Alkohol-MPU mit Fahrrad 2,71 BAK

shaqtastic

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
ich bin zum ersten Mal hier und habe einige Fragen und Unklarheiten bzgl. meiner MPU.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
Wie im FB beschrieben hatte ich eine TF mit dem Fahrrad am 28.12.19.
Ich trinke seit ca. 14 Jahren regelmäßig an den Wochenenden, dann auch meistens viel.
Alkohol ist für mich ein reines Party/Gesellschaftsding. Ich trinke nie alleine oder aus Frust etc.
Ich habe mein Leben komplett im Griff und würde mich definitiv nicht als alkoholabhängig bezeichnen.
Seit der TF habe ich weitestgehend auf Alkohol verzichtet, was mir auch überhaupt nicht schwer fällt.
Nur bei 3-4 Gelegenheiten habe ich bisher getrunken (meist ein Glas zum anstoßen).
Auch in der Vergangenheit ist es mir nie schwer gefallen auf Alkohol zu verzichten (bspw. wegen Sport).
Ich weiß das meine BAK enorm hoch war. Ich war selbst davon geschockt und schäme mich dafür. Das hängt wohl mit dem jahrelangen "Training" zusammen.
Zudem habe ich kurz vor der TF in kurzer Zeit noch viel Wein getrunken, das hat denke ich den Wert nochmal deutlich ansteigen lassen.
Zum Zeitpunkt der Polizeikontrolle hat die Wirkung dann erst so richtig eingesetzt, weshalb ich auch mit dem Fahrrad gestürzt bin.
An die Kontrolle/Fahrt zur Wache/Blutentnahme etc. kann ich mich nur noch bruchstückhaft erinnern.

Letzte Woche habe ich Post von der Staatsanwaltschaft und einen Tag später vom Ordnungsamt (FSST) bekommen.
Folgendes stand drin:

Staatsanwaltschaft:
Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr.
Entnommene Blutprobe ergab BAK von 2,71 Promille.
Straftat: fahrlässige Trunkenheit im Verkehr gemäß § 316 Abs. 1 und 2 StGB.
Von einer Klage wird bei Zahlung von 500€ abgesehen. (habe ich bereits bezahlt)

FSST:
Als Radfahrer am Straßenverkehr teilgenommen mit Folgenden Blutwerten
BAK 2,71 Promille
THC 2,7 ng/l (= 0,0027 ng/ml)
THCC 19 ng/l (= 0,019 ng/ml)

werden die Werte immer in "ng/l" angegeben? Hat mich etwas verwundert.
Und sind die Werte anscheinend so niedrig, dass darauf nicht weiter eingegangen wird?
Zur Erklärung: Ich habe am Vorabend auf einer anderen Feier ein paar mal von einem Joint gezogen.
Kiffen tue ich ansonsten so gut wie gar nicht mehr, nur bei solchen Gelegenheiten wie gerade beschrieben.

Fragestellung:
Ist nicht zu erwarten, dass das Führen von fahrerlaubnispflichtigen Fahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?
Gefordetes Gutachten ist bis spätestens 11.05.20 dem Ordnungsamt vorzulegen.


FB Alkohol

Zur Person

Geschlecht: männlich
Größe: 185 cm
Gewicht: 85 kg
Alter: 30

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 28.12.19
BAK: 2,71
Trinkbeginn: 19:00 Uhr
Trinkende: 02:15 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 03:03 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: weiß nicht was das bedeutet

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: Nein
Hab ich neu beantragt: Nein
Habe noch keinen gemacht: Nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: keine Ahnung was damit gemeint ist (Altlasten siehe unten)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Ist nicht zu erwarten, dass das Führen von fahrurlaubnispflichtigen Fahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?

Bundesland: Bayern


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
seit der TF noch bei ca. 3-4 Gelgenheiten jeweils 1-2 Bier, bis zur bestandenen MPU möchte ich ab sofort jedoch komplett abstinent bleiben.
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: bitte um Ratschläge

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: habe ein großes Blutbild machen lassen am 11.03.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: bitte um Ratschläge

MPU

Datum: 11.05.2020
Welche Stelle (MPI): noch nicht entschieden
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: gibt es noch nicht
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: gibt es noch nicht

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Ich wurde zweimal als Fußgänger mit einer kleinen Menge Cannabis (< 1 Gramm) erwischt. Das Verfahren wurde beide male ohne Strafe eingestellt.
Ich Habe einmal Punkte wegen Handy am Steuer (Auto) erhalten.


Nun zu meinen Fragen:
Wie soll ich weiter vorgehen? Termine mit Psychologen ausmachen? Blut oder Urinproben nehmen lassen?
Wie erlange ich Akteneinsicht bei der FSSt? Ist hierzu ein Anwalt nötig?
Der Termin am 11.05. ist ja, wenn ich mich vernünftig vorbereiten will, kaum zu schaffen oder?
Habe ich jetzt eine MPU wegen Alkohol oder auch wegen THC?
Könnt ihr eine MPU-Stelle empfehlen (TÜV, AVUS, pima, IBBK sind auf dem Schreiben von der FSSt angegeben)

Vielen Dank vorab für eure Hilfe!
LG
 
A

arcr11

Gast
Moin,
In unterschiedlicher Reihenfolge zu deinem Fragen.

MPi ist gern die Avus empfohlen. Ich habe meine Verkehrsrechtliche mpu auch da absolviert und es wird generell wohl gern empfohlen. Die avus soll wohl etwas menschlicher (?!) sein.

Aufgrund der aktuellen Lage, würde ich als erstes bei der fsst anfragen, wie du die mpu überhaupt erledigen sollst. Denn zum einen sind Labore wohl geschlossen, schule etc in jeglicher Form ist dicht, mpu verhält sich somit ähnlich.
Ich denke mal, das die Frist hierzu verlängert wird und werden muss. Du hast ja aufgrund höherer Gewalt keinerlei Möglichkeit, dieses Gutachten beizubringen.
Ob es in diesem Fall eine Verlängerung gibt, bis du entweder den Führerschein oder das Gutachten abgeben musst, kann dir nur die fsst beantworten.

Akteneinsicht kannst du auch bei der fsst vornehmen. Hierzu ebenfalls einfach anrufen, Termin erfragen und gut ist.
Alternativ kannst du dies auch bei dem MPi tun. Hier musst du allerdings dann dir quasi die Erlaubnis bei der fsst holen, das das klar geht (frag mich nicht wieso, es ist schwachsinnig).

Nach dem was du oben angegeben hast, ist die fragestellung wohl nur bzgl Alkohol.
Du musst aber in jedem Fall in deine akte sehen, um wirklich alle auffälligkeiten beantworten zu können. Denn alles was in der akte steht, kann und wird für gewöhnlich angesprochen.

Bzgl der Vorbereitung - die entsprechenden Fragebögen ausfüllen, gute Fb lesen, insgesamt ein paar Themen hier im forum lesen. Gibt viele, die es nur mit der Vorbereitung hier im forum Geschafft haben ( mich eingeschlossen). Wichtig ist, daß du dich ernsthaft damit auseinander setzt, Einsicht hart und vor allem im Bezug auf alkohol Vermeidungs Strategien für die Zukunft aufbaust.
Glaube auch nicht, daß du aktuell Termine bei Vorbereitung Kursen, Psychologen o.ä kriegst.

Was evtl Nachweise angeht, das müsste und wird dir jemand beantworten, der da mehr Ahnung hat.
Sofern dies nicht in den beiden Schreiben gefordert ist, würde ich erst mal keinen Anlass dafür sehen ( ist nur meine Einschätzung).
 

shaqtastic

Neuer Benutzer
Hi arcr11,
vielen dank für die schnelle Antwort und deine Hilfe!
Okay, dann kläre ich das mal zunächst mit der FSSt ab.
Falls sonst noch jemand Tipps für mich hat, gerne melden :)
Danke und LG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo und willkommen hier :smiley138:

Einige Fragen wurden von "arcr" ja bereits beantwortet.
FSST:
Als Radfahrer am Straßenverkehr teilgenommen mit Folgenden Blutwerten
BAK 2,71 Promille
THC 2,7 ng/l (= 0,0027 ng/ml)
THCC 19 ng/l (= 0,019 ng/ml)

werden die Werte immer in "ng/l" angegeben? Hat mich etwas verwundert.
Nach unseren Erfahrungen sind sowohl Angaben in l als auch ml "normal", das hängt wohl von den einzelnen Verfahren der Labore ab...
Und sind die Werte anscheinend so niedrig, dass darauf nicht weiter eingegangen wird?
Davon gehe ich aus da es erst ab 1 ng/ml fahrerlaubnisrelevante Auswirkungen hat...
Für einen Mischkonsum dürfte der Wert ebenfalls zu gering sein.
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: bitte um Ratschläge
Ich kann dir bei deiner BAK wirklich nur einen Ratschlag geben: nämlich Abstinenz für ein ganzes Jahr nachzuweisen. Durch die momentane Lage sind wohl Haaranalysen am sinnvollsten da du damit nicht sofort starten musst. Ab dem Zeitpunkt an dem du mind. 4 Wochen nichts getrunken hast schlägst du 3 Monate auf, dann kannst du die erste von insgesamt 4 Analysen machen lassen.

FAQ EtG-Haaranalyse
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: habe ein großes Blutbild machen lassen am 11.03.
Wie waren die Werte (GOT,GPT,GGT)?
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: bitte um Ratschläge
Du solltest mal eine Suchtberatung aufsuchen. Keine Sorge, die ist nicht nur für Süchtige, sondern auch für sogenannte Missbräuchler. Hier kann eine Ersteinschätzung der Problemtiefe erfolgen. Ob und inwieweit diese Beratungsstellen jetzt gerade geöffnet haben, müsstest du tel. abklären.
 

shaqtastic

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
vielen Dank für deine Hilfe!

Ich kann dir bei deiner BAK wirklich nur einen Ratschlag geben: nämlich Abstinenz für ein ganzes Jahr nachzuweisen. Durch die momentane Lage sind wohl Haaranalysen am sinnvollsten da du damit nicht sofort starten musst. Ab dem Zeitpunkt an dem du mind. 4 Wochen nichts getrunken hast schlägst du 3 Monate auf, dann kannst du die erste von insgesamt 4 Analysen machen lassen.
Das verstehe ich nicht so ganz. Also wenn ich ab heute komplett abstinent lebe, dann könnte ich in frühestens 4 Monaten die erste Haaranalyse nehmen lassen, die dann auch 100% "rein" ist?
Du gehst also davon aus, dass von mir im Anschluss an meinen MPU-Termin ein 12-monatiger AN gefordert wird?
Ohne diesen ist es mir also komplett unmöglich die MPU zu bestehen? Sprich nach der MPU muss ich meine FE erstmal für 12 Monate abgeben?

Wie waren die Werte (GOT,GPT,GGT)?
GOT = 26 U/l
GPT = 33 U/l
GGT = 41 U/l
MCV = 96 fl

Du solltest mal eine Suchtberatung aufsuchen. Keine Sorge, die ist nicht nur für Süchtige, sondern auch für sogenannte Missbräuchler. Hier kann eine Ersteinschätzung der Problemtiefe erfolgen. Ob und inwieweit diese Beratungsstellen jetzt gerade geöffnet haben, müsstest du tel. abklären.
Ich hatte vor zu einem Verkehrspsychologen zu gehen, der auf MPU spezialisiert ist.
Würdest du die Suchtberatung noch zusätzlich empfehlen?

Danke und LG
 

ChangeZ

Benutzer
Bei einer MPU darf keine Auflage gemacht werden. Das heisst du bestehst nicht die MPU mit der Auflage du musst nachher 12 Monate Abstinenz leben.

Die 12 Monate Abstinenz machst du vor der MPU

Wie gross die Chancen sind jetzt eine MPU zu bestehen kann ich schlecht einschätzen.

Schämen musst du dich hier nicht. Wir sind fast alle aus dem selben Grund hier

Tatsache ist aber auch du bist mit fast 3 Promille noch Rad gefahren. Das ist schon mal ne Hausnummer.

Es wird schwer einen Gutachter davon glaubhaft zu überzeugen. Da du ja bis heute noch Alkohol trinkst
 

Falo

Stamm-User
Wie schon geschrieben must du VOR der MPU die Abstinenznachweise AN erbringen.
Spätere zusätzliche Auflagen wie weitere AN sind nach einer Positive MPU nicht mehr möglich weil mit der MPU alle Eignungszweifel ausgeräumt sind.

Mit 2,71 Promille und noch THC im Blut wirst du kaum eine realistische Chance haben eine Positive MPU ohne 12 Monaten AN haben.

Deswegen würde ich dir raten KEINE MPU bis zum Mai zu machen.
Außer dir geht es finnaziell recht gut dann würde ich die MPU einfach als 'Test' und Übung mitmachen.
Ich würde die FE freiwillig abgeben (spart bis zu 150€ für das Entzugsverfahren).

Dann würde ich beim Abgeben auch gleich Akteneinsicht bei der FSST nehmen und da vorallen auf die genauen THC Werte achten.
Ich gehe da von einen Übertragungsfehler der FSST aus und das es THC 2,7 ng/ml sind weil ein Faktor 1000 weniger wäre zu empfindlich.
Damit müßtest du nicht nur Nachweise auf ETG (Alk) erbringen sondern auch Drogennachweise erbringen was natürlich wieder teurer ist.

Es tut mir leid das ich keine besseren Nachrichten für dich habe.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo shaqtastic,
Das verstehe ich nicht so ganz. Also wenn ich ab heute komplett abstinent lebe, dann könnte ich in frühestens 4 Monaten die erste Haaranalyse nehmen lassen, die dann auch 100% "rein" ist?
ob sie dann 100% "rein" ist, ist schwer zu beantworten.

Fakt ist:

Haare sind nicht unmittelbar nach Abstinenzbeginn substanzfrei. In der Wachstumsphase (anagene Phase) erreichen neu gebildete Kopfhaare nach etwa 9 – 14 Tagen die Oberfläche der Kopfhaut. Dies bedeutet für einen Abstinenzbeleg, dass im ersten Monat nach Beginn der Abstinenz eine Wartezeit von ca. 2 Wochen einkalkuliert werden muss bis „substanzfreie“ Haare nachgewachsen sind. Etwa 1 – 3 % der Kopfhaare befinden sich im Wachstumsstopp (katagene Phase) und 10 – 15 % im telogenen Status d.h. letztere sind seit etwa 6 Monaten nicht mehr gewachsen und fallen danach aus. Katagene und telogene Haare stellen bei der Haaranalyse die sog. „Altlasten“ dar, da sie die eingelagerten Substanzen vor dem Beginn Ihrer Abstinenz enthalten und bei der Haaranalyse mit erfasst werden.

Quelle: https://www.labor-enders.de/2019/11/30/haaranalyse/

Bei einer Analyse auf Alk. werden immer nur 3 Monate (= 3 cm Haare) rückwirkend untersucht, da sich das EtG im Laufe der Zeit auswaschen kann..
Du gehst also davon aus, dass von mir im Anschluss an meinen MPU-Termin ein 12-monatiger AN gefordert wird?
Ohne diesen ist es mir also komplett unmöglich die MPU zu bestehen? Sprich nach der MPU muss ich meine FE erstmal für 12 Monate abgeben?
Das wurde ja bereits beantwortet.
GOT = 26 U/l
GPT = 33 U/l
GGT = 41 U/l
MCV = 96 fl
Sieht erst mal nicht so schlecht aus, wichtig wären die Normwerte dazu..
Ich hatte vor zu einem Verkehrspsychologen zu gehen, der auf MPU spezialisiert ist.
Würdest du die Suchtberatung noch zusätzlich empfehlen?
Ein VP ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Ich persönlich würde die Suchtberatung zusätzlich empfehlen, du kannst aber auch gerne den ausgewählten VP befragen wie er dazu steht...


Ich gehe da von einen Übertragungsfehler der FSST aus und das es THC 2,7 ng/ml sind weil ein Faktor 1000 weniger wäre zu empfindlich.
Damit müßtest du nicht nur Nachweise auf ETG (Alk) erbringen sondern auch Drogennachweise erbringen was natürlich wieder teurer ist.
Dieser Gedanke ist natürlich nicht von der Hand zu weisen...
think.gif
 

shaqtastic

Neuer Benutzer
Danke für eure Antworten. Echt super wie schnell hier geholfen wird!!!
Auf jeden Fall werde ich nun absolut gar keinen Alkohol mehr trinken.
Habe bisher nach dem Sport gerne alkoholfreies Weizen (Erdinger) getrunken weil es isotonisch und lecker ist.
Das lasse ich jetzt wohl lieber auch weg, da es ja eine mögliche Haaranalyse beeinflussen kann.

Mit 2,71 Promille und noch THC im Blut wirst du kaum eine realistische Chance haben eine Positive MPU ohne 12 Monaten AN haben.
Das sind leider wirklich schlechte Nachrichten :( aber naja, da muss ich jetzt wohl durch.
Trotzdem werde ich es wohl darauf ankommen lassen (müssen).
Ich habe bereits letzte Woche meine MPU-Einverständniserklärung an die FSSt zurückgeschickt, da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass man das in meinem Fall besser nicht so macht. Also weiß ich nicht, ob sich das überhaupt noch rückgängig machen lässt.

Mal angenommen ich bestehe jetzt meine erste MPU nicht, gibt mir der GA dann überhaupt eine Empfehlung was ich machen soll um bei der nächsten MPU erfolgreich zu sein? Also sagt er mir dann: Sie müssen jetzt mind. 6 oder 12 Monate AN erbringen? Oder wird man da komplett im Dunklen gelassen?

Ich finde dieses ganze System so komplett undurchsichtig. Alles damit man möglichst lange in diesem "Teufelskreis" drin bleibt um immer mehr und mehr Kohle zu zahlen. Nicht falsch verstehen. Ich weiß ich hab richtig Scheiße gebaut und mich und andere gefährdet. Es hat außer mir keiner Schuld und ich gehöre bestraft. Sehe auch ein, dass solche MP-Gutachten wichtig sind, um Alkohol- und Drogenfahrten zu reduzieren und den Straßenverkehr sicherer zu machen. Hat in meinem Fall auch echt zu guten Einsichten geführt die ich sonst vll. nicht gehabt hätte, sehe es also durchaus auch positiv!
Ich hätte auch nix dagegen wenn man von vornherein sagt: OK du gibst jetzt für eine bestimmte Zeit deine FE ab, lieferst über eine bestimmte Zeit lang AN, gehst zur Suchtberatung etc. und kommst dann zur MPU. Und wenn du dich gut verhalten hast und glaubhaft machst, dass du dich und deinen Konsum grundlegend geändert hast, hast du gute Chancen die MPU auch zu bestehen.
Aber so wird man erstmal absichtlich komplett ins offene Messer geschickt, zu einer MPU die man (zumindest in meinem Fall) gar nicht bestehen kann, nur um dann ein Jahr später nochmal ca. 600€ für die zweite MPU zu bezahlen. Mir ist auch klar, dass man sich da vorab selbst kümmern und informieren muss. Trotzdem finde ich, könnte man das von vornherein offener und ehrlicher kommunizieren. Aber klar, ist halt ein Millionenbusiness an dem alle kräftig mitverdienen. Nur meine Meinung...Sorry musste jetzt mal raus.

Ich gehe da von einen Übertragungsfehler der FSST aus und das es THC 2,7 ng/ml sind weil ein Faktor 1000 weniger wäre zu empfindlich.
Damit müßtest du nicht nur Nachweise auf ETG (Alk) erbringen sondern auch Drogennachweise erbringen was natürlich wieder teurer ist.
habe auch zuerst an einen Tippfehler gedacht aber würde das mit den Drogen dann nicht in meinem MPU-Bescheid drin stehen? Die Fragestellung lautet ja:
"Ist nicht zu erwarten, dass das Führen von fahrerlaubnispflichtigen Fahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?"
von Drogen steht da ja nichts drin. Oder muss das nicht zwingend drinstehen?
Akteneinsicht habe ich bereits bei der FSSt beantragt...ist jedoch aktuell nicht möglich, da auch hier wegen Corona alles nur auf "Notbetrieb" läuft.

Sieht erst mal nicht so schlecht aus, wichtig wären die Normwerte dazu..
die Normwerte habe ich aus dem Buch "Ich will meinen Führerschein zurück".
GOT = 26 U/l --> Normwert bis 50 U/l
GPT = 33 U/l --> Normwert bis 50 U/l
GGT = 41 U/l --> Normwert bis 60 U/l
MCV = 96 fl --> Normwert 83 - 93 fl.
(dieser MCV-Wert erholt sich, wenn man aufhört zu trinken, sehr viel langsamer als die anderen Werte. Kann bis zu 6 Monaten dauern, bis er sich normalisiert)

Ein VP ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Ich persönlich würde die Suchtberatung zusätzlich empfehlen, du kannst aber auch gerne den ausgewählten VP befragen wie er dazu steht...
Okay danke, werde ich machen!

Nun noch eine Frage zu AN:
Aktuell einen Haaranalyse zu machen kommt ja nicht in Fragen, da die Haare noch nicht sauber sind.
Sollte ich jetzt regelmäßig Blut und/oder Urinproben testen lassen um diese dann zur MPU mitzunehmen.
Also Blut hätte ich eh gemacht. Oder sind Urinproben glaubhafter für den GA?

Nochmals vielen Dank euch allen!
 

Falo

Stamm-User
Mal angenommen ich bestehe jetzt meine erste MPU nicht, gibt mir der GA dann überhaupt eine Empfehlung was ich machen soll um bei der nächsten MPU erfolgreich zu sein? Also sagt er mir dann: Sie müssen jetzt mind. 6 oder 12 Monate AN erbringen? Oder wird man da komplett im Dunklen gelassen?
Die MPU und auch das Gutachten sind erstaunlich detaliert so muß begründet werden warum das Gutachten negative/positive ausgefalen ist und
bei einen Negative müssen auch empfehlungen ausgesprchen werden für ein postives Gutachten.

Aber so wird man erstmal absichtlich komplett ins offene Messer geschickt, zu einer MPU die man (zumindest in meinem Fall) gar nicht bestehen kann, nur um dann ein Jahr später nochmal ca. 600€ für die zweite MPU zu bezahlen. Mir ist auch klar, dass man sich da vorab selbst kümmern und informieren muss. Trotzdem finde ich, könnte man das von vornherein offener und ehrlicher kommunizieren.
Das Problem ist einfach das bei einer TF auf den Fahrrad anderes wie wenn mit einen KFZ erwischt wird keine automatische nichteignung angenommen wird weil halt beim Fahrrad das gefährungspotential sowohl für dich als auch für andere geringer ist als mit einen KFZ.

Du hast sogar 2 Gründen warum das Negative bei einer MPU im Mai so sher wahrscheinlich ist.
1. hast du keine AN
2. Durch die TF hast du gezeigt das du mit deinen Alkoholkonsum nicht unter kontrolle hast und must auf jeden Fall dein Konsumverhalten ändern, diese änderung des Verhaltens muß für die MPU auch bereits erprobt sein und davon geht man aus das da minimal 6 Monate dauert, und da die TF ja noch keine 6 Monate her ist fehlt dir dafür einfach die Zeit.

Und ja, es ist deine Aufgabe dich zu informieren man hat dir spätestens bei der Fahrausbildung beigebracht das Alkoholkonsum auch auf den Fahrrad nicht unbegrenzt erlaubt ist.
Das hat dich nicht von der TF abgehalten damit hast du den Vertrauensvorschuß verspielt und nun ist es deine Aufgabe zu überzeugen das du geeignet bist für das Führen eines Fahrzeug.

Ich befürworte das deutsche MPU System (auch wenn es sicherlich nicht perfekt ist) weil man sich dadurch mit der TF nochmal vor der Neuerteilung beschäftigen muß und nicht einfach nach X Monaten seine FE einfach zurück erhält.
Jeder weiß das die Rückfallqoute auch mit MPU leider sehr hoch ist aber ich bin mir sich das sich das mit zeitlichen abstand nochmal mit seinen Verhalten bei der MPU zu beschäftigen besser ist als irgentwelche höheren/längeren Strafen bei einer TF.

Also Blut hätte ich eh gemacht. Oder sind Urinproben glaubhafter für den GA?
Die Blutproben sind nicht als Abstinenznachweise NICHT zugelassen.

Du hast die Wahl zwischen alle 3 Monaten einer Haaranalyse (dafür werden 3cm lange unbehandelte Haare benötigt) oder 6 Urinproben innerhalb eines Jahres, zu diese wirst du unerwarten am Vortag verständig und must dann am nächsten Tag Urin unter Sichtkontrolle abgeben.
Verpaßt du eine Urinprobe oder ist die Positive getestet wird das Programm beendet und du must nochmal von vorne anfangen.
 
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