Alkohol-MPU mit nur 3 Monaten Abstinenznachweis?

[Maxl]

Hallo,

mir wurde letzten Freitag, 24.07. von der Führerscheinstelle eine MPU wegen einer alkoholisierten Fahrradfahrt (2,0 BAK) am 12.04. verordnet um meinen Schein nicht zu verlieren, vorzulegen bis zum 23.09..
Bei mir liegt nur Alkoholmissbrauch, keine Abhängigkeit vor, da ich bis auf 3, 4 Mal im Jahr gemässigt trinke. Habe zwar seit der Tat bedachter und reduzierter getrunken, bin aber leider aus Unwissen erst seit 4.07. komplett abstinent. Komplett abgesehen vom psychologischen Gespräch, auf das ich mich gut vorbereiten werde, habe ich mit einer Haaranalyse über Juli, August und September überhaupt eine Chance den medizinischen Part einer MPU zu bestehen? Ich weiss, dass ich mit 2 Promille hart an der Grenze für einen Nachweis von kontrolliertem Trinken wäre und dass auch dafür wie für einen Abstinenznachweis 6 Monate vorgesehen sind. Muss ich (zur Tatzeit 21 Jahre) nun Ende September meinen Schein abgeben und warten bis ich über 6 Monate und 2 Haaranalysen "beisammen" habe, dann die MPU machen und noch dazu die Sperrfrist absitzen, oder habe ich, v.a. bei positiven psychologischem Gespräch und festgestellt verändertem Verhalten auch mit nur 3 Monaten nachgewiesener Abstinenz eine Chance eine MPU Ende September zu bestehen?

PS. hat jemand Erfahrung mit einer MPU bei BAD (Freising)

Liebe Grüße Max

 

[erfahrungfürsleben]

Hallo Maxl,

erstmal willkommen in Forum,

ich habe vor 2 Wochen meine MPU gemacht bei BAD Deggendorf und kann Dir eins sagen, dass du mit 3 Monaten für AB keine Chance hast. Für AB musst du generell 6 Monate nachweisen und bei BAD hast du mit 6 Monaten keine Chance gerade was 2 Promille angeht. Zum anderen bist du 21 Jahren und das wird Dir der GA nicht abkaufen mit AB für immer, wenn du sagst es war nur Missbrauch und hast nicht regelmäßig getrunken, dann wird auch ein KT gehen, natürlich liegt es auch an deiner Vorgeschichte. Ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass die BAD sehr streng ist. Hier mal ein Link über meine Erfahrung bei der BAD:

http://mpu-vorbereitung-online.com/...orf-1-80-Promille-mit-Unfall-ohne-Beteiligung!!!

Sei mal so nett und füll mal unseren FB aus um dich besser kennen zu lernen.

http://mpu-vorbereitung-online.com/...Profilfrageb%F6gen&p=6643&viewfull=1#post6643

 

[Maxl]

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,86
Gewicht: 75
Alter: 22

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 12.04.2015
BAK: 2,0
Trinkbeginn: 20:00
Trinkende: 23:00
Uhrzeit der Blutabnahme: ca. 24:00

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: noch keine

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben:
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist aufgrund der Hinweise aufAlkoholmissbrauch zu erwarten, dass HerrX zukünftig ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird? Ist insbesondere gewährleistet, dass er das Führen eines Kraftfahrzeugs und einen die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholkonsum zuverlässig trennen kann? Liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 in Frage stellen?

Bundesland: Bayern

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: -
Ich lebe abstinent seit: 04.07.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein:
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?:
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: -

 

[Max]

Moin Max,

mit der Konstellation von Alter und BAK, ist bei dir ein KT durchaus möglich ... eine strikte Abstinenz wäre hier sehr schwer zu vermitteln.

Allerdings, wer mit 2,0‰ Rad fährt ... da kannst du dir diese Aussage abschminken ... "... da ich bis auf 3, 4 Mal im Jahr gemässigt trinke.", dass wird dir kein GA abnehmen.

Anbei etwas zum lesen ...

MPU ... abc Teil 1
MPU ... abc Teil 2

Reaktionstest/Leistungstest

Unterlagen für die Neuerteilung

Die Regeln des KT
Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung

KT mit EtG-Screenings

Wichtige Abkürzungen im Forum

 

[Maxl]

Hallo, vielen Dank und danke für deine Rückmeldung!

Ich hätte in der Mpu auch nicht behauptet danach abstinent zu bleiben sondern künftig kontrolliert zu trinken, und die 6 Monate Abstinenz wie von einer Verkehrspsychologin als 'Trinkpause' betitelt. Du meinst aber in meinem Fall sei kontrolliertes Trinken vor der MPU auch eine Option? War nur gelegentlicher 'Feiertrinker', habe nie zur Problembewältigung o.ä. getrunken. KT wäre aber auch über minimal 6 Monate nachzuweisen und ich werde meinen Schein auf jeden Fall Ende September abgeben müssen? Ich im Münchner Raum habe relativ freie Wahl beim Anbieter und bin nicht an BAD gebunden.

Liebe Grüße

 

[Maxl]

Hallo Max, danke auch für deine Rückmeldung, das Fahrradfahren war in diesem Fall 'Gruppenzwang' und nicht meine Idee, hatte vor der Fahrt Bedenken geäussert meinen Freunden gegenüber..

 

[erfahrungfürsleben]

das Fahrradfahren war in diesem Fall 'Gruppenzwang' und nicht meine Idee, hatte vor der Fahrt Bedenken geäussert meinen Freunden gegenüber..

Und nach dem Satz wär es schon vorbei bei dir, weil du die Fehler bei deinen Freunden suchst. Du bist gefahren und hast es für dich entschieden. Was andere machen oder tun interessiert dem Gutachter nicht, weil damit willst du die Schuld auf andere schieben!!! Dass ist ein sehr großes Thema in der MPU, die Fehler bei sich selber suchen.

Ich würde Dir empfehlen in München die MPU zu machen die PIMA in Ostbahnhof hat ein guten ruf, wobei man auch sagen muss, wenn man sich gut genug vorbereitet hat ist es egal wo.

Ich würde dir auch raten eine Suchtberatun sowie SHG aufzusuchen kommt sehr gut an, daher kann ich es nur empfehlen.

Wenn du eine Trinkpause einlegen willst um zu beweisen und dann KT muss du beides mit jeweils 6 Monaten nachweisen, dass heißt nach 12 Monaten wäre dann eine MPU möglich. Daher würde ich dir mit deinem Alter raten die MPU mit KT zu machen. Alles andere hat ja Max schon gesagt und dir was zu lesen paar Links gegeben. Einfach mal durch lesen.

 

[Maxl]

Erfahrungsleben, ein Bekannter hat nach einer Trunkenheitsfahrt auf dem Rad mit 2,4 Promille nach 7 Monaten Abstinenz (durch Urinscreenings belegt) die MPU bei der PIMA bestanden. Denkst du es sind in meinem Fall wirklich 12 Monate nötig?

Lieben Gruß

 

[erfahrungfürsleben]

Denkst du es sind in meinem Fall wirklich 12 Monate nötig?

Das liegt an Dir wie dein Trinkverhalte in der Vergangenheit war und wie du dich mit dem Thema auseinander gesetzt hast!
Das entscheidet der GA, ob Ihm das reicht. Nur zum Hinweis was Max schon gesagt hat, wer 2 Promille hat und noch Fahrrad fahren kann, der ist an einiges gewohnt, weil ein Gelegenheitstrinker der im Jahr vielleicht 2 bis 3 mal trinkt, würde bei so einer Promille nicht mal laufen können. Also zeigt es uns und dem GA, dass du seit einiger Zeit trinkst und eine Toleranz aufgebaut hast.

Daher lese dir mal in Ruhe erstmal die Links an, was Max dir gepostet hat. Alles andere ist noch zu früh!!!

 

[Max]

Hallo Max, danke auch für deine Rückmeldung, das Fahrradfahren war in diesem Fall 'Gruppenzwang' und nicht meine Idee, hatte vor der Fahrt Bedenken geäussert meinen Freunden gegenüber..

Ich meinte auch nicht das Fahrradfahren ... und Fahrradfahren als "Gruppenzwang", habe ich auch noch nicht gehört.

 

[Nancy]

Hallo Maxl,

möchte dich auch noch im Forum begrüßen...

Du schreibst:

Ich hätte in der Mpu auch nicht behauptet danach abstinent zu bleiben sondern künftig kontrolliert zu trinken, und die 6 Monate Abstinenz wie von einer Verkehrspsychologin als 'Trinkpause' betitelt.

Also du gehst ja bereits zu einer VP, hat dir diese nicht gesagt das du das "KT" vorher eine zeitlang gelebt haben solltest? Grundsätzlich ist es möglich eine Trinkpause einzulegen (und dann mit KT weiter zu machen), wobei diese Trinkpause nicht unbedingt 6 Monate dauern muss. Entscheidend ist, dass der Verhaltensänderungszeitraum bei 6 Monaten liegt.

Das wird im September mitunter etwas knapp und du könntest versuchen eine Fristverlängerung bei der FSSt. von 4 Wochen zu erreichen. Ob das klappt kann ich dir an dieser Stelle nicht beantworten (da du deinen FS ja noch hast), aber einen Versuch ist es wert.

Eine Trinkpause wirst du aber im September (rückwirkend für 3 Monate) noch nicht belegen können, da du bis zum 3.7.2015 ja noch Alkohol
getrunken hast...

Wie würdest du dein Trinkverhalten denn selbst beschreiben?

Wann, was, wie oft, wie viel, bei welchen Gelegenheiten?


Du weißt, das es bei deiner Fragestellung sowohl um das Rad als auch um das Trennen von Alk.konsum und Autofahren geht?

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist aufgrund der Hinweise aufAlkoholmissbrauch zu erwarten, dass HerrX zukünftig ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird? Ist insbesondere gewährleistet, dass er das Führen eines Kraftfahrzeugs und einen die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholkonsum zuverlässig trennen kann? Liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 in Frage stellen?

Bedeutet: wenn dir das Trennen von KFZ und Alk. gelingt, das vom Radfahren und Trinken aber nicht, wird dir für die Zukunft das "Radeln" untersagt.

 

[Maxl]

Hallo Nancy, nach dem Besuch eines MPU Infoabends beim TÜV am 3.07. war mein erster Besuch bei einer Verkehrspsychologin am 13.07., die mir 'sicherheitshalber' eine 6-monatige Trinkpause empfahl, aber bzgl. des psychologischen Gesprächs/einem KT nach der MPU keine großen Bedenken äusserte. Ich denke nun auch, dass bei 2,0 Promille eine Trinkpause von unter 6 Monaten für den medizinischen Teil nicht genügen wird. Ich habe morgen einen Termin bei der Führerscheinstelle und werde versuchen eine Fristverlängerung zu bekommen. Dazu werde ich auch meine am Freitag gemachten (perfekten) Leberwerte mitnehmen, auch wenn ich die Chance als gering betrachte.

Mein Trinkverhalten von April bis zum 3.07. lässt sich im Durchschnitt mit 3, max 4 Bier an 2 Gelegenheiten pro Woche messen. Harte Alkoholika selten, vllt 2 mal im Monat zu besonderen Anlässen. Das Radeln habe ich natürlich dabei gelassen. Das das für KT noch zu viel ist habe ich damals nicht gewusst.

Ich habe mich, (aus der 0,0 Promille bis 21 - Generation) nie alkoholisiert ans Steuer gesetzt und würde das auch zukünftig nicht tun. Die Konsequenzen bzgl. Fahrrad waren mir leider nie bewusst, sind das aber nun allzu sehr, ich werde auch das künftig komplett lassen. Die Fragestellung ist mir jetzt bewusst.
Zur weiteren Vorbereitung habe ich das sehr zu empfehlende verkehrspsychologische Beratungsprogramm vom Dipl-Sozialarbeiter Raimund Eising gemacht, das auf alle Facetten der MPU vorbereitet.

Ich fühle mich nun gut vorbereitet auf die MPU, aber fürchte wie gesagt, bei meinem Wert unter nachgewiesenen 6 Monaten Abstinenz keine Chance zu haben.

Liebe Grüße,

Max

 

[Max]

Ich fühle mich nun gut vorbereitet auf die MPU, aber fürchte wie gesagt, bei meinem Wert unter nachgewiesenen 6 Monaten Abstinenz keine Chance zu haben.

Für das Verhältnis deines Alters zu deiner BAK, halte ich eine Abstinenz für nicht glaubwürdig. Das in deinem Alter vermehrt Alkohol getrunken wird, ist nichts neues. Ich halte den Weg eines KT für den richtigen.
Auch eine 6 monatige Trinkpause, ist für mich Unsinn. Mach ein ganz normales KT und alles wird gut.