung lenken und ich riskiere nicht mehr unnötig das Leben anderer und meins.
Hat ein wenig gedauert, habe wenig Zeit gehabt in den letzten Wochen, aber nun habe ich den Rohentwurf vom FB fertig.
Ich freue mich auf euer Feedback.
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 4.6.22 um 18uhr traf ich mich in Lingen mit einer Freundin. Wir gingen auf ein Ritterfest, was dort am Wochenende stattfand. Wir waren bis 1uhr nachts dort, in der Zeit habe ich 10 Bier a 0,33l getrunken. Anschließend habe ich sie nach Hause gefahren. Kurz vor ihrer Wohnung sind wir auf einem Parkplatz stehen geblieben, um noch kurz zu quatschen. Dann kam eine Polizei vorbei gefahren und hat uns kontrolliert. Dabei musste ich auch einen Alkoholtest machen. Dieser war positiv, der spätere BAK wurde mit 0,76 festgestellt.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Zwischen 18:30uhr bis 1:00uhr habe ich 10 Bier a 0,33l getrunken
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Insgesamt wollte ich 30km fahren. Bis zur Kontrolle bin ich 3km gefahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja durch die Alkoholeinwirkung habe ich mich extrem überschätzt und war der Meinung die Strecke noch sicher fahren zu können.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Geplant hatte ich es so, daß ich mit dem Taxi nach Hause fahren wollte und mich meine Freundin dann am nächsten Tag abholt und zu meinem Auto bringt.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, am 18.11.2012 bin ich mit 1,35 Promille aufgefallen.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich kann es nicht ganz genau sagen, aber ich bin bestimmt 100 mal unter Alkoholeinfluss Auto gefahren.
Daraus folgere ich, dass meine Hemmschwelle, mich unter Alkoholeinfluss ans Steuer zu setzen, sehr gering war. Ich habe dadurch so oft andere Verkehrsteilnehmer und mich selbst gefährdet.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das war mit 15 Jahren. Ich musste auf einem Geburtstag meiner Bruder kelnern und habe dabei das erste Mal Bier probiert. Es hat mir allerdings erstmal nicht geschmeckt. Danach habe ich lange nichts mehr getrunken, erst mit 17 wieder.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Als Jugendlicher habe ich nur sehr selten getrunken, nur wenn ich mit meinen Freunden zum Feiern unterwegs war. Ich bin jedoch selten auf Partys und in Discos gewesen. Da ich früh aus meinem Elternhaus ausgezogen bin und es da finanziell nicht möglich war, regelmäßig feiern zu gehen. Später gab es dann auch Phasen wo ich jedes Wochenenden mit meinen Freunden los gegangen bin und Alkohol getrunken habe. Eingependelt hat sich mein Konsum dann bei ungefähr 2 mal im Monat, am Wochenende.
Seit 8.2022 bin ich Abstinent.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Als Jugendlicher habe ich 2-4 Bier getrunken, circa ein mal alle zwei Monate. Später wurde die Trinkmenge größer und auch die Häufigkeit. Ich trank teilweise jedes Wochenende, später zwei mal pro Monat. Ich habe Mengen bis 15 Bier a 0,33l getrunken. Ich habe teilweise auch Longdrinks und Schnaps probiert. Aber das war geschmacklich nicht meins.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe auf Feiern und Partys getrunken. Und immer in Gesellschaft.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Anfangs als junger Jugendlicher habe ich aus Neugier getrunken. Weil die älteren und Erwachsenen auch getrunken haben, also um mich selbst erwachsen zu fühlen. Mit 21 Jahren veränderte sich mein Verhältnis zum Alkohol grundlegend. Aus einem gelegentlichen Konsum wurde eine Strategie, um dem zunehmenden Druck im Berufsleben zu entkommen. Mein Job war sehr anspruchsvoll und fordernd, mein damaliger Chef hat sehr viel Druck auf mich ausgeübt. Er war sehr launisch und hat diese auch an mir ausgelassen. Jeden Morgen bei der Begrüßung, wusste man wie der Tag wird, anhand der Art wie er “Hallo” sagte. Die daraus entstandene Belastungen führten dazu, dass ich mich an den Wochenenden zunehmend in die Welt des Alkohols flüchtete.
Er diente mir dazu den Stress der Arbeitswoche raus zu lassen und meinen Stress zu vergessen. Doch mit der Zeit entwickelte sich ein problematisches Trinkmuster. Die Konsummenge stieg kontinuierlich, und ich experimentierte mit verschiedenen alkoholischen Getränken. Die Wochenenden waren dann immer häufiger geprägt von exzessivem Konsum, um die Anspannung der Arbeitswoche zu kompensieren.
Die Toleranz gegenüber Alkohol nahm zu, und ich benötigte immer größere Mengen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei kleinen Mengen Alkohol wurde ich lockerer und unangespannter. Bei großen Mengen Alkohol eher müde und abwesend.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, diese gab es nicht, es hat sich nie jemand kritisch geäußert. Das Trinken hatte keinen Einfluß auf meinen Alltag.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Das Trinken hatte keinen Einfluß auf meinen Alltag, da es sich nur an Wochenenden und Feiertagen abspielte. Einzig an dem Tag nach dem Trinken war ich angeschlagen und habe mich nicht fit gefühlt, wenn ich am Abend davor viel getrunken habe.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
In Zeiten wo ich deutlich mehr Streß mit meinem damaligen Chef hatte, habe ich öfter Alkohol getrunken. Das gleiche Verhalten hatte ich dann später auch bei Stress mit meiner Lebensgefährtin oder Freunden und Familienangehörigen. Ich habe den Alkohol als Ventil benutzt.
Heute lebe ich Abstinent.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich habe schon einige Male Auswirkungen auf mein Gleichgewichtssinn gespürt und das ich nicht mehr so deutlich sprechen konnte.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ausgelöst durch einen früheren Führerscheinentzug habe ich von 2013-2015 Abstinent gelebt.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich habe mein Trinkverhalten früher nicht selbst hinterfragt und eher als normal angesehen. Heute ist mir bewusst das ich den Alkohol nicht als Genussmittel getrunken habe, sondern ihn als Ventil benutzt habe, meinen Frust und Streß runter zu spülen und so zu verdrängen.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich lebe seit August 2022
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Im August 2022
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe für mich begriffen das ich nicht kontrolliert mit Alkohol umgehen kann. Daher habe ich mich entschlossen komplett Abstinent zu leben. Mir geht es heute besser denn je. Ich habe gelernt, meine Probleme und meinen Frust anders zu bewältigen. Ich gehe Radfahren, um Dampf abzulassen oder gehe angeln, um Ruhe für mich zu haben und den Kopf frei zu bekommen oder spreche Dinge, die mich belasten mit meinen Freunden oder meiner Familie durch. Ich kümmere mich um mein Gewerbe, was ich mittlerweile nebenberuflich betreibe. Das Ganze macht mich zu einem deutlich unbeschwerten und ausgeglicheneren Menschen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die Aufarbeitung meiner letzten Trunkenheitsfahrt war wie ein Weckruf für mich. Ich habe mich selbst und meine Gewohnheiten hinterfragt. Und mir ist bewusst geworden, dass es so nicht weitergehen konnte. Dieses aha Erlebnis hat mir früher gefehlt. Ich habe das Leben anderer Leute riskiert, mein Leben riskiert. Außerdem war die Art wie ich mit Problemen umgegangen bin, nicht gesund für meine mentale Gesundheit.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Erstmal habe ich alle meine Freunde informiert, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Dadurch ist mir auch aufgefallen, dass ich einige vermeintliche Freunde hatte, die nur Feierbekanntschaften waren. Mit denen man sich in der Vergangenheit wirklich nur getroffen hat, um trinken zu gehen. Von denen habe ich mich komplett distanziert. Dann verbringe ich inzwischen meine Wochenenden deutlich lieber bei einem gemütlichen Abend im Garten oder im Kino, oder auch gerne mal alleine für mich mit einem guten Buch oder beim angeln, statt in irgendwelche Discos zu gehen. Das gibt mir deutlich mehr und gleicht mich viel mehr aus.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich besser denn je, mein Leben hat sich sehr positiv entwickelt. Ich verbringe meine Zeit jetzt viel sinnvoller und ich bin viel aktiver im Vergleich zu früher. Ich lese wieder viel, treibe wieder mehr Sport. Habe außerdem mit dem Rauchen aufgehört und habe mich nebenberuflich selbstständig gemacht. Mein Freundeskreis ist kleiner geworden, aber meine richtigen Freunde sind geblieben und stehen voll hinter mir. Es fühlt sich gut und richtig für mich an.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Da ich voll hinter meiner Entscheidung stehe, abstinent zu leben und mein jetziges Leben sehr zu schätzen weiß, werde ich nicht wieder in alte Gewohnheiten zurück fallen. Heute würde ich mir Hilfe holen, mit Freunden sprechen, sobald ich ein Risiko sehen würde. Mein Leben ist sehr gut so wie es jetzt ist und so möchte ich es auch beibehalten.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ein Risiko besteht immer, im Leben passieren immer unerwartete Situationen die einen aus der Bahn werfen können. Beispielsweise wenn ich meinen Job verlieren würde. Heute weiß ich aber wie ich damit umgehen muss. Wenn ich es selbst nicht schaffen würde, damit klarzukommen, würde ich mir Unterstützung bei meinen Freunden und meiner Familie holen. Und sollte das nicht ausreichen, würde ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich abstinent lebe, besteht kein Risiko das ich nochmal unter Alkoholeinfluss fahre.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich kann sagen, irgendwie bin ich sogar froh über den Führerscheinentzug, so konnte ich mein Leben in eine deutlich positivere Richtung lenken und ich riskiere nicht mehr unnötig das Leben anderer und meins.