Erste MPU negativ

Uralski84

Benutzer
Hallo,

ich möchte mal eure Meinung zu meinem Fall. Ich will auf diesem Wege versuchen mal noch den ein oder anderen Tipp mitzunehmen.

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 191cm
Gewicht: 115kg
Alter: 32

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 27.11.2022
BAK: 1,76
Trinkbeginn: ca 16 Uhr
Trinkende: 20:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 21:30 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: -
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: Sachsen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
Ich lebe abstinent seit: seit 28.11.2022, offiziell belegt sei April 2023

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Ja
PEth-Analytik ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Durch MPU GOT 26.5; GPT 15.8; GGT 22,6

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja, Beratungsgespräch
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 27.02.2024
Welche Stelle (MPI): TüV Süd
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Ja
Wer hat das Gutachten gesehen?: Nur ich und mein Anwalt
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Zwar liegen keine Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum vor, die das sichere Führen einen Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 und 2 (FE-Klassen, AM, B, L, A1, A, C1, C) in Frage stellen.

Aber:

Es ist aufgrund der Hinweise auf Alkoholmissbrauch (Verkehrsteilnahme mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug unter erheblichen Alkoholeinfluss ) zu erwarten, das Herr ... zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird. Es ist insbesondere nicht gewährleistet, dass Herr ... das Führen eines Kraftfahrzeuges und einen die Fahrsicherheit beeinträchtigendes Alkoholkonsum zuverlässig trennen kann.

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein



Kurzgeschichte: Wurde mit dem Fahrrad Abends auf dem Radweg angehalten, hatte Ausfallerscheinungen. Nach Pusten und späterer Blutabnahme, war nach paar Monaten klar das ich über 1.6 war. Soweit so klar.

Ich hatte dann vorsorglich einen Abstinenznachweis angefangen. Mein Anwalt meine noch das 6 Monate reichen und ich keine weitere Beratung oder Therapie benötige. Das Strafverfahren wurde dann soweit verzögert, das am Ende 10 Monate draus wurden. Plötzlich musste alles ganz schnell gehen, weil die FH-Stelle eine kurze Frist gesetzt hat, somit konnte ich auch nicht die kompletten 12 Monate gehen. Terminlich war es nicht anders möglich. Somit steht auch im Abschluss drin das ich auf eigenen Wunsch das Abstinenz-Programm abgebrochen hätte, habe dies aber während der MPU deutlich dargelegt. Im Endeffekt hat man mir das angekreidet, weil die Empfehlung lautet auf der letzten Seite das ich mir professionelle Hilfe suchen soll und zusammenhängend 12 Monate Abstinenz nachweisen soll. Dadurch das die Frist jetzt abläuft, werde ich vermutlich in den nächsten Tagen meinen Füherschein verlieren, weil ich bis dahin Inhaber gewesen bin.

Mein Anwalt meinte das es nun nötig sein noch einen Nachweis per Haaranalyse zu machen um das alte Abstinenz-Programm zu retten und die 12 Monate zu komplettieren. Nach gegenwärtigen Stand wäre ich mindestens 3 Monate meinen Führerschein los. 2 Monate Abstinenz nachweisen + Zeit um ein neues Gutachten zu erstellen (4-6 Wochen).

Ich bin zudem beruflich und privat massiv auf dem PKW angewiesen. Ich wohne auf dem Land und hier geht praktisch nichts ohne Führerschein. Der Weg zur Arbeit alleine, wird ohne Führerschein eine Herausforderung.

Ich will jetzt wirklich sicher gehen das ich das beim nächsten Versuch schaffe. Wie kann ich den Karren aus dem Dreck ziehen? Wo kann ich kostengünstig (Soll kein knausern sein, mir geht nur langsam die Kohle aus, mittlerweile ein halbes Vermögen versenkt) verwertbare Nachweise beziehen für diese "professionelle Hilfe"? Was ist damit genau gemeint? Was kann ich noch tun?
 

MinD-

Benutzer
Hallo Uralski, es wäre denke ich hilfreich, wenn Du dein negatives Gutachten hier einstellen würdest. So kann man besser einschätzen, was tatsächlich schief gegangen ist. Achte dabei darauf, dass sensible Daten (Namen,Anschriften, etc.) zensierst.

Beste Grüße.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Zu den Abstinenznachweisen:

Abgebrochene Kontrollverträge sind für die MPU nichtig. Deshalb kannst du ihn nicht mehr verwenden. Es gibt keine Begründungen, die daran etwas ändern könnten.

Hintergrund: Du hast ein lebenslanges massives Alkoholproblem ohne jede Besserungsmöglichkeit. Du hast dein Alkoholproblem nur im Griff, wenn du dir nachvolliehbare Regeln setzt und die knallhart durchhältst. Mit dem Abschluss eines 12-monatigen Abstinenzvertrags hast du dir selbst die Regel aufgestellt, den auch durchzuhalten. Das hast du nicht geschafft. Auch wenn du später eine zeitliche Lücke mit Haarproben überbrücken kannst konntest du deine Vorsätze nicht einhalten.

Es ging also in deinem Fall nicht darum, eine lückenlose Abstinenz nachgewiesen zu haben. Sondern darum, ob du deine selbst gesetzten Vorsätze einhalten konntest. Das konntest du nicht. Damit war die MPU gegessen.

Wenn du mit Abstinenz in ein MPU gehst sind die Nachweise nur die Eintrittskarte. Und somit nur ein ganz kleiner Teil.

Mein Anwalt meinte das es nun nötig sein noch einen Nachweis per Haaranalyse zu machen um das alte Abstinenz-Programm zu retten und die 12 Monate zu komplettieren.

Das ist falsch. Dein abgebrochener Abstinenzvertrag ist nicht mehr zu retten. Du könntest aktuell durch eine Haarprobe 3 Monate nachweisen und darauf aufbauen.

weil die Empfehlung lautet auf der letzten Seite das ich mir professionelle Hilfe suchen soll und zusammenhängend 12 Monate Abstinenz nachweisen soll

Hier stellst du einen falschen Zusammenhang her. Nur auf Grund der fehlenden Abstinenzbelege (zur Erinnerung: ein abgebrochener Abstinenzvertrag zählt nicht) stellt der Gutachter keine Empfehlung aus. Die beruht auf dem gesamten Gespräch und vor allem deiner Vorgeschichte. Abgeschlossene und damit gültige Abstinenzverträge sind dabei nur ein kleines Teilchen.

Folge: Du hättest selbst mit akzeptierten Abstinenznachweisen von 12 Monaten die MPU nicht bestanden, da der Gutachter in deinem Fall zusätzlich professionelle Hilfe als erforderlich ansieht, damit du zukünftig nicht rückfällig wirst.
 

kapomick

Benutzer
Um das richtig zu verstehen: dein Anwalt hat dir zu 6 Monaten AB geraten, du hast aber einen 12-monatigen AB-Urin-Vertrag geschlossen mit insgesamt 6 Proben? Und diesen nicht beendet? Dann hätte @MrMurphy inhaltlich recht, dass dieser formal absolut nicht zählt, also auch nicht für 6 Monate oder so und eine Haarprobe nachträglich die Sache noch retten könnte. Zeigt mal wieder die "Kompetenz" von Anwälten beim Thema MPU. Ich wundere mich nur, warum diese Klientel bei absoluter Ahnungsfreiheit immer so selbstüberzeugt auftritt.
Nicht nachvollziehen kann ich allerdings @MrMurphys Einlassung, dass du dich an deine selbstgesetzten Vorsätze nicht halten konntest. Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du aus Zeitgründen das AB-Programm abgebrochen, nicht aus dem Hintergrund, dass du Alkohol getrunken hast. Für die Gültigkeit der Nachweise ist es egal, aber für die persönliche Aufarbeitung und dein Wohlbefinden natürlich nicht.
Ich stell mir ja die Frage, was du dem GA alles gesagt hast, weil deine grundsätzlichen Daten 32 Jahre, 1,76‰, Ausfallerscheinungen normalerweise KT nicht widersprechen würden. Möglicherweise hast du dir tatsächlich mit dem Versuch, AB nachzuweisen, nichts Gutes getan. Insofern wär der Einblick in dein Gutachten wirklich hilfreich.
 

Uralski84

Benutzer
Ich hatte ursprünglich nur einen Vertrag für 6 Monate geschlossen, eben laut der Empfehlung meines Anwalts. Das Problem war dann das die Justiz leider dann doch wieder länger brauchte, weil die Gerichte scheinbar überlastet waren zu der Zeit. Ich musste verlängern sonst wäre zum Antritt zur MPU das letzte Screening verfallen und dann hätte es überhaupt nichts gebracht.

Dann ging es doch wieder zu schnell. November war das Verfahren abgeschlossen und paar Wochen später lag schon die Mitteilung der Führerscheinmeldestelle (04.01.2024) in der Post. Dann habe ich beim TÜV angerufen und einen Termin gemacht, die meinte noch ganz nett am Telefon das wir dann mindestens glatt die 10 Monate vollmachen sollten. Termin für MPU finden bis zum 04.04.2024 (Frist der Füherscheinmeldestelle) war sowieso schon schwierig, da der Termin-Kalender bei denen Voll war und das in diesen Wochen der einzige freie war, laut Aussage der Bürofrau. Also habe ich den genommen.

Aber am Ende ging es nicht anders. Sonst hätte ich auf eine Seite die Frist nicht eingehalten und auf der anderen Seite keine Abstinenz nachweisen können. Wie hätte das sonst gehen sollen?

Soll ich jetzt nochmal die ganzen 12 Monate nachweisen und in dieser Zeit ohne Führerschein? Das kann doch nicht der Ernst sein?

Ein weiteres Problem war auch: Das mir meine Erstberatung empfohlen hat bei einer realistischen Wahrheit zu bleiben. Es sollte plausibel klingen. Also meinte ich das ich in Zukunft in Maßen Alkohol konsumieren werden, z.B. zu Feiern maximal 1-2 Bier und das zweite Bier die harte Grenze darstellt. Das empfand ich als realistisches Szenario, als zu behaupten das ich nie wieder im Leben Bier trinken werde. An der Stelle wäre es im Nachhinein klüger gewesen einfach zu lügen.

Wenn ich einen vernünftigen Scanner gefunden habe und die Zeit finde alles zu schwärzen, dann werde ich das Gutachten hier nachreichen.
 

joost

Stamm-User
An der Stelle wäre es im Nachhinein klüger gewesen einfach zu lügen.
nö. Entweder passt KT zu Deiner Vorgeschichte und zu Deinem Veränderungsprozess, dann müsstest du es nur noch "nachweisen" oder wenigstens getestet haben, ausreichend lange (mindestens 6 Monate) - oder es passt nicht, dann wäre eine Abstinenzentscheidung aus schmerzlicher Überzeugung (Mist, ich hab ja Kontrollverlust?!?) richtig - und dann eben mit 12 Monaten Abstinenznachweisen. Aber AB zu testen und vorzuweisen und sich dann für KT zu entscheiden ist natürlich unsinnig. ("Hallo Bank, ich hab jetzt 6 Monate eine Bäckerei gut geführt, ich mach jetzt ne Metzgerei auf. Geben Sie mir Kredit?".)

Und: Gefälligkeitsentscheidungen zum Gutachter-Beeindrucken halten meist nicht lange und die MPU nach einer bestandenen wird ganz ganz gruselig schwer.
 

Uralski84

Benutzer
Ganz ehrlich, dann verstehe ich dieses ganze MPU-System nicht. Es ging halt terminlich nicht anders. Ich kann nichts dafür wenn die Gerichte dann plötzlich sich doch wieder Zeit lassen und der TÜV mir keinen anderen Termin vorschlägt. Wegen zwei Monaten ein Faß aufzumachen, halte ich für komplett überzogen. Es war auch nicht ganz klar in welche Kategorie ich eingeordnet werde. AB-Programm gar nicht machen, oder was? Wenn ich ein Jahr mache und es hätten nur 6 Monate sein müssen, wie kann man das negativ auslegen?

Erstberatung und Anwalt haben beide gesagt das es Voraussetzung ist. Die Erstberatung meinte sogar noch das ich keine weitere Vorbereitung brauche, 1. weil der Fall (32, 1,76, KT, Fahrrad) nur ein Durchschnittsfall und nichts dramatisches im Vergleich sei und 2. weil ich selbst bereits sehr reflektiert darüber berichte. Wortwörtlich habe sie "ein gutes Gefühl das ich die MPU ohne Probleme bestehe".

Ich glaub das hier bald nicht mehr.
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Nun ja, ich glaube nicht, dass es dich weiterbringt, wenn wir jetzt eine Grundsatzdiskussion über die MPU führen.
So, wie sich das jetzt darstellt, bist du schlicht falsch beraten worden.
Anwälte haben in der Regel keine Ahnung von der MPU. Das ist auch nicht ihr Job.
Wenn eine Erstberatung meint, du bräuchtest keine Vorbereitung, ist das schlicht Kappes !
Vorbereitung ist das A und O.
Ohne Vorbereitung ist eine MPU nicht zu bestehen.
Wie diese auszusehen hat, ist sehr individuell.

Aber, der Verantwortliche für diese Vorbereitung bist du.

Um dir mal einen Perspektivwechsel zu ermöglichen, sieh es doch mal von der anderen Seite:
Du hast mit der Auffälligkeit bewiesen, dass du ein Alkoholproblem hast und somit eine potentielle Gefahr um StV darstellst.
Du darfst aber immerhin schon 1,5 Jahre noch Auto fahren.

Wir helfen dir hier sehr gerne, so dass du möglichst schnell und kostengünstig deine FE wiederbekommst :smiley138:
 

Uralski84

Benutzer

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Uralski84

Benutzer
Der Rest vom Gutachten.

Ich glaube auch ein weiterer Fehler war das Erwähnen des Falls von 2020. Fälschlicherweise im Gespräch als 2019 angegeben. Das führte dazu das ich den Befund nachreichen musste. Trotz veränderten Trinkverhaltens danach, hat es übles Bild hinterlassen. Witzigerweise hat die Dame bei der Erstberatung gemeint das es aber erwähnt werden sollte, weil es gut zur Geschichte passt.
 

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Mister_BooM

Neuer Benutzer
Guten Morgen Uralski84 :smiley138:,

MPU hat ihre eigenen ''Spielregeln'', und man muss sie einfach befolgen.

In Deinem Gutachten habe ich einen Satz gesehen, den Gutachter nicht hören wollen: Auf die Frage, warum Du nicht weiter ohne Alkohol lebst (trotz positiver Erfahrung), hast Du gesagt, weil DU den Geschmack von Bier magst.

In Deinem Fall wäre es am einfachsten, mit solcher Strategie zur MPU zu gehen: 1 Jahr AN+Du lebst weiterhin alkoholfrei und idealerweise weiterhin Selbsthilfegruppen besuchst. Das ist die Art von Antwort, die Gutachter hören wollen, um eine positive Prognose zu erstellen.

Um die ''Spielregeln'' der MPU besser zu verstehen, empfehle ich die Lektüre des Buches: "Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) sicher bestehen: mit zahlreichen Beispielen von Fragen und Antworten" von Robert Klaus.

Du wirst dann das System und die ''Spielregeln'' der MPU besser verstehen.

Viel Erfolg :smiley22:
 

Uralski84

Benutzer
Guten Morgen Uralski84 :smiley138:,

MPU hat ihre eigenen ''Spielregeln'', und man muss sie einfach befolgen.

In Deinem Gutachten habe ich einen Satz gesehen, den Gutachter nicht hören wollen: Auf die Frage, warum Du nicht weiter ohne Alkohol lebst (trotz positiver Erfahrung), hast Du gesagt, weil DU den Geschmack von Bier magst.
:smiley22:
Ja, korrekt. Ich wollte ein realistisches Bild von mir zeichnen. Das ich mit 32 Jahren im Leben nie wieder Alkohol anrühren werde, halte ich für absurd, weil das niemand garantieren kann. Ich habe keine Ahnung was in 2, in 5, in 10 Jahren auf mich wartet.

Also nochmal, bedeutet jetzt das ich 12 Monate nochmal wiederholen muss? Ohne Führerschein?

Wenn das so sein sollte, bin ich bis dahin vermutlich meinen Job los.
 

Mister_BooM

Neuer Benutzer
An deiner Stelle würde ich das 1-Jahr AN machen (es ist wie eine Eintrittskarte). Und wenn ich Du wäre, würde ich nicht sagen, dass ich danach vielleicht Alkohol trinken werde (nicht garantieren kann, dass kein Alkohol trinken werde) . So abgedroschen es auch klingt, aber so sind die ''Spielregeln''.
Aber lassen wir andere Forumsmitglieder zu Wort kommen :smiley138:
 

joost

Stamm-User
Wenn ich ein Jahr mache und es hätten nur 6 Monate sein müssen, wie kann man das negativ auslegen?
du verstehst echt nicht, was man Dir schreibt? Hör doch mal auf zu maulen und lies das genau durch, was Dir andere schreiben. Vllt wäre "gut zuhören" auch vor deiner MPU ein super Tipp gewesen ...
Und ich kann mr nicht vorstellen, dass Dir irgendeine professionelle Vorbereitung dazu rät, AB-Nachweise zu machen und direkt darauf mit KT in die MPU zu marschieren. Vllt neigst du dazu, Dinge falsch zu verstehen? So wie vorher eben?
Ich hab mir deine Antworten durchgelesen - sie deuten ziemlich eindeutig auf eine A2: Mißbrauch mit Kontrollverlust. Da ist die Idee "Kontrolliert trinken" schon echt tapfer.
Und: Du hast so absolut gar keine Ahnung, was "Kontrolliert Trinken" eigentlich bedeutet. Wenn du eine Vorbereitung hattest, hast du sie erfolgreich ignoriert. ("Wenn ich keinen geraden Satz mehr rausbekommen würde, würde ich aufhören zu trinken" .. weia)
 
Zuletzt bearbeitet:

Uralski84

Benutzer
Mich würde interessieren wie ich jetzt weiter vorgehen soll? Es ist zu erwarten das ich in den nächsten zwei Wochen meinen Führerschein verliere. Es wird eine Anhörungsphase geben und danach ist er weg. Drei Monate könnte ich verkraften, ohne Führerschein. Aber ein ganzes Jahr, danach bin ich pleite und hab keinen Job mehr.

Ich bin am überlegen:

  • Mit Haaranalyse die letzten drei Monate nachweisen
  • Parallel ein zweites Abstinenz-Programm anfangen was auf ein Jahr ausgelegt ist
  • Professionelle Hilfe in Form eines Verkehrspsychologen finden
  • In zwei Monaten dennoch zur MPU gehen, das beste hoffen
  • Sollte das wieder nicht klappen, läuft zu diesem Zeitpuinkt zumindest das Abstinenz-Programm schon 2-3 Monate und ich kann den nächsten Anlauf dann nächstes Jahr angehen
Wäre das denkbar?
 

Uralski84

Benutzer
du verstehst echt nicht, was man Dir schreibt? Hör doch mal auf zu maulen und lies das genau durch, was Dir andere schreiben. Vllt wäre "gut zuhören" auch vor deiner MPU ein super Tipp gewesen ...
Ich maule nicht. Ich habe ein normale Frage gestellt, weil ich versuche es zu verstehen. Interessant wie du vermeintlich Gestiken oder Gemützustände aus Texten herauslesen kannst.

Mir ist schon klar das es wohlmöglich besser gewesen wäre, den Zeitraum komplett abzuschließen, als mittendrin abzubrechen. Aus terminlichen Gründen ging das nicht anders.

Das AB-Programm hat mir der Anwalt empfohlen. Die Erstberatung von Suchtberatungsstelle meinte aber ebenfalls das dies ein guter Schritt gewesen ist. Zumindest wurde mir nichts gegenteiliges gesagt.
 

Andi18

MPU Profi
Die Problematik mit den ANs erschließt sich mir nicht so ganz.
Du hast in Form von UKP bis 10.12.23 über 10 Monaten die Abstinenz belegt.

Lass sofort eine HA erstellen. Die gilt dann 3 Monate rückwirkend, also ab Anfang Januar 24.
hättest zwar dann streng genommen eine Lücke, welche vlt nicht so "scharf" gesehen wird. Damit hättest dann mehr oder minder ein Jahr belegt.

Des Weiteren hast im Gutachten Filmriss, Konsum trotz negativer Folgen etc. erwähnt. Dabei bist klar in A2 kategorisiert.
Fülle den großen FB hier aus und poste den. Dann solltest die ein oder andere Bemerkung im nächsten Anlauf "justieren" mit dem Ziel A3 zu erreichen. Hierfür sind die AN-Voraussetzungen dann erheblich schwächer (6 Monate), welche dann eh schon in der Tasche hast.
Mir erscheint außerdem die Strategie "leblange Abstinenz" für erfolgversprechender in Deinem Fall.
 

Soilets

Neuer Benutzer
Also nochmal, bedeutet jetzt das ich 12 Monate nochmal wiederholen muss? Ohne Führerschein?
Ich lese seit einiger Zeit hier und in anderen Foren mit, in der Hoffnung, dass mir jemand etwas verspricht, was aber gar nicht möglich ist.

Inzwischen habe ich eingesehen, dass ich mich auf diese Spinner, die "Psychologen", die unerträgliches Zeug daherschwurbeln und meistens selbst im Leben völlig gescheitert sind, also selbst ihre besten Patienten sind, einlassen muss und mich bei der MPU total gegen jeglichen gesunden Menschenverstand verbiegen muss. Es hilft alles nichts.

Auch muss ich mich auf 12 Monate Abstinenz einlassen und dabei völlig erniedrigende Methoden wie den direkten Sichtkontakt erdulden.

Wenn du das auch akzeptiert hast, bist du über das Gröbste hinweg. Viel Glück und Geduld dabei.
 

mangofreak100

Stamm-User
@Soilets Schade das du so eine Einstellung hast. Für mich war die MPU eine echte Chance nicht zum Drogen Junkie zu werden. Durch die Aufarbeitung meiner Konsumhistorie mit einer Psychologin habe ich viel über mich gelernt und falsche Schlüsse geordnet und umsotiert. So ist es mir möglich seit 3 Jahren komplett Drogenfrei zu sein und ich hatte kein einziges Mal das Verlangen nach Drogen. So wie du es darstellt das man halt einfach erzählt was der GA von einem hören will, wirst du die MPU bestehen. Jedoch werden wir mit Garantie früher oder später von dir hören. Wieso? Weil du Wiederholungstäter geworden bist. Seh das ganze als eine Chance dein Leben umzukrempeln und zu Verbessern.
 

Mister_BooM

Neuer Benutzer

Uralski84​

hallo nochmal :smiley138:


ich habe dein MPU Gutachten vollständig gelesen. Du gehörst zur A2-Hypothese, bei dieser Hypothese kann man nur eine positive Prognose bekommen, wenn man eine lebenslange Abstinenzstrategie hat.

In Ausnahmefällen ist ein KT möglich, aber das ist nicht dein Fall und Gutachter hat darüber geschrieben.

Auf der letzten Seite hat Gutachter geschrieben, was du für eine positive Prognose tun muss:

  • Du brauchst eine Haaranalyse von Januar bis April, um deine 12-monatige Abstinenz nachzuweisen. In diesem Fall sollte die Haarlänge, wenn ich mich nicht irre, mindestens 12 cm betragen (3 cm pro Monat, für insgesamt 4 Monate: 3x4=12 cm).
  • Du brauchst auch eine professionelle Vorbereitung.

Du brauchst keine teuren Kurse bei Psychologen zu kaufen. In diesem Forum sind viele ähnliche Fälle wie der deine beschrieben, du kannst ein Buch lesen.
Du kannst einen MPU-Vorbereitungskurs von Caritas besuchen (nicht in allen Städten). Und wenn du gefragt wirst, ob du dich auf die MPU vorbereitet hast, kannst du antworten: Ja, ich habe das Buch gelesen und den Kurs (min. 10 Stunden) besucht.

Wenn du dich deine Fähigkeiten nicht zutrauest, wende dich bitte an einen Verkehrspsychologen.

Im Moment bist du aufgrund deiner Antworten noch nicht bereit für die MPU.

Viel Erfolg! :smiley22:
 
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