Hallo,
vorab schonmal vielen Dank für eure Hilfe. Die MPU steht bevor und mir geht trotz Vorbereitung "der Arsch auf Grundeis". Da bin ich auf eure Seite gestoßen und hoffe, dass mir hier die Angst vielleicht etwas genommen und geholfen wird.
Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 174cm
Gewicht: 66kg
Alter: 34
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 17.02.2019
BAK: 2,12
Trinkbeginn: 12:30 Uhr
Trinkende: 20:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 21:30 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Urteil liegt vor
Strafbefehl schon bekommen: dem wurde widersprochen, Gerichtstermin am 14.11.2019
Dauer der Sperrfrist: 14.02.2020
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -
Bundesland: Saarland
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 17.02.2019
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: es wurden 6x monatlich (Mai - Oktober 2019) je eine Blutprobe abgegeben, Gamma GT Wert immer 0,9 oder 0,8
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: warte auf Termin
Welche Stelle (MPI): TÜV Süd Saarbrücken
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: 2016 durch zu schneller Fahren 1 Punkt bekommen
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 17.02.2019 hatten wir Übung mit der Feuerwehr und waren danach zum Umtrunk mit Imbiss eingeladen. Mit meinen Kameraden verbrachte ich den restlichen Tag im Gerätehaus, wo wir Bier getrunken haben. Als ich dann gegen 20:30 Uhr nach Hause wollte, stieg ich in mein Auto und fuhr los. Unterwegs kam es dann zu einem Unfall. Ich fuhr in ein parkendes Auto.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
ca. 10 Flaschen Bier und 1 Schnaps
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
ca. 1 km bis der Unfall geschah, die komplette Strecke hätte etwa 1,5 km gehabt
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
In dem Moment hatte ich das Gefühl noch fahrtüchtig zu sein, wobei ich im Nachgang sage, dass es nicht so war, unabhängig davon, dass der Unfall passiert ist.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe darüber gar nicht nachgedacht. Der Gedanke war "es ist ja nicht weit". Die Angst angehalten zu werden war da, aber nie der Gedanke daran, dass was passieren kann. Deshalb fuhr ich einen "Schleichweg".
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Unter Alkoholeinfluss gefahren bin ich schon öfter, aber nie aufgefallen.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich schätze, dass ich bestimmt schon ca 20 mal alkoholisiert gefahren bin. Im Nachgang betrachtet, war das natürlich nicht toll. Zumal mir durch den Unfall bewusst geworden ist, welche Gefahr besteht. Ich bin froh, dass es "nur" ein parkendes Auto war und keine Person oder gar ein Kind.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit ca. 15 Jahren habe ich das erste Mal Alkohol getrunken. Damals trink ich auf Veranstaltungen meistens Mixery.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bei mir lag/liegt eine gesteigerte Alkoholgewöhnung vor. Wenn ich z.B. auf ein Fest gegangen bin, dann schon mit der Einstellung dort einen zu trinken. Die Erwartungshaltung an den Alkohol war da. Es gab Tage, an denen ich mich "unzerstörbar" fühlte. Also trank ich entsprechend mehr.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Meistens habe ich Bier getrunken, ab und an auch Asbach-Cola. Der Alkoholkonsum hat sich weitestgehend auf das Wochenende beschränkt, allerdings fast jedes Wochenende.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Wenn keine Veranstaltung angestanden hat, bin ich oft mit meinem Freund in die örtliche Gaststätte gegangen und habe dort mit den Besuchern etwas getrunken. Natürlich habe ich auch nach den Übungen in der Feuerwehr oft Bier getrunken.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Die primäre Motivation waren natürlich die Erwartungshaltung an den Alkohol, ich wollte mithalten, den Pegel halten und habe in euphorischen Situationen vermehrt Alkohol getrunken.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Oft habe ich angefangen zu weinen, was ich mir jedoch bis heute nicht erklären kann, warum das so war. Das geschah auch nur, wenn ich sehr viel getrunken habe. Bei wenig Alkohol habe ich zumeist einfach nur gelacht, war gut gelaunt und habe viel geredet.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Oma hat immer zu mir gesagt "Du bist doch ein Mädchen, da trinkt man nicht so viel". Das habe ich aber ignoriert. War die Oma nicht in Sicht, war mir diese Aussage egal, ich habe darüber nicht mehr nachgedacht.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ab und an bin ich mit Kopfschmerzen aufgewacht und war am dauraffolgenden Tag regelrecht "gerädert".
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
nein
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
ja
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
ja
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich denke, dass ich früher ein Gelegenheitstrinker war, der unkontrolliert und ohne darüber nachzudenken Alkohol getrunken hat. Heute ist das anders. Ich verzichte nahezu komplett darauf. Das Einzige was ich in den letzten Monaten getrunken habe, waren zwei Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, weil ich auf diesen Geschmack bei einem leckeren Crepes Lust hatte, sowie etwas Eierliklör auf meiner Portion Eis. Daher würde ich mich heute ebenso als Gelegenheitstrinker einstufen, allerdings mit dem Hintergrund, dass ich Alkohol als Genussmittel sehe.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Siehe Frage 19: Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder Verfeinerung von Speisen.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Auf dem Weihnachtsmarkt im Dezember
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
ja, Radler 0,0% oder Alkoholfreies Weizen mit Limonade versetzt.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Wenn ich Alkohol trinke, dann als Genussmittel, wie z.B. den Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Bier oder dergleichen trinke ich nicht mehr, weil es mir einfach nicht mehr schmeckt und ich mich darüber hinaus mittlerweile frage: warum überhaupt, ich brauche es nicht.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich hab das Trinken vorher nicht aufgegeben, weil ich darüber nie nachgedacht habe. Durch das Erlebte am 17.02.2019 habe ich gemerkt, dass mein damaliges Verhalten so gar nicht ging und habe mir darüber Gedanken gemacht. Ich besuche Festlichkeiten nun mit einem anderen Ziel. Ich gehe dort nicht hin um einen zu trinken, sondern um Leute zu treffen, Musik zu hören. Das habe ich vorher nie versucht, einfach mal ohne etwas zu trinken irgendwo hin zu gehen. Jetzt habe ich gemerkt, dass ich den Alkohol garnicht brauche um Spass zu haben.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Die Umstellungsphase habe ich positiv erlebt. Sowohl mein Umfeld begegnet mir mit Akzeptanz, als auch meine Gewichtsabnahme. Ich habe insgesamt 8 kg abgenommen und fühle mich einfach fabelhaft. Die Änderung des Trinkverhaltens habe ich erreicht, weil ich gemerkt habe, dass ich den Alkohol nicht brauche und es mir so wesentlich besser geht.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Siehe Frage 25
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch die positiven Erlebnisse die ich gemacht habe und die Einsicht, dass eine Alkoholgefährdung vorlag und ich dadurch die "Regeln gebrochen" habe, bin ich guter Dinge, diesen Zustand dauerhaft aufrecht zu erhalten. Ich rette Leben in der Feuerwehr und kann sie nicht gleichermaßen gefährden. Das ist mir bewusst geworden.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Das Risiko besteht natürlich immer, jedoch bin ich guter Dinge an dem jetzigen Lebensstil festhalten zu können.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe jetzt knapp ein Jahr nur den Fußweg gekannt und gemerkt, dass es gar nicht schlimm ist, zu Fuß zu gehen. Im Gegenteil, es tut mir gut. Früher bin ich jeden einzelnen Meter mit dem Auto gefahren. Zu Fuß gehen kam gar nicht in Frage. Heute sehe ich das anders, sodass ich letztes Jahr sogar in Wanderurlaub gefahren bin und das spazieren gehen für mich entdeckt habe.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Mein behandelnder Psychologe hat mir direkt in der ersten Sitzung gesagt: "Sie retten doch Leben, also können Sie es nicht gefährden!" Diese Aussage hat mich sehr zum Nachdenken gebracht und so bin ich zu dem Schluss gekommen, dass mein damaliges Verhalten im kompletten Kontext zu dem stand, wofür ich eigentlich in die Feuerwehr gegangen bin. Das hat mich bestärkt, den richtigen Weg zu finden.
vorab schonmal vielen Dank für eure Hilfe. Die MPU steht bevor und mir geht trotz Vorbereitung "der Arsch auf Grundeis". Da bin ich auf eure Seite gestoßen und hoffe, dass mir hier die Angst vielleicht etwas genommen und geholfen wird.
Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 174cm
Gewicht: 66kg
Alter: 34
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 17.02.2019
BAK: 2,12
Trinkbeginn: 12:30 Uhr
Trinkende: 20:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 21:30 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Urteil liegt vor
Strafbefehl schon bekommen: dem wurde widersprochen, Gerichtstermin am 14.11.2019
Dauer der Sperrfrist: 14.02.2020
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -
Bundesland: Saarland
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 17.02.2019
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: es wurden 6x monatlich (Mai - Oktober 2019) je eine Blutprobe abgegeben, Gamma GT Wert immer 0,9 oder 0,8
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: warte auf Termin
Welche Stelle (MPI): TÜV Süd Saarbrücken
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: 2016 durch zu schneller Fahren 1 Punkt bekommen
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 17.02.2019 hatten wir Übung mit der Feuerwehr und waren danach zum Umtrunk mit Imbiss eingeladen. Mit meinen Kameraden verbrachte ich den restlichen Tag im Gerätehaus, wo wir Bier getrunken haben. Als ich dann gegen 20:30 Uhr nach Hause wollte, stieg ich in mein Auto und fuhr los. Unterwegs kam es dann zu einem Unfall. Ich fuhr in ein parkendes Auto.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
ca. 10 Flaschen Bier und 1 Schnaps
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
ca. 1 km bis der Unfall geschah, die komplette Strecke hätte etwa 1,5 km gehabt
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
In dem Moment hatte ich das Gefühl noch fahrtüchtig zu sein, wobei ich im Nachgang sage, dass es nicht so war, unabhängig davon, dass der Unfall passiert ist.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe darüber gar nicht nachgedacht. Der Gedanke war "es ist ja nicht weit". Die Angst angehalten zu werden war da, aber nie der Gedanke daran, dass was passieren kann. Deshalb fuhr ich einen "Schleichweg".
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Unter Alkoholeinfluss gefahren bin ich schon öfter, aber nie aufgefallen.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich schätze, dass ich bestimmt schon ca 20 mal alkoholisiert gefahren bin. Im Nachgang betrachtet, war das natürlich nicht toll. Zumal mir durch den Unfall bewusst geworden ist, welche Gefahr besteht. Ich bin froh, dass es "nur" ein parkendes Auto war und keine Person oder gar ein Kind.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit ca. 15 Jahren habe ich das erste Mal Alkohol getrunken. Damals trink ich auf Veranstaltungen meistens Mixery.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bei mir lag/liegt eine gesteigerte Alkoholgewöhnung vor. Wenn ich z.B. auf ein Fest gegangen bin, dann schon mit der Einstellung dort einen zu trinken. Die Erwartungshaltung an den Alkohol war da. Es gab Tage, an denen ich mich "unzerstörbar" fühlte. Also trank ich entsprechend mehr.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Meistens habe ich Bier getrunken, ab und an auch Asbach-Cola. Der Alkoholkonsum hat sich weitestgehend auf das Wochenende beschränkt, allerdings fast jedes Wochenende.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Wenn keine Veranstaltung angestanden hat, bin ich oft mit meinem Freund in die örtliche Gaststätte gegangen und habe dort mit den Besuchern etwas getrunken. Natürlich habe ich auch nach den Übungen in der Feuerwehr oft Bier getrunken.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Die primäre Motivation waren natürlich die Erwartungshaltung an den Alkohol, ich wollte mithalten, den Pegel halten und habe in euphorischen Situationen vermehrt Alkohol getrunken.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Oft habe ich angefangen zu weinen, was ich mir jedoch bis heute nicht erklären kann, warum das so war. Das geschah auch nur, wenn ich sehr viel getrunken habe. Bei wenig Alkohol habe ich zumeist einfach nur gelacht, war gut gelaunt und habe viel geredet.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Oma hat immer zu mir gesagt "Du bist doch ein Mädchen, da trinkt man nicht so viel". Das habe ich aber ignoriert. War die Oma nicht in Sicht, war mir diese Aussage egal, ich habe darüber nicht mehr nachgedacht.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ab und an bin ich mit Kopfschmerzen aufgewacht und war am dauraffolgenden Tag regelrecht "gerädert".
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
nein
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
ja
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
ja
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich denke, dass ich früher ein Gelegenheitstrinker war, der unkontrolliert und ohne darüber nachzudenken Alkohol getrunken hat. Heute ist das anders. Ich verzichte nahezu komplett darauf. Das Einzige was ich in den letzten Monaten getrunken habe, waren zwei Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, weil ich auf diesen Geschmack bei einem leckeren Crepes Lust hatte, sowie etwas Eierliklör auf meiner Portion Eis. Daher würde ich mich heute ebenso als Gelegenheitstrinker einstufen, allerdings mit dem Hintergrund, dass ich Alkohol als Genussmittel sehe.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Siehe Frage 19: Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder Verfeinerung von Speisen.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Auf dem Weihnachtsmarkt im Dezember
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
ja, Radler 0,0% oder Alkoholfreies Weizen mit Limonade versetzt.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Wenn ich Alkohol trinke, dann als Genussmittel, wie z.B. den Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Bier oder dergleichen trinke ich nicht mehr, weil es mir einfach nicht mehr schmeckt und ich mich darüber hinaus mittlerweile frage: warum überhaupt, ich brauche es nicht.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich hab das Trinken vorher nicht aufgegeben, weil ich darüber nie nachgedacht habe. Durch das Erlebte am 17.02.2019 habe ich gemerkt, dass mein damaliges Verhalten so gar nicht ging und habe mir darüber Gedanken gemacht. Ich besuche Festlichkeiten nun mit einem anderen Ziel. Ich gehe dort nicht hin um einen zu trinken, sondern um Leute zu treffen, Musik zu hören. Das habe ich vorher nie versucht, einfach mal ohne etwas zu trinken irgendwo hin zu gehen. Jetzt habe ich gemerkt, dass ich den Alkohol garnicht brauche um Spass zu haben.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Die Umstellungsphase habe ich positiv erlebt. Sowohl mein Umfeld begegnet mir mit Akzeptanz, als auch meine Gewichtsabnahme. Ich habe insgesamt 8 kg abgenommen und fühle mich einfach fabelhaft. Die Änderung des Trinkverhaltens habe ich erreicht, weil ich gemerkt habe, dass ich den Alkohol nicht brauche und es mir so wesentlich besser geht.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Siehe Frage 25
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch die positiven Erlebnisse die ich gemacht habe und die Einsicht, dass eine Alkoholgefährdung vorlag und ich dadurch die "Regeln gebrochen" habe, bin ich guter Dinge, diesen Zustand dauerhaft aufrecht zu erhalten. Ich rette Leben in der Feuerwehr und kann sie nicht gleichermaßen gefährden. Das ist mir bewusst geworden.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Das Risiko besteht natürlich immer, jedoch bin ich guter Dinge an dem jetzigen Lebensstil festhalten zu können.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe jetzt knapp ein Jahr nur den Fußweg gekannt und gemerkt, dass es gar nicht schlimm ist, zu Fuß zu gehen. Im Gegenteil, es tut mir gut. Früher bin ich jeden einzelnen Meter mit dem Auto gefahren. Zu Fuß gehen kam gar nicht in Frage. Heute sehe ich das anders, sodass ich letztes Jahr sogar in Wanderurlaub gefahren bin und das spazieren gehen für mich entdeckt habe.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Mein behandelnder Psychologe hat mir direkt in der ersten Sitzung gesagt: "Sie retten doch Leben, also können Sie es nicht gefährden!" Diese Aussage hat mich sehr zum Nachdenken gebracht und so bin ich zu dem Schluss gekommen, dass mein damaliges Verhalten im kompletten Kontext zu dem stand, wofür ich eigentlich in die Feuerwehr gegangen bin. Das hat mich bestärkt, den richtigen Weg zu finden.