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THC Konsum während der Fahrt / Abstinenz Dauer?

Chriskyle

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Hallo liebes Forum,

ich möchte gerne Eure Einschätzung, wie lange in meinem Fall eine Abstinenz gefordert wird bzw. in welche Hypothese ich gesteckt werde.

Mein Vorfall war 06/2020. Ein Polizeibeamte konnte erkennen, dass ich während der Fahrt einen Joint geraucht habe. Daraufhin wurde ich aus dem Verkehr gezogen und es wurde mir Blut abgenommen.
Meine Werte waren: 12ng / 74ng COOH

Ich bin Ersttäter und darüber hinaus auch nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Ich habe bereits einen Antrag auf Neuerteilung gestellt, in der Hoffnung dass keine MPU mehr angeordnet wird. Diese Hoffnung hat sich nach wenigen Wochen erübrigt, als die Anordnung zur MPU kam.

Ich habe bereits meine Führerscheinakte angefordert und aufmerksam durchgelesen. Im Polizeibericht steht, dass ich während der Fahrt geraucht habe - und im Artzbericht steht, dass keine Ausfallerscheinungen zu erkennen waren.

Wie ist Eure Einschätzung bzgl. des Abstinenznachweis? Reichen 6 Monate (Hypothese D3)
Ich kann belegen, dass sich seit der Tat in 2020 so einiges in meinem Leben geändert hat (Wohnort gewechselt , Job mit Führungsposition, Familie gegründet etc.)

Ich danke Euch vorab für Eure Einschätzung!
 
und im Artzbericht steht, dass keine Ausfallerscheinungen zu erkennen waren.
ich habe mitbekommen, dass inzwischen manche FsSt dazu neigen, das Äquivalent zum Alkohol auch bei Ersttätern herzustellen (Bereich 1.1 - 1.6pm) - wenn Ausfallerscheinungen selbst bei hoher Intoxikation nicht stattfinden, deutet das für sie auf Mißbrauch hin.
Während der Fahrt zu konsumieren (Vorsatz) zementiert den Verdacht.

Ich würde mich mal vorsichtig auf 15 Monate Abstinenz einstellen. D3 stelle ich mir arg riskant vor...
Aber es gibt Nischen, die du vllt für Dich nutzen könntest.
Wann war Dein letzter Konsum? Wie konntest du so giftfest werden?

(Wohnort gewechselt , Job mit Führungsposition, Familie gegründet etc.)
das sind Kriterien für Stabilität - sie sind notwendig zum Bestehen, jedoch nicht hinreichend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Deine schnelle Antwort.
Selbiges habe ich auch gehört, dass bereits anhand der Werte und fehlenden Ausfallerscheinungen, auf Missbrauch gedeutet wird.

Letzter Konsum war ziemlich genau zur Legalisierung im April 2024. Deshalb möchte ich nun eine Haarprobe abgeben, um die letzten 6 Monate nachweisen zu können. Da ich mir nicht sicher bin, in welche Hypothese man mich einstufen wird, ist Euer Rat gefragt.
Aber ich denke, dass ich mich dann noch nicht zur MPU Prüfung anmelden werde - und meinen Antrag auf Neuerteilung wieder zurückziehe.
 
"kann bei besonders günstig gelagerte Umstände (z.B. kurze Phase des Mißbrauchs ohne weitreichende Störung der sozialen Bezüge und ohne wesentliche Persönlichkeitsveränderungen mit intrinsischer Abstinenzmotivation) bereits vor Ablauf von einem Jahr nach Beendigung einer Maßnahme von einer stabilen Abstinenz ausgegangen werden, besteht sie seit mindestens einem halben Jahr."

Also: Maßnahme (nicht näher bezeichnet; Konsumaufarbeitung therapeutisch, verkehrspsychologisch / drogenspezifisch) beenden und dann noch ein halbes Jahr Nachweise.

Aber: so "besonders günstig gelagert" sieht Dein Vergehen jetzt auf den ersten Blick nicht unbedingt aus :/
Unter Vorsatz beim Fahren zu kiffen hat jetzt wenig mit "reifer, fahrgeeigneter Persönlichkeit" zu tun (-> wesentliche Persönlichkeitsveränderung).
Ob jetzt 12ng aktiv in Verbindung mit Ausfallsicherheit noch zu "Kurzer Phase des Mißbrauchs" passen, kann ich nicht einschätzen. Vermutlich eher nicht.
 
ich habe mitbekommen, dass inzwischen manche FsSt dazu neigen, das Äquivalent zum Alkohol auch bei Ersttätern herzustellen (Bereich 1.1 - 1.6pm) - wenn Ausfallerscheinungen selbst bei hoher Intoxikation nicht stattfinden, deutet das für sie auf Mißbrauch hin
Gutachter ebenso, klare Folge der Teillegalisierung von Cannabis :smiley138:
 
Okay, dann stelle dir jetzt mal jemanden vor, der um diese Uhrzeit neben dir an der Ampel ´ne Bierpulle am Hals hat.
Was würdest du denken ?
Ganz klar ein problematisches Konsumverhalten.
Da ich damals ausschließlich in Nachtschicht gearbeitet habe, war es für mich quasi Abends / kurz vor ins Bett gehen.

Mir ist aber bewußt, dass es an meiner Tat nichts "schön zu reden" gibt.
 
Mir ist aber bewußt, dass es an meiner Tat nichts "schön zu reden" gibt.
Darum geht es nun überhaupt nicht.
Es ging darum, deine Problemtiefe abzuschätzen, um einigermaßen seriös deine Frage beantworten zu können.

Wer also wie du am hellichten Tag im Auto einen Joint raucht, und das zusätzlich in einer Zeit ( 2020 ), in der der Konsum per se verboten ist, hat eine Problemtiefe, die D3 ausschließt.
 
Hallo Chriskyle,

bist du bitte mal so nett und stellst die MPU-Anordnung hier (anonymisiert) ein?
Für die Faktensammlung hier im Forum ist das sicher sehr hilfreich.
 
Hallo Nancy,
selbstverständlich! Anhängend sende ich das Schreiben der Führerscheinstelle.

Danke auch an Karl-Heinz, für Deine Aufklärung und Einschätzung! Ich werde mich auf 15 Monate Abstinenz einstellen und meine erste Haarprobe (6cm) zeitnah abgeben.
 

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Das nenne ich mal eine Begründung, Hut ab !
( By the way, könnte als Musterschreiben hergenommen werden zur MPU-Anordung bei THC-Ersttätern )

Aber so, wie ich dich verstanden habe, ging es dir ja auch nicht um die MPU-Anordnung an sich, was bei deinen Werten, den Umständen deiner Auffälligkeit und -vor allem- dem angepassten §13a der FeV sowieso von vornherein aussichtslos war.

Ich finde es gut, dass du jetzt mit langfristigen Abstinenznachweisen startest.
So hast du genügend Zeit, dich um deine psychologische Aufarbeitung zu kümmern, sehr gerne mit unserer Hilfe :smiley138:
 
Aber so, wie ich dich verstanden habe, ging es dir ja auch nicht um die MPU-Anordnung an sich
Richtig. Dass ich um die MPU nicht herum komme, ist mir (mittlerweile) bewusst und ich möchte für mein Fehlverhalten natürlich auch gerade stehen.

Meine Fragen an Euch sollen mir lediglich Klarheit schaffen in Bezug auf die Abstinenzzeit / Hypothese.
Da Ihr in meinem Fall die Hypothese D3 komplett ausschließen könnt, werde ich nicht wie anfangs gehofft mit 6 Monaten Abstinenz zur MPU-Prüfung dackeln. Dafür ist mir mein Geld dann doch zu schade.

Hypothese D2 würde heißen, dass ich 15 Monate nachweisen muss, richtig? 12 Monate würden wahrscheinlich nicht ausreichen, oder?

Anfang Juni habe ich mein erstes Gespräch bei einer seriösen Verkehrspsychologin. Ausschließlich Einzelstunden vor Ort, die auch so abgerechnet werden.
Die wird mir sicherlich Eure Ansichten zu meinem Fall bestätigen.

Gerne nehme ich natürlich Eure Hilfe weiterhin dankend in Anspruch!
 
Meine Werte waren: 12ng / 74ng COOH
6 Monate Abstinenz reichen dafür aus ... sofern dein Konsumverhalten nichts anderes aussagt.
Ein Konsumverhalten von bis zu 150 ng/ml bestätigt die Grundlage eines gelegentlichen Konsums .

Es gibt hier Schlaumeier im Forum, die im Drogenbereich eigentlich überhaupt keine Ahnung haben.
Der Bereich Theorie und Wirklichkeit, wird hier oft mißkannt.
 
6 Monate Abstinenz reichen dafür aus ... sofern dein Konsumverhalten nichts anderes aussagt.
und das tut es halt leider ->

Wer also wie du am hellichten Tag im Auto einen Joint raucht, und das zusätzlich in einer Zeit ( 2020 ), in der der Konsum per se verboten ist, hat eine Problemtiefe, die D3 ausschließt.


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Es gibt hier Schlaumeier im Forum, die im Drogenbereich eigentlich überhaupt keine Ahnung haben
*seufz. Jupp.
 
Die Debatte ödet mich an. Noch dazu mit so selbstherrlichen Typen wie dir. Nicht schon wieder.
Weisste was? Warten wir doch mal ab, was der TÜV-Profi so empfiehlt. Ich bin da gerne ergebnisoffen.

Anfang Juni habe ich mein erstes Gespräch bei einer seriösen Verkehrspsychologin.
.. und dann sehen wir weiter.
 
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