Abstinenznachweis und ADHS-Medikamente

[funnsen]

Moin moin in die Runde, erstmal der FB:

FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 24

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): 1-2 Monate (davor sehr lange Pause), 1-3 Mal pro Woche.
Datum der Auffälligkeit: 14.01.2024

Drogenbefund
Blutwerte: noch nicht da
Schnelltest: positiv
Beim Kauf erwischt: -
Nur daneben gestanden: -

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Ist jetzt 1,5 Monate her
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: noch nicht
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: -
Verurteilt: -
Strafe abgebüßt: -

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: -
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Nein

Bundesland: Brandenburg

Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: 13.01.2024

Abstinenznachweis
Haaranalyse: Wäre mir am liebsten
Urinscreen: -
Keinen Plan: -




Aufarbeitung
Drogenberatung: -
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: -
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon gehabt?: -
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein


Nun zu meiner Story: Ich wurde Mitte Januar morgens auf dem Weg zur Arbeit angehalten. Mein letzter Konsum erfolgte am Abend davor. Schnelltest war positiv (schlägt laut den Beamten ab 5ng an), danach ging es zum Bluttest. Nach mittlerweile 1,5 Monaten warte ich immer noch auf die Werte. Den Konsum habe ich natürlich unverzüglich eingestellt - möchte meinen Lappen natürlich behalten!
Ich vermute schon länger, dass ich ADHS habe und war letzte Woche bei einem Freund, der ADHS-Medikamente verschrieben bekommt. Dieser hat mir dann 3 von seinen Pillen gegeben, ich könne ja mal ausprobieren, ob sie was bei mir bringen. Gesagt getan und es ließ sich tatsächlich eine positive Wirkung für mich feststellen.

Der Haken an der Sache ist, dass ich nun rausgefunden habe, dass besagtes Medikament (Elvanse) ein Amphetamin(derivat?) ist, was bei einem eventuellen Abstinenznachweis (Haartest läge mir am ehesten) natürlich unangenehme Folgen mit sich bringen würde.
Da ich früher oder später sowieso zum Psychiater gehen würde, frage ich mich ob eine Verschreibung von Elvanse für mich (in Hinsicht auf den AN) irgendwie sinnvoll wäre? Oder sollte ich unverzüglich auf ein Urinscreening umsteigen?
Des Weiteren frage ich mich, inwiefern es Sinn macht, dass ich mich, sobald ich Post von der Polizei erhalte, an einen Fachanwalt wende - könnte eine MPU/ÄG abgewendet werden?
Wie stehen die Chancen mit der Legalisierung noch über den Berg zu kommen?

Mir ist bewusst, dass natürlich alles mit den Werten steht oder fällt.

Ich freue mich auf eure Antworten und sage schonmal Danke im Voraus

 

[Nickname_yo]

Hey funnsen,
mag sein das du ADHS hast, das kann man per Ferndiagnose ja kaum bestimmen und dazu sind wir auch alle keine Psychiater.
Was ich aber für sehr kritisch halte ist, mal auf Verdacht sich solche Medikamente rein zu pfeifen. Das ist ja wie ich habe Bauchweh, google dies und heraus kommt es könnte der Blinddarm sein und den lasse ich mir mal vorsorglich einfach entfernen ohne eine Diagnose zu haben.
Kann man so machen, muss man aber nicht. Ist es Sinnvoll? Nö, auch nicht.
Ich glaube auch nicht das dir der Psychiater, wo du früher oder später hin möchtest, auch direkt dir Elvanse verschreiben wird. Das Medikament kannst du als Stufe 2 ansehen, vorher kommen in der Regel andere Medikamente dran. Nun das ganze extra schnell zu verschreiben damit der etwaige Abstinenznachweis funktioniert, ist für mich persönlich auch der Falsche weg. Ich würde damit leben und dann eben später den AN nachgehen wenn ich zu 100% Clean wäre. So bin aber ich nur gestrickt, da ist jeder anders.
Post von der Polizei habe ich damals keine erhalten, sondern von der Stadt mit der OWI und dem Bußgeld. In dieser stand dann auch der Wert aus der Blutprobe.
Einen Anwalt einschalten, hat hier wenn man schon länger mitließt, in der Regel nichts gebracht. Höchstens eine Rechnung und eine Verzögerung, aber einen kompletten "Freispruch", ne, passiert eher nicht. Musst du für dich selbst abschätzen ob du Geld zu viel hast.

Wie die Chancen mit der Legalisierung stehen? Naja nach aktuellem Standpunkt = 0.
Auch wenn es legal ist, so ist der maximal Wert nach wie vor 1ng. Bist drüber, dann bist du halt drüber.
Solange das nicht geändert wird, wird sich das vermutlich nicht wirklich auf den Führerschein positiv auswirken.
Aaaaaaber; es gibt keine wirklichen Präzidenzfälle, vielleicht hast du also Glück, vielleicht auch nicht.

Lg und ich hoffe das deine Werte relativ weit unten sein werden.

 

[funnsen]

Hey, danke für deine Antwort!

Ich habe heute zufällig einen der Polizisten getroffen, die mich damals rausgezogen haben.
Ich habe ihn gefragt, ob ich meine Blutwerte auf der Wache in Erfahrung bringen könne, weil ich ja bisher noch keine Antwort erhalten habe. Er hat sich direkt an mich erinnert und meinte, dass es komisch sei, dass ich noch keine Post bekommen habe.
Er konnte mir aber direkt versichern, dass ich wohl zwar Abbauprodukte im Blut hatte, aber mein aktiver THC-Wert unter 1ng/ml lag.
Habe mit ihm und seinem Kollegen dann noch einen netten Plausch gehalten.

Endlich mal gute Nachrichten!

mfg

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings gelöscht *Nancy*

 

[brotwolf]

Ich glaube auch nicht das dir der Psychiater, wo du früher oder später hin möchtest, auch direkt dir Elvanse verschreiben wird. Das Medikament kannst du als Stufe 2 ansehen, vorher kommen in der Regel andere Medikamente dran.

Elvanse ist Stufe zwei wie Nickname_yo schrieb, vorher kommt wahrscheinlich MPH (retadiert / unretadiert). Einfach mal so "harte Drogen" einwerfen ist eher suboptimal. Sobald du Elvanse nimmst bist du immer Amphetamin positiv bei der Urinprobe (wenn du es nicht glaubst kauf dir Drogenscreening Tests im Internet) und in den Haaren wird es sehr wahrscheinlich bei mehr als einmaliger Einnahme auch nachweisbar sein. Wenn du es verschrieben bekommen solltest musst du das unbedingt vorher abklaeren mit der Begutachtungsstelle oder vorher die MPU machen und es dir dann verschreiben lassen. Falls dein THC-Wert ueber 1ng aber < 3,5ng sein sollte, keine Bußgeldbescheide hinnehmen und Einspruch einlegen mit einem Einzeiler an die ausstellende Behoerde und verzoegern bis 3,5ng Anhebungsgesetz durch ist (2-3 Monate) dann wird Verfahren eingestellt (wenn Wert unter 1ng dann auch jetzt schon). Viel Erfolg