nano13

Benutzer
Hallo,
am 01.06.23 wurde ich im Rahmen einer AVK positiv auf Cannabis getestet. Daraufhin erfolgte eine Blutentnahme im Krankenhaus, die folgenden Werte ergab:
- Tetrahydrocannabinol (THC) : 7,88 ng/ml
- THC - Carbonsäure: 59,6 ng/ml
- 11 - Hydroxy - Tetrahydrocannabinol: 5,73 ng/ml
Einen Monat später habe ich mich auf anraten meines Anwalts bei der Dekra zur Abstinenzkontrolle angemeldet, was rückblickend unglaublich gut war.
Im November erhielt ich dann nach langem Warten eine Aufforderung zur MPU bis zum 02.02.24, ansonsten würde mir der Führerschein entzogen werden. Mein halbjähriges Abstinenzprogramm geht nun bis 24.01. und am 30.01 habe ich einen MPU Termin. Die FSST hat die Frist für die MPU Gutachtenunterlagen weiter nach hinten verschoben, bis das Gutachten von der Dekra bei Ihnen eingeht, solange ich vorm 02.02. bei der MPU war.
Das ganze war lange ein ziemliches hin und her, weshalb ich auch erst jetzt richtig sicher sein kann, zur MPU überhaupt zu dürfen. Daher würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn ihr mir helfen könntet.

Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der 6. Klasse hatten Aufklärungsunterricht zu Drogen. Es kam ein Polizist zu uns in die Klasse und klärte uns über verschiedene Drogen, deren Wirkung und die damit verbundenen Risiken auf.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Das erste Mal habe ich im ersten Semester meines Studiums konsumiert. Genauer gesagt im Januar 2020, während meiner Prüfungsphase.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Bis zu meinem Studium habe ich zuhause bei meinen Eltern gewohnt. Sie waren immer sehr streng und strikt gegen Drogen. Als ich dann angefangen habe zu studieren habe ich in einer WG gewohnt. Während meiner ersten Prüfungsphase im Januar und auch während des Studiums hatte ich bereits im ersten Semester große Probleme mit dem Statistik Anteil meines Psychologie-Studiums. Ich hatte viel für die Prüfung gelernt und war mir sicher wenigstens bestanden zu haben. Als im Januar die Ergebnisse kamen, war ich geschockt, da ich nicht bestanden hatte. Eine meiner Kommilitonen ging es ebenso wie mir und wir wollten uns auf den zweiten Versuch gut zusammen vorbereiten. Als wir uns trafen um zu lernen, stellten wir große Wissens- und Verständnisprobleme fest, die wir nicht bewältigen konnten. Nachdem wir fast 4h gelernt hatten, meinte ich zu ihm, dass ich bei diesem ganzen Druck schon gar nicht mehr richtig schlafen könne. Ich kannte dieses Gefühl der Hilflosigkeit bis dahin nicht, da ich immer sehr gut in der Schule gewesen bin und niemanden enttäuschen wollte, das Studium nicht zu bestehen. Wir unterhielten uns an diesem Abend lange darüber. Dann meinte er, wenn er in solchen Situationen sei, dann würde es ihm helfen einen Joint zu rauchen. Anfangs war ich skeptisch, war aber auch neugierig, da ich bis dahin immer nur davon gehört hatte. Also drehte er uns einen Joint mit Tabak, den wir uns teilten. Nachdem wir geraucht hatten, fühlte ich mich leichter und nicht mehr so erdrückt. Ich konnte meine Sorgen für diesen Moment einfach mal vergessen und dachte nicht ständig darüber nach, was passieren würde, wenn ich die Prüfung wieder versauen würde. Danach fuhr ich mit der Bahn nach Hause und konnte das erste mal in dieser Zeit richtig durch schlafen. Am nächsten Tag fühlte ich mich sehr lustlos, unmotiviert und träge, was ich in diesem Moment aber meiner allgemeinen Stimmung zuschrieb. Danach trafen wir uns immer in den Prüfungsphasen und wenn wir unsere Ergebnisse bekommen hatten. Zum einen belohnten wir uns für die bestandenen Prüfungen und versuchten aber auch runter zu kommen, wenn wir mal wieder die Matheprüfung nicht bestanden hatte oder großen Stress in den Lernphasen spürten, was so gut wie jedes Semester passiert. Zu diesen Gelegenheiten lernten wir immer erst einige Stunden und rauchten dann gemeinsam 1-2 Joints am Abend. Die Matheklausuren blieben bis zum Ende des Studiums ein unglaubliches Problem für mich und ich hatte jedes Semester wieder große Angst davor. Also konsumierten wir um davon abschalten zu können. Während des Semesters und den Vorlesungen konsumierte ich hingegen nicht, da ich auch große Angst hatte abhängig werden zu können. Außerdem wollte ich mich auf die Vorlesungen und Seminare konzentrieren.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich trinke sehr selten Alkohol, da der Vater meiner besten Freundin Alkoholiker war und ich gesehen habe, wie Menschen betrunken sein können.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche wenn ich auf Arbeit bin 3-5 Zigaretten. Das kommt noch aus meiner Zeit als Kellnerin, wo man nur kurze Pausen bekam, wenn man eine Rauchen ging.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja, ich war in den Tagen nach dem Konsum sehr unmotiviert und träge. Dann hatte ich auch keine Lust ins Fitnessstudio oder zum Training zu gehen. Außerdem traf ich mich an diesen Tagen nicht mit meinen anderen Freunden, mit denen ich mich vorher verabredet hatte. Ich wollte auch nicht, dass sie wissen, dass ich Cannabis konsumiere. Weiterhin grübelte ich dann auch darüber nach ob es nicht falsch wäre zu konsumieren und was wohl meine Eltern und Freunde denken würden.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe die negativen Folgen dann auf meine allgemeine schlechte und deprimierte Stimmung geschoben und mir gesagt, dass ich ja auch später ins Fitnessstudio oder zu Freunden gehen könnte. Die Schuldgefühle habe ich auch einfach verdrängt und mir gedacht, dass wir ja alle Fehler machen und es in Ordnung wäre, solange es mir in diesen Stresssituationen helfen würde. Außerdem schränkte ich mich in meinem Konsum ein, um auch das Gefühl zu haben, es kontrollieren zu können.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Tetrahydrocannabinol: 7,88 ng/ml
THC-Carbonsäure: 59,6 ng/ml
11-Hydroxy-Tetrahydrocannabinol: 5,73 ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich mich mit meinem Kommilitonen am Tag der Auffälligkeit und zwei Tag davor getroffen. Wir konsumierten in diesen Tagen ungefähr 10 Joints zusammen.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich bis 3.30 Uhr morgens mit meinem Kommilitonen konsumiert. An diesem Tag und in der Nacht davor konsumierten wir insgesamt 3 Joints mit jeweils 1g Cannabis.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich hatte mit dem statistischen Anteil meiner Bachelorarbeit in dieser Woche begonnen. Nachdem ich die ersten zwei Tage keinerlei Ergebnisse generieren konnte, war ich unglaublich frustriert und verängstigt, ich würde es niemals schaffen, diese Arbeit überhaupt zu beenden, geschweige denn zu bestehen. Ich hatte das Gefühl, mein ganzes Studium wäre nun hinfällig und ich war unglaublich verzweifelt, so dass ich einen Nervenzusammenbruch hatte. Daraufhin schrieb ich meinem Kommilitonen und er lud mich ein zu sich zu kommen und darüber zu reden und etwas zu rauchen. Ich wollte meine Probleme nicht mit meinen Freunden oder Verwandten teilen, weil ich Angst hatte sie könnten denken, dass ich schwach wäre. Ich wollte stark wirken und war zu stolz mir einzugestehen, dass ich Probleme mit mir und meinem Selbstvertrauen hatte.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wurde im Rahmen einer AVK auf Drogen getestet. Dieser Test war positiv auf Cannabis.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt? Ich wollte im Baumarkt Schrauben kaufen. B1
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich wollte gerade wieder vom Baumarkt zurückfahren. Insgesamt mit hin und Rückfahrt 13km. Nach ungefähr 7,5 km wurde ich angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
In Jena (meiner Studentenstadt) fuhr ich kein Auto. Dies tat ich lediglich zuhause in ...., wenn ich bei meiner Familie war. Da man auch noch 72h nach dem Konsum unter der Wirkung von Cannabis stehen kann, vermute ich, dass ich 5-7 mal unter der Wirkung von Cannabis gefahren bin.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe keinen Konflikt empfunden, da ich mir nicht im klaren war, wie lange man noch unter der Wirkung steht. Außerdem vertraute ich meinem Kommilitonen, der meinte, dass die Wirkung von Cannabis nach 4-6 h wieder nachlassen würde. Ich hatte dies bis zum Tag der Kontrolle nie hinterfragt, da ich mich mit so etwas nie näher beschäftigt hatte und dachte er müsse es ja wissen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Unter dem Einfluss von Cannabis sinkt das Reaktionsvermögen, wodurch im Straßenverkehr große Gefahr besteht zu spät zu reagieren, wenn beispielsweise jemand eine Notfallbremsung durchführt. Weiterhin sinkt das Vermögen Distanzen und Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen. Die Konzentrationsfähigkeit ist auch gemindert, wodurch sich große Gefahren für andere Personen und Sachschäden ergeben können.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bis zu 72h kann man noch unter dem Einfluss von Cannabis stehen. Diese Substanz baut sich unkontrolliert aus dem Fettgewebe ab, wodurch man noch Stunden nach dem Konsum unter dessen Einfluss stehen kann.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, bei täglichem und immer intensiveren Konsum droht eine große Gefahr in eine langfristige Abhängigkeit zu geraten. Weiterhin können Depressionen, Psychosen und Angstzustände auftreten. Es muss immer mehr von der Substanz konsumiert werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Wie schon vorher erwähnt habe ich Cannabis genutzt, um in meinen Prüfungsphasen abzuschalten und der Angst vor nicht bestanden Prüfungen zu entfliehen. In diesen Phasen habe ich sehr schlecht geschlafen und geträumt, wobei mir Cannabis geholfen hat. Ich schlief wieder durch und träumte nicht mehr, was ich als sehr erleichternd empfand. Ich konnte meine Sorgen für ein paar Momente vergessen und konnte kurz eine Pause von meinem stressigen Alltag erleben, was mir Erleichterung und Regeneration verschaffte. Ich bin eine Person die sehr viel über alles nachdenkt und häufig auch Dinge zerdenkt. Wenn ich Cannabis konsumiert hatte, merkte ich, wie ich lockerer und entspannter wurde und die Gedanken in den Hintergrund traten. Nachdem ich mit meinem Kommilitonen die Ergebisse kontrolliert habe, rauchten wir auch um uns für die bestandene Leistung zu belohnen und diese Prüfung und dem damit verbundenen Stress abzuschließen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Außer meinem Kommilitonen wusste niemand dass ich Cannabis konsumiere. Ich hielt dies geheim, da ich mich unterbewusst auch dafür schämte.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Am stärksten habe ich in den Tagen vor der Auffälligkeit konsumiert, als ich einen Nervenzusammenbruch wegen meiner Bachelorarbeit hatte. Ich hatte das Gefühl es wäre mir alles zu viel geworden und das ich mit meinem Studium kurz davor war zu scheitern. In diesem Moment war ich unglaublich verzweifelt und wollte dieses Gefühl der Hilfelosigkeit und des Versagens los werden. Es sollte auch niemand mitbekommen wie schlecht es mir geht.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ich hatte keine Probleme den Konsum zu beenden. Zur Aufarbeitung meiner Ängste vor dem Versagen und dem Druck den ich verspürte habe ich mich lange mit meinen Eltern unterhalten. Insbesondere mit meinem Vater, der mit mir darüber gesprochen hat, dass er selbst solche Probleme in seinem Leben hatte. Bis dahin hatte ich nie so eine tiefe Beziehung mit ihm. Doch dadurch haben wir uns gegenseitig gegenüber einander auf einer ganz anderen Ebene geöffnet. Ich redete auch mit meinen Freunden darüber, die mir nie das Gefühl gegeben haben, dass sich mich dafür verurteilen und mir versicherten, dass es okay ist zuzugeben, dass man Schwierigkeiten hat.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
ja, mein Halbbruder wegen Meth. Ich habe allerdings seit meinem 6. Lebensjahr keinerlei Kontakt mehr zu ihm.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Während den Prüfungen habe ich in der Woche 1-3 mal konsumiert. Ansonsten konsumierte ich nicht.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe oft versucht alternative Entspannung auszuprobieren. Allerdings bin ich ein sehr ergebnisorientierter und ungeduldiger Mensch. Cannabis hat mir schnell und einfach geholfen abzuschalten, also suchte ich nicht weiter nach Alternativen. Außerdem bin ich ein sehr ehrgeiziger Mensch, der auch viel falschen Stolz in sich getragen hat. Ich konnte mir nicht eingestehen, dass ich nicht gut genug war um meine Prüfungen ohne Aufwand und Stress zu bestehen. Während meines Abitur ist mir immer alles zugefallen. Ich wollte dieses Bild von mir nicht verlieren. Auch gegenüber anderen wollte ich stark und stabil wirken, und das um jeden Preis. Cannabis half mir dabei das alles aufrecht zu erhalten und zu verschnaufen, wenn ich lange Stressphasen bewältigen musste. Es war für mich der einfachste und schnellste Weg abzuschalten, also ging ich den Weg des geringsten Widerstandes, wenn ich in großen Stress geriet. Zwischen meinen Prüfungsphasen lenkte ich mich häufig mit Sport ab, das funktionierte aber während der Prüfungsphasen nicht, da der Stress immer größer wurde und sich aufstaute.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, jeder der Drogen konsumiert begibt sich in die Gefahr in eine Abhängigkeit zu geraten. Ich bin mit diesem Risiko nicht verantwortungsbewusst umgegangen.

29. Waren sie drogenabhängig?
nein
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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, ich hätte mir früher eingestehen müssen, dass es völlig normal ist im Leben auch mal an seine Grenzen zu kommen und zu scheitern. Ich hätte mir früher schon Hilfe bei meinen Angehörigen suchen können, die mit mir über meine Ängste und Sorgen hätten sprechen können, um mir eben diese zu nehmen. Auch hätte ich rückblickend geduldiger und besser mit mir umgehen müssen, um andere Methoden abzuschalten auszuprobieren und mehr Vertrauen in mich selbst und dem was ich kann zu haben.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe vor kurzem meinen Master in klinischer Psychologie und Psychotherapie begonnen. Ich habe den Traum und das Ziel später einmal Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche zu werden. Dieses Ziel ist mit weiterem Konsum unvereinbar. Ich habe einen großen Fehler gemacht meine Probleme mit Cannabiskonsum von mir wegzuschieben. Dies ist nicht das Vorbild, dass ich für meine Patienten sein will. Ich will Menschen helfen. Dafür muss ich mir aber auch selbst helfen und abstinent bleiben. Ich bereue diesen Fehler zutiefst und möchte damit abschließen und nie wieder Drogen konsumieren.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Am Tag der Auffälligkeit ist mir bewusst geworden, was für einen großen Fehler ich gemacht habe. Ich habe mich und andere Menschen potentiell in Gefahr gebracht. Darüber habe ich an diesem Tag und auch danach noch lange nachgedacht. Mir wurde auch bewusst, wie sehr ich mein Ziel Therapeutin zu werden vernachlässigt und gefährdet habe, wie auch meine eigene Gesundheit und mein Wohlbefinden. Mir wurde klar, dass ich mit dem Konsum nichts erreicht hatte, sondern alles nur noch schlimmer gemacht habe. An diesem Tag habe ich erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Schlussendlich war ich sehr froh, dass nichts schlimmeres passiert ist und mir so die Chance gegeben wurde, mein Verhalten zu überdenken und zu handeln, um mich nachhaltig zu ändern.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich will in Zukunft mein Studium mit einem sehr guten Durchschnitt schaffen und meine Ängste erwachsen bewältigen. Damit möchte ich ein Vorbild für meine Patienten sein. Ich will diesen Menschen helfen und dafür kommt nichts anderes als abstinenz in Frage. Ich will eine gute Psychotherapeutin werden, die ihre Arbeit gut macht und nicht von Cannabis beeinflusst ist und so ihren Patienten nicht richtig helfen kann.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ich habe die Umstellung als angenehm erlebt, da ich mich mehr geöffnet habe und mit meinen Freunden und Verwandten ehrlich und offen reden konnte. Und sich ihre Unterstützung und ihr Verständnis besser angefühlt haben, als der Konsum von Cannabis.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Freunde und meine Familie haben mir sehr geholfen. Ich habe auch meinen jetzigen Partner kennengelernt, der mir immer zur Seite steht, wenn es mir schlecht geht.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Alle meine Angehörigen haben sehr positiv auf die Umstellung reagiert und waren froh, dass ich mich ihnen nun geöffnet hatte.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Zunächst hatte ich auch weiter Kontakt zu meinem Kommilitonen, da uns der gemeinsame Stress und die Schwierigkeiten bei den Klausuren sehr verbunden hatten. Mit der Zeit merkte ich allerdings, dass er nicht bereit war sich zu ändern und es auch nicht wollte. Ich hatte ihm erzählt was passiert war und hoffte er würde sich auch ändern. Zu diesem Zeitpunkt traf ich mich nicht mehr mit und schrieb ihm nur noch ab und zu, wie es ihm geht. Heute habe ich keinerlei Kontakt mehr zu ihm.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja, auf den Immatrikulationsfeiern für den Master und den Bachelorfeiern unserer Fachschaft konsumierten einige meiner Kommilitonen, die ich allerdings nicht näher kenne. Ich verließ dann diese Feiern und sagte meinen bekannten Kommilitonen, dass ich mit so etwas nichts mehr zu tun haben wollte. Sie gingen dann meistens mit mir woanders hin und zeigten viel Verständnis.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich will kein Cannabis mehr konsumieren.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich kein Cannabis mehr konsumiere.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich schließe einen Rückfall theoretisch aus, da ich nun viele Entspannungsseminare in der Uni und Nachhilfekurse für Statistik besuche. Sollte ich aber wieder so ein Gefühl der Hilfelosigkeit bekommen, werde ich mich an meine Familie und Freunde, sowie meinen Partner wenden. Sie werden mich immer Unterstützen. Weiterhin bin ich mir nun im klaren darüber, dass ich bei Problemen auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen kann, sollte es nötig sein, und dass dies kein Zeichen von Schwäche ist.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich konsumiere nur zu besonderen Anlässen mal ein Glas Wein, wie z.B. an Weihnachten oder Silvester und Geburtstagen.
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So das ist er nun also mein Fragebogen. Ich hoffe ihr könnt mir bisschen Feedback geben, dass ich die MPU bestehe und meinen Führerschein behalten kann.

Danke Euch !!!!
 

nano13

Benutzer
FB Drogen
Sorry hatte ich vergessen

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Alter: 23

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): gelegentlich
Datum der Auffälligkeit: 01.06.23

Drogenbefund
Blutwerte: stehen oben im Fragebogen
Schnelltest: positiv
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: am 01.06
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: noch keins gekommen
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: nein

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein, dürfte auch nichts drin stehen
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Frau ... zukünftig unter Einfluss von Cannabis ein KFZ führen?

Bundesland:

Sachsen

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 01.06

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
Urinscreen: bis zum 24.01, alle tests negativ
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: ja
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 30.01.24
Welche Stelle (MPI): Dekra
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein

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nano13

Benutzer
So hab alles nochmal gebündelt und unter einem passenderen Titel hochgeladen. Danke für dieses Forum!!!

Anmerkung Mod.:
Die doppelten Beiträge wurden gelöscht.
Bitte keine neuen Threads mit dem gleichen Thema eröffnen.

*Nancy*
 
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nano13

Benutzer
Das leider nicht :D
Bin aber natürlich weiterhin abstinent und alles Tests waren bis jetzt negativ
Unnötiges Vorzitat entfernt *Nancy*
 
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nano13

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Wie findest du den Fragebogen sonst so ?
Unnötiges Vorzitat entfernt *Nancy*
 
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Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wie findest du den Fragebogen sonst so ?
Das geht insgesamt schon in die richtige Richtung, aber da gibt es noch ein bisschen zu tun. Zum Beispiel geht F3 etwas am Thema vorbei ... achte mal genau auf die Fragestellung. Da gibts viel "Blabla" was da eigentlich gar nicht hingehört. Vergleich das mal mit den "Guten FB" zu deinem Thema.
Für den FB brauche ich aber mehr Zeit, bitte noch etwas Geduld.
 

nano13

Benutzer
Alles klar ich danke dir schon mal vielmals. Ein paar der guten FB habe ich mir schon durchgelesen. Ist nur manchmal schwierig das so mit seiner eigenen Geschichte zu vergleichen.
Danke für die weiteren Tipps :)
Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*
 
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Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?) Bis zu meinem Studium habe ich zuhause bei meinen Eltern gewohnt. Sie waren immer sehr streng und strikt gegen Drogen. Als ich dann angefangen habe zu studieren habe ich in einer WG gewohnt. Während meiner ersten Prüfungsphase im Januar und auch während des Studiums hatte ich bereits im ersten Semester große Probleme mit dem Statistik Anteil meines Psychologie-Studiums. Ich hatte viel für die Prüfung gelernt und war mir sicher wenigstens bestanden zu haben. Als im Januar die Ergebnisse kamen, war ich geschockt, da ich nicht bestanden hatte. Eine meiner Kommilitonen ging es ebenso wie mir und wir wollten uns auf den zweiten Versuch gut zusammen vorbereiten. Als wir uns trafen um zu lernen, stellten wir große Wissens- und Verständnisprobleme fest, die wir nicht bewältigen konnten. Nachdem wir fast 4h gelernt hatten, meinte ich zu ihm, dass ich bei diesem ganzen Druck schon gar nicht mehr richtig schlafen könne. Ich kannte dieses Gefühl der Hilflosigkeit bis dahin nicht, da ich immer sehr gut in der Schule gewesen bin und niemanden enttäuschen wollte, das Studium nicht zu bestehen. Wir unterhielten uns an diesem Abend lange darüber. Dann meinte er, wenn er in solchen Situationen sei, dann würde es ihm helfen einen Joint zu rauchen. Anfangs war ich skeptisch, war aber auch neugierig, da ich bis dahin immer nur davon gehört hatte. Also drehte er uns einen Joint mit Tabak, den wir uns teilten. Nachdem wir geraucht hatten, fühlte ich mich leichter und nicht mehr so erdrückt. Ich konnte meine Sorgen für diesen Moment einfach mal vergessen und dachte nicht ständig darüber nach, was passieren würde, wenn ich die Prüfung wieder versauen würde. Danach fuhr ich mit der Bahn nach Hause und konnte das erste mal in dieser Zeit richtig durch schlafen. Am nächsten Tag fühlte ich mich sehr lustlos, unmotiviert und träge, was ich in diesem Moment aber meiner allgemeinen Stimmung zuschrieb. Danach trafen wir uns immer in den Prüfungsphasen und wenn wir unsere Ergebnisse bekommen hatten. Zum einen belohnten wir uns für die bestandenen Prüfungen und versuchten aber auch runter zu kommen, wenn wir mal wieder die Matheprüfung nicht bestanden hatte oder großen Stress in den Lernphasen spürten, was so gut wie jedes Semester passiert. Zu diesen Gelegenheiten lernten wir immer erst einige Stunden und rauchten dann gemeinsam 1-2 Joints am Abend. Die Matheklausuren blieben bis zum Ende des Studiums ein unglaubliches Problem für mich und ich hatte jedes Semester wieder große Angst davor. Also konsumierten wir um davon abschalten zu können. Während des Semesters und den Vorlesungen konsumierte ich hingegen nicht, da ich auch große Angst hatte abhängig werden zu können. Außerdem wollte ich mich auf die Vorlesungen und Seminare konzentrieren.
In dieser Frage möchte der Gutachter deine Konsumentwicklung sowie dein Konsumverhalten erkennen.
Deine gesamte "Einleitung" gehört hier gar nicht hin, dass gehört eher in F21.
Es sollte hier eine Art Lebenslauf/Biografie stehen ... du hast doch in den "Guten FB" gelesen :smiley2204: ... daher beginnt das hier mit deinem Erstkonsum und endet mit deinem letztem Konsum, alles schön in einer zeitlichen Benennung nachvollziehbar.
Daher nochmal nachlesen und überlegen ...
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich trinke sehr selten Alkohol, da der Vater meiner besten Freundin Alkoholiker war und ich gesehen habe, wie Menschen betrunken sein können.
Wenn dir jemand sagt ... "Ich trinke sehr selten Alkohol" ... kennst du jetzt dessen Umgang mit Alkohol ???
Du weißt nicht zu welchen Gelegenheiten ... du weißt nicht was und wieviel der gewisse "Jemand" trinkt.
Alles klar ;)
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche wenn ich auf Arbeit bin 3-5 Zigaretten. Das kommt noch aus meiner Zeit als Kellnerin, wo man nur kurze Pausen bekam, wenn man eine Rauchen ging.
Konzentriere dich nur auf das Gefragte, überflüssige Sachen weglassen.
Trinkst du Kaffee ? ... dann gehört auch der dazu.
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich mich mit meinem Kommilitonen am Tag der Auffälligkeit und zwei Tag davor getroffen. Wir konsumierten in diesen Tagen ungefähr 10 Joints zusammen.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich bis 3.30 Uhr morgens mit meinem Kommilitonen konsumiert. An diesem Tag und in der Nacht davor konsumierten wir insgesamt 3 Joints mit jeweils 1g Cannabis.
Du bist hier an einer Phase angelangt, wo das Wort "Kommilitonen" fast überall in deinen Antworten vorkommt.
Merke dir :a070: ... in deiner MPU geht es ausschließlich um DICH ... alles andere ist Nebensache.
Das gilt übrigens für den gesamten FB.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich habe keinen Konflikt empfunden, da ich mir nicht im klaren war, wie lange man noch unter der Wirkung steht. Außerdem vertraute ich meinem Kommilitonen, der meinte, dass die Wirkung von Cannabis nach 4-6 h wieder nachlassen würde. Ich hatte dies bis zum Tag der Kontrolle nie hinterfragt, da ich mich mit so etwas nie näher beschäftigt hatte und dachte er müsse es ja wissen.
Schreib hier konkreter ... "Ich hatte keinen Konflikt, ..."
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Wie schon vorher erwähnt habe ich Cannabis genutzt, um in meinen Prüfungsphasen abzuschalten und der Angst vor nicht bestanden Prüfungen zu entfliehen. In diesen Phasen habe ich sehr schlecht geschlafen und geträumt, wobei mir Cannabis geholfen hat. Ich schlief wieder durch und träumte nicht mehr, was ich als sehr erleichternd empfand. Ich konnte meine Sorgen für ein paar Momente vergessen und konnte kurz eine Pause von meinem stressigen Alltag erleben, was mir Erleichterung und Regeneration verschaffte. Ich bin eine Person die sehr viel über alles nachdenkt und häufig auch Dinge zerdenkt. Wenn ich Cannabis konsumiert hatte, merkte ich, wie ich lockerer und entspannter wurde und die Gedanken in den Hintergrund traten. Nachdem ich mit meinem Kommilitonen die Ergebisse kontrolliert habe, rauchten wir auch um uns für die bestandene Leistung zu belohnen und diese Prüfung und dem damit verbundenen Stress abzuschließen.
Sag das niemals so dem Gutachter !!!
Auch wenn dir so manche Fragen "doppelt" vorkommen, dann ist das so gewollt. Diese Doppelung dient dem Gutachter um eventuelle Wiedersprüche aufzudecken.

In dieser Antwort könntest du auch noch die "Einleitung" aus F3 einbauen.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich will kein Cannabis mehr konsumieren.
Das ist die simpelste und einfachste Antwort, die ein Gutachter schon tausendfach gehört hat ... quasi dem Motto ... ich tu es nie wieder.

Beispiel: "Für mich kommt nur die Fortführung meiner strikten Abstinenz in Frage. Ich habe seit Ende 2015 keine Berührungspunkte mehr mit Cannabis oder mit Menschen, die Cannabis in meinem näheren Umfeld konsumieren. Sofern dies eintreffen sollte, werde ich dies meiden. Da ich mich sehr wohl fühle mit meiner Lebensumstellung, die ich in den letzten 7 Jahren absolviert habe und es nicht mehr in mein jetziges Leben passt, möchte ich auch in Zukunft damit nichts zu tun haben."
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich kein Cannabis mehr konsumiere.
Hier ebenfalls ...

Beispiel: "Indem ich weiterhin strikt abstinent bleibe. Durch meine Lebensumstellung und die Vorbereitung auf diese MPU weiß ich, wie gefährlich so ein fahrlässiges Verhalten, wie ich es damals gezeigt habe, ist. Zudem werde ich den Kontakt zu Konsumenten und Drogen auch weiterhin meiden."

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Wie du siehst, gibt es hier noch etwas zu tun.
Überarbeite den FB ganz in Ruhe ... das hilft uns mehr als eine Hauruck-Aktion.
Alles Wesentliche habe ich in den Fragen schon erläutert.

Auf alle Fälle bist du schon auf dem richtigen Weg, den Rest bekommen wir auch noch hin. ;)

FB überarbeiten und komplett wieder einstellen !!!
 

nano13

Benutzer
@Max
Ich danke dir wirklich vielmals für den ausführliches Feedback :)
Ich werde das berücksichtigen und den Fragebogen dann nochmal einstellen.
 

nano13

Benutzer
@Max nur nochmal zu F10 und F11
Ich hatte das so formuliert um klar zu machen, dass ich nicht alleine diese Menge konsumiert habe, da ja in der Frage auch die Menge eine Rolle spielt
Sollte ich dann einfach sagen, dass jemand anderes noch mitgeraucht hat oder dann einfach die Hälfte der Konsummenge angeben ?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Sollte ich dann einfach sagen, dass jemand anderes noch mitgeraucht hat oder dann einfach die Hälfte der Konsummenge angeben ?
Es sollte ersichtlich sein, was DU konsumiert und nicht was WIR konsumiert haben ... jetzt sind wir wieder bei ... es geht ausschließlich um dich. ;)
Wenn du es nicht mehr genau weißt, kannst du auch eine ca.-Angabe machen.
Nur in der allergrößten Not ... wir haben zu "X" ca. "X" Joints geraucht ... dies aber nur, damit du dich nicht falsch selbst belastest, quasi die Menge nachher nicht zu deinen Werten passt.
 

nano13

Benutzer
Was ist passiert?



Vorgeschichte:



1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?



In der 6. Klasse hatten Aufklärungsunterricht zu Drogen. Es kam ein Polizist zu uns in die Klasse und klärte uns über verschiedene Drogen, deren Wirkung und die damit verbundenen Risiken auf.



2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)



Das erste Mal habe ich im ersten Semester meines Studiums konsumiert. Genauer gesagt im Januar 2020, während meiner Prüfungsphase.



3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Das erste Mal konsumierte ich im Januar 2020 Cannabis zuhause bei einem Uni-Kollegen. Wir hatten zuvor gemeinsam für unsere Statistikprüfung gelernt, die wir im ersten Versuch nicht bestanden hatten. Er bot an einen Joint zu rauchen, da wir beide sehr gestresst waren und er zu mir meint, dass es ihm in solchen Situationen helfen würde. Er drehte für uns beide einen Joint mit circa 1g Cannabis, den wir uns teilten. In den folgenden Semestern trafen wir uns immer in den Prüfungsphasen zum Lernen und konsumierten danach. Das war dann im August und Juli des Sommersemesters und im Januar und Februar des Wintersemesters. Somit habe ich 2 mal im Jahr 2-3 Wochen mit Abständen von circa 6 Monaten konsumiert. In den Konsumphasen habe ich 6-10 Joints mit jeweils 1g Cannabis geraucht. Ich habe von Januar 2020 bis zum Tag der Auffälligkeit, also dem 01.06.2023 konsumiert.

Erster Konsum: Januar 2020

Danach folgten:

2-3 Wochen Konsum im August 2020 ca. 8 Joints mit 1g

2-3 Wochen Konsum im Februar 2021 ca. 10 Joints mit 1g

2-3 Wochen Konsum im Juli 2021 ca. 8 Joints mit 1g

2-3 Wochen Konsum im Januar 2022 ca. 8 Joints mit 1g

2-3 Wochen Konsum im August 2022 ca. 8 Joints mit 1g

2-3 Wochen Konsum im Januar 2023 ca. 8 Joints mit 1g

1 Woche Konsum Mitte Mai bis 01.06.2023 (Tag der Auffälligkeit) ca. 5 Joints mit 1g



4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

nein



5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Ich trinke sehr selten Alkohol, da der Vater meiner besten Freundin Alkoholiker war und ich gesehen habe, wie Menschen betrunken sein können. Daher trinke ich nur zu besonderen Anlässen, wie einem Geburtstag, Hochzeiten oder ähnlichem 1 bis 2 Gläser Wein.



6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich rauche am Tag 2-3 Zigaretten. Sonst nichts.



7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja, ich war in den Tagen nach dem Konsum sehr unmotiviert und träge. Dann hatte ich auch keine Lust ins Fitnessstudio oder zum Training zu gehen. Außerdem traf ich mich an diesen Tagen nicht mit meinen anderen Freunden, mit denen ich mich vorher verabredet hatte. Ich wollte auch nicht, dass sie wissen, dass ich Cannabis konsumiere. Weiterhin grübelte ich dann auch darüber nach ob es nicht falsch wäre zu konsumieren und was wohl meine Eltern und Freunde denken würden.



8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe die negativen Folgen dann auf meine allgemeine schlechte und deprimierte Stimmung geschoben und mir gesagt, dass ich ja auch später ins Fitnessstudio oder zu Freunden gehen könnte. Die Schuldgefühle habe ich auch einfach verdrängt und mir gedacht, dass wir ja alle Fehler machen und es in Ordnung wäre, solange es mir in diesen Stresssituationen helfen würde. Außerdem schränkte ich mich in meinem Konsum ein, um auch das Gefühl zu haben, es kontrollieren zu können.



9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Tetrahydrocannabinol: 7,88 ng/ml

THC-Carbonsäure: 59,6 ng/ml

11-Hydroxy-Tetrahydrocannabinol: 5,73 ng/ml



10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich ca. 6 Joints mit jeweils 1g Cannabis bei meinem Kommilitonen zuhause geraucht. Am 29.05.2023 rauchte ich 2 Joints, sowie am 31.05.2023. In der Nacht vom 31.05.2023 zum 01.06.2023 rauchte ich 2 Joints mit jeweils 1g Cannabis. Den Letzten Joint rauchte ich gegen 3.30 Uhr am 01.06.2023



11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Am Tag der Auffälligkeit habe ich bis 3.30 Uhr morgens mit meinem Kommilitonen konsumiert. An diesem Tag und in der Nacht davor konsumierten wir insgesamt 3 Joints mit jeweils 1g Cannabis.



12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich hatte mit dem statistischen Anteil meiner Bachelorarbeit in dieser Woche begonnen. Nachdem ich die ersten zwei Tage keinerlei Ergebnisse generieren konnte, war ich unglaublich frustriert und verängstigt, ich würde es niemals schaffen, diese Arbeit überhaupt zu beenden, geschweige denn zu bestehen. Ich hatte das Gefühl, mein ganzes Studium wäre nun hinfällig und ich war unglaublich verzweifelt, so dass ich einen Nervenzusammenbruch hatte. Daraufhin schrieb ich meinem Kommilitonen und er lud mich ein zu sich zu kommen und darüber zu reden und etwas zu rauchen. Ich wollte meine Probleme nicht mit meinen Freunden oder Verwandten teilen, weil ich Angst hatte sie könnten denken, dass ich schwach wäre. Ich wollte stark wirken und war zu stolz mir einzugestehen, dass ich Probleme mit mir und meinem Selbstvertrauen hatte.



13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich wurde im Rahmen einer AVK auf Drogen getestet. Dieser Test war positiv auf Cannabis.



Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt? Ich wollte im Baumarkt Schrauben kaufen.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Ich wollte gerade wieder vom Baumarkt zurückfahren. Insgesamt mit hin und Rückfahrt 13km. Nach ungefähr 7,5 km wurde ich angehalten.



16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

In Jena (meiner Studentenstadt) fuhr ich kein Auto. Dies tat ich lediglich zuhause in ...., wenn ich bei meiner Familie war. Da man auch noch 72h nach dem Konsum unter der Wirkung von Cannabis stehen kann, vermute ich, dass ich 5-7 mal unter der Wirkung von Cannabis gefahren bin.



17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich hatte keinen Konflikt, da ich mir nicht im Klaren darüber war, wie lange man noch unter der Wirkung steht. Außerdem vertraute ich meinem Kommilitonen, der meinte, dass die Wirkung von Cannabis nach 4-6 h wieder nachlassen würde. Ich hatte dies bis zum Tag der Kontrolle nie hinterfragt, da ich mich mit so etwas nie näher beschäftigt hatte und dachte er müsse es ja wissen.



18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Unter dem Einfluss von Cannabis sinkt das Reaktionsvermögen, wodurch im Straßenverkehr große Gefahr besteht zu spät zu reagieren, wenn beispielsweise jemand eine Notfallbremsung durchführt. Weiterhin sinkt das Vermögen Distanzen und Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen. Die Konzentrationsfähigkeit ist auch gemindert, wodurch sich große Gefahren für andere Personen und Sachschäden ergeben können.



19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bis zu 72h kann man noch unter dem Einfluss von Cannabis stehen. Diese Substanz baut sich unkontrolliert aus dem Fettgewebe ab, wodurch man noch Stunden nach dem Konsum unter dessen Einfluss stehen kann.



20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Ja, bei täglichem und immer intensiveren Konsum droht eine große Gefahr in eine langfristige Abhängigkeit zu geraten. Weiterhin können Depressionen, Psychosen und Angstzustände auftreten. Es muss immer mehr von der Substanz konsumiert werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

----------------------------------------------------------



Warum ist es passiert?



21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Bis zu meinem Studium habe ich zuhause bei meinen Eltern gewohnt. Sie waren immer sehr streng und strikt gegen Drogen. Als ich dann angefangen habe zu studieren habe ich in einer WG gewohnt. Während meiner ersten Prüfungsphase im Januar und auch während des Studiums hatte ich bereits im ersten Semester große Probleme mit dem Statistik Anteil meines Psychologie-Studiums. Ich hatte viel für die Prüfung gelernt und war mir sicher wenigstens bestanden zu haben. Als im Januar die Ergebnisse kamen, war ich geschockt, da ich nicht bestanden hatte. Eine meiner Kommilitonen ging es ebenso wie mir und wir wollten uns auf den zweiten Versuch gut zusammen vorbereiten. Als wir uns trafen um zu lernen, stellten wir große Wissens- und Verständnisprobleme fest, die wir nicht bewältigen konnten. Nachdem wir fast 4h gelernt hatten, meinte ich zu ihm, dass ich bei diesem ganzen Druck schon gar nicht mehr richtig schlafen könne. Ich kannte dieses Gefühl der Hilflosigkeit bis dahin nicht, da ich immer sehr gut in der Schule gewesen bin und niemanden enttäuschen wollte, das Studium nicht zu bestehen. Wir unterhielten uns an diesem Abend lange darüber. Dann meinte er, wenn er in solchen Situationen sei, dann würde es ihm helfen einen Joint zu rauchen. Anfangs war ich skeptisch, war aber auch neugierig, da ich bis dahin immer nur davon gehört hatte. Also drehte er uns einen Joint mit Tabak, den wir uns teilten. Nachdem wir geraucht hatten, fühlte ich mich leichter und nicht mehr so erdrückt. Ich konnte meine Sorgen für diesen Moment einfach mal vergessen und dachte nicht ständig darüber nach, was passieren würde, wenn ich die Prüfung wieder versauen würde. Danach fuhr ich mit der Bahn nach Hause und konnte das erste mal in dieser Zeit richtig durch schlafen.

Ich habe Cannabis dann genutzt, um in meinen Prüfungsphasen abzuschalten und der Angst vor nicht bestanden Prüfungen zu entfliehen. In diesen Phasen habe ich sehr schlecht geschlafen und geträumt, wobei mir Cannabis geholfen hat. Ich schlief wieder durch und träumte nicht mehr, was ich als sehr erleichternd empfand. Ich konnte meine Sorgen für ein paar Momente vergessen und konnte kurz eine Pause von meinem stressigen Alltag erleben, was mir Erleichterung und Regeneration verschaffte. Ich bin eine Person die sehr viel über alles nachdenkt und häufig auch Dinge zerdenkt. Wenn ich Cannabis konsumiert hatte, merkte ich, wie ich lockerer und entspannter wurde und die Gedanken in den Hintergrund traten. Nachdem ich mit meinem Kommilitonen die Ergebisse kontrolliert habe, rauchten wir auch um uns für die bestandene Leistung zu belohnen und diese Prüfung und dem damit verbundenen Stress abzuschließen.



22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Außer meinem Kommilitonen wusste niemand dass ich Cannabis konsumiere. Ich hielt dies geheim, da ich mich unterbewusst auch dafür schämte.



23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Am stärksten habe ich in den Tagen vor der Auffälligkeit konsumiert, als ich einen Nervenzusammenbruch wegen meiner Bachelorarbeit hatte. Ich hatte das Gefühl es wäre mir alles zu viel geworden und das ich mit meinem Studium kurz davor war zu scheitern. In diesem Moment war ich unglaublich verzweifelt und wollte dieses Gefühl der Hilfelosigkeit und des Versagens los werden. Es sollte auch niemand mitbekommen wie schlecht es mir geht.



24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

(Warum, wann, wer?)

Ich hatte keine Probleme den Konsum zu beenden. Zur Aufarbeitung meiner Ängste vor dem Versagen und dem Druck den ich verspürte habe ich mich lange mit meinen Eltern unterhalten. Insbesondere mit meinem Vater, der mit mir darüber gesprochen hat, dass er selbst solche Probleme in seinem Leben hatte. Bis dahin hatte ich nie so eine tiefe Beziehung mit ihm. Doch dadurch haben wir uns gegenseitig gegenüber einander auf einer ganz anderen Ebene geöffnet. Ich redete auch mit meinen Freunden darüber, die mir nie das Gefühl gegeben haben, dass sich mich dafür verurteilen und mir versicherten, dass es okay ist zuzugeben, dass man Schwierigkeiten hat.



25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

ja, mein Halbbruder wegen Meth. Ich habe allerdings seit meinem 6. Lebensjahr keinerlei Kontakt mehr zu ihm.



26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Warum? Wann?

Während den Prüfungen habe ich in der Woche 1-3 mal konsumiert. Ansonsten konsumierte ich nicht.



27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich habe oft versucht alternative Entspannung auszuprobieren. Allerdings bin ich ein sehr ergebnisorientierter und ungeduldiger Mensch. Cannabis hat mir schnell und einfach geholfen abzuschalten, also suchte ich nicht weiter nach Alternativen. Außerdem bin ich ein sehr ehrgeiziger Mensch, der auch viel falschen Stolz in sich getragen hat. Ich konnte mir nicht eingestehen, dass ich nicht gut genug war um meine Prüfungen ohne Aufwand und Stress zu bestehen. Während meines Abitur ist mir immer alles zugefallen. Ich wollte dieses Bild von mir nicht verlieren. Auch gegenüber anderen wollte ich stark und stabil wirken, und das um jeden Preis. Cannabis half mir dabei das alles aufrecht zu erhalten und zu verschnaufen, wenn ich lange Stressphasen bewältigen musste. Es war für mich der einfachste und schnellste Weg abzuschalten, also ging ich den Weg des geringsten Widerstandes, wenn ich in großen Stress geriet. Zwischen meinen Prüfungsphasen lenkte ich mich häufig mit Sport ab, das funktionierte aber während der Prüfungsphasen nicht, da der Stress immer größer wurde und sich aufstaute.



28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, jeder der Drogen konsumiert begibt sich in die Gefahr in eine Abhängigkeit zu geraten. Ich bin mit diesem Risiko nicht verantwortungsbewusst umgegangen.



29. Waren sie drogenabhängig?

nein

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Wieso passiert das nicht wieder?



30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, ich hätte mir früher eingestehen müssen, dass es völlig normal ist im Leben auch mal an seine Grenzen zu kommen und zu scheitern. Ich hätte mir früher schon Hilfe bei meinen Angehörigen suchen können, die mit mir über meine Ängste und Sorgen hätten sprechen können, um mir eben diese zu nehmen. Auch hätte ich rückblickend geduldiger und besser mit mir umgehen müssen, um andere Methoden abzuschalten auszuprobieren und mehr Vertrauen in mich selbst und dem was ich kann zu haben.



31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich habe vor kurzem meinen Master in klinischer Psychologie und Psychotherapie begonnen. Ich habe den Traum und das Ziel später einmal Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche zu werden. Dieses Ziel ist mit weiterem Konsum unvereinbar. Ich habe einen großen Fehler gemacht meine Probleme mit Cannabiskonsum von mir wegzuschieben. Dies ist nicht das Vorbild, dass ich für meine Patienten sein will. Ich will Menschen helfen. Dafür muss ich mir aber auch selbst helfen und abstinent bleiben. Ich bereue diesen Fehler zutiefst und möchte damit abschließen und nie wieder Drogen konsumieren.



32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Am Tag der Auffälligkeit ist mir bewusst geworden, was für einen großen Fehler ich gemacht habe. Ich habe mich und andere Menschen potentiell in Gefahr gebracht. Darüber habe ich an diesem Tag und auch danach noch lange nachgedacht. Mir wurde auch bewusst, wie sehr ich mein Ziel Therapeutin zu werden vernachlässigt und gefährdet habe, wie auch meine eigene Gesundheit und mein Wohlbefinden. Mir wurde klar, dass ich mit dem Konsum nichts erreicht hatte, sondern alles nur noch schlimmer gemacht habe. An diesem Tag habe ich erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Schlussendlich war ich sehr froh, dass nichts schlimmeres passiert ist und mir so die Chance gegeben wurde, mein Verhalten zu überdenken und zu handeln, um mich nachhaltig zu ändern.



33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich will in Zukunft mein Studium mit einem sehr guten Durchschnitt schaffen und meine Ängste erwachsen bewältigen. Damit möchte ich ein Vorbild für meine Patienten sein. Ich will diesen Menschen helfen und dafür kommt nichts anderes als abstinenz in Frage. Ich will eine gute Psychotherapeutin werden, die ihre Arbeit gut macht und nicht von Cannabis beeinflusst ist und so ihren Patienten nicht richtig helfen kann.



34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Ich habe die Umstellung als angenehm erlebt, da ich mich mehr geöffnet habe und mit meinen Freunden und Verwandten ehrlich und offen reden konnte. Und sich ihre Unterstützung und ihr Verständnis besser angefühlt haben, als der Konsum von Cannabis.



35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Meine Freunde und meine Familie haben mir sehr geholfen. Ich habe auch meinen jetzigen Partner kennengelernt, der mir immer zur Seite steht, wenn es mir schlecht geht.



36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Alle meine Angehörigen haben sehr positiv auf die Umstellung reagiert und waren froh, dass ich mich ihnen nun geöffnet hatte.



37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Zunächst hatte ich auch weiter Kontakt zu meinem Kommilitonen, da uns der gemeinsame Stress und die Schwierigkeiten bei den Klausuren sehr verbunden hatten. Mit der Zeit merkte ich allerdings, dass er nicht bereit war sich zu ändern und es auch nicht wollte. Ich hatte ihm erzählt was passiert war und hoffte er würde sich auch ändern. Zu diesem Zeitpunkt traf ich mich nicht mehr mit und schrieb ihm nur noch ab und zu, wie es ihm geht. Heute habe ich keinerlei Kontakt mehr zu ihm.



38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Ja, auf den Immatrikulationsfeiern für den Master und den Bachelorfeiern unserer Fachschaft konsumierten einige meiner Kommilitonen, die ich allerdings nicht näher kenne. Ich verließ dann diese Feiern und sagte meinen bekannten Kommilitonen, dass ich mit so etwas nichts mehr zu tun haben wollte. Sie gingen dann meistens mit mir woanders hin und zeigten viel Verständnis.



39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Für mich kommt in Zukunft nur die Fortführung meiner Abstinenz in Frage. Ich habe seit Ende 2023 keinerlei Kontakt mehr zu Cannabis oder Menschen, die es konsumieren und will das so beibehalten. Sollte ich wieder auf solche Menschen treffen, so will ich sie weiterhin strikt meiden. Ich fühle mich wohl mit meiner Umstellung auf Abstinenz und habe das ganze als angenehm empfunden, da ich auch ohne den Konsum meine Probleme besser lösen kann und sie nicht mehr von mir wegschiebe.



40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

nein.



41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Indem ich weiterhin strikt abstinent bleibe. Durch meine Lebensumstellung und die Vorbereitung auf die MPU habe ich begriffen, wie gefährlich und fahrlässig ich mich verhalten habe. Daher will ich den Kontaktabbruch zu Cannabis und konsumierenden Menschen aufrechterhalten.



42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich schließe einen Rückfall theoretisch aus, da ich nun viele Entspannungsseminare in der Uni und Nachhilfekurse für Statistik besuche. Sollte ich aber wieder so ein Gefühl der Hilfelosigkeit bekommen, werde ich mich an meine Familie und Freunde, sowie meinen Partner wenden. Sie werden mich immer Unterstützen. Weiterhin bin ich mir nun im klaren darüber, dass ich bei Problemen auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen kann, sollte es nötig sein, und dass dies kein Zeichen von Schwäche ist.



43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich konsumiere nur zu besonderen Anlässen ein bis zwei Gläser Wein, wie z.B. an Weihnachten oder Silvester und Geburtstagen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Das erste Mal konsumierte ich im Januar 2020 Cannabis zuhause bei einem Uni-Kollegen. Wir hatten zuvor gemeinsam für unsere Statistikprüfung gelernt, die wir im ersten Versuch nicht bestanden hatten. Er bot an einen Joint zu rauchen, da wir beide sehr gestresst waren und er zu mir meint, dass es ihm in solchen Situationen helfen würde. Er drehte für uns beide einen Joint mit circa 1g Cannabis, den wir uns teilten. In den folgenden Semestern trafen wir uns immer in den Prüfungsphasen zum Lernen und konsumierten danach. Das war dann im August und Juli des Sommersemesters und im Januar und Februar des Wintersemesters. Somit habe ich 2 mal im Jahr 2-3 Wochen mit Abständen von circa 6 Monaten konsumiert. In den Konsumphasen habe ich 6-10 Joints mit jeweils 1g Cannabis geraucht. Ich habe von Januar 2020 bis zum Tag der Auffälligkeit, also dem 01.06.2023 konsumiert.

Erster Konsum: Januar 2020

Danach folgten:

2-3 Wochen Konsum im August 2020 ca. 8 Joints mit 1g

2-3 Wochen Konsum im Februar 2021 ca. 10 Joints mit 1g

2-3 Wochen Konsum im Juli 2021 ca. 8 Joints mit 1g

2-3 Wochen Konsum im Januar 2022 ca. 8 Joints mit 1g

2-3 Wochen Konsum im August 2022 ca. 8 Joints mit 1g

2-3 Wochen Konsum im Januar 2023 ca. 8 Joints mit 1g

1 Woche Konsum Mitte Mai bis 01.06.2023 (Tag der Auffälligkeit) ca. 5 Joints mit 1g
Das ist eigentlich schon ganz gut.
Da du dem Gutachter aber keine Stichpunkte vortragen kannst, solltest du diese Zeitangaben in deinem Text verflechten.
In etwa ... "Das war dann im August und Juli des Sommersemesters 2022 und im Januar und Februar des Wintersemesters 2023.

Da sich deine Stichpunkte auch nicht ganz mit deinen Textangaben decken, lässt du sie im Anschluss weg, so dass hier am Ende lediglich ein Text steht.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich rauche am Tag 2-3 Zigaretten. Sonst nichts.
Auch das ist überflüssig. ;) ... sonst könnte die Frage lauten ... Was ist "sonst nichts" ?
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Am Tag der Auffälligkeit habe ich bis 3.30 Uhr morgens mit meinem Kommilitonen konsumiert. An diesem Tag und in der Nacht davor konsumierten wir insgesamt 3 Joints mit jeweils 1g Cannabis.
F10 hast du geändert, aber hier ist nichts passiert !!!
Absicht oder vergessen/übersehen ??

======================================

Leider sind wir noch nicht ganz am Ende, aber es sind lediglich ein paar Kleinigkeiten.

Bitte überarbeiten und den FB komplett wieder einstellen.
 

nano13

Benutzer
Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der 6. Klasse hatten Aufklärungsunterricht zu Drogen. Es kam ein Polizist zu uns in die Klasse und klärte uns über verschiedene Drogen, deren Wirkung und die damit verbundenen Risiken auf.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Das erste Mal habe ich im ersten Semester meines Studiums konsumiert. Genauer gesagt im Januar 2020, während meiner Prüfungsphase.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)


Das erste Mal konsumierte ich im Januar 2020 Cannabis zuhause bei einem Uni-Kollegen. Wir hatten zuvor gemeinsam für unsere Statistikprüfung gelernt, die wir im ersten Versuch nicht bestanden hatten. Er bot an einen Joint zu rauchen, da wir beide sehr gestresst waren und er zu mir meint, dass es ihm in solchen Situationen helfen würde. Er drehte für uns beide einen Joint mit circa 1g Cannabis, den wir uns teilten. In den folgenden Semestern trafen wir uns immer in den Prüfungsphasen zum Lernen und konsumierten danach. Das war dann im August oder Juli des Sommersemesters und im Januar oder Februar des Wintersemesters. Somit habe ich 2 mal im Jahr 2-3 Wochen mit Abständen von circa 6 Monaten konsumiert. In den Konsumphasen habe ich 6-10 Joints mit jeweils 1g Cannabis geraucht. Ich habe also im August 2020 circa 8 Joints geraucht, wie auch im Februar und Juli 2021. Es fand außerdem Konsum im Januar und August 2022, wie auch im Januar 2023 statt. In dieser Zeit konsumierte ich ca. 10 Joints Ich habe von Januar 2020 bis zum Tag der Auffälligkeit, also dem 01.06.2023 konsumiert.



4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

nein


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?


Ich trinke sehr selten Alkohol, da der Vater meiner besten Freundin Alkoholiker war und ich gesehen habe, wie Menschen betrunken sein können. Daher trinke ich nur zu besonderen Anlässen, wie einem Geburtstag, Hochzeiten oder ähnlichem 1 bis 2 Gläser Wein.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich rauche am Tag 2-3 Zigaretten.


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?


Ja, ich war in den Tagen nach dem Konsum sehr unmotiviert und träge. Dann hatte ich auch keine Lust ins Fitnessstudio oder zum Training zu gehen. Außerdem traf ich mich an diesen Tagen nicht mit meinen anderen Freunden, mit denen ich mich vorher verabredet hatte. Ich wollte auch nicht, dass sie wissen, dass ich Cannabis konsumiere. Weiterhin grübelte ich dann auch darüber nach ob es nicht falsch wäre zu konsumieren und was wohl meine Eltern und Freunde denken würden.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?


Ja, ich habe die negativen Folgen dann auf meine allgemeine schlechte und deprimierte Stimmung geschoben und mir gesagt, dass ich ja auch später ins Fitnessstudio oder zu Freunden gehen könnte. Die Schuldgefühle habe ich auch einfach verdrängt und mir gedacht, dass wir ja alle Fehler machen und es in Ordnung wäre, solange es mir in diesen Stresssituationen helfen würde. Außerdem schränkte ich mich in meinem Konsum ein, um auch das Gefühl zu haben, es kontrollieren zu können.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Tetrahydrocannabinol: 7,88 ng/ml
THC-Carbonsäure: 59,6 ng/ml
11-Hydroxy-Tetrahydrocannabinol: 5,73 ng/ml


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich ca. 6 Joints mit jeweils 1g Cannabis bei meinem Kommilitonen zuhause geraucht. Am 29.05.2023 rauchte ich 2 Joints, sowie am 31.05.2023. In der Nacht vom 31.05.2023 zum 01.06.2023 rauchte ich 2 Joints mit jeweils 1g Cannabis. Den Letzten Joint rauchte ich gegen 3.30 Uhr am 01.06.2023


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?


Am Tag der Auffälligkeit habe ich bis 3.30 Uhr morgens konsumiert. An diesem Tag und in der Nacht davor konsumierten ich insgesamt ungefähr die Hälfte von 3 Joints mit jeweils 1g Cannabis.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich hatte mit dem statistischen Anteil meiner Bachelorarbeit in dieser Woche begonnen. Nachdem ich die ersten zwei Tage keinerlei Ergebnisse generieren konnte, war ich unglaublich frustriert und verängstigt, ich würde es niemals schaffen, diese Arbeit überhaupt zu beenden, geschweige denn zu bestehen. Ich hatte das Gefühl, mein ganzes Studium wäre nun hinfällig und ich war unglaublich verzweifelt, so dass ich einen Nervenzusammenbruch hatte. Daraufhin schrieb ich meinem Kommilitonen und er lud mich ein zu sich zu kommen und darüber zu reden und etwas zu rauchen. Ich wollte meine Probleme nicht mit meinen Freunden oder Verwandten teilen, weil ich Angst hatte sie könnten denken, dass ich schwach wäre. Ich wollte stark wirken und war zu stolz mir einzugestehen, dass ich Probleme mit mir und meinem Selbstvertrauen hatte.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich wurde im Rahmen einer AVK auf Drogen getestet. Dieser Test war positiv auf Cannabis.


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt? Ich wollte im Baumarkt Schrauben kaufen.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich wollte gerade wieder vom Baumarkt zurückfahren. Insgesamt mit hin und Rückfahrt 13km. Nach ungefähr 7,5 km wurde ich angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

In Jena (meiner Studentenstadt) fuhr ich kein Auto. Dies tat ich lediglich zuhause in ...., wenn ich bei meiner Familie war. Da man auch noch 72h nach dem Konsum unter der Wirkung von Cannabis stehen kann, vermute ich, dass ich 5-7 mal unter der Wirkung von Cannabis gefahren bin.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich hatte keinen Konflikt, da ich mir nicht im Klaren darüber war, wie lange man noch unter der Wirkung steht. Außerdem vertraute ich meinem Kommilitonen, der meinte, dass die Wirkung von Cannabis nach 4-6 h wieder nachlassen würde. Ich hatte dies bis zum Tag der Kontrolle nie hinterfragt, da ich mich mit so etwas nie näher beschäftigt hatte und dachte er müsse es ja wissen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Unter dem Einfluss von Cannabis sinkt das Reaktionsvermögen, wodurch im Straßenverkehr große Gefahr besteht zu spät zu reagieren, wenn beispielsweise jemand eine Notfallbremsung durchführt. Weiterhin sinkt das Vermögen Distanzen und Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen. Die Konzentrationsfähigkeit ist auch gemindert, wodurch sich große Gefahren für andere Personen und Sachschäden ergeben können.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bis zu 72h kann man noch unter dem Einfluss von Cannabis stehen. Diese Substanz baut sich unkontrolliert aus dem Fettgewebe ab, wodurch man noch Stunden nach dem Konsum unter dessen Einfluss stehen kann.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Ja, bei täglichem und immer intensiveren Konsum droht eine große Gefahr in eine langfristige Abhängigkeit zu geraten. Weiterhin können Depressionen, Psychosen und Angstzustände auftreten. Es muss immer mehr von der Substanz konsumiert werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.



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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Bis zu meinem Studium habe ich zuhause bei meinen Eltern gewohnt. Sie waren immer sehr streng und strikt gegen Drogen. Als ich dann angefangen habe zu studieren habe ich in einer WG gewohnt. Während meiner ersten Prüfungsphase im Januar und auch während des Studiums hatte ich bereits im ersten Semester große Probleme mit dem Statistik Anteil meines Psychologie-Studiums. Ich hatte viel für die Prüfung gelernt und war mir sicher wenigstens bestanden zu haben. Als im Januar die Ergebnisse kamen, war ich geschockt, da ich nicht bestanden hatte. Eine meiner Kommilitonen ging es ebenso wie mir und wir wollten uns auf den zweiten Versuch gut zusammen vorbereiten. Als wir uns trafen um zu lernen, stellten wir große Wissens- und Verständnisprobleme fest, die wir nicht bewältigen konnten. Nachdem wir fast 4h gelernt hatten, meinte ich zu ihm, dass ich bei diesem ganzen Druck schon gar nicht mehr richtig schlafen könne. Ich kannte dieses Gefühl der Hilflosigkeit bis dahin nicht, da ich immer sehr gut in der Schule gewesen bin und niemanden enttäuschen wollte, das Studium nicht zu bestehen. Wir unterhielten uns an diesem Abend lange darüber. Dann meinte er, wenn er in solchen Situationen sei, dann würde es ihm helfen einen Joint zu rauchen. Anfangs war ich skeptisch, war aber auch neugierig, da ich bis dahin immer nur davon gehört hatte. Also drehte er uns einen Joint mit Tabak, den wir uns teilten. Nachdem wir geraucht hatten, fühlte ich mich leichter und nicht mehr so erdrückt. Ich konnte meine Sorgen für diesen Moment einfach mal vergessen und dachte nicht ständig darüber nach, was passieren würde, wenn ich die Prüfung wieder versauen würde. Danach fuhr ich mit der Bahn nach Hause und konnte das erste mal in dieser Zeit richtig durch schlafen.

Ich habe Cannabis dann genutzt, um in meinen Prüfungsphasen abzuschalten und der Angst vor nicht bestanden Prüfungen zu entfliehen. In diesen Phasen habe ich sehr schlecht geschlafen und geträumt, wobei mir Cannabis geholfen hat. Ich schlief wieder durch und träumte nicht mehr, was ich als sehr erleichternd empfand. Ich konnte meine Sorgen für ein paar Momente vergessen und konnte kurz eine Pause von meinem stressigen Alltag erleben, was mir Erleichterung und Regeneration verschaffte. Ich bin eine Person die sehr viel über alles nachdenkt und häufig auch Dinge zerdenkt. Wenn ich Cannabis konsumiert hatte, merkte ich, wie ich lockerer und entspannter wurde und die Gedanken in den Hintergrund traten. Nachdem ich mit meinem Kommilitonen die Ergebnisse kontrolliert habe, rauchten wir auch um uns für die bestandene Leistung zu belohnen und diese Prüfung und dem damit verbundenen Stress abzuschließen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Außer meinem Kommilitonen wusste niemand dass ich Cannabis konsumiere. Ich hielt dies geheim, da ich mich unterbewusst auch dafür schämte.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Am stärksten habe ich in den Tagen vor der Auffälligkeit konsumiert, als ich einen Nervenzusammenbruch wegen meiner Bachelorarbeit hatte. Ich hatte das Gefühl es wäre mir alles zu viel geworden und das ich mit meinem Studium kurz davor war zu scheitern. In diesem Moment war ich unglaublich verzweifelt und wollte dieses Gefühl der Hilfelosigkeit und des Versagens los werden. Es sollte auch niemand mitbekommen wie schlecht es mir geht.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Ich hatte keine Probleme den Konsum zu beenden. Zur Aufarbeitung meiner Ängste vor dem Versagen und dem Druck den ich verspürte habe ich mich lange mit meinen Eltern unterhalten. Insbesondere mit meinem Vater, der mit mir darüber gesprochen hat, dass er selbst solche Probleme in seinem Leben hatte. Bis dahin hatte ich nie so eine tiefe Beziehung mit ihm. Doch dadurch haben wir uns gegenseitig gegenüber einander auf einer ganz anderen Ebene geöffnet. Ich redete auch mit meinen Freunden darüber, die mir nie das Gefühl gegeben haben, dass sich mich dafür verurteilen und mir versicherten, dass es okay ist zuzugeben, dass man Schwierigkeiten hat.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

ja, mein Halbbruder wegen Meth. Ich habe allerdings seit meinem 6. Lebensjahr keinerlei Kontakt mehr zu ihm.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Während den Prüfungen habe ich in der Woche 1-3 mal konsumiert. Ansonsten konsumierte ich nicht.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich habe oft versucht alternative Entspannung auszuprobieren. Allerdings bin ich ein sehr ergebnisorientierter und ungeduldiger Mensch. Cannabis hat mir schnell und einfach geholfen abzuschalten, also suchte ich nicht weiter nach Alternativen. Außerdem bin ich ein sehr ehrgeiziger Mensch, der auch viel falschen Stolz in sich getragen hat. Ich konnte mir nicht eingestehen, dass ich nicht gut genug war um meine Prüfungen ohne Aufwand und Stress zu bestehen. Während meines Abitur ist mir immer alles zugefallen. Ich wollte dieses Bild von mir nicht verlieren. Auch gegenüber anderen wollte ich stark und stabil wirken, und das um jeden Preis. Cannabis half mir dabei das alles aufrecht zu erhalten und zu verschnaufen, wenn ich lange Stressphasen bewältigen musste. Es war für mich der einfachste und schnellste Weg abzuschalten, also ging ich den Weg des geringsten Widerstandes, wenn ich in großen Stress geriet. Zwischen meinen Prüfungsphasen lenkte ich mich häufig mit Sport ab, das funktionierte aber während der Prüfungsphasen nicht, da der Stress immer größer wurde und sich aufstaute.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, jeder der Drogen konsumiert begibt sich in die Gefahr in eine Abhängigkeit zu geraten. Ich bin mit diesem Risiko nicht verantwortungsbewusst umgegangen.

29. Waren sie drogenabhängig?
nein



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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Ja, ich hätte mir früher eingestehen müssen, dass es völlig normal ist im Leben auch mal an seine Grenzen zu kommen und zu scheitern. Ich hätte mir früher schon Hilfe bei meinen Angehörigen suchen können, die mit mir über meine Ängste und Sorgen hätten sprechen können, um mir eben diese zu nehmen. Auch hätte ich rückblickend geduldiger und besser mit mir umgehen müssen, um andere Methoden abzuschalten auszuprobieren und mehr Vertrauen in mich selbst und dem was ich kann zu haben.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich habe vor kurzem meinen Master in klinischer Psychologie und Psychotherapie begonnen. Ich habe den Traum und das Ziel später einmal Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche zu werden. Dieses Ziel ist mit weiterem Konsum unvereinbar. Ich habe einen großen Fehler gemacht meine Probleme mit Cannabiskonsum von mir wegzuschieben. Dies ist nicht das Vorbild, dass ich für meine Patienten sein will. Ich will Menschen helfen. Dafür muss ich mir aber auch selbst helfen und abstinent bleiben. Ich bereue diesen Fehler zutiefst und möchte damit abschließen und nie wieder Drogen konsumieren.


32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Am Tag der Auffälligkeit ist mir bewusst geworden, was für einen großen Fehler ich gemacht habe. Ich habe mich und andere Menschen potentiell in Gefahr gebracht. Darüber habe ich an diesem Tag und auch danach noch lange nachgedacht. Mir wurde auch bewusst, wie sehr ich mein Ziel Therapeutin zu werden vernachlässigt und gefährdet habe, wie auch meine eigene Gesundheit und mein Wohlbefinden. Mir wurde klar, dass ich mit dem Konsum nichts erreicht hatte, sondern alles nur noch schlimmer gemacht habe. An diesem Tag habe ich erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Schlussendlich war ich sehr froh, dass nichts schlimmeres passiert ist und mir so die Chance gegeben wurde, mein Verhalten zu überdenken und zu handeln, um mich nachhaltig zu ändern.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich will in Zukunft mein Studium mit einem sehr guten Durchschnitt schaffen und meine Ängste erwachsen bewältigen. Damit möchte ich ein Vorbild für meine Patienten sein. Ich will diesen Menschen helfen und dafür kommt nichts anderes als abstinenz in Frage. Ich will eine gute Psychotherapeutin werden, die ihre Arbeit gut macht und nicht von Cannabis beeinflusst ist und so ihren Patienten nicht richtig helfen kann.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Ich habe die Umstellung als angenehm erlebt, da ich mich mehr geöffnet habe und mit meinen Freunden und Verwandten ehrlich und offen reden konnte. Und sich ihre Unterstützung und ihr Verständnis besser angefühlt haben, als der Konsum von Cannabis.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Freunde und meine Familie haben mir sehr geholfen. Ich habe auch meinen jetzigen Partner kennengelernt, der mir immer zur Seite steht, wenn es mir schlecht geht.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Alle meine Angehörigen haben sehr positiv auf die Umstellung reagiert und waren froh, dass ich mich ihnen nun geöffnet hatte.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Zunächst hatte ich auch weiter Kontakt zu meinem Kommilitonen, da uns der gemeinsame Stress und die Schwierigkeiten bei den Klausuren sehr verbunden hatten. Mit der Zeit merkte ich allerdings, dass er nicht bereit war sich zu ändern und es auch nicht wollte. Ich hatte ihm erzählt was passiert war und hoffte er würde sich auch ändern. Zu diesem Zeitpunkt traf ich mich nicht mehr mit und schrieb ihm nur noch ab und zu, wie es ihm geht. Heute habe ich keinerlei Kontakt mehr zu ihm.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Ja, auf den Immatrikulationsfeiern für den Master und den Bachelorfeiern unserer Fachschaft konsumierten einige meiner Kommilitonen, die ich allerdings nicht näher kenne. Ich verließ dann diese Feiern und sagte meinen bekannten Kommilitonen, dass ich mit so etwas nichts mehr zu tun haben wollte. Sie gingen dann meistens mit mir woanders hin und zeigten viel Verständnis.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Für mich kommt in Zukunft nur die Fortführung meiner Abstinenz in Frage. Ich habe seit Ende 2023 keinerlei Kontakt mehr zu Cannabis oder Menschen, die es konsumieren und will das so beibehalten. Sollte ich wieder auf solche Menschen treffen, so will ich sie weiterhin strikt meiden. Ich fühle mich wohl mit meiner Umstellung auf Abstinenz und habe das ganze als angenehm empfunden, da ich auch ohne den Konsum meine Probleme besser lösen kann und sie nicht mehr von mir wegschiebe.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein.


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Indem ich weiterhin strikt abstinent bleibe. Durch meine Lebensumstellung und die Vorbereitung auf die MPU habe ich begriffen, wie gefährlich und fahrlässig ich mich verhalten habe. Daher will ich den Kontaktabbruch zu Cannabis und konsumierenden Menschen aufrechterhalten.



42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich schließe einen Rückfall theoretisch aus, da ich nun viele Entspannungsseminare in der Uni und Nachhilfekurse für Statistik besuche. Sollte ich aber wieder so ein Gefühl der Hilfelosigkeit bekommen, werde ich mich an meine Familie und Freunde, sowie meinen Partner wenden. Sie werden mich immer Unterstützen. Weiterhin bin ich mir nun im klaren darüber, dass ich bei Problemen auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen kann, sollte es nötig sein, und dass dies kein Zeichen von Schwäche ist.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich konsumiere nur zu besonderen Anlässen ein bis zwei Gläser Wein, wie z.B. an Weihnachten oder Silvester und Geburtstagen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Super, die MPU kann kommen.

Du darfst dir deinen FB jetzt sinngemäß verinnerlichen :smiley252: ... aber auf keinen Fall auswendig lernen.

Vorab schon mal meine üblichen Tipps ...

- unbedingt pünktlich, bürgerlich gekleidet und gepflegt erscheinen ... auch ein GA hat Vorurteile
- sämtliche Unterlagen (AB-Nachweise, ärztl. Attests, Notizen usw.) solltest du an Bord haben
- du solltest ausgeschlafen sein und morgens nicht zuviel essen ... du brauchst das Blut im Kopf und nicht im Magen
- kurz vor der MPU wirfst du die eine Ladung Traubenzucker ein ... erhöht die Leistungsfähigkeit ("kurz vorher" daher, da nach bereits 3 Stunden ein Leistungsabfall entstehen kann)

Viel Glück und Erfolg für deine MPU ... du schaffst das schon :smiley711:
 
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