Cannabis Rezept MPU

Timo_

Neuer Benutzer
Guten Abend zusammen,

Ich wurde letztes Jahr angehalten, Bluttest wurde gemacht, Cannabis Werte waren zu hoch.
Bis jetzt kam noch nichts von der Führerscheinstelle ( 3x auf Holz klopfen).
Ich bin seit kurzem Cannabis Patient ( Privatrezept) da ich die verordneten Medikamente, die es für meine Symptome gibt überhaupt nicht vertrage (ich habe für alles Atteste und Belege und bin nachweislich austherapiert), habe bis jetzt aber seit dem Vorfall nie wieder Cannabis zu mir genommen da ich mir extreme Sorgen um meinen Führerschein mache.

Ist es korrekt, dass ich falls jetzt eine MPU angeordnet wird nur noch die MPU light machen muss (ohne Abstinenz Nachweise 1 Jahr FS Verlust), da ich zu dem Zeitpunkt der MPU Anordnung Cannabis Patient bin ?
Bzw geht darum ob zu dem Tatzeitpunkt ein Rezept vorliegt oder um den Zeitpunkt der Anordnung einer MPU ?

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Falls noch etwas kommt (was mit jedem Monat unwahrscheinlicher wird) wirst du eine ganz normale MPU machen müssen.

Wenn dir Cannabis jetzt verschrieben wird kommt der Verdacht auf, dass du deine Krankheit nur vorspielst.

Aus den Attesten und Belegen muss auch hervorgehen, dass du deinen Arzt wahrheitsgemäß über deine Drogenprobleme berichtet hast.

Einem Drogensüchtigen dürfen zudem nur unter ganz engen Voraussetzungen Drogen verschrieben werden. Auch den Aspekt sollte dein Arzt in seinen Bericht einfließen lassen. Das kommt eher bei Patienten vor, die körperlich nicht mehr in der Lage sind Kraftfahrzeuge zu führen, die also keinen Führerschein und damit keine MPU benötigen.
 

Timo_

Neuer Benutzer
Ja meinen Führerschein habe ich noch.
Aber streng genommen kann ich doch keine Abstinenz nachweisen wenn ich Cannabis Patient bin oder ?
In dem Fall würde ja nur eine MPU light in Frage kommen oder nicht ?
Es geht immer um den Zeitpunkt deines "Deliktes", nicht um den Zeitpunkt einer MPU Anordnung.
Hast du deine FS noch ?

Besser einen pers, Profil FB einstellen.
 

Timo_

Neuer Benutzer
Falls noch etwas kommt (was mit jedem Monat unwahrscheinlicher wird) wirst du eine ganz normale MPU machen müssen.

Wenn dir Cannabis jetzt verschrieben wird kommt der Verdacht auf, dass du deine Krankheit nur vorspielst.

Aus den Attesten und Belegen muss auch hervorgehen, dass du deinen Arzt wahrheitsgemäß über deine Drogenprobleme berichtet hast.

Einem Drogensüchtigen dürfen zudem nur unter ganz engen Voraussetzungen Drogen verschrieben werden. Auch den Aspekt sollte dein Arzt in seinen Bericht einfließen lassen. Das kommt eher bei Patienten vor, die körperlich nicht mehr in der Lage sind Kraftfahrzeuge zu führen, die also keinen Führerschein und damit keine MPU benötigen.
Ich habe meinem Arzt meine ganze Situation, auch mit der Kontrolle usw. offen und ehrlich geschildert.
Ist übrigens auch ein Kassenarzt und nicht so ein Telemediziner Kram.
Ich habe seit dem Vorfall nie wieder Cannabis konsumiert und sofort aufgehört.
Meine Symptomatik besteht schon seit Jahren vor dem Vorfall, dies ist ebenfalls belegt.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Dann kannst du die MPU mit kontrolliertem Konsum bestehen. Das ist aber trotzdem eine ganz normale, vollständige MPU:
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Bei kontrolliertem Konsum sind Abstinenznachweise unnötig, da sie nicht erbracht werden können. Irgendwie hast du vor Augen, dass eine MPU mit kontrolliertem Konsum sachlich einfacher ist. Das stimmt nicht. Daran ändern auch die Atteste und Belege nichts. Auch eine MPU mit kontrolliertem Konsum ist eine ganz normale MPU.

auch 1 Jahr meinen Führerschein abgeben ?

Nicht unbedingt. Du musst nachweisen dass du Cannabis lange genug als Medikament genommen hast ohne damit Probleme zu haben. Die Zeit kann erst beginnen, nachdem die endgültige Dosis bestimmt wurde. Als Zeitraum wird dann mindestens ein Jahr gefordert, ausnahmsweise reicht auch ein halbes Jahr. Das muss der Gutachter dann aber begründen. Wenn du die Voraussetzungen erfüllst und dann erst die MPU gefordert wird und du die MPU bestehst wird dein Führerschein nicht entzogen.
 

ringelstetter

Neuer Benutzer
Wird da garkein Abstinenz Nachweis gefordert oder wird halt einfach dann Cannabis nicht bewertet...
Aber Rest wird halt gekuckt also Kosten bleiben gleich...??
 

Nancy

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Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Falls noch etwas kommt (was mit jedem Monat unwahrscheinlicher wird) wirst du eine ganz normale MPU machen müssen.

Wenn dir Cannabis jetzt verschrieben wird kommt der Verdacht auf, dass du deine Krankheit nur vorspielst.

Aus den Attesten und Belegen muss auch hervorgehen, dass du deinen Arzt wahrheitsgemäß über deine Drogenprobleme berichtet hast.

Einem Drogensüchtigen dürfen zudem nur unter ganz engen Voraussetzungen Drogen verschrieben werden. Auch den Aspekt sollte dein Arzt in seinen Bericht einfließen lassen. Das kommt eher bei Patienten vor, die körperlich nicht mehr in der Lage sind Kraftfahrzeuge zu führen, die also keinen Führerschein und damit keine MPU benötigen.
Wäre es nicht theoretisch denkbar, dass manche Konsumenten und spätere Patienten deswegen konsumiert haben, weil es ihnen hilft? Dies dann später durch ein Rezept zu "legalisieren", wäre dann doch absolut (moralisch) legitim.

Wie wird denn überprüft, ob man die Krankheit nur vorspielt. Muss man die Röntgenbilder vom Bandscheibenvorfall vorzeigen oder ähnliches? Ich stelle mir das nicht in jedem Fall leicht vor.
 

ringelstetter

Neuer Benutzer
Also Patienten mit Erlaubnis von der Kasse wird ja auch eine Prüfung abverlangt... Mdk etc...

Da wird nicht nur auf eine Diagnose geschaut...

Bei diesen Privat Anbieter Naja bilde dir deine Meinung...

Und ich zitiere des jetzt mal hier rein, in der Hoffnung es lesen hier doch paar mit die solche Kandidaten erwischen...

Code:
Algeacare.
Dazu kam es das ich mit 40g im Auto erwischt worden bin da mein dealer abgehört worden ist, den lappen wollte ich nicht verlieren und so dachte ich mir hole ich mir ein Rezept, und bin der fuhrerscheinstelle voraus. 
Jetzt zu AC
Meine persönliche Erfahrung hierzu sind recht schlecht.
Ist man neuer Patient dann wird man sozusagen auf die Goldwaage gelegt, richtig arxxxxgekrochen wird da.
Hab angerufen und gefragt was ich brauche, die sagten mir ein Rezept nicht älter wie 10 Jahre.
Perfekt.
Bin zum notdienst, dort gesagt mein Hausarzt ist gestorben hat mir immer Antidepressiva verschrieben, doch da tot brauche ich sie von ihnen jetzt bitte.
Ausgestellt und die müssen immer eine Diagnose aufschreiben, ob sie stimmt oder nicht ist egal dem Arzt, er muss nur rechtfertigen wieso er das verschreibt, und somit hatte ich meine Diagnose.
Damit zu AC dennen gesagt das ich seit über 10 Jahre dauerkiffe da ich die (habe überlegt und lasse es lieber weg, Kuss an die admins) Welt nicht ertragen, der Arzt wollte hat das aber gekonnt überhört und sagte mir direkt das Rezept zu.
Paar Tage später hatte ich mein Rezept. Nach 2 Monaten meinen patienetenausweis, nach 7 Monaten (es lief ja noch die Verhandlung und bis dahin bekommt die führerscheinstelle nix mit, erst mit dem Urteil) hatte ich mein Gutachten das algeacare von einem Verkehrsanwalt anfertigen lässt, das zunächst Arzt schickt der es ausfüllt und unterschreibt und dann zu mir kommt, der Spaß kostet 180€.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Wäre es nicht theoretisch denkbar, dass manche Konsumenten und spätere Patienten deswegen konsumiert haben, weil es ihnen hilft?

Die haben aber bei illegaler Einnahme einen ganz wichtigen, vorgeschriebenen Umweg weggelassen: Erst mal andere Schmerzmittel unter ärztlicher Überwachung und Anleitung ausprobieren. Und da gibt es sehr gute Medikamente, die dann legal eingenommen werden dürfen.

Und sie haben (da sie zur MPU müssen) die Dosis ohne Fachwissen selbst festgelegt und sind dann noch Auto gefahren. Anstatt andere Verkehrsteilnehmer zu schützen und unter der Wirkung von Cannabis das Auto stehen zu lassen. Die übliche Ausrede "Ich wusste nicht wie lange Cannabis im Körper ist und wirken kann" zeigt dann zusätzlich, dass sie sich über die Nebenwirkungen und Gefahren überhaupt keine Gedanken gemacht haben.

Wie wird denn überprüft, ob man die Krankheit nur vorspielt. Muss man die Röntgenbilder vom Bandscheibenvorfall vorzeigen oder ähnliches? Ich stelle mir das nicht in jedem Fall leicht vor.

Zur Erinnerung: Bei der MPU handelt es sich um keine Strafe, der Gutachter muss dem Betroffenen nichts nachweisen. Es funktioniert genau umgekehrt.

Dabei gelten es ganz konkrete Kriterien. Zum Beispiel

- der Betroffene muss aktiv mitwirken

und

- die Angaben des Betroffen dürfen der Aktenlage nicht wiedersprechen

und

- die Angaben des Betroffenen müssen widerspruchsfrei und realistisch sein.

So wird wahrscheinlich ein Arztbericht angefordert und mit der Aktenlage verglichen werden. Falls der Betroffene den Arztbericht verweigert kann er die MPU mangels ausreichender Mitwirkung knicken. Dass er Cannabis im Sinn des Straßenverkehrs missbraucht hat und ihm deshalb der Führerschein zu Recht entzogen wurde steht mit amtilchem Siegel fest.

Bevor Cannabis verschrieben werden darf müssen zunächst alle anderen möglichen Medikamente als nutzlos ausgeschlossen werden. Davon muss der Betroffene berichten können (der war ja schließlich live dabei) und seine Angaben müssen mit dem Arztbericht übereinstimmen. "Ich kann mich nicht erinnern" ist da eine ganz schlechte Strategie.

Weiterhin wird im Verfahren, meist im Zusammenhang mit der Blutprobe, nach Medikamenten gefragt die aktuell eingenommen werden. Da passt es überhaupt nicht, wenn eine Einnahme der alternativen Medikamente nicht genannt wird, im Arztbericht aber das Datum genau in den Testzeitraum eines solchen Medikaments fällt. Das widerspräche dann der Aktenlage. Dass man so ein starkes Medikament vergessen hat ist unrealistisch.

In den MPU-Instituten arbeiten auch Ärzte, die genau wissen, welche Voraussetzungen vor der Verschreibung von Cannabis als Medikament erfüllt sein müssen. Die werden den Arztbericht daraufhin untersuchen.

Und so können noch mehr Angaben verglichen werden.

Ob der Betroffene Schmerzen hat oder die nur vorspielt ist also mehr oder weniger uninteressant. Das kann im Rahmen einer MPU überhaupt nicht geprüft werden. Hingegen lässt sich zumindest grob überprüfen, ob bei der Verschreibung von Cannabis die gesetzlichen und herstellerspezifischen Vorschriften eingehalten wurden.

Deine Vorstellung, wenn jemand konkrete Schmerzen hat darf ihm Cannabis verschrieben werden, ist eine Sackgasse.
 
Zuletzt bearbeitet:

joost

Stamm-User
Ich bin seit kurzem Cannabis Patient ( Privatrezept)
An der Stelle müsste die Führerscheinstelle die Fragestellung verändern - bislang wird sie lauten, ob du trennen kannst, mit verschriebenen Medis wird diese Frage schon von vorneherein mit "nein" beantwortet werden müssen. Geradezu zwangsläufig. Denn wann willst du denn überhaupt fahren, wenn du Dauermedikation bekommst? Und als Bedarfsmedikation dürfte es schwer werden, ausgerechnet Cannabis als einzige Alternative zu begründen.

Ich würde die FsSt schnellstens davon informieren, damit sie ihre Fragestellung anpasst, nämlich ob dich ausreichend vom Vorkonsum distanzieren kannst und mit den verschriebenen Medis so umgehst, dass man Dir einen FS anvertrauen kann. Das wird dann auch einige medizinische Begründungen brauchen, z.B. Arztberichte und Bestätigungen, dass nichts anderes half. Genaugenommen darfst du in keine Cannabis-Therapie, wenn es illegalen Vorkonsum gab. Der Arzt muss das abfragen.
 
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