Moin Max,
vielen Dank für dein positives Feedback
Ich habe die besagten Punkte abgeändert. Habe noch ein paar zusätzliche Ergänzungen vorgenommen (jeweils in rot). Kann ich aber auch rauslassen.
In F5 + F43 habe ich noch die Häufigkeit im Jahr aufgenommen.
In F7 die Distanzierung zu meinen beiden engen Freunden als weiteren negativen Nebeneffekt, da ich in F22 + F31 Bezug dazu nehme
In F16 den Zeitraum getrennt
F31 Rückblickend Bezug auf die negativen Dinge
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste Mal beim Film Kids 1995
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?
Im Januar 2002 kamen neue Leute in unseren Freundeskreis und brachten Cannabis mit. Beim geselligen Zusammensitzen konsumierten wir einen Grasjoint. An dem ich 3x zog.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie, Was, Wie, Welche Gelegenheit)
Januar 2002 kamen neue Leute in unseren Freundeskreis und brachten Cannabis mit. Beim geselligen Zusammensitzen konsumierten wir einen Grasjoint.
Mitte2012 brach Ich aus eigenen Stücken den Kontakt zu meiner bis dahin bereits räumlich getrennten Tochter ab und begann in unregelmäßigen Abständen Cannabis zu konsumieren. Der Konsum beschränkte sich auf die Wochenenden. Bis Mitte 2014 konsumierte ich 1-2 Joints a 0,2 pro Monat mit meiner damaligen Frau. Der Konsum erfolgte wenn ich zu stark ins Nachdenken über die vergangenen Geschehnisse bzgl. der Trennung/Tochter kam. Dieser Zustand hielt bis Mitte 2014 an.
Ab Mitte 2014 erhöhte sich mein Konsumverhalten auf 3 – 6 Joints a 0,2 – 0,3 im Monat. Der Konsum beschränkte sich überwiegend auf die Wochenenden und erfolgte nach Abweisungen oder Streitereien in meiner Ehe. Ich konsumierte sowohl alleine als auch mit meiner damaligen Frau. Dieser Zustand hielt bis Anfang 2016 an.
Anfang2016/Anfang2017 Abstinent
Anfang 2017 begann ich aufgrund wieder einkehrender Eheprobleme erneut zu konsumieren. Mein Konsum steigerte sich von Anfangs von 2-4 Joints monatlich bis Ende 2017 stetig auf 4-8 Joints a 0,2 – 0,3 monatlich ab Beginn 2018 bis zum Tage der Auffälligkeit. Der Konsum erfolgte in diesem Zeitraum auch unterhalb der Woche überwiegend jedoch an den Wochenenden. Ich konsumierte sowohl alleine als auch mit meiner damaligen Frau.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen ?
Wenn überhaupt trinke ich bei Anlässen wie Hochzeiten oder auf Geburtstagen 2-3 Bier/Radler (0,3),
3-4x im Jahr
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme ?
2x Kaffee/Tag + ca. 10 – 12 Zigaretten/Tag
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt ?
Ich wurde träge und demotivierter, konnte mir Dinge schlechter merken, da meine Konzentrationsfähigkeit unter dem Konsum litt.
Ich distanzierte mich in Folge des Konsums immer weiter von meinen beiden engen Freunden.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe trotz der negativen Folgen die ich an mir festgestellt habe, weiterhin konsumiert. Ich habe die Veränderungen wahrgenommen aber mir keine weiteren Gedanken darüber gemacht.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt ?
THC 3,7ng/ml, THC-COOH 34ng/ml, 11-OH-THC 0,8
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert.
Jeweils 1x Joint Samstag / Sonntag
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich einen Joint a 0,1 geraucht. Der Polizei habe ich zu Protokoll gegeben, das mein letzter Konsum ca. 1 Woche zurück lag. Ich habe mich in diesem Moment in einer totalen Ausnahmesituation befunden und wurde nervös als der Polizist mit den Fragen „konsumieren Sie Drogen“ begann. Den drei Stündig zurückliegenden Konsum habe ich verschwiegen. Es folgte eine Urinkontrolle, die positiv ausschlug.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum ?
Meine damalige Frau und ich stritten uns wie öfters in der Vergangenheit. Daraus resultierend konsumierte ich aus Frust gegen 15:00 Uhr einen Joint a 0,1 Gramm. Am selben Tag hatten wir noch einen Termin für eine Wohnungsbesichtigung um 17:00 Uhr die ich völlig aus den Augen verloren hatte. Vor Fahrtantritt habe ich mich fahrtüchtig gefühlt. Auf dem Rückweg bin ich dann um 18:08 in eine Polizeikontrolle geraten.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Beim Überholvorgang innerorts und einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 7 km/h, obwohl ich auch hinter meinem Vordermann hätte bleiben können, da dieser mit ca. 50km/h unterwegs war. Dann wurde ich an der nächsten Kreuzung von der Polizei rausgewunken.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz)
14. Was war der Zweck der Fahrt
Heimfahrt
15. Wie weit wollten/sind Sie gefahren?
Ich bin 10km von 15km gefahren
16. Wie oft waren Sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs ?
Da ich heute weiß, dass ich unter Cannabis bis zu 72 Stunden nach dem Konsum unter dessen Einfluss im Straßenverkehr stehen kann, war ich in der kompletten
Konsumzeit von Mitte 2012/Anfang2016 + Anfang2017/Februar 2019 zwischen 650 – 700 x unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst ?
Für mich gab es keinen Konflikt. Ich habe mir vorher über das Fahren unter THC Einfluss keinerlei Gedanken gemacht. Ich war der Meinung, dass ich in der Lage war ein Fahrzeug zu führen. Jetzt weiß ich, dass dem nicht so war und ich sowohl mich als auch andere Verkehrsteilnehmer einer riesigen Gefahr ausgesetzt habe.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen ? (Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Durch den Konsum von Cannabis verändert sich die Wahrnehmung und es verlängert sich die Reaktionszeit. Man hat keine zuverlässige Abschätzung von Abstand, Geschwindigkeit und Entfernungen. Die Augen sind empfindlicher gegenüber hellem Licht. Dies führt zu einer erhöhten Unfallgefahr und somit stellt man für sich und andere Verkehrsteilnehmer eine extreme Gefahr da.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
24 – 48 Stunden, je nach Konsummuster aber auch bis zu 72 Stunden.
20. Sind Sie sich im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt ?
Der tägliche Konsum kann in eine Abhängigkeit, sowie zu härteren Drogen führen. Nicht umsonst nennt man Cannabis eine Einstiegsdroge. Die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis lassen nach. Man kann in eine Psychose oder in eine Depression verfallen. Des Weiteren läuft man Gefahr dass sich die Persönlichkeit verändert. Man ist nicht in der Lage ein Fahrzeug sicher zu führen und stellt somit eine große Gefahr für seine Umwelt und sich selbst dar.
Warum ist es passiert ?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis Drogenkonsum?
Beim Erst Konsum Anfang 2002 war es Neugierde. Hier wollte ich nicht als Außenseiter dastehen und zog mit am Joint.
Mitte 2012 brach Ich aus eigenen Stücken den Kontakt zu meiner Tochter aus vorheriger Beziehung ab. Nach mittlerweile 5 jährigen „Kampf“ um das Umgangsrecht, sowie unzähligen Versuchen persönlich aber auch mit dem Jugendamt, Rechtsanwälten, dem Familiengericht eine Lösung zu finden, zog ich einen Schlussstrich. Es gab immer wieder Querelen Besuchstermine zu finden. Meine Entscheidung den Kontakt zu meiner Tochter zu diesem Zeitpunkt 7 Jahre alt (aus vorheriger Beziehung) final abzubrechen, belastete mich schwer und löste Traurigkeit und in Verbindung mit den Behörden Frustration und Enttäuschung aus. Durch den Konsum konnte ich den Umstand zumindest kurzfristig ausblenden und meine Gefühle unterdrücken.
Mitte 2014 – Anfang 2016 schlitterte ich in die nächste schwierige Lebensphase (Eheprobleme). Ich hatte seit 2012 einen weiteren Kinderwunsch und konnte mir gut vorstellen mit meiner Frau ein Kind zu haben. Je älter ich wurde, des so ausgeprägter wurde dieser Wunsch in mir. Meine Partnerin wollte aber generell keine Kinder haben. Infolge dessen distanzierte Sie sich körperlich von mir. Das Ansprechen der Thematik entwickelte sich immer mehr zu einem Tabu Thema zwischen uns. Ich merkte wie wir uns immer häufiger stritten. Dies löste Gefühle von Enttäuschung und Traurigkeit in mir aus. Mit dem Konsum unterdrückte ich letztendlich wieder meine Gefühle und blendete die Probleme aus bzw. schob Sie weiter. Anfang 2016 folgte dann das erste Beziehungsende und die räumliche Trennung.
Anfang 2016 zog meine Frau aus. Mit dem Auszug stoppte ich augenblicklich den Konsum, den ich bis Anfang 2017 beibehielt. Ich lenkte mich ab, indem ich unter Leute ging und lernte in dieser Zeit eine neue Frau kennen. Wir verbrachten die nächsten Wochen in einer lockeren Beziehung. Dies war eine willkommene Abwechslung / Ablenkung für mich. Arbeitstechnisch ergab sich spontan die Möglichkeit für zunächst ein halbes Jahr im Ausland zu arbeiten. Hier musste ich nicht lange Überlegen und sagte aufgrund der aktuellen Umstände (Trennung Kind, Trennung Frau) zu. Einen Monat vor Arbeitsantritt, kamen meine damalige Frau und Ich nach einem Gespräch wieder zusammen. Sie zog Mitte des Jahres wieder in die gemeinsame Wohnung. Ich beendete die „lockere Beziehung“ da ich nach wie vor noch Gefühle für meine Frau hatte. Den Auslandseinsatz konnte ich in diesem Moment nicht mehr rückgängig machen. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt, dass es unserer Ehe gut tut, wenn wir uns zunächst langsam wieder annähern und wir uns vorerst nur an den Wochenenden sehen würden. Die Ehe stand sozusagen auf Neustart. Bis Ende 2016 / Anfang 2017 lief es recht gut. Ich dachte dass nun wieder alles in den richtigen Bahnen liegt.
Anfang 2017 spielten wir es arbeitstechnisch so ein, das ich nur noch an 2-3 Tagen unterhalb der Woche im Ausland war und die restlichen Tage dieselbe Arbeit von meinem Betrieb aus erledigen konnte. Als wir uns dann wieder regelmäßiger sahen schlichen sich langsam aber stetig wieder die alten Probleme in Form von körperlicher Distanzierung und daraus resultierenden Streit ein. Diese Thematik war nun endgültig zu einem Tabuthema geworden. Ich kam mit dieser Situation nicht zurecht. Ich befand mich in einem Zwiespalt und in einer aussichtslosen Position. Zu einem wollte ich beziehungstechnisch nicht so weiter machen zum anderen wollte ich meine Frau trotz der Umstände nicht verlieren. So flüchtete mich aus Enttäuschung, Traurigkeit, Hilflosigkeit und Frustration wieder in den Konsum um mich nicht weiter mit den immer größer werdenden Problemen auseinander setzen zu müssen und diese kurzweilig zu verdrängen. Aufgrund der Intimität konnte Ich dieses Thema auch nicht bei meiner Familie oder bei meinen engeren Freunden ansprechen. Als ich dann Mitte 2018 wieder vollends an meinem ursprünglichen Arbeitsplatz war, erhöhte sich mein Konsum aufgrund dieser Thematik bis zum Tage der Auffälligkeit.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Bis auf meiner Frau und einem engeren Freund war mein Konsum niemand bekannt.
Meine beiden Freunde mit denen ich mittlerweile nur noch sporadisch Kontakt hatte, hielten den Konsum für bedenklich. Umstimmen lies ich mich aber nicht.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärkten Konsum geführt haben ?
- Juli 2018 – Februar 2019 Ehekrise
24. Haben Sie sich an jemanden um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden ? (Warum, wann, Wer)
Ich beendete den Drogenkonsum von selbst nach der Auffälligkeit. Die Aufarbeitung erfolgte schrittweise nach Entziehung der Fahrerlaubnis Oktober 2020. Hilfreich waren auf jeden Fall die Gespräche mit meiner Mutter, der ich mich Ende 2020 offenbarte, sowie meiner neuen Partnerin, meinem MPU Vorbereiter/Psychologen und meinen beiden engen Freunden.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten ?
Nein
26. Hatten Sie Konsumpausen/spitzen ? (Warum, Wann?)
Pausen
Oktober2014 – 3 Wochen (Urlaub) abstinent
Januar 2016 – Januar 2017 - 12 Monate abstinent
April2017 – 3 Wochen (Urlaub) abstinent
Spitzen
Juli 2018 – bis zur Auffälligkeit Februar2019 (Ehekrise)
27. Was hatte Sie daran gehindert, ohne Drogen abzuschalten?
Ich mir selbst, da es mir an alternativen Strategien wie z. B dem regelmäßigem Sport gemangelt hat. Anstatt mich mit meinem Konsum und den dahinter liegenden Bedürfnissen auseinander zu setzen, konsumierte ich um meine Gefühle der Traurigkeit, Enttäuschung und Frustration zu unterdrücken. Ich fand es erleichternd, dass ich meine Probleme da durch ausblenden konnte.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten ?
Ja, definitiv und dies ist jeder der Drogen konsumiert.
29. Waren Sie drogenabhängig ?
Nein
Wieso passiert das nicht wieder ?
30. Hätten Sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Definitiv, wenn ich von vornerein nein zu Drogen gesagt hätte und mich mehr mit der Thematik Drogen, den Folgen, den Ursachen und Gründen hierfür beschäftigt hätte. Ich hätte meine Drogenproblematik frühzeitig erkennen müssen. Doch ich habe mir damals keine Gedanken darüber gemacht. Ich habe mich nicht mit diesem Thema auseinander gesetzt. Konsumieren schien mir nicht schlimm. Gefahren habe ich nicht gesehen.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe mich für eine Abstinenz entschieden um mich wieder freier zu fühlen und gesünder zu leben.
Rückblickend gesehen hat der Konsum von Cannabis nur Probleme mit sich gebracht. Ich habe aufgehört um mein Umgangsrecht zu kämpfen und dadurch 10 Jahre lang keinen Kontakt zu meiner Tochter gehabt. Weiterhin ist meine Ehe langsam aber stetig in die Brüche gegangen und der Kontakt zu meinen beiden engen Freunden ist regelrecht eingebrochen.
Seitdem ich abstinent bin, bin ich wieder glücklich. Ich habe in meinem Leben aufgeräumt.
Mitte 2019 folgte die räumliche Trennung von meiner damaligen Frau (die Scheidung wurde Ende 2022 rechtskräftig). Im März 2019 trat ich einem Sportverein bei in welchem ich bis heute aktiv bin, nebenbei gehe ich 1-3x die Woche Joggen.
Mit meinen beiden engeren Freunden die ich seit der Schulzeit kenne, mit denen der Kontakt in den letzten Jahren regelrecht eingeschlafen ist und nur noch sporadisch vorhanden war, pflege ich wieder regelmäßigen Kontakt.
Im Juli 2021 lernte ich meine heutige neue Partnerin kennen, mit der ich bis heute glücklich zusammen bin. Ich habe mit Ihr offen und ehrlich über meine Vergangenheit (Trennung Kind, Trennung Partnerin, Kinderwunsch) kommuniziert. Sie ist ein großer Halt für mich und hat mich in jeglichen Dingen von Anfang an unterstützt.
Seit Beginn 2022 habe ich wieder Kontakt zu meiner Tochter. Wir haben uns bereits mehrfach getroffen und intensivieren unsere Beziehung. Ich möchte in Zukunft auch ein Vorbild für mein Kind sein. Ich habe noch viele Ziele mit meiner Partnerin und meiner Tochter.
Weiterhin möchte ich auch zu einem nicht mein Leben und das Leben von anderen im Straßenverkehr gefährden.
Ich kann rückblickend nur dankbar sein das die Polizei mich an diesem Tag aus dem Verkehr zog. Die MPU ist das Beste was mir zu diesem Zeitpunkt passieren konnte. Hier durch bekam die Chance mein Leben neu zu ordnen, mich mit meiner Drogenproblematik intensiv auseinanderzusetzen und diese aufzuarbeiten. Ich habe meine Denk und Verhaltensweise geändert. Drogen haben keinen Platz mehr in meinem Leben.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war definitiv als ich nach meiner Auffälligkeit am 07.02.2019 aus dem Straßenverkehr gezogen worden bin und auf das Polizeirevier gebracht wurde. Ich fühlte mich unheimlich schlecht, schuldig und schämte mich ohne Ende. Ab diesem Moment habe ich meine Denkweise geändert und den Konsum von Drogen sofort eingestellt, da es so nicht mehr weitergehen konnte. Mit dem Entzug meiner Fahrerlaubnis Oktober 2020 habe ich begonnen mich intensiv mit meiner Drogenproblematik auseinanderzusetzen und habe diese aufgearbeitet.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht ?
Durch meine Aufarbeitung habe ich erkannt, dass selbst ein gelegentlicher Konsum mich wieder zurück in alte Denkmuster führt. Ich möchte Drogen keine Möglichkeit mehr geben mein Leben zu beeinflussen. Ich lebe abstinent glücklich, positiver und auch sorgenfreier als zu den Zeiten des Konsums. Seit der Abstinenz habe ich sehr viel verändert und erreicht, bin stolz darauf und mache mir das auch immer wieder bewusst. Ich möchte auch keine Gefahr mehr im Straßenverkehr darstellen und das Leben von anderen Verkehrsteilnehmern/Fußgängern sowie meines nicht gefährden.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt ?
Die ersten 2-3 Nächte hatte ich Einschlafprobleme, ansonsten lief die Abstinenz reibungslos. Ich hatte keine Entzugserscheinungen und auch nicht das Bedürfnis, Cannabis zu konsumieren. Die Abstinenz ist mir sehr wichtig und auch wertvoll geworden. Im Sport habe ich einen tollen Ausgleich zum Alltag gefunden. Weiterhin bin ich heute offener und kommunikativer geworden. Probleme werden nicht mehr totgeschwiegen und verdrängt, sondern sofort offen und ehrlich kommuniziert.
35. Wer hat Ihnen dabei geholfen?
In erster Linie meine Mutter, sowie meiner neue Partnerin. Auch habe ich die Unterstützung von meinen Verkehrs Psychologen erfahren.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Absolut positiv. Mein Umfeld hat mit Verständnis und Zuspruch reagiert.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt ?
Nein. Von meiner damaligen Frau bin ich seit 2019 räumlich getrennt und seit 2022 geschieden. Wir haben keinen Kontakt mehr zueinander.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben ?
Nein.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen ?
Ich werde meine Abstinenz strikt weiterführen, sowie Kontakte zu Drogen und deren Konsumenten stets vermeiden.
40. Haben Sie Cannabis zuhause ?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich weiterhin konsequent abstinent lebe. Heute bin ich im Gegensatz zu meiner Vergangenheit über die Gefahren von Cannabis gerade im Straßenverkehr aufgeklärt. Ich habe meine Denkweise und mein Verhalten geändert.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus. Sollte ich dennoch in eine kritische Situation gelangen, werden Probleme mit Hilfe von Familie und Freunden auf direktem Wege kommuniziert. Auch weiß ich dass ich mich immer an meinen Psychotherapeuten und Vorbereiter wenden kann und dass ich generell vor professioneller Hilfe keine Angst haben brauch. Durch meine intensive Aufarbeitung und auch den MPU Vorbereitungskurs konnte ich sehr viel über das Thema Drogen lernen und meine Verhaltensänderung vollziehen.
43. Wie ist der Konsum von Alkohol bei Ihnen.
Wenn überhaupt, dann trinke ich auf Geburtstagen oder zu festlichen Anlässen (Hochzeiten) 2-23(0,3) Bier/Radler
3-4x im Jahr.