Abstinenznachweis bei Arbeit mit alkoholischen Lösungen?

Lala123

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Hallo,

ich habe eine speziellere Frage. Ich hatte bereits eine Beratung und den Plan gefasst mittels Haarprobe einen Abstinenznachweis über 6 Monate zu machen.
Mittlerweile bin ich jedoch auf ein Problem gestoßen.
Ich arbeite mehrere Stunden in der Woche in einem Arbeitsbereich in dem ich hohen Konzentrationen alkoholischer Lösungen ausgesetzt bin. Bei Nachfrage bei einer Begutachtungs-/Abstinenznachweisstelle habe ich auch die Rückmeldung erhalten, dass sich der Alkohol wohl sowohl in Urin-, als auch in Haarproben wiederfinden würde. Leider auch ohne irgendeinen Lösungsvorschlag.
Jetzt wäre meine Frage, ob es jemand hier gibt, der ein ähnliches Problem hat oder hatte und mir sagen, was ich jetzt machen könnte?

Vielen Dank im Voraus!
 
Jetzt wäre meine Frage, ob es jemand hier gibt, der ein ähnliches Problem hat oder hatte und mir sagen, was ich jetzt machen könnte?

Dann musst du eventuell die Arbeit wechseln oder versuchen im Betrieb eine andere Tätigkeit zu bekommen.

Wenn Personen ihre Alkoholprobleme nur durch Abstinenz in den Griff bekommen können, muss jede Art von Alkohol vermieden werden. Egal ob als Getränk, in Speisen, über die Luft, durch Hautkontakt oder was sonst noch möglich ist.

Der Glaube, solcher "anderer" Alkoholkonsum wie in deinem Fall über die Luft wäre kein Problem, ist nachgewiesenermaßen falsch. Ähnliche Probleme wie du haben auch Mitarbeiter in Gaststättenbetrieben, in der Produktion vom Alkoholgewerbe, eventuell teilweise (da bin ich vorsichtig) auch im ärztlichen Bereich bei der Arbeit mit Desinfektionsmittlen, die Alkohol enthalten können.

Wenn die Alkoholaufnahme über die Haare nachweisbar ist, hat dein Körper Alkohol aufgenommen und das ist dann keine Abstinenz mehr.

Ob bei dir eine seltene Ausnahme möglich ist solltest du zunächst mit deiner Beratung oder einer entsprechenden Fachperson abklären. Die Gutachter bei der MPU werden dann wahrscheinlich auch einen fachlich qualifizierten Bericht erwarten, das du mit der Situation umgehen kannst. Deine eigene Behauptung, du hättest dadurch kein Problem, wird eher nicht akzeptiert werden.

Ob der tägliche Umgang in so einer Umgebung mit kontrolliertem Trinken vereinbar ist kann ich nicht beurteilen. Die täglich zugeführte Dosis ist zwar wahrscheinlich sehr gering, aber ein wichtiger Faktor beim kontrollierten Trinken ist grade die Bestimmung von wenigen geplanten Zeitpunkten der Alkoholaufnahme. Das entfällt in deinem Fall. Du kannst zum Beispiel nicht wählen auf die Alkoholaufnahme zu verzichten, falls es dir grade mal nicht so gut geht. Du bist der Gefährdung zwangsweise ausgesetzt.

Alkoholabstinenz über Haarproben kann nur über jeweils 3 Monate nachgewiesen werden.

Ich würde an deiner Stelle einfach mal das Geld in eine Haarprobe investieren um überhaupt Klarheit zu erhalten. Du schreibst ja, das du dem Alkoholnebel nicht durchgehend ausgesetzt bist, sondern nur wenige Stunden die Woche. Alles andere wäre mir zu ungewiss und stressig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Beantwortung wurden nun eher auf die Suchtrezeptoren bei Alkoholabhängigkeit eingegangen, als auf die ETG-Analyse selbst und deren Beeinflussung des ETG-Markers.
Das verwässert sich für meinen Geschmack zu sehr und triftet zu sehr von der eigentlichen Fragestellung ab.

Von Lala123 ist bisher nicht viel bekannt. Lediglich die Tatsache, daß mit 6 Monaten Abstinenz angetreten werden soll, was folglich für die Hypothese A3 spricht, somit auch KT zugetraut werden kann.

Die Dermale Aufnahme wurden von einigen Laboren, v.a. während der Pandemiezeit, als nicht relevant angesehen. Der von mir gespeicherte Link eines bestimmten Labors ist leider nicht mehr gültig.
Bei der inhalativen Aufnahme scheiden sich die Geister. Die ETG-Produktion im Körper hängt aber stark vom Grad der Alkoholisierung ab. Wer also regelmäßig sehr kleine Mengen Alkohol im Kontrollzeitraum zu sich nimmt, kommt daher mit niedrigeren Werten weg als jemand, der die gleiche Menge Alkohol auf einen Schlag trinkt.
Mit aus diesem Grunde weist v.a. die Haaranalyse in der Regel auch bei KT'lern abstinente Befunde aus, Urin hingegen ist hier sensibler.

Im Sinne des Arbeitsschutzes mag ich allgemein auch anregen, solltest hier drüber nachdenken. Also Handschuhe und/oder Maske?

Letztlich würde ich dem letzten Absatz des Vorschreibers auch folgen und in eine Haaranalyse investieren.
Hier sind einige Labore zum Preisvergleich gelistet. Adressen für Haaranalysen
 
Erstmal danke für die Antworten.
Ich war nach der ersten Antwort zugegebenermaßen etwas schockiert, da ich meine Suchtgefährdung anders einschätzen würde.

Ich bin Ersttäterin, betrunken auf dem Fahrrad mit 2,1 Promille.
Nach einem ausführlichen Gespräch mit einer Beratungsstelle, wurde ich wohl A3 eingestuft, da mir kontrolliertes Trinken für 6 Monate mit Nachweis über Haarprobe angeraten wurde.
Ich hatte bereits seit ca. 2 Monaten gar nichts mehr getrunken, die Beraterin meinte jedoch, dass ich besser kontrolliertes Trinken erproben sollte, da die Gutachter wohl davon ausgehen werden, dass ich in Zukunft nicht vollständig abstinent leben werden. Außerdem habe ich beim Kochen mal etwas Wein verwendet und bei alkoholfreien Getränken nicht immer darauf geachtet, dass diese 0,0% enthalten. Daher war die Idee, dass es sicherer wäre, sich nicht auf vollständige Abstinenz zu verlassen.
Als ich mich mit den Proben beschäftigt habe, kam ich dann darauf, dass es vermutlich nicht funktionieren wird.
Kurz zu den Rahmenbedingungen:
Ich studiere Medizin, arbeite als Kinderkrankenschwester im Krankenhaus und Tutorin Präparierkurs. Das bedeutet ich komme in Praktika im Studium, in meiner Arbeit und bei meiner Arbeit als Tutorin mit alkoholischen Lösungen in Kontakt. D.h. im Konkreten, dass die KörperspenderInnen mit hochkonzentrierten Lösungen eingelegt und ich deshalb insbesondere hier davon ausgehe, dass eine Grenzwertüberschreitung zu erwarten ist.
Aber ich frage mich gleichzeitig, wenn ich jetzt kontrolliertes Trinken angebe und gleichzeitig gar nichts trinke, damit ich vielleicht in der Haarprobe unter dem Grenzwert bin, dann werde ich ja den Gutachtern dennoch erzählen, dass ich gelegentlich trinke und dann ist ja schon wieder alles vollkommen unauthentisch.
Es tut mir leid, ich finde das System nach wie vor einfach nicht sinnvoll..
Es muss doch eine Lösung für Situationen wie meine geben, außer Jobwechsel oder Lügen man würde kontrolliert Trinken, obwohl man nicht trinkt, sondern wegen des Jobs erhöhte Werte hat.
 
Ich kenne solche Arbeiten nur aus Dokumentationen. Hautkontakt solltest du vermeiden können. Ich sehe auch nicht, das du großartigen Alkoholdämpfen ausgesetzt bist. Die Gefäße sollten nur zur Be- und Entnahme geöffnet werden und du musst deinen Kopf nicht minutenlang darüberhalten.

Es muss doch eine Lösung für Situationen wie meine geben, außer Jobwechsel oder Lügen man würde kontrolliert Trinken, obwohl man nicht trinkt, sondern wegen des Jobs erhöhte Werte hat.

Bei mir kommt es so an, das du eher eine Ausrede suchst, wenn du die Finger nicht vom Alkohol lassen kannst. Deshalb scheint mir das

Es tut mir leid, ich finde das System nach wie vor einfach nicht sinnvoll..

dein Hauptproblem zu sein. Du akzeptierst noch nicht, das du ein massives Alkoholproblem hast.

2,1 Promille sind schon ein deutlicher Hinweis. Damit noch Fahrrad fahren zu können zeigt eher, das dein Alkoholproblem noch größer ist als die 2,1 Promille für sich schon aussagen. Die MPU mit kontrolliertem Trinken anzugehen ist da schon sehr mutig. Das ist aber deine Entscheidung.
 
Ich war nach der ersten Antwort zugegebenermaßen etwas schockiert, da ich meine Suchtgefährdung anders einschätzen würde.
lass Dich nicht zu sehr schockieren. Die Problematik und gleichzeitig Vorteil hier im anonymen Web ist nunmal, daß eine Vielzahl von Meinungen kostenlos erhältst.
Es gibt jeder sein Wissen aus seinem persönlichen Hintergrund ab. So gibt es leider nur eine große "Schublade", in denen wir alle gelandet sind.
Eine Abgrenzung findet in den seltensten Fällen statt. So können Meinungsgeber, welche selbst ein fortgeschrittenes Alkoholproblem haben, kaum abstrahieren zu den Delinquenten die eben kein solches Problem haben.
Eine hohe Toleranz bedeutet nicht gleichzeitig Abstinenzbedürftigkeit, abhängig hierbei auch noch Dein Alter, welches wir noch gar nicht kennen..
Ansonsten halte ich die genannten Unterstellungen für sehr unangebracht und falsch.
Ich bin Ersttäterin, betrunken auf dem Fahrrad mit 2,1 Promille.
Nach einem ausführlichen Gespräch mit einer Beratungsstelle, wurde ich wohl A3 eingestuft, da mir kontrolliertes Trinken für 6 Monate mit Nachweis über Haarprobe angeraten wurde.
ich würde auf jeden Fall immer der Beratung im Real Life den Vorzug geben.
Vergiss nicht, keiner hier kennt Dich, hat Dich je gesehen und kann gar nicht beurteilen, wie groß Deine Problematik wirklich ist.
V.a. psychologisch kann dies nur persönlich von statten gehen.

Wir helfen Dir hier gerne, v.a. wenn dann den Profil-FB und den großen Fragebogen Deiner Alkoholgeschichte (also das Ist, Motiv, Vermeidung) hier postest um etwaige Unstimmigkeiten ausfindig zu machen.

Ansonsten lass doch einfach mal eine Haaranalyse erstellen, dann weißt was Sache ist.
Eins gebe ich an dieser Stelle auch ehrlich zu, auch ich bin sehr gespalten was die MPU und deren Industrie dahinter angeht. Leider gibt es halt Regularien, die man einfach wissen muß.

Ich gebe dir mal ein paar interessante Links...

MPU ... abc Teil 1 Ablauf der MPU
MPU ... abc Teil 2 Vorbereitung auf die MPU
MPU ... abc Teil 3 Umgang mit dem MPU Gutachten

FAQ Reaktionstest/Leistungstest

Gute FB als Hilfestellung

Unterlagen für die Neuerteilung

Die Regeln des KT
Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung

KT mit EtG-Screenings
@Andi18
Obiger Link funktioniert nicht mehr, bitte künftig diesen verwenden:
KT durch Haaranalysen belegen - Grundlage

Haaranalyse FAQ
Adressen für Haaranalysen
 
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