1,63 Promille auf dem E-Scooter, m 33 - MPU naht

DrunkenMonkey

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Hallo Liebes Forum,

fantastisch dass es euch gibt! Ohne dieses Forum hätte mich das letzte Jahr noch wesentlich mehr gestresst. Dieser Prozess von der Straftat durch den Behördendschungel über das Gebührenminenfeld bis vors jüngste Gericht ist schon a weng zermürbend. Es tat sehr gut sich hier informieren zu können und seine Geschichte mit anderen vergleichen zu können um sich selber etwas einschätzen zu können.
Jetzt ist es so wie es immer ist: Man hat sehr viel Zeit und fängt grundsätzlich zu spät an. Ich habe hier den FB-Fragebogen und werde spätestens morgen den kompletten Fragebogen hochladen. Diesen werde ich wie gewünscht in die Offene FB-Liste verlinken.

Meine MPU ist am 18.08.2020

Derweil noch einen schönen Abend euch allen.
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FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 175 cm
Gewicht: 63 Kg
Alter: 33

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 08.09.2019 (04:34 Uhr)
BAK: 1,63 promille (durch Blutabnahme ermittelt)
Trinkbeginn: ca. 20:00 Uhr
Trinkende: ca. 03:50 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:50 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja (bezahlt und erledigt)
Dauer der Sperrfrist: ca. 5,5 Monate (zusätzlich 3 Monate Fahrverbot) beides wird bis Ende August abgelaufen

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist? Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeugs in Frage stellen?

Zusätzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, so dass dadurch auch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist. Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?

Bundesland
: Bayern


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: -
Ich lebe abstinent seit: 09.09.2019 (praktisch ab dem Zeitpunkt der Tat)

Abstinenznachweis
Haaranalyse: ja bisher 1 mal am 28.05.2020 (negativ ausgefallen), zweite Haaranalyse am selben Tag der MPU Urinscreening: nein
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, bisher 5 absolvierte Stunden (1 letzte mit Zusammenfassung folgt)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: Termin am 18.08.2020
Welche Stelle (MPI): Avus (Weißenburgerstr. München)
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: keine
 

DrunkenMonkey

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Hier der Fragebogen. Ich freue mich sehr auf Feedback und bin gespannt.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 08.09.2019 traf ich einen ehemaligen Studienkommilitonen und guten Freund nach der Arbeit an meiner brandneuen Arbeitsstelle, über die ich wahnsinnig glücklich war. Ich hatte kurz zuvor einen fürchterlichen Job bei einem sehr tyrannischen Chef gekündigt. Meine Grundstimmung an diesem Abend wie gesagt: positiv euphorisch.

Wir trafen uns an einem bekannten Verkehrsknotenpunkt in München, tranken stehend ein erstes Bier um ca. 20 Uhr um darauf anzustoßen und fuhren danach mit der U-Bahn zu seiner Lieblingskneipe. Die exakten Mengen mit Zeiten sind in der Antwort auf Frage 2 zu entnehmen. In der Kneipe trank ich zwischen 20:30-21:30 Uhr ein weiteres Bier. Danach machten wir uns wieder mit den Öffentlichen (U-Bahn und Tram) auf den Weg auf ein Feiergelände mit mehreren Clubs. Als wir dort ankamen trank ich vor einem Club stehend etwa gegen 22:20 Uhr mein drittes Bier. Wir zahlten Eintritt, gingen hinein, und kauften an der Bar zunächst wieder ein Getränk gegen 23:00 Uhr, ich denke einen Jägermeister. In den folgenden Stunden bis ca. 2:50 Uhr wechselte sich Bier, Jägermeister und Tanzen ab (rekonstruierte Anzahl siehe Frage 2). Da mein Freund Raucher ist, redeten wir ab und zu vor dem Club mit diversen Leuten, blieben aber ansonsten unter uns. Gegen etwa 3:00 Uhr hatte ich meinen Freund im Getümmel verloren und war so betrunken dass mir nicht mehr sehr wohl war. Ich ging ins Freie, etwas abseits der Party und übergab mich in ein Gebüsch. Eine kurze Weile blieb ich auf einer Stufe sitzen und versuchte meinen Freund telefonisch zu erreichen um ihm zu sagen, dass ich jetzt nachhause aufbreche. Da ich ihn nicht erreichte und nach einem kurzen Blick auf die Party nicht sofort sah machte ich mich auf den Heimweg.

Als erstes steuerte ich die Trambahnstation an, an der wir auch ausgestiegen waren. Nach kurzer Zeit konnte ich dort in eine Tram zum Stadtzentrum (Hauptbahnhof) einsteigen. Dort angekommen ging ich 2 oder 3 Tramstationen ab in der Hoffnung die geeignete Tram zu finden die mich nachhause bringen wird. Denn ich wohne nur ca. 3 km vom Zentrum entfernt. Als die entsprechenden Trambahnen entweder nicht fuhren oder mir die Wartezeit zu lang erschien beschloss ich zu Fuß weiter in die entsprechende Richtung zu gehen.

Da fiel mir ein Miet-scooter der Firma VOI auf, wie sie seit kurzem auf Münchens Straßen oft herum stehen. Ich war bei dieser Firma seit ein paar Monaten angemeldet und bin davor schon ein paar mal (NICHT alkoholisiert) damit gefahren. Hier traf ich die verhängnisvolle Entscheidung, mit dem Scooter weiter nach Hause zu fahren. Da ich mittlerweile zusätzlich zum starken Rausch sehr erschöpft war und einen 3-km-Fußmarsch vermeiden wollte, schaltete ich den Roller mit dem Handy frei und stieg auf. Ich erinnere mich gering an evtl. Gewissensbisse die ich hatte. Mir war bewusst, dass die Trinkmenge die ich konsumiert hatte, egal wie hoch der Promillewert jetzt sein möge definitiv sehr problematisch wird ,sollte ich in eine Polizeikontrolle kommen. Ich dachte nicht darüber nach, dass ich abgesehen davon auch einen Unfall verursachen könnte. Meine Mission war die unentdeckte Schleichfahrt, von der ich sicher war, dass sie mir heute Nacht mit Bravour gelingen wird. Ich war trotz meines Zustands noch recht enthusiastisch und ich denke ich Nachhinein, dass ich mich durch die Freude über meinen abgelegten Horrorjob zu dieser Zeit unbesiegbar fühlte. Ich fuhr 2 km, stieg sogar zwischendurch einmal ab, um mir bei Mc Donalds einen Cheeseburger zu kaufen, verschlang diesen zurück auf dem Weg zum Roller und dachte noch – Jetzt hab ich ja sogar noch was gegessen. Vom Gefühl her habe ich damit die Gefahr noch etwas gemindert. Ich fuhr also weiter und hatte die ganze Zeit das Gefühl sehr defensiv zu fahren und mich ansonsten an rote Ampeln und alle Verkehrsregeln zu halten. Wenige 100 Meter vor meiner eigenen Haustür bog ich in eine kleine Seitenstraße ein. Dort kam mir ein Auto entgegen. Ich hielt mich weit rechts, aber das Auto bremste mich mit Lichthupe aus. Als ich erkannte, dass es ein Polizeiauto war, wusste ich was als nächstes kommt. Ich gab mich so kooperativ und freundlich wie möglich und dachte nurmehr darüber nach, was der Promillewert den die Beamten gleich ermitteln werden für mich bedeuten wird. Ich dachte in dem Moment nicht, dass mein Fahrstil besonders auffällig war. Ich hatte allerdings wahrscheinlich die Kurve etwas geschnitten, da in den vorherigen Straßen kein Auto zu sehen oder zu hören war. Das Polizeiauto war als es mich sah vielleicht 20 Meter entfernt und begann nach der Sichtung sofort mit Lichthupe. Ich durfte den Roller am Rand abstellen und mit dem Handy die Fahrt abschließen, was mir auch gelang, aber ich und die Beamten merkten schon an meiner Nervosität, dass hier etwas nicht sauber war. Aufgehalten wurde ich um ca. 4:34 Uhr. Ich musste in ein Alkoholtestgerät blasen. Der Wert wurde mir nicht mitgeteilt, aber ich wurde im Auto zur nächsten Blutteststelle gebracht. Bei der Befragung durch Beamte und danach bei der Ärztin sagte ich die korrekte Trinkmenge nicht um mich nicht selber zu belasten.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Tagsüber kein Alkohol

20 Uhr – 1 Bier (0,5 l) Helles Bier Augustiner
21:00 Uhr - 1 Bier (0,5 l) Heller Bier Augustiner
22:20 Uhr – 1 Bier (0,5 l) Helles Bier Augustiner
23:00 Uhr – 1 Stamperl (0,04 l) Jägermeisterlikör

00:00 Uhr - 1 Bier (0,33 l) Heller Bier Augustiner
00:30 Uhr - 1 Stamperl (0,04 l) Jägermeisterlikör
00:50 Uhr - 1 Bier (0,33 l) Heller Bier Augustiner
01:40 Uhr 1 Stamperl (0,04 l) Jägermeisterlikör
02:50 Uhr - 1 Bier (0,33 l) Heller Bier Augustiner

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


Ich wurde nach ca. 2 km aufgehalten und wollte noch ca. 450 m fahren bis ich zuhause war.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

Leider ja - Mir war in dem Zustand zwar bewusst, dass ich bei der Menge an Alkohol die ich konsumiert hatte, einen kritischen Alkoholpegel haben müsse, welcher mir bei einer Polizeikontrolle mit Sicherheit zum Verhängnis werden würde. Allerdings hielt ich mein Fahrverhalten für derart unauffällig und die Chancen kontrolliert zu werden für dermaßen gering, dass ich die Fahrt siegessicher antrat. Ich dachte weniger über meine Blutalkoholkonzentration nach als über „Ich weiß dass es dumm ist, aber die kriegen mich heute nicht!“

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Wie gesagt entschied ich mich trotz besseren Wissens um meinen Zustand für die Fahrt in der Hoffnung unbemerkt davon zu kommen. Ich hätte ein Taxi nehmen können, oder den Rest des Weges zu Fuß hinter mich bringen können, was ich mir auch überlegte, aber ich fühlte mich in der Situation ziemlich unbesiegbar.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja, es gab Fahrten unter Alkoholeinfluß, aber nein, wegen diesen bin ich nicht aufgefallen. Diese Kontrolle mit Fahrzeug wegen Alkoholverdacht war meine erste.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Als Fußgänger (Straßen überquert etc.) – Ja, angetrunken sowie stark betrunken. Durchschnittlich ca. 2 mal im Jahr.

Als Fahrradfahrer – Ja, aber nur mit 2 oder weniger alkoholischen Getränken intus, da ich hierbei mit maximal einer Verwarnung rechnete. Ich fühlte mich geistig sowie rechtlich damit noch im Grünen Bereich. – im Schnitt vielleicht 1 mal im Jahr. Ich habe aber durchaus mein Fahrrad auch stehen lassen oder es nach hause geschoben, wenn ich mehr als diese 2 Getränke hatte. Ich hatte das Gefühl, dass bei derart geringem Konsum von Alkohol eine Fahrt auf Fahrrad (NICHT AUTO!) für mich möglich ist. Dass unterschiedliche Getränke verschiedene Alkoholkonzentrationen haben habe ich hierbei jedoch unterschlagen.

Als E-Scooter-Fahrer – NEIN.

Als Autofahrer – NEIN. Das war immer ein absolutes NO-GO für mich. Zwischen Alkoholkonsum und Autofahrt lag definitiv IMMER genug Zeit - in der Regel eine ganze Nacht. Bzw. ließ ich bei anstehenden Autofahrten Stunden davor die Finger gänzlich von Alkohol. Es gab auch nie die Situation „Ein Bier geht“ vor der Fahrt. Da war ich immer rigoros. – niemals

Die Tatsache dass ich leicht angetrunken auf dem Fahrrad nicht aufgehalten wurde hat mir keine Sicherheit gegeben dies weiterhin zu tun. Ich hatte hier jedes mal einfach Glück dass ich in diesen Situationen nie in eine Kontrolle gekommen bin. Geschichten von Leuten die wegen Vollrausch auf dem Fahrrad ihren Führerschein verloren hatten kannte ich. Deshalb passierten diese Fahrten immer unter schlechtem Gewissen und der Angst erwischt zu werden. Da es für diese Fahrten keinen Beweis gibt, hätte ich sie auch verschweigen können, ich erwähne sie aber um im späteren meine neue Wahrnehmung dieser Taten noch mal zu erläutern.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Es gibt ein Foto wie ich als 3 oder 4 jähriges Kind am Wiesnmaßkrug von meinem Opa nippe, was sich allerdings gänzlich meiner Erinnerung entzieht. In meinem Elternhaus wurde Alkohol nur zu Festen von Erwachsenen konsumiert und hat von mir niemals große Beachtung erhalten.

Als Kind hatte ich an alkoholischen Getränken kein Interesse. Ich habe auch den Zusammenhang zwischen diesen Getränken und lauten Verwandten die sich komisch benehmen nicht verstanden.

Daher muss ich meinen ersten bewussten Alkoholkonsum auf mein 16. Lebensjahr datieren. Das heißt einer meiner Freunde kaufte sich und uns (15 jährigen) jeweils ein Bier (0,5er) was wir bei einem Freund konsumierten. Ich trank das Bier zu etwas mehr als die Hälfte aus und empfand mich als sehr betrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich war ab 15 von der Wirkung von Alkohol angetan, fand mich aber als Jugendlicher auf Parties wo der Alkohollevel in den Folgejahren zunehmend stieg überhaupt nicht zurecht, weshalb ich von 16 – 22 Jahre strikt abstinent lebte – mit einer Ausnahme pro Jahr. Einmal pro Jahr betrank ich mich mit meinen engsten Freunden. Zwischen diesen Events nahm ich keinen Schluck Alkohol zu mir. Da ich auf diese Weise keine Alkoholgewöhnung entwickelte, war die jährliche Trinkmenge an einem dieser Abende mit 1 oder maximal 2 ganzen Bier (0,5 helles) eine Menge, die absolut an meine Grenzen ging.

Mit 22 entwickelte ich einen anderen Zugang zu Alkohol. Ich lernte aufgrund meines Werdegangs und Studium viele neue Leute kennen und gewöhnte mich daran in Gesellschaft Alkohol zu trinken. Ich ging auch zunehmend auf Parties und in Clubs und benutzte Alkohol, wahrscheinlich wie die meisten zum Abbau von Hemmungen. Mit Bierflasche in der Hand ließ es sich auf einmal ausgelassener tanzen oder mit Leuten reden. Freunde im Privaten zu treffen bedeutete in der Regel 1.Begrüßung 2. Prost. Es gab WG-Parties bei denen ich mich in Trinkmengen nicht gezügelt habe, weil mein Bett in das ich dann fallen konnte wenige Meter entfernt war. Und selbst ein entspannter Abend mit der langjährigen festen Freundin wurde manchmal mit 1-2 Gläsern Wein veredelt.

Zwischen 23 und 30 gab es also eine starke Tendenz zu mehr und öfter. Ab 30 etwa behielt ich zwar die Mengen bei, trank aber tenden etwas weniger als die Vorjahre.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Zwischen 23 – 30 Jahre kann ich sagen sah der durchschnittliche Konsum unter der Woche so aus:

Montag – Donnerstag: an 2 Tagen ca. 1-2 Getränke (meist 0,5er Bier oder Glas 0,2 Weiß/Rotwein)

Freitag oder Samstag (selten beide): ca. 2-4 Getränke (ähnlich oben, aber zusätzlich auch oft etwas „härteres“ da das Wochenende an Erlebnis-intensität herausstechen sollte)

Sonntag: meist Besinnungstag manchmal „Katertag“ ohne Alkohol

Einen Vollrausch (so dass Motorik und Sprechen stark beeinträchtigt waren oder ich mich übergeben musste) sei es in der eigenen WG oder in Clubs hatte ich ca. alle 2 Monate.
 

DrunkenMonkey

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11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit Abstand am meisten daheim in den eigenen 4 Wänden. Wie gesagt hatte ich einige Räusche in Clubs. Dort waren es ebenfalls Freunde und WG-Mitbewohner, seltener fremde Leute mit denen ich ins Gespräch kam. Daheim waren es meine Mitbewohner und alle Leute die diese einluden, meine Freundin war manchmal dabei. Mit Familienangehörigen trank ich wenn überhaupt nur kleine Mengen und eigentlich auch nur zu Mahlzeiten dazu.

12. Warum haben Sie getrunken?
In meiner Zeit als abstinenter Jugendlicher habe ich erfahren, dass es sehr schwierig ist einem „Vibe“ von angetrunkenen Menschen zu folgen, wenn man selber nüchtern ist. Ich habe mich damals schließlich genau deswegen davon entfernt weil ich den Grad an Albernheit einfach nicht erreichen konnte ohne alkoholisiert zu sein und in solchen Situationen habe ich mich über das Verhalten der anderen die angetrunken waren oft eher geärgert. Deshalb habe ich versucht der vernünftige, besonnene, philosophische Künstlertyp zu sein, der absichtlich gegen den Strom schwimmt. Und andersherum habe ich Jahre später auch als angetrunkene Person bemerkt, dass Gespräche mit nüchternen Personen nicht so locker funktionieren, da ich in dieser Position der nüchternen Person gegenüber „unterlegen“ und „schwach“ fühle, da ich mir Alkohol zugeführt habe. (Solche Gefühle hatte ich aber nur betont nüchternen Menschen gegenüber, wahrscheinlich, weil ich früher genau so war).
Nun haben wir nun einmal eine sehr alkoholfixierte Kultur in Deutschland, gerade in Bayern, wo Bier gerne als Grundnahrungsmittel gerechnet wird. Insofern bringt einem das bloße Mittrinken meist (mindestens unterbewusst) Sympathiepunkte in einer Runde. Ich habe insofern immer einen gewissen Gruppendruck verspürt. Niemand hat mich je zum Trinken gezwungen, aber inmitten einer angetrunkenen Gruppe versuchen die Leute einen gerne ein paar Promille unterzujubeln, weils dann ja viel lustiger für alle ist. Insofern habe ich mich dagegen dann auch nicht mehr gewehrt.

Hauptgrund für das Trinken an sich ist wahrscheinlich die Veränderung der eigenen Wahrnehmung was beflügelnd wirken kann. Persönliche Probleme erschienen mir unter Alkoholeinfluss immer in etwas weiterer Distanz und ich maß Ihnen dann weniger Gewicht in meinem Leben zu – das gefiel mir als selbstkritischem Menschen natürlich sehr gut. Es wirkte als könne ich damit schlechte Gedanken für ein paar Stunden pausieren und mich psychisch ausruhen. Da ich von Natur aus auch nicht aktiv immer Kontakt zu Menschen suche, war Alkohol das Schmiermittel welches mir große Lust auf soziales Miteinander machte.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol: ein unbegründetes Freudengefühl, ein Gefühl von Leichtigkeit und Zufriedenheit, trotz evtl. negativer Gedanken, leichter Schwindel. Offenheit. Größere Bereitschaft mit Menschen die ich nicht kenne zu reden, Gesprächen länger zu folgen.

Bei viel Alkohol: gleicher Zustand wie bei wenig, aber zunehmend eine gewisse „Gedankentaubheit“, langsameres Denken, das Gefühl ehrlicher zu werden und von anderen auch eher die Wahrheit zu hören, evtl. starke Schwindelgefühle, ab einem Gewissen Punkt, Probleme mit der Sprache und der Motorik, beim Mischen verschiedener Getränke evtl. irgendwann Übelkeit und Erbrechen (was ich dann immer gerne auch ausgelöst habe, da die Übelkeit damit meist für eine Weile weg war), teilweise Gedächtnisverlust und ein unangenehmer Kater am Tag danach. Dieser war mit 33 schon wesentlich schlimmer als mit 23.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nicht wirklich kritische Hinweise, aber es kam vor dass mir Leute nacherzählten was ich im Rausch getan habe woran ich mich nicht genau erinnern konnte. Dabei wurde nie explizit auf meine Trinkmenge eingegangen, aber die Leute versuchten dabei schon mir klar zu machen, dass Dinge die ich getan oder gesagt habe bereits außerhalb der Norm lagen. Auch wenn die Leute meist darüber lachten habe mich natürlich dann dafür geschämt, dass ich mich selber durch Alkohol in einen solchen Zustand versetzt habe, dass ich eine solche Tat begangen habe. Meine Reaktion war in einem solchen Fall Reue und Scham. Ich habe schon Leute angerufen um mich für mein Verhalten zu entschuldigen. Also war es mir selber auch wichtig zu kommunizieren, dass solche Vorkommnisse für mich keine Bagatellschäden waren, sondern dass mir meine Fehltritte bewusst sind und ich dafür gerade stehe.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Der lockerere Umgang mit Alkohol nach meinem 22 Lebensjahr hat mein Leben etwas leichter und auf jeden Fall sozialer gemacht. Ich glaube ich hätte mich als gänzlich nüchterne Person meistens viel früher von sozialen Situationen entfernt. Mit gelegentlich gelockertem Mindset war ich bekömmlicher für mein Umfeld, tendenziell hatte ich in Gruppen sogar den Status „Klassenclown“. Das ist nicht für jeden eine erstrebenswerte Position, aber ich bin ein sehr kreativer Mensch und habe große Freude daran Menschen zum Lachen zu bringen. Alkohol wirkte dabei als Katalysator.

Eventuelle Spätfolgen durch das doch regelmäßige Verbrennen von Gehirnzellen (im Rausch) machte mir immer etwas Bedenken. Aber da solche „Rauschgeschichten“ die Zuhörer zum Lachen brachten, habe ich die Kosten dafür (Kater, Blamage, Ruf) gezahlt. Ettliche Filme und Songtexte behandeln das „Wilde Leben“.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Ja, da ich seit über 11 Monaten gar keinen Alkohol getrunken habe, muss ich die Zeit zwischen meinem ersten alkoholischen Getränk und der Tatnacht als den Zeitraum nennen in dem ich mehr getrunken habe.

Ganz konkret war die Zeit zwischen meinem 22. bis ca. 30. Lebensjahr die Zeit in der ich sowohl unter der Woche (kleinere Mengen am Abend) als auch am Wochenende (auf Parties etc. größere Mengen) am meisten Alkohol konsumiert habe. Gründe hierfür waren wohl, dass die meisten meiner Kontakte als Studenten relativ viel Freizeit hatten und diese wie ich auf hedonistische Weise verbrachten – das heißt, weitestgehend ähnliche Alkoholkonsumgewohnheiten wie ich hatten.

Als ich, sowie die meisten meiner Freunde, ab ca. 30 eher einen festen Job mit mehr Verantwortung und einen sehr geregelten Wochenablauf hatte, ging mein Alkoholkonsum zurück. Der Konsum größerer Mengen wurde immer seltener da auch Parties immer seltener wurden. Aus alle 2 Monate wurde alle 3-4 Monate.

Der „Geringkonsum“ (1 Getränk/Tag) unter der Woche blieb in etwa gleich, bzw. änderten sich Phasenweise 2018 und 2019 in den Sommern die Motive, da ich in meinem vorherigen Job enorm unzufrieden war und unter einem stark narzistischen Chef litt. Die harten, zermürbenden Arbeitstage schloss ich ab und zu mit einem Feierabendbier auf dem Heimweg ab. Sodass ich in den düstersten Wochen von Montag bis Freitag jfast eden Abend ein Bier trank um mich gedanklich von der Belastung lösen zu können. Diese Zeit war die einzige in meinem Leben in der ich Kummer und psychischen Stress mit Alkohol zu dämpfen versucht habe, was mir selber sehr stark mißfiel. Ich redete mir allerdings ein, dass es vertretbar sei, solange ich dort noch arbeite, denn dass dieser Umstand ein Ende haben müsse war mir klar.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein, ich konnte am Folgetag immer rekonstruieren wie viel ich getrunken hatte. Währenddessen hatte ich auch immer das Gefühl, dass ich mich bewusst für das Weitertrinken entscheide. Dass mein körperlicher Zustand dadurch einen starken Abwärtstrend erfuhr spürte ich natürlich, ich nahm es aber in diesen Situationen in Kauf. Vor dem Aufprall sollte man versuchen den Flug zu genießen, war mein Motto. Und dass ein Aufprall in Form von Kater folgen wird, war mir immer klar. Insofern würde ich es nicht Kontrollverlust nennen, sondern Willen zur Selbstzerstörung.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, wie gesagt habe ich von 16 bis 22 Jahre an 364 Tagen im Jahr keinen Alkohol zu mir genommen. Zwischen 23 und 32 folgten die längsten Alkoholfreien Zeitspannen zumeist auf einen Kater, im Durchschnitt 5-10 Tage nach dem Vollrausch. Mit 30 hatte ich eine stark Sportfixierte Phase in der ich viel Cardio und Muskelaufbautraining betrieben habe, sodass ich auch mal 1 oder 2 Wochen gänzlich auf Alkohol verzichtet habe um meinen Trainingserfolg nicht zu zerstören.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


VOR der besagten Tatnacht schätzte ich meinen Alkoholkonsum als vertretbar bis hin zu teilweise kritisch ein. Interessanterweise empfand ich mein Verhalten mit dem Feierabendbier aufgrund des schlimmen Jobs als am meisten Besorgniserregend! Dabei lag dieses Trinkverhalten (1 Bier/Tag an 5 Tagen die Woche) laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Bereich „nicht schädlich“.

Die Tatsache dass ich über viele Jahre mit einer Regelmäßigkeit große Mengen konsumiert habe, sodass meine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit dadurch stark beeinträchtigt wurden, ich viele Gehirnzellen zerstörte und mich immer wieder einem Kater aussetzte gab mir nicht so viel zu denken. Ich habe einzelne Abende mit sehr exzessiven Konsum als weniger schädlich angesehen als täglichen Konsum mit kleinen Mengen. Vor der Tatnacht habe ich diese Trinkgewohnheiten allerdings nicht als Alkoholmissbrauch verstanden oder anerkannt.

Dieses Bild entstand wahrscheinlich dadurch, dass viele Leute in meinem Umfeld ebenfalls das gelegentliche Trinken sehr großer Mengen zelebrierten und ich mich in einem Gefühl von allgemeiner Akzeptanz mit diesem Verhalten sicherer fühlte. Sagen zu müssen dass man täglich Alkohol trinke (auch wenn die Menge entsprechend klein ist) hatte für mich damals mehr Suchtcharakter.

Dass ich lange Zeit eine nicht klar definierte Mischung aus beiden Trinkstilen praktiziert habe, habe ich zwar gespürt mir aber ungerne eingestanden.

Heute, nachdem ich fast 1 Jahr lang keinen Alkohol getrunken habe und mich viel mit dem Thema beschäftigt habe, weiß ich wie schädlich der Konsum einer großen Menge Alkohol für meinen Körper tatsächlich ist und dass ich Alkohol oft missbräuchlich verwendet habe. Ich weiß um die Alkoholgewöhnung die ich mir damit aufgebaut habe und ich habe erkannt, dass die einzige Möglichkeit diese Entwicklung nicht weiter zu unterstützen ist, mich NICHT mehr in einen derart alkoholisierten Zustand zu versetzen.
 

DrunkenMonkey

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Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Seit 09.09.2019 lebe ich gänzlich alkoholfrei.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 08.09.2019 gegen 2:50 Uhr

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja. Beim Treffen von Leuten trinke ich manchmal alkoholfreies Bier. Bei manchen Personen aus dem Grund, dass ich unter dem Radar durchschlüpfen möchte und hoffe nicht darauf angesprochen zu werden ob ich denn keinen Alkohol möge oder ähnliches. Meine meisten Arbeitskollegen wissen von meinem Führerscheinverlust nichts. Vor den Leuten die bescheid wissen tue ich es, weil es so aussieht als ob nichts anders wäre als im Vorjahr, da jeder eine braune Flasche mit Etikett in der Hand hat. Diese Gewohnheit bediene ich vor allem für mein Umfeld.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Alkohol zunächst wegzulassen ist meine erste intuitive Reaktion auf ein Alkoholdelikt im Straßenverkehr wie ich es begangen habe. Noch bevor ich mir alles Wissen zum Verlauf der Strafe, des Neuantrags des Führerscheins und der damit verbundenen MPU angeeignet hatte, wollte ich auf Nummer Sicher gehen und nicht aus Nachlässigkeit weitere Fehler begehen. Alleine wegen den Abstinenznachweisen stellte sich dies dann als richtige Entscheidung heraus.

Ein Strafverfahren wegen alkoholisiertem Fahren laufen zu haben und weiterhin Alkohol zu trinken, erschien mir als sehr kontraproduktiv und nachlässig. Ich hatte auch Angst mir könne Alkoholsucht nachgesagt werden, wenn ich in einer solchen Situation nicht bereit bin ein anderes Trinkverhalte an den Tag zu legen. Abstinenz erschien mir insofern als die extremste Form eine Bereitschaft zum Wandel zu signalisieren.

Abgesehen davon schwelte in meinem Hinterkopf immer der Gedanke – Ich bin ja nicht süchtig, denn ich könnte es ja weglassen wenn ich nur wollte. Einen konkreten Grund dies wirklich zu wollen hatte ich bisher nicht ausreichend entwickelt. Erst dieser Vorfall löste in mir das WOLLEN aus. Also fing ich sofort damit an, den Alkohol aus meinem Leben wegzulassen und es war mir diesmal sehr wichtig, dass auch zu schaffen. Sonst hätte ich mich Jahrelang selbst belogen und zudem wahrscheinlich bereits im Bereich einer Suchtkrankheit befunden.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Bisher hatte ich das Glück mir nicht durch Alkohol irgendwelche Chancen zu verbauen, habe keine ernsten Verletzungen erlitten und keine Dinge getan die gegen das Gesetz verstoßen hätten. Es ist nichts derart einschneidendes passiert, dadurch dass ich Alkohol getrunken habe. Mein Führerscheinentzug und die Strafanzeige waren psychisch und finanziell ein lauter Warnschuss den ich selber provoziert habe.

Der soziale Aspekt vom Alkohol trinken und das kommunikativere Wesen, welches ich unter Alkohol an den Tag legte hat schon einen gewissen Wert für mich, da es mein Leben schon auch bereichert hat. Das gilt nicht für Alkoholmissbrauch sondern für geringe, vertretbare Mengen. Diese kleinen Mengen haben mein Leben im persönlichen Bereich eher bereichert, weshalb ich damals keinen Grund sah darauf gänzlich zu verzichten.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Umstellung war eigentlich sehr leicht, was mich auch erleichtert hat. Ich hatte seit dem Beginn meiner Abstinenz nie einen großen Drang doch Alkohol zu trinken. Selbst der Gedanke daran ein alkoholisches Getränk zu mir zu nehmen verbannte ich gänzlich aus meinem Verhalten. Ich musste keine inneren Verhandlungen führen. Ich hatte keinen Drang das Abstinenzverhalten aufzuschieben. Glücklicherweise kann ich sagen, dass ich auch nie psychisch in Versuchung war. Auf den meisten Treffen mit Menschen stand allen Leuten alkoholische Getränke zur Verfügung. Ich war niemals in Versuchung doch danach zu greifen. Habe nie überlegt wie ich meine aktuelle Abstinenz überlisten könnte. Ich habe mir für solche Anlässe immer selber entweder alkoholfreies Bier, Mate oder Spezi mitgebracht. Dabei habe ich gemerkt, dass alleine das Halten bzw. der Zugang zu einem eigenen Getränk den Freizeithabitus erfüllen kann, der in meinem Umkreis normal ist.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich weiß, dass durch den Verzicht auf Alkohol mein Körper gesünder lebt. In den ersten Wochen ist mir sogar ein deutlich wacheres Gefühl am Morgen und den ganzen Tag über aufgefallen. Ich fühlte mich etwas wacher und hatte etwas mehr Tatendrang. Leider hat sich das mit der Zeit wieder etwas relativiert.

Gleichzeitig hat meine Lust auf soziale Interaktionen abgenommen. Da ich zusätzlich durch die Coronakrise seit Monaten sehr viel mehr Zeit nur mit meiner Freundin daheim verbracht habe, habe ich mich wieder sehr viel mehr der Kunst zugewandt. Einsame Stunden an meinem Werktisch vertieft in kreative Arbeit sind wieder sehr viel mehr und wichtiger geworden und ähnlich wie in meiner damaligen „fastabstinenten“ Phase zwischen 16 und 22 habe ich wieder öfter die Zeit alleine der Zeit mit Freunden vorgezogen. Der Unterschied zu damals ist, dass ich heute problemlos auf Treffen oder Parties gehen könnte ohne Alkohol zu trinken und ich würde auf sozialer Ebene dennoch gut Anschluss finden (da ich mittlerweile in meiner Persönlichkeit gefestigter bin als vor 10-15 Jahren). Wegen Corona ist diese Aussage aber mehr eine gefühlte Tendenz, da ich seit Monaten auf keinen größeren Menschenansammlungen war (es gibt ja keine).

In meinem Umfeld sind besonders die Leute für mich interessant die nicht von meiner MPU bzw. von meiner Abstinenz wissen. Da kann ich guten Gewissens behaupten – diese haben nichts an Veränderung meinerseits bemerkt. Das ist insofern eine beruhigende Tatsache für mich, dass ich merke der Alkohol hatte bei mir noch nichts kaputt gemacht.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe das letzte Jahr bewiesen, dass ich eine Alkoholabstinenz über lange Zeit schaffen kann. Und ich weiß auch aus meiner Erinnerung, dass ich mein Vorhaben beispielsweise nur ein Bier zu trinken durchhalten kann wenn ich es wirklich will. Auch jeder exzessive Umgang mit Alkohol ist nicht passiert, weil ich nicht mehr mitbekam dass ich trank, sondern weil ich wollte dass die vom Alkohol ausgelösten Effekte (Schwindel, Belustigungsgrad, Gedankentaubheit) noch stärker wurden.

Zu wissen dass ich immer noch die absolute Entscheidungsgewalt über mein Trinkverhalten habe ohne mit mir psychisch ringen zu müssen oder mich oder andere auszutricksen oder zu belügen hat mich nach dieser langen Abstinenzzeit erleichtert.

Diesen konsequenten Willen werde ich zukünftig dazu einsetzen mir Regeln bezüglich der Trinkmenge aufzuerlegen, welche ich befolgen werde. Denn dass ich hier nicht nur einen Gutachter überzeugen muss sondern von der selben Entscheidung auch meine Gesundheit abhängt ist mir bewusst.

Ein weiterer Punkt der mich ab jetzt immer begleiten wird, ist die Konditionierung die durch den Vorfall der Polizeikontrolle einherging. Kurzer Exkurs: Ich habe mir im März diesen Jahres 2 Rückenwirbel angebrochen weil ich im Treppenhaus auf frisch gewischten Treppenstufen ausgerutscht bin. Das zog viele Schmerzen und einen langen Genesungsprozess mit sich. Seitdem bin ich auf Treppenstufen extrem sensibilisiert. Während ich vorher auf Autopilot Treppen auf und ab stieg, schießt mir heutzutage bei JEDER Stufe der ich begegne kurz durch den Kopf: „AUFPASSEN! Kann rutschig sein!“ An der Stelle der Treppe an der ich gestürzt bin ist dieses Gefühl am intensivsten.

Einen ähnlichen Effekt habe ich mir mit meiner Straftat im Bezug auf Fahrzeuge angewöhnt und bei Getränken die aussehen als könnte Alkohol darin sein. Ich habe bei jedem alkoholfreien Bier welches ich konsumiert habe 5 mal auf das Etikett geschaut um mich immer wieder davon zu überzeugen, dass ich mir nicht gerade meinen nächsten Abstinenznachweis versaue. Ich habe öfter daran gerochen und den Geschmack erforscht. Das ging so weit dass ich Albträume hatte in denen ich auf einer Party war, ein Bier leerte und dann vor Schreck aus allen Wolken fiel, weil ich das ja nicht trinken durfte.

Auto und fahrerlaubnisfreie Kraftfahrzeuge darf ich ja derzeit nicht benutzen, aber sogar immer wenn ich aufs Fahrrad stieg, musste ich mich gedanklich noch mal kurz vergewissern dass ich wirklich in den letzten Stunden keinen Alkohol getrunken habe.

Zu guter letzt hat natürlich auch der finanzielle und zeitliche Aufwand den ich mir durch meine Tat eingeheimst habe einen pädagogischen Wert für mich. Die Gesamtkosten der Strafe und aller Gebühren die ich gezahlt habe entsprechen 2 Nettomonatseinkünften. Das ärgert mich zusätzlich und auch das möchte ich natürlich nicht noch einmal durchlaufen müssen. Dieser Vorfall ist nun ein Teil meiner Lebensgeschichte und auch wenn er nicht positiv ist, kann ich von diesen Erfahrungen im nachhinein auf positive Weise profitieren. In erster Linie als Abschreckung.

Dazu kommt Scham. Die meiste Scham verspüre ich dabei den Menschen in meinem Umfeld gegenüber, denen ich von dieser Sache gar nichts erzählt habe.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ja, eine gewisse Gefahr besteht. Gerade jetzt wo ich viel mit Leuten darüber rede, bemerke ich den Unterschied zwischen Mir (mit neuem Bewusstsein zum Thema Alkohol) und der anderen Person (die keinen Grund hatte ihre Sicht auf Alkohol zu verändern). Die meisten Menschen in meinem Umfeld durchlebten einen solchen Prozess wie ich (ausgelöst durch eine Nacht Alkoholmissbrauch) NICHT. Sie haben das gleiche wahrscheinlich etwas verzerrte Selbstbild vom eigenen Konsumverhalten. Diese Leute werden wahrscheinlich immer in der Überzahl sein und ein unverblümt positives Bild von einen Schwipps vertreten. Ich sehe mich aufgrund meiner weiteren Lebenspläne (Kinderpläne) aber in der Verantwortung meine mittlerweile wesentlich kritischere Sicht auf den Alkohol beizubehalten und meine Persönlichkeit ist genug gefestigt um mich nicht wieder vom Alkohol aufweichen zu lassen. Ich konnte mit 16 Nein sagen und ich kann das heute auch.



29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Da ich schon vor der Alkoholfahrt wusste, dass so etwas verboten ist und sogar davon ausging, dass die Alkoholkonzentration in meinem Blut rechtlich kritisch sein musste, muss ich davon ausgehen, dass ich meiner eigenen Einschätzung einfach keinen Glauben schenken darf wenn ich derart betrunken bin. Deshalb kann ich nur Maßnahmen ergreifen, die mich davon abhalten in einen solchen Bewusstseinszustand zu kommen. Das ist die Vermeidung solcher Alkoholmengen! Diesen Willen kann und muss ich im nüchternen Zustand treffen und durchsetzen. Ich setze mir ein Limit von maximal 2 alkoholischen Getränken. Alles darüber ist Alkoholmissbrauch, auch wenn es sich noch gut und unschuldig anfühlt. Ich weiß eigentlich aus Erfahrung dass die erfreulichen Effekte des Alkoholgenusses, ab hier nicht mehr steigen können, dass aber wesentlich schwerwiegendere negative Effekte folgen. Wie zB. Fehleinschätzungen.

Ich werde Wege vor und nach Veranstaltungen bei denen ich Alkohol konsumieren könnte vorweg planen um einer Situation wie in der Tatnacht vorzubeugen (entsprechende Apps für Fahrzeiten von Öffentlichen habe ich ja auf dem Handy). Ich werde an Tagen an denen ich Alkohol konsumiere darauf achten zusätzlich ausreichend gegessen zu haben und mit nicht alkoholischen Getränken abwechseln.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Dass ich diese Tat begangen habe hatte viele negative Konsequenzen für mich. Ich bin froh, dass die Fahrt nicht in einem Unfall endete. Ich schäme mich sehr für diese Fahrlässigkeit. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit der Art und Weise wie ich durch diese Strafe des entzogenen Führerscheins dazu gekommen bin mich erstmals dermaßen ausgiebig mit dem Thema Alkohol zu beschäftigen. Es gibt zwar abschreckende Werbungen an Autobahnen, Eltern die sagen „Übertreib es nicht“ und Negativbeispiele aus dem Umfeld – Aber leider ist keine dieser Warnungen ist so kraftvoll wie der Verlust von Führerschein und viel Geld. Die Bereitschaft sich wirklich mit seinen Trinkgewohnheiten auseinander zu setzen ist im allgemeinen sehr gering, wenn man das Gefühl hat, man mache ja eigentlich schon alles irgendwie so einigermaßen fast richtig. Denn genauso schwammig wie diese Aussage war mein Bewusstsein zu dem Thema vor der Tat. Ich bin nicht froh darüber, dass ich das getan habe, aber ich bin froh darüber, was ich daraus gelernt habe. Ich habe gelernt eine gesellschaftlich akzeptierte Gefahr (die auf die eine oder andere Weise sogar zur Todesgefahr werden kann) realistisch zu interpretieren!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo DrunkenMonkey,

willkommen im Forum :smiley138: und Danke für das Eintragen in unserem Überblick.
Ich muss dich leider trotzdem um etwas Geduld bitten. Z.Zt. sind die "Kommentatoren" rar gesät (Urlaubszeit) und es dauert nun mal eine Weile ein Feedback zu verfassen...

Allerdings habe ich gesehen dass deine MPU recht kurz bevorsteht - von daher.... :pc0003: in Kürze.
 

DrunkenMonkey

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

danke für das Engagement. Während ich derzeit in der finalen Aufarbeitung des ganzen Themas bin habe ich mir eine kleine Hilfestellung für mich selber überlegt um meinen künftigen Alkoholkonsum besser kontrollieren zu können. Ich habe hier einen kleinen Kalender designed der prinzipiell nur 52 Biere abbildet. Ein Bier steht für ein Standardgetränk, also entweder 0,5 l Bier, 0,2 l Wein, 4cl Hochprozentiges ... je nachdem. Mein Ziel ist es in erster Linie in Zukunft maximal 2 alkoholische Getränke an einem Tag/Abend zu konsumieren um mich künftig nie mehr in eine Situation zu bringen in der meine persönliche Einschätzung versagen kann. Zweitens möchte ich aufgrund meiner allgemeinen Gesundheit meinen Konsum soweit einschränken dass dieser Genuss auch aufgrund seiner Konsumfrequenz auch wirklich noch ein Genuss ist und aufgrund der Seltenheit an einen Wert hat und nicht durch Konsummenge.
Auf folgendem Kärtchen stehen die 3 Regeln:
- der Richtwert ist einmal die Woche
- maximal 2 Getränke pro Tag (Ausnahme siehe unten)
- maximal 52 Getränke im Jahr - wann das Jahr beginnt ist egal, ich werde den Starttag auf der Rückseite notieren. Es geht wirklich um den Zeitraum 365 Tage.

Sollte ich einmal 2 Getränke pro Tag konsumieren sollte die nächste Woche alkoholfrei sein um im Schnitt zu bleiben).
Das Kärtchen passt zusammengefaltet in meinen Geldbeutel und sollte zeitnah mit Kulli bearbeitet werden. Das heißt ein Bier wird durchgestrichen und am besten wird dazu noch der Wochentag vermerkt.

Wie findet ihr das? Ich will ehrlich sein und nicht so tun als würde ich nie wieder in meinem Leben etwas trinken wollen sondern ab jetzt verantwortungsvoll konsumieren. Die Gründe dafür stehen im Fragebogen. Aber findet ihr das Ziel zu niedrig gestapelt? 1 Getränk pro Woche. So viele Getränke auf einem Haufen sehen natürlich nach einer großen Menge aus. Ich finde meine Codierung eigentlich sinnvoll habe aber Bedenken mir könnte der "Plan" so viel im nächsten Jahr zu trinken zum Verhängnis werden.
 

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funkytown

Erfahrener Benutzer
Das ist viel zu viel. Generell sprechen wir bei KT von maximal 12 Trinkgelegenheiten pro Jahr, wobei das schon arg an der Grenze kratzt, eher weniger ist Ansage. Und dann reden wir von max 2*0,33 Bier/Trinkgelegenheit.

Du stapelst mit deinem Kalender viel zu hoch.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
So, jetzt erstmal zum FB:
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Tagsüber kein Alkohol

20 Uhr – 1 Bier (0,5 l) Helles Bier Augustiner
21:00 Uhr - 1 Bier (0,5 l) Heller Bier Augustiner
22:20 Uhr – 1 Bier (0,5 l) Helles Bier Augustiner
23:00 Uhr – 1 Stamperl (0,04 l) Jägermeisterlikör

00:00 Uhr - 1 Bier (0,33 l) Heller Bier Augustiner
00:30 Uhr - 1 Stamperl (0,04 l) Jägermeisterlikör
00:50 Uhr - 1 Bier (0,33 l) Heller Bier Augustiner
01:40 Uhr 1 Stamperl (0,04 l) Jägermeisterlikör
02:50 Uhr - 1 Bier (0,33 l) Heller Bier Augustiner
Ich frage mich, woher du die Trinkzeiten so genau kennst (Bsp. 22.20 Uhr, 2.50 Uhr)
think.gif

Hast du jedes Mal vorher auf die Uhr geguckt?

Desweiteren kommst du mit diesen Angaben nicht ganz auf den ermittelten Wert bei der BE. 1 Bier (0,33l) mehr müsste es schon gewesen sein...
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
[.......]
Die Tatsache dass ich leicht angetrunken auf dem Fahrrad nicht aufgehalten wurde hat mir keine Sicherheit gegeben dies weiterhin zu tun. Ich hatte hier jedes mal einfach Glück dass ich in diesen Situationen nie in eine Kontrolle gekommen bin. Geschichten von Leuten die wegen Vollrausch auf dem Fahrrad ihren Führerschein verloren hatten kannte ich. Deshalb passierten diese Fahrten immer unter schlechtem Gewissen und der Angst erwischt zu werden. Da es für diese Fahrten keinen Beweis gibt, hätte ich sie auch verschweigen können, ich erwähne sie aber um im späteren meine neue Wahrnehmung dieser Taten noch mal zu erläutern.
Du hast aber hoffentlich nicht vor, das o. fett markierte dem GA so zu sagen, oder?
Du hast da vllt. eine falsche Einschätzung von dem was die GA so über frühere TF in ihren Statistiken finden...
Fahrten unter Alkohol
Jemand, der früher nie unter Alk.einfluss (und zwar im ziemlich gleich hohen Bereich wie bei der TF) gefahren wäre, hätte es sicher nicht geschafft 2 km unfallfrei zurückzulegen...
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Zwischen 23 – 30 Jahre kann ich sagen sah der durchschnittliche Konsum unter der Woche so aus:

Montag – Donnerstag: an 2 Tagen ca. 1-2 Getränke (meist 0,5er Bier oder Glas 0,2 Weiß/Rotwein)

Freitag oder Samstag (selten beide): ca. 2-4 Getränke (ähnlich oben, aber zusätzlich auch oft etwas „härteres“ da das Wochenende an Erlebnis-intensität herausstechen sollte)

Sonntag: meist Besinnungstag manchmal „Katertag“ ohne Alkohol

Einen Vollrausch (so dass Motorik und Sprechen stark beeinträchtigt waren oder ich mich übergeben musste) sei es in der eigenen WG oder in Clubs hatte ich ca. alle 2 Monate.
Du möchtest mit freiwilliger AB über 6 Monate zur MPU, richtig? Das bedeutet, dass der GA dir auch noch "KT" zutrauen können muss. Wenn du ihm erzählst dass du über Jahre praktisch alle 2 Monate bis zum Vollrausch (mit Filmriss?) getrunken hast, könnte er durchaus auf die Idee kommen dass dies bei dir nicht mehr funktioniert...

Trotzdem: wichtig ist, dass der GA erkennnen kann, dass du zu deinen Trinkmengen im Vorfeld stehst. D.h., dass du die Menge wie bei deiner TF auch schon einige Male vorab getrunken haben musst.

12. Warum haben Sie getrunken?
In meiner Zeit als abstinenter Jugendlicher habe ich erfahren, dass es sehr schwierig ist einem „Vibe“ von angetrunkenen Menschen zu folgen, wenn man selber nüchtern ist. Ich habe mich damals schließlich genau deswegen davon entfernt weil ich den Grad an Albernheit einfach nicht erreichen konnte ohne alkoholisiert zu sein und in solchen Situationen habe ich mich über das Verhalten der anderen die angetrunken waren oft eher geärgert. Deshalb habe ich versucht der vernünftige, besonnene, philosophische Künstlertyp zu sein, der absichtlich gegen den Strom schwimmt. Und andersherum habe ich Jahre später auch als angetrunkene Person bemerkt, dass Gespräche mit nüchternen Personen nicht so locker funktionieren, da ich in dieser Position der nüchternen Person gegenüber „unterlegen“ und „schwach“ fühle, da ich mir Alkohol zugeführt habe. (Solche Gefühle hatte ich aber nur betont nüchternen Menschen gegenüber, wahrscheinlich, weil ich früher genau so war).
Nun haben wir nun einmal eine sehr alkoholfixierte Kultur in Deutschland, gerade in Bayern, wo Bier gerne als Grundnahrungsmittel gerechnet wird. Insofern bringt einem das bloße Mittrinken meist (mindestens unterbewusst) Sympathiepunkte in einer Runde. Ich habe insofern immer einen gewissen Gruppendruck verspürt. Niemand hat mich je zum Trinken gezwungen, aber inmitten einer angetrunkenen Gruppe versuchen die Leute einen gerne ein paar Promille unterzujubeln, weils dann ja viel lustiger für alle ist. Insofern habe ich mich dagegen dann auch nicht mehr gewehrt.

Hauptgrund für das Trinken an sich ist wahrscheinlich die Veränderung der eigenen Wahrnehmung was beflügelnd wirken kann. Persönliche Probleme erschienen mir unter Alkoholeinfluss immer in etwas weiterer Distanz und ich maß Ihnen dann weniger Gewicht in meinem Leben zu – das gefiel mir als selbstkritischem Menschen natürlich sehr gut. Es wirkte als könne ich damit schlechte Gedanken für ein paar Stunden pausieren und mich psychisch ausruhen. Da ich von Natur aus auch nicht aktiv immer Kontakt zu Menschen suche, war Alkohol das Schmiermittel welches mir große Lust auf soziales Miteinander machte.
Das ist natürlich alles sehr tiefblickend (v.a. der Teil in dem du sagst dass du in Bayern wohnst und Alk. dort praktisch als Grundnahrungsmittel dient
rolleyes.gif
- sorry für diese Anmerkung), jedoch wird dem GA das o. nicht so ganz als Begründung reichen...

Zitat:
Hauptgrund für das Trinken an sich ist wahrscheinlich
Wahrscheinlich?
Du kennst den Hauptgrund also nicht?
think.gif

Erzähle doch mal etwas mehr über..
Persönliche Probleme

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol: ein unbegründetes Freudengefühl, ein Gefühl von Leichtigkeit und Zufriedenheit, trotz evtl. negativer Gedanken, leichter Schwindel. Offenheit. Größere Bereitschaft mit Menschen die ich nicht kenne zu reden, Gesprächen länger zu folgen.

Bei viel Alkohol: gleicher Zustand wie bei wenig, aber zunehmend eine gewisse „Gedankentaubheit“, langsameres Denken, das Gefühl ehrlicher zu werden und von anderen auch eher die Wahrheit zu hören, evtl. starke Schwindelgefühle, ab einem Gewissen Punkt, Probleme mit der Sprache und der Motorik, beim Mischen verschiedener Getränke evtl. irgendwann Übelkeit und Erbrechen (was ich dann immer gerne auch ausgelöst habe, da die Übelkeit damit meist für eine Weile weg war), teilweise Gedächtnisverlust und ein unangenehmer Kater am Tag danach. Dieser war mit 33 schon wesentlich schlimmer als mit 23.
Okay, also lag ich mit meiner Vermutung (Blackouts) in Antwort 10 richtig...
Ich habe dazu mal was eingestellt: Filmriss: Wenn man sich an nichts erinnert …
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja. Beim Treffen von Leuten trinke ich manchmal alkoholfreies Bier. Bei manchen Personen aus dem Grund, dass ich unter dem Radar durchschlüpfen möchte und hoffe nicht darauf angesprochen zu werden ob ich denn keinen Alkohol möge oder ähnliches. Meine meisten Arbeitskollegen wissen von meinem Führerscheinverlust nichts. Vor den Leuten die bescheid wissen tue ich es, weil es so aussieht als ob nichts anders wäre als im Vorjahr, da jeder eine braune Flasche mit Etikett in der Hand hat. Diese Gewohnheit bediene ich vor allem für mein Umfeld.
Sollte die Frage nach alk.freiem Bier bei der MPU wirklich kommen (meist kommt sie nicht), würde es dem einen oder anderen GA sicher nicht so gut gefallen dass du deiner Umwelt etwas vormachst (und somit nicht zu deinen Fehlern stehst). Was machst du z.B. wenn du in einer Kneipe bist, ein Arbeitskollege für alle Anwesenden alk.haltiges Bier an der Theke holt und auch dir eins in die Hand drückt? Und das vllt. nicht nur einmal sondern mehrfach?:smiley2204:
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Alkohol zunächst wegzulassen ist meine erste intuitive Reaktion auf ein Alkoholdelikt im Straßenverkehr wie ich es begangen habe. Noch bevor ich mir alles Wissen zum Verlauf der Strafe, des Neuantrags des Führerscheins und der damit verbundenen MPU angeeignet hatte, wollte ich auf Nummer Sicher gehen und nicht aus Nachlässigkeit weitere Fehler begehen. Alleine wegen den Abstinenznachweisen stellte sich dies dann als richtige Entscheidung heraus.

Ein Strafverfahren wegen alkoholisiertem Fahren laufen zu haben und weiterhin Alkohol zu trinken, erschien mir als sehr kontraproduktiv und nachlässig. Ich hatte auch Angst mir könne Alkoholsucht nachgesagt werden, wenn ich in einer solchen Situation nicht bereit bin ein anderes Trinkverhalte an den Tag zu legen. Abstinenz erschien mir insofern als die extremste Form eine Bereitschaft zum Wandel zu signalisieren.

Abgesehen davon schwelte in meinem Hinterkopf immer der Gedanke – Ich bin ja nicht süchtig, denn ich könnte es ja weglassen wenn ich nur wollte. Einen konkreten Grund dies wirklich zu wollen hatte ich bisher nicht ausreichend entwickelt. Erst dieser Vorfall löste in mir das WOLLEN aus. Also fing ich sofort damit an, den Alkohol aus meinem Leben wegzulassen und es war mir diesmal sehr wichtig, dass auch zu schaffen. Sonst hätte ich mich Jahrelang selbst belogen und zudem wahrscheinlich bereits im Bereich einer Suchtkrankheit befunden.
Harte Worte :smiley2204:
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Bisher hatte ich das Glück mir nicht durch Alkohol irgendwelche Chancen zu verbauen, habe keine ernsten Verletzungen erlitten und keine Dinge getan die gegen das Gesetz verstoßen hätten. Es ist nichts derart einschneidendes passiert, dadurch dass ich Alkohol getrunken habe. Mein Führerscheinentzug und die Strafanzeige waren psychisch und finanziell ein lauter Warnschuss den ich selber provoziert habe.
[..........]

Die TF war also kein gesetzlicher Verstoss?
think.gif


Beim Rest deines FB bin ich mir gar nicht so sicher ob das der Wortlaut ist den du (sinngemäß) bei deiner MPU wiedergeben möchtest, oder ob das noch die "Rohfassung" hier für's Forum ist...
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Noch eine persönliche Anmerkung hierzu:
Wegen Corona ist diese Aussage aber mehr eine gefühlte Tendenz, da ich seit Monaten auf keinen größeren Menschenansammlungen war (es gibt ja keine).
Leider doch, weswegen unsere Fallzahlen wieder ständig steigen...
sad.gif


Was mich stark interessieren würde:
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, bisher 5 absolvierte Stunden (1 letzte mit Zusammenfassung folgt)
Was sagt denn der/die VP zu dem Ganzen? Findet er/sie deine Aufarbeitung so in Ordnung?
 

DrunkenMonkey

Neuer Benutzer
Hallo Nancy, danke für das Feedback. Ich habe mir zu deinen Kritikpunkten nochmal Gedanken gemacht:

Ich frage mich, woher du die Trinkzeiten so genau kennst (Bsp. 22.20 Uhr, 2.50 Uhr)
think.gif

Hast du jedes Mal vorher auf die Uhr geguckt?

Desweiteren kommst du mit diesen Angaben nicht ganz auf den ermittelten Wert bei der BE. 1 Bier (0,33l) mehr müsste es schon gewesen sein...


2. Die Trinkzeiten sind grobe Schätzungen. In der Frage stand genaue Angaben. Die Tatsächlichen Zeiten können aber nicht sehr weit abweichen.

Zur BAK hätte ich noch 2 Fragen:
  1. Kann ich davon ausgehen, dass wenn ich über einen Zeitraum von ca. 8,5 Stunden getrunken habe mein BAK am Ende mind. ca. 0,85 Promille unter dem errechneten wert liegt?
    Den Abbauwert 0,1 – 0,2 Promille habe ich hier entnommen:
    https://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/haeufige-fragen/was-ist-die-blutalkoholkonzentration/
  2. Wenn ich mich ca. 10 Minuten nach dem letzten Getränk übergeben habe, muss ich dieses dennoch zu 0,8% Wirkungsgrad anrechnen?

Wie hast du errechnet dass es ein Bier mehr gewesen sein muss? Denn wenn ich nicht den abgebauten Alkohol und das Übergeben abziehen würde, würde ich viel weiter über 1,63 Promille liegen.

Du hast aber hoffentlich nicht vor, das o. fett markierte dem GA so zu sagen, oder?
Du hast da vllt. eine falsche Einschätzung von dem was die GA so über frühere TF in ihren Statistiken finden...
Fahrten unter Alkohol
Jemand, der früher nie unter Alk.einfluss (und zwar im ziemlich gleich hohen Bereich wie bei der TF) gefahren wäre, hätte es sicher nicht geschafft 2 km unfallfrei zurückzulegen...

  1. (Ok, ich habe die Antwort stark gekürzt und umformuliert. Ist das Stichfester?)
    Alkoholisierte Fahrten auf dem Fahrrad hat es im Lauf der letzten Jahre im Durchschnitt etwa 1 mal pro Jahr (Heimwege)gegeben. Meine Schlussfolgerung: Da der Alkohol mein Bewusstsein in diesen Situationen getrübt hatte, war meine größte Angst dabei eine Strafe zu bekommen und ich übersah mögliche Unfälle bei denen auch andere zu Schaden kommen könnten. Diese mangelnde Vorsicht ließ mir das Fahren als „schwacher Verkehrsteilnehmer“ vertretbar erscheinen.

    Ich Ich bin noch nie alkoholisiert mit einem Auto gefahren. Auch eine TF mit dem E-Scooter gab es vor der Tat nicht.
Du möchtest mit freiwilliger AB über 6 Monate zur MPU, richtig? Das bedeutet, dass der GA dir auch noch "KT" zutrauen können muss. Wenn du ihm erzählst dass du über Jahre praktisch alle 2 Monate bis zum Vollrausch (mit Filmriss?) getrunken hast, könnte er durchaus auf die Idee kommen dass dies bei dir nicht mehr funktioniert...

Trotzdem: wichtig ist, dass der GA erkennnen kann, dass du zu deinen Trinkmengen im Vorfeld stehst. D.h., dass du die Menge wie bei deiner TF auch schon einige Male vorab getrunken haben musst.

  1. Korrekt. Ich kann 6 Monate AB nachweisen. Tatsächlich waren es sogar 5 Monate mehr, welche ich aber nicht nachweisen kann, da ich die ANs erst spät angefangen habe. Im Schnitt habe ich zu ca. 95% aller Trinkgelegenheiten ein Trinklimit im Kopf gehabt und dieses Ziel eingehalten. Einen Vollrausch – also einen quasi-geplanten Abschuss komplett ohne Begrenzung habe ich mir darüber hinaus mehrmals im Jahr „gegönnt“ ... aber ich verstehe schon worauf du bezüglich dieser Zahlen hinaus willst.

Wahrscheinlich?
Du kennst den Hauptgrund also nicht?
think.gif

Erzähle doch mal etwas mehr über..

  1. Okay, das Wort wahrscheinlich ist gestrichen.

    Deinen letztens Satz mit den persönlichen Problemen verstehe ich leider nicht.
Okay, also lag ich mit meiner Vermutung (Blackouts) in Antwort 10 richtig...
Ich habe dazu mal was eingestellt: Filmriss: Wenn man sich an nichts erinnert …

  1. Filmriss. Oha, wie schwerwiegend ein Filmriss gesundheitlich ist wusste ich nicht.

Sollte die Frage nach alk.freiem Bier bei der MPU wirklich kommen (meist kommt sie nicht), würde es dem einen oder anderen GA sicher nicht so gut gefallen dass du deiner Umwelt etwas vormachst (und somit nicht zu deinen Fehlern stehst). Was machst du z.B. wenn du in einer Kneipe bist, ein Arbeitskollege für alle Anwesenden alk.haltiges Bier an der Theke holt und auch dir eins in die Hand drückt? Und das vllt. nicht nur einmal sondern mehrfach?

22. Ok verstanden.

Eine bessere Antwort: Es ist eine Geschmacksentscheidung, da die meisten anderen nicht-alkoholischen Getränke neben Wasser und Tee süß sind.


23. Zu harte Worte? Tatsächlich habe ich mir lange gedacht ich könne ja auch wieder ohne Alkohol leben, aber ohne das jemals über langen Zeitraum getestet zu haben, ist das eine dahingesagte Floskel.

Die TF war also kein gesetzlicher Verstoss?

24. Doch doch, die TF war definitiv ein gesetzlicher Verstoss! Ich meinte vor dieser Tat lag nichts entsprechendes vor.

Beim Rest deines FB bin ich mir gar nicht so sicher ob das der Wortlaut ist den du (sinngemäß) bei deiner MPU wiedergeben möchtest, oder ob das noch die "Rohfassung" hier für's Forum ist...

Zum Thema Rohfassung fürs Forum. Was genau ist an meinem Stil noch nicht ganz ausgegoren? Bin ich zu ungenau? Zu genau? Zu theatralisch? Zu viel ungefragte Information? Zu wenig Information zur gefragten Frage?

Was sagt denn der/die VP zu dem Ganzen? Findet er/sie deine Aufarbeitung so in Ordnung?


Mit dem VP bin ich in der letzten Stunde auch seine Version dieser Fragen durchgegangen. Dabei habe ich alles stichpunktartiger wiedergegeben. Es gab 2 Anmerkungen zu „wann würden sie denn das nächste mal wieder Alkohol trinken“ (Antwort: Kein Datum einplanen) und „warum haben sie obwohl sie es nicht wollten auch mal in einer Kummerphase zu Alkohol gegriffen“ (Antwort: weil ich vor persönlichen Problemen weggelaufen bin und versucht habe sie damit erträglicher zu machen anstatt sie ehrlich anzugehen).


Ansonsten fand er die Antworten ausführlich und für einen positiven Befund ausreichend.
 

DrunkenMonkey

Neuer Benutzer
Das ist viel zu viel. Generell sprechen wir bei KT von maximal 12 Trinkgelegenheiten pro Jahr, wobei das schon arg an der Grenze kratzt, eher weniger ist Ansage. Und dann reden wir von max 2*0,33 Bier/Trinkgelegenheit.

Du stapelst mit deinem Kalender viel zu hoch.

:oops: oha, na dann stell ich mich mal auf wesentlich weniger ein und ändere diesen Kalender entsprechend.
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Alkoholisierte Fahrten auf dem Fahrrad hat es im Lauf der letzten Jahre im Durchschnitt etwa 1 mal pro Jahr (Heimwege)gegeben.
Das wird dir nie jemand glauben. Du bist nie mit Restalkohol gefahren? Du bist nie nach einem Bier noch gefahren? Die Statistik spricht da gegen dich. Kann natürlich sein, dass du aus der Reihe fällst, bei dem Konsum halte ich das aber für unwahrscheinlich.
 

DrunkenMonkey

Neuer Benutzer
Richtig lesen.
Auf Auto und Scooter vorher nie, korrekt.
Mit dem Fahrrad wie gesagt schon ein paar mal. Aber sollte ich absichtlich eine höhere Zahl an alkoholisierten Fahrradfahrten angeben, damit ich der Statistik entspreche? Ich stehe zu der TF die ich unter Vollrausch auf dem Scooter getätigt habe. Es gab aber keine vergleichbar krassen Fahrten auf Vehikeln davor. Die Tatsache dass ich ans Trinken großer Mengen gewöhnt bin sagt nicht aus, dass ich ans Fahren unter dem Einfluss großer Alkoholmengen gewöhnt bin. Statistisch ist das natürlich eine Koinzidenz die GA beobachten können, aber keine Kausalität. Viele Leute fahren laut Statistik stark Betrunken Auto, Scooter oder Fahrrad und das mehrmals im Leben (nix gegen die These), aber die Anzahl der Räusche ist nicht mathematisch an die Anzahl der TFs gekoppelt (außer so: Anzahl Vollräusche ≥ Anzahl TFs).
 

DrunkenMonkey

Neuer Benutzer
Hab ich. Aber was soll ich denn sagen, wenn ich eben normalerweise öffentliche Verkehrsmittel benutzt habe oder daheim betrunken war? Ich will meine Zahlen hier nicht schönen. Das wäre ja kontraproduktiv. Hier erwarte ich mir den Rat der zu meinen Zahlen passt, auch wenn sie nicht logisch in die Statistik passen.
Wärs also klüger, ich füge noch ordentlich TFs zu meiner Antwort dazu? Auf allen Vehikeln? Damit ich glaubwürdiger erscheine?
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Das ist am Ende deine Entscheidung - grundsätzlich ist es aber klug bei der Wahrheit zu bleiben, und wenn du außerhalb der Statistik liegst, dann ist das halt so. Ich würde dann ggf eben erwähnen, dass du idR die Öffis benutzt hast, das unterstreicht die Glaubwürdigkeit dann :)
 

DrunkenMonkey

Neuer Benutzer
MPU erfolgreich bestanden!

Es war ein harter Tag letzte Woche. Glücklicherweise hatte ich gleich zu Anfang das psychologische Gespräch. Es dauerte etwa eine halbe Stunde. Die Psychologin war sehr freundlich und nickte praktisch jede Antwort von mir verständnisvoll ab. Wenn ihr die Antwort nicht ausreichte, bohrte sie noch etwas nach oder formulierte weitergehende Fragen. Sie hat sich aber offensichtlich Mühe gegeben mich nicht ins Kreuzverhör zu nehmen. Ich fand es auch wahnsinnig entlastend, dass sie mir im Anschluss sagte, dass ich diesen psychologischen Teil bestanden habe. Es waren weniger Fragen als der hier vorgeschlagene Test. Ich empfehle aber unbedingt trotzdem auf alles vorbereitet zu sein. Ich wurde zB. auch gefragt, wieviel Promille ich in etwa habe wenn ich bei meiner Statur ein Bier (0,5l, ca. 5%alc) getrunken habe und wie schnell sich diese abbauen würden.
Was mich im Nachhinein fast etwas wurmt ist, dass ich wenige Stunden vor der MPU einen zweiten Haartest gemacht habe und das negative Ergebnis von diesem eigentlich noch einreichen wollte. Das habe ich auch angegeben. Aber ich habe den positiven Befund jetzt schon bekommen, den Haartest noch nicht - heißt sie haben diese nachgewiesene Abstinenzzeit nicht anerkannt. Ist im Prinzip egal, habe ja einen positiven Befund. Aber da hätte ich mir das Geld für den Haartest gerne gespart. :smiley184:

Es wurde positiv hervorgehoben, dass ich viele selbst erstellte Unterlagen mitgenommen habe. Ich habe eine Seite lang mit Widmarkformel meine BAK vom Tatabend errechnet. Ich hatte die selbe mit dem hier vorgeschlagenen Rechner ermittelt und die Daten mit Quelle heraus kopiert. Ich habe eine Stadtkarte mit eingezeichneter Route, Distanz und Beweisscreenshots von dem Verleiher des E-Scooters auf dem ich gefahren bin. Ich hatte ein Diagram in dem ich die Trinkfrequenz und die Alkoholmengen seit meinem 16 Geburtstag grob dargestellt habe (das habe ich zum Ausfüllen bei der Verkehrsterapeuthischen Begleitung bekommen). Und ich hatte diesen selbstgemachten Trinkkalender für Kontrolliertes Trinken in Zukunft (siehe weiter oben), den ich aber nochmal um die Hälfte reduziert habe.
Ich kann also sehr empfehlen, da man all die entsprechenden Antworten sowieso vorbereiten muss, sich die Arbeit zu machen, das visuell festzuhalten. Mir hat es geholfen.

Danke für eure sehr kritischen Tipps. Unterm Strich hilft dieser Drill! ;)
Spende is aufm Weg!
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Na super ....
.... meinen herzlichen Glückwunsch !!!

:gruppe0003: :smiley711:
show.php
:smiley711: :gruppe0003:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich möchte mich dem herzlichen Glückwunsch meines Kollegen anschließen. :smiley648:

Leider war ich erkrankt und konnte dir auf dein Posting nicht mehr antworten. Sorry hierfür! Aber Hauptsache du hast es geschafft :smiley711:
Pass' bitte künftig gut auf dich und dein Kärtchen auf...:smiley138:
 

Joey1090

Neuer Benutzer
Hallo DrunkenMonkey wurde selber am 01.07.2020 mit zu viel Alkohol auf dem Fahrrad aufgehalten und muss nun zur MPU auf der Suche nach einer Verkehrsterapeuthischen Begleitung bzw. einem Vorkurs in München, bin ich bisher nur auf zwielichtige Angebote gestoßen. Da dein Fall kürzlich geschehen ist dachte ich mir, du könntest mir da vielleicht einen Tipp hierfür geben :)

Viele Grüße
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo DrunkenMonkey, :smiley138:
das Forum bedankt sich für Deine großzügige Spende! :hand0025:

Allzeit gute und sichere Fahrt!:smiley4048::smiley4048:
 
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