Ersttäter mit 1,9 Promille - Abstinenznachweis?

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ca. 1 km (500 m hin, 500 m zurück) - weiter wollte ich auch nicht fahren.
Nur mal so zur Einschätzung, Du bist 1km gefahren-von Dir zuhause zur Kneipe, zu deinem Freund und wieder nachhause !

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ca. alle 3 Wochen, durchschnittlich 3 Getränke (Bier oder Longdrinks, je nach Lust und Laune).
Das hat absolut nichts mit KT zu tun
Für mich passt die gesamte Geschichte nicht. @Paule will dem Gutachter mit dem Vorschlaghammer einbleuen, dass er überhaupt kein Alkoholproblem hat. Seine Angaben passen aber weder zu den Erfahrungswerten und widersprechen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Als Ergänzung zum Post von @MrMurphy, Wenn die Angaben so stimmen, dann hat dich Dein Freund für 400-500m aus dem Bett geholt ?
Sorry, da gebe ich @MrMurphy absolut Recht. Solltest Du wirklich vorhaben eine MPU zu bestehen, Musst di einerseits deine Geschichte der Wahrheit anpassen und andererseits bist Du selbst nach so vielen Jahren noch in der Verleugnungsphase...Da hast Di viel Aufarbeitung vor Dir.
 
Nur mal so zur Einschätzung, Du bist 1km gefahren-von Dir zuhause zur Kneipe, zu deinem Freund und wieder nachhause !
Naja die Kneipe war ca. 500 m von meinem Elternhaus entfernt und mein Kumpel wohnt 2 Häuser von meinem entfernt. Ich habe ihn dort abgeholt und nach Hause gefahren - also ja.
Das hat absolut nichts mit KT zu tun
Okay, dann habe ich da vielleicht was falsch verstanden. Hatte gelesen, dass beim KT der wöchentliche Konsum 2 Liter Bier nicht überschreiten sollte, demnach hätte ich mich als kontrollierten Trinker eingeschätzt.
Als Ergänzung zum Post von @MrMurphy, Wenn die Angaben so stimmen, dann hat dich Dein Freund für 400-500m aus dem Bett geholt ?
Sorry, da gebe ich @MrMurphy absolut Recht. Solltest Du wirklich vorhaben eine MPU zu bestehen, Musst di einerseits deine Geschichte der Wahrheit anpassen und andererseits bist Du selbst nach so vielen Jahren noch in der Verleugnungsphase...Da hast Di viel Aufarbeitung vor Dir.
Ich habe verstanden, dass meine Geschichte nicht glaubwürdig erscheint, kann aber nur wiederholen, dass es so passiert ist. Natürlich war es dumm und wäre ich klar im Kopf gewesen, hätte ich das niemals gemacht. Vielleicht sollte ich dem Gutachter erzählen, dass ich 15 km von der Disco nach Hause gefahren bin, wenn mir das eher geglaubt wird. Dann verstehe ich allerdings den Sinn einer MPU nicht und hat für mich mehr mit Verleugnung zu tun, als einfach die sau dumme Wahrheit zu erzählen.

Nur mal so, ich hatte noch nie eine MPU und obwohl ich mich in den letzten Jahren immer wieder mit dem Thema befasst habe, hab ich keine Ahnung, was mich genau erwartet. Ich danke euch für eure Antworten, aber immer nur "draufzuhauen" ohne die Aussagen weiter auszuführen und mir Ratschläge/ Tipps zu geben, bringt mich ehrlich gesagt nicht wirklich weiter.
 
immer nur "draufzuhauen" ohne die Aussagen weiter auszuführen und mir Ratschläge/ Tipps zu geben, bringt mich ehrlich gesagt nicht wirklich weiter.

Das ist nicht Sinn des Forums und darum geht nicht. Da wir deine Geschichte nicht kennen können wir dir keine Vorgaben machen oder uns gar Geschichten für dich ausdenken.

Wir können dich nur darauf aufmerksam machen was ein Gutachter akzeptieren wird und was nicht. Du kannst ja trotzdem bei deiner Geschichte bleiben.

Bei der MPU müssen deine Angaben widerspruchsfrei und realistisch sein. Der Gutachter muss dir gar nichts glauben und dir schon gar nichts beweisen. Du musst ganz im Gegenteil beweisen und berichten können, dass du 1. dein lebenslanges Alkoholproblem erkannt und akzeptiert hast und 2. eine Lösung gefunden hast, zukünftig trotzdem gefahrlos ein Kraftfahrzeug zu führen.

Dein aktuelle Geschichte ist jedoch: Ich habe gar kein Alkoholproblem. Dabei ist dir durch die Aktenlage das Gegenteil bewiesen und die muss der Gutachter akzeptieren.

Bei Alkoholproblemen gibt es eine typische Entwicklung, die wissenschaftlich bestätigt und durch Millionen Fälle belegt ist. Das du davon eine Ausnahme bist ist äußerst unwahrscheinlich und wird vom Gutachter entsprechend nicht akzeptiert.

Zur Alkoholsucht gehören aber auch typische Lügen, Ausreden und Verharmlosungen. Auf die muss der Gutachter natürlich achten. Wenn die vermehrt auftauchen ist das ein Zeichen, dass Betroffene ihr Alkoholproblem noch leugnen und damit nicht im Griff haben.

Dazu gehören auch die typischen Ausflüchte wie "Warum sollte ich lügen?" oder "Dann muss ich lügen um die MPU zu bestehen.". Das heißt übersetzt ganz einfach: "Ihr habt mir gefälligst zu glauben!". Das können wir machen. Nur nützt dir das nichts, wenn der Gutachter dir dann nicht glaubt. Der entscheidet über das Ergebnis der MPU.

Hatte gelesen, dass beim KT der wöchentliche Konsum 2 Liter Bier nicht überschreiten sollte,

Der Begriff "kontrolliertes Trinken" wird unterschiedlich verwendet.

Bei Alkoholikern ist kontrolliertes Trinken, wenn Betroffene statt auf 3 Promille jeden Tag nur noch auf 2 oder 1 Promille kommen.

Im Sinn der MPU ist kontrolliertes Trinken fast schon Abstinenz mit ganz wenigen Ausnahmen im Jahr zu besonderen vorher geplanten Anlässen, an denen die Trinkmenge so gering ist, dass Betroffene nicht mal in die Nähe eines Rausches kommen.

Grob: 1 kleines Bier oder oder ein übliches Glas Wein pro Monat. Und das auch nur zu ganz besonderen Anlässen, die lange im Voraus geplant wurden.

Wöchentlich 2 Liter Bier hingegen ist ungefähr die Menge, die Leute ohne Alkoholproblem verteilt auf 5 Tage pro Woche als Höchstgrenze nicht überschreiten sollten. Zu den Leuten ohne Alkoholproblem gehörst du aber für den Rest deines Lebens nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein aktuelle Geschichte ist jedoch: Ich habe gar kein Alkoholproblem. Dabei ist dir durch die Aktenlage das Gegenteil bewiesen und die muss der Gutachter akzeptieren.
Puh, dann hab ich eine ganz falsche Auffassung davon, was es überhaupt bedeutet, ein Alkoholproblem zu haben. Ich war relativ optimistisch, die MPU mit entsprechender Vorbereitung bestehen zu können, da mein Gedanke war: Ja, ich habe damals regelmäßig mit Freunden getrunken - da gehörte z.B. auch das Vorglühen mit Saufspielen dazu, "was man in seinem jugendlichen Leichtsinn halt so macht"...Würde mich heute jemand fragen, ob ich ein Alkoholproblem habe, würde ich das niemals bejahen, weil ich (nach meiner Auffassung) seit Jahren sehr kontrolliert trinke und nie das Bedürfnis verspüre, alleine, unter der Woche oder wegen irgendwelcher Probleme zu trinken. Ist in meiner Welt sozusagen absolut "normaler" Konsum. Aber damit verharmlose ich die Sache ja schon wieder und würde damit nur bestätigen, dass ich mein Alkoholproblem nicht im Griff habe. Ganz schön kompliziert und hat was von umgekehrter Psychologie nach dem Motto "Was muss ich sagen damit mein Gegenüber das und das daraus schließen kann" und "Was darf ich nicht sagen, damit er nichts anderes daraus schließt". Aber vielleicht werde ich in der Vorbereitung mit der Verkehrspsychologin noch schlauer und nehme meine Situation dann ganz anders wahr. Ich bin gespannt.
Im Sinn der MPU ist kontrolliertes Trinken fast schon Abstinenz mit ganz wenigen Ausnahmen im Jahr zu besonderen vorher geplanten Anlässen, an denen die Trinkmenge so gering ist, dass Betroffene nicht mal in die Nähe eines Rausches kommen.
Verstehe, dann trifft KT aktuell tatsächlich nicht auf mich zu, wenn ich mich als Mensch mit Alkoholproblem ansehe. Etwas mehr als ein kleines Bier im Monat ist es im Durchschnitt schon ;-) Danke für die Erläuterung.
 
Ich schliesse mich den Vorrednern an, unglaubwürdig und keine Chance auf eine erfolgreiche MPU.
Falls es dir hilft, mal zu verstehen, wo deine Themen liegen, hier Frage für Frage:

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Völlig unglaubwürdig. Um 03.30h warst daheim. Dann erst mal in die Kiste und einschlafen. Dann ruft der Freund an. Bis du dann senkrecht warst, um ihn abzuholen, nach eigenen Angaben warst ja ziemlich betrunken, vergehen einige Minuten. Dann fährst ihn heim, wirst aufgesammelt, und bereits um 4 war die Blutprobe? Dazwischen Pusten, Personalien aufnehmen, ...
Selbst in einer grossen Stadt am helllichten Tag kommt nicht innerhalb von 3 Minuten jemand zum Blutabnehmen...

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
Halte ich für zu wenig, was du da zugibst, aber das Rekonstruieren, was du unbedingt tun und können solltest in einer MPU, überlasse ich dir.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Besoffen baut man nun mal Mist, aber dass du aus dem Tiefschlaf im. Vollrausch so was gebracht hast, ist schon irgendwie seltsam, da wäre dein Kumpel schneller gewesen, wenn er nach hause gekrabbelt wäre.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ist das wenigstens aktenkundig oder nur eine Vermutung von dir?

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Naja...

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
ok

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Du beharrst darauf, dass es stimmt. Glaubt dir niemand, erst recht kein GA, und am Ende sagt die Statistik auch was anderes.
Gehen wir schrittweise durch:
Alkoholisiert = Vollrausch, ebenso auch Restalkohol, 1 Bier zur Pizza, 1 Ouzo beim Grieche, jeder einzelne Tropfen Alk ist eine Form der Alkoholisierung.
Statistik: von 600 Fahrten wird 1 entdeckt, also waren es statistisch bei dir 599. Ob es nun 850 oder 277 waren ist am Ende völlig egal, dir glaubt das niemand.
Vor allem weil:
- die einzige TF deines Lebens mit 1,9o/oo geht nicht ohne Übung und hohe Gewöhnung. Der Durchschnittsmensch weiss nicht mal mehr, was ein Auto überhaupt ist.
- du schon geschlafen hast, und dann dein Kumpel wegen einer Strecke von 3 Schritten dich rausgeholt hat und du gefahren bist
Egal was nun die genaue Zahl ist, dir glaubt niemand, finde dich damit ab.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Vorher hast du nie realisiert, dass es Alkohol überhaupt gibt?
Wie präsent war Alkohol in deiner Kindheit?

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Klingt reichlich verharmlosend


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Erstens, lauter harte Sachen. Spricht gegen deine ach so harmlose Trinkvergangenheit.
In der Tatnacht 5 Longdrinks plus 2-3 Sambuca - in Menge halte ich das eh für zu wenig, aber mit den 5 Drinks passt das dann nicht mehr, da warst schon bei 8. Deine Geschichte passt also nicht zusammen und wird dir damit um die Ohren fliegen.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
ok

12. Warum haben Sie getrunken?
Kernfrage, da hast völlig absolut GAR NICHTS geliefert. Es gehört laut dir also einfach dazu, sich knapp 2 Promille in den Kopf zu pumpen - komisch, dass diese Menge aber von den meisten Menschen gar nicht vertragen wird. Was machen die falsch?

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Hier stellst du selbst deine Gewöhnung dar...

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Mal? Das war doch wöchentlich, oder? Gehört doch einfach dazu...

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Oder alles einfach ertränkt...

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Immerhin die Fangfrage einigermassen erkannt...

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Das attestiert dir eine sehr ausgeprägte Gewöhnung und deine Normalisierung dieses Zustandes eine zu geringe Problemeinsicht...

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Also war es ein Dauerzustand.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Hier steht nix, klar, gehört für dich ja einfach dazu

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Das ist so weit von KT entfernt, wie man es sich nur vorstellen kann... Keine Chance, die MPU zu bestehen.
10-12 mal im Jahr
2 kleine Bier oder kleine Weingläser
dazwischen immer was alkfreies
und nie nach Lust und Laune, sondern du solltest dem GA einen Plan vorlegen, an welchen Anlässen du trinken wirst
Und nein, Wochenende oder Bundesliga sind keine besonderen Anlässe

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Soweit erst mal ok

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
ok

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Also gab es doch irgendwie Auswirkungen...
Die Problemeinsicht ist aber immer noch etwas gering.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Sind wir mal ehrlich - von 5 auf 3 umzustellen ist eigentlich keine Leistung. Da du es auch nicht bewusst vollzogen hast, kannst du hier nix brauchbares antworten...

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Bei den geringfügigen Änderungen nimmt es dein Umfeld wahrscheinlich nicht wahr.
Mal veranschaulicht auf Basis deiner Angaben:
Früher 5 Longdrinks, heute 3. Entspricht einer Reduzierung um ca. 40%. Klingt erst mal viel.
Jetzt reduzieren wir aber deine knapp 2 Promille mal um 40%, dann landen wir bei 1,2.
Das ist weit von Fahrtüchtigkeit und Genusstrinken entfernt.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Zweite Kernfrage, hier steht nicht mal ein einziger Buchstabe

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Inhaltlich eigentlich völlig wertlos, das Nein zur Rückfallgefahr auch, denn du hast ja faktisch praktisch nichts geändert.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Zu vage.


Ich muss ehrlich sagen, die Einschätzung von Murphy klingt gar nicht mal so verkehrt, dein Problembewusstsein ist jedenfalls Genau so NULL wie deine Aufarbeitung und Strategie. Damit ist auch deine Chance, einen FS zu bekommen, gleich NULL.
 
Danke @rüdscher, das hilft mir sehr.

Noch ein paar Ergänzungen:
Völlig unglaubwürdig. Um 03.30h warst daheim. Dann erst mal in die Kiste und einschlafen. Dann ruft der Freund an. Bis du dann senkrecht warst, um ihn abzuholen, nach eigenen Angaben warst ja ziemlich betrunken, vergehen einige Minuten. Dann fährst ihn heim, wirst aufgesammelt, und bereits um 4 war die Blutprobe? Dazwischen Pusten, Personalien aufnehmen, ...
Selbst in einer grossen Stadt am helllichten Tag kommt nicht innerhalb von 3 Minuten jemand zum Blutabnehmen...
Zur Klarstellung, ich habe nicht geschrieben, dass ich zum Zeitpunkt des Anrufs schon im Tiefschlaf war. Ich bin zur Haustür rein und hab mich direkt aufs Bett gehauen, hab mich zu dem Zeitpunkt noch nicht mal aus-/ umgezogen. Als mein Freund angerufen hat, war ich zwar schon etwas weggedöst, war dann aber auch schnell wieder wach und konnte direkt zur Tür raus und ins Auto, ohne groß darüber nachzudenken. Somit vergingen vom Anruf bis ich bei der Kneipe war schätzungsweise 3-5 Minuten. Blutprobe um 4 ist natürlich unrealistisch, ich hatte da an die Kontrolle gedacht.

Die genauen Uhrzeiten hab ich nicht mehr im Kopf, sollte ich aber vor der MPU auf jeden Fall mal genau rekonstruieren - genauso wie die Menge, die ich an dem Abend getrunken habe.
Über die anderen Fragen mache ich mir auch nochmal intensiv Gedanken. Zumindest glaube ich jetzt zu verstehen, welche Rückschlüsse aus meinen Antworten gezogen werden können und an welchen Stellen ich mal in mich gehen sollte (nicht nur für die MPU - kann wahrscheinlich grundsätzlich nicht schaden).
 
welche Rückschlüsse aus meinen Antworten gezogen werden können

Der Gutachter zieht daraus noch ganz andere Rückschlüsse.

Wer kein Alkoholproblem hat kommt in seinem Leben nicht über ungefähr 0,8 Promille. Mit 1,9 Promille beginnt bei denen bereits die Lebensgefahr.

In deinem Fall gelten die 1,9 Promille nur für die Strafe.

Du konntest mit 1,9 Promille noch kontrolliert handeln. Zu Hause auf dem Bett warst du nicht sofort weg. Du konntest noch telefonieren, autofahren und hast den Weg gefunden. Sofern du nicht eine Weltsensation, die Ausnahme der Ausnahmen, bist, hast du dich damit hunderte Male bis zur Anschlaggrenze zugedröhnt. Mit irgendeiner Art von Genußtrinken oder sozial angepasstem Trinken hat das nichts mehr zu tun.

Deine gewohnte Anschlaggrenze ist demnach deutlich höher als die nachgewiesenen 1,9 Promille, damit deutlich über 2,00 Promille, wahrscheinlich in Richtung 2,5 Promille. Das ist nicht der einzige, aber ein sehr wichtiger Wert zur Bestimmung deines Alkoholproblems.

Damit gehst du in die MPU und daran wirst du vom Gutachter gemessen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend, ich dachte ich geb euch noch ein Update - habe meine MPU im April beim ersten Versuch bestanden!! Abstinenz musste ich nicht nachweisen. Nachdem meine Leberwerte im Rahmen der medizinischen Untersuchung "auffällig" waren (vermutlich wegen Übergewicht), wurde ich zur Haarprobe gebeten. Gemessener Wert: 9 pg/mg, somit absolut im Rahmen des kontrollierten Trinkens. 2 Wochen später habe ich das positive Gutachten erhalten und konnte meinen (vorläufigen) Schein abholen.
Vielleicht hilft es anderen, die in einer ähnlichen Situation sind. Danke euch für die wertvollen Tipps!
 
Guten Morgen Paule :smiley711:

Ich gratuliere dir zur erfolgreichen MPU.
Es wäre sehr schön und nett von dir, wenn du dein positives Gutachten zur unseren Weiterbildung anonymisiert hier einstellst. :)

Vielen Dank im Voraus.
 
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