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TF Fahrrad 1,78‰

Paul87

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

nach einem Jahr des stillen mitlesen, habe ich mich nun registriert und möchte zuerst ein Dankeschön an alle sagen, die sich hier die viele Zeit für ihre Mitmenschen nehmen und bin froh das es sowas wie hier gibt.....denn das ist keine Selbstverständlichkeit. :schild0081:

Nun zu mir, ich bin der Paul....Paul hat vor genau einem Jahr, am 28.9.2024, einen scheiß Tag gehabt, denn er lag xxx im Krankenhaus :(

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 182 cm
Gewicht: 125 kg
Alter: 38

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 28/09/2024
BAK: 1,78 ‰
Trinkbeginn: 18:00 Uhr
Trinkende: 23:50 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 02:30 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Vor einem Jahr
Strafbefehl schon bekommen: Eingestellt nach 153a StPo
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: Nein
Hab ich neu beantragt: - - -
Habe noch keinen gemacht: - - -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein, nur die von der Staatsanwaltschaft
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Nein

Bundesland: Bayern

Ich war am 27.9.24 mit dem E-Bike bei einem Arbeitskollegen auf Geburtstag, als ich vor 0 Uhr fluchtartig und ungeplant die Party verlassen habe (Später dazu mehr, wenn ich den Bogen ausgefüllt habe). Nach 500 Meter hats mich schon lang gemacht xxx
Krankenwagen....Polizei...Krankenhaus :(
2 Wochen später kam das Ergebnis per Telefon. 2 1/2 Wochen nach der TF bin ich im KH operiert worden. 5 Wochen nach der TF bin ich zum Rechtsanwalt. Es hat sich dann bis in den Juli 2025 gezogen, bis dann ein Brief kam, mit der Einstellung nach 153a für 1.200€. Die Strafe hatte ich Ende August gezahlt, damit war die Sache zumindest mit der Staatsanwaltschaft erledigt. Von der FSSt habe ich noch nichts gehört. Habe nach dem Unfall kein Alkohol mehr getrunken und betreibe seit Silvester 24 KT.
Viel hier und in anderen Foren gelesen. Seit August 25 gehe ich zusätzlich noch zur einer Verkehrspsychologin.
Den Fragebogen habe ich schon zum Großteil ausgefüllt, werde ihn die Tage Hochladen.

Ich habe eine Frage bezüglich der FSSt, das ich da noch kein Sterbenswörtchen gehört habe. Ist das normal? Ist ja nun immerhin schon 1 Jahr her.

Danke und LG
Paul

Art der Verletzung auf Wunsch des TE unkenntlich gemacht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo und willkommen im Forum,
ich hoffe, dir geht es mittlerweile gut.
Dass du von der FSSt noch nichts gehört hast, ist nicht unerwartet. Sie wird wohl erst informiert werden, wenn die strafrechtliche Seite erledigt ist. Das ist jetzt auf der Verwaltungsschiene noch nicht so lange her und Urlaubszeit war auch noch. Aber da ward schon noch was kommen, keine Sorge. Aber so hattest du ja echt ne ordentliche Zeit zur Vorbereitung.
 
Danke für die Begrüßung, :smiley138:

ich hoffe, dir geht es mittlerweile gut.
ich habe leider noch erhebliche Probleme xxx. Wurde schon vor der OP vom Chirurgen darauf aufmerksam gemacht, dass das nie wieder wird, wie es einmal war. Der nun behandelnde Chirurgen sagt leider das gleiche xxx:smiley842:

Steht das Trinkende in der Akte ?
Nein steht es nicht, ich wurde nicht vernommen wegen der Alkoholisierung.

Ich habe mal den Unfallbericht kopiert:

Sachverhalt:
Am 28.09.2024, wurde die uniformierte Streifenbesatzung der Zentralen Einsatzdienste xxxx, PHM xxx/Sachbearbeiter, zu einem alleinbeteiligten Fahrradsturz nach XXXX, XXXstraße beordert.
Bei Eintreffen vor Ort wurde ON01 bereits vom Rettungsdienst versorgt. Im Rahmen eines kurzen informatorischen Gespräches konnte Alkoholgeruch bei ON01 festgestellt werden. ON01 gab an, dass er mit seinem E-Bike aus Fahrtrichtung des Ortskernes von XXX in Richtung XXX gefahren sei. Auf Höhe der Unfallörtlichkeit wollte ON01 mit seinem E-Bike nach rechts auf den Bürgersteig auffahren und kam hierbei zu Fall.
ON01 stürzte auf die rechte Körperseite und verletzte sich hierbei erheblich xxx. Das war nach dem Unfall nicht mehr mobil. Zudem schrammte ON01 mit seinem Gesicht leicht über den Boden. Die Verletzungen wurden fotografisch dokumentiert und sind in der beigefügten Lichtbildtafel ersichtlich. Während des Unfallherganges trug ON01 nach eigenen Angaben einen Fahrradhelm, welchen seine Frau in Verwahrung nahm, als sie das E-Bike des ON01 mit dem Pkw abholte.
Zu dem Unfallhergang gibt es keinerlei Zeugen.
Im Rettungswagen wurde am 28.09.2024, gegen 00.46 Uhr mit ON01 ein freiwilliger Atemalkoholtest durchgeführt. Der angezeigte Atemalkoholwert betrug hierbei 0,88mg/L (1,76 Promille).
ON01 wurde mittels Rettungswagen zur weiteren Abklärung in die Notaufnahme des Klinikums XXX verbracht. Dort wurde ON01 als Beschuldigter belehrt. Auf eine Vernehmung wurde auf Grund des hohen Alkoholpegels vorerst verzichtet.
Die Blutentnahme wurde am 28.09.2024 um 02.31 Uhr im oben genannten Klinikum durchgeführt und im Labor XXX ausgewertet. Der Befund liegt dem Vorgang im Original bei.
ON01 hatte zum Zeitpunkt der Blutentnahme einen Blutalkoholspiegel von 1,78 ‰.
Mit dem Schreiben vom 06.11.2024 der Rechtsanwaltskanzlei XXX die genannte Kanzlei die anwaltschaftliche Vertretung des ON01 und beantragt Akteneinsicht. ON01 macht gemäß den Angaben seines Rechtsanwaltes vorerst von seinem ihm zustehenden Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.
Eine Abgabenachricht wurde an die oben genannte Rechtsanwaltskanzlei übersandt.
Für ON01 liegen keine Erkenntnisse im NWR vor.
Eine FAER Anfrage verblieb negativ und liegt dem Vorgang bei.
Die Ermittlungen zu dem Vorgang werden durch den Sachbearbeiter hiesiger Dienststelle, vorbehaltlich anderer Weisungen der Staatsanwaltschaft, als abgeschlossen angesehen. Der Vorgang wird der Staatsanwaltschaft XXX übersandt.


Ich bin auch auf diesen Thraed aufmerksam geworden


Da ist die Rede davon, das die Übermittlung an die FSSt im Polizeibericht stehen soll. Ich finde bei mir nirgendwo was, habe die Gesamte Akte vom RA erhalten. Auch im Schreiben der Staatsanwaltschaft finde ich nichts, was darauf hindeuten kann.

Klarname entfernt *Nancy*

Art der Verletzung auf Wunsch des TE unkenntlich gemacht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da ist die Rede davon, das die Übermittlung an die FSSt im Polizeibericht stehen soll.

Richtig. Von Juli (Strafbefehl) bis September ist aber noch kein Zeitraum der Erwarten lässt, das die Meldung nicht mehr erfolgt. Mit dem Strafbefehl sind die "kurzen" Verjährungsfristen von wenigen Monaten vorbei.

Du hast aber den Vorteil dich ausreichend auf die MPU vorbereiten zu können, was häufig nicht der Fall ist. Also zum Beispiel Abstinenznachweise zu sammeln oder dir fachliche Hilfe zu holen.
 
Das Schreiben der StA haben wir nun nicht vor Augen. Aber es leider nicht nötig, dass da was drin steht. Das obliegt den jeweiligen Behörden, unterschiedlich je nach Bundesland. Du solltest nach wie vor dich auf eine MPU vorbereiten. Die Grundvoraussetzung hast du dazu geliefert. Rein strafrechtlich ist es abgeschlossen und für dich zumindest auf dieser Seite einigermaßen glimpflich. Die körperlichen Folgen sind ja leider wirklich gravierend, aber leider kein Grund, dass da jemand deshalb Milde walten lässt.
 
ich habe leider noch erhebliche Probleme xxx. Wurde schon vor der OP vom Chirurgen darauf aufmerksam gemacht, dass das nie wieder wird, wie es einmal war. Der nun behandelnde Chirurgen sagt leider das gleiche xxx:smiley842:
Wie du hier schon gehört hast, spielt das im Verwaltungsverfahren keine Rolle, im Strafverfahren kann es eine Rolle spielen.
In der MPU aber machst du dir damit aber nicht nur keine „Freunde“, sondern kann durchaus negativ ausgelegt werden.
Dein „Gejammer“ über xxx kann ich persönlich absolut nachvollziehen, nur geht es ja hier um deine MPU, richtig ?

Nein steht es nicht, ich wurde nicht vernommen wegen der Alkoholisierung.
Nur ganz am Rande: Vernommen wärest du sowieso nicht, es wurde auf eine 1. Befragung verzichtet :smiley22:

Sachverhalt:
Am 28.09.2024, wurde die uniformierte Streifenbesatzung der Zentralen Einsatzdienste xxxx, PHM xxx/Sachbearbeiter, zu einem alleinbeteiligten Fahrradsturz nach XXXX, XXXstraße beordert.
Achtung: Klarname !
Hmmm, im Bericht stehen gaaaaanz viele Uhrzeiten, nur nicht die Uhrzeit, wann die Dunkelblauen am Unfallort eingetroffen sind…?
In der Akte für die StA wird aber mindestens die Uhrzeit der Meldung an die Leitstelle stehen.
Für dich bedeutet das: Das Trinkende steht zwar nicht in der Akte, aber der GA wird imho zurückrechnen.

Der Zeitablauf ist mir noch nicht klar:
Um kurz vor 0 Uhr hast du die Party verlassen.
Nach 500 m bist du, „…beim Auffahren auf dem Bürgersteig“, gestürzt.
Um 00.46 Uhr AAK, dazwischen Meldung, Ankunft des RTW, Ankunft der Polizei am Unfallort…?

Bist du dir sicher, dass es „nur“ 500 m waren ?
Auf google maps kannst du es ja auch im Nachhinein nachvollziehen.

Du hast ja bestimmt mitbekommen, dass unsere Nachfragen nicht der Befriedigung unserer persönlichen Neugierde dienen und schon gar nicht, um User vorzuführen o.Ä.
Es geht hier um Daten / Zeitabläufe etc., die fundamental sind, um überhaupt erst einmal abzuklopfen, in welche Hypothese du eingeordnet werden könntest.
Also genau das, was der GA schon mal kurz „durchcheckt“, wenn er spätestens vor dem psychologischen Gespräch deine Akte liest.

Auch wirst du ja durch Mitlesen wissen, dass eine positive MPU ohne Abstinenznachweise überhaupt nur -zumindest theoretisch- gelingen kann, wenn du in „Alkoholgefährdung“ eingeordnet wirst.

Bei dir sehe ich das momentan leider nicht:
Du bist mit rund 2 Umdrehungen Fahrrad gefahren und „nur“ gestürzt, als du auf den Bürgersteig wechseln wolltest.
Das setzt eine Koordination voraus, die nur durch jahrelanges hartes „Training“ zu Stande kommt.
Auch dein Alter ( 38 ) spricht jetzt nicht für einen 22jährigen trinkfesten Studenten, der so mitten in seiner Sturm-und-Drang-Zeit…

So vollkommen auszuschließen ist A3 nicht, da wäre sicherlich noch deine bisher erfolgte psychologische Aufarbeitung miteinzubeziehen.
Meine bisherige Einschätzung beruht erst einmal nur auf den Rahmenbedingungen.
Durch die mittlerweile nicht mehr neuen BUK ist sowieso einiges verschärft worden.
In der praktischen Umsetzung ist aber mittlerweile, gut 2 Jahre später, eher der „Trend“ zu erkennen, dass auch diese am oberen und nicht am unteren Rand ausgelegt werden, meiner Erfahrung nach.

Auch wir hier raten aus vielen guten Gründen, u.a. weil eine MPU mittlerweile sehr teuer geworden ist, zur Nummer sicher.

Mit anderen Worten:
Deine Entscheidung, keine AN, und seien es nur 3 oder 6 Monate, zu sammeln, obwohl du in der glücklichen Lage bist, bis jetzt 12 Monate Zeit gehabt zu haben, könnte dir auf die Füße fallen.
Zumindest, wenn dir daran gelegen ist, deine FE nicht abgeben zu müssen…

Warum hast du das nicht gemacht ?

Dass eine Meldung an die FEB gegangen ist, davon kannst du ausgehen.
Das sind Routinevorgänge.

Klarname entfernt *Nancy*

Art der Verletzung auf Wunsch des TE unkenntlich gemacht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Karl-Heinz,

In der MPU aber machst du dir damit aber nicht nur keine „Freunde“, sondern kann durchaus negativ ausgelegt werden.
Dein „Gejammer“ über xxx kann ich persönlich absolut nachvollziehen, nur geht es ja hier um deine MPU, richtig ?
das ist mir bewusst und werde ich auch nicht tun. Ich bin nur darauf eingegangen, da ich gefragt wurde ob es mir mittlerweile wieder besser geht.

Achtung: Klarname !
Kann das bitte ein Admin entfernen? Danke :smiley22:

Der Zeitablauf ist mir noch nicht klar:
Um kurz vor 0 Uhr hast du die Party verlassen.
Nach 500 m bist du, „…beim Auffahren auf dem Bürgersteig“, gestürzt.
Um 00.46 Uhr AAK, dazwischen Meldung, Ankunft des RTW, Ankunft der Polizei am Unfallort…?
Es waren ganz genau genommen 540 Meter um 23:59 Uhr (Sturzt), das kann ich aus meiner Timeline in Google entnehmen.
Das mit dem Bürgersteig ist nicht passiert. Ich wurde vom Sanitäter befragt was passiert sei, habe geantwortet "vermutlich bin ich am Bürgersteig hängen geblieben". Da ich aber auf das Gesicht gefallen bin, hatte ich trotz Helm, einen kleinen Blackout und wusste es zum Zeitpunkt nicht mal, was wirklich passiert war, und hatte das einfach so gesagt. Mir ist erst Tage später wieder gekommen, das ich mitten auf der Straße, ohne Fremdeinwirkung gestürzt bin.
Ich kann mich nicht daran erinnern, von der Polizei befragt zu sein, was passiert war. Ich kann nur vermuten, das der Sanitäter es so weiter gegeben hat :smiley2204:
Der Notruf wurde um 0:10 Uhr abgesetzt, der RTW war kurz vor 0:30 Uhr da, die Polizei um 0:36 Uhr.
Aber das kommt noch alles im Detail wenn ich den Bogen hoch lade.

Warum hast du das nicht gemacht ?
Ich hatte mich nach dem Unfall in div. Foren belesen, las "unter 2 geht KT". Da ich auch finanziell unter Druck stehe, entschied ich mich zu diesem Zeitpunkt dafür. Das mit dem Zurückrechnen wurde mir auch erst im Juli bewusst, nachdem ich im Polizeibericht Blutentnahme 2:30 Uhr las.
Ich war im Januar 25 bei der Caritas zu einem kostenlosen Erstgespräch in der Suchtberatung. Die Dame damals sah mich in der A3 und es sprach ihrer Meinung nach nichts negatives für KT.
Jetzt bei der VP wo ich seit August bin, sieht es etwas kritischer, aber machbar. Sie legt mir aber nahe, vor der MPU eine Haaranalyse abzugeben.

Ich denke bis spätestens übermorgen habe ich meinen Bogen hochgeladen, da steht dann vieles im Detail. Vielleicht schaffe ich es auch noch heute Abend.
 
Es ist leider in der MPU völlig egal, Aktenlage zählt.
Sonst landest du in H0 ( Unglaubwürdigkeit ).

Ja, ja, und das Internet mit seinen „Wahrheiten“ über die MPU.
Diese ominöse Promillegrenze gibt es nicht.
KT gibt es nur noch in A2 mit therapeutischer und forensicher „Begleitung“, die dementsprechend vorgelegt werden müssen.

Ich weiß, dass dir das nicht gefällt, aber so Leid mir das tut, verändern können wir hier Fakten und Voraussetzungen nicht :smiley138:
 
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 27.9.24 fuhr ich mit dem E-Bike zu einem Arbeitskollegen auf Geburtstag.
Ankunft war kurz nach 17:30 Uhr, der Plan war, dass mich meine Frau gegen 1 Uhr mit dem Auto abholt (Sie musste bis 0:30 Uhr arbeiten). Ich hatte dafür zuvor den Fahrradträger bereits in den Kofferraum gelegt.
Ursprünglich wollte ich gar nicht auf den Geburtstag. Ich war schon paar Mal wegen andere Anlässe dort und weiß es selbst und von Erzählungen von anderen, das dort der Alkoholkonsum auf einem sehr hohen Level ist. Zum anderen hat er einen Freundeskreis (Kuttenträger) die mir sehr unsympathisch sind. Ich war vor 2 Jahren schon mal an seinem Geburtstag dort, da flogen u.a. die Fetzen, inkl. blutiger Nase und Platzwunde bei jemanden.

2 Tage vor der Geburtstagsfeier sprach mich ein anderer Arbeitskollege an, dass er und 2 andere auch hin gehen. Also habe ich mich doch überreden lassen auch zu kommen.
Die Party war sehr gesellig, die Stimmung überraschend gut. Es herrschte aber auch eine (die von mir schon bekannte und vermutete) Gruppendynamik. Die Taktrate an Biere war hoch, höher als ich es gewöhnt war, aber es störte mich nicht, ich machte mit.
Einer seiner (mir unsympathischen) Freunde war auch da, ich hatte ihn aber links liegen gelassen. Hauptsächlich hing ich mit meinen Arbeitskollegen ab.

Der Abend war sozial gesehen bis etwa 23:30 Uhr ganz normal, ich hatte zu dieser Zeit auch schon ordentlich was getrunken. Ich saß mit einem meiner Arbeitskollegen auf einer Couch und haben uns unterhalten, bis die eine besagte Person sich plötzlich neben mich saß.
Er laberte mich mit irgendwas zu was ich nicht verstanden hatte. Ich fragte nachdem, was er sagte. Er wiederholte es, was ich aber wieder nicht verstanden hatte. Das ganze ging noch 2 mal hin und her. Ich war genervt und sagte zu ihm, er solle mich doch in Ruhe lassen und einfach gehen. Das passte ihm gar nicht und die Stimmung kippte schlagartig….er packte mich am Kragen, hielt seine Faust vor mein Gesicht (zum Schlagen bereit) und fragte mich ob ich ihn verarschen möchte und ein Problem mit ihm habe?
Mein Arbeitskollege der Geburtstag hatte, erkannte die Situation und kam schnell dazu. Er sagte irgendwas zu seinen Kollegen (ich konnte es wegen der Musik nicht verstehen) und zog ihn mit zu sich, an die andere Seite des Raumes. Es dauerte keine Minute und er kam wieder zu mir her und fragte mich erneut was mein Problem mit Ihm wäre. Ich sagte ihm, das ich kein Problem mit ihm habe und es mir leid tut, was ich gesagt habe.
Mein Arbeitskollege zog Ihn wieder mit sich. Ich bemerkte, das der Kerl fortan ständig ein Auge auf mich hatte, sich ständig zu mir her dreht und geschaut was ich mache.
Auch wenn ich ein stattlicher Kerl bin, aber der Typ ist nochmal ein halben Kopf größer als ich, hatte ich schiss bekommen und dachte mir dann in der Situation, bevor ich jetzt eine auf die Fresse bekomme, hau ich ab.

Ich hatte mir kurz davor ein neues Weizenbier eingeschenkt, welches noch mehr als zu ¾ gefüllt war. Ich trank es auf ex, stand auf und bin raus.
Mein Arbeitskollege der neben mir saß, war verwundert dass ich es plötzlich so eilig hatte. Er lief mir nach draußen her und wollte mich überreden wieder mit rein zu kommen. Ich sagte zu ihm, „bevor ich jetzt eine auf die Fresse bekomme, verschwinde ich“. Er meinte, dass er auf mich „aufpassen würde“ dass mir schon nichts passiert. Ich lies mich aber nicht davon abbringen. Meine Hemmung war aufgrund des Alkohols so sehr gefallen, dass mir in diesem Moment alles egal war. Ich dachte nur an mich, wollte dem Konflikt entfliehen und weg von dort. An anderen Menschen die ich nun in Gefahr bringen könnte, an die Regel die ich nun brach, schenkte ich keinen Gedanken. Ich konnte meinen Alkoholpegel in diesem Moment nicht mehr einschätzen, ich war nicht in der Lage dazu. Also zog ich mein Helm auf, schwingte mich eher schlecht wie recht aufs Rad und fuhr los. Das war kurz vor 0 Uhr.

Ich fuhr Schlangenlinie, hatte Tunnelblick. Nach etwa 400 Meter durch das Wohngebiet, ging es ein kleines Stück von etwa 300 Meter auf der Hauptstraße weiter, bevor es dann zum Radweg gegangen wäre.
(Auf Google Maps kann ich in meiner Timeline nachschauen, dass ich es 540 Meter weit geschafft habe)
Ich kann jetzt nur vermuten, aber wahrscheinlich durch die Schlangenlinien, kam ich mitten auf der Straße ohne Fremdeinwirkung zum Sturz. Da ich auch mit dem Gesicht aufprallte, hatte ich einen kurzen Blackout und kann mich deshalb nicht mehr gut an die Situation erinnern.

Ich lag wohl erst mal einen Moment, bis ich selbst bemerkte, dass ich auf der Straße lag. Kurz darauf, auf der anderen Straßenseite auf dem Gehweg bemerkte mich ein Mann und fragte mich ob alles in Ordnung sei: Ich bejahte es.
Ich versucht auf zu stehen, kam aber nicht mehr hoch.
Der Mann kam zu mir auf die Straße und fragte ob ich vielleicht doch Hilfe benötige. Dies bejahte ich ebenfalls. Er zog mich an den Armen rückwärts auf den Gehweg, da ich selbst nicht in der Lage dazu war.
Das hinabstürzen des letzten Weizens zeigte Wirkung, ich war total betrunken, war über meinem üblichen Limit.
Er sagte zu mir das er selbst „gut dabei ist“ weil er von einer Party kommt und er jetzt gar nicht weiß, was wir nun machen sollten (welch Ironie). Ich meinte zu ihm, dass ich mich kurz ausruhen möchte und es dann gleich nochmal versuche auf zu stehen. Nach einen kleinen Moment meinte ich das wir es versuchen können, er zog an mir, doch keine Chance, ich kam nicht hoch. Ich spürte dass irgendwas xxx nicht in Ordnung ist.
Er fragte mich ob ich vielleicht jemanden anrufen möchte, worauf ich antwortete: „meine Frau und am besten ein Krankenwagen“.
Er rief den Rettungsdienst und ich meine Frau an.
Die Konservation in meinem Zustand war nicht einfach, Sie verstand es aber, war natürlich super begeistert, sie hätte eigentlich auch noch knapp 30 Minuten arbeiten müssen, das war aber dann Nebensache und konnte gehen. Sie war nach etwa 20 Minuten da, fast zeitgleich kam der Krankenwagen, weitere 5 Minuten später auch noch die Polizei…..toll L.

Beim reinschieben in den Krankenwagen, fragte mich der Polizist wieviel ich getrunken hätte. Ich antwortete ich Ihm 5 oder 6 Bier (dumm das ich überhaupt was dazu gesagt habe, aber nichts zu sagen, hätte wahrscheinlich auch nichts gebracht). Nachdem ich im Krankenwagen war, war er auch wieder da und bat mich zu pusten, Ergebnis 0,88mg/l. „Na das sind aber mehr als 5 oder 6 Bier“. Ich konnte erst mal nichts mit dem Ergebnis anfangen, worauf er mich aufklärte..…genial. Naja, dann ging es auch direkt ins Krankenhaus, die Polizei natürlich hinterher.

Da meine Frau nicht in den Krankenwagen durfte, rief ich sie während der Fahrt an….oh man hab ich einen anschiss bekommen, zurecht…..sie wollte mich ja abholen nach ihre Arbeit. Man habe ich eine scheiße gebaut. Es tat mir so sehr Leid, wodurch ich einen Heulanfall bekam. Ein vernünftiges Telefonat war nicht möglich, lallend und weinend verstand sie mich nicht. Ich habe es dann irgendwie rausbekommen zu sagen, dass sie nicht mit ins KH muss, sondern nach Hause soll (wegen den Kindern) und ich mich später melde.

Um 2:30 Uhr wurde mir dann im Krankenhaus Blut abgenommen, welches die Polizei mitnahm. Das Ergebnis habe ich etwa 2 ½ Wochen später telefonisch mitgeteilt bekommen…1,78‰ BAK.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Weizenbier 0,5 Liter, á 5,3%
Mein erstes Getränk war gegen 18:00 Uhr. Ich wusste im Nachgang nicht wieviel ich getrunken hatte, konnte es aber aufgrund des BAK ausrechnen und bin auf 10 Stück bis 23:45 Uhr gekommen und habe mir dann das 11. auf einen Schlag rein geschüttet, bevor ich los bin.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
540 Meter, mein Ziel Zuhause wäre ~8 KM gewesen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich konnte es aufgrund der Alkoholisierung nicht beurteilen, hatte eine totale Selbstüberschätzung, wollte einfach nur weg. Ich spürte den Alkohol erheblich während der kurzen Fahrt, hatte ich Schlangenlinie und Tunnelblick.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wusste von Anfang an das ich was trinken möchte, deshalb wollte ich mich abholen lassen. Die Trunkenheitsfahrt war nicht geplant und auch nicht vorgesehen gewesen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, aber nie aufgefallen, siehe Punkt 7.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wenn man alkoholisiert schon ab 0,01 ‰ zählt, habe ich schon etliche Male am Straßenverkehr teilgenommen, die genaue Menge kann ich schlecht schätzen. Ich würde sagen sagen 1 mal alle 2 Monate mit dem Auto und 1 mal im Monat mit dem Fahrrad.

Allerdings: Wenn ich Auto gefahren bin, dann hatte ich mir in der Vergangenheit immer eine ganz klare Grenze gesetzt:
Max. ein 0,5er Bier oder 2 0,5er Radler/Colabier am Abend.
Ich weiß, dass ich mit dieser Methode nie über die 0,5‰ hinaus gekommen bin, aber aus heutiger Sicht und meiner Selbstreflexion ist mir bewusst, dass es trotzdem nicht richtig war. Heute ist mir klar, dass es schon ab 0,3‰ zu ersten Beeinträchtigungen kommen kann.

Mit dem Fahrrad bin ich leichtsinnig umgegangen. Im Sommer, im Biergarten trank ich schon mal 3 bis 4 0,5er Biere in 1 ½ bis 2 Stunden. Wenn im Nachbarort ein Fest war, sind auch schon mal 6 0,4er Biere in 4 bis 5 Stunden getrunken worden. Letztere war aber dann auch das obere Limit, bei mehr fuhr ich auch kein Fahrrad mehr.
Ich hab mir da in der Vergangenheit keinen großen Kopf gemacht, ich dachte mir immer „ist ja nur Fahrrad fahren“.
Heute weiß ich, dass mein Verhalten mit dem Fahrrad sehr fahrlässig und verantwortungslos war.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

In meiner Familie wurde immer Alkohol getrunken, egal zu welchen Anlässen und das auch sehr reichlich. Mein Vater hat wenn er nachmittags nach Hause kam, seine 2 Feierabendbiere getrunken. Es war für mich was ganz normales, ich kannte es nicht anders.
Das erste Mal selbst habe ich an meinem 13. Geburtstag probiert. Ein paar Kumpels hatten schon vorher Alkohol konsumiert und hatten heimlich Pfläumchen dabei gehabt.
Obwohl der Geschmack süß war, schmeckte er mir nicht.
Mit 16 hab ich dann das erste mal „richtig“ Alkohol in Form von Bier auf einem Geburtstag von einem Kumpel getrunken.
Ich kann mich noch gut an den Geburtstag erinnern, es waren damals 2 Stück 0,5er Biere.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Im Alter von 16 - 17 Jahren wurde gelegentlich wenn in der Clique jemand Geburtstag hatte oder ein Fest im Ort war, 2 oder 3 0,5er Biere getrunken. So etwas alle 2 bis 3 Monate.

Im Alter zwischen 17 und 19 stieg der Alkoholkonsum etwas. Wir hatten im Dorf einen Jugendraum, hier wurde 2 mal im Monat samstags Party gemacht, wir waren immer zwischen 10-20 Leute. Getrunken hatte ich an so einem Abend zwischen 4 und 6 0,5er Biere in 5 – 6 Stunden.

Mit Anfang 19 gingen dann viele andere Wege, auch ich. Ich war bereits seit 2 Jahren in der Ausbildung, man lernte neue Leute kennen, sodass sich auch der Freundeskreis etwas wandelte.
Ich ging Wochenends mit Freunden zwar nach wie vor weg, aber nur noch 1 bis gelegentlich 2 Mal im Monat.
Gelegentlich bei mir oder bei jemanden Zuhause, überwiegend aber in der Stadt in einem Club oder in der Bar. Zur Stadt gab es gute Anbindung der Öffis, daher konnte man mit dem Bus noch bis 2 Uhr Nachts fahren bzw. gelegentlich „Taxi“ Mama gab es auch noch. Je nachdem wie lange der Abend war, wurden etwa 4 bis 6 0,5er Biere in 4-5 Stunden getrunken, manchmal auch 1 oder 2 Longdrinks dazwischen.

Mit etwa 20 ging ich nicht mehr so oft weg, denn ich hatte ein Onlinerollenspiel für mich entdeckt, und zog das dem ausgehen vor, verbrachte lieber dort meine Wochenenden. Wenn ich zuhause am Zocken war, trank ich kein Alkohol.

Mit 21 lernte ich meine jetzige Frau kennen, ich zockte etwas weniger, ging dafür mit Ihr weg. Ich trank seltener Alkohol, aber wenn, war die Menge die gleiche wie zuvor.

Mit 25 ging ich für 1 Jahr auf die Meisterschule um mich weiter zu bilden. Ich lernte dort jemand kennen, der zufällig nicht weit von mir weg wohnte (2 Orte). Wir saßen in der Schule nebeneinander verstanden uns auf Anhieb.
Was ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht kannte, war Trinken mitten am Tag und unter der Woche!
Es hat sich eine Clique von 5 Leute gebildet, in der ich und er mit dabei waren. In der Schule war mittags eine Stunde Pause und um die Ecke war ein Imbiss um was zu Essen. Die anderen tranken immer ein bis zwei Biere zum Mittagessen dazu. Man fragte mich ob ich auch mit trinken wolle. Ich fand es nicht toll, weil ich wusste, dass danach die Konzentration am Arsch ist, trotzdem tat ich es, da ich zur Gruppe dazugehören und nicht als „der nichts trinkt“ dastehen wollte.
Es kam nicht jeden Tag vor, da ich in der Regel mein eigenes Essen dabei hatte, aber 1-mal in der Woche ging ich mit.
Wir verstanden uns so gut, dass es nicht langte dauerte, bis wir uns jedes 2.-3. Wochenende abends in der Stadt trafen. Haben dort Party gemacht, meistens in Bars und Kneipen. An so einem Abend kamen etliche große Biere zusammen, ich wollte mithalten, cool wirken.
Mit der Zeit gingen immer mehr Biere an einem Abend rein. Es entwickelte sich bei mir eine Trinkfestigkeit!
Binnen kürzester Zeit, waren Abende dabei, da liefen 7-8Stk. 0,5er Biere in etwa 5 Stunden rein.
Als ich mit der Meisterschule fertig war, blieben der oben genannte Kumpel und ich im Kontakt, mit dem Rest verlief es sich. Wir trafen uns fortan in der Regel zusammen mit unseren Frauen. Manchmal auch nur unter Männer, dann waren meist seine 2 Cousins dabei. Die Typen waren sehr trinkfreudig und sehr trinkfest, die Abende waren teilweise echt übel.
In so einem Ausmaß wollte ich es eigentlich nicht, aber durch den Gruppenzwang ergab es sich, dass ich immer mit gemacht habe. Die Abende fand ich dann toll, aber bereut habe ich es meist am nächsten Morgen mit einem dicken Kopf.
Irgendwann kam eine Zeit, an dem sich mein damaliger Kumpel verändert hat. Ich weiß es nicht warum, aber er hat sich immer öfters blöder mir gegenüber verhalten, teils auch seinen Cousins über.
An seinem 30. Geburtstag (ich war 28) kam dann das Fass zum überlaufen (Details gehören hier nicht zur Sache). Am nächsten Tag wollte ich Ihn zur Rede stellen, aber er blockte ab. Da ich auch kein Bock mehr darauf hatte, das es immer nur ums saufen ging, brach ich den Kontakt zu ihm ab.

Danach ging auch wieder mein Trinkmenge und Häufigkeit zurück. Max. 3 Mal im Monat 3 bis 4 0,5er Biere an einem Abend, mit seltenen Ausreißern nach oben, wenn ein Anlass war.

Das Trinkverhalten blieb dann so, bis 2020 Corona kam und man nicht mehr „weg durfte“ (in Bayern war es etwas strenger).
Am 1. Lockdown hatte sich nicht viel verändert. Ich ging ganz normal arbeiten, und trank auch weiterhin kein Alkohol unter der Woche, wenn nur Wochenends. Nachdem Ostern rum war, hatten wir Wochenends gelegentlich das damals „moderne“ vor der Webcam mit Freunden trinken praktiziert.

Wir sind Mitte 2019 dorthin gezogen wo wir jetzt leben und hatten die Nachbarn noch gar nicht richtig kennen lernen können. Das änderte sich nachdem es die ersten Lockerungen gab. Da immer noch vieles geschlossen hatte und unsere Nachbarn regelmäßig draußen im Hof an der Feuerschale standen, wurden wir von ihnen eingeladen uns dazu zu gesellen.
Die Chemie passte von Anfang an. Man traf sich fortan etwa jedes 2. Wochenende zum Feiern, freitags oder samstags, teilweise an beiden Tagen, manchmal sogar 2 Wochenenden hintereinander.
Die im Herbst 2020 wieder strengeren Coronaregeln waren uns alle egal, wir hatten so viel Spaß miteinander und sind das Risiko eingegangen.
Mitte 2021 kamen noch eine weitere Nachbarpartei dazu. Die Runde wurde also größer, die Abende länger, es floss mehr Alkohol. Von den Nachbarn brauchten sich niemand hinter dem Glas verstecken, da ging auch gut was rein. Wenn der Abend besonders gesellig war, flossen auch mal schnell 7-8Stk. 0,5er Biere und noch dazwischen 3 bis 4 selbstgemachte Liköre (Alkoholmenge unbekannt) an einem 4-5 Stunden, manchmal sogar 6 Stunden Abend.
In dieser Zeit hob ich meine Alkoholtoleranz nochmal ein kleines Stück nach oben.

Ende 2022 entwickelte sich (von mir vermutet) die erste Nebenwirkung von dem vielen Alkohol. Ich bemerkte, dass ich nach einem festen Trinkabend, an den nächsten 2 Tagen Schmerzen an der linken Niere bekam. Da es von alleine nicht besser wurde, checkte ich dies Anfang 2023 beim Hausarzt ab, der konnte aber an sich nichts feststellen, hätte noch nie was davon gehört das man von Alkohol schmerzen an der Niere bekommt. Im Blut war lediglich sichtbar, die Leberwerte erhöht waren. Im Ultraschall konnte man eine leichte Fettleber erkennen, das hatte der Arzt aber schon mal vor ein paar Jahren gesehen, vergrößert hat sie sich aber seitdem nicht.
Mir wurde trotzdem selbst klar, ich muss auf die Bremse treten. Ich habe Haus und Familie, ich möchte meine Kinder und später meine Enkelkinder groß werden sehen.

Zum Frühjahr 2023 ging der Kontakt mit den Nachbarn von alleine zurück, da man sich irgendwie gegenseitig „satt gesehen“ hat, zudem gingen die Interessen auseinander, da auch alle Maßnahmen gefallen waren. Man traf sich zwar immer noch Wochenends, aber nur noch etwa alle 6-8 Wochen. Auch die Abende sind kürzer geworden, der Alkohol floss nicht mehr in den Mengen wie zuvor.
Auch die anderen haben erkannt, dass man das so auf Dauer nicht durchziehen kann. Seit 2024 ging der Kontakt weiter zurück, max. 1 mal im Quartal wo man sich trifft, eher seltener.

Nach meinem Arztbesuch trank ich zwar weiterhin, beschränkte ich mich aber auf einen Abend am Wochenende. Die Mengen waren unterschiedlich. Mal 3 bis 4 0,5er Biere, je nach Anlass wenn es mal eine Männerrunde in der Stadt war, dann auch schnell wieder 7-8 0,5er Biere an einem 4-5 Stunden Abend. Das kam aber nur noch maximal 3 mal im Jahr in diesem Ausmaß vor.
Die Schmerzen der Niere haben auch aufgehört, auch wenn mal an einem Abend viel getrunken wurde.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Siehe Punkt 9

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Siehe Punkt 9


Art der Verletzung auf Wunsch des TE unkenntlich gemacht *Nancy*
 
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12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Innere:
Ich war vor allem in den jungen Jahren ein sehr zurückhaltender Mensch, mit Alkohol hatte ich es dadurch leichter in Kontakt zu kommen. Vor allem bei den Mädels fühlte ich mich dadurch Selbstbewusster, Enthemmend und hatte gefühlt von mehr Sicherheit und konnte sie dadurch leichter ansprechen: Gebracht hat es aber nicht viel, wenn man betrunken ist, wollen die nicht viel mit einem zu tun haben, außer sie sind selbst betrunken.
In den Gruppen in den ich meine Lebensabschnitten unterwegs war, gehörte das trinken dazu und ich wollte auch dazu gehören, mich integrieren, mitmachen.
Wegen Kummer, Sorgen, Einsamkeit oder um Stress abzubauen trank ich nie Alkohol. Mir gefiel das positive Rauschgefühl und sich dabei locker zu fühlen.
Irgendwann wurde es aber auch zu einer Gewohnheit. Wenn ich weg gegangen bin, verband ich das automatisch mit Alkohol trinken. Mit denen wo ich unterwegs taten es, also tat ich es auch.

Äußere: Wie schon weiter oben beschrieben, war es oft die Gruppendynamik, ich trank nur in Gruppen bzw. Gesellschaft, nie alleine.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig:
Selbstbewusster, enthemmend/auflockernd, redegeselliger/ kontaktfreudiger, bei den Leute dich ich sehr mag, wurde ich zum „Kuschelbär“
Bei viel: Lallen, keine verständliche Sprache mehr, Schwierigkeiten mich klar und deutlich Auszudrücken, dicken Kopf am nächsten Tag.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, in meinem Freundes- und Bekanntenkreis bewegte sich meine Trinkmenge im Durchschnitt der meisten anderen.
Zum Teil wurde im Nachhinein in der Gruppe die Trinkmenge sogar ins lächerliche gezogen wenn mal jemand anderes besonders betrunken war und durch die Gegend „gefallen“ ist und zu nichts mehr im Stande war.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auf mich siehe Punkt 9, auf mein Umfeld nichts Negatives.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, siehe Punkt 9

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich hatte noch nie einen Filmriss oder war aufgrund des Alkohols zu nichts mehr in Stande. Ich bin immer selbstständig nach Hause gekommen, und bin nicht orientierungslos durch die Gegend gefallen.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, Anfang 2017 sprach mich meine Frau an, ob wir an der Fastenzeit (wir sind beide katholisch) nicht auf etwas verzichten zu wollen. Ist stimmte ihr zu, das wir das gerne machen können. Da ich nicht auf Fleisch oder süßes verzichten wollte, schlug ich Alkoholverzicht vor. Seit dem machen wir das jedes Jahr an den 46 Tagen (sonntags keine Ausnahme).

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Ich habe mir früher keine Gedanken über meinen Konsum gemacht, da ich es nicht reflektiert habe und habe mich daher auch nirgendwo eingeordnet bzw. gesehen. Mein Trinkverhalten bzw. Konsum fand ich für mich damals als normal.
Heute würde ich sagen, dass es ein gefährdeter Alkoholkonsum war und mich als Mischung von Alpha- und Beta-Trinker einordnen.

Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In den ersten 12 Wochen nach der TF hatte ich kein Alkohol angerührt. Ich war geschockt was geschehen war. Auch aufgrund meiner eigenen Verletzung wurde mir bewusst, was auch andere hätte passieren können, schon vorher.
Ich habe mich in der Zeit mit dem Kontrollierten Trinken auseinander gesetzt.
Den ersten Alkohol nach der TF habe ich dann an Silvester mit Freunden getrunken, 2x kleine Radler und um Mitternacht
1x Sekt-Orangensaft.
Seit Dezember 2024, halte ich mich an die Regeln des KT, führe hierzu auch ein Trinktagebuch.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Mitte August

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Selten, wenn wir mal z.B. zum Grillen eingeladen sind, dann nehme ich mir 2 Flaschen Bitburger 0,0 mit.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Zum Genuss und zur besonderen Anlässe.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich möchte nicht mehr die Kontrolle über mich und meinen Alkoholkonsum verlieren, daher trinke ich nur noch sehr kleine Mengen.
Ich behalte dadurch immer einen klaren Kopf und bin mir meine Sinne bewusst.
Ich sah vorher keine Notwendigkeit mein Trinkverhalten zu ändern, es musste halt leider erst was passieren.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Durch meine Selbstreflexionen, das lesen eines MPU Buches, das durchforsten von Foren.
Ich habe auch intensive Gespräche mit meiner Frau geführt, mein Kumpel hatte auch immer ein offenes Ohr für mich.
In meinem Freundeskreis gehe ich offen damit um was passiert ist.
Am Anfang war die Umstellungsphase war etwas schwierig, vor allem wenn ich auf Musikabende oder Feste gegangen bin, da es in der Vergangenheit immer normal war, dort Alkohol zu trinken. Heute kann ich souverän dorthin gehen, es macht mir nichts aus kein Alkohol zu trinken.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe einen besseren Schlaf, da Alkohol diesen negativ beeinflusst.
Auf mein Umfeld wirkt es sich nicht aus, das wurde zuvor nicht negativ beeinflusst meines Alkoholkonsum.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
In erinnere mich stehts an meine Vorsätze, nur noch an besonderen Ereignisse, kleine Mengen trinken zu wollen.
Zusätzlich habe mir einen Notfallplan bzw. Methode erstellt.
1. KT --> Ich bin mir immer meine Sinne bewusst
2. Ich verlasse den Ort bzw. die Veranstaltung sollte ein Triggerereignis entstehen
3. Bezugsperson: Sollte Punkt 2 auftreten, werde ich mit meiner Frau tiefgründig darüber sprechen
4. Sollte 3. nicht helfen oder ich leichtsinnig werden sollte, werde ich mir professionelle Hilfe, z.B. bei einem/er Psychologe/in suchen

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich muss es mir vorstellen, denn so halte ich mir stehts meine negative Situation, meinen Unfall, meine Interessen und Bedürfnisse über das Gesetz und Regeln zustellen, meine eigene Verletzung (mit der ich mein restliches Leben kämpfen werde) vor Augen.
Ich möchte nicht mehr in solch eine Situation geraten, daher mein Plan in Punkt 27 nicht mehr in die alte Gewohnheit zurückzufallen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich weiß bereits im Vorfeld, ob ich Alkohol zu mir nehme werde oder nicht.
Sollte ich es vorhaben, werde ich mein Fahrzeug, egal ob Auto oder Fahrrad zuhause lassen und mich von meiner Frau hinbringen oder mit dem Bus fahren. Abholen lasse ich mich dann von meiner Frau oder fahre wieder mit dem Bus nach Hause. Wenn was im Ort oder Nachbarort ist, kann ich laufen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Danke fürs lesen, ich weiß es ist viel und lang.
 
schön gemacht, danke.
Kurz mal beim Überfliegen ein paar Stolperer:


und mich als Mischung von Alpha- und Beta-Trinker einordnen.
Du gehst auf A3 und verwendest klassische Sucht-Kategorien? Das ist gewagt^^. (Vllt ist aber auch die A3 gewagt).

je nach Anlass wenn es mal eine Männerrunde in der Stadt war, dann auch schnell wieder 7-8 0,5er
während man bei Mißbrauch noch Alkohol in bestimmten Situationen braucht, bastelt man sich als Alkoholiker Situationen, in denen man unauffällig trinken kann. Und wenns nur ein paar Mal im Jahr ist. Prüf das mal nach bei Dir...

Frage 17 ist nicht beantwortet. Es war nicht gefragt, wann Du keine Kontrolle verloren hast.
Cave: es ist auch Kontrollverlust, wenn Du mehr trinkst als Du vorhattest oder trinkst, obwohl Du nicht trinken wolltest.
Wenn ich weg gegangen bin, verband ich das automatisch mit Alkohol trinken. Mit denen wo ich unterwegs taten es, also tat ich es auch.
Spätestens dann, wenn Du Dir mal überlegt hattest, es bisschen langsamer angehen zu lassen und es dann doch nicht hinbekommen hast, würdest Du bereits Kontrollverlust finden. Schaust Du bitte mal nach dem wirklichen Motiv für die Saufabende? Selbst wenn es Dir nicht gefällt?


in meinem Freundes- und Bekanntenkreis bewegte sich meine Trinkmenge im Durchschnitt der meisten anderen.
Wenn nicht DU süchtig bist, dann gibts mit hoher Sicherheit Süchtige in diesen Kreisen - und die suchen immer Co-Äbhängige, damit ihnen ihre Sucht nicht so auffällt. Prüf mal nach: hast du eher selbst den Alkpegel mit angeschoben oder bist du den anderen eher gefolgt..?

In den Gruppen in den ich meine Lebensabschnitten unterwegs war, gehörte das trinken dazu und ich wollte auch dazu gehören, mich integrieren, mitmachen.
oder anders: Du hast zielsicher Vieltrinkergruppen gesucht? Dann wäre "Gruppenzwang" eine auffällige Ausrede für eine unangenhme Wahrheit..

Trinkmenge sogar ins lächerliche gezogen wenn mal jemand anderes besonders betrunken war und durch die Gegend „gefallen“ ist und zu nichts mehr im Stande war.
eine klassische Verharmlosungs- und Verdrängungsreaktion, die sehr üblich ist bei Alkoholikern..


Nur mal ein paar erste Gedanken beim Überfliegen, ohne jeglichen "Wahrheitsanspruch". Denke Du vllt auch mal darüber nach, denn ein Gutachter könnte auch solche Ideen bekommen und würde da vllt bisschen genauer nachpuhlen, um eine potentielle Suchthypothese zu widerlegen. Kann er das dann nicht, wirds eng....
 
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rein formal: kürze die Fragen 1 UNBEDINGT und 9 nach Möglichkeit ein. Da steht ja ein Roman. So viel kann und will der GA nicht hören. Und was Fragen 10 und 11 betrifft. Da ist die Antwort auf JEDEN Fall falsch. "Siehe Frage 9" geht nicht. 10 ist eine nach Möglichkeit tabellarische Auflistung der Trinkentwicklung. Wenn der GA dich etwas mehrfach fragt, wirst du auch nicht sagen: hab ich doch schon beantwortet.
 
Du hast zielsicher Vieltrinkergruppen gesucht? Dann wäre "Gruppenzwang" eine auffällige Ausrede für eine unangenhme Wahrheit..
Das ist die entscheidende Stelle für deine Aufarbeitung.

Du schreibst zwar viel, aber nur, um ausschließlich -aus psychologischer Sicht- in epischer Breite die gesamte Schuld an dein Umfeld abzugeben.
Wenn es aber an`s „Eingemachte“, das Entscheidende, dein Inneres geht, kommt nix,
Motive, Vermeidungsstrategien, Kontrollverlust etc.
Du übernimmst keine Verantwortung für dein Handeln.

Selbst wenn es um „Verzicht“ geht, ist es deine Frau zusammen mit der christlichen Fastenzeit, die diesen anstößt !
Dass du nun berichtest, dass es exakt 46 Tage sind und sogar am Sonntag von dir durchgehalten wird, ist alleine schon bedeutungsschwanger…

Rein formal bist du bei dem psychologischen Gespräch schon durchgefallen, wenn du erzählst, dass du nun „ausgerechnet zufällig“ an dem Tag der TF deine Höchstmenge erreicht hast.

Du stehst noch ganz am Anfang, bist noch, wie du von @joost ja auch schon gehört hast, im Verdrängungs-, Verharmlosungsmodus.
Absolut typisch für Menschen, deren TF gerade erst passiert ist.

Dass du nun 1 Jahr später diese „Scheinwelt“ noch aufrecht erhältst, lässt mich zu dem Schluss kommen, dass da so viel hintersteckt, dass du sie aufrecht erhalten musst aus Gründen, die du finden musst.
 
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