1. Es hieß 1000€ sind viel, was wäre denn angemessen?
Die Preise der unterschiedlichen Institute geben sich nicht viel. Wenn, wie in Hannover, mehrere zur Auswahl stehen sollte man das wählen, bei welchem man das beste Gefühl hat.
Wie bekomme ich denn meine Akte vom TÜV Hessen zu einen anderen geschickt? Machen die das einfach auf Anfrage?
Gar nicht. Wenn du dich für ein Institut entschieden hast kannst du nur einen Antrag zurückziehen und kurze Zeit später einen neuen Antrag stellen. Dabei fallen in der Regel Verwaltungsgebühren von der Führerscheinstelle und dem Institut an, je nachdem, wie weit der Vorgang gediehen ist. Dann kannst du dein neues Institut wählen.
Ich habe ab dem 24.08.23 3 Monate für die MPU. Es hieß, dass es nicht möglich ist in 3 Monaten.
Bei einer MPU werden in der Regel Verhaltensänderungen von mindestens einem Jahr ab dem letzten bekannten Vorfall verlangt. Das ist in deinem Fall vorbei, von daher ist eine MPU möglich.
Da du mehrfach innerhalb kurzer Zeit auffällig wurdest werden in deinem Fall wahrscheinlich Abstinenznachweise von einem Jahr oder sogar 15 Monaten erwartet. Mit gelegentlichem oder Probierkonsum hat das nichts mehr zu tun.
Auch soll eine Verlängerung nicht möglich sein, außer mit einem Anwalt.
Ob ein Anwalt oder du die Verlängerung beantragst spielt keine Rolle. Es wird erwartet dass du bei Antragsstellung für die MPU bereit bist. Falls du deine Fahrerlaubnis noch hättest würde es aus Gründen der Gefahrenabwehr wahrscheinlich keine Fristverlängerung geben. Ohne Führerschein wird meist eine Fristverlängerung von 1 Monat zugestimmt. Ausnahmen gibt es, wenn Betroffene keinen MPU-Termin in der gesetzten Frist bekommen können, zum Beispiel in Coronazeiten.
Werden nicht regelmäßig Abstinenznachweise von einem Jahr gefordert? Wie funktioniert das dann?
Aktuell kannst du die über Haar- oder Urinproben bei einem dafür zugelassenen Institut machen. Haarproben kannst du einzeln machen, bei Drogen rückwirkend bei passender Haarlänge über jeweils 6 Monate. Für Urinproben musst du einen Vertrag über einen vorher festgelegten Zeitraum abschließen. Meist 6 Monate, 1 Jahr oder neuerdings 15 Monate. Für die Proben wirst du dann sehr kurzfristig innerhalb eines Tages einbestellt. Dabei kannst du "Urlaub" und einige Tage "frei" nehmen.
Macht es Sinn den Antrag zurückzunehmen bis die Legalisierung/ Anhebung der Grenzwerte durch ist?
Nein. Auch nach einer Legalisierung wird das Fahren unter den dann freigegebenen Drogen verboten bleiben, ähnlich wie beim Alkohol. Zudem bist du in einer Zeit auffällig geworden, als das Einnehmen von Drogen grundsätzlich verboten war.
Die Polizei hat mich nach dem ersten Verstoß regelrecht gejagt, ich habe wohl den Vermerk BTMG in ihrem System.
Nein, die hat ihre Arbeit getan. Bei Drogendelikten spielt die Sucht eine große Rolle und deshalb ist die Wiederholungsgefahr entsprechend groß. Deshalb wird die Polizeidienststelle in deiner Nähe informiert ein Auge auf dich zu halten. Mit deinem Verhalten bestätigst du die Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens.
Hattest du bei den beiden Folgetaten deinen Führerschein noch? Auch wenn ein Führerschein entzogen wurde wird die nächste Polizeidienststelle darüber informiert.
Ist es richtig, daß dieser Vermerk niemals gelöscht wird, auch nicht mit Anwalt, etc.? Man wird also immer angehalten und getestet solange man lebt?
Je länger du nicht auffällig wirst desto weiter rutscht das Interesse an dir nach hinten. Soweit zulässig wird es dann zwar noch bei der Führerscheinstelle in den Akten stehen, nicht jedoch bei der Polizei. Die haben mit deinen "Nachkommen" genug am Hals.