Ersttäter mit 1,11 Promille

Chazzer

Neuer Benutzer
Hallo Leute,
ich bin nur neugierig, wie man so einen Fall beurteilen würde.

- nachts um 3 Uhr an Karneval angehalten und mit aufs Revier => 1,11 Promille BAK
- Ersttäter, weder Unfall noch Ausfallerscheinungen; etwas angeheitert/emotional, aber insgesamt normales Verhalten
- keine Vorstrafen allgemein
- keine Vorstrafen im Zusammenhang mit Alkohol/Drogen
- keine Punkte in Flensburg

Ergebnis waren 8 Monate Sperrfrist und knapp 1000 Euro Geldstrafe.


Was könnte man bei einer MPU erwarten (falls denn eine angeordnet werden sollte)?
Wird die "leichter" als bei den normalen Fällen, wo jemand mehrfach auffällig wurde oder mit 2 Promille einen Unfall baut?
Muss man trotzdem etliche Nachweise erbringen, von wegen Alkoholabstinenz usw?
Gilt das wirklich schon als krankhafter Alkoholmissbrauch, wenn man einmal mit 1,1 Promille erwischt wird?
Wie würden das die Psychologen oder Sachverständigen, die die MPU machen, beurteien?
Spielt es eine Rolle, aus welchem Grund man überhaupt noch gefahren ist?

Hat jemand ein paar Erfahrungen dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Chazzer,

zum einen denke ich nicht, dass du zur MPU musst, zum anderen kann ich deine Unsicherheit aber verstehen. :smiley22:

Nun mal zu deinen Fragen:

- nachts um 3 Uhr an Karneval angehalten und mit aufs Revier => 1,11 Promille BAK
- Ersttäter, weder Unfall noch Ausfallerscheinungen; etwas angeheitert/emotional, aber insgesamt normales Verhalten
- keine Vorstrafen allgemein
- keine Vorstrafen im Zusammenhang mit Alkohol/Drogen
- keine Punkte in Flensburg

Karneval nachts um drei ist so ziemlich der "beste" Zeitpunkt, was die Alkoholisierung anbetrifft. Soll heißen, dass es an einem ganz normalen Wochentag vormittags um 11 Uhr, wesentlich schlechter aussehen würde.

Keine Ausfallerscheinungen/normales Verhalten..... sagt aus, dass du nicht zum ersten Mal die Alk.-menge zu dir genommen hast und das noch mehr in dich reinpassen würde (das etwas "Angeheiterte" würde dabei geflissentlich übersehen werden).

Keine Vorstrafen und Punkte ist ein Pluspunkt. Allerdings fällt man nicht unbedingt jedes Mal auf, wenn man die Verkehrsregeln nicht beachtet, oder "angeheitert" Auto fährt....:zwinker0004:

Was könnte man bei einer MPU erwarten (falls denn eine angeordnet werden sollte)?

Bei deinem Promillewert würde es in einer MPU weniger um den hohen Alk.konsum, sondern mehr darum gehen, warum du das Trinken nicht vom Fahren trennen konntest.

Wird die "leichter" als bei den normalen Fällen, wo jemand mehrfach auffällig wurde oder mit 2 Promille einen Unfall baut?

Ob die MPU bei 2‰ schwerer werden würde kann man nicht wirklich mit "Ja" oder Nein" beantworten. Es kommt ganz auf den individuellen Fall (Trinkverhalten im Vorfeld, Veränderungen, Vorbereitungen wie AB-Nachweise, Psycho etc.) an. Tatsache ist jedoch, dass ein Wiederholungstäter sehr viel besser argumentieren muss, um den GA zu überzeugen.

Muss man trotzdem etliche Nachweise erbringen, von wegen Alkoholabstinenz usw?

Kommt auch hier wieder ganz auf die individuelle Vorgeschichte an. Bei einer BAK von 1,11‰ kann man aber eher davon ausgehen, dass die MPU mit KT bestanden werden kann.

Gilt das wirklich schon als krankhafter Alkoholmissbrauch, wenn man einmal mit 1,1 Promille erwischt wird?

Hier das Gleiche. Allerdings ist der Wert auf den ersten Blick weit von einem Missbrauch entfernt.

Du kannst auch gerne mal hier lesen:

Alk.gefährdung oder Alk.missbrauch - der Unterschied bei der MPU....


Wie würden das die Psychologen oder Sachverständigen, die die MPU machen, beurteien?

Wie bereits geschrieben kommt es da sehr auf deine Vorgeschichte und den allgemeinen Umgang mit dem Alk. an. Warum hast du getrunken? Zu welchen Anlässen? Was war deine Motivation...aber vor allem: Warum bist du noch Auto gefahren? War das so üblich bei dir?

Spielt es eine Rolle, aus welchem Grund man überhaupt noch gefahren ist?

Ja sicher, in deinem Fall wäre das eine vorrangige Frage.

Hat jemand ein paar Erfahrungen dazu?

Mal sehen, ob sich noch andere zu diesem Thema äußern werden...:smiley138:
 

erfahrungfürsleben

Erfahrener Benutzer
Erstmal auch von mir :smiley1785: in Forum,

Super wäre wenn du als erstes mal einen FB für Alkohol ausfüllen würdest, damit wir dich näher kennenlernen können, so können Dir die Profis detalierter antworten.
Hier mal ein Link: http://mpu-vorbereitung-online.com/forum/showthread.php?263-Profilfragebögen

Was könnte man bei einer MPU erwarten (falls denn eine angeordnet werden sollte)?

Bei einer MPU erwartet dich einen medizinische pyschologische Untersuchung, dass bedeutet der GA möchte wissen warum bist du alkoholisiert gefahren, was waren die Gründe dafür, was hast du nach deinem TF gemacht, und wie schaut es in der Zukunft aus.
hier mal drei links damit du weiß, was dich erwartet

http://mpu-vorbereitung-online.com/forum/showthread.php?332-MPU-abc-Teil-1
http://mpu-vorbereitung-online.com/forum/showthread.php?331-MPU-abc-Teil-2
http://mpu-vorbereitung-online.com/forum/showthread.php?7-Allgemeine-MPU-Infos

Es kommt drauf an welches Bundesland du bist, In Baden – Württemberg wird nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs Baden –eine MPU bereits ab 1,1 Promille gefordert. Daher wäre es nett zu wissen aus welchem Bundesland du bist.

Wird die "leichter" als bei den normalen Fällen, wo jemand mehrfach auffällig wurde oder mit 2 Promille einen Unfall baut?

Eine MPU ist nie leicht, die ist nur so leicht wie man sich vorbereitet ohne eine Vorbereitung hat man wenig Chancen, oder du bist so ein guter Schauspieler, dass du den GA überzeugen kannst. Viele fallen durch, weil Sie sich nicht mit dem Thema Alkohol und MPU befassen und eigentlich nicht wissen um was es da geht. Eine MPU ist nur zu schaffen, wenn man sich mit dem Thema gut befasst. Es ist egal ob einer mit 2-3 Promille oder mit 1,2 Promille erwischt worden ist. Jede MPU hat seinen eigenen Fall es ist auf dich bezogen, sowas kann man nicht vergleichen, natürlich hat es einer schwierieger wenn er das zweite Mal aufgefallen ist, weil er den GA überzeugen muss, dass es nicht zum 3 mal passiert.

Gilt das wirklich schon als krankhafter Alkoholmissbrauch, wenn man einmal mit 1,1 Promille erwischt wird?

1,1 Promille ist jetzt nicht so ein hoher Wert, aber sowas schafft jetzt auch keiner der im Jahr nur 3 mal feiert. Die frage ist warum hast du Alkohol getrunken was waren die Beweggründe dafür, hast du Alkohol zu Dir genommen, weil es Dir schlecht ging oder, weil du keinen Selbstvertrauen hattest???

Wie würden das die Psychologen oder Sachverständigen, die die MPU machen, beurteien?

Dazu habe ich Dir oben links kopiert, damit du mal liest was dich so erwartet.



Spielt es eine Rolle, aus welchem Grund man überhaupt noch gefahren ist?

Natürlich spielt es eine sehr große Rolle, was waren die Gründe dafür, warum hast du es getan, wieso bist du nicht mit Taxi z.B. gefahren, was hat dich davon abgehalten mit Bus U-Bahn ect. zu fahren.

Nur zur Info ich bin selber neu hier, aber super wäre wenn du erstmal einen FB ausfüllst und uns detalierter schilderst was passiert ist und und und, weil dann können wir oder die Profis Dir besser antworten. Eine MPU ist kein Spaziergang, dazu gehört auch bisschen lernen und sich informieren darüber, vor allem sich mit dem Thema Alkohol befassen. Du musst dem GA rüber bringen können warum du Alkohol getrunken hast, was hast du nach deimem TF getan, und wie schaut die Zukunft aus, willst du AB leben oder willst du KT, glaube bei 1,1 Promille wäre AB sowieso lächerlich, würde Dir kein GA glauben.

Was hast du bis jetzt alles getan???
Hast du schon dein FS beantragt, wann läuft die Sperre aus???
Wie wurdest du angeklagt als fahrlässig oder mit Vorsatz???

Daher bitte FB ausfüllen :smiley711::smiley711:

Lieben Gruß

:smiley711:
 
Zuletzt bearbeitet:

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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:smiley1785: ... im Forum !!!

Ich vermute du kommst aus BW ... richtig :smiley2204:
 

Chazzer

Neuer Benutzer
Danke für eure Meinungen...
Dieses Forum ist klasse!
Ich warte jetzt noch einen Monat, aber bin guter Dinge, dass Max Recht hat :)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich warte jetzt noch einen Monat, aber bin guter Dinge, dass Max Recht hat :)
Egal wie dein Urteil lautet, eine MPU wirds dadurch auch nicht geben.
Keinen Wind aufwirbeln, sondern einfach abwarten.
 

Beyk

Neuer Benutzer
NA das Thema haben wir ja auch in einem anderen post!

Die einheitliche Vorgehensweise Bundesweit würde diese Unsicherheit MPU ja oder nein auf null minimieren!
 

Chazzer

Neuer Benutzer
Es kam Post: Die Fahrerlaubnisbehörde hat keine Bedenken.
Am 15. Dezember soll ich den Führerschein abholen.
Danke für eure Ratschläge.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Mein Beitrag (8) zeigte "Wirkung" ! Alles Gute, und schön aufpassen. :zwinker0004::smiley138:
 
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