1,63 ‰ bei Unfall mit E-Bike, Ersttäter

andibub

Neuer Benutzer
Hiho!

Nun hat es mich nach 35 Jahren KFZ "erwischt":

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 174cm
Gewicht: 72kg
Alter: 55

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 4.8.2022
BAK: 1,63
Trinkbeginn: 20:00
Trinkende: ca. 23:45
Uhrzeit der Blutabnahme: 1:14

Vorgeschichte:

Den ersten Alkohol (Bier) habe ich in meinem Leben etwa zwischen 16 und 17 getrunken, was aber zu der Zeit die absolute Ausnahme blieb.
Im Alter zwischen 20 und etwa 30 habe ich dann regelmäßig (1xwöchentlich) Alkohol in hohem Maße konsumiert. Seitdem hat sich die Menge stetig verringert, die Frequenz jedoch zugenommen.
Bis April letzten Jahres habe ich so 2-3mal die Woche Bier in einer Kneipe getrunken, die fußläufig in wenigen Minuten erreichbar war. Die Menge reichte wohl von 3-10 kleinen Bieren, wobei diese Menge eine Schätzung darstellt, da sie davon abhing, ob ich in der Kneipe jemanden zum Kickern gefunden habe (wofür der Alkohol natürlich abträglich ist), oder nicht. Sporadisch habe ich auch zu anderen Anlässen (Geburtstage, Grillen etc.) Bier und sehr sehr selten auch mal Stärkeres (Cocktail) getrunken. Generell habe ich zuhause nur selten und nur in geringem Umfang (1-2 Flaschen Bier, 1 Flasche Wein pro Monat) getrunken.
April letzten Jahres bin ich umgezogen und wohne nunmehr eher ländlich, sodass lediglich ein Restaurant, in dem ich vlt. 10 mal zu Gast war, zu Fuß zu erreichen ist. So ergibt es sich, dass ich nunmehr pro Woche 1,5L Bier und 0,4L Wein getrunken habe, da sich der Konsum zuhause nicht geändert hat.
Eine Abhängigkeit habe ich nie entwickelt, jedoch (wie mir inzwischen klar geworden ist) eine ungewöhnlich erhöhte Toleranz gegenüber Alkohol.

Konkreter Vorfall:

Ich war für abends mit alten Schulkollegen in einem Biergarten verabredet. Da das Wetter sehr gut war, hatte ich mich entschieden, mein neues E-Bike zu verwenden. Leider hatte ich die Problematik Fahrrad+Alkohol nicht so auf dem Schirm, wie ich es im Zusammenhang mit KFZ immer hatte und habe (max. 1-2 kleine Bier über den Abend). Das Beisammensein wurde dann deutlich länger und ich trank wohl viel mehr Alkohol als ich erwartet (und nach dem Vorfall zunächst geschätzt) hatte. An den späteren Verlauf habe ich keine Erinnerung, was ich schon ewig nicht mehr erlebt habe und vlt auch auf den Sturz zurückzuführen ist. Ich muss jedoch (laut kenn-dein-limit.de) über die 4h etwa jeweils 2x0,33l Bier getrunken haben, also mehr als 2,5L insgesamt. Ich bin dann entweder zunächst zu Fuß oder mit dem Bike gestartet, hatte jedoch nach etwas mehr als 3km wohl einen Sturz ohne Fremdbeteiligung oder -schädigung, wurde von einem RTW oder KTW abtransportiert und am nächsten Morgen im Krankenhaus wach, ohne jedoch schlimmere Verletzungen davongetragen zu haben.

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja: Geldstrafe, kein FS-Entzug o.Ä.
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: -
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja (RA)

1. Frist für MPU bis 17.5.23 mit Fragestellung bzgl. Führen fahrerlaubnisfreier Fahrzeuge. Nachdem ich dummerweise die FSSt in Kenntnis vom Besitz eines FS gesetzt habe, ist die Fragestellung auf das Führen führerscheinpflichtiger KFZ geändert und die Frist auf 26.6.23 verlängert worden.
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

„Ist zu erwarten, dass der Untersuchte zukünftig ein fahrerlaubnispflichtiges Kraftfahrtzeug oder fahrerlaubnisfreies Fahrzeug unter einem die Fahreignung beeinträchtigenden Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzegs oder eines fahrerlaubnisfreien Fahrzeuges in Frage stellen?“

Bundesland: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, nach dem Vorfall zunächst unverändert (pro Woche 1,5L Bier und 0,4L Wein, s.o.)
Ich lebe abstinent seit: 2 Wochen (dem 1. Gespräch mit einem VP, der mich auf meine Toleranz aufmerksam gemacht hat und ich gerechnet habe)

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Ich habe nächste Woche einen Termin bei einem Labor, um einen Vertrag für 1Jahr (ggf verkürzbar auf 0,5J) abzuschließen.

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: keine

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe:
Bislang zur Beratung:

45min VP von Nord-Kurs (TÜV Nord)("Keine Chance, wenn Sie nicht zB bei uns Kurs machen", 1300€ in der Gruppe)
30min VP vom MPU-Laden im Internet ("Keine Chance …" 800€ Einzelsitzungen)
45min bei freiem VP ("Muss man sehen" 55€ je Gruppensitzung)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: nicht vereinbart
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nichts

----------------------
Leider hat mein Verkehrs-Rechtsanwalt mich in Sicherheit gewogen und zum Scheitern verurteilte Maßnahmen unternommen, sodass ich nunmehr meinen FS wohl zwangsläufig Ende Juni werde abgeben müssen, da mindestens die MPU und wahrscheinlich auch die Abstinenz sowie weitere Vorbereitung ihre Zeit benötigen werden.

Konkret habe ich das „Problem“, dass ich früher nicht unter dem Alkoholkonsum gelitten habe (keine Beeinträchtigungen etwa bei der Arbeit oder im sozialen Umgang).
Obwohl ich bis zuletzt vor etwa 2Jahren wiederholt wegen Depressionen in psychatrischer Behandlung war, war dort vom Thema Alkohol nie die Rede. Während in der Jugend der hohe Konsum sicher durch (teils jugendtypische) Motive wie Abenteuerlust, Gruppenzwang, Geselligkeit oder vlt auch Coolness und Lockerheit motiviert war, habe ich Alkohol nie als irgendeinen Problemlöser (z.B. zum Vergessen/Verdrängen) betrachtet oder genutzt. Wäre dies unbewusst doch der Fall gewesen, hätte dies doch sicher im Rahmen der psychiatrischen Behandlungen zutrage treten müssen. Geblieben sind jedenfalls eine Vorliebe für Bier und, wie erwähnt, eine mir mittlerweile bewusst gewordene, bedenkliche Toleranz und Sorglosigkeit Alkohol gegenüber. Außerdem ist mir klar geworden, dass ich eine Gewohnheit entwickelt habe, die mich in Gesellschaft und wenn die Rahmenbedingungen es erlauben, zu Bier als Getränk hat greifen lassen, ohne dass ich dies jeweils weiter hinterfragt hätte. Diesen Automatismus habe ich auch deshalb entwickelt, weil ich in den meisten Fällen (bis zu ca. 4 kleine Bier) den Alkohol überhaupt nicht, und in höherem Maße (bis vor 1 Jahr 1x je Woche, danach vlt 3x insgesamt) nur geringfügig gespürt habe. M.E. spricht dies ebenso gegen eine tieferliegende, auf die Wirkung des Alkohols abzielende Motivation, wie auch der erheblich eingeschränkte Konsum nach meinem Umzug und der vollständig eingestellte in jüngster Vergangenheit. Beides hat mir keine Probleme bereitet und mich auch nicht wirklich etwas vermissen lassen.

Der GA wird es wohl nicht hören wollen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mir der Unfall, der zerstörte Helm, die Strafe und weitere Kosten und vor allem auch der Alptraum, in dem ich mich zZt befinde ganz sicher vor einer Wiederholung schützen werden, wie ich auch nie Probleme hatte, nicht zu trinken, wenn ich mit dem Auto oder dem Motorrad unterwegs war. Das ist das leckerste Bier einfach nicht wert!

Ich werde nun wohl einen Vertrag zur AB abschließen und mit Gruppensitzungen beim VP beginnen. In der Hoffnung den FS (und viel Geld) zu behalten (bzw möglichst bald wiederzuerlangen), trage ich mich mit dem Gedanken, eine MPU so zeitnah wie möglich zu terminieren.

Die Fragen, die mich nunmehr beschäftigen sind primär diese:
- Ist das Bestehen der MPU mit einer Argumentation ähnlich der obigen möglich?
- Ist es denkbar, dass ich trotz Psycho-Behandlung und eigentlich (denke ich) selbstreflektierter Persönlichkeit und intensivem Nachdenkens tieferliegende Gründe übersehe?
- Soll ich mir eine Problematik ausdenken, wenn ich wirklich keine weitere Gründe finde?
- Werde ich einen AN (6 Monate oder 1 Jahr?) benötigen oder geht KT?
- Kann eine Software zur Vorbereitung als Ersatz für Stzungen beim VP helfen?
- Habt ihr sonst irgendwelche Tipps, Hinweise oder Anregungen?

Wer es bis hierhin geschafft hat, dem sei Dank! :) Ich bin gespannt...

Viele Grüße
Andreas
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Willkommen!

Ist das Bestehen der MPU mit einer Argumentation ähnlich der obigen möglich?
Nein, zur Vorbereitung nimm bitte unsere Fragebögen, einmal den Profil-FB und dann den grossen FB.
Text kopieren und ausfüllen.

Ist es denkbar, dass ich trotz Psycho-Behandlung und eigentlich (denke ich) selbstreflektierter Persönlichkeit und intensivem Nachdenkens tieferliegende Gründe übersehe?
Da wir weder über deine Behandlung noch über deine bisherige Aufarbeitung etwas wissen, können wir das nicht sagen.

Soll ich mir eine Problematik ausdenken, wenn ich wirklich keine weitere Gründe finde?
Niemand trinkt grundlos zu viel

Kann eine Software zur Vorbereitung als Ersatz für Stzungen beim VP helfen?
dieses Forum...

Werde ich einen AN (6 Monate oder 1 Jahr?) benötigen oder geht KT?
KT sollte möglich sein, wir wissen aber noch zu wenig. Du solltest dabei aber auch reflektieren, warum KT und nicht AB...

Der GA wird es wohl nicht hören wollen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mir der Unfall, der zerstörte Helm, die Strafe und weitere Kosten und vor allem auch der Alptraum, in dem ich mich zZt befinde ganz sicher vor einer Wiederholung schützen werden, wie ich auch nie Probleme hatte, nicht zu trinken, wenn ich mit dem Auto oder dem Motorrad unterwegs war. Das ist das leckerste Bier einfach nicht wert!
Das hat schon viele nicht abgehalten weiterhin angeschossen zu fahren.
 

andibub

Neuer Benutzer
Hallo rüdscher,

vielen Dank für deine (für mich überraschend) schnelle Reaktion und Antworten!
Danke :)

Nein, zur Vorbereitung nimm bitte unsere Fragebögen, einmal den Profil-FB und dann den grossen FB.
Text kopieren und ausfüllen.
Den Profil-FB hatte ich eigentlich bereits ganz oben als ausgefüllt eingefügt gesehen.
Verstehe ich was falsch, ist er schlecht ausgefüllt oder was meinst du?

Den grossen FB werde ich in Kürze ausfüllen.

Soll ich beide dann nochmal in einen neuen Thread einstellen, damit sie in Überblick - Eingestellte FB vermerken mit weniger "Rauschen" zu finden sind oder soll ich in diesem Thread bleiben?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator

andibub

Neuer Benutzer
Moin Nancy,
Das hatte rüdscher bestimmt nur versehentlich geschrieben...
Das hatte ich vermutet und gehofft. :)
Ich habe nun endlich den von ihm erbetenen großen FB ausgefüllt. Das war schwierig und hat gedauert...

Viele Grüße
Andreas
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich habe mich am 3.8.22 um 20:00 Schulkollegen in einem Biergarten getroffen. Die 10km von zu Hause dorthin hatte ich mit dem E-Bike zurückgelegt. An den Abend habe ich über seinen späteren Verlauf eine immer vagere Erinnerung und dass ich meine Getränke bezahlt habe ist das Letzte, an das ich mich entsinnen kann. Jedenfalls muss ich (nach Unfallzeitpunkt und Fahrtdauer) die Gastronomie zwischen 23:45 und 00:00 verlassen haben. Ich bin dann entweder zunächst zu Fuß oder mit dem Bike gestartet, hatte jedenfalls nach etwas mehr als 3km einen Sturz mit dem Rad ohne Fremdbeteiligung oder -schädigung, wurde von einem von Passanten gerufenen RTW oder KTW abtransportiert und am nächsten Morgen im Krankenhaus wach, ohne jedoch schlimmere Verletzungen davongetragen zu haben. Die Polizei wurde um 00:08 zu dem Unfall hinzugerufen und um 1:14 wurde ein Blutalkoholgehalt von 1,36‰ gemessen. Zeugen berichten, ich sei desorientiert gewesen und hätte Schwierigkeiten gehabt, Fragen zu beantworten.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Da ich andere alkoholische Getränke als Pils nur sehr seltenen Fällen trinke und mich auch an nichts derartiges erinnere, gehe ich davon aus, dass ich auch zum späteren Abend hin ausschließlich dies konsumiert habe.
Ich gehe von einem konstanten Trinkverhalten über den Verlauf des Abends aus und habe gemäß kenn-dein-limit.de dann 2-2,5L Pils in knapp 4h getrunken

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich habe 3 von 10km zurückgelegt.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Da ich mich nicht erinnern kann, die Fahrt angetreten zu haben, kann ich hierzu nur sagen,
dass ich in der Vergangenheit max. einige wenige Male nach deutlich geringerem Alkoholgenuss Rad gefahren bin und mich dabei stets sicher gefühlt habe.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich war nicht davon ausgegangen, dass der Abend alkoholmäßig so verlaufen würde, sonst wäre ich mit dem Bus und ggf. auf der Rückfahrt mit dem Taxi gefahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Auto bin ich generell nur nach 1-2 Bier über den Abend gefahren, Motorrad nie mit Alkohol.
Ich fahre erst seit dem Besitz eines E-Bikes und nach meinem Umzug aus der Stadt heraus häufiger Fahrrad.
Im letzten Jahr bin ich vor dem Vorfall bereits einmal mit dem Rad unter Alkoholeinfluss gefahren, hatte da aber deutlich weniger getrunken. Dennoch ist mir mittlerweile ja klar geworden, dass ich zuviel vertrage und auch wenn ich mich sicher gefühlt habe, diese Fahrt wohl nicht angemessen (weil wohl doch nicht so sicher) war.
In der längeren Vergangenheit (bis 20Jahre zurück) hat es aber wahrscheinlich weitere (5-10?) Fälle wie den vor dem Unfall (also mit weniger aber zuviel) gegeben.

Ich bin in der Vergangenheit generell zu sorglos (einem Automatismus gleichend) mit Alkohol ganz allgemein, aber auch speziell im Straßenverkehr und dort besonders bei Radfahrten, umgegangen.
Vor Fahrten mit dem Auto plane ich zukünftig jeglichen Konsum zu unterlassen, da ja bereits geringe Mengen sich bei Unfällen zumindest rechtlich (und auch persönlich als Schuldgefühle) negativ auswirken. Vor Fahrten mit dem Rad möchte ich möglichst gar keinen Alkohol, in Ausnahmefällen jedoch max. 1 Bier trinken, da mir klar ist, dass mit jedem weiteren nicht nur meine Fahrtauglichkeit, sondern auch meine Fähigkeit zur Einschätzung der Lage abnehmen.
Generell möchte ich den Konsum auch ohne Teilnahme am Straßenverkehr vermindern (vlt auf Null), da mir das eigentlich nie wirklich schwer gefallen ist und ich nach dem Vorfall und der Rechnerei bewusst geworden ist, wieviel Bier ich in der Vergangenheit getrunken habe, auch wenn ich meistens keine oder nur eine geringe Wirkung verspürt habe.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Kein Ahnung, wann ich den 1. Kontakt mit Alkohol hatte. Einige meiner Familienmitglieder trinken zumindest bei Gelegenheiten, sodass ich diese sicher in früher Jugend habe trinken sehen, auch wenn ich mich nicht an Trunkenheit erinnere.
Den 1. Alkohol (Bier) habe ich wohl mit ca. 16 getrunken, als ich mit meinem Vater nach einer Bergtour zurückkam und ich meine Vorräte bereits verzehrt hatte, während er noch sein Abschlussbier hatte. Der nächste Alkoholgenuss hat dann nach meiner Erinnerung in der Oberstufe in Form von Bier-Limo-Gemischen stattgefunden.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ja, ich habe schon immer ziemlich regelmäßig getrunken.

In den Jahren 2012-2022 waren dies relativ konstant und erst im April 2022 hat sich die Häufigkeit mit einem Umzug etwa halbiert.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Alles geschätzte Durchschnittswerte, da ich zwar regelmäßig, aber nicht einer Regel folgend konsumiert habe. Die Änderung ab 2022 ergibt sich durch einen Umzug.

Pils:
2012-2022: 1x1,5L + 1x0,6L + 1x0,4L je Woche,
seit 2022: 1x1,5L je 8 Wochen, 1x0,4L je Woche
Wein:
2012-2022: 1x0,7L in 8 Wochen + 1-2x0,2-0,4L je Woche
Liquör o.Ä.:
2012-2022: 10x0,02L je Jahr
seit 2022: 0
Cocktails:
2012-2022: 2x0,4L im Jahr
seit 2022: 0

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

In Kneipen und Restaurants oder bei Besuchen mit Freunden und Verwandten.
Alleine oder zuhause immer nur wenig und eher selten.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Das ist die schwierigste Frage!

Innere Motive:
- Geselligkeit, Aufgeschlossenheit, Leichtigkeit
Diese müssten aber eher unbewusst als Motivation vorgelegen haben. Ich habe das nicht vermisst, wenn ich keinen Alkohol getrunken habe und habe eigentlich in der Summe bei mir wie bei anderen die gesellschaftlichen Auswirkungen als im Schnitt eher negativ erfahren.
Beim Kickern hatte sich mir die Meinung eingestellt, ich könnte mit ein Wenig Bier lockerer und damit besser spielen. Zumindest letzteres hat sich in jüngerer Vergangenheit als falsch erwiesen.

- Ich mag Bier lieber als jedes andere Kaltgetränkund in Kneipen oder Restaurants mag ich es nicht, ohne Getränk zu sein.
Wenn ich die Wahl zwischen Bier und einem anderen Getränk hatte, habe ich mich immer (viel zu bedenkenlos und quasi automatisch) für das Bier entschieden.

Äußere Motive:
- In ganz geringem Umfang vlt mal Gruppenzwang
Hier und da hat schon mal jemand zum Mittrinken aufgefordert. Aber das war sehr selten und nur wenige Male wirklich eindringlich.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

- Wenig: In frühen Jahren Aufgeschlossenheit, Leichtigkeit, danach keine
- Viel: Konzentrations-, Koordinations und Gedächtnisstörungen, negative Stimmung (selten) im schlimmsten Fall (1x in den letzten 5 Jahren) Kontrollverlust

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Einmal vor 30 Jahren „Kann es sein, dass du zuviel trinkst“ von einer indirekt Bekannten, ich kann mich nicht an meine Reaktion erinnern, vermutlich ein Schulterzucken o.Ä.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Keine

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

(S.o.) Im Alter unter 30 habe ich weniger häufig, jedoch oft viel mehr getrunken, als in Folgejahren.

Dies war immer bei Kneipen- oder Diskothekenbesuchen oder Parties. Ursachen waren vermutlich zunächst jugendtypisch (Abenteuerlust, vermeintliche Coolness, gruppendynamische Momente, Unerfahrenheit). Diese sind im Verlauf durch die unter 12) genannten Motive abgelöst worden.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, bestimmt 15x, mit abnehmender Frequenz

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich habe mich nie als abhängig betrachtet. Ab einem Alter von ca. 30 Jahren habe ich rückblickend gedacht, dass ich Glück gehabt habe, zuvor nicht abhängig geworden zu sein. Seitdem halte ich mich nicht mehr für diesbezüglich gefährdet. Dass meine Trinkgewohnheiten von Dritten vermutlich als bedenklich eingestuft würden, war mir seit der Zeit bewusst. Da ich aber keine negativen Auswirkungen (abgesehen von gelegentlichen Katern, die aber aufgrund des sich ändernden Trinkverhaltens immer seltener wurden) erfahren hatte (und bis zum Unfall habe), habe ich höchstens körperlich ungesunde Folgen für mich als möglich betrachtet. Diese sind jedoch bislang ausgeblieben. Daher habe ich mich in den Jahren vor dem Unfall einfach als relativ „trinkfesten“ aber nicht irgendwie beeinträchtigten Menschen betrachtet. Der Unfall und die Beschäftigung mit den aktuellen Folgen hat mir bewusst gemacht, dass sich bei mir über die Jahre ein Automatismus entwickelt hat, der mich Alternativen zu Bier überhaupt nicht mehr hat in Betracht ziehen lassen.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Bewusst im normalen Maß (2 kl. Pils beim Essen) vor vlt. 4 Wochen, versehentlich ein Mischgetränk (0,33L 3%) vor etwa 2 Wochen. In einem auch zukünftig zu vermeidendem Maß zuletzt Anfang Februar.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Vlt 1x im Jahr

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ein Urlaub am Anfang dieses Jahres in einem muslimischen Land und meine jüngere Abstinenz zeigen mir aber, dass ich auf den Alkohol gut verzichten kann und damit die sicherlich, wenn auch nicht wahrgenommenen, so doch vorhandenen gesundheitlichen Konsequenzen verhindern/vermindern kann. Daher möchte ich künftig mindestens den Konsum stark einschränken (von der Gewohnheit hin zum Anlass), vielleicht aber auch ganz einstellen. Momentan tendiere ich zu ersterem, aber da ich ja noch auf eine gewisse Selbsterkenntnis hoffe (um bei der MPU durchzukommen), ist letzteres auch gut möglich.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Warum:
s. 23), Anlass war die Erkenntnis, dass ich vermutlich eine Abstinenz werde nachweisen müssen. Da ich nicht wusste, in welchem Zeitraum vor deren offiziellem Beginn man keinen Alkohol trinken sollte (und das - ich gebe zu - auch aus Faulheit immer noch nicht nicht weiß), dachte ich mir, es könne nicht schaden, sofort aufzuhören.
Warum nicht eher: (s.o.)
Ich hatte einen Automatismus entwickelt und keinerlei negative Auswirkungen vor dem Unfall erlebt.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Spätestens da die MPU und was damit zusammenhängt mich permanent beschäftigen, war es leicht den o.g. Automatismus zu durchbrechen und mich (bei den im letzten Jahr ja deutlich selteneren) Gelegenheiten bewusst für nichtalkoholische Getränke zu entscheiden.
Bislang habe ich keine Auswirkungen verspürt, außer dass ich manchmal denke, dass ich früher zum Bier gegriffen hätte und dass mir das auch sicher gut schmecken würde.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Die Änderungen wirken sich maximal darüber aus, dass ich über die aktuelle Situation spreche.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich weiß, dass das nicht (für die MPU) reicht, aber ich bin mir absolut sicher, dass die Folgen des Unfalls bis hin zum FS-Entzug zusammen mit den persönlichen Erkenntnissen für dauerhafte Stabilität ausreichen wird. Mir fällt leider auch nichts ein, was ich tun könnte, sollte ich mich hier irren.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein. Spätestens nach dem Unfall hat sich die Bilanz des Alkoholkonsums in dem Maße, wie ich ihn betrieben habe, ins Negativer verkehrt, selbst wenn ich gesundheitliche Folgen ausblende, die bei mir im zunehmenden Alter stärker ins Bewusstsein geraten.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich habe Trinken und Fahren bei KFZ schon immer problemlos getrennt. Wenn eine Auto- oder Motorradfahrt anstand, habe ich nicht oder eben nur wenig getrunken. Wenn ich mehr getrunken hatte, bin ich anschließend nicht mehr gefahren.
So werde ich es nun mit dem Fahrrad ebenfalls handhaben.

Darüber hinaus werde ich noch stärker den Restalkohol am jeweils nächsten Tag in Berücksichtigung ziehen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dies in der Vergangenheit immer ausreichend getan habe.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

a) Ich vermute, dass es schwierig wird, einen Gutachter auf diese Weise zu überzeugen. Aber bislang habe ich trotz intensiver Selbstreflektion (teilweise auch in weiterer Vergangenheit im Rahmen psychlogischer/psychatrischer Behandlung im Zusammenhang mit Depressionen) keine typischen Motivationen bei mir erkennen können.

b) Gerade auch die Zusammenstellung der obigen Mengen hat mir ein Stück weit die Augen geöffnet und mich wieder etwas schockiert und auch sehr beschämt. Ich habe mich in der Vergangenheit immer als sehr verantwortungsbewussten Menschen betrachtet. Der gesamte Vorfall kratzt natürlich an diesem Bild. Gerade auch die Tatsache, dass ich meinem Sohn (der mich nie betrunken aber oft geringe Mengen hat trinken sehen) war ich sicherlich diesbezüglich kein gutes Vorbild. Zum Glück trinkt er nach eigenen Angaben (und meinem Erleben) überhaupt keinen Alkohol oder konsumiert andere Drogen.
 

andibub

Neuer Benutzer
Hallo nochmal,

über das vergangene Wochenende habe ich erneut mit Familienangehörigen und Freunden über das Thema gesprochen. Darunter befindet sich zB mit meinem älteren Bruder auch ein Polizist. Auch wenn er schon lange nicht mehr im Verkehrsgeschehen tätig ist, kann ich ihm (wie den anderen) kaum verständlich machen, warum ich eine MPU ohne weitere Vorbereitung mit VPs nicht bestehen sollte.

Das wie auch weitere eigene Gedanken und Recherche hat meinen Erkenntnisstand in eine vermutlich nicht förderliche Richtung verschoben.

BTW Sorry, für meine teils sicher gestelzte Ausdrucksweise. Ich versuche nur, mich möglichst präzise auszudrücken.

Also:
Ja, ich habe Scheiße gebaut und nicht nur mich, sondern auch andere gefährdet. Dafür habe ich eine hohe Strafe erhalten.

Ja, es ist nachvollziehbar, dass ein von mir zu bezahlendes Gutachten meine charakterliche Eignung prüft.

Aber nein, ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass 35 Jahre einwandfreien Verhaltens (teils mE eine Umkehrung der Beweislast darstellend) kein Beleg dafür sein sollen, dass ich Alkohol und Straßenverkehr trennen kann und im Gegenteil das damit einhergehende höhere Alter mir eine ggf eine Abstinenz bescheren wird. Ich sehe ein, dass meine erhöhte Alkoholtoleranz (auf die ich in jugendlichen Jahren vlt leider stolz gewesen wäre :)) gesundheitlich problematisch ist. Aber daraus eine generelle Verhaltensänderung abzuleiten, sollte mE meine eigene Entscheidung sein, da dies mein Verhalten im Straßenverkehr nicht beeinflussen wird.
Auch auf explizite Nachfrage hat bislang keiner meiner mir persönlich verbundenen Gesprächspartner eine Idee, welche tiefere Motivation hinter meinem regelmäßig sicherlich erhöhten (was die Menge, nicht die Wirkung betrifft) Konsum von Bier stecken sollte. Auch mir ist nicht klar, warum bei Bier eine andere Motivation vorhanden sein muss, als beim Genuss von 1,5 oder 2L Cola beim Grillen gestern.

Ich bitte euch das nicht als Kritik an euren Kommentaren (in diesem Thread bislang natürlich in geringerer Zahl) zu verstehen. Mir ist klar, dass die gültigen Regeln und Verfahren nicht von euch oder den Gutachtern erdacht wurden. Ich fühle mich aber in einer kafkaesken Situation gefangen und sehe bislang kein Licht am Ende des Tunnels...

Einen guten Start in die Woche!
Andreas
 

Fragender

Stamm-User
kann ich ihm (wie den anderen) kaum verständlich machen, warum ich eine MPU ohne weitere Vorbereitung mit VPs nicht bestehen sollte.
Eine Vorbereitung ohne VP´s ist grundsätzlich möglich, eine Vorbereitung ohne Hilfe sehe ich schwierig, weil man gewisse Details ggfls. nicht beachtet. Hier im Forum gibt es viele Fachleute, die Deine Gedanken immer wieder in richtige Bahnen lenken.

ch sehe ein, dass meine erhöhte Alkoholtoleranz (auf die ich in jugendlichen Jahren vlt leider stolz gewesen wäre :)) gesundheitlich problematisch ist. Aber daraus eine generelle Verhaltensänderung abzuleiten, sollte mE meine eigene Entscheidung sein, da dies mein Verhalten im Straßenverkehr nicht beeinflussen wird.
Ich bin zwar keiner dieser Fachleute, aber darauf möchte ich dennoch antworten. Du magst vielleicht kein generelles Alkoholproblem zu haben, aber definitiv hast Du ein nachgewiesenes Problem mit dem Trennen von Konsum und Fahren.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Das hatte rüdscher bestimmt nur versehentlich geschrieben... :smiley138:
Korrekt

das damit einhergehende höhere Alter mir eine ggf eine Abstinenz bescheren wird
siehe oben, ich sehe, aufgrund der bisherigen Informationen KT als möglich an, keinen Abstinenzzwang. Insbesondere, da du mit einem relativ niedrigen Pegel einen Filmriss hattest, du hast anscheinend eine noch nicht zu sehr ausgeprägte Giftfestigkeit.

Auch mir ist nicht klar, warum bei Bier eine andere Motivation vorhanden sein muss, als beim Genuss von 1,5 oder 2L Cola beim Grillen gestern.
Zur Cola hätte sicherlich ein Ernährungsberater eine klare Meinung. Tatsache ist aber, dass es kein Rauschmittel ist, wogegen Bier eines ist, wenn auch eines, das gesellschaftlich nicht nur anerkannt ist, sondern eines, das in den Augen vieler quasi Kulturgut ist.

warum ich eine MPU ohne weitere Vorbereitung mit VPs nicht bestehen sollte
Ein VP ist nicht zwingend notwendig, aber eine gute Vorbereitung. Der Grossteil der ca. 2/3 die durchfallen sind die unvorbereiteten...

Aber nein, ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass 35 Jahre einwandfreien Verhaltens (teils mE eine Umkehrung der Beweislast darstellend) kein Beleg dafür sein sollen, dass ich Alkohol und Straßenverkehr trennen kann
Du hattest vor 35 schon die Beweislast, die ist nicht umgekehrt geworden. Du musstest per Theorie und Praxis nachweisen, dass du fahren kannst. Auch damals wurde deine Vorgeschichte geprüft.
Du bringst hier aber juristische und behördliche Themen durcheinander. Die Justiz hat eine andere Beweislast, die haben ihren Beweis aber klar erbracht.
Durch diesen Beweis wurde auch dokumentiert, dass du ein wie auch immer geartetes Problem in der Trennung von Alk und Verkehr hast.
Wenn du kein Problem (mehr) hast, dann sollte ein Nachweis ja auch möglich sein.

Auch auf explizite Nachfrage hat bislang keiner meiner mir persönlich verbundenen Gesprächspartner eine Idee, welche tiefere Motivation hinter meinem regelmäßig sicherlich erhöhten (was die Menge, nicht die Wirkung betrifft) Konsum von Bier stecken sollte.
Das wird auch nie jemand anderes für dich beantworten können, dazu musst du dich mit deiner Problematik auseinandersetzen und speziell für die MPU eine gute Aufarbeitung vorlegen.

Beispiel:
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Auto bin ich generell nur nach 1-2 Bier über den Abend gefahren, Motorrad nie mit Alkohol.
Ich fahre erst seit dem Besitz eines E-Bikes und nach meinem Umzug aus der Stadt heraus häufiger Fahrrad.
Im letzten Jahr bin ich vor dem Vorfall bereits einmal mit dem Rad unter Alkoholeinfluss gefahren, hatte da aber deutlich weniger getrunken.
Hier hast du gut erkannt, dass es nicht nur um Fahrten unter Vollsuff ging, sondern generell Fahrten unter Alkohol.
Häng mal eine Zahl dran, wie oft es das gab.

Ausserdem passt das hier...
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, bestimmt 15x, mit abnehmender Frequenz
...nicht zu deiner Trinkvergangenheit in Frage 10.

In 23 und 24 schreibst du immer wieder von einem Automatismus, auch dass du eigentlich gar keinen Alk brauchst, aber die Abstinenz scheint dir nicht zu gefallen. Warum?


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich habe Trinken und Fahren bei KFZ schon immer problemlos getrennt. Wenn eine Auto- oder Motorradfahrt anstand, habe ich nicht oder eben nur wenig getrunken. Wenn ich mehr getrunken hatte, bin ich anschließend nicht mehr gefahren.
So werde ich es nun mit dem Fahrrad ebenfalls handhaben.

Darüber hinaus werde ich noch stärker den Restalkohol am jeweils nächsten Tag in Berücksichtigung ziehen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dies in der Vergangenheit immer ausreichend getan habe.
Das wird nicht reichen. Bei KT sollte es weder Restalkohol geben, noch sollte jemals deine Fahrtüchtigkeit gefährdet sein. Dennoch geilt da, mit Alkohol GAR NICHT zu fahren.


Was deine Motive angeht, das ist natürlich eine schwierige Frage, gerade weil daran dann auch die Strategie (Frage 27) hängt.
Gruppenzwang gilt in deinem Alter nicht mehr, da solltest du als Persönlichkeit stabil genug stehen.
Dass du Bier lieber magst als alles andere ist ebenfalls ein eher zweifelhaftes Argument.
Die grosse Frage ist, woher deine Automatismen kommen und wie du mit denen umgehen willst.

Ich würde deine Trinkhistorie gerne mal anders dargestellt sehen:
schreib bitte mal, was pro Woche insgesamt, nicht nach Getränken sortiert.
Ich habe folgende Eckwerte jetzt mitgenommen, das mag aber falsch sein, wegen deiner Darstellung:
3x je Woche Bier, 2-3x je Woche Wein, mit deinen 1,36o/oo warst du weit oberhalb deiner normalen Zustände, dennoch hattest du 15 Filmrisse...
Mir passen, das habe ich oben schon gesagt, deine Trinkmengen nicht zu den Filmrissen.
Gleichzeitig fällt mir auf, dass du wenn ich deine Trinkvergangenheit richtig verstanden habe, über 10 Jahre täglich Alkohol getrunken hast, und nicht jeden Tag ganz wenig.
Dadurch warst du vielleicht nie völlig hinüber, aber eine Art Dauerpegel bzw. täglichen Pegel hast du dir schon reingelassen.
Vor diesem Hintergrund solltest du dich wirklich intensiv fragen, warum das so war, und ein Automatismus, oder dass etwas besser schmeckt, sind beides keine Argumente für einen täglichen Konsum.
Vielleicht kannst du dazu nochmal was schreiben.
 

andibub

Neuer Benutzer
Eine Vorbereitung ohne VP´s ist grundsätzlich möglich, eine Vorbereitung ohne Hilfe sehe ich schwierig, weil man gewisse Details ggfls. nicht beachtet.
Hi Fragender,
ersteres ist endlich mal eine positive Nachricht, letzteres scheint mir mehr als wahr.
Iaber definitiv hast Du ein nachgewiesenes Problem mit dem Trennen von Konsum und Fahren.

Da mich selbst unbelehrbare Ratsuchende zuweilen nerven, der Hinweis: Ich will nicht diskutieren, sondern verstehen:

Das meinte ich mit umgekehrter Beweislast (werde ich gleich in der Antwort auf rüdscher noch weiter drauf eingehen).
Ich bin in 35 Jahren ca 400.000km Auto und 100.000km Motorrad gefahren, ohne jemals auffällig geworden zu sein, obwohl ich gerade in jungen Jahren sicher 1x die Woche pusten musste (viele Nachtfahrten in alter Karre). Davon sind natürlich nur die 35Jahre ohne Probleme nachweisbar. Aber auch die wurden (in Beratungsgeprächen und sonstwo im Netz bei Anderen) immer weggewischt mit "Glück gehabt" oder "sagen alle" (d.h. ich müsste beweisen, dass ich tatsächlich 35Jahre trennen konnte).
Mein Problem mit der Trennung hat sich auf das Fahren mit dem Rad beschränkt (doof genug, ich weiß) und ist auch einer neuen Situation geschuldet. Und dass ich das in Zukunft nach Alkohol kein Rad mehr fahren werde, ist mir nach dem Unfall (Helm total im Eimer), bei der Strafe, und dem Ganzen, was noch so dranhängt vollkommen klar. Und ebenso ging es denen, mit denen ich gesprochen habe und die mich kennen.
 

Fragender

Stamm-User
Hallo Andimob,

erst einmal auch von mir ein herzliches Willkommen.
Ohne jetzt mal auf einzelne Textpassagen von Dir einzugehen. Ich hatte auch 30 Jahre lang meinen Führerschein, habe in dieser Zeit über 1 Mio km im Auto hinter mich gebracht. Auch ich habe -bis auf den einen oder anderen Strafzettel im Ordnungswidrigkeitsbereich- keinerlei Vergehen gehabt.

Und auch ich habe eine ganze Weile nach dem Entzug mit allem gehapert. Ganz nebenbei waren meine Kosten exorbitant höher.

Vielleicht solltest Du verinnerlichen, dass die MPU nicht im geringsten etwas mit einer Strafe, Erziehungsmaßname o.ä. zu tun hat.
Dir wurde vor 35 Jahren der Führerschein aufgrund deiner erlernten Fertigkeiten ausgehändigt, die charakterliche Eignung setzte man wohlwollend voraus. Nun hast Du, wissend oder wissen müssten, das Du aufgrund der Alkoholisierung nicht mehr fahrfähig warst.

Mir hat es geholfen, hier im Forum kompetente Ansprechpartner zu haben. Im Laufe der Gespräche entwickelt sich eine Art Fahrplan für die MPU. Du lernst vieles aus einer anderen Sicht zu betrachten und wirst viele AHA-Effekte erleben.

Mein Rat wäre es, lass dich hier auf die Anderen ein und beginne damit deine Aufarbeitung. Ich bin mir sicher, dass Du erstens damit durch die MPU kommst und das die hier vielen helfenden Hände Dir Sicherheit geben. Und die Leute tun das aus Überzeugung, es wird dich nichts Kosten.
 

andibub

Neuer Benutzer
siehe oben, ich sehe, aufgrund der bisherigen Informationen KT als möglich an, keinen Abstinenzzwang. Insbesondere, da du mit einem relativ niedrigen Pegel einen Filmriss hattest, du hast anscheinend eine noch nicht zu sehr ausgeprägte Giftfestigkeit.
Hi rüdscher,
uff, die 2. gute Nachricht. :)
Nicht zu sehr ausgeprägt, sodass ich einen Filmriss (und Unfall) hatte. Aber wohl doch überdurchschnittlich. Der 1. beratende VP meinte, über 0,9 käme man normalerwwise nicht, wg Übergebens.


Zur Cola hätte sicherlich ein Ernährungsberater eine klare Meinung. Tatsache ist aber, dass es kein Rauschmittel ist, wogegen Bier eines ist, wenn auch eines, das gesellschaftlich nicht nur anerkannt ist, sondern eines, das in den Augen vieler quasi Kulturgut ist.
Eben. Bei Bier hatte ich auch immer den Vorteil gesehen, nicht nur besser zu schmecken, sondern auch isotonisch zu sein. :)

Ein VP ist nicht zwingend notwendig, aber eine gute Vorbereitung. Der Grossteil der ca. 2/3 die durchfallen sind die unvorbereiteten...
Und noch eine gute Nachricht. Schon dafür ist eine Spende fällig. :)
Allerdings gehört eine nachweisbare Vorbereitung bereits zum guten Endruck, den man machen soll, dachte ich.

Du hattest vor 35 schon die Beweislast, die ist nicht umgekehrt geworden. Du musstest per Theorie und Praxis nachweisen, dass du fahren kannst. Auch damals wurde deine Vorgeschichte geprüft.
Du bringst hier aber juristische und behördliche Themen durcheinander. Die Justiz hat eine andere Beweislast, die haben ihren Beweis aber klar erbracht.
Durch diesen Beweis wurde auch dokumentiert, dass du ein wie auch immer geartetes Problem in der Trennung von Alk und Verkehr hast.
Wenn du kein Problem (mehr) hast, dann sollte ein Nachweis ja auch möglich sein
Da habe ich mich schlecht ausgedrückt. Ich meinte es eher in dem Sinne, dass die 35Jahre guten Benehmens weniger zählen als der einmalige Ausrutscher, der als solcher wohl nicht als Ausrutscher betrachtet wird. Im Zweifelsfalle gegen mich statt für mich.
Wenn du kein Problem (mehr) hast, dann sollte ein Nachweis ja auch möglich sein.

Auch auf explizite Nachfrage hat bislang keiner meiner mir persönlich verbundenen Gesprächspartner eine Idee, welche tiefere Motivation hinter meinem regelmäßig sicherlich erhöhten (was die Menge, nicht die Wirkung betrifft) Konsum von Bier stecken sollte.
Das wird auch nie jemand anderes für dich beantworten können, dazu musst du dich mit deiner Problematik auseinandersetzen und speziell für die MPU eine gute Aufarbeitung vorlegen.
Eben. Leider bin ich selbst mit der Aufarbeitung nicht weiter gekommen (trotz erwähnter Gespräche und auch früherer psychologischer Behandlung in anderen Themen). Aber u.a. dafür bin ich ja hier.
Beispiel:

Hier hast du gut erkannt, dass es nicht nur um Fahrten unter Vollsuff ging, sondern generell Fahrten unter Alkohol.
Häng mal eine Zahl dran, wie oft es das gab.
Mit Motorrad 0, mit dem Auto nach 1 Bier häufig, 2 Bier schon seltener, mit mehr aus Prinzip 0.
Mit dem neuen E-Bike (seit 1 Jahr): 1x vor dem Unfall, vlt. mit mehr als geboten, aber deutlich weniger als beim Unfall (kein Filmriss und Fahren ging unproblematisch).
Ausserdem passt das hier...

...nicht zu deiner Trinkvergangenheit in Frage 10.
Ich kriege das mit dem Zitieren nicht schön hin.
"das hier" ist:
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, bestimmt 15x, mit abnehmender Frequenz
Die 15x Volltrunkenheit sind in der Anzahl nur eine Schätzung und ich denke, davon fallen 3-5 in die letzten 10 Jahre.
In Frage 10 habe ich nur geschätzte Durchschnittswerte angegeben. Die sind natürlich erhöht, aber niedriger.
Passt das dann?
In 23 und 24 schreibst du immer wieder von einem Automatismus, auch dass du eigentlich gar keinen Alk brauchst, aber die Abstinenz scheint dir nicht zu gefallen. Warum?
Der Automatismus bestand darin, dass ich mir abends im Restaurant Bier bestellt habe, wenn ich nich anschließend (mit dem KFZ :-|) fahren musste. Der Verzicht fällt/fiel mir seit der Zeit der Abstinenz (noch nicht so lange) aber auch früher (anfangs des Jahres im Urlaub) oder auch bei den Gelegenheiten, wo es nicht passte (zu früh / oder KFZ oder kein Bier da oder ...) leicht. Wenn es künftig keine Cola gibt (oder ich derer überdrüssig werde), wird mir der Umstieg auf Wasser ähnlich leicht fallen.
Das einzige an der Abstinenz, was mir nicht gefällt, ist dass ich nunmal gerne Pils mag und aber auch, dass das verordnet wird.
Aber wenn es hilft (und das tut es rein gesundheitlich, wenn ich jetzt nicht immer mit Cola substituiere): So what?
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich habe Trinken und Fahren bei KFZ schon immer problemlos getrennt. Wenn eine Auto- oder Motorradfahrt anstand, habe ich nicht oder eben nur wenig getrunken. Wenn ich mehr getrunken hatte, bin ich anschließend nicht mehr gefahren.
So werde ich es nun mit dem Fahrrad ebenfalls handhaben.

Darüber hinaus werde ich noch stärker den Restalkohol am jeweils nächsten Tag in Berücksichtigung ziehen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dies in der Vergangenheit immer ausreichend getan habe.
Das wird nicht reichen. Bei KT sollte es weder Restalkohol geben, noch sollte jemals deine Fahrtüchtigkeit gefährdet sein. Dennoch geilt da, mit Alkohol GAR NICHT zu fahren.
Ok, ich schraube von "wenig" auf "null" herunter. Ist nachvollziehbar und angekommen.
Was deine Motive angeht, das ist natürlich eine schwierige Frage, gerade weil daran dann auch die Strategie (Frage 27) hängt.
Gruppenzwang gilt in deinem Alter nicht mehr, da solltest du als Persönlichkeit stabil genug stehen.
Das sehe ich genauso. Gab es ja auch nur in der Jugend, wenn überhaupt.
Dass du Bier lieber magst als alles andere ist ebenfalls ein eher zweifelhaftes Argument.
Das betrifft mE das Hauptproblem. Ich finde bislang kein anderes Motiv.
Z.B. gestern habe ich eben soviel Cola getrunken, wie ich früher (wenn ich nicht mit dem KFZ unterwegs gewesen wäre), an Bier konsumiert hätte.
Und die Cola habe ich dem Wasser auch nur wegen des Geschmacks vorgezogen und nicht weil ich etwa das Coffein gebraucht hätte.
Ich will nicht anzweifeln, dass das ein Gutachter (oder auch du) zweifelhaft findet. Aber das ist bei mir der Punkt, solange ich es bislang drehe oder wende. Es wäre wohl zynisch, zu schreiben, zu bedauern, keinen tieferen Grund zu finden.
Die grosse Frage ist, woher deine Automatismen kommen und wie du mit denen umgehen willst.
Der Automatismus bestand ja darin Bier zu wählen, wenn es unproblematisch war und die gesundheitlichen Folgen (die ich bislang noch nicht wahrgenommen habe) nicht weiter zu betrachten. Mit der Menge die da zusammenkommt (s.o.) habe ich mich nie befasst/befassen müssen.
Ich würde deine Trinkhistorie gerne mal anders dargestellt sehen:
schreib bitte mal, was pro Woche insgesamt, nicht nach Getränken sortiert.
Das ist ziemlich schwierig. Wenn ich "regelmäßig" geschrieben habe, dann in dem Sinne, dass ich es komisch fände, würde ich sagen "Nein, ich habe nicht nicht regelmäßig getrunken". Aber die Regelmäßigkeit bestand eben nicht in der Frequenz oder der Menge, sondern darin, dass ich bei Gelegenheit Bier getrunken habe: Restaurantbesuch, Kneipenbesuch, ... aber dann (weil ich im Zentrum gewohnt habe) eben immer.

Seit April 2022 sind die Gelegenheiten seltener geworden: 1x Woche ca 0,5L + 1x0,5L pro Monat + 2x 1 Glas Wein je Woche. Und manchmal (4 oder 5x in dem Jahr) waren es statt der 0,5 mehr, 2x deutlich mehr. Es gab aber in dem Jahr sicher je Woche auch meistens min 2 Tage ganz ohne.

Bis April 2022 waren es im Schnitt 1x die Woche 0,5L Bier mehr, 1x 1,5L Bier mehr. Aber auch da gab es meistens 1-2 Tage ohne.

Der Konsum bis zu diesem Zeitpunkt hat sich irgendwann um 2000 eingestellt und dem vorangegangen war ein kontinuierliche Steigerung der Frequenz mit einer Abnahme des Pegels. Nennenswert gestartet war ich mit ca 20 Jahren mit 1x wöchentlich Konsum bis hin zum Filmriss.

Ich habe folgende Eckwerte jetzt mitgenommen, das mag aber falsch sein, wegen deiner Darstellung:
3x je Woche Bier, 2-3x je Woche Wein, mit deinen 1,36o/oo warst du weit oberhalb deiner normalen Zustände, dennoch hattest du 15 Filmrisse...
Mir passen, das habe ich oben schon gesagt, deine Trinkmengen nicht zu den Filmrissen.
Je nachdem, welchen Zeitraum wir betrachten, stimmt das. Im letzten Jahr weniger. 15 Filmrisse (lass es 20 gewesen sein) in 35 Jahren, mit abnehmender Häufigkeit.
Gleichzeitig fällt mir auf, dass du wenn ich deine Trinkvergangenheit richtig verstanden habe, über 10 Jahre täglich Alkohol getrunken hast, und nicht jeden Tag ganz wenig.
Dadurch warst du vielleicht nie völlig hinüber, aber eine Art Dauerpegel bzw. täglichen Pegel hast du dir schon reingelassen.
Definitv hatte ich nicht jeden Tag einen Pegel. Vlt. 1x die Woche, dass ich überhaupt etwas gemerkt habe und 1x die Woche, dass ich es deutlicher bis deutlich gemerkt habe. Täglicher Konsum nie über einen längeren Zeitraum.
Vor diesem Hintergrund solltest du dich wirklich intensiv fragen, warum das so war, und ein Automatismus, oder dass etwas besser schmeckt, sind beides keine Argumente für einen täglichen Konsum.
Vielleicht kannst du dazu nochmal was schreiben.
Das Problem liegt wohl in der großen Streuung bzgl. Frequenz und Menge und in der langen Historie, die schwer zu rekonstruieren ist.
Falls das jetzt dazu führt, dass das hier (und dann beim Gutachter) widersprüchlich rüberkommt, muss ich die groben Schätzungen (mehr geht nicht) in feinere Angaben "überführen", oder?

Danke schon jetzt für Eure Bemühungen!. Das hilft bereits, glaube ich.
 

andibub

Neuer Benutzer
Hi Fragender,
andibub nicht -mob. Aber egal :)
erst einmal auch von mir ein herzliches Willkommen.

auch Dir danke! :)
Meine Antwort an rüdscher hat etwas länger gedauert und so haben diese und dein Post sich zeitlich überschnitten.
Und auch ich habe eine ganze Weile nach dem Entzug mit allem gehapert. Ganz nebenbei waren meine Kosten exorbitant höher.
Das ist das Schlimme: Ich würde bislang nicht von einem Entzug sprechen, was natürlich, wenn es passt, nicht schlimm ist. Mir fehlt ohne Bier (oer allgemein Alkohol) nicht viel. Acuh bin ich mir keiner tieferliegenden Motivation bewusst. Nachdem ich auf Anraten des 1. VP, weniger zu trinken, das erstmal ganz eingestellt habe, fällt mir das Durchhalten leicht. In etwa so, wie es mir leicht fiele, nun von Cola aus Wasser umzusteigen.
Vielleicht solltest Du verinnerlichen, dass die MPU nicht im geringsten etwas mit einer Strafe, Erziehungsmaßname o.ä. zu tun hat.
Das wolle ich heute morgen mit "Ja, es ist nachvollziehbar, dass ein von mir zu bezahlendes Gutachten meine charakterliche Eignung prüft." ausdrücken. Ist angebracht, keine Strafe und meine alleinige Schuld.
Mir hat es geholfen, hier im Forum kompetente Ansprechpartner zu haben. Im Laufe der Gespräche entwickelt sich eine Art Fahrplan für die MPU. Du lernst vieles aus einer anderen Sicht zu betrachten und wirst viele AHA-Effekte erleben.
Das freut mich und darauf hoffe ich.
Mein Rat wäre es, lass dich hier auf die Anderen ein und beginne damit deine Aufarbeitung. Ich bin mir sicher, dass Du erstens damit durch die MPU kommst und das die hier vielen helfenden Hände Dir Sicherheit geben. Und die Leute tun das aus Überzeugung, es wird dich nichts Kosten.
Ich habe wenig Probleme damit, Geld auszugeben und schon gar nicht, hier was zu spenden. Bei den VPs (die Geld verdienen wollen) und den verschiedenen Web-Seiten, denen man begegnet, bin ich mir leider nicht so sicher, wie zielführend es ist.
Ich hoffe, ich habe nicht den Eindruck gemacht, mich nicht einlassen zu wollen. Wenn das so wäre, hätte ich ich hier nicht gemeldet.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Allerdings gehört eine nachweisbare Vorbereitung bereits zum guten Endruck, den man machen soll, dachte ich.
Ja und nein. Klar sind Zertifikate besser als nicht prüfbare Aussagen, aber am Ende entscheiden deine Antworten. Wenn du ein Zertifikat von einem miesen VP hast, dann bist du auch nicht weiter, wenn deine Antworten deswegen dann einfach kacke sind. Verstehst? Papier ist gut, aber gute Antworten sind besser.

Ich meinte es eher in dem Sinne, dass die 35Jahre guten Benehmens weniger zählen als der einmalige Ausrutscher, der als solcher wohl nicht als Ausrutscher betrachtet wird. Im Zweifelsfalle gegen mich statt für mich.
Falsch, im Zweifelsfall für meine Kinder, die mit Scooter und Fahrrad unterwegs sind und du sie vorerst nicht im Suff umnietest... Das meine ich jetzt nicht gegen dich, aber etwas überspitzt zeigt das die Perspektive, nach der gegangen wird. Es geht um den Schutz anderer und ich weiss genau, dass ich nicht ewig ohne ernste Zwischenfälle unter Alk hätte fahren können. Irgendwann wäre was passiert.

Mit Motorrad 0, mit dem Auto nach 1 Bier häufig, 2 Bier schon seltener, mit mehr aus Prinzip 0.
Mit dem neuen E-Bike (seit 1 Jahr): 1x vor dem Unfall, vlt. mit mehr als geboten, aber deutlich weniger als beim Unfall (kein Filmriss und Fahren ging unproblematisch).
Wie oft in den 35 Jahren bist du mit 0,001o/oo oder mehr gefahren? Gib uns eine Gesamtzahl.
Und wirklich ab dem einen Ouzo vom Griechen (für den ich oft belächelt werde).

Das einzige an der Abstinenz, was mir nicht gefällt, ist dass ich nunmal gerne Pils mag und aber auch, dass das verordnet wird.
Das eine ist dein Problem, das andere nicht wahr. Abstinenz wird nicht verordnet. Es kann passieren, man sagt ab 2,0o/oo oder bei WHT hilft nur noch Abstinenz für eine positive Prognose, aber verordnet wird die nicht. Jeder darf gerne weiter saufen bis zum Umfallen, aber den Lappen gibt es dann halt nicht wieder...

Definitv hatte ich nicht jeden Tag einen Pegel.
Wenn du so oft getrunken hast, wie ich es verstanden habe, dann schon. Vielleicht keinen hohen, aber eben fast jeden Tag. Das wäre dann schon wieder ein Wenig kritischer zu betrachten, denn über mehr als 30 Jahre an sagen wir 5 Tage je Woche getrunken zu haben, das ist schon nicht wenig.
Dazu kommen die Filmrisse, die eben auf häufigere höhere Pegel schliessen lassen, von 3 Pils hat niemand einen Filmriss.

Das Problem liegt wohl in der großen Streuung bzgl. Frequenz und Menge und in der langen Historie, die schwer zu rekonstruieren ist.
Falls das jetzt dazu führt, dass das hier (und dann beim Gutachter) widersprüchlich rüberkommt, muss ich die groben Schätzungen (mehr geht nicht) in feinere Angaben "überführen", oder?
Ja, denn um es klar zu sagen, im Moment eierst du etwas rum zwischen "automatisch" und "doch nicht so oft", zwischen "15x Filmriss" und "nie viel getrunken", zwischen höheren und niedrigeren Mengen.
Wenn du eine MPU bestehen willst, musst du deine Trinkvergangenheit aufgearbeitet haben, das ist Detailarbeit. Aber das wird erwartet.

Dennoch irritiert mich dein Trinkverhalten im Gegensatz zum Pegel bei deiner TF. Was war denn die Diagnose der Ärzte, dass du in der Klinik lagst?
Einfach ausnüchtern? Dann stimmt die BAK sicherlich nicht.
Oder warst du vielleicht noch relativ klar in der Birne, da gewohnt, aber es hat dich einfach blöd hingelegt und du warst deswegen weg?
Die vielen Filmrisse und das harte dauerhafte Training passen nicht dazu, dass du schon mit nur 1,36 völlig abgeschossen warst.
 

andibub

Neuer Benutzer
Ja und nein. Klar sind Zertifikate besser als nicht prüfbare Aussagen, aber am Ende entscheiden deine Antworten. Wenn du ein Zertifikat von einem miesen VP hast, dann bist du auch nicht weiter, wenn deine Antworten deswegen dann einfach kacke sind. Verstehst? Papier ist gut, aber gute Antworten sind besser.
Das Gesamtbild macht es, das ist verständlich.
Falsch, im Zweifelsfall für meine Kinder, die mit Scooter und Fahrrad unterwegs sind und du sie vorerst nicht im Suff umnietest... Das meine ich jetzt nicht gegen dich, aber etwas überspitzt zeigt das die Perspektive, nach der gegangen wird. Es geht um den Schutz anderer und ich weiss genau, dass ich nicht ewig ohne ernste Zwischenfälle unter Alk hätte fahren können. Irgendwann wäre was passiert.
Guter Punkt. Ich sehe zwar einen graduellen Unterschied zwischen einer Nachfahrt mit dem Fahrrad und einer Tagesfahrt mit dem KFZ, aber das muss ich a) dem GA nicht erzählen und muss und sollte mich b) nicht davon abhalten, sowohl mit dem KFZ als auch mit dem Rad künftig nicht nach Alkohol zu fahren.
Wie oft in den 35 Jahren bist du mit 0,001o/oo oder mehr gefahren? Gib uns eine Gesamtzahl.
Und wirklich ab dem einen Ouzo vom Griechen (für den ich oft belächelt werde).
Im letzten Jahr 3x mit dem Fahrrad und dutzende Male mit dem Auto (aber eben max 0,33 Pils z.B über 4h).
Füpr die Jahren davor kann ich es unmöglich sagen, weil ich eben in der Stadt gewohnt habe, und nur selten mit dem Wagen irgendwohin musste und dann vlt auch Beifahrer war. Das können in 10 Jahren durchaus 100 Fahrten (wie gesagt 1 Bier und das natürlich nicht unmittelbar vor Fahrtantritt oder weggeext.) gewesen sein.
Das eine ist dein Problem, das andere nicht wahr. Abstinenz wird nicht verordnet. Es kann passieren, man sagt ab 2,0o/oo oder bei WHT hilft nur noch Abstinenz für eine positive Prognose, aber verordnet wird die nicht. Jeder darf gerne weiter saufen bis zum Umfallen, aber den Lappen gibt es dann halt nicht wieder...
Das meinte ich.
Wenn du so oft getrunken hast, wie ich es verstanden habe, dann schon. Vielleicht keinen hohen, aber eben fast jeden Tag. Das wäre dann schon wieder ein Wenig kritischer zu betrachten, denn über mehr als 30 Jahre an sagen wir 5 Tage je Woche getrunken zu haben, das ist schon nicht wenig.
Dazu kommen die Filmrisse, die eben auf häufigere höhere Pegel schliessen lassen, von 3 Pils hat niemand einen Filmriss.
Ok, dann hängt es am Begriff Pegel. Den habe ich natürlich ab dem 1. Bier (oder Schluck). ich war von "spürbar" ausgegangen. Ein Pils (und auch 2) spüre ich normalerweise nicht. Und dass ich nie jeden Tag getrunken habe ist mir schon wichtig. Das wäre selbst mir bedenklich vorgekommen. Z.B. wenn ich nicht unterwegs war, und zu Hause weder Wein noch Bier hatte (hatte ich fast nie), wäre ich nie auf die Idee gekommen, loszuziehen, was zu besorgen. Und gerade das ist im letzten Jahr der Normalfall geworden.

Ich kann mich an 3 Filmrisse in den letzten 20 Jahren erinnern. Lass es nochmal 2 oder 3 mehr gewesen sein. Und klar, das waren deutlich mehr als 3 Bier.
Ja, denn um es klar zu sagen, im Moment eierst du etwas rum zwischen "automatisch" und "doch nicht so oft", zwischen "15x Filmriss" und "nie viel getrunken", zwischen höheren und niedrigeren Mengen.
Wenn du eine MPU bestehen willst, musst du deine Trinkvergangenheit aufgearbeitet haben, das ist Detailarbeit. Aber das wird erwartet.
Das sehe ich ein. Wie gesagt nicht regelmäßig im Sinne von Rythmus, sondern von immer wieder. Das aber eben sehr unregelmäßig, an einem Abend viel, am anderen wenig. Aber nie so, dass es gesundheitlich, sozial oder berufsmäßig irgendwelche Probleme gegeben hätte oder ich auffällig gewesen wäre. Ich bin z.B. im Job nie mit Minderleistung aufgefallen, obwohl ich mit dem Computer arbeite und also einigermaßen geistig fit sein muss.
Automatisch: Der Griff zum Pils statt zur Cola oder zum Wasser bei den vielen (früher noch mehr) Gelegenheiten. Das beziehe ich nicht auf die Häufigkeit.
"nie viel getrunken" wäre vollkommen falsch. Es gab keinen Zeitraum (über Monate hinweg), in dem ich nicht irgendwann mal nach üblicher Bemessung viel getrunken hätte. Da hast du mich falsch verstanden. Ist aber auch sicher nicht leicht, sich in meinen tausend Angaben zurechtzufinden. Ich bin früher viel unterwegs gewesen (also Kneipe, Sport, andere Events). So gab es viele Gelegenheiten, die ich zu häufig (und eben ohne weiter darüber nachzudenken) genutzt habe. Und diese Gelegenheiten lassen sich nur schwer quantifizieren.
Dennoch irritiert mich dein Trinkverhalten im Gegensatz zum Pegel bei deiner TF. Was war denn die Diagnose der Ärzte, dass du in der Klinik lagst?
Die Klinik schreibt im Befund: "Commotio cerebri, Schädelprellung /paretiale Prellmarke. Akute Alkoholintoxikation (1,8 Promille)."
Die 1,8 sehe ich gerade, wo ich das nachllese das 1.Mal . Bislang war sonst immer von 1,63 die Rede. Und davon gehe ich erst mal aus. Ich muss mir unbedingt die Akten vom RA kommen lassen.
Einfach ausnüchtern? Dann stimmt die BAK sicherlich nicht.
Oder warst du vielleicht noch relativ klar in der Birne, da gewohnt, aber es hat dich einfach blöd hingelegt und du warst deswegen weg?
Nicht nur ausnüchtern. Die wollten mich am nächsten Tag zu Beobachtung dabehalten, ich habe mich aber selbst entlassen und bin den Großteil der Strecke nach Hause zu Fuß gelaufen und war dann am frühen Nachmittag arbeitsfähig. Ich war, als ich de Helm gesehen hatte zuerst von einer Unfallfolge, und als ich den Konsum berechnet habe, vom Alkohol ausgegangen.
Vielleicht beides?
Die vielen Filmrisse und das harte dauerhafte Training passen nicht dazu, dass du schon mit nur 1,36 völlig abgeschossen warst.
Hm. Der Verlauf des Abends wird in Erinnerung immer nebulöser und mit dem Bezahlen endet alles außer einzelne Momente ("Wir tun dies oder jenes mit Ihnen" wohl von den Sanitätern) wie in einem Traum. Erst am nächsten Morgen kam ich zurück...
Fühlte sich alles an wie ein Filmriss.
Ach ja und zu den 15 Filmrissen: Das ist natürlich bei Weitem nicht nichts. Aber über 35 Jahre gerechnet doch weniger schädlich (oder Toleranz fördernd), als das häufige Trinken mit wenig Auswirkungen, oder?
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Guter Punkt. Ich sehe zwar einen graduellen Unterschied zwischen einer Nachfahrt mit dem Fahrrad und einer Tagesfahrt mit dem KFZ, aber das muss ich a) dem GA nicht erzählen und muss und sollte mich b) nicht davon abhalten, sowohl mit dem KFZ als auch mit dem Rad künftig nicht nach Alkohol zu fahren.
Du siehst, es gibt auch Sichtweisen, die mit dem Täter nichts zu tun haben. Beim Fahrrad: ein betrunkener Radler schlingert, fällt, Auto weicht aus, landet im Graben... Auch mit dem Fahrrad hat es schnell mal Konsequenzen, auch für andere Verkehrsteilnehmer.
Viele sehen die Regeln bzw. Konsequenzen bei Alkoholfahrten kritisch, ich weniger, aber du siehst hieraus, dass es zumindest mehr als nur deine eigene Sicherheit zu beachten gibt.
Wenn du anfängst, solche Sichtweisen zu verinnerlichen und berücksichtigen, dann ist das ein wichtiger Schritt in deiner Vorbereitung.

Das können in 10 Jahren durchaus 100 Fahrten (wie gesagt 1 Bier und das natürlich nicht unmittelbar vor Fahrtantritt oder weggeext.) gewesen sein.
Statistisch waren es 600. Auch hier die Sicht: Fahren unter Alkohol beginnt bei einem kleinen Bier, nicht erst bei einer bestimmten Promillezahl.
Was dir das sagen soll: Alkohol im Verkehr ist allgegenwärtig...

Ok, dann hängt es am Begriff Pegel. Den habe ich natürlich ab dem 1. Bier (oder Schluck). ich war von "spürbar" ausgegangen. Ein Pils (und auch 2) spüre ich normalerweise nicht. Und dass ich nie jeden Tag getrunken habe ist mir schon wichtig.
Wieder die Sichtweise: erstens, was ist Pegels zweitens, du hast vielleicht nicht täglich, aber sehr häufig überschaubare Mengen getrunken. Somit hattest du oft Pegel.

Vielleicht beides?
Deiner Trinkvergangenheit nach würde ich sagen, dass du relativ klar im Kopf warst, als du gestartet bist. 1,8 ist jetzt nicht ganz wenig, aber auch lange kein Rekord und nicht abstinenzpflichtig.
Allerdings musst du dir über etwas klar werden: du warst nüchtern, hast losgebechert, am Ende haut es dich auf die Nase und du liegst mit einer Schädelverletzung in der Klinik. Der Ausfall kommt vermutlich daher, weniger vom Alk. Unterm Strich hast du aber dich selbst in riesige Gefahr gebracht, nur um einem Automatismus zu frönen, der dich langfristig kaputtmachen wird.
Das wiederum musst du gut aufarbeiten, hier kann (muss nicht, aber kann) sogar eine Abstinenz erwartet werden.

Hm. Der Verlauf des Abends wird in Erinnerung immer nebulöser und mit dem Bezahlen endet alles außer einzelne Momente ("Wir tun dies oder jenes mit Ihnen" wohl von den Sanitätern) wie in einem Traum. Erst am nächsten Morgen kam ich zurück...
Fühlte sich alles an wie ein Filmriss.
War vermutlich nur die Reaktion auf den Unfall...

Ach ja und zu den 15 Filmrissen: Das ist natürlich bei Weitem nicht nichts. Aber über 35 Jahre gerechnet doch weniger schädlich (oder Toleranz fördernd), als das häufige Trinken mit wenig Auswirkungen, oder?
Filmriss ist gesundheitsschädlicher Konsum. 15x nicht rekordverdächtig, aber definitiv auch nicht wenig. Unterm Strich kommt hier schrittweise raus, dass dein Trinkverhalten nicht unproblematisch war.
Da wirst du deine Motive und deine Strategie gut erklären müssen.


Fällt dir auf, dass aus einer anfänglich fast harmlos wirkenden Geschichte nun einiges rauskommt, das gar nicht unbedingt so harmlos ist?
Du wirst jedenfalls keinem GA erzählen können, dein grosses Motiv war, dass Bier halt besser schmeckt als Coke...

Trotzdem, das ist mit Aufarbeitung, Vorbereitung und KT noch denkbar, also geh an die Arbeit...
 

andibub

Neuer Benutzer
Statistisch waren es 600. Auch hier die Sicht: Fahren unter Alkohol beginnt bei einem kleinen Bier, nicht erst bei einer bestimmten Promillezahl.
Was dir das sagen soll: Alkohol im Verkehr ist allgegenwärtig...
Was meinst du mit statistisch 600 genau?
Zum "allgegenwärtig": Stimmt. Da, wo ich früher gewohnt habe, war das Radfahren mit Alkohol quasi normal. Nur hatte ich es nie "nötig", da ich vor Ort gewohnt habe. KFZ fahren nach einem Glas war auch normal, das jemand das strikt getrennt hat eher die Ausnahme.

... Unterm Strich hast du aber dich selbst in riesige Gefahr gebracht, nur um einem Automatismus zu frönen, der dich langfristig kaputtmachen wird.
Genau. Das hat mir schon der kaputte Helm gezeigt. Übel, wenn der nicht gewesen wäre...I
Ich bin aber dem Automatismus eher erlegen, als dass ich ihm gefrönt hätte. Ich hatte mir das ja nie vor Augen geführt. Wenn ich zuvor mal mit dem Rad+Alkohol gefahren war, schien ich alles im Griff zu haben. War aber erwiesenermaßen nur Glück.
Das wiederum musst du gut aufarbeiten, hier kann (muss nicht, aber kann) sogar eine Abstinenz erwartet werden.
Ach ja, du hattest nach meinem Problem mit der Absinenz gefragt: Was mich daran am meisten stört ist die Zeit, die damit ins Land geht. Das Geld für den Nachweis hätte ich natürlich auch gerne woanders investiert.
Da wirst du deine Motive und deine Strategie gut erklären müssen.


Fällt dir auf, dass aus einer anfänglich fast harmlos wirkenden Geschichte nun einiges rauskommt, das gar nicht unbedingt so harmlos ist?
Du wirst jedenfalls keinem GA erzählen können, dein grosses Motiv war, dass Bier halt besser schmeckt als Coke...
Das das nicht harmlos ist/war, ist mir ja bereits beim 1. Besuch des VPs schon bewusst geworden. Das genauere Nachhalten und Berechnen hier verstärkt das aber noch wesentlich.
Bleibt das Problem, das große Motiv zu finden. Wie gesagt: Ich habe noch nichts gefunden, was aus jetziger Sicht in Frage kommt. Selbstreflexion und Gespräche mit Freunden oder Verwandten haben bislang nichts hervorgebracht.
Morgen gibt es die 1. Gruppensitzung beim VP. Aber auch da kann ich mir bislang nicht vorstellen, dass da was bei rauskommt. Aber man hat schon Pferde k... sehen und einen Sturz, wie den erlebten hätte ich ja auch nicht für möglich gehalten.
Trotzdem, das ist mit Aufarbeitung, Vorbereitung und KT noch denkbar, also geh an die Arbeit...
Ich sehe momentan schwarz, obwohl ich bereits an der Arbeit bin (denke ich). Ich gelte in meinem persönlichen Umfeld als (zu!) selbstkritisch und beschäftige mich mit dieser Thematik nun seit Wochen intensiv. Es kommt bislang nichts (im Sinne der Motivfindung) dabei raus.

Auf die Gefahr hin, unbelehrbar zu wirken: Es bleibt mein Verständnisproblem, warum es bei mir (weil bei jedem) überhaupt ein anderes Motiv geben muss:
1. Seit ich kein Bier mehr trinke, trinke ich stattdessen Cola, Säfte o.Ä. im selben Maße. Da sehe ich auch kein weiteres Motiv.
2. Ich kenne für mich kein Motiv, was letzlich nennenswert durch Alkohol verwirklicht worden wäre.
3. Vor dem Unfall gab es keine für mich keine wahrgenommenen Nachteile, ich habe also gefühlt für den Konsum keine Opfer gebracht.
4. Ich vermisse bewusst nichts (außer den Geschmack) und habe nie etwas vermisst (z.B., wenn ich mal der Fahrer war, nichts da war, ich im Urlaub. oder ..)

Hoffentlch glaubst du (glaubt ihr) nicht, ich würde hier was schönen wollen oder lügen oder sonstwas.
Dann könnte ich mir (und erst recht euch) das hier ersparen...

I.d.S.: Vielen Dank!
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Was meinst du mit statistisch 600 genau?
Es gibt Statistiken, die sagen, dass nur jede 600. TF entdeckt wird.

Ich bin aber dem Automatismus eher erlegen, als dass ich ihm gefrönt hätte.
Das kann man formulieren wie man will, aber du musst zugeben, dass ein Automatismus, der mit Alkohol zu tun hat, dich ziemlich im Griff hatte, oder?

Ach ja, du hattest nach meinem Problem mit der Absinenz gefragt: Was mich daran am meisten stört ist die Zeit, die damit ins Land geht. Das Geld für den Nachweis hätte ich natürlich auch gerne woanders investiert.
6 Monate für freiwillige Abstinenz, zumindest nach den alten BUK.
Wenn aber dein Leben nahelegt, dass du AB leben solltest, dann ist die Zeit klug investiert.

Bleibt das Problem, das große Motiv zu finden.
Vielleicht musst du sogar mal ganz oberflächlich beginnen und dich vorarbeiten, manchmal grübelt man erstmal zu tief, dann findet man aber nicht einfach was. Was hat dir dieser Alkohol gegeben?

Es bleibt mein Verständnisproblem, warum es bei mir (weil bei jedem) überhaupt ein anderes Motiv geben muss:
Dein Konsum lag ausserhalb dessen, was man als "Norm" ansehen kann (gesundheitlich, gesellschaftlich, Genuss, ...).
Zudem konntest du Trinken und Fahren nicht immer trennen.
Dabei hast du erhebliche Konsequenzen in Kauf genommen (siehe Kopfverletzung).
Offensichtlich hatte dich der Alkohol doch ganz gut im Griff, auch wenn du das noch nicht so ganz sehen kannst.
Irgendeinen Grund gibt es dafür.
Warum sonst begibt man sich unter die Kontrolle einer Flüssigkeit?

Wir werden dir gerne weiterhin helfen, das ist auch nicht gemeint, um dich niederzumachen, das Problem ist aber tatsächlich, dass du ohne ein Motiv und eine darauf aufbauende Vermeidungsstrategie deine FE nicht wieder sehen wirst...
 

andibub

Neuer Benutzer
Es gibt Statistiken, die sagen, dass nur jede 600. TF entdeckt wird.
Meine 100 bezog sich auf Fahrten im legalen Rahmen. Alles andere fand ich in Bezug auf KFZ schon immer asozial.
Bei mir war die dritte TF die dritte mit dem Rad und die wurde entdeckt.
Das kann man formulieren wie man will, aber du musst zugeben, dass ein Automatismus, der mit Alkohol zu tun hat, dich ziemlich im Griff hatte, oder?
Das würde ich z.Zt. eben nicht so sehen. Leider. Siehe meine 4 Punkte oben.
6 Monate für freiwillige Abstinenz, zumindest nach den alten BUK.
Wenn aber dein Leben nahelegt, dass du AB leben solltest, dann ist die Zeit klug investiert.
Mir ging nicht um die Zeit, die ich nicht Alkohol trinken darf, sondern um die, die ich auf dem Land lebe und nicht von dort fortkomme.
Vielleicht musst du sogar mal ganz oberflächlich beginnen und dich vorarbeiten, manchmal grübelt man erstmal zu tief, dann findet man aber nicht einfach was. Was hat dir dieser Alkohol gegeben?
Wieder ein guter Punkt.
Ich habe gerade mal gegoogelt. Bin da auf Motive, die aber eher für Jugendliche genannt werden, fündig geworden, und die mir tatsächlich zu banal vorkamen, aber früher sicher relevant waren und vlt bedenkenswert sind.

"ich habe Alkohol getrunken
... weil ich das Feeling (Gefühl) mag.
... um berauscht zu sein.
... weil es mir einfach Spass macht
..."
"Ich habe Alkohol getrunken
... um eine Party besser zu geniessen.
... weil es dann lustiger ist, wenn ich mit anderen
zusammen bin.
..."
Davon könnte noch was übrig sein.

"In Deutschland ist der Alkoholkonsum relativ hoch. Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts trinken rund 70% der Erwachsenen regelmäßig Alkohol. Die meisten Menschen trinken dabei in Maßen und haben kein Problem damit. Etwa 8% der Erwachsenen in Deutschland gelten jedoch als alkoholkrank. Sie trinken so viel, dass es ihnen oder ihrer Umgebung schadet."
Das gilt für mein Umfeld sicher auch. Da wird mit dem Alkohol ähnlich verfahren, wie ich es getan habe. Nur vlt etwas weniger schlimm: Keine typischen Alkoholiker, keine TF, aber sicher viel zu viel und zu selbstverständlich. Wenn ich z.B. bei meinen Eltern zu Gast bin, wird mir am frühen Abend ein Bier angeboten.
Dein Konsum lag ausserhalb dessen, was man als "Norm" ansehen kann (gesundheitlich, gesellschaftlich, Genuss, ...).
Ja.
Zudem konntest du Trinken und Fahren nicht immer trennen.
Ja.
Dabei hast du erhebliche Konsequenzen in Kauf genommen (siehe Kopfverletzung).
Ich habe das ja nicht für wahrscheinlich gehalten, also nicht in Kauf genommen. Nach den 1. Konsequenzen ist alles anders geworden bis hin zum Verzicht. Ich hätte für Alkohol erhebliche Konsequenzen, sofern gesehen, nicht in Kauf genommen.
Offensichtlich hatte dich der Alkohol doch ganz gut im Griff, auch wenn du das noch nicht so ganz sehen kannst.
Irgendeinen Grund gibt es dafür.
Warum sonst begibt man sich unter die Kontrolle einer Flüssigkeit?
Das ist die Frage. Wobei ich das mit der Kontrolle ja nicht so empfinde. Und wenn es so war, habe ich die Kontrolle zumindest für den 1. Monat ohne ein Problem oder auch nur in Versuchung zu geraten, zurückgewonnen. Ist bei mir ähnlich wie bei Zigaretten: Wenn ich welche da habe, rauche ich. Wenn nicht, habe ich kein Problem, nicht zu rauchen. Nur dass ich hier irgendwann die Konsequenz gezogen habe, eben keine mehr zu kaufen und zuhause zu lagern. Rauchen schmeckt mir weniger gut und ist offennsichtlicher ungesund.
Wir werden dir gerne weiterhin helfen, das ist auch nicht gemeint, um dich niederzumachen, das Problem ist aber tatsächlich, dass du ohne ein Motiv und eine darauf aufbauende Vermeidungsstrategie deine FE nicht wieder sehen wirst...
Danke. Ich würde nicht davon ausgehen, dass ihr euch so viel Mühe gebt, um andere niederzumachen.
Ich fange in der Tat an, mich gedanklich auf Leben ohne FE (und auf jeden Fall mit weniger oder vlt ohne Alkohol) einzustellen.
 

Fragender

Stamm-User
Hallo Andibub,

Max hatte mal vor längerer Zeit einiges zu Motiven aufgezählt, vielleicht schaust Du da mal drauf.

 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Keine typischen Alkoholiker
Wer da nur an die Bierleichen am Bahnhof denkt, der hat sich nicht wirklich mit der Verbreitung von Alkoholismus auseinandergesetzt.

Ich habe das ja nicht für wahrscheinlich gehalten, also nicht in Kauf genommen.
Falsch. Wenn du dir 1,8 in die Rübe pumpst und dich dann munter auf dein E-Bike schwingst, dann nimmst du einiges in Kauf.

Wobei ich das mit der Kontrolle ja nicht so empfinde.
ähnlich wie bei Zigaretten: Wenn ich welche da habe, rauche ich
Das sind Aussagen, die meiner Meinung nach auf eine grössere Problematik hindeuten, als du bisher zugeben kannst/magst.

Ich fange in der Tat an, mich gedanklich auf Leben ohne FE
dauerhaft?
 
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