1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 27.9.24 fuhr ich mit dem E-Bike zu einem Arbeitskollegen auf Geburtstag.
Ankunft war kurz nach 17:30 Uhr, der Plan war, dass mich meine Frau gegen 1 Uhr mit dem Auto abholt (Sie musste bis 0:30 Uhr arbeiten). Ich hatte dafür zuvor den Fahrradträger bereits in den Kofferraum gelegt.
Ursprünglich wollte ich gar nicht auf den Geburtstag. Ich war schon paar Mal wegen andere Anlässe dort und weiß es selbst und von Erzählungen von anderen, das dort der Alkoholkonsum auf einem sehr hohen Level ist. Zum anderen hat er einen Freundeskreis (Kuttenträger) die mir sehr unsympathisch sind. Ich war vor 2 Jahren schon mal an seinem Geburtstag dort, da flogen u.a. die Fetzen, inkl. blutiger Nase und Platzwunde bei jemanden.
2 Tage vor der Geburtstagsfeier sprach mich ein anderer Arbeitskollege an, dass er und 2 andere auch hin gehen. Also habe ich mich doch überreden lassen auch zu kommen.
Die Party war sehr gesellig, die Stimmung überraschend gut. Es herrschte aber auch eine (die von mir schon bekannte und vermutete) Gruppendynamik. Die Taktrate an Biere war hoch, höher als ich es gewöhnt war, aber es störte mich nicht, ich machte mit.
Einer seiner (mir unsympathischen) Freunde war auch da, ich hatte ihn aber links liegen gelassen. Hauptsächlich hing ich mit meinen Arbeitskollegen ab.
Der Abend war sozial gesehen bis etwa 23:30 Uhr ganz normal, ich hatte zu dieser Zeit auch schon ordentlich was getrunken. Ich saß mit einem meiner Arbeitskollegen auf einer Couch und haben uns unterhalten, bis die eine besagte Person sich plötzlich neben mich saß.
Er laberte mich mit irgendwas zu was ich nicht verstanden hatte. Ich fragte nachdem, was er sagte. Er wiederholte es, was ich aber wieder nicht verstanden hatte. Das ganze ging noch 2 mal hin und her. Ich war genervt und sagte zu ihm, er solle mich doch in Ruhe lassen und einfach gehen. Das passte ihm gar nicht und die Stimmung kippte schlagartig….er packte mich am Kragen, hielt seine Faust vor mein Gesicht (zum Schlagen bereit) und fragte mich ob ich ihn verarschen möchte und ein Problem mit ihm habe?
Mein Arbeitskollege der Geburtstag hatte, erkannte die Situation und kam schnell dazu. Er sagte irgendwas zu seinen Kollegen (ich konnte es wegen der Musik nicht verstehen) und zog ihn mit zu sich, an die andere Seite des Raumes. Es dauerte keine Minute und er kam wieder zu mir her und fragte mich erneut was mein Problem mit Ihm wäre. Ich sagte ihm, das ich kein Problem mit ihm habe und es mir leid tut, was ich gesagt habe.
Mein Arbeitskollege zog Ihn wieder mit sich. Ich bemerkte, das der Kerl fortan ständig ein Auge auf mich hatte, sich ständig zu mir her dreht und geschaut was ich mache.
Auch wenn ich ein stattlicher Kerl bin, aber der Typ ist nochmal ein halben Kopf größer als ich, hatte ich schiss bekommen und dachte mir dann in der Situation, bevor ich jetzt eine auf die Fresse bekomme, hau ich ab.
Ich hatte mir kurz davor ein neues Weizenbier eingeschenkt, welches noch mehr als zu ¾ gefüllt war. Ich trank es auf ex, stand auf und bin raus.
Mein Arbeitskollege der neben mir saß, war verwundert dass ich es plötzlich so eilig hatte. Er lief mir nach draußen her und wollte mich überreden wieder mit rein zu kommen. Ich sagte zu ihm, „bevor ich jetzt eine auf die Fresse bekomme, verschwinde ich“. Er meinte, dass er auf mich „aufpassen würde“ dass mir schon nichts passiert. Ich lies mich aber nicht davon abbringen. Meine Hemmung war aufgrund des Alkohols so sehr gefallen, dass mir in diesem Moment alles egal war. Ich dachte nur an mich, wollte dem Konflikt entfliehen und weg von dort. An anderen Menschen die ich nun in Gefahr bringen könnte, an die Regel die ich nun brach, schenkte ich keinen Gedanken. Ich konnte meinen Alkoholpegel in diesem Moment nicht mehr einschätzen, ich war nicht in der Lage dazu. Also zog ich mein Helm auf, schwingte mich eher schlecht wie recht aufs Rad und fuhr los. Das war kurz vor 0 Uhr.
Ich fuhr Schlangenlinie, hatte Tunnelblick. Nach etwa 400 Meter durch das Wohngebiet, ging es ein kleines Stück von etwa 300 Meter auf der Hauptstraße weiter, bevor es dann zum Radweg gegangen wäre.
(Auf Google Maps kann ich in meiner Timeline nachschauen, dass ich es 540 Meter weit geschafft habe)
Ich kann jetzt nur vermuten, aber wahrscheinlich durch die Schlangenlinien, kam ich mitten auf der Straße ohne Fremdeinwirkung zum Sturz. Da ich auch mit dem Gesicht aufprallte, hatte ich einen kurzen Blackout und kann mich deshalb nicht mehr gut an die Situation erinnern.
Ich lag wohl erst mal einen Moment, bis ich selbst bemerkte, dass ich auf der Straße lag. Kurz darauf, auf der anderen Straßenseite auf dem Gehweg bemerkte mich ein Mann und fragte mich ob alles in Ordnung sei: Ich bejahte es.
Ich versucht auf zu stehen, kam aber nicht mehr hoch.
Der Mann kam zu mir auf die Straße und fragte ob ich vielleicht doch Hilfe benötige. Dies bejahte ich ebenfalls. Er zog mich an den Armen rückwärts auf den Gehweg, da ich selbst nicht in der Lage dazu war.
Das hinabstürzen des letzten Weizens zeigte Wirkung, ich war total betrunken, war über meinem üblichen Limit.
Er sagte zu mir das er selbst „gut dabei ist“ weil er von einer Party kommt und er jetzt gar nicht weiß, was wir nun machen sollten (welch Ironie). Ich meinte zu ihm, dass ich mich kurz ausruhen möchte und es dann gleich nochmal versuche auf zu stehen. Nach einen kleinen Moment meinte ich das wir es versuchen können, er zog an mir, doch keine Chance, ich kam nicht hoch. Ich spürte dass irgendwas xxx nicht in Ordnung ist.
Er fragte mich ob ich vielleicht jemanden anrufen möchte, worauf ich antwortete: „meine Frau und am besten ein Krankenwagen“.
Er rief den Rettungsdienst und ich meine Frau an.
Die Konservation in meinem Zustand war nicht einfach, Sie verstand es aber, war natürlich super begeistert, sie hätte eigentlich auch noch knapp 30 Minuten arbeiten müssen, das war aber dann Nebensache und konnte gehen. Sie war nach etwa 20 Minuten da, fast zeitgleich kam der Krankenwagen, weitere 5 Minuten später auch noch die Polizei…..toll L.
Beim reinschieben in den Krankenwagen, fragte mich der Polizist wieviel ich getrunken hätte. Ich antwortete ich Ihm 5 oder 6 Bier (dumm das ich überhaupt was dazu gesagt habe, aber nichts zu sagen, hätte wahrscheinlich auch nichts gebracht). Nachdem ich im Krankenwagen war, war er auch wieder da und bat mich zu pusten, Ergebnis 0,88mg/l. „Na das sind aber mehr als 5 oder 6 Bier“. Ich konnte erst mal nichts mit dem Ergebnis anfangen, worauf er mich aufklärte..…genial. Naja, dann ging es auch direkt ins Krankenhaus, die Polizei natürlich hinterher.
Da meine Frau nicht in den Krankenwagen durfte, rief ich sie während der Fahrt an….oh man hab ich einen anschiss bekommen, zurecht…..sie wollte mich ja abholen nach ihre Arbeit. Man habe ich eine scheiße gebaut. Es tat mir so sehr Leid, wodurch ich einen Heulanfall bekam. Ein vernünftiges Telefonat war nicht möglich, lallend und weinend verstand sie mich nicht. Ich habe es dann irgendwie rausbekommen zu sagen, dass sie nicht mit ins KH muss, sondern nach Hause soll (wegen den Kindern) und ich mich später melde.
Um 2:30 Uhr wurde mir dann im Krankenhaus Blut abgenommen, welches die Polizei mitnahm. Das Ergebnis habe ich etwa 2 ½ Wochen später telefonisch mitgeteilt bekommen…1,78‰ BAK.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Weizenbier 0,5 Liter, á 5,3%
Mein erstes Getränk war gegen 18:00 Uhr. Ich wusste im Nachgang nicht wieviel ich getrunken hatte, konnte es aber aufgrund des BAK ausrechnen und bin auf 10 Stück bis 23:45 Uhr gekommen und habe mir dann das 11. auf einen Schlag rein geschüttet, bevor ich los bin.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
540 Meter, mein Ziel Zuhause wäre ~8 KM gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich konnte es aufgrund der Alkoholisierung nicht beurteilen, hatte eine totale Selbstüberschätzung, wollte einfach nur weg. Ich spürte den Alkohol erheblich während der kurzen Fahrt, hatte ich Schlangenlinie und Tunnelblick.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wusste von Anfang an das ich was trinken möchte, deshalb wollte ich mich abholen lassen. Die Trunkenheitsfahrt war nicht geplant und auch nicht vorgesehen gewesen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, aber nie aufgefallen, siehe Punkt 7.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wenn man alkoholisiert schon ab 0,01 ‰ zählt, habe ich schon etliche Male am Straßenverkehr teilgenommen, die genaue Menge kann ich schlecht schätzen. Ich würde sagen sagen 1 mal alle 2 Monate mit dem Auto und 1 mal im Monat mit dem Fahrrad.
Allerdings: Wenn ich Auto gefahren bin, dann hatte ich mir in der Vergangenheit immer eine ganz klare Grenze gesetzt:
Max. ein 0,5er Bier oder 2 0,5er Radler/Colabier am Abend.
Ich weiß, dass ich mit dieser Methode nie über die 0,5‰ hinaus gekommen bin, aber aus heutiger Sicht und meiner Selbstreflexion ist mir bewusst, dass es trotzdem nicht richtig war. Heute ist mir klar, dass es schon ab 0,3‰ zu ersten Beeinträchtigungen kommen kann.
Mit dem Fahrrad bin ich leichtsinnig umgegangen. Im Sommer, im Biergarten trank ich schon mal 3 bis 4 0,5er Biere in 1 ½ bis 2 Stunden. Wenn im Nachbarort ein Fest war, sind auch schon mal 6 0,4er Biere in 4 bis 5 Stunden getrunken worden. Letztere war aber dann auch das obere Limit, bei mehr fuhr ich auch kein Fahrrad mehr.
Ich hab mir da in der Vergangenheit keinen großen Kopf gemacht, ich dachte mir immer „ist ja nur Fahrrad fahren“.
Heute weiß ich, dass mein Verhalten mit dem Fahrrad sehr fahrlässig und verantwortungslos war.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
In meiner Familie wurde immer Alkohol getrunken, egal zu welchen Anlässen und das auch sehr reichlich. Mein Vater hat wenn er nachmittags nach Hause kam, seine 2 Feierabendbiere getrunken. Es war für mich was ganz normales, ich kannte es nicht anders.
Das erste Mal selbst habe ich an meinem 13. Geburtstag probiert. Ein paar Kumpels hatten schon vorher Alkohol konsumiert und hatten heimlich Pfläumchen dabei gehabt.
Obwohl der Geschmack süß war, schmeckte er mir nicht.
Mit 16 hab ich dann das erste mal „richtig“ Alkohol in Form von Bier auf einem Geburtstag von einem Kumpel getrunken.
Ich kann mich noch gut an den Geburtstag erinnern, es waren damals 2 Stück 0,5er Biere.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Im Alter von 16 - 17 Jahren wurde gelegentlich wenn in der Clique jemand Geburtstag hatte oder ein Fest im Ort war, 2 oder 3 0,5er Biere getrunken. So etwas alle 2 bis 3 Monate.
Im Alter zwischen 17 und 19 stieg der Alkoholkonsum etwas. Wir hatten im Dorf einen Jugendraum, hier wurde 2 mal im Monat samstags Party gemacht, wir waren immer zwischen 10-20 Leute. Getrunken hatte ich an so einem Abend zwischen 4 und 6 0,5er Biere in 5 – 6 Stunden.
Mit Anfang 19 gingen dann viele andere Wege, auch ich. Ich war bereits seit 2 Jahren in der Ausbildung, man lernte neue Leute kennen, sodass sich auch der Freundeskreis etwas wandelte.
Ich ging Wochenends mit Freunden zwar nach wie vor weg, aber nur noch 1 bis gelegentlich 2 Mal im Monat.
Gelegentlich bei mir oder bei jemanden Zuhause, überwiegend aber in der Stadt in einem Club oder in der Bar. Zur Stadt gab es gute Anbindung der Öffis, daher konnte man mit dem Bus noch bis 2 Uhr Nachts fahren bzw. gelegentlich „Taxi“ Mama gab es auch noch. Je nachdem wie lange der Abend war, wurden etwa 4 bis 6 0,5er Biere in 4-5 Stunden getrunken, manchmal auch 1 oder 2 Longdrinks dazwischen.
Mit etwa 20 ging ich nicht mehr so oft weg, denn ich hatte ein Onlinerollenspiel für mich entdeckt, und zog das dem ausgehen vor, verbrachte lieber dort meine Wochenenden. Wenn ich zuhause am Zocken war, trank ich kein Alkohol.
Mit 21 lernte ich meine jetzige Frau kennen, ich zockte etwas weniger, ging dafür mit Ihr weg. Ich trank seltener Alkohol, aber wenn, war die Menge die gleiche wie zuvor.
Mit 25 ging ich für 1 Jahr auf die Meisterschule um mich weiter zu bilden. Ich lernte dort jemand kennen, der zufällig nicht weit von mir weg wohnte (2 Orte). Wir saßen in der Schule nebeneinander verstanden uns auf Anhieb.
Was ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht kannte, war Trinken mitten am Tag und unter der Woche!
Es hat sich eine Clique von 5 Leute gebildet, in der ich und er mit dabei waren. In der Schule war mittags eine Stunde Pause und um die Ecke war ein Imbiss um was zu Essen. Die anderen tranken immer ein bis zwei Biere zum Mittagessen dazu. Man fragte mich ob ich auch mit trinken wolle. Ich fand es nicht toll, weil ich wusste, dass danach die Konzentration am Arsch ist, trotzdem tat ich es, da ich zur Gruppe dazugehören und nicht als „der nichts trinkt“ dastehen wollte.
Es kam nicht jeden Tag vor, da ich in der Regel mein eigenes Essen dabei hatte, aber 1-mal in der Woche ging ich mit.
Wir verstanden uns so gut, dass es nicht langte dauerte, bis wir uns jedes 2.-3. Wochenende abends in der Stadt trafen. Haben dort Party gemacht, meistens in Bars und Kneipen. An so einem Abend kamen etliche große Biere zusammen, ich wollte mithalten, cool wirken.
Mit der Zeit gingen immer mehr Biere an einem Abend rein. Es entwickelte sich bei mir eine Trinkfestigkeit!
Binnen kürzester Zeit, waren Abende dabei, da liefen 7-8Stk. 0,5er Biere in etwa 5 Stunden rein.
Als ich mit der Meisterschule fertig war, blieben der oben genannte Kumpel und ich im Kontakt, mit dem Rest verlief es sich. Wir trafen uns fortan in der Regel zusammen mit unseren Frauen. Manchmal auch nur unter Männer, dann waren meist seine 2 Cousins dabei. Die Typen waren sehr trinkfreudig und sehr trinkfest, die Abende waren teilweise echt übel.
In so einem Ausmaß wollte ich es eigentlich nicht, aber durch den Gruppenzwang ergab es sich, dass ich immer mit gemacht habe. Die Abende fand ich dann toll, aber bereut habe ich es meist am nächsten Morgen mit einem dicken Kopf.
Irgendwann kam eine Zeit, an dem sich mein damaliger Kumpel verändert hat. Ich weiß es nicht warum, aber er hat sich immer öfters blöder mir gegenüber verhalten, teils auch seinen Cousins über.
An seinem 30. Geburtstag (ich war 28) kam dann das Fass zum überlaufen (Details gehören hier nicht zur Sache). Am nächsten Tag wollte ich Ihn zur Rede stellen, aber er blockte ab. Da ich auch kein Bock mehr darauf hatte, das es immer nur ums saufen ging, brach ich den Kontakt zu ihm ab.
Danach ging auch wieder mein Trinkmenge und Häufigkeit zurück. Max. 3 Mal im Monat 3 bis 4 0,5er Biere an einem Abend, mit seltenen Ausreißern nach oben, wenn ein Anlass war.
Das Trinkverhalten blieb dann so, bis 2020 Corona kam und man nicht mehr „weg durfte“ (in Bayern war es etwas strenger).
Am 1. Lockdown hatte sich nicht viel verändert. Ich ging ganz normal arbeiten, und trank auch weiterhin kein Alkohol unter der Woche, wenn nur Wochenends. Nachdem Ostern rum war, hatten wir Wochenends gelegentlich das damals „moderne“ vor der Webcam mit Freunden trinken praktiziert.
Wir sind Mitte 2019 dorthin gezogen wo wir jetzt leben und hatten die Nachbarn noch gar nicht richtig kennen lernen können. Das änderte sich nachdem es die ersten Lockerungen gab. Da immer noch vieles geschlossen hatte und unsere Nachbarn regelmäßig draußen im Hof an der Feuerschale standen, wurden wir von ihnen eingeladen uns dazu zu gesellen.
Die Chemie passte von Anfang an. Man traf sich fortan etwa jedes 2. Wochenende zum Feiern, freitags oder samstags, teilweise an beiden Tagen, manchmal sogar 2 Wochenenden hintereinander.
Die im Herbst 2020 wieder strengeren Coronaregeln waren uns alle egal, wir hatten so viel Spaß miteinander und sind das Risiko eingegangen.
Mitte 2021 kamen noch eine weitere Nachbarpartei dazu. Die Runde wurde also größer, die Abende länger, es floss mehr Alkohol. Von den Nachbarn brauchten sich niemand hinter dem Glas verstecken, da ging auch gut was rein. Wenn der Abend besonders gesellig war, flossen auch mal schnell 7-8Stk. 0,5er Biere und noch dazwischen 3 bis 4 selbstgemachte Liköre (Alkoholmenge unbekannt) an einem 4-5 Stunden, manchmal sogar 6 Stunden Abend.
In dieser Zeit hob ich meine Alkoholtoleranz nochmal ein kleines Stück nach oben.
Ende 2022 entwickelte sich (von mir vermutet) die erste Nebenwirkung von dem vielen Alkohol. Ich bemerkte, dass ich nach einem festen Trinkabend, an den nächsten 2 Tagen Schmerzen an der linken Niere bekam. Da es von alleine nicht besser wurde, checkte ich dies Anfang 2023 beim Hausarzt ab, der konnte aber an sich nichts feststellen, hätte noch nie was davon gehört das man von Alkohol schmerzen an der Niere bekommt. Im Blut war lediglich sichtbar, die Leberwerte erhöht waren. Im Ultraschall konnte man eine leichte Fettleber erkennen, das hatte der Arzt aber schon mal vor ein paar Jahren gesehen, vergrößert hat sie sich aber seitdem nicht.
Mir wurde trotzdem selbst klar, ich muss auf die Bremse treten. Ich habe Haus und Familie, ich möchte meine Kinder und später meine Enkelkinder groß werden sehen.
Zum Frühjahr 2023 ging der Kontakt mit den Nachbarn von alleine zurück, da man sich irgendwie gegenseitig „satt gesehen“ hat, zudem gingen die Interessen auseinander, da auch alle Maßnahmen gefallen waren. Man traf sich zwar immer noch Wochenends, aber nur noch etwa alle 6-8 Wochen. Auch die Abende sind kürzer geworden, der Alkohol floss nicht mehr in den Mengen wie zuvor.
Auch die anderen haben erkannt, dass man das so auf Dauer nicht durchziehen kann. Seit 2024 ging der Kontakt weiter zurück, max. 1 mal im Quartal wo man sich trifft, eher seltener.
Nach meinem Arztbesuch trank ich zwar weiterhin, beschränkte ich mich aber auf einen Abend am Wochenende. Die Mengen waren unterschiedlich. Mal 3 bis 4 0,5er Biere, je nach Anlass wenn es mal eine Männerrunde in der Stadt war, dann auch schnell wieder 7-8 0,5er Biere an einem 4-5 Stunden Abend. Das kam aber nur noch maximal 3 mal im Jahr in diesem Ausmaß vor.
Die Schmerzen der Niere haben auch aufgehört, auch wenn mal an einem Abend viel getrunken wurde.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Siehe Punkt 9
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Siehe Punkt 9
Art der Verletzung auf Wunsch des TE unkenntlich gemacht *Nancy*