Alkohol MPU wurde Vorbereitet mit KT, jedoch doch nicht praktiziert; steht im April an, brauche Hilfe

Psyeudonym

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Ihr Lieben,

ich benötige dringend Unterstützung. Habe im April letzten Jahres durch eine TF mit 1,7 Promille meinen FS entzogen bekommen. Tatzeitpunkt war an einem Werktag um 20:10 Uhr und ich bin in ein parkendes Taxi gefahren und habe den darin befindlichen wartenden Fahrer verletzt. Platzwunde die ambulant versorgt wurde.
Ich habe im September eine Führerscheinberatung (kostenpflichtig) bei der Tochter des TÜV wahrgenommen, bei der im Beratungsprotokoll die A3 und somit keine Abstinenzpflicht aber die Empfehlung zur Teilnahme an einem Fahreignungsseminar zur Verkürzung der Sperrfrist empfohlen wurde.

Das Seminar fand pandemiebedingt (zuerst) nicht statt und ich habe diverse kostenlose Erstberatungen in Anspruch genommen. Bedingt dadurch (und weil ich seit dem Tag nichts mehr getrunken habe) habe ich dann im November (und auch im Februar) eine Haaranalyse machen lassen.
Im Januar fand das Fahreignungsseminar (3 Tage) dann kurzfristig doch statt, jedoch merkte ich bereits am ersten Tag das mich diese Gruppenveranstaltung nicht weiter bringen wird, also entschloss ich mich zu einem Therapievertrag bei einem Diplom Psychologen. Dieser ordnete mich diagnostisch ebenso in A3 ein und besprach mit mir als möglichen zukünftigen Umgang das kontrollierte Trinken.

Jetzt zu meinem Problem. Bislang habe ich keinen Anlass geplant etwas zu Trinken und konsumiere keinen Alkohol. Nun habe ich Angst, dass mir das negativ ausgelegt wird, da ich ja nicht praktiziert habe nach nur einem Glas (oder 2) aufzuhören und da ich ja zuvor unwissen davon ausging keine Abstinenznachweise zu benötigen nur 1/2 Jahr belegen kann.

Ich hoffe ich habe alles richtig gemacht und hänge euren Fragebogen einmal an. Bitte sagt mir etwas dazu, meine MPU steht an und ich brauche konsturktive Kritik und Tipps. Bitte helft mir, danke schon mal fürs Lesen.

Anhang gelöscht *Nancy*
 
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Psyeudonym

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soll der Fragebogen hierrein?


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 174 cm
Gewicht: 70 Kg zum Tatzeitpunkt
Alter: 54 Jahre zum Tatzeitpunkt

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 15.04.2021
BAK: 1,7
Trinkbeginn: 18:00
Trinkende: 20:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 21:28

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: abgeschlossen
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 9 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: ./.

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass die Untersuchte auch künftig ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen psychofunktionale oder andere alkoholindizierte Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeugs in Frage stellen?

Bundesland
: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 16.04.2021

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja 6 Monate (2 Analysen)
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?: /.

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: übliches Labor beim 2 jährigem Checkup also ohne CDT; GOT, GPT, GGT und MCV immer unauffällig

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Ja
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: ./.

MPU
Datum: April 2022
Welche Stelle (MPI): DEKRA
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: ./.
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ./.

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein

-------------------------
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war ein Donnerstag, der 15.04.2021. Ich war schon den ganzen Tag Zuhause, da ich seit über einem Jahr in Kurzarbeit 0 war, mein Mann kam gegen 17 Uhr von der Arbeit nach Hause, der im Gegensatz zu mir, durch seine Tätigkeit in der Chemie massig Überstunden schieben musste. Dies führte in der Vergangenheit öfter zur Missstimmung und immer gleichen Diskussionen wie z.B. über Hausarbeit und was ich den Tag über geleistet habe. Um 17:45 Uhr wurde über Amazon die Seniorenfernbedienung zugestellt, welche ich für meine Nachbarn (87 + 89 Jahre), denen ich häufig half, bestellt hatte. 15 Minuten später nutzte ich die Gelegenheit mich den unangenehmen Gesprächen/Vorwürfen zu entziehen und flüchtete eine Hausnummer weiter zu meinen Nachbarn.

Dort wurde ich freudig mit den Worten: „oh, wie schön dass du da bist, heute morgen ist meine Pfeffermühle kaputt gegangen, komm rein“ in Empfang genommen. Dort setzte ich mich auf die Terrasse, bekam ein Glas und die Mühle und trank Sekt. Ich stellte noch die automatischen Rollladen auf Sommerzeit um und lernte die beschaffte Fernbedienung an und trank zwischendurch weitere Gläser Fürst von Metternich.
Um 20 Uhr bekam ich ein Anruf von Foodsharing, ob ich nicht eine Abholung übernehmen kann, da das Auto nicht ansprang und ich, da am nächsten dran, die einzige die Rettung noch sicherstellen konnte. (bei Backwaren ist es immer eine exakte Zeit). Aus falschem Pflichtbewusstsein sprang ich ohne weitere Gedanken über meinen Alkoholkonsum, schämte mich auch mich erklären und fuhr los. Ich kam keine 600m weit und fuhr in ein parkendes Taxi.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
12 Glas Sekt (Fürst von Metternich 12% Vol); zwischen 18 – 20 Uhr insgesamt 1,2l
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Es war eine Strecke bis zum Ziel von 1,9 Km geplant und ich fuhr 0,6 Km


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich traute mir zu, den kurzen Weg gefahrlos zurück zulegen.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Gar nicht, ich schämte mich zuzugeben, das ich was getrunken habe, wo ich doch unter den Foodsavern als Pflichtbewußt bekannt war und wollte mein Gesicht nicht verlieren und als unzuverlässig gelten.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin in der Vergangenheit unter Restalkohol gefahren und mit dem was ich heute über Alkohol weiß, ist das auch in dem Jahr vor meiner Trunkenheitsfahrt häufig vorgekommen.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Zu gesellschaftlichen Anlässen die im Elternhaus gegeben wurden wurde Alkohol gereicht, ich selbst habe das erste Mal Alkohol mit 17 Jahren konsumiert.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, zu ca. 15 Trinkanlässe im Jahr (eher weniger als mehr) habe ich Alkohol getrunken, gesteigert wurde dieser Konsum erst seit April 2020. Von 2-3x die Woche je 2 Piccolo (0,4l) auf 4-5 x pro Woche (eher 5x) ca. 1,1 l Sekt, wobei auch 2-3 x im Monat 2 Flaschen, also 1,4 l Sekt konsumiert wurden.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Vor April 2020 zu gegebenen Feierlichkeiten wie Jubiläen, Geburtstage, Hochzeiten, Taufe u.ä. ca. 3-4 Glas Sekt (außer zu Teenager Zeit, da waren es Longdrinks wie Amaretto Apfelsaft oder Batida de Coco mit Kirschsaft), aber auch schon mal (1-2x im Jahr) bei besonderen Anlässen eine Flasche Sekt.

Dann zu Zeiten der Kurzarbeit Zuhause bis zu 5x wöchentlich 1 Flasche und 1-2 Piccolo, auch schon mal 2 Flaschen Sekt.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Früher bei gegebenen Anlässen dort wo die Feierlichkeit stattfand mit Freunden, im Jahr der Kurzarbeit Zuhause.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich hatte einen Beruf in dem ich sehr aufgegangen bin, den hatte mir die Schulschließung weggenommen. Das war ein harter Schlag für mein Selbstwertgefühl. Zudem gab es durch den Umstand, das zur gleichen Zeit mein Mann in Überstunden erstickte Zuhause Missstimmung. Dieses beeinträchtigte mein Selbstbewusstsein noch mehr und ich habe mich weiter zurück gezogen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Nach einem Piccolo wurde ich distanzloser, doch nach dem zweiten nur noch müde und wollte nach Hause.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, gab es nicht.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Keine


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Als heute, seit dem 16.04.2021 habe ich keinen Alkohol mehr getrunken. Es gab mal eine kurze Zeit, in der ich im Reitstall von der Reitbeteiligung zum Pferdebesitzer aufgestiegen bin. Dort habe ich dann in der Gruppe auch 1-2x die Woche mitgetrunken, wechselte zum Sommer (mit meiner Luna, die ich vor dem Schlachter gerettet habe) aber den Reitstall und hatte dann auch keinen Kontakt mehr.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein, Filmrisse oder so etwas hatte ich noch nie.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, noch nie. Erst seit dem Tag des Unfalls.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich habe bei besonderen Anlässen gerne auch etwas getrunken, der Party Mensch war ich nie. Im letzten Jahr vor der Fahrt war es eher wie ein Rückzug aus dem Alltag.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Seit dem Unfall habe ich nichts getrunken.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 15.04.2021


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Gar nicht, ich mag es nicht, auch kein Malzbier.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe verstanden aus welchen Gründen ich früher Alkohol getrunken habe und ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich sehr gut ohne Alkohol leben kann, ich brauche ihn nicht, er löst keine Probleme, er bringt nur welche. Durch mein umfassendes Problemverständnis bin ich zu dem Entschluss gelangt, nie wieder einen Alkoholisierungsgrad zu erreichen, der durch erhöhte Risikobereitschaft und geringer Hemmschwelle die Gefahr falsche Entscheidungen zu treffen erhöht.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Mir ist bewusst geworden, dass der Körper die „gewonnene“ Giftfestigkeit nie ganz vergessen wird, so wie man Radfahren nie ganz verlernt und es durch ein paar Trainingseinheiten wieder beherrschen wird. Warum nicht schon eher, ich habe mich auf einem gefährlichen Kurs befunden, und so makaber wie das klingt, der Atombombeneinschlag hatte auch was Positives. Ich habe mich selbst besser verstehen gelernt, bzw. mein Verhaltensmuster erst dadurch selbstkritisch beleuchtet und auch eingestanden.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Das ich einen Menschen wenn auch nur leicht verletzt habe, hat eingeschlagen wie eine Atombombe. Das hat dazu geführt, das ich nichts mehr getrunken habe. Meine Verhaltensänderung hat sich durch ausschließlich positive Erfahrungen nur bestärkt. Ich fahre täglich mit dem Rad zur Arbeit, der Weg kommt mir immer kürzer vor, ich bin leistungsfähiger geworden. Nicht auszudenken welche gesundheitlichen Schäden die Folge hätten sein können. Auch ein möglicher Arbeitsplatzverlust ist nun keine Gefahr mehr. Es gibt weniger Streitigkeiten und mehr Harmonie im Familienalltag. Ich habe viel mehr Lebensfreude.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich erhalte ausschließlich positive Rückmeldung von Freunden, nehme alles bewusster wahr und habe ganz ohne Alkohol viel mehr Freude an Alltagssituationen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Meine Entscheidung nie wieder unter einem spürbaren Alkoholeinfluss zu stehen, ist auch der Tatsache geschuldet, das ich mir eines gewissen Rückfallrisikos bewusst bin! Garantien kann ich nicht geben, ich habe daher meinen Notfallplan sowie 20,- € immer am Handy dabei und kann sofort darauf zurück greifen und alles bereden. Ich weiß jetzt, dass ich mich nicht schämen muss wenn mal nicht alles perfekt funktioniert und man dennoch geliebt wird. Ich habe gelernt Hilfe anzunehmen, ja sie sogar einzufordern zu können macht mich auch stolz, es ist eine neue Leichtigkeit die ich erfahren habe, der Rückzug hatte auch einsam gemacht.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ja, ich bin mir der Gefahr bewusst, wenn Zweifel an meinem Selbstwertgefühl aufkommen oder ich an meiner Daseinsberechtigung zweifel; aber ich würde keinen Moment zögern auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
In dem ich nur zu geplanten Anlässen 1 bis max. 2 Glas trinken werde und dazu ebenfalls im Vorfeld den Fahrweg organisiere; dieses auch in der Häufigkeit beschränke, mir zudem Datum, Anlass und Trinkmenge aufschreiben werde und keine spontanen Ausnahme dulde.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich habe dem Gesagten, nichts mehr hinzuzufügen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Psyeudonym,

willkommen im Forum. :)

Ich habe den Anhang gelöscht, da du den FB (richtigerweise) noch einmal in deinen Thread eingestellt hast.

Deinen FB habe ich noch nicht gelesen, kann mich darum auch noch nicht dazu äußern (evtl. findet ein anderer Helfer vor mir die Zeit dafür), möchte aber hierzu schon eine Rückmeldung geben:
Jetzt zu meinem Problem. Bislang habe ich keinen Anlass geplant etwas zu Trinken und konsumiere keinen Alkohol. Nun habe ich Angst, dass mir das negativ ausgelegt wird, da ich ja nicht praktiziert habe nach nur einem Glas (oder 2) aufzuhören und da ich ja zuvor unwissen davon ausging keine Abstinenznachweise zu benötigen nur 1/2 Jahr belegen kann.
Kein Mensch zwingt dich Alk. zu trinken, auch bei KT muss es nicht unbedingt zu Konsumanlässen gekommen sein.
Ich verstehe aber deine Bedenken. Bei sehr geringem Konsum ist es durchaus möglich dass die Haaranalyse so ausfällt dass sie einer Abstinenz gleichzusetzen ist.

Hier mal die Grenzwerte:

<7 pg/mg Abstinenz
7-30 pg/mg ... sozialer Konsum
>30 pg/mg ... intensiver Konsum
>50 pg/mg ... Alkoholproblematik
>100 pg/mg ... massiver Konsum

Es liegt somit an dir ob du dem Gutachter ein oder zwei fiktive Konsumanlässe schilderst, oder bei der Wahrheit bleibst...
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Hallo Pseudonym,

1. niemand kann dich zwingen, Alkohol zu trinken, in deinem Alter wäre eine Abstinenzentscheidung auch ohne weiteres argumentierbar.
2. wie ist der Zeitplan, wann MPU, wann waren die Haaranalysen, welchen Zeitraum hast du abgedeckt? Bei freiwilliger Abstinenz (Diagnose A3 auch in der MPU vorausgesetzt) würden 6 Monate AN reichen
3. der Fragebogen ist noch sehr dünn, da muss noch einiges an Aufarbeitung rein...

Ansonsten, wie Nancy sagte, man muss bei einem Anlasse ja nicht trinken, die geplanten Anlässe kannst du erfinden, es gab ja seither sicherlich Möglichkeiten, z.B. Weihnachten, die du aber nicht genutzt hast.

Am Ende ist sowohl bei KT als auch bei AB immer die Glaubwürdigkeit entscheidend, ein GA kennt zwar viele Tricks, aber genug Leute sind mit KT rein, mit positivem Gutachten raus, und haben weitergebechert (ich auch, kam dann zur zweiten MPU...).
Für die Glaubwürdigkeit bei KT ist wichtig, dass du die Prinzipien verinnerlicht hast, Promillerechnen (zumindest näherungsweise aber plausibel) beherrschst, und dass du mit einer guten Planung und Struktur rangehst.

Deine Zukunftsstrategie ist aber kein Ersatz für eine Aufarbeitung, du wirst neben deinen Gründen und Strategien auch erklären müssen, warum andere bei 1,7 am Boden liegen und röcheln, du aber noch (zumindest ein paar Meter) Auto fahren kannst...

viele Grüsse,
rüdscher
 

Psyeudonym

Benutzer
Dankeschön Nancy, die Grenzwerte sind mir bekannt, ich habe auch mit meinem VP das KT bis zum Erbrechen besprochen, sollte ich in meinem Leben nochmal Alkohol trinken.


Ich möchte halt nur jetzt zur MPU und nicht in 1/2 Jahr mit 12 Monaten Abstinenz und irgendwie überzeugen ohne zu Lügen. Ich bete, dass es reicht zu Wissen wie es funktioniert ohne das ich Alkohol getrunken haben muss um ein positives Ergebnis zu bekommen.
Das verrückte ist ja, rein theoretisch könnte ich 1 Jahr nachweisen, habe mich nur in die Irre leiten lassen von den Aussagen, das bei A3 keine Nachweise nötig sind, so habe ich diese also erst sehr spät begonnen, nachdem ich mehr über das Pocedere wußte.
 

Psyeudonym

Benutzer
Hallo Pseudonym,

1. niemand kann dich zwingen, Alkohol zu trinken, in deinem Alter wäre eine Abstinenzentscheidung auch ohne weiteres argumentierbar.
Habe leider dazu den 12monatigen Nachweis nicht
2. wie ist der Zeitplan, wann MPU, wann waren die Haaranalysen, welchen Zeitraum hast du abgedeckt? Bei freiwilliger Abstinenz (Diagnose A3 auch in der MPU vorausgesetzt) würden 6 Monate AN reichen
Abgedeckt von Juli21 - Februar 22
3. der Fragebogen ist noch sehr dünn, da muss noch einiges an Aufarbeitung rein...
genau dafür benötige ich Hilfe und bin sehr froh euch (wenn auch spät) gefunden zu haben
Ansonsten, wie Nancy sagte, man muss bei einem Anlasse ja nicht trinken, die geplanten Anlässe kannst du erfinden, es gab ja seither sicherlich Möglichkeiten, z.B. Weihnachten, die du aber nicht genutzt hast.
Ja die gab es, bis auf Ostern ist jeder feierliche Anlass bereits 1x in dem Jahr vorgekommen
Aber macht es einen Unterschied es geplant und doch nicht getan zu haben, im Ergebnis fehlt die Beweisführung aufzuhören bevor eine Wirkung eintritt
Am Ende ist sowohl bei KT als auch bei AB immer die Glaubwürdigkeit entscheidend, ein GA kennt zwar viele Tricks, aber genug Leute sind mit KT rein, mit positivem Gutachten raus, und haben weitergebechert (ich auch, kam dann zur zweiten MPU...).
Für die Glaubwürdigkeit bei KT ist wichtig, dass du die Prinzipien verinnerlicht hast, Promillerechnen (zumindest näherungsweise aber plausibel) beherrschst, und dass du mit einer guten Planung und Struktur rangehst.
Ich kann rechnen wie ein Fuchs, sogar im Kopf. Mathe war ich schon immer gut :)
Deine Zukunftsstrategie ist aber kein Ersatz für eine Aufarbeitung, du wirst neben deinen Gründen und Strategien auch erklären müssen, warum andere bei 1,7 am Boden liegen und röcheln, du aber noch (zumindest ein paar Meter) Auto fahren kannst...
Genau Hilfe, hilfe, hilfe

In meinem Leben gab es keine Excesse, auch keine Trinkgelage. Habe schon immer gerne Sport gemacht und mein Geld lieber für Füherschein, erstes Auto, Motorradführerschein, Motorrad, Pferd usw. zusammen gehalten
Dann übte ich einen Beruf aus, in dem ich bis zu 200 Std. im Monat arbeitete und wenn ich nachts auf der Couch geweckt wurde, noch weiter "gebucht" hatte. So dass ich (wir) zu dem Entschluss kamen, da wir den Lebensabend gemeinsam gesund verbringen wollten, mich beruflich anders zu orientieren, machte eine Qualifizierung und fand eine Hilfsätigkeit an der Schule mit 40 Wochen Arbeit im Jahr und ohne Möglichkeit Überstunden leisten zu müssen.
Ich ging sehr auf in meiner neuen Aufgabe, es ist sehr wertvoll einem Kind den Schulbesuch zu ermöglichen und möchte das bis zur Rente tun.
Dann kam die Schulschließung und ich hatte nichts, von ehemals 200 Std. Fühlte mich ohne Daseinsberechtigung und zweifelte an meinem Selbstwert. So habe ich innerhalb eines Jahres sehr rasch den Alkohol gesteigert und es irgendwie fertig gebracht, zumindest dachte ich es, aber ausser das ich mir den Schlüssel nicht in die Nase steckte, habe ich es nicht weit gebracht.

Alle Antworten von Pseudonym lesbar gemacht *Nancy*
 
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rüdscher

Erfahrener Benutzer
Dann versuche ich dir mal zu helfen, ich gehe mal aber noch nicht die einzelnen Fragen durch, sondern Themenblöcke, die meiner Meinung nach noch richtig viel Aufmerksamkeit brauchen:

Trinkvergangenheit, speziell Frage 9+10:
Deiner nicht ganz schlüssigen Schilderung nach bist du quasi von null auf 5x wöchentlich Vollsuff in kürzester Zeit gekommen.
Pro: das ist keine lange Trinkgeschichte mit langjährig gefestigten Mustern
Contra: das eine extrem steile Karriere, kommt auch nicht gut.
Insgesamt ist die Trinkvergangenheit für dein Alter noch sehr dünn, da hast du ja fast 40 Jahre von denen du erzählen kannst, das hast du jetzt im Prinzip auf ein Jahr eingedampft.
Mach mal ein Trinkdiagramm für dich selbst. Zeitstrahl, und dann versuche, eine Kurve zu zeichnen, die deine Trinkmengen abbildet. Nicht unbedingt tagesgenau, aber versuch mal in Wochen oder Monaten zu erfassen und darzustellen.
Schau dir dann dein Diagramm an und schau ob es vielleicht Auffälligkeiten gegeben hat, nach oben oder nach unten, und versuche mal, die biografisch zu unterlegen -> was ist passiert, was hat das im Trinkverhalten ausgemacht.

Ursachenforschung:
Deine Begründung ist viel zu dünn, versuch mal wie ein kleines Kind immer wieder "warum" zu fragen.
Kurzarbeit - schwierig für mich - warum?
Weil... - warum?
Weil... - warum?
Bis du richtig tief drin angekommen bist und deine Ursachen benennen kannst.
Was hat das jeweils mit dir gemacht? Warum war es so schwierig, dass daraus der hohe Alkoholkonsum resultierte.

Strategie:
Fragen 25, 27, 28, ...
Die Umstellung kam aus dem Schock heraus. Okay, das ist für viele ein guter Auslöser, der mal was in Gang setzt, aber eine echte Triebfeder für eine Änderung des Lebens ist das nicht.
Plötzlich weniger Konflikte daheim, warum? Wegen Alkohol? Bzw. weil niemand mehr verstrahlt war? Das müsste dann in der Frage 14+15 vorkommen...
Die 27 klingt schon besser, Notfallplan ist immer gut, den solltest du erklären, besser noch direkt zeigen können, und der sollte nachhaltig sein, (also auf Wirksamkeit bezogen, nicht Umwelt...). Wenn du magst und der nicht zu privat ist, gerne (auch in Auszügen) teilen, wir schauen uns den an.
Allerdings erwähnst du ein Rückfallrisiko, das deckt sich nicht mit deiner Antwort aus 19, die zudem nicht gut beantwortet ist (wenn ein selbstschädigendes Verhalten wie Fahren unter so einem Einfluss, dass zum Entzug der FE und einem Unfall kommt vorliegt, ist das definitiv schon mal Missbrauch).
Die 29 ist noch zu oberflächlich, meinst du 1-2 Glas, so wie die "Biergläschen" beim Oktoberfest? Das muss genauer sein, Stichwort TE (Trinkeinheit). Fahrt organisieren - okay, ich stelle mein Auto vor die Kneipe und lege den Schlüssel parat - Fahrt ist organisiert...
Da muss mehr Fleisch an den Knochen.

Schau dir diese drei Themen und ruhig auch mal FB an, die hier auch kurz vor MPU stehen und positives Feedback vom Forum bekommen haben, und versuch nochmal genau zu erfassen, was in der MPU im Gespräch auf dich zukommen wird:
Was ist passiert?
Warum ist es passiert?
Warum wird es nicht nochmal passieren?
Das wird der Kern des Gespräches sein.

Viele Grüsse,
Rüdscher
 

Psyeudonym

Benutzer
Nein, war es mir nicht.
Dir ist aber hoffentlich bewusst, dass, wenn bei dir grundsätzlich KT möglich wäre, du aber AB wählst, lediglich Nachweise über 6 Monate nötig sind?

Dann versuche ich dir mal zu helfen, ich gehe mal aber noch nicht die einzelnen Fragen durch, sondern Themenblöcke, die meiner Meinung nach noch richtig viel Aufmerksamkeit brauchen:

Trinkvergangenheit, speziell Frage 9+10:
Deiner nicht ganz schlüssigen Schilderung nach bist du quasi von null auf 5x wöchentlich Vollsuff in kürzester Zeit gekommen.
Pro: das ist keine lange Trinkgeschichte mit langjährig gefestigten Mustern
Contra: das eine extrem steile Karriere, kommt auch nicht gut.
Insgesamt ist die Trinkvergangenheit für dein Alter noch sehr dünn, da hast du ja fast 40 Jahre von denen du erzählen kannst, das hast du jetzt im Prinzip auf ein Jahr eingedampft.
Mach mal ein Trinkdiagramm für dich selbst. Zeitstrahl, und dann versuche, eine Kurve zu zeichnen, die deine Trinkmengen abbildet. Nicht unbedingt tagesgenau, aber versuch mal in Wochen oder Monaten zu erfassen und darzustellen.
Schau dir dann dein Diagramm an und schau ob es vielleicht Auffälligkeiten gegeben hat, nach oben oder nach unten, und versuche mal, die biografisch zu unterlegen -> was ist passiert, was hat das im Trinkverhalten ausgemacht.
Ja, es ist in der Tat eine steile Karriere. Ich bin nicht der Partymensch und war es auch nie. Geselligkeiten liebe ich, wenn sie in Verbindung mit Aktivitäten stehen. Wie z.B. Bowlen, ein Doppelkopfturnier, Alpin Center, Ausritte oder einfach nur ein Moonlight Minigolf.
Ich habe so ein Trinkdiagramm, da ist nur ein Ausreißer, die Phase welche ich auch in Frage 16 beschrieben habe. Seit meiner Kindheit liebe ich Pferde und habe bereits im Vorschulalter das Reiten gelernt. Praktiziert immer in den Schulferien an der Nordsee, im Viereck macht es mir keinen Spaß. Als Erwachsener hat man keine 12 Wochen Ferien mehr im Jahr (normalerweise, ich jetzt wieder :) so habe ich mir eine Reitbeteiligung gesucht. Dort haben die Pferdebesitzer aber meist nur zusammen gesessen und gequatscht, auch was getrunken und waren froh wenn sie einen "zahlenden" Menschen gefunden hatten, der ihr Pferd bewegt. Dann habe ich ein "ausrangiertes" Rennpferd vorm Schlachter gerettet und war selber Einstaller, sozusagen aufgestiegen. Haber aber nach ein paar Monaten umgestallt in eine kleine günstigerere Unterbringung ohne Reithalle mit Stallkollegen denen es auch um das Reiten und nicht um den Pferdebesitz ging. Ansonsten hat mein Diagramm eine Kurve von der Frequenz her wie Jemand der KT praktiziert und bei der Menge auch nur zu 20% aus dem Rahmen fiel, also besoffen aber keinesfalls volltrunken war.
Ursachenforschung:
Deine Begründung ist viel zu dünn, versuch mal wie ein kleines Kind immer wieder "warum" zu fragen.
Kurzarbeit - schwierig für mich - warum?
Weil... - warum?
Weil... - warum?
Bis du richtig tief drin angekommen bist und deine Ursachen benennen kannst.
Was hat das jeweils mit dir gemacht? Warum war es so schwierig, dass daraus der hohe Alkoholkonsum resultierte.
Da muss ich nun etwas ausholen, ich habe diese Qualifizierung absolviert, da ich beruflich kürzer treten wollte. Zuvor war ich Sachbearbeiter im Debitorenmanagement und habe über einen sehr langen Zeitraum nie unter 200 Std/Monat gearbeitet, nachts vom Ehepartner auf der Couch eingeschlafen geweckt mit den Worten ich solle doch ins Bett gehen. Oft murmelte ich irgendetwas von Opos oder Avisen und das ich noch buchen müsse. Das wurde auch meinem Partner zuviel, der den Lebensabend noch mit mir genießen möchte und wir beschlossen die Reißleine zu ziehen. Ich hatte hier nicht getrunken, ich bin immer vor Erschöpfung eingeschlafen. Gar nichts machen kommt für mich aber auch nicht in Frage! So suchte ich mir einen Job mit 12 Wochen Ferien im Jahr, bei dem die Ableistung von Überstunden auch gar nicht möglich war. Finanziell gesehen konnten wir es uns leisten, dass einer von uns im Niedriglohnsektor beschäftigt ist. Diese Tätigkeit ist eine so wertvolle Aufgabe und es gibt einem so viel, einem Kind den Schulbesuch zu ermöglichen, dass ich völlig darin aufging. Ich war allerdings nicht lange glücklich, bereits ein halbes Jahr später wurden die Schulen geschlossen und ich hatte gar nichts mehr. Zweifelte an meiner Daseinsberechtigung und fühlte mich wertlos. Mein Mann absolvierte pandemiebedingt zeitgleich Überstunden ohne Ende. Finanziell war die Sache also wieder ausgeglichen, aber mein Selbstwertgefühl war gleich Null und das belastete mich stark. Durch diese Schere der beruflichen Auslastung kam es dann Zuhause auch zu unangenehmen Gesprächen wie, was ich den heute alles sinnvolles geleistet hätte. Das schmälerte mein Selbstwertgefühl noch mehr und ich entzog mich dem, indem ich sekttrinkenderweise Doppelkopf am Rechner spielte. Das steigerte sich dann rapide und endete darin, das ich häufig bereits gegen 20 / 20:30 Uhr mit einer großen Flasche ins Schlafzimmer flüchtete und vom Bett aus Fernseh guckte und lange bevor mein MAnn zu Bett ging eingeschlafen war.
Es war ausreichend, das ich von 200% auf einmal gar nichts mehr hatte. Hinzu kommt, dass mein Bruder, um den ich mich zuvor als Einzige immer sehr gekümmert hatte, (lebte im betreuten Wohnen und selbst seine Tochter wollte nichts mehr von ihm wissen, auch für unsere Geschwister galt er nicht als gesellschaftsfähig) am 01.04.2021 an seiner COPD und mit Corona verstarb. Das vergrösserte die Lücke und zeitgleich war die berufliche Aufgabe die ich liebte und mein Bruder nicht mehr da.
Strategie:
Fragen 25, 27, 28, ...
Die Umstellung kam aus dem Schock heraus. Okay, das ist für viele ein guter Auslöser, der mal was in Gang setzt, aber eine echte Triebfeder für eine Änderung des Lebens ist das nicht.
Doch für mich ist es eine echte Triebfeder! Ich will nie wieder das Leben eines anderen gefährden oder meine eigene Gesundheit. Was heißt Änderung des LEBENS? Es ist das Ablassen des geänderten Verhaltens was ich ein Jahr praktiziert hatte. Dazu hat der Schock gereicht, das mir bewußt wurde auf welch gefährlichem Pfad ich mich befand. Wie soll ich denn mein Leben ändern wenn es eben gar keine manifestierten Muster gibt und ich keine langjährigen Erfahrungen mit übermäßigem Alkoholgenuss praktiziert habe?
Plötzlich weniger Konflikte daheim, warum? Wegen Alkohol? Bzw. weil niemand mehr verstrahlt war? Das müsste dann in der Frage 14+15 vorkommen...
Nein, ich habe mich ja nicht in der Öffentlichkeit, bei Familienfeiern oder gesellschaftlichen/beruflichen Anlässen betrunken, Zuhause habe ich mich ja bewußt ins Schlafzimmer zurück gezogen; das zur mangelnden Reaktion Anderer. Die Frage 15 ist eher zu beantworten, das der Alkoholkonsum die Antwort war auf das was im Leben fehlte und nicht, dass ich das aufgrund des Alkoholkunsums nicht mehr machen konnte. Mein Umfeld, die paar Mal die Hybridunterricht war oder die paar Tage die im Zeitraum vom 16.03.2020 - 18.05.2021 die Schule geöffnet war, bin ich immer meinen Verpflichtungen nachgekommen. Ich kam auch niemals zu spät.
Und ja, weniger Konflikte, da mein Mann sah, das ich gar nichts mehr trinke und verstand, das mir die Bestätigung fehlte und mir Bewunderung entgegen bringt, das ich auf diesen "Atombombeneinschlag" so konsequent reagiere und es mir nicht egal ist und ich die Fehler bei mir suche und er stolz ist, das ich die Ursache dafür abstelle und nun nach vorne gehe und alles auf den Tisch packe, das Gespräch offen suche statt mich zurück zu ziehen und Hilfe einzufordern, das quittiert er mit großer Zufriedenheit, was Harmonie bringt.
Die 27 klingt schon besser, Notfallplan ist immer gut, den solltest du erklären, besser noch direkt zeigen können, und der sollte nachhaltig sein, (also auf Wirksamkeit bezogen, nicht Umwelt...). Wenn du magst und der nicht zu privat ist, gerne (auch in Auszügen) teilen, wir schauen uns den an.
Damit meinte ich einen Zettel mit Telefonnummer hinter der Schutzhülle in meinem Handy und den 20 Euro für ein Taxi für den Fall der Fälle, der nicht geplant ist, aber sollte er eintreten, immer noch die bessere Alternative ist. Auf diesem Zettel stehen neben den Telefonnummern der Menschen bei denen ich Hilfe suche, die jederzeit geprächsbereit für mich sind, auch die Konsequenzen die Alkohol bringen kann. Kann ich gene ein Foto von hochladen, würde aber die Nummern schwärzen.
Allerdings erwähnst du ein Rückfallrisiko, das deckt sich nicht mit deiner Antwort aus 19, die zudem nicht gut beantwortet ist (wenn ein selbstschädigendes Verhalten wie Fahren unter so einem Einfluss, dass zum Entzug der FE und einem Unfall kommt vorliegt, ist das definitiv schon mal Missbrauch).
Ja selbstverständlich war es Missbrauch, danke für den Hinweis, die Alkoholgefährdung war so sonnenklar, das ich sie nicht ausgeführt habe
Die 29 ist noch zu oberflächlich, meinst du 1-2 Glas, so wie die "Biergläschen" beim Oktoberfest? Das muss genauer sein, Stichwort TE (Trinkeinheit). Fahrt organisieren - okay, ich stelle mein Auto vor die Kneipe und lege den Schlüssel parat - Fahrt ist organisiert...
Das ist eher der Tatsache geschuldet, dass mein VP mit mir KT bis zum Erbrechen bespricht, ich aber gar keine Anlässe plane an denen ich etwas zu Trinken gedenke, sondern zu dem Entschluss gekommen bin, keinen Alkohol mehr zu Trinken. Ich brauche ihn nicht, zudem ist er für nichts gut.
Das ich mir den Schlüssel parat lege ist jetzt aber sehr spitzfindig und wenig hilfreich. Ich habe auch nicht bagatellisiert und irgendwelche Niedlichkeiten formuliert.
Jetzt weiß ich ja dank euch, das ich auch mit Nachweisen von nur 6 Monaten AB ausreichend dokumentiert habe. Daher lautet meine Antwort, wie soll ioch etwas Trennen was gar nicht gegeben ist? Ich trinke keinen Alkohol mehr.
Da muss mehr Fleisch an den Knochen.

Schau dir diese drei Themen und ruhig auch mal FB an, die hier auch kurz vor MPU stehen und positives Feedback vom Forum bekommen haben, und versuch nochmal genau zu erfassen, was in der MPU im Gespräch auf dich zukommen wird:
Was ist passiert?
Warum ist es passiert?
Warum wird es nicht nochmal passieren?
Es wird nicht nochmal passieren, da ich keinen Alkohol mehr trinke, mein Mann ist vor 15 Jahren zu derselben Erkenntnis gelangt, als wir von der Geburtstagsfeier eines unserer besten Freunde nach Hause fuhren und ich 3x anhalten musste weil er sich aus dem Fenster erbrochen hat und wir das am nächsten Tag noch aus der Tür kratzen mussten.
Das wird der Kern des Gespräches sein.

Viele Grüsse,
Rüdscher
Vielen Dank dir für deine Zeit und deine Anmerkungen, bin gespannt, ob ich das so wie von dir beabsichtigt umsetzen konnte.
 

Psyeudonym

Benutzer
Es war ausreichend, das ich von 200% auf einmal gar nichts mehr hatte. Hinzu kommt, dass mein Bruder, um den ich mich zuvor als Einzige immer sehr gekümmert hatte, (lebte im betreuten Wohnen und selbst seine Tochter wollte nichts mehr von ihm wissen, auch für unsere Geschwister galt er nicht als gesellschaftsfähig) am 01.04.2021 an seiner COPD und mit Corona verstarb. Das vergrösserte die Lücke und zeitgleich war die berufliche Aufgabe die ich liebte und mein Bruder nicht mehr da.
Am 01.04.2020 verstarb mein Bruder
 

Psyeudonym

Benutzer
Dir ist aber hoffentlich bewusst, dass, wenn bei dir grundsätzlich KT möglich wäre, du aber AB wählst, lediglich Nachweise über 6 Monate nötig sind?
Also ich habe eine Riesenangst, da mir mehrere Menschen, die damit zu tun haben gesagt haben, wenn AB dann brauchst du 12 Monate und wenn du KT nicht praktizierst hast, hast du auch nicht bewiesen, dass du es kannst.

Und Nancy hat mir ja auch durch die Blume zu verstehen gegeben, das man bei ganz wenigen Anlässen auch einen negativen ETG haben kann, bzw unter 5 was ja dann nicht nachgewiesen ist.

Ich schreibe hier mal die beiden Aussagen die ich an der Hand habe:

Normal reicht bei diesem Wert KT, sprich keine Abstinenz. Solltest du dich für Abstinenz entscheiden dann brauchst du 12 Monate.

Bei diesem Wert reicht kontrolliertes Trinken, Wenn Abstinenz dann 12 Monate!

Diese beiden Aussagen waren völlig unabhängig voneinander und von 2 unterschiedlichen Menschen, mein VP hat es mir wie oben erklärt, ich habe es ja nicht bewiesen.

Ich werde wahnsinnig muss ich jetzt 2-3 Anlässe mir ausdenken oder nicht?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Normal reicht bei diesem Wert KT, sprich keine Abstinenz. Solltest du dich für Abstinenz entscheiden dann brauchst du 12 Monate.
Das ist so nicht ganz richtig ...

Abstinenzzeiträume sind in den Begutachtungsleitlinien definiert und festgeschrieben.

Unabhängig, wie der stattgehabte Alkoholkonsum bei gelebter Alkoholabstinenz bewertet wird, ergeben sich die unten aufgeführten verbindlichen Abstinenznachweise, die VOR der Begutachtung zu erbringen sind:

• Freiwilliger Alkoholverzicht mind. 6 Monate Alkoholabstinenz

• Notwendigkeit zum Alkoholverzicht mind. 12 Monate Alkoholabstinenz

• Alkoholabhängigkeit mind. 12 Monate Alkoholabstinenz


Achtung: «Ich kann nicht kontrolliert trinken» verkommt jetzt zur Abstinenzpflicht und bringt 12 Monate!!!

Letztendlich muss jeder Verhaltensänderung für mindestens 6 Monate gelebt sein, dies gilt für AB wie für KT.
 

Psyeudonym

Benutzer
Ich finde es auch sehr schade, dass ich dieses Forum erst 5 vor 12 gefunden habe. Und ich weiß, dass es viel Arbeit ist, und man nicht mal eben über den FB schauen kann. Aber vielleicht bekomme ich ja doch noch Unterstützung, habe hier viel gelesen und die "korrekturen" insbesondere von Nancy oder auch die Anmerkungen von Max sind der Wahnsinn. Es ist auch von den anderen Klasse, das sie hier so viel helfen.

In diesem Sinne, auch ich habe meinen FB nochmal überarbeitet und mithilfe der Bögen Anderer mir sogar "eigene" Gedanken zu Fragen gemacht die rüdscher gar nicht allgemein aufgegriffen hat.

Hier mal "meine" Beanstandungen, hoffe ich habe da nicht verschlimmbessert

Frage 4 traute mir zu, gefahrlos zurück legen? Würde das gegen mich sprechen?

Frage 9 und 10: wird hier nicht dasselbe gefragt, weiß nicht wie ich die Unterscheide rausarbeiten soll. Habe die steile Historie noch etwas ausführlicher angegeben.

Frage 12 War echt sehr knapp, habe die Besonderheit der Situation noch mal rausgearbeitet. In der Vergangenheit hatte ich solche Verluste nie mit Alkohol kompensiert, soll das hier ausdrücklich erwähnt werden?

Frage 13 die Wirkung des Alkohols war sogar mir zu mager dargestellt

Frage 15 Hier steht fast überall bei denjenigen, bei denen eine Alkoholgefärdung vorliegt "Keine", aber Rüdscher hat Recht, es passt nicht zu den Vorteilen, die der Alkoholverzicht mit sich bringt und den Entschluß nicht mehr zu Trinken manifestiert haben, habe das dahingehend angepasst (oder halt verschlimmbessert?)

Zu 16 ja, ja, war alles etwas dünn, auch hier nochmal ausführlicher, oder sollte ich es doch besser weglassen

Zu 17 ich weiß nicht ob ich die Frage mit der Kontrolle richtig verstanden habe



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)



Es war ein Donnerstag, der 15.04.2021. Ich war schon den ganzen Tag Zuhause, da ich seit über einem Jahr in Kurzarbeit 0 war, mein Mann kam gegen 17 Uhr von der Arbeit nach Hause, der im Gegensatz zu mir, durch seine Tätigkeit in der Chemie massig Überstunden schieben musste. Dies führte in der Vergangenheit öfter zur Missstimmung und immer gleichen Diskussionen wie z.B. über Hausarbeit und was ich den Tag über geleistet habe. Um 17:45 Uhr wurde über Amazon die Seniorenfernbedienung zugestellt, welche ich für meine Nachbarn (87 + 89 Jahre), denen ich häufig half, bestellt hatte. 15 Minuten später nutzte ich die Gelegenheit mich den unangenehmen Gesprächen/Vorwürfen zu entziehen und flüchtete eine Hausnummer weiter zu meinen Nachbarn.

Dort wurde ich freudig mit den Worten: „oh, wie schön dass du da bist, heute morgen ist meine Pfeffermühle kaputt gegangen, komm rein“ in Empfang genommen. Dort setzte ich mich auf die Terrasse, bekam ein Glas und die Mühle und trank Sekt. Ich stellte noch die automatischen Rollladen auf Sommerzeit um und lernte die beschaffte Fernbedienung an und trank zwischendurch weitere Gläser Fürst von Metternich.
Um 20 Uhr bekam ich ein Anruf von Foodsharing, ob ich nicht eine Abholung übernehmen kann, da das Auto nicht ansprang und ich, da am nächsten dran, die einzige die Rettung noch sicherstellen konnte. (bei Backwaren ist es immer eine exakte Zeit). Aus falschem Pflichtbewusstsein sprang ich ohne weitere Gedanken über meinen Alkoholkonsum, schämte mich auch mich erklären und fuhr los. Ich kam keine 600m weit und fuhr in ein parkendes Taxi.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit
)


12 Glas Sekt (Fürst von Metternich 12% Vol); zwischen 18 – 20 Uhr insgesamt 1,2l


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


Es war eine Strecke bis zum Ziel von 1,9 Km geplant und ich fuhr 0,6 Km


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)



Ich habe spontan gehandelt und nicht darüber nachgedacht. Ich wurde um Hilfe gefragt und habe gehandelt um die Kooperation nicht zu gefährden. Ich muss glaube nicht weiter sprechen wie absurd das im Nachhinein klingt.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?


Gar nicht, ich schämte mich zuzugeben, dass ich was getrunken habe, wo ich doch unter den Foodsavern als Pflichtbewusst bekannt war und wollte mein Gesicht nicht verlieren und als unzuverlässig gelten.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Nein




7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Ich bin in der Vergangenheit unter Restalkohol gefahren und mit dem was ich heute über Alkohol weiß, ist das in dem Jahr vor meiner Trunkenheitsfahrt häufig vorgekommen.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)



Zu gesellschaftlichen Anlässen die im Elternhaus gegeben wurden wurde Alkohol gereicht, ich selbst habe das erste Mal Alkohol mit 17 Jahren konsumiert.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Ja, zu ca. 15 Anlässen im Jahr (eher weniger als mehr) habe ich Alkohol getrunken, für mich stand der feierliche Anlass im Vordergrund, meist waren es 4 Glas Sekt, so 2 – 3x im Jahr auch eine ganze Flasche; geändert hat sich dieser Konsum erst seit April 2020. Angefangen mit 2-3x die Woche je 2 Piccolo (0,4l) über 4-5 x pro Woche 0,7l – 0,9l, auf 4-5x pro Woche (eher 5x) ca. 1,1 l Sekt, wobei auch 2x im Monat 2 Flaschen, also 1,4 l Sekt vorgekommen sind.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)




zu Teenager Zeit, da waren es Longdrinks wie Amaretto Apfelsaft oder Batida de Coco mit Kirschsaft, die aber höchstens 1x pro Monat.
Vor April 2020 zu gegebenen Feierlichkeiten wie Jubiläen, Geburtstage, Hochzeiten, Taufe u.ä. ca. 3-4 Glas Sekt , auch schon mal bei besonderen Anlässen eine Flasche Sekt, bis zu 3x im Jahr.

Dann zu Zeiten der Kurzarbeit Zuhause bis zu 5x wöchentlich 1 Flasche und 1-2 Piccolo, auch schon mal 2 Flaschen Sekt.
 

Psyeudonym

Benutzer
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Früher bei gegebenen Anlässen dort wo die Feierlichkeit stattfand mit Freunden, im Jahr der Kurzarbeit Zuhause.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)



Ich hatte einen Beruf in dem ich sehr aufgegangen bin, den konnte ich durch die Schulschließung nicht mehr ausüben. Das war ein harter Schlag für mein Selbstwertgefühl.

Ein halbes Jahr zuvor hatte ich diese Qualifizierung absolviert, da ich beruflich kürzer treten wollte. Zuvor war ich Sachbearbeiter im Debitorenmanagement und habe über einen sehr langen Zeitraum nie unter 200 Std/Monat gearbeitet, nachts vom Ehepartner auf der Couch einschlafender Weise geweckt mit den Worten „ich solle doch ins Bett gehen.“ Oft murmelte ich irgendetwas von Opos oder Avisen und das ich noch buchen müsse. Das wurde auch meinem Partner zu viel, der den Lebensabend noch mit mir genießen möchte und wir beschlossen die Reißleine zu ziehen. Ich hatte hier nicht getrunken, ich bin immer vor Erschöpfung eingeschlafen. Gar nichts machen kommt für mich aber auch nicht in Frage! So suchte ich mir einen Job mit 12 Wochen Ferien im Jahr, bei dem die Ableistung von Überstunden auch gar nicht möglich war. Finanziell gesehen konnten wir es uns leisten, dass einer von uns im Niedriglohnsektor beschäftigt ist. Diese Tätigkeit ist eine so wertvolle Aufgabe und es gibt einem so viel, einem Kind den Schulbesuch zu ermöglichen, dass ich völlig darin aufging. Ich war allerdings nicht lange glücklich, bereits ein halbes Jahr später wurden die Schulen geschlossen und ich hatte gar nichts mehr. Zweifelte an meiner Daseinsberechtigung und fühlte mich wertlos. Mein Mann absolvierte pandemiebedingt zeitgleich Überstunden ohne Ende. Finanziell war die Sache also wieder ausgeglichen, aber mein Selbstwertgefühl war gleich Null und das belastete mich stark. Durch diese Schere der beruflichen Auslastung kam es dann Zuhause auch zu unangenehmen Gesprächen wie, was ich den heute alles Sinnvolles geleistet hätte. Das schmälerte mein Selbstwertgefühl noch mehr und ich entzog mich dem, indem ich sekttrinkenderweise Doppelkopf am Rechner spielte. Das steigerte sich dann rapide und endete darin, das ich häufig bereits gegen 20 / 20:30 Uhr mit einer großen Flasche ins Schlafzimmer flüchtete und vom Bett aus Fernsah und lange bevor mein Mann zu Bett ging eingeschlafen war.
Es war ausreichend, das ich von 200% auf einmal gar nichts mehr hatte. Hinzu kommt, dass mein Bruder, um den ich mich zuvor als Einzige immer sehr gekümmert hatte, (lebte im betreuten Wohnen und selbst seine Tochter wollte nichts mehr von ihm wissen, auch für unsere Geschwister galt er nicht als gesellschaftsfähig) am 01.04.2021 an seiner COPD und mit Corona verstarb. Das vergrößerte die Lücke und zeitgleich war die berufliche Aufgabe die ich liebte und mein Bruder nicht mehr da.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)



Nach einem Piccolo wurde ich kontaktfreudiger, bei feierlichen Anlässen trifft man ja auch auf unbekannte Menschen, bei einer Geburtstagsfeier/Familienfest hat man mitgemacht, im Laufe des Abends zeigten einige im Kreise der Familie eine gewisse Distanzlosigkeit. Bei einer ganzen Flasche wurde ich nur noch müde und wollte nach Hause.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, gab es nicht.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Keine, bzw. durch den Rückzug, besser gesagt den Weg alles mit mir selbst auszumachen, vereinsamt man auch. Das wurde aber durch die Corona Hochkonjunkturzeit mir nicht wirklich bewusst bei Kontaktsperre und Lockdown. Das ich mich abgrenzte, habe ich wie die Gewichtszunahme der Pandemie zugeschrieben.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.



Als heute, seit dem 16.04.2021 habe ich keinen Alkohol mehr getrunken!
Es gab mal eine kurze Zeit, in der ich im Reitstall von der Reitbeteiligung zum Pferdebesitzer aufgestiegen bin. Dort habe ich dann in der Gruppe im Winter 2003/2004 auch 1-2x die Woche 3-4 Gläser mitgetrunken, wechselte zum Frühjahr (mit meiner Luna, die ich vor dem Schlachter gerettet habe) aber den Reitstall und hatte dann auch keinen Kontakt mehr. Im neuen Stall waren gleichgesinnte Einstaller, denen es ebenfalls nur ums Reiten und die Natur ging.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Nein, Filmrisse oder so etwas hatte ich noch nie. Oder was meinen Sie mit Kontrolle, ich hatte ja keinen Vorsatz über eine bestimmte Trinkmenge.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Nein, noch nie. Erst seit dem Tag des Unfalls.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)



Ich habe bei besonderen Anlässen gerne auch etwas getrunken, der Party Mensch war ich nie. Den größten Teil meines Lebens ordne ich dem Genußtrinken zu. Im letzten Jahr vor der Fahrt war es eher wie ein Rückzug aus dem Alltag was aber bereits einem gefährlichen Entlastungstrinken gleich kam.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)



Seit dem Unfall habe ich nichts getrunken.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


Am 15.04.2021


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?



Gar nicht, auch in der Vergangenheit nicht, ich mag es nicht.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?



Die Triebfeder für die Änderung des Lebens ist schwer zu beschreiben, ich praktiziere es und bin glücklich. Ich habe verstanden aus welchen Gründen ich früher Alkohol getrunken habe und ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich sehr gut ohne Alkohol leben kann, ich brauche ihn nicht, er löst keine Probleme, er bringt nur welche; daher trinke ich heute keinen Alkohol!

Auch möchte ich nicht durch Alkoholwirkung falsche Entscheidungen treffen und ich bin glücklich, dass ich nicht alleine bin und Menschen an meiner Seite, die mir dabei helfen.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Warum nicht schon eher, ich habe noch nie so viel wie im letzten Jahr über mich nachgedacht. Jetzt erst habe ich ein umfassendes Problemverständnis und alternative Lösungen gewonnen. Im Nachhinein bin ich froh, dass es so gekommen ist, ohne diesen Anlass hätte ich mein Verhaltensmuster nicht selbstkritisch beleuchtet und mir die Gefahren eingestanden. Ich habe mich auf einem gefährlichen Kurs befunden, von dem ich nicht weiß wo er hin geführt hätte. Durch diesen FehlTRITT habe ich den Schwung genutzt um vorwärts zu kommen und habe mich selbst besser verstehen gelernt. Ich habe es als Chance genutzt und nur gewonnen. Durch diese Aufarbeitung hat sich meine Einstellung prägnant geändert, daher erst durch den Unfall und nicht bereits eher.







25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?



Das ich einen Menschen wenn auch nur leicht verletzt habe, hat eingeschlagen wie eine Atombombe, das war der Auslöser. Dadurch, dass ich erkannt habe, das Unzufriedenheit mit mir selbst und dem eigenen Leben zu Fehlverhalten geführt hat. Ich habe „mein“ Belohnungssystem entwickelt, dies dient dazu die innere Zufriedenheit zu erhöhen und die Motivation zu stärken.

Ich habe den Ursprung des „ungeliebt“, „nicht Wertgeschätzt fühlens“ erkannt und so fällt die Umsetzung der Verhaltensänderung auch leicht. Die Folge ist eine gesteigerte Willenskraft. So kann ich heute auch mit negativen Gefühlen umgehen ohne gleich den Rückzug anzutreten oder etwas zu trinken und ich hole mir Hilfe. Das hat dazu geführt, dass ich nichts mehr getrunken habe.




26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?



Ich erhalte ausschließlich positive Rückmeldung von Freunden, es fällt ihnen auf, dass ich nun eine der letzten bei den Feiern bin und sogar noch beim Aufräumen helfe. Ich nehme alles bewusster wahr und habe ganz ohne Alkohol viel mehr Freude an Alltagssituationen.

Meine Verhaltensänderung hat sich durch ausschließlich positive Erfahrungen nur bestärkt. Ich bin es die nach einer Feierlichkeit am nächsten morgen die Brötchen holt, während mein Mann noch schläft. Ich fahre täglich mit dem Rad zur Arbeit, der Weg kommt mir immer kürzer vor, ich bin leistungsfähiger geworden. Nicht auszudenken welche gesundheitlichen Schäden die Folge hätten sein können. Auch ein möglicher Arbeitsplatzverlust ist nun keine Gefahr mehr. Ich habe sogar etwas abgenommen, das finde ich schön.
Zuhause gibt es auch weniger Konflikte, da mein Mann sah, das ich gar nichts mehr trinke und verstand, das mir die Bestätigung fehlte und mir Bewunderung entgegen bringt, das ich auf diesen "Atombombeneinschlag" so konsequent reagiere und es mir nicht egal ist und ich die Fehler bei mir suche und er stolz ist, das ich die Ursache dafür abstelle und nun nach vorne gehe und alles auf den Tisch packe, das Gespräch offen suche statt mich zurück zu ziehen und Hilfe einzufordern, das quittiert er mit großer Zufriedenheit, was Harmonie bringt.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Frage 4 traute mir zu, gefahrlos zurück legen? Würde das gegen mich sprechen?
Nein, Alkohol enthemmt ... man hat das Gefühl alles noch bewältigen zu können.
Frage 9 und 10: wird hier nicht dasselbe gefragt, weiß nicht wie ich die Unterscheide rausarbeiten soll. Habe die steile Historie noch etwas ausführlicher angegeben.
Nein ... F9 soll deine gesamte Trinkentwicklung wiederspiegeln, ähnlich einen Lebenslauf.
F10 ist ein zeitlicher Aspekt ... hier kommt es auf die Menge und Zeitabstände an.
Merke dir ... alle Fragen müssen zueinander stimmig sein, es darf keine Wiedersprüche geben.
Gefühlte "doppelte" Fragen, sind Absicht, sie sollen eventuelle Wiedersprüche aufdecken.
Frage 12 War echt sehr knapp, habe die Besonderheit der Situation noch mal rausgearbeitet. In der Vergangenheit hatte ich solche Verluste nie mit Alkohol kompensiert, soll das hier ausdrücklich erwähnt werden?
Dies ist die Kernfrage deiner MPU ... Warum, Weshalb, Wieso ... hier müssen all deine Trinkmotive erkennbar aufgezeigt werden.
Zu 17 ich weiß nicht ob ich die Frage mit der Kontrolle richtig verstanden habe
Wenn du wirklich nie einen "Filmriss" hattest, kannst du diese Frage mit einem einfachen NEIN beantworten.
-------------------------
Dies kurz von mir ... @rüdscher wird seine Kommentierung zu Ende bringen.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Dies kurz von mir ... @rüdscher wird seine Kommentierung zu Ende bringen.
Dann krempelt der Rüdscher mal die Ärmel hoch…


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille
Gut beschrieben, kann nir aber vorstellen dass es dem GA so zu lang wäre, ist nicht schlimm, sei einfach souverän und nicht irritiert wenn der GA drängelt… ansonsten wie gesagt gut.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)



Ich habe spontan gehandelt und nicht darüber nachgedacht. Ich wurde um Hilfe gefragt und habe gehandelt um die Kooperation nicht zu gefährden. Ich muss glaube nicht weiter sprechen wie absurd das im Nachhinein klingt.
Ja oder nein??


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Ich bin in der Vergangenheit unter Restalkohol gefahren und mit dem was ich heute über Alkohol weiß, ist das in dem Jahr vor meiner Trunkenheitsfahrt häufig vorgekommen.
Und die Häufigkeit?
Denk nicht nur an Restalk, die Frage zielt auf jede Fahrt, auch die legalen, mit Alk, zB der berühmte Ouzo beim Grieche…


8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)



Zu gesellschaftlichen Anlässen die im Elternhaus gegeben wurden wurde Alkohol gereicht, ich selbst habe das erste Mal Alkohol mit 17 Jahren konsumiert.
Und wann war etwa der erste Kontakt?


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Viel geschrieben, auch nachvollziehbar, aber für mich noch nicht am Kern angekommen. Was war das Problem an der Leere? Nimm auch deine Antwort zu 5 mit ran, da steht auch was drin…


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Keine, bzw. durch den Rückzug, besser gesagt den Weg alles mit mir selbst auszumachen, vereinsamt man auch. Das wurde aber durch die Corona Hochkonjunkturzeit mir nicht wirklich bewusst bei Kontaktsperre und Lockdown. Das ich mich abgrenzte, habe ich wie die Gewichtszunahme der Pandemie zugeschrieben.
Ist ok, aber fang nicht an mit „keine“ und relativiere dich dann selbst


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Nein, Filmrisse oder so etwas hatte ich noch nie. Oder was meinen Sie mit Kontrolle, ich hatte ja keinen Vorsatz über eine bestimmte Trinkmenge.
Dazu hast du ja schon eine Antwort bekommen, der schliesse ich mich an…


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)



Ich habe bei besonderen Anlässen gerne auch etwas getrunken, der Party Mensch war ich nie. Den größten Teil meines Lebens ordne ich dem Genußtrinken zu. Im letzten Jahr vor der Fahrt war es eher wie ein Rückzug aus dem Alltag was aber bereits einem gefährlichen Entlastungstrinken gleich kam.
Da eierst du etwas rum


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?



Gar nicht, auch in der Vergangenheit nicht, ich mag es nicht.
Den letzten Halbsatz weglassen. Alkfreies ist aus guten Gründen nicht gern gesehen, dass du es nicht magst heisst eher dass du es ansonsten ja trinken würdest…


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Hier kommen Erkenntnisse raus, die ich gerne schon in der 12 gesehen hätte


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Hier kommen Erkenntnisse raus, die ich gerne schon in der 15 gesehen hätte

Insgesamt ist klar zu sehen dass du dich thematisch eingearbeitet und auseinandergesetzt hast.
in der ersten Hälfte hatte ich etwas Probleme, das war mir zu ausweichend, nicht auf den Punkt, da wäre ich als GA versucht, das Gespräch als zu oberflächlich abzuhaken und dir ein negatives Gutachten zu schreiben.
die zweite Hälfte, insbesondere die letzten Fragen, zeigen dann, dass mehr Substanz da ist als rausziehen war.
Versuche mehr auf den Punkt zu antworten, benenne Themen klar und laviere nicht rum, dann wird es deutlich besser.
zur 12 fehlt mir noch die letzte Ebene, da kommt zu wenig der wahre Grund raus. Die anderen Fragen (5, 25, 26) deuten Wertschätzung und Gesichtsverlust an, es geht also um deinen echten Wert und Selbstwert, der durch den Lockdown wegfiel. Oder? Kann das sein? Dann überdenke es und formuliere deine eigene Antwort für die 12, klar auf den Punkt.

du bist noch nicht ganz reif für die MPU aber schon nah dran, bleib dran.
 

Psyeudonym

Benutzer
@rüdscher

Erst einmal ganz lieben Dank für deine großartige Arbeit und tolle Unterstützung. Es ist eine enorme Hilfe und irgendwie muss ich in 10 Tagen ganz dran sein, da radel ich monatelang zum VP und hier könnt ihr mehr helfen und tut es auch (wahnsinn). Ich muss das jetzt irgendwie schaffen, sonst ist nach Ostern mein Job weg. Bitte wenn du kannst, ich werde alles umsetzen was mir geraten wird, bleibe zeitnah dran.

Vorweg noch etwas was mich beschäftigt, ich habe 12 Gläser Sekt getrunken und das auch mit der Rückrechnung über Widemark kontrolliert, wenn jetzt aber TÜV & Co ihrer "einfache" TE Berechnung nachgehen, bin ich direkt durchgefallen weil man mir das nicht abnimmt.
1,7 Promille = 17 TE + 3,5 Std. = 20,5 TE - 1 TE (Frau) - 1 TE (10Kg unter 80 Kg) = 18,5 TE wären über 2,5 Flaschen Sekt. Selbst wenn ich jetzt den 10 Vol% rückrechne auf 12 Vol.% (für Metternich) habe ich immer noch 15,4 Gläser getrunken.
Soll ich jetzt sagen die Nachbarn haben noch eine 3ter Flasche geöffnet obwohl es nur 2 waren, die ich aber fast alleine getrunken habe?

Ich habe das mit dem zitieren (auch nicht ganz) rausbekommen, also versuche ich es so:


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ja, ich traute mir zu, den kurzen Weg gefahrlos zurück zulegen. Ich habe spontan gehandelt und nicht darüber nachgedacht. Ich wurde um Hilfe gefragt und bin los um die Kooperation nicht zu gefährden. Ich muss glaube nicht weiter sprechen wie absurd das im Nachhinein klingt.

So besser, oder nur den ersten kurzen Satz aus meiner Version vom 13.03.?


Ach nochmal zu @Max
Frage 12 In der Vergangenheit hatte ich solche Verluste nie mit Alkohol kompensiert, soll das hier ausdrücklich erwähnt werden?
Habe ich nachgehakt, da ich zeitgleich meinen Bruder verlor, mich um ihn zu kümmern war ja auch eine meiner selbstgewählten Aufgaben. Extra erwähnen war gefragt, weil wenn das ein Grund war, was mache ich bei dem Verlust der nächsten Angehörigen? Meine Schwester verstarb 2017, das war für mich auch kein Motiv. Nur falls der Gutachter meint meine Präventionsstrategie (zugegeben recht dünn, aber ich kann das Rad nicht neu erfinden) reicht für weitere Todesfälle nicht.


Das waren jetzt 3 Extrafragen. Da ich selber mit dem Zitieren nicht zurecht komme, stelle ich jetzt meinen überarbeiteten FB noch mal ein um rüdschers Hilfe umzusetzen.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Erst einmal ganz lieben Dank für deine großartige Arbeit und tolle Unterstützung. Es ist eine enorme Hilfe und irgendwie muss ich in 10 Tagen ganz dran sein, da radel ich monatelang zum VP und hier könnt ihr mehr helfen und tut es auch (wahnsinn). Ich muss das jetzt irgendwie schaffen, sonst ist nach Ostern mein Job weg. Bitte wenn du kannst, ich werde alles umsetzen was mir geraten wird, bleibe zeitnah dran.
Passt, dafür sind wir ja da, aber achte darauf, dass du deine Antworten lieferst, denn es wird auffallen, wenn du nur "gute" Antworten auswendig lernst und die dann dort zum besten gibst. Das muss von dir kommen, wir können dir aber sicher gut helfen, das Prinzip zu verstehen oder dich hinterfragen und in die richtige Richtung zu lenken.

Vorweg noch etwas was mich beschäftigt, ich habe 12 Gläser Sekt getrunken und das auch mit der Rückrechnung über Widemark kontrolliert, wenn jetzt aber TÜV & Co ihrer "einfache" TE Berechnung nachgehen, bin ich direkt durchgefallen weil man mir das nicht abnimmt.
1,7 Promille = 17 TE + 3,5 Std. = 20,5 TE - 1 TE (Frau) - 1 TE (10Kg unter 80 Kg) = 18,5 TE wären über 2,5 Flaschen Sekt. Selbst wenn ich jetzt den 10 Vol% rückrechne auf 12 Vol.% (für Metternich) habe ich immer noch 15,4 Gläser getrunken.
Soll ich jetzt sagen die Nachbarn haben noch eine 3ter Flasche geöffnet obwohl es nur 2 waren, die ich aber fast alleine getrunken habe?
Ich würde mal sagen, ob das jetzt ein Glas mehr oder weniger war, die können ja auch mal voller oder weniger voll gewesen sein, das ist zweitrangig, wichtig ist es, die Trinkmenge halbwegs plausibel vorrechnen zu können. Du könntest sagen, dass du nach Widmark auf x und nach TÜV-TE auf y Gläser kamst, da du rekonstruiert hast, und du denkst, dass es in Summe eine Menge z war. Du solltest aber beide Rechenmethoden soweit beherrschen, dass du vor Ort vorrechnen kannst, aber ich denke nicht, dass wir da im Nachkommarechnen liegen, sondern es geht in erster Linie um eine plausible, dennoch überschlägige Berechnung.

Ja, ich traute mir zu, den kurzen Weg gefahrlos zurück zulegen. Ich habe spontan gehandelt und nicht darüber nachgedacht. Ich wurde um Hilfe gefragt und bin los um die Kooperation nicht zu gefährden. Ich muss glaube nicht weiter sprechen wie absurd das im Nachhinein klingt.
Deutlich besser, das ist jetzt auf den Punkt, lass den letzten Satz noch weg, wie absurd die ganze Aktion war, sieht man daran, dass du eine MPU machen darfst... ;)
 

Psyeudonym

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So jetzt noch mal im ganzen

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)



Es war ein Donnerstag, der 15.04.2021. Ich war schon den ganzen Tag Zuhause, da ich seit über einem Jahr in Kurzarbeit 0 war, mein Mann kam gegen 17 Uhr von der Arbeit nach Hause, der im Gegensatz zu mir, durch seine Tätigkeit in der Chemie massig Überstunden schieben musste. Dies führte in der Vergangenheit öfter zur Missstimmung und immer gleichen Diskussionen wie z.B. über Hausarbeit und was ich den Tag über geleistet habe. Um 17:45 Uhr wurde über Amazon die Seniorenfernbedienung zugestellt, welche ich für meine Nachbarn (87 + 89 Jahre), denen ich häufig half, bestellt hatte. 15 Minuten später nutzte ich die Gelegenheit mich den unangenehmen Gesprächen/Vorwürfen zu entziehen und flüchtete eine Hausnummer weiter zu meinen Nachbarn.

Dort wurde ich freudig mit den Worten: „oh, wie schön dass du da bist, heute morgen ist meine Pfeffermühle kaputt gegangen, komm rein“ in Empfang genommen. Dort setzte ich mich auf die Terrasse, bekam ein Glas und die Mühle und trank Sekt. Ich stellte noch die automatischen Rollladen auf Sommerzeit um und lernte die beschaffte Fernbedienung an und trank zwischendurch weitere Gläser Fürst von Metternich.
Um 20 Uhr bekam ich ein Anruf von Foodsharing, ob ich nicht eine Abholung übernehmen kann, da das Auto nicht ansprang und ich, da am nächsten dran, die einzige die Rettung noch sicherstellen konnte. (bei Backwaren ist es immer eine exakte Zeit). Aus falschem Pflichtbewusstsein sprang ich ohne weitere Gedanken über meinen Alkoholkonsum, schämte mich auch mich zu erklären und fuhr los. Ich kam keine 600m weit und fuhr in ein parkendes Taxi.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit
)


12 Glas Sekt (Fürst von Metternich 12% Vol); zwischen 18 – 20 Uhr insgesamt 1,2l


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


Es war eine Strecke bis zum Ziel von 1,9 Km geplant und ich fuhr 0,6 Km


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)



Ja, ich traute mir zu, den kurzen Weg gefahrlos zurück zulegen. Ich habe spontan gehandelt und nicht darüber nachgedacht. Ich wurde um Hilfe gefragt und bin los um die Kooperation nicht zu gefährden.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?


Gar nicht, ich schämte mich zuzugeben, dass ich was getrunken habe, wo ich doch unter den Foodsavern als Pflichtbewusst bekannt war und wollte mein Gesicht nicht verlieren und als unzuverlässig gelten.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Nein




7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Mit Sicherheit im 3stelligem Bereich. Selbst bei 15 Trinkanlässen/Jahr bei dem jedes 3te Mal gefahren wurde sind das in 30 Jahren 150-mal. Dazu kommt in dem Jahr vor meiner Trunkenheitsfahrt aufgrund des erhöhten Alkoholkonsums selbst bei 1x in der Woche ca. 50 Fahrten unter Restalkohol hinzu.
Daraus schließe ich, das ich unheimliches Glück hatte keinem Menschen ernsthafte Verletzungen zugefügt zu haben oder gar seinen Tod verschuldet hätte.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)



Bereits in der Kindheit sah ich, dass zu gesellschaftlichen Anlässen die im Elternhaus gegeben wurden Alkohol gereicht wurde, ich selbst habe das erste Mal Alkohol mit 17 Jahren konsumiert.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Ja, zu ca. 15 Anlässen im Jahr habe ich Alkohol getrunken, für mich stand der feierliche Anlass im Vordergrund, meist waren es 4 Glas Sekt, so 2 – 3x im Jahr auch eine ganze Flasche. Das zog sich durch die Dekaden. Bis auf einen Ausreißer im Winter 2003/2004, hier waren es auch bis zu 2x wöchentlich 3 oder 4 Gläser. Im Frühjahr 2004 reduzierte sich das wieder auf 1-2x im Monat oder auch mal gar nicht im Monat. Drastisch geändert hat sich dieser Konsum erst seit April 2020. Wobei drastisch bedeutet, dass sich der Konsum ca. alle 6 Wochen gesteigert hat. Angefangen mit 2-3x die Woche je 2 Piccolo (0,4l) über 4-5 x pro Woche 0,7l – 0,9l, auf 4-5x pro Woche (eher 5x) ca. 1,1 l Sekt, wobei auch 2x im Monat 2 Flaschen, also 1,4 l Sekt vorgekommen sind.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)




zu Teenager Zeit, da waren es Longdrinks wie Amaretto Apfelsaft oder Batida de Coco mit Kirschsaft, die aber höchstens 1x pro Monat.
Vor April 2020 zu gegebenen Feierlichkeiten wie Jubiläen, Geburtstage, Hochzeiten, Taufe u.ä. ca. 3-4 Glas Sekt , auch schon mal bei besonderen Anlässen eine Flasche Sekt, bis zu 3x im Jahr.

Dann zu Zeiten der Kurzarbeit seit April 2020 Zuhause bis zu 5x wöchentlich 1 Flasche und 1-2 Piccolo, auch schon mal seit dem Jahr 2021 2 Flaschen Sekt.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Früher bei gegebenen Anlässen dort wo die Feierlichkeit stattfand mit Freunden und/oder Familie, im Jahr der Kurzarbeit Zuhause.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)



Ich hatte einen Beruf in dem ich sehr aufgegangen bin, den konnte ich durch die Schulschließung nicht mehr ausüben. Das war ein harter Schlag für mein Selbstwertgefühl.

Erst ein halbes Jahr zuvor hatte ich diese Qualifizierung absolviert, da ich beruflich kürzer treten wollte. Davor war ich Sachbearbeiter im Debitorenmanagement und habe über einen sehr langen Zeitraum nie unter 200 Std/Monat gearbeitet, nachts vom Ehepartner auf der Couch einschlafender Weise geweckt mit den Worten „ich solle doch ins Bett gehen.“ Oft murmelte ich irgendetwas von Opos oder Avisen und das ich noch buchen müsse. Das wurde auch meinem Partner zu viel, der den Lebensabend noch mit mir genießen möchte und wir beschlossen die Reißleine zu ziehen. Ich hatte hier nicht getrunken, ich bin immer vor Erschöpfung eingeschlafen. Gar nichts machen kommt für mich aber auch nicht in Frage! Ich bin nur Zufrieden mit mir, wenn ich auch was Gutes Vollbringe, das wurde mir bereits in Kindertagen gelehrt. So suchte ich mir einen Job mit 12 Wochen Ferien im Jahr, bei dem die Ableistung von Überstunden auch gar nicht möglich war. Finanziell gesehen konnten wir es uns leisten, dass einer von uns im Niedriglohnsektor beschäftigt ist. Diese Tätigkeit ist eine so wertvolle Aufgabe und es gibt einem so viel, einem Kind den Schulbesuch zu ermöglichen, so dass ich völlig darin aufging. Ich war allerdings nicht lange glücklich, bereits ein halbes Jahr später wurden die Schulen geschlossen und ich hatte gar nichts mehr. Zweifelte an meiner Daseinsberechtigung und fühlte mich wertlos. Mein Mann absolvierte pandemiebedingt zeitgleich Überstunden ohne Ende. Finanziell war die Sache also wieder ausgeglichen, aber mein Selbstwertgefühl war gleich Null und das belastete mich stark. Durch diese Schere der beruflichen Auslastung kam es dann Zuhause auch zu unangenehmen Gesprächen wie, was ich den heute alles Sinnvolles geleistet hätte. Das schmälerte mein Selbstwertgefühl noch mehr und ich entzog mich dem, indem ich sekttrinkenderweise Doppelkopf am Rechner spielte. Meine eigene Unzufriedenheit wurde immer größer je länger die Kurzarbeit andauerte. Das steigerte sich dann rapide und endete darin, das ich häufig bereits gegen 20 / 20:30 Uhr mit einer großen Flasche ins Schlafzimmer flüchtete und vom Bett aus Fernsah und lange bevor mein Mann zu Bett ging eingeschlafen war.
Es war ausreichend, das ich von 200% auf einmal gar nichts mehr hatte. Hinzu kommt, dass mein Bruder, um den ich mich zuvor als Einzige immer sehr gekümmert hatte, (lebte im betreuten Wohnen und selbst seine Tochter wollte nichts mehr von ihm wissen, auch für unsere Geschwister galt er nicht als gesellschaftsfähig) am 01.04.2020 an seiner COPD und mit Corona verstarb. Mich um meinen Bruder zu kümmern, gehörte auch zu meinen selbstgewählten, gerne gemachten Aufgaben. Ich partizipierte an der Freude die er hatte wenn er Besuch bekam. Das vergrößerte die Lücke und zeitgleich waren die berufliche Aufgabe die ich liebte und mein Bruder nicht mehr da.
Das hatte großen Einfluss auf mein Anerkennungsbedürfniss, so ganz ohne wertvolle Leistungen sprach ich mir eine Existenzberechtigung ab. Wer nichts vollbringt, bekommt auch kein Lob, keinen Respekt und Nichts zurück.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)



Nach einem Piccolo wurde ich kontaktfreudiger, bei feierlichen Anlässen trifft man ja auch auf unbekannte Menschen, bei einer Geburtstagsfeier/Familienfest hat man mitgemacht, im Laufe des Abends zeigten einige im Kreise der Familie eine gewisse Distanzlosigkeit. Bei einer ganzen Flasche wurde ich nur noch müde und wollte nach Hause.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?


Nein, gab es nicht.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


Durch den Rückzug, besser gesagt den Weg alles mit mir selbst auszumachen, vereinsamt man. Das wurde mir durch die Corona Hochkonjunkturzeit nicht wirklich bewusst bei Kontaktsperre und Lockdown. Das ich mich abgrenzte, habe ich wie die Gewichtszunahme der Pandemie zugeschrieben.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.



Als heute, seit dem 16.04.2021 habe ich keinen Alkohol mehr getrunken!
Es gab mal eine kurze Zeit, in der ich im Reitstall von der Reitbeteiligung zum Pferdebesitzer aufgestiegen bin. Dort habe ich dann in der Gruppe im Winter 2003/2004 auch 1-2x die Woche 3-4 Gläser mitgetrunken, wechselte zum Frühjahr (mit meiner Luna, die ich vor dem Schlachter gerettet habe) aber den Reitstall und hatte dann auch keinen Kontakt mehr. Im neuen Stall waren gleichgesinnte Einstaller, denen es ebenfalls nur ums Reiten und die Natur ging.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Nein.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Nein, noch nie. Erst seit dem Tag des Unfalls.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)



Ich gar keiner Kategorie. Ich bin immer meinen Verpflichtungen nachgekommen, kam nie zu spät und man konnte sich immer auf mich verlassen. Heute weiß ich, dass eine Alkoholgefährdung vorlag.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)



Nein, seit dem Unfall habe ich nichts getrunken.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


Am 15.04.2021


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?



Nein, gar nicht.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?



Die Triebfeder für die Änderung des Lebens ist schwer zu beschreiben, ich praktiziere es und bin glücklich. Ich habe verstanden aus welchen Gründen ich früher Alkohol getrunken habe und ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich sehr gut ohne Alkohol leben kann, ich brauche ihn nicht, er löst keine Probleme, er bringt nur welche; daher trinke ich heute keinen Alkohol!

Auch möchte ich nicht durch Alkoholwirkung falsche Entscheidungen treffen und ich bin glücklich, dass ich nicht alleine bin und Menschen an meiner Seite, die mir dabei helfen.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Warum nicht schon eher, ich habe noch nie so viel wie im letzten Jahr über mich nachgedacht. Jetzt erst habe ich ein umfassendes Problemverständnis und alternative Lösungen gewonnen. Im Nachhinein bin ich froh, dass es so gekommen ist, ohne diesen Anlass hätte ich mein Verhaltensmuster nicht selbstkritisch beleuchtet und mir die Gefahren eingestanden. Ich habe mich auf einem gefährlichen Kurs befunden, von dem ich nicht weiß wo er hin geführt hätte. Durch diesen FehlTRITT habe ich den Schwung genutzt um vorwärts zu kommen und habe mich selbst besser verstehen gelernt. Ich habe es als Chance genutzt und nur gewonnen. Durch diese Aufarbeitung hat sich meine Einstellung prägnant geändert, daher erst durch den Unfall und nicht bereits eher.







25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?



Das ich einen Menschen wenn auch nur leicht verletzt habe, hat eingeschlagen wie eine Atombombe, das war der Auslöser. Dadurch, dass ich erkannt habe, das Unzufriedenheit mit mir selbst und dem eigenen Leben zu Fehlverhalten geführt hat. Ich habe „mein“ Belohnungssystem entwickelt, dies dient dazu die innere Zufriedenheit zu erhöhen und die Motivation zu stärken.

Ich habe den Ursprung des „ungeliebt“, „nicht Wertgeschätzt Fühlens“ erkannt und so fällt die Umsetzung der Verhaltensänderung auch leicht. Die Folge ist eine gesteigerte Willenskraft. So kann ich heute auch mit negativen Gefühlen umgehen ohne gleich den Rückzug anzutreten oder etwas zu trinken und ich hole mir Hilfe. Das hat dazu geführt, dass ich nichts mehr getrunken habe.




26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?



Ich erhalte ausschließlich positive Rückmeldung von Freunden, es fällt ihnen auf, dass ich nun eine der letzten bei den Feiern bin und sogar noch beim Aufräumen helfe. Ich nehme alles bewusster wahr und habe ganz ohne Alkohol viel mehr Freude an Alltagssituationen.

Meine Verhaltensänderung hat sich durch ausschließlich positive Erfahrungen nur bestärkt. Ich bin es die nach einer Feierlichkeit am nächsten morgen die Brötchen holt, während mein Mann noch schläft. Ich fahre täglich mit dem Rad zur Arbeit, der Weg kommt mir immer kürzer vor, ich bin leistungsfähiger geworden. Nicht auszudenken welche gesundheitlichen Schäden die Folge hätten sein können. Auch ein möglicher Arbeitsplatzverlust ist nun keine Gefahr mehr. Ich habe sogar etwas abgenommen, das finde ich schön.
Zuhause gibt es auch weniger Konflikte, da mein Mann sah, das ich gar nichts mehr trinke und verstand, das mir die Bestätigung fehlte und mir Bewunderung entgegen bringt, das ich auf diesen "Atombombeneinschlag" so konsequent reagiere und es mir nicht egal ist und ich die Fehler bei mir suche und er stolz ist, das ich die Ursache dafür abstelle und nun nach vorne gehe und alles auf den Tisch packe, das Gespräch offen suche statt mich zurück zu ziehen und Hilfe einzufordern, das quittiert er mit großer Zufriedenheit, was Harmonie bringt.




27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?



Zuhause visualisiere ich mein Tun durch eine graphische Darstellung. Ich habe einen Wochenplan an der Wand, in dem ich alle meine Tätigkeiten, die sonst nicht gesehen wurden eintrage. Pro 10 Minuten Arbeit je 1 cm farbiger Balken mit Tätigkeit. Ich habe daher meinen Notfallplan sowie 20,- € immer am Handy dabei und kann sofort darauf zurück greifen und alles bereden. Ich weiß jetzt, dass ich mich nicht schämen muss wenn mal nicht alles perfekt funktioniert und man dennoch geliebt wird. Ich habe keine Angst vor entstehenden Problemen. Ich habe gelernt Hilfe anzunehmen, ja sie sogar einzufordern zu können macht mich auch stolz, es ist eine neue Leichtigkeit die ich erfahren habe, der Rückzug hatte auch einsam gemacht. Ich bin auch Harmoniesüchtig, und habe gelernt wenn mich etwas verletzt, nicht wegzugehen, sondern zu erklären was man fühlt. Das mache ich solange, bis der andere es verstanden hat. Auch das Einfordern von Hochachtung ist keine Lobhudelei, sondern wird von Menschen die einen lieben auch gerne gegeben. Um diese Befriedigung meiner Grundbedürfnisse sicherzustellen, sensibilisiere ich meine Antennen auch für mich und nicht nur für andere. Wenn es meinem Gegenüber nicht gut ging, fiel mir das sofort auf, dieses Frühwarnsystem nutze ich nun auch für mich durch erhöhte Achtsamkeit mir gegenüber um Auslöser rechtzeitig zu erkennen und zu eliminieren, indem ich die Ursache beseitige. Auch mein Belohnungssystem hilft, indem ich jeden Tag die vergebenen Kichererbsen zähle und so den von der Natur her schnell verflüchtigten guten Erlebnisse/Momente Dauerhaftigkeit verleihe. Ich entlaste mich durch Sport, Radfahren werde ich immer vermehrt beibehalten und sei es, das ich eines Tages ein E-Bike brauche. Auch haben meine Nachbarn für ihren Enkel eine Tischtennisplatte in den Keller gestellt. Die kann man auch an einer Seite hochstellen, so das auch wenn er nicht da ist, ich alleine trainieren und mich abreagieren/entlasten kann, meine Nachbarn freuen sich und sei es auch nur das jemand im Keller ist. Auch hat mir mein Mann, bedingt durch das Diagramm, eine Katze zugestanden (Tiere machen ja nur Dreck und kosten Geld), durch dieses neue Haushaltsmitglied bin ich im Tierschutz und leiste ebenfalls wertvolle ehrenamtliche Unterstützung, (Wohnungsvorkontrollen und –nachkontrollen kann man auch mit dem Rad machen und bei den Futterstellen nach dem Rechten sehen. Dieses dient meinem Selbstwert. Auch wenn die Schulen wieder schließen werde ich keine Leere entstehen lassen, habe mit meiner Nichte bereits, die Verkaufsstellenleiterin bei Rossmann ist, über einen Minijob gesprochen, da sie immer Aushilfen brauchen und diese geringfügige Beschäftigung zeitlich sehr flexibel ist. Auch weiß ich es sehr zu schätzen das es meiner Gesundheit sehr zuträglich ist und ich halte mir vor Augen, das ich mein Bedarfsspray (Asthma) seit Mai 2021 nicht mehr benötigt habe.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)



Ja, ich bin mir der Gefahr bewusst, wenn Zweifel an meinem Selbstwertgefühl aufkommen oder ich mit meiner Daseinsberechtigung hadere; jedoch habe ich erkannt, dass um Hilfe zu bitten ein Zeichen von Stärke und nicht von Schwäche ist, daher würde ich keinen Moment zögern auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Ich möchte nicht mehr Trinken. Ich habe mich tiefgreifend, weit über die Verkehrstherapie hinaus, mit KT auseinander gesetzt und bin zu dem Schluss gekommen, dass es auch bei diversen Anlässen nicht wert ist zu Trinken, zumal mir Alkohol nichts bedeutet.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?



Ich habe dem Gesagten, nichts mehr hinzuzufügen.
 

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Ich würde mal sagen, ob das jetzt ein Glas mehr oder weniger war, die können ja auch mal voller oder weniger voll gewesen sein, das ist zweitrangig, wichtig ist es, die Trinkmenge halbwegs plausibel vorrechnen zu können. Du könntest sagen, dass du nach Widmark auf x und nach TÜV-TE auf y Gläser kamst, da du rekonstruiert hast, und du denkst, dass es in Summe eine Menge z war. Du solltest aber beide Rechenmethoden soweit beherrschen, dass du vor Ort vorrechnen kannst, aber ich denke nicht, dass wir da im Nachkommarechnen liegen, sondern es geht in erster Linie um eine plausible, dennoch überschlägige Berechnung.
ein Glas mehr oder weniger ist gut, ob 12 oder 15 ist ein Viertel der hohen Gesamtmenge mehr
 
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