Ersttäter, TF, BAK 1.9, 11 Jahre her

Dani88

Neuer Benutzer
Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und bin froh, dass es ein solches Forum gibt. Es ist schon lange (11 Jahre) her seit meiner Tat und das Forum macht mir Mut, mich mit der Problematik endlich mal auseinandersetzen zu können.
Ebenfalls bestärkt mich mich jetzt mit der MPU auseinandersetzen zu können, hat mich mein stationärer Aufenthalt (wegen schwerer Depression) und die damit verbundene Psychotherapie in den letzten 9 Monaten. Insofern das wichtig ist für die MPU: Ich nehme Antidepressiva und werde auch weiterhin ambulante Psychotherapie in Anspruch nehmen. Die Psychotherapie ist aber wegen der Depression und nicht wegen Alkoholsucht oder der TF, auch wenn mein damaliges überhöhtes Trinkverhalten zum Tatzeitpunkt auch mit der Depression und sozialen Ängsten zusammenhängt.
Ich hatte damals zum Tatzeitpunkt einen belgischen Führerschein, bin belgischer Staatsbürger. Ich bin bis Sommer 2018 mit diesem Führerschein auch noch Auto gefahren (natürlich nicht mehr alkoholisiert), aber halt nicht mehr in Deutschland. 2018 wollte ich einen internationalen Führerschein an meinem Wohnort in Deutschland beantragt und blöderweise habe ich mich bis dahin nicht wirklich mit dem Thema MPU auseinandergesetzt. Zur Beantragung eines internationalen Führerscheins musste ich meinen belgischen Führerschein abgeben und einen deutschen Führerschein erstmal beantragen. Den habe ich dann auch bekommen, bis die Behörden dann meine Akte erhalten hat. Dann musste ich de n Führerschein wieder abgeben und bin seitdem weder im Besitz eines belgischen, noch deutschen Führerscheins.

Zur Person (zum Tatzeitpunkt)
Geschlecht: m
Größe: 188 cm
Gewicht: 130 kg
Alter: 23

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 05.11.2011
BAK: 1.9
Trinkbeginn: 21:00
Trinkende: 3:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:16

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: -
Strafbefehl schon bekommen: Ja im Dez 2011
Dauer der Sperrfrist: 8 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Nein (2018 blöderweise unwissentlich neu Beantragt im Rahmen der Beantragung eines internationalen Führerscheins)
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Nicht bekannt

Bundesland:
Zum Tatzeitpunkt in NRW.

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: -
Ich lebe abstinent seit: 9 Monaten und werde es auch in Zukunft bleiben.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein und Ja, da ich die letzten 9 Monate stationär in Behandlung war und keinen Alkohol trinken durfte.
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein, aber Leberwerte sind erhöht durch Einnahme von Antidepressiva.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Ja, aber nicht wegen Sucht oder der TF, sonder wegen Depression. Letzter stationärer Aufenthalt von Juli 2021-März 2022
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: Noch nicht angemeldet
Welche Stelle (MPI): Noch nicht angemeldet
Schon bezahlt?: Noch nicht angemeldet
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 

Dani88

Neuer Benutzer
Da ich mich seit neustem mit der MPU auseinandersetze habe ich einige Fragen dazu:

- Es gibt sehr viele Angebote zu sogenannten MPU-Vorbereitungskursen. Was wird in diesen Kursen gemacht? Ist das so eine Art Gruppentherapie? Inwiefern soll mir das bei der MPU weiterhelfen? Oder sitzt man da nur seine Zeit ab um am Ende einen Wisch in den Händen zu halten, den man dann bei der MPU vorzeigen kann, nach dem Motto "seht her, ich habe mich vorbereitet, ich nehme das Thema ernst". Mal abgesehen von den hohen Kosten, was hat das für einen Mehrwert, im Gegensatz dazu, wenn ich mich mit Fragebögen aus dem Netz (z.B. den Fragebogen zur Alkohol-MPU aus diesem Forum hier) auf die MPU vorbereite? Kann so ein Vorbereitungskurs sogar verordnet werden? Bzw. kann die Fahrerlaubnisbehörde die Wiedererteilung des FS verwehren, wenn man keinen gemacht hat oder zählt da nur das Ergebnis der MPU?

- Ich lebe jetzt seit 9 Monaten vollständig Abstinent und habe auch nicht mehr vor zu Trinken. Zum einen, weil mir dieses "besoffen sein" zum Hals raushängt und ich das nicht mehr will, zum anderen weil es sich nicht mit meinen Antidepressiva verträgt, die ich wegen Dysthymie wahrscheinlich den Rest meines Lebens schlucken muss. Natürlich wird mir das niemand glauben. Meint ihr ich MUSS einen Abstinenznachweis erbringen um überhaupt eine Chance bei der MPU zu haben? Wenn ja, über welchen Zeitraum?

- Da die Tat fast 11 Jahre zurückliegt, mit welches Konsequenzen ist zu rechnen? Sicherlich kommt da das Argument, dass ich nach 11 Jahren nicht mehr weiß, wie man ein Auto fährt bzw. die Kenntnisse zu der Straßenverkehrsordnung verlernt habe. Muss ich da im übelsten Fall noch eine Führerscheinprüfung ablegen? Wenn ja, wird das dann von der Fahrerlaubnisbehörde beanstandet selbst nach positivem MPU?

Das war es erstmal als Fragen. Sicherlich kommen da noch einige mehr.

LG,
Dani
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Willkommen im Forum,

das ist natürlich erst mal ein komplexer Fall, ich versuche mal, das abzuschichten:

Es gibt sehr viele Angebote zu sogenannten MPU-Vorbereitungskursen. Was wird in diesen Kursen gemacht?
Der klassische Kurs beinhaltet Grundwissen über Alkohol und dessen Wirkung, Promillerechnen, Trennstrategien, ... an den Konsum selbst wird aber nur eher oberflächlich gegangen, in Gruppen sowieso.

Vielleicht kannst du mal noch grob schildern, was vor 11 Jahren war, Auto oder Fahrrad, Auffälligkeiten, Unfall, ...?

In vielen Fällen helfen die Kurse nicht mehr als unser Forum, kosten aber einiges...

Kann so ein Vorbereitungskurs sogar verordnet werden? Bzw. kann die Fahrerlaubnisbehörde die Wiedererteilung des FS verwehren, wenn man keinen gemacht hat oder zählt da nur das Ergebnis der MPU?
Nein, die Vorbereitungskurse sind 100% freiwillig.

Ich lebe jetzt seit 9 Monaten vollständig Abstinent und habe auch nicht mehr vor zu Trinken.
Hast du Nachweise, ein Urinkontrollprogramm oder Haaranalysen?
Falls ja, schau dass du ein Jahr schon mal voll machst, das wäre hilfreich (6 Monate sind Minimum bei freiwilliger Abstinenz)

zum anderen weil es sich nicht mit meinen Antidepressiva verträgt, die ich wegen Dysthymie wahrscheinlich den Rest meines Lebens schlucken muss
Klug, sollte aber dennoch auch ohne diese externe Struktur nachher stabil sein, damit ein Gutachter überzeugt wird...

Meint ihr ich MUSS einen Abstinenznachweis erbringen um überhaupt eine Chance bei der MPU zu haben? Wenn ja, über welchen Zeitraum?
6 Monate bei freiwilliger, 12 bei geforderter Abstinenz, bei dir sollte freiwillig noch gehen, wir kennen aber noch wenige Umstände

Sicherlich kommt da das Argument, dass ich nach 11 Jahren nicht mehr weiß, wie man ein Auto fährt bzw. die Kenntnisse zu der Straßenverkehrsordnung verlernt habe.
Das ist jetzt Trick, normalerweise muss man nach 10 Jahren eine Fahrbeobachtung, also eine Art kleine Fahrprüfung ablegen. Du hast aber bis 2018 noch deinen belgischen Schein gehabt, das kann helfen, wenn du es nachweisen kannst...


Was deine Therapie und Depression angeht, das sind gleichzeitig eng verflochtene, aber auch völlig getrennte Themen. Alkohol und Depression kommen ja oft im Paket und bedingen einander, sind aber eben doch nicht zwangsläufig miteinander verbunden. Wichtig ist jedenfalls, dass deine Depression bei der MPU soweit therapiert ist, dass daraus nicht ein Rückfallrisiko entsteht.

Ich schlage vor:
Du gibst uns noch ein paar Hintergrundinfos, dann helfen wir dir, die richtige Strategie festzulegen.
Dann schreibst du mal den Fragebogen, dann lernen wir mehr über deinen aktuellen "Zustand" (auf deine Aufarbeitung gemünzt) und helfen dir dann, dich gut vorzubereiten.

Falls du jetzt noch keine Abstinenznachweise hast, dann hast du ohnehin mal locker 6 Monate Vorlauf bis zur MPU, also sagen wir mal, Weihnachten darfst vielleicht Auto fahren.
Nach 11 Jahren ist jetzt aber Hektik wahrscheinlich auch nicht hilfreich, also lieber gründlich...

Alternativ könntest du, das betrifft halt nur Belgien, mal mit einem Rechtsanwalt klären, ob die dortige Entziehung rechtens war bzw. unter welchen Umständen du den Schein zumindest dort wieder bekommen kannst.
In Deutschland verjährt so eine Trunkenheitsfahrt nach 15 Jahren, danach brauchst du keine MPU mehr.

Viele Grüsse,
rüdscher
 

Dani88

Neuer Benutzer
Willkommen im Forum,
das ist natürlich erst mal ein komplexer Fall, ich versuche mal, das abzuschichten:
Danke! Warum denn Komplex? :smiley2204: Wegen den 11 Jahren?
Der klassische Kurs beinhaltet Grundwissen über Alkohol und dessen Wirkung, Promillerechnen, Trennstrategien, ... an den Konsum selbst wird aber nur eher oberflächlich gegangen, in Gruppen sowieso.
Vielleicht kannst du mal noch grob schildern, was vor 11 Jahren war, Auto oder Fahrrad, Auffälligkeiten, Unfall, ...?
In vielen Fällen helfen die Kurse nicht mehr als unser Forum, kosten aber einiges...
Nein, die Vorbereitungskurse sind 100% freiwillig.
Das habe ich mir fast gedacht, dass dieses Forum hier sehr gut und ausreichend für die Auseinandersetzung ist. Einen Kurs über das Grundwissen zu Alkohol würde ich mir lieber sparen. Trotzdem werde ich micht natürlich mit der Wirkung von Alkohol, Trennstrategien und Promillerechnen auseinandersetzen.
Zur groben Schilderung: Ich habe mich mit 23 Jahren um 3 Uhr Nachts wütend und betrunken ins Auto gesetzt und bin losgefahren. Eigentlich war geplant bei Freunden zu schlafen aber ich hatte Streit auf der Veranstaltung, weshalb ich nur weg wollte. Ein paar Minuten nachdem ich losgefahren bin habe ich mich wieder gefasst und wollte wieder zurück zu meiner eigentlichen Schlafstätte. Auf einmal stand dann die Polizei hinter mir. Ich bin anscheinend über die gesamte Fahrbahnbreite Schlangenliniengefahren (so die Polizei). Zum Glück waren die Straßen um 3 Uhr Nachts menschenleer und kein Verkehr. Einfach nur dumm von mir.
Hast du Nachweise, ein Urinkontrollprogramm oder Haaranalysen?
Falls ja, schau dass du ein Jahr schon mal voll machst, das wäre hilfreich (6 Monate sind Minimum bei freiwilliger Abstinenz)
Wird gemacht :) Ich kann mir natürlich jetzt einen Verkehrspsychologen suchen, der mir sagt, dass 6 Monate ausreichen. Aber dann sitzte ich dann in der MPU und die sagen mir dann, dass sie einen für 12 Monate sehen wollen. Damit ist mir dann auch nicht geholfen und das Geld ist futsch. Dann lieber die 12 Monate voll machen und auf der sicheren Seite sein. Hoffe ich zumindest :/
Klug, sollte aber dennoch auch ohne diese externe Struktur nachher stabil sein, damit ein Gutachter überzeugt wird...
Ja sollte es und will ich auch. Aber ob diese Aussage alleine einen Gutachter überzeugt, das weiß ich nicht.
6 Monate bei freiwilliger, 12 bei geforderter Abstinenz, bei dir sollte freiwillig noch gehen, wir kennen aber noch wenige Umstände
Das ist jetzt Trick, normalerweise muss man nach 10 Jahren eine Fahrbeobachtung, also eine Art kleine Fahrprüfung ablegen. Du hast aber bis 2018 noch deinen belgischen Schein gehabt, das kann helfen, wenn du es nachweisen kannst...
Ich bin tatsächlich noch in Belgien, wenn ich denn mal da war, gefahren. Ich weiß aber nicht wie ich das Nachweisen soll :/
Unabhängig von Fahrbeobachtung, die MPU muss ja trotzdem gemacht werden. Das mit der Fahrbeobachtung kriege ich dann evtl. als Auflage beim Neubeantragen des FS oder?
Was deine Therapie und Depression angeht, das sind gleichzeitig eng verflochtene, aber auch völlig getrennte Themen. Alkohol und Depression kommen ja oft im Paket und bedingen einander, sind aber eben doch nicht zwangsläufig miteinander verbunden. Wichtig ist jedenfalls, dass deine Depression bei der MPU soweit therapiert ist, dass daraus nicht ein Rückfallrisiko entsteht.
Ist es eigentlich klug anzugeben, dass ich eine Depression habe? Alkohol spielt bei mir eher die Rolle als "Schmiermittel" in sozialen Interaktionen um meine Soziophobie unterdrücken zu können. Ich greife nicht zum Alkohol, wenn ich in depressiver Stimmung bin, schon gar nicht, wenn ich alleine bin. Mittlerweile trinke ich aber auch nicht mehr in Gesellschaft und das soll auch so bleiben.
Ich schlage vor:
Du gibst uns noch ein paar Hintergrundinfos, dann helfen wir dir, die richtige Strategie festzulegen.
Dann schreibst du mal den Fragebogen, dann lernen wir mehr über deinen aktuellen "Zustand" (auf deine Aufarbeitung gemünzt) und helfen dir dann, dich gut vorzubereiten.
Danke danke danke!! Ich bin so Dankbar, dass ihr mir Helfen wollt. Ich denke mal mit Hintergrundinfos meinst du das Ausfüllen des Fragebogens oder meinst du damit noch was anderes?

Viele Grüße,
Dani
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Danke! Warum denn Komplex? :smiley2204: Wegen den 11 Jahren?
Nein, sowas haben wir öfter, aber die Kombination mit Depressionen, dann eine relativ hohe Alkoholisierung, belgischer Führerschein...

Trotzdem werde ich micht natürlich mit der Wirkung von Alkohol, Trennstrategien und Promillerechnen auseinandersetzen.
Es gibt ganz gute Bücher, die alle Themen abdecken, dazu Foren, Websites... Nur im Internet aufpassen, da rennt auch viel unseriöses rum...

Zur groben Schilderung: Ich habe mich mit 23 Jahren um 3 Uhr Nachts wütend und betrunken ins Auto gesetzt und bin losgefahren. (...) Auf einmal stand dann die Polizei hinter mir. Ich bin anscheinend über die gesamte Fahrbahnbreite Schlangenliniengefahren (so die Polizei).
Ok, spät nachts, aus einem Streit und Affekt heraus, dann noch deutlich sichtbare Ausfallerscheinungen, das spricht wiederum für dich...

Aber dann sitzte ich dann in der MPU und die sagen mir dann, dass sie einen für 12 Monate sehen wollen. Damit ist mir dann auch nicht geholfen und das Geld ist futsch. Dann lieber die 12 Monate voll machen und auf der sicheren Seite sein. Hoffe ich zumindest :/
Ja und nein. Deswegen ist auch die Vorgeschichte so wichtig. Für eine Abstinenzauflage ist eine entsprechende "Diagnose" in der MPU notwendig (siehe hier), also A2 oder höher. Darauf deutet jetzt zunächst mal nichts hin, somit wären KT und auch eine freiwillige Abstinenz prinzipiell denkbar (aber das hängt eben auch stark von der Vorgeschichte ab!). Für eine freiwillige Abstinenz reichen aktuell die 6 Monate, du könntest z.B. Haaranalysen machen, oder 6 Monate Urin. Dann bei Bedarf verlängern. Aktuell, das haben wir gerade in einem anderen Thread, werden aber neue Begutachtungskriterien aufgestellt, die tendenziell längere Nachweiszeiten erforderlich machen, lange abzuwarten kann also auch dir selbst alles schwerer machen, daher schlage ich 6 Monate vor, rechtzeitig verlängern und bei Bedarf dann lieber kündigen, und mit freiwilliger Abstinenz antreten, aber bitte ganz ausdrücklich vorbehaltlich deiner Geschichte, eine halbwegs verlässliche Aussage kann hier mit den aktuellen Informationen noch keiner treffen.

Ja sollte es und will ich auch. Aber ob diese Aussage alleine einen Gutachter überzeugt, das weiß ich nicht.
Sagen wir so: akute und nicht therapierte Depressionen führen sehr wahrscheinlich zum negativen Gutachten. Ist eine Depression therapiert, spielt es keine grosse Rolle mehr, dann ist es Teil der Geschichte, vielleicht (oder oftmals) eng mit der persönlichen Alkoholthematik verbunden, aber dann geht es sozusagen "nur" noch um den Alkohol. Entscheidend ist da deine Vorbereitung, aber du kennst ja Therapien und weisst daher, wie man Themen bearbeitet, ist für dich also durchaus nicht fremd und sicherlich auch machbar.

Ich bin tatsächlich noch in Belgien, wenn ich denn mal da war, gefahren. Ich weiß aber nicht wie ich das Nachweisen soll :/
Du musst keine Kilometer nachweisen, es kann dich ja auch niemand dazu zwingen, Auto zu fahren (die Grünen würden gerne eher das Gegenteil machen...). Du hast aber garantiert ein Schriftstück, in dem die Entziehung belegt ist, das kannst du vorlegen und somit quasi Fahrpraxis dokumentieren. Allerdings kann es immer noch sein, dass es nicht akzeptiert wird, dann machst du halt die Fahrbeobachtung, das ist einer ganzen Kette von Themen rund um die MPU noch der kleinere Aufwand, schön wenn du es nicht brauchst, falls doch geht die Welt aber auch nicht unter...

Unabhängig von Fahrbeobachtung, die MPU muss ja trotzdem gemacht werden. Das mit der Fahrbeobachtung kriege ich dann evtl. als Auflage beim Neubeantragen des FS oder?
Beides korrekt. Die ziehen deine Akte und sehen, dass es zu lange her ist, nach deutschem Recht. Dann sprichst du den belgischen Schein an, oder vielleicht lieber sogar so: erst MPU machen, dann positives Gutachten, dann hin zur FST und nett sein und fragen, ob das wirklich sein muss, zeigst denen, dass dein anderer Lappen erst 2018 weg war, vielleicht kommst du durch... Immerhin kannst du dann auch deine Besserung zeigen, in deinem Gutachten stehen ja auch deine Abstinenznachweise (kannst auch Kopien noch anbieten...), also erst in Vorleistung gehen und dann ein bisschen mit den Augen klimpern und lieb sein, vielleicht klappt es...

Ist es eigentlich klug anzugeben, dass ich eine Depression habe?
Ich denke ja, vor allem wenn diese austherapiert ist, zum einen wegen der Medikamente, zum anderen kommt es leicht auch mal zur Sprache, die GA sind ja keine Anfänger... Gibt hier aber unterschiedliche Meinungen dazu...

Alkohol spielt bei mir eher die Rolle als "Schmiermittel" in sozialen Interaktionen um meine Soziophobie unterdrücken zu können.
Das ist jetzt aus MPU-Sicht (würden wir dir in deinem Fragebogen dann deutlich machen) nicht gut. Erstens, wenn Soziophobie diagnostiziert ist, dann muss sie verschwiegen oder behandelt werden. Wenn es deine persönliche Diagnose ist, dann lass den Begriff fallen und überlass den Fachleuten das Diagnostizieren. Was die Aufarbeitung angeht, ist das allerdings ein Thema, das noch nicht tief genug gehen würde, das würdest du dann im Fragebogen erleben. Auch dahinter steckt etwas, du kannst also locker 2-3 mal ein "Warum" oder ein "was hat es mit mir gemacht" fragen, um an den Kern zu gelangen, sonst wird es nicht reichen.

Mittlerweile trinke ich aber auch nicht mehr in Gesellschaft und das soll auch so bleiben.
Das ist eine legitime Entscheidung und völlig vertretbar und zumindest ein gutes Zeichen, dass du eine Problematik erkannt hast, egal wie man die nun einordnen oder diagnostizieren würde.

Danke danke danke!! Ich bin so Dankbar, dass ihr mir Helfen wollt.
Dafür sind wir da, sei so offen wie du es kannst und vor allem ehrlich, wir haben das alle hinter uns (manche wie der rüdscher gleich 2x), hier und in der MPU kannst du niemanden mit deiner Geschichte schocken.

Ich denke mal mit Hintergrundinfos meinst du das Ausfüllen des Fragebogens oder meinst du damit noch was anderes?
Ja den Fragebogen, wichtig war aber auch was du oben schon geschrieben hattest zum Tathergang, um das schon mal einordnen zu können.
Der Fragebogen ist aber recht detailliert, da kommt vielleicht noch ein Thema zur Sprache, das die Geschichte dann anders aussehen lassen kann, aber das warten wir einfach mal ab.

Deine Grundstrategie, die Abstinenz, steht, jetzt schlage ich dir 6 Monate Nachweis vor und parallel schauen wir hier, wir können dir immer auch noch Feedback geben ob du lieber noch verlängern solltest, es dürfen allerdings zwischen letzter Kontrolle und der MPU oder zwischen 2 Kontrollphasen keine nennenswerten Pausen entstehen, also hier immer gut auf die Termine und eine mögliche Verlängerung achten. Haaranalyse ist flexibler, da machst einfach 4 Termine und nach 2 erfolgreichen und einer guten Aufarbeitung sagst die anderen oder den 4. dann einfach ab und bezahlst auch nicht dafür.
 

Dani88

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Ja und nein. Deswegen ist auch die Vorgeschichte so wichtig. Für eine Abstinenzauflage ist eine entsprechende "Diagnose" in der MPU notwendig (siehe hier), also A2 oder höher. Darauf deutet jetzt zunächst mal nichts hin, somit wären KT und auch eine freiwillige Abstinenz prinzipiell denkbar (aber das hängt eben auch stark von der Vorgeschichte ab!). Für eine freiwillige Abstinenz reichen aktuell die 6 Monate, du könntest z.B. Haaranalysen machen, oder 6 Monate Urin. Dann bei Bedarf verlängern. Aktuell, das haben wir gerade in einem anderen Thread, werden aber neue Begutachtungskriterien aufgestellt, die tendenziell längere Nachweiszeiten erforderlich machen, lange abzuwarten kann also auch dir selbst alles schwerer machen, daher schlage ich 6 Monate vor, rechtzeitig verlängern und bei Bedarf dann lieber kündigen, und mit freiwilliger Abstinenz antreten, aber bitte ganz ausdrücklich vorbehaltlich deiner Geschichte, eine halbwegs verlässliche Aussage kann hier mit den aktuellen Informationen noch keiner treffen.
Ich habe gelesen, dass die Führerscheinstelle den Abstinenznachweis auferlegt, stimmt das? Wo kann ich denn zu 100%iger Sicherheit erfahren, dass die mir bei der 1. MPU nicht eine Abfuhr nach nur 6 Monaten AB-Nachweis erteilen?
Du musst keine Kilometer nachweisen, es kann dich ja auch niemand dazu zwingen, Auto zu fahren (die Grünen würden gerne eher das Gegenteil machen...). Du hast aber garantiert ein Schriftstück, in dem die Entziehung belegt ist, das kannst du vorlegen und somit quasi Fahrpraxis dokumentieren. Allerdings kann es immer noch sein, dass es nicht akzeptiert wird, dann machst du halt die Fahrbeobachtung, das ist einer ganzen Kette von Themen rund um die MPU noch der kleinere Aufwand, schön wenn du es nicht brauchst, falls doch geht die Welt aber auch nicht unter...
Also den Beweis habe ich. Schließlich haben die mir ja da für ne kurze Zeit den deutschen Führerschein ja ausgehändigt sogar, bis sie ihn wieder zurückverlangt haben.
Ich denke ja, vor allem wenn diese austherapiert ist, zum einen wegen der Medikamente, zum anderen kommt es leicht auch mal zur Sprache, die GA sind ja keine Anfänger... Gibt hier aber unterschiedliche Meinungen dazu...
Ich bin auf die Depression nicht näher eingegangen in meinem FB. Sollte nicht zu einem Hauptthema werden.
Das ist jetzt aus MPU-Sicht (würden wir dir in deinem Fragebogen dann deutlich machen) nicht gut. Erstens, wenn Soziophobie diagnostiziert ist, dann muss sie verschwiegen oder behandelt werden. Wenn es deine persönliche Diagnose ist, dann lass den Begriff fallen und überlass den Fachleuten das Diagnostizieren. Was die Aufarbeitung angeht, ist das allerdings ein Thema, das noch nicht tief genug gehen würde, das würdest du dann im Fragebogen erleben. Auch dahinter steckt etwas, du kannst also locker 2-3 mal ein "Warum" oder ein "was hat es mit mir gemacht" fragen, um an den Kern zu gelangen, sonst wird es nicht reichen.
Ja, da habe ich ein bisschen zu tief gegriffen. Eine Soziophobie ist es nicht.

Danke für die Antworten.

Hier mein FB:
 

Dani88

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Dieser Katalog dient zur Vorbereitung des psychologischen Gespräches und ist Grundlage hier im Forum.

Vorab bitte hier lesen: Gute Fragebögen Alk.
Desweiteren bitte euren FB noch hier eintragen: Überblick - Eingestellte FB vermerken (damit er nicht übersehen wird).

Bitte immer unter den Fragen antworten und die Nummerierung beibehalten !!!

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am Freitag den 4.11.2011 bin ich abends gegen 20 Uhr zu Freunden gefahren, die in einer großen WG wohnen. Ich war ziemlich nervös und aufgeregt da unter anderem eine WG-Mitbewohnerin, in die ich ziemlich verknallt war, ebenfalls da sein würde. Es war sogar noch geplant, dass ich in dieser WG übernachten sollte. Die Hoffnung, dass sich dabei etwas ergeben würde, war dementsprechend groß. Ich hatte alles dabei was man für die Übernachtung und den nächsten Tag so brauchte. Es war geplant, dass wir im Laufe des Abends auf eine Party gehen, die unweit der WG stattfand. Wir waren zu 9 Leuten (mit mir eingeschlossen) in der WG, von denen ich nur 2 näher kannte. Gegen 21 Uhr haben wir mit dem Vorglühen angefangen. Wir haben Trinkspiele gespielt bei denen es Bier, Schnaps, Jägermeister und Tequila gab. Ich habe mich an allen bedient. (Weiß nicht ob das „runterspielen“ ist: Nun ja, ich war ziemlich schüchtern und hatte geringes Selbstbewusstsein. Den Mut, zum „Socializen“ bzw. zur Geselligkeit und zum Flirten mit meinem Schwarm habe ich mir regelrecht mit viel schnellem Alkohol angetrunken/angesoffen.) Dementsprechend war ich schon ziemlich betrunken und ausfallend zu der Zeit als wir gegen 1 Uhr los zu der Veranstaltung sind. Das kam weder bei meinem Schwarm noch den anderen Leuten gut an. Auf der Party kannte ich so gut wie niemanden und ich fühlte mich ziemlich unwohl bei der ganzen Sache. Trotzdem oder gerade deshalb? habe ich weiter Bier getrunken. Meine zwei Freunde und eine Bekannte haben mich auf der Party ständig dazu angestachelt mich an meinen Schwarm ranzumachen, wir wären so ein tolles Pärchen, das würde so gut passen, usw. Ich habe mich dann auch getraut mit ihr zu reden, irgendwann hat sie dann angefangen, während ich bei ihr stand, sich an einen Typen ranzuschmeißen, den sie wohl kannte. Da bin ich dann ziemlich eifersüchtig und wütend wie ich war zu meinen Freunden, habe mich mit denen gestritten, wieso sie mich zu sowas anstacheln und ob sie mich eigentlich verarschen wollen. Danach bin ich wütend weg gegen 2:30. Bin erstmal rumgelaufen um mich zu beruhigen und da habe ich dann den Entschluss gefasst, nicht in der WG zu übernachten. Ich wollte einfach nur noch nach Hause mich in mein Bett verkriechen. Da ich schon mehrmals unter Alkoholeinfluss Auto gefahren bin, war die Hemmschwelle herabgesetzt, mich ans Steuer zu setzen. Ich werde so um 3 Uhr ganz vorsichtig losgefahren sein. Nach ca. 1 km kam ich dann zur Vernunft, 15 km ist dann doch schon eine ordentliche Strecke und das Fahren war anstrengend (Höchst mögliche Konzentration in dem Zustand schwierig). Ich bin dann umgekehrt zu der WG und hatte mich bis dahin beruhigt. Nach ca. 500 m stand die Polizei hinter mir und hat mich mit Blaulicht zum Anhalten bewegt. Das war um 3:15. Ich erinnere mich noch, dass ich vor lauter Schock hellwach war und die Hände gehoben hielt bis der Polizist bei mir auftauchte. Als ob jemand eine Waffe auf mich gerichtet hätte. Ich wurde gefragt, ob ich Alkohol getrunken habe, was ich sofort bejahte und musste pusten. Mir wurde der Autoschlüssel abgenommen und mein Auto hat ein Polizist in eine Parklücke geparkt. Auf der Wache war ich hellwach und habe mich so schuldig gefühlt und habe mich einfach nur noch geschämt. Ich war absolut einsichtig. Um ca. 4 Uhr wurde mir Blut entnommen und zurückgerechnet auf die Tatzeit wurde eine BAK von 1,90 Promille festgestellt. (So steht es zumindest im Strafbefehl). Da saß ich dann, Handy hatte ich beim Vorglühen in der WG vergessen, kannte keine Nummer auswendig und bin dann zu Fuß mehrere km klein mit Hut zu der WG gegangen. Meine Eltern hatte ich versucht über die Polizei anzurufen aber die sind nicht rangegangen. Eine unglaublich schreckliche Nacht für mich und wenn ich so daran zurückdenke wird mir übel und das Schamgefühl von damals kommt wieder.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Über den Zeitraum von 21 Uhr bis 1 Uhr habe ich ca. 10 kleine Bier (330 mL) und ca. 6-8 Schnapsgläser (also ca. 20 mL) Schnaps, Jägermeister und Tequila getrunken. Auf der Party habe ich dann noch zwischen 1 und 3 Uhr ca. 3 kleine Bier getrunken.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wollte nach Hause fahren, was 15 km von meiner ursprünglich an dem Abend geplanten Schlafstätte entfernt lag. Das Auto war direkt vor dem Haus geparkt, wo ich hätte schlafen sollen. Ich bin erst losgefahren und nach 1 km habe ich mich wieder gefasst und bin zu meiner eigentlichen Schlafstätte umgekehrt, dort bin ich dann auf halber Strecke, also ca. 500 m aufgefallen. Also bin ich insgesamt 1.5 km gefahren als mich die Polizei angehalten hat.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, ich musste mich stark auf die Fahrbahn und den Bürgerssteig konzentrieren und sehr langsam und mit erhöhter Vorsicht fahren. Ich könnte mir nie verzeihen andere Menschen durch meine Dummheit zu verletzen und war mir der Gefahr bewusst.

(Weiß nicht ob das hier noch dazu passt: Warum ich es trotzdem gemacht habe? Ich bin schon früher gelungen alkoholisiert Auto zu fahren. Zu meinem Glück ist nie was passiert. Hinzu kommt, dass ich mich in der besagten Nacht gestritten habe und wütend eifersüchtig war und nur noch nach Hause wollte.)

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Eigentlich war an dem Abend geplant, dass ich bei Freunden übernachte. Ich hatte sogar alles dabei, was ich für die Übernachtung und den nächsten Tag brauchte. Also Schlafsack, frische Klamotten und Kulturbeutel.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja, ich bin bereits vor der Tatnacht alkoholisiert Auto gefahren, bin aber nie aufgefallen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Genau kann ich das nicht sagen, aber es werden 10-15 Fahrten gewesen sein, in denen ich alkoholisiert gefahren bin. Wenn ich die Fahrten hinzurechne bei denen ich noch unter Einfluss des Restalkohols vom Vorabend stand komme ich auf ca. 40-50 Fahrten über einen Zeitraum von 5 Jahren. Daher schließe ich darauf, dass ich in der Tatnacht schon geübt darin war mein Auto alkoholisiert zu fahren und dass ich über die Jahre eine hohe Alkoholtoleranz entwickelt habe.
 

Dani88

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Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Kontakt mit Alkohol hatte ich schon seitdem ich denken kann. Meine Eltern und mein Bruder (+14 Jahre) haben regelmäßig Alkohol konsumiert. An Wochenenden und Familienzusammenkünften wurde oft viel Alkohol in meiner Familie konsumiert. Soweit ich mich erinnern kann, war ich 10 Jahre alt war, als ich mein erstes Bier auf einer Feier getrunken bzw. probiert habe. Ich wollte mal probieren und mein Vater hat eingewilligt. Auch wenn es mir nicht sonderlich gut geschmeckt hat (Cola ist definitiv leckerer), war ich stolz auch mal trinken zu dürfen. Es blieb aber auch nur bei diesem einen Bier. Über die negativen Konsequenzen von Alkohol wurde ich nie wir aufgeklärt, ich wusste nur, dass ich mit 10 noch zu Jung war und dass Alkohol „lustig“ macht.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

So richtig angefangen Alkohol zu trinken habe ich mit 13 Jahren. Hin und wieder war ich mal an Wochenenden auf Veranstaltungen oder bei Freunden und habe dort Alkohol konsumiert. Mit 16 Jahren bin ich fast jeden Freitag oder Samstag auf Dorffesten gewesen (vor allem im Sommer) und da auch öfter mal über die Stränge geschlagen. Ich war in einem Handballverein und da wurde dann auch nach dem Spiel noch in großer Runde getrunken. Das wurde immer regelmäßiger bis ich 20 war. Da habe ich dann mein Studium was ernster genommen, bin aus dem Handballverein ausgetreten, weil es Zeitlich nicht mehr hingehauen hat und habe die Festivitäten auf 2-3x monatlich runtergeschraubt. Wenn es noch Familienzusammenkünfte gab, wurde es auch mehr im Monat. Ich habe zwar unregelmäßiger aber auch unkontrolliert mehr Alkohol konsumiert. Das hat sich auch so weiter hingezogen bis zu der Tatnacht.

Ist jetzt auch wichtig, wie sich mein Trinkverhalten über die letzten 11 Jahre entwickelt hat oder beschränkt sich die Frage auf das TV vor der TF?

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

10: Familienfeier. Erstes Bier.
13-16: Vereinzelt an Wochenenden ca. 2 L Bier und manchmal Mischgetränke (Alkopops).
16-20: Regelmäßig an Wochenenden auf Partys, bei Freunden, beim Handballverein und zu Familienzusammenkünften. Abhängig von der Veranstaltung ca. 2-5 L Bier und gelegentlich 4-5 TE diverse Spirituosen (Jägermeister, Vodka, Schnaps, Tequila) oder 2-3 Gläser Wein.
20-23: 2-3x im Monat auf Partys, bei Freunden und Familienzusammenkünften. Abhängig von der Veranstaltung ca. 3-6 L Bier und gelegentlich 6-10 TE diverse Spirituosen (Jägermeister, Vodka, Schnaps, Tequila) oder eine Flasche (750 mL) Wein.

Auch hier wieder, ist jetzt auch wichtig, wie sich mein Trinkverhalten über die letzten 11 Jahre entwickelt hat oder beschränkt sich die Frage auf das TV vor der TF?

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe auf Veranstaltungen, Privatpartys und Familienzusammenkünften getrunken. Also waren entweder Freunde oder halt Familie dabei.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

In meiner Kindheit zwischen 6-12 Jahren (Grundschule) wurde ich sehr stark gemobbt und wurde dadurch zum Außenseiter. Eine Position in der ich mich keineswegs wohl fühlte. Ich habe mich geschämt. Als ich dann auf die weiterführende (Sekundarschule) kam, lernte ich neue Leute kennen. Auch unter anderem ältere Kinder/Jugendliche, die schon 1-2mal gedoppelt haben. Es war also DIE Chance, nicht mehr der Außenseiter zu sein. Ich wurde dann zu privaten Veranstaltungen oder Zusammenkünften eingeladen und es wurde Alkohol getrunken. Ich wollte nicht schon wieder der Komische, dicke hässliche Junge sein, nicht schon wieder Außenseiter. Jeder hat getrunken. Vielleicht der/die eine mehr, die/der andere weniger, darauf habe ich nicht geachtet. Ich habe dann jedenfalls mitgetrunken. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich dadurch Hemmungen verlor und Kontaktfreudiger wurde. Auch die Angst davor, wie mich andere bewerten, konnte ich für den Moment ablegen. Es schien den anderen Jugendlichen gefallen zu haben, wie ich mich unter Alkoholeinfluss verhalten habe. Jedenfalls war ich schnell integriert und hatte auf einmal eine Menge „Freunde“, die mich in der Schule grüßten, mit mir über die letzte Party plaudern wollten oder mich zur nächsten privaten Party einluden. Also mein Mangel an Selbstbewusstsein war sicherlich ein inneres Motiv für mich. Ich kann rückblickend nicht sagen, ob auch Gruppenzwang dabei war. Ich habe es nie ausprobiert, Nein zu sagen. Es war aber auch niemand dabei der/die nein gesagt hat. Mit steigendem Alter wurden die Veranstaltungen mehr und mehr und wenn ich dann tatsächlich keine Lust hatte, was zu trinken, wurde ich dumm angemacht, was ich denn für eine „Pussy“ bin und ich „solle mich nicht so anstellen“. Daraus resultierend bin ich dann auch mal Veranstaltungen ferngeblieben, was wiederum dazu führte, dass ich nicht mehr mitreden konnte, was am letzten Wochenende passiert ist und ich auch zu manchen Veranstaltungen nicht mehr eingeladen wurde. Dazu zu gehören wurde immer anstrengender. Ich musste dann ja auch zu Veranstaltungen, damit ich nach dem Wochenende mitreden konnte und nicht wieder zum Außenseiter werde. Ob ich Lust auf die Party hatte oder nicht. Der Stress und das Unwohl sein, habe ich mit mehr Alkohol kompensieren.

Nach dem Abi (in Belgien mit 18), habe ich dann mit meinem Studium angefangen. Neue Stadt, neue Leute, schwerer stressiger Lehrplan. Anfangs kam ich nicht damit klar, auch weil ich kaum Leute kennenlernte. Meine ersten beiden Jahre des Studiums habe ich in den Sand gesetzt, weil ich am Wochenende zu sehr beschäftigt war mit Arbeiten, Handball, Party und „rumkatern“. Desto weniger ich dem Lehrplan hinterherkam, desto mehr habe ich an den Wochenenden (also Freitags+Samstags) getrunken. Alkohol war nicht mehr „nur“ da um mein mangelhaftes Selbstbewusstsein, sondern auch um das Versagen im Studium zu kompensieren. Ein Teufelskreis.

Mit ca. 20 habe ich dann hier und da ein paar neue Leute aus dem Studium kennengelernt und habe die Partys in meinem Heimatort reduziert um das Studium was ernster zu nehmen. Die Trinkmöglichkeiten wurden weniger, aber der Konsum wurde größer. Ich hatte Zukunfts- und Versagensängste, weil ich schon 2 Jahre in den Sand gesetzt habe. Dazu kommt noch, dass ich das Gefühl hatte meine Freunde aus der Heimat zu verlieren, bzw. diese mich ausstoßen, weil ich nicht mehr so oft dabei bin.

Zusammenfassend: Mangelndes Selbstbewusstsein à Hemmungsbefreiend und Gruppenzwang. Stress im Studium, Angst Freunde zu verlieren à Verdrängungstrinken und Druckabbau

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol habe ich das Gefühl der Zugehörigkeit gehabt. Mit mehr und mehr Alkohol habe ich mich enthemmter gefühlt, die Scham fallen lassen. Mit viel Alkohol konnte ich die negativen Gedanken wie „die mögen mich nicht“ oder „ich bin ein Versager“ verdrängen.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Ja, tatsächlich haben mich zwei Freunde als ich 20 war darauf hingewiesen, dass ich ihrer Meinung nach zu oft an Wochenende viel trinke. Ich habe das zuerst nicht eingesehen, dann aber nach ein paar Wochen habe ich einen Schnitt gemacht. Das war der Moment, ab welchem ich zu weniger Veranstaltungen gegangen bin.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Alle von außen betrachteten „positiven“ Auswirkungen und Folgen hatten ihren Preis. So z.B. hat der Konsum von Alkohol in gewisser Weise bei mir ein Zugehörigkeitsgefühl bewirkt. Bei meiner Familie am Tisch fühlte ich mich nicht mehr als das kleine Kind und Nesthäkchen (Schwester +17 Jahre, Bruder +14 Jahre). Bei anderen Jugendlichen gehörte ich mit zu der Gruppe, es war einfacher für mich auf andere zuzugehen und Freundschaften zu schließen. Banale Dinge wurden zu witzigen Erlebnissen, die man mit anderen teilen konnte. Aber es wurde auch immer anstrengender. Nach nur 2-3 Bier hatte ich am nächsten Tag schon einen Kater. Desto mehr ich Trank, desto schlimmer der Kater, der auch teilweise 2-3 Tage anhielt. Konsequenz war, dass ich über Tags nicht mehr viel unternommen habe und auch die Leistung in der Schule bzw. im Studium darunter gelitten hat.

Ich habe unter Alkoholeinfluss die fatale Entscheidung getroffen mich hinters Steuer zu setzen. Zum Glück ist dadurch nie jemand zu Schaden gekommen. Das hätte ich mir nie verzeihen können. Ich war offensichtlich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage die Gefahr richtig einschätzen und die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Eigentlich sind die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen/Umstände schon in Frage 12 erläutert.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Wenn mit Volltrunkenheit Blackout gemeint ist, dann ja, das ist mir 3-mal passiert in der Zeit zwischen 18 und 20.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein nicht bewusst. Wenn, dann hat es sich so ergeben.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Wenn, dann würde ich eher sagen, Geselligkeits/Partytrinker. Rückblickend habe ich den Alkohol zu den in Frage 12 genannten Umständen missbraucht. Es hat mir die Hemmungen und den Stress genommen und hatte nichts mehr mit Genuss zu tun.
 

Dani88

Neuer Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich trinke keinen Alkohol mehr.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 30. Mai 2021. Meinem Geburtstag.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich früher Alkoholmissbrauch betrieben habe. Ich habe Alkohol benutzt um meine Probleme zu unterdrücken. Jetzt weiß ich, dass ich mich den Problemen stellen muss und kann mich diesen auch stellen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe mich schon seit der TF intensiver mit Alkohol beschäftigt und meinen Alkoholkonsum stark reduziert. Im Mai letzten Jahres habe ich mir vorgenommen, dass ich nicht mehr so leben will wie ich bisher gelebt habe, nämlich für andere. Ich hatte schwere Depression und wusste, dass sich was ändern muss. Der komplette Verzicht auf Alkohol gehört mit dazu.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich erkenne meine Emotionen und kann sie benennen. Ich habe Strategien erlernt (z.B. das ABC-Modell, Entspannungsübungen, negative Gedanken zulassen und aushalten können, Skills), die mir helfen mit meiner Angst vor Bewertungen umzugehen. Meinen Ängsten und Problemen muss ich mich stellen.

Die Einsicht, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben habe, war der wichtigste Schritt. Ich habe es früher als „normal“ abgetan. Die nähere Auseinandersetzung mit der Quelle des Übels war anstrengend, der Verzicht auf Alkohol aber nicht. Desto länger ich auf den Alkohol verzichtet habe, desto einfacher ist es mir gefallen ihn weg zu lassen. Ja, es ist sogar ein gewisser Stolz dabei, dass ich ihn nicht mehr brauche um mich in Gesellschaft wohl zu fühlen. (Damit will ich keineswegs sagen, dass die Leute, die Alkohol trinken, minderwertig sind!)

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Auf mich und mein Leben hat es einen positiven Effekt, dass ich kein Alkohol mehr trinke. Ich gehe ganz anders und mit einem gesunden Selbstbewusstsein auf Situationen ein. In meinem Umfeld stößt es erstmal auf Skepsis, wenn ich den Alkohol verneine, aber die Skepsis legt sich im Laufe des Abends und ist dann beim nächsten Aufeinandertreffen auch kein Thema mehr.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Es ist schwer zu erklären, aber dieser Moment an dem ich die Einsicht hatte, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben habe und auch die Beweggründe benennen konnte, hat es bei mir „Klick“ gemacht. Die neu erlernten Strategien werden mir weiterhin dabei helfen, dass mein neues Verhalten auch andauert indem ich es weiter trainiere und anwende.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein, das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Wie gesagt, es hat „Klick“ gemacht. Ich habe die Beweggründe, die dazu geführt haben, erkannt und weiß wie ich dagegen angehe.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Da ich in Zukunft keinen Alkohol trinken werde, wird das kein Problem mehr sein.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 

Dani88

Neuer Benutzer
Zur Info:
Erste Haaranalyse ist schon raus. Ergebnis erwarte ich in 3-6 Wochen negativ außer meine Medikamente täuschen da was vor.
Kennt sich hier jemand mit Medikamenten aus? Venlafaxin, Bupropion, Lamotrigin, Pipamperon und Promethazin, könnte das den EtG beeinflussen?
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
ch habe gelesen, dass die Führerscheinstelle den Abstinenznachweis auferlegt, stimmt das? Wo kann ich denn zu 100%iger Sicherheit erfahren, dass die mir bei der 1. MPU nicht eine Abfuhr nach nur 6 Monaten AB-Nachweis erteilen?
Nein das stimmt nicht. Die FST fordert ein Gutachten an. Der Gutachter führt das Gespräch (und es laufen andere Dinge bei der MPU), dabei stellt er eine Art Diagnose, genannt "Hypothese". Die Übersicht: Hypothesen / Kategorien
Auf Basis der Hypothese erwartet der Gutachter dann, dass eine bestimmte Form des Trinkverhaltens oder der Abstinenz dargestellt wird.
Es ist deine eigene Pflicht, dich vorab selbst einzuschätzen, deine Hypothese selbst zu reflektieren und dich mit Nachweisen, sofern nötig, vorzubereiten.

Also den Beweis habe ich. Schließlich haben die mir ja da für ne kurze Zeit den deutschen Führerschein ja ausgehändigt sogar, bis sie ihn wieder zurückverlangt haben.
Das ist gut so, ob es am Ende wirklich was bringt, weiss ich nicht.

Ich bin auf die Depression nicht näher eingegangen in meinem FB. Sollte nicht zu einem Hauptthema werden.
Ich lese mir den später durch.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Venlafaxin, Bupropion, Lamotrigin, Pipamperon und Promethazin, könnte das den EtG beeinflussen?
Vermute mal nicht, aber andere Leberwerte könnten dadurch durchaus ziemlich daneben liegen, ist ja insgesamt ein nicht ganz harmloser Cocktail... Hast du mal mit den verschreibenden Ärzten darüber gesprochen, grade auch wegen der MPU?
Ich würde jetzt nicht unbedingt raten wollen, dass du da hausieren gehst, was du alles an Medikamenten bekommst, aber ich stelle mir schwierig vor, dieses Sammelsurium (und somit auch die zugrunde liegenden Krankheitsbilder) komplett zu verschweigen.

Generell, und bitte wirklich ohne dir damit zu nahe treten zu wollen, haben deine Ärzte sich mal grundlegend dazu geäussert, was das Autofahren angeht? Falls für die Ärzte kein Hindernis besteht überlegen wir gerne gemeinsam, wie wir das in der MPU platzieren, ich lese mir nachher mal den FB durch und melde mich dazu, ich möchte das eher im Kontext mit der restlichen Darstellung im FB einordnen...
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

(...) Gegen 21 Uhr haben wir mit dem Vorglühen angefangen. Wir haben Trinkspiele gespielt bei denen es Bier, Schnaps, Jägermeister und Tequila gab. Ich habe mich an allen bedient.
Insgesamt vielleicht etwas zu ausführlich dargestellt, aber erst mal kein Problem, im Gespräch würde der GA dann etwas treiben, was mich aber stört ist das Zitat von oben, was ich eingefügt habe. Formulierungen wie "es gab" sind nie gut, und auch dass du dich bedient hast ist ziemlich offensichtlich, aber es klingt distanziert.
Statt "es gab" lieber "wir haben getrunken"
Statt "bedient" lieber "ich habe von all dem getrunken"
Die Eifersuchtsgeschichte ist eine gute Erklärung, aber ich würde etwas weniger darauf eingehen und auch weniger die Freunde reinziehen wegen Anstacheln etc., sonst klingt deine Schilderung: die haben da viel Alkohol hingestellt und mich angestachelt, ich kann ja nix dafür...

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Über den Zeitraum von 21 Uhr bis 1 Uhr habe ich ca. 10 kleine Bier (330 mL) und ca. 6-8 Schnapsgläser (also ca. 20 mL) Schnaps, Jägermeister und Tequila getrunken. Auf der Party habe ich dann noch zwischen 1 und 3 Uhr ca. 3 kleine Bier getrunken.
Alles ca.-Angaben - hast du mal nachgerechnet? Denn das solltest du halbwegs plausibel rekonstruieren. Ob ein Schnaps jetzt voller war als der andere oder so etwas spielt kaum eine Rolle, aber die Mengen sollten halbwegs stimmig sein und deine Alkoholisierung plausibel erklären. Du kannst wenn du es nicht mehr exakt nachzählen kannst dich auch auf eine rekonstruierte Berechnung berufen, das geht auch.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wollte nach Hause fahren, was 15 km von meiner ursprünglich an dem Abend geplanten Schlafstätte entfernt lag. Das Auto war direkt vor dem Haus geparkt, wo ich hätte schlafen sollen. Ich bin erst losgefahren und nach 1 km habe ich mich wieder gefasst und bin zu meiner eigentlichen Schlafstätte umgekehrt, dort bin ich dann auf halber Strecke, also ca. 500 m aufgefallen.
Aufgefallen heisst?

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Genau kann ich das nicht sagen, aber es werden 10-15 Fahrten gewesen sein, in denen ich alkoholisiert gefahren bin. Wenn ich die Fahrten hinzurechne bei denen ich noch unter Einfluss des Restalkohols vom Vorabend stand komme ich auf ca. 40-50 Fahrten über einen Zeitraum von 5 Jahren. Daher schließe ich darauf, dass ich in der Tatnacht schon geübt darin war mein Auto alkoholisiert zu fahren und dass ich über die Jahre eine hohe Alkoholtoleranz entwickelt habe.
Das ist nicht glaubwürdig, statistisch betrachtet kannst du eine Null dranhängen. Denk dran, alkoholisiert heisst nicht gleich hackevoll, sondern mit einem nicht näher beschriebenen Pegel an Alkohol. Das beinhaltet auch ein Bier zum Abendessen, einen Ouzo beim Grieche, Hochzeit mit Sektempfang, danach Autokorso, ... Und was ist mit dem Fahrrad?

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

da wurde dann auch nach dem Spiel noch in großer Runde getrunken.
Ist jetzt auch wichtig, wie sich mein Trinkverhalten über die letzten 11 Jahre entwickelt hat oder beschränkt sich die Frage auf das TV vor der TF?
Es wurde getrunken? Oder hast DU getrunken?
Ich würde das Trinkverhalten von Anfang an darstellen, so alt bist du noch nicht, dass man da auf 10-Jahres-Schritte schauen würde... ;)

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

10: Familienfeier. Erstes Bier.
13-16: Vereinzelt an Wochenenden ca. 2 L Bier und manchmal Mischgetränke (Alkopops).
16-20: Regelmäßig an Wochenenden auf Partys, bei Freunden, beim Handballverein und zu Familienzusammenkünften. Abhängig von der Veranstaltung ca. 2-5 L Bier und gelegentlich 4-5 TE diverse Spirituosen (Jägermeister, Vodka, Schnaps, Tequila) oder 2-3 Gläser Wein.
20-23: 2-3x im Monat auf Partys, bei Freunden und Familienzusammenkünften. Abhängig von der Veranstaltung ca. 3-6 L Bier und gelegentlich 6-10 TE diverse Spirituosen (Jägermeister, Vodka, Schnaps, Tequila) oder eine Flasche (750 mL) Wein.
Achtung, das ist eine solide Trinkerkarriere und du hast nicht nur früh angefangen, sondern auch gleich gut zugelangt. Mit zarten 13 Jahren sind 2l Bier nicht gerade wenig. Später dann 6l ist nicht wenig (muss man auch erst mal drin behalten...), zu deiner TF fehlt eine Steigerung, das bedeutet dass deine Anzahl an vorigen Trunkenheitsfahrten nicht glaubwürdig ist, ein GA wird da unter Umständen auch schon von einer nicht unerheblichen Problematik ausgehen, die Abstinenz ist dann gefordert, 12 Monate Nachweis sind Minimum, und du solltest mindestens eine Mega-Aufarbeitung haben, oder andere Dinge wie SHG oder so vorweisen können.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Du hast korrekterweise das Thema Selbstbewusstsein als den Kern deiner Problematik herausgeschält, aber noch nicht tief genug. Wo kam das her, was hat es mit dir gemacht, ...
Denk dran: darauf baut dann später deine Vermeidungsstrategie auf (Abstinenz ist keine, denn die ist immer rückfallgefährdet) also musst du die Problematik und die "Symptome" und Mechanismen gut kennen, um da später gegensteuern zu können.
Grundrichtung okay, aber einiges tiefer gehen, sonst wird es nicht ausreichen.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Ja, tatsächlich haben mich zwei Freunde als ich 20 war darauf hingewiesen, dass ich ihrer Meinung nach zu oft an Wochenende viel trinke. Ich habe das zuerst nicht eingesehen, dann aber nach ein paar Wochen habe ich einen Schnitt gemacht. Das war der Moment, ab welchem ich zu weniger Veranstaltungen gegangen bin.
Okay, Hinweise deuten immer auf ein offensichtliches Problem hin. Du hast reagiert, gut für dich, Problem doch nicht so gross, aber am Ende hat es doch geknallt, du hast also ein Stück weit die Kontrolle über dein Problem verloren.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Kater, schlechtere Noten und eine Trunkenheitsfahrt, gab es noch andere Folgen, z.B. zerbrochene Beziehungen oder so etwas?

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Eigentlich sind die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen/Umstände schon in Frage 12 erläutert.
Immer die gestellte Frage beantworten. Manchmal fragen GA doppelt und dreifach wenn sie Widersprüchlichkeiten vermuten oder testen wollen. Nie auf vorherige Antworten verweisen, sondern auf eine konsistente Beantwortung achten.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Wenn, dann würde ich eher sagen, Geselligkeits/Partytrinker. Rückblickend habe ich den Alkohol zu den in Frage 12 genannten Umständen missbraucht. Es hat mir die Hemmungen und den Stress genommen und hatte nichts mehr mit Genuss zu tun.
Ok, mit 13 schon gut zugelangt, mit 18 3x bis zum Umfallen gepichelt, da klingt es ein wenig verharmlosend, dass das nur Missbrauch gewesen sein soll. Denk nochmal drüber nach, Verharmlosungen sind nie gut, Abstinenz ist bei "etwas Missbrauch" auch nicht nötig, mach dein Problem nicht zu klein, aber auch nicht zu gross. Wenn du dich als Schwerstabhängigen verkaufst, wirst du hohe Hürden auferlegt bekommen.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich früher Alkoholmissbrauch betrieben habe. Ich habe Alkohol benutzt um meine Probleme zu unterdrücken. Jetzt weiß ich, dass ich mich den Problemen stellen muss und kann mich diesen auch stellen.
Das passt zu den anderen Antworten, insofern okay, die haben mir aber nicht so gefallen, achte in jedem Fall auf Konsistenz wenn du nochmal drüber gehst.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe mich schon seit der TF intensiver mit Alkohol beschäftigt und meinen Alkoholkonsum stark reduziert. Im Mai letzten Jahres habe ich mir vorgenommen, dass ich nicht mehr so leben will wie ich bisher gelebt habe, nämlich für andere. Ich hatte schwere Depression und wusste, dass sich was ändern muss. Der komplette Verzicht auf Alkohol gehört mit dazu.
Deine letzte Information zum Trinkverhalten lag bei 6 Liter Bier plus ein paar Schnäpse, die Reduzierung hast du oben nicht dargestellt, das ist aber wichtig.
Man sollte die intensive Beschäftigung glaubhaft sehen.
Dennoch bleibt die Frage, warum hast du dich 10 Jahre lang intensiv mit Alkohol beschäftigt, aber erst jetzt eine wirkliche Umstellung vorgenommen?

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich erkenne meine Emotionen und kann sie benennen. Ich habe Strategien erlernt (z.B. das ABC-Modell, Entspannungsübungen, negative Gedanken zulassen und aushalten können, Skills), die mir helfen mit meiner Angst vor Bewertungen umzugehen. Meinen Ängsten und Problemen muss ich mich stellen.

Die Einsicht, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben habe, war der wichtigste Schritt. Ich habe es früher als „normal“ abgetan. Die nähere Auseinandersetzung mit der Quelle des Übels war anstrengend, der Verzicht auf Alkohol aber nicht. Desto länger ich auf den Alkohol verzichtet habe, desto einfacher ist es mir gefallen ihn weg zu lassen. Ja, es ist sogar ein gewisser Stolz dabei, dass ich ihn nicht mehr brauche um mich in Gesellschaft wohl zu fühlen. (Damit will ich keineswegs sagen, dass die Leute, die Alkohol trinken, minderwertig sind!)
Der erste Abschnitt gehört hier nicht ganz rein.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Auf mich und mein Leben hat es einen positiven Effekt, dass ich kein Alkohol mehr trinke. Ich gehe ganz anders und mit einem gesunden Selbstbewusstsein auf Situationen ein. In meinem Umfeld stößt es erstmal auf Skepsis, wenn ich den Alkohol verneine, aber die Skepsis legt sich im Laufe des Abends und ist dann beim nächsten Aufeinandertreffen auch kein Thema mehr.
Das klingt gut, aber du hast ja z.B. deine Familie als eine trinkfreudige Familie beschrieben. Wie war das, was haben die gesagt, wie gehen die damit um? Einen Freundeskreis kann man mal noch ändern oder einen Job, aber die Familie bleibt ja...
Was für ein Umfeld hast du, warum sind die skeptisch?

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Es ist schwer zu erklären, aber dieser Moment an dem ich die Einsicht hatte, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben habe und auch die Beweggründe benennen konnte, hat es bei mir „Klick“ gemacht. Die neu erlernten Strategien werden mir weiterhin dabei helfen, dass mein neues Verhalten auch andauert indem ich es weiter trainiere und anwende.
Und hier musst du die Mechanismen und Strategien klar darstellen, denn wenn du "Skills und Strategien" hast, ist das erst mal nicht ausreichend.
Du hast in der 12 deine innere Problematik ergründet, hier geht es darum aufzuzeigen, wie gehst du damit um, wenn bestimmte Situationen oder Mechanismen sich wiederholen, woran merkst du es, was unternimmst du.
Strategien sind übrigens nie verkehrt, aber du wirkst alleine in all dem, das kommt nicht gut.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein, das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Wie gesagt, es hat „Klick“ gemacht. Ich habe die Beweggründe, die dazu geführt haben, erkannt und weiß wie ich dagegen angehe.
Sorry, hier bist du klar durchgerasselt. Wenn der Rückfall keine Option ist brauchst ja deine ganzen Strategien und alles nicht wirklich...
Der Rückfall ist immer eine Option und muss dir immer bewusst sein.


Insgesamt:
Was du machst passt für mich, wirkt stimmig und entschlossen, für eine MPU mit deiner Vorgeschichte ist es noch zu dünn.
Was jetzt nicht drin ist, auch erst mal nicht rein muss, ist deine Depression, aber die erhöhten Leberwerte könnten zu Rückfragen führen.
Dann müsstest du die Hosen runterlassen und würdest mit verheimlichten Depressionen da stehen, das könnte nach hinten losgehen.
Du kannst die Depressionen (recherchier mal) ohne weiteres mit einer Alkoholproblematik verknüpfen, und deine Therapie als einen wichtigen ersten Schritt darstellen. Denk mal drüber nach, es ist schwer, hierzu einen wirklich soliden Rat zu geben.
Ich glaube du bist weiter, als dein Fragebogen zeigt, das kommt aber oft vor, da viele das MPU-Gespräch unterschätzen und damit auch eher etwas locker an die Fragen rangehen...

viele Grüsse,
rüdscher
 

Dani88

Neuer Benutzer
Nein das stimmt nicht. Die FST fordert ein Gutachten an. Der Gutachter führt das Gespräch (und es laufen andere Dinge bei der MPU), dabei stellt er eine Art Diagnose, genannt "Hypothese". Die Übersicht: Hypothesen / Kategorien
Auf Basis der Hypothese erwartet der Gutachter dann, dass eine bestimmte Form des Trinkverhaltens oder der Abstinenz dargestellt wird.
Es ist deine eigene Pflicht, dich vorab selbst einzuschätzen, deine Hypothese selbst zu reflektieren und dich mit Nachweisen, sofern nötig, vorzubereiten.
Ok, also muss ich mich selber versuchen einschätzen welche Hypothese auf mich zutrifft. Und es hängt im Endeffekt ganz alleine von der subjektiven Sichtweise des Gutachters ab, zu welcher Hypothese er kommt auf Basis meiner Erzählungen. Sehe ich das richtig?
Das mag jetzt etwas voreilig sein, aber ich würde mich der Hypothese A2 oder A3 zuordnen.

Sorry, dass ich es irgendwie nicht ganz verstehe. Natürlich beschert mir ein Abstinenznachweis von 1 Jahr nicht automatisch ein positives Gutachten. Aber wäre es nicht einfach ein Glücksspiel, mit einem 6monatigen AB dort anzukommen? Ja, vielleicht wäre das 1 Jährige nicht nötig gewesen, aber wäre das 6 monatige dann überhaupt nötig gewesen? Ich würde nur ungern einen 6 monatigen ABnachweis mit zur MPU nehmen und knapp 1000€ hinblättern für alles drumherum um am Ende nach Hause geschickt zu werden, dass ich nochmal 6 Monate AB drauflegen muss, bavor ich ein weiteres mal zur MPU gehe.
 

Dani88

Neuer Benutzer
Vermute mal nicht, aber andere Leberwerte könnten dadurch durchaus ziemlich daneben liegen, ist ja insgesamt ein nicht ganz harmloser Cocktail... Hast du mal mit den verschreibenden Ärzten darüber gesprochen, grade auch wegen der MPU?
Ich würde jetzt nicht unbedingt raten wollen, dass du da hausieren gehst, was du alles an Medikamenten bekommst, aber ich stelle mir schwierig vor, dieses Sammelsurium (und somit auch die zugrunde liegenden Krankheitsbilder) komplett zu verschweigen.

Generell, und bitte wirklich ohne dir damit zu nahe treten zu wollen, haben deine Ärzte sich mal grundlegend dazu geäussert, was das Autofahren angeht? Falls für die Ärzte kein Hindernis besteht überlegen wir gerne gemeinsam, wie wir das in der MPU platzieren, ich lese mir nachher mal den FB durch und melde mich dazu, ich möchte das eher im Kontext mit der restlichen Darstellung im FB einordnen...
Ich kann deine Bedenken verstehen, aber naja, ich kann schwer sagen ob das ein nicht ganz so harmloser Cocktail ist. Jedenfalls beeinträchtigt nichts davon die Verkehrstüchtigkeit, schon mal bei den Ärzten nachgefragt. Keine Sorge, ich laufe hier nicht als Zombie rum und kann ganz normal am Alltag teilnehmen. Davon abgesehen werden In den kommenden 3 Monaten bis auf das Venlafaxin und Bupropion (beides verträgliche und gängige Antidepressiva) die 3 anderen Pharmaka abgesetzt.

Da ich die AB mit Haaranalyse bestätigen lasse, sind die Leberwerte erstmal egal oder? Mein letzter Gamma-GT vor 2 Monaten lag bei 30 U/l (Ref is 12-64). Auch die anderen Werte sind im Rahmen der Referenz. Und da habe ich bereits die o.a. Medikamente seit 4 Monaten genommen.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Ok, also muss ich mich selber versuchen einschätzen
Korrekt

Und es hängt im Endeffekt ganz alleine von der subjektiven Sichtweise des Gutachters ab, zu welcher Hypothese er kommt auf Basis meiner Erzählungen. Sehe ich das richtig?
Weitgehend, solange subjektiv nicht gleich willkürlich bedeuten soll, da sitzen schon Fachleute und im Zweifelsfall fragt und bohrt er nach, damit er bestimmte Aussagen vielleicht sozusagen bestätigt kriegt, aber am Ende ist seine Einschätzung relevant.

Das mag jetzt etwas voreilig sein, aber ich würde mich der Hypothese A2 oder A3 zuordnen.
Dazwischen liegt ein wesentlicher Unterschied, nämlich die Kontrollfähigkeit.
Hier die "Originaltexte":
Hypothese A2
Der Klient ist nicht dauerhaft in der Lage, mit Alkohol kontrolliert umzugehen. Er verzichtet deshalb konsequent, zeitlich unbefristet und stabil auf den Konsum von Alkohol.

Hypothese A3
Es lag eine Alkoholgefährdung vor, die sich in gesteigerter Alkoholgewöhnung, unkontrollierten Trinkepisoden oder ausgeprägtem Entlastungstrinken äußerte. Der Klient hat aufgrund eines angemessenen Problembewusstseins sein Alkoholtrinkverhalten ausreichend verändert, sodass von einem dauerhaft kontrollierten Alkoholkonsum ausgegangen werden kann.

Der Hauptunterschied zwischen beiden Hypothesen ist die Fähigkeit (oder deren Vorhandensein) deinen Alkoholkonsum zu kontrollieren, und zwar so gut, dass man dir das Fahren wieder erlauben kann.

Ich kann mir prinzipiell A3 noch vorstellen, allerdings könnte eine stark verankerte und gefestigte Trinkvergngenheit so wie du sie hast da Zweifel aufwerfen, das ist aber meine ganz persönliche Einschätzung, das bitte mit grösster Vorsicht nehmen...

Natürlich beschert mir ein Abstinenznachweis von 1 Jahr nicht automatisch ein positives Gutachten.
Richtig erkannt, das ist allenfalls deine Eintrittskarte...

Aber wäre es nicht einfach ein Glücksspiel, mit einem 6monatigen AB dort anzukommen?
Das 6-monatige reicht bei freiwilliger Abstinenz aus. Also bei A3. Bei A2 ist die Abstinenz eine Voraussetzung und muss mindestens für 12, bald eher 15 Monate nachgewiesen werden.
Es ist insofern ein Glücksspiel, wenn der GA dich dennoch in A2 ordnet, dann fehlen halt 6 Monate. Wenn du sicher sein willst, dann machst du 12.

Ich würde nur ungern einen 6 monatigen ABnachweis mit zur MPU nehmen und knapp 1000€ hinblättern für alles drumherum um am Ende nach Hause geschickt zu werden, dass ich nochmal 6 Monate AB drauflegen muss, bavor ich ein weiteres mal zur MPU gehe.
Verständlich, aber weitere 6 Monate Nachweis gibt es auch nicht für umme, wenn du dich aber sehr sicher in A3 siehst und nicht A2, dann kannst du mit 6 Monaten antreten.

Jedenfalls beeinträchtigt nichts davon die Verkehrstüchtigkeit, schon mal bei den Ärzten nachgefragt.
Das ist gut, wenn die das sogar schriftlich geben würden, das würden ansonsten die Ärzte und der Psych im MPI selbst bewerten, würde das sicherlich nicht schaden.

Keine Sorge, ich laufe hier nicht als Zombie rum und kann ganz normal am Alltag teilnehmen.
Das wollte ich auch nicht unterstellen oder andeuten.

Da ich die AB mit Haaranalyse bestätigen lasse, sind die Leberwerte erstmal egal oder?
Nicht ganz, denn es wird im medizinischen Teil der MPU auch Blut gezapft und die Leberwerte untersucht, ob Schädigungen vorliegen. So kann z.B. nochmal gegengeprüft werden (mit nicht 1ßß%iger Verlässlichkeit) ob ein Leberschaden vorliegt, also ein erheblicher Konsum stattgefunden haben muss und ob sich das dann so mit den Aussagen des Kandidaten deckt. Wenn deine innerhalb der Referenz liegen, ist das ja kein Problem.
Was nun deine Medikamente und so angeht, sehe ich momentan wenig Grund zur Sorge im Blick auf die MPU.
 

Dani88

Neuer Benutzer
Danke Danke Danke Rüdscher!!

Hier mein Versuch der Korrektur mit Kommentaren meinerseits. Falls die Kommentare ein wenig offensiv klingen, bitte bitte nicht persönlich nehmen. Ich bin dir unglaublich Dankbar, dass du mir überhaupt hilfst.
Insgesamt vielleicht etwas zu ausführlich dargestellt, aber erst mal kein Problem, im Gespräch würde der GA dann etwas treiben, was mich aber stört ist das Zitat von oben, was ich eingefügt habe. Formulierungen wie "es gab" sind nie gut, und auch dass du dich bedient hast ist ziemlich offensichtlich, aber es klingt distanziert.
Statt "es gab" lieber "wir haben getrunken"
Statt "bedient" lieber "ich habe von all dem getrunken"
Die Eifersuchtsgeschichte ist eine gute Erklärung, aber ich würde etwas weniger darauf eingehen und auch weniger die Freunde reinziehen wegen Anstacheln etc., sonst klingt deine Schilderung: die haben da viel Alkohol hingestellt und mich angestachelt, ich kann ja nix dafür...
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am Freitag den 4.11.2011 bin ich abends gegen 20 Uhr zu Freunden gefahren, die in einer großen WG wohnen. Ich war ziemlich nervös und aufgeregt da unter anderem eine WG-Mitbewohnerin, in die ich ziemlich verknallt war, ebenfalls da sein würde. Es war sogar noch geplant, dass ich in dieser WG übernachten sollte. Die Hoffnung, dass sich dabei etwas ergeben würde, war dementsprechend groß. Ich hatte alles dabei was man für die Übernachtung und den nächsten Tag so brauchte. Es war geplant, dass wir im Laufe des Abends auf eine Party gehen, die unweit der WG stattfand. Wir waren zu 9 Leuten (mit mir eingeschlossen) in der WG, von denen ich nur 2 näher kannte. Gegen 21 Uhr haben wir mit dem Vorglühen angefangen. Wir haben Trinkspiele gespielt. Wir haben dabei Bier, Schnaps, Jägermeister und Tequila getrunken. Ich habe mitgetrunken und dementsprechend war ich schon ziemlich betrunken und ausfallend zu der Zeit als wir gegen 1 Uhr los zu der Veranstaltung sind. Das kam weder bei meinem Schwarm noch den anderen Leuten gut an. Auf der Party kannte ich so gut wie niemanden und ich fühlte mich ziemlich unwohl bei der ganzen Sache. Trotzdem oder gerade deshalb? habe ich weiter Bier getrunken. Ich habe dann gegen 2 Uhr das Gespräch mit meinem Schwarm gesucht. Sie schien ziemlich gelangweilt und hat während unserem Gespräch mit jemanden geflirtet. Da bin ich dann ziemlich eifersüchtig, traurig und wütend geworden und bin aus der Situation raus. Dann habe ich mich noch mit meinen Freunden gestritten. Danach bin ich wütend weg gegen 2:30. Bin erstmal rumgelaufen um mich zu beruhigen, ich wollte aber nicht mehr in der WG übernachten. Ich wollte einfach nur noch nach Hause mich in mein Bett verkriechen. Da ich schon mehrmals unter Alkoholeinfluss Auto gefahren bin, war die Hemmschwelle herabgesetzt, mich ans Steuer zu setzen. Ich werde so um 3 Uhr ganz vorsichtig losgefahren sein. Nach ca. 1 km kam ich dann zur Vernunft, 15 km ist dann doch schon eine ordentliche Strecke und das Fahren war anstrengend (Höchst mögliche Konzentration in dem Zustand schwierig). Ich bin dann umgekehrt zu der WG und hatte mich bis dahin beruhigt. Nach ca. 500 m stand die Polizei hinter mir und hat mich mit Blaulicht zum Anhalten bewegt. Das war um 3:15. Ich erinnere mich noch, dass ich vor lauter Schock hellwach war und die Hände gehoben hielt bis der Polizist bei mir auftauchte. Als ob jemand eine Waffe auf mich gerichtet hätte. Ich wurde gefragt, ob ich Alkohol getrunken habe, was ich sofort bejahte und musste pusten. Mir wurde der Autoschlüssel abgenommen und mein Auto hat ein Polizist in eine Parklücke geparkt. Auf der Wache war ich hellwach und habe mich so schuldig gefühlt und habe mich einfach nur noch geschämt. Ich war absolut einsichtig. Um ca. 4 Uhr wurde mir Blut entnommen und zurückgerechnet auf die Tatzeit wurde eine BAK von 1,90 Promille festgestellt. (So steht es zumindest im Strafbefehl). Da saß ich dann, Handy hatte ich beim Vorglühen in der WG vergessen, kannte keine Nummer auswendig und bin dann zu Fuß mehrere km klein mit Hut zu der WG gegangen. Meine Eltern hatte ich versucht über die Polizei anzurufen aber die sind nicht rangegangen. Eine unglaublich schreckliche Nacht für mich und wenn ich so daran zurückdenke wird mir übel und das Schamgefühl von damals kommt wieder auf.
Alles ca.-Angaben - hast du mal nachgerechnet? Denn das solltest du halbwegs plausibel rekonstruieren. Ob ein Schnaps jetzt voller war als der andere oder so etwas spielt kaum eine Rolle, aber die Mengen sollten halbwegs stimmig sein und deine Alkoholisierung plausibel erklären. Du kannst wenn du es nicht mehr exakt nachzählen kannst dich auch auf eine rekonstruierte Berechnung berufen, das geht auch.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Über den Zeitraum von 21 Uhr bis 1 Uhr habe ich 9-10 kleine Bier (330 mL) und 7-8 Schnapsgläser Schnaps, Jägermeister und Tequila getrunken. Auf der Party habe ich dann noch zwischen 1 und 3 Uhr 2-3 kleine Bier getrunken.

Kommentar: Das ist bereits rekonstruiert mit Hilfe einer App und meiner Erinnerung daran, was es zu trinken gab. Ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen, wieviel ich von was genau vor 11 Jahren an einem Abend getrunken habe, auch wenn mir dieser Abend speziell in Erinnerung bleiben wird. Mit 188 cm und 120 kg führt mich diese Menge auf einen BAK von 1,9 zur Tatzeit.
Aufgefallen heisst?
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wollte nach Hause fahren, was 15 km von meiner ursprünglich an dem Abend geplanten Schlafstätte entfernt lag. Das Auto war direkt vor dem Haus geparkt, in dem ich hätte schlafen sollen. Ich bin erst losgefahren und nach 1 km habe ich mich wieder gefasst und bin zu meiner eigentlichen Schlafstätte umgekehrt, dort bin ich dann auf halber Strecke, also ca. 500 m von der Polizei angehalten worden. Also bin ich insgesamt 1.5 km gefahren als mich die Polizei angehalten hat. Auffällig wurde ich schon vorher durch einen Zeugen, der die Polizei verständigt hat, dass ich in Schlangenlinien über die gesamte Fahrbahn fahre.
Das ist nicht glaubwürdig, statistisch betrachtet kannst du eine Null dranhängen. Denk dran, alkoholisiert heisst nicht gleich hackevoll, sondern mit einem nicht näher beschriebenen Pegel an Alkohol. Das beinhaltet auch ein Bier zum Abendessen, einen Ouzo beim Grieche, Hochzeit mit Sektempfang, danach Autokorso, ... Und was ist mit dem Fahrrad?
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Genau kann ich das nicht sagen, aber es werden sicher 90-100 Fahrten gewesen sein, in denen ich alkoholisiert über einen Zeitraum von 5 Jahren gefahren bin. Darin einbegriffen: Situationen bei denen ich im Restaurant ein Bier oder Weinglas beim Essen getrunken habe oder ich noch unter Einfluss des Restalkohols vom Vorabend stand. Daher schließe ich darauf, dass ich in der Tatnacht schon geübt darin war mein Auto alkoholisiert zu fahren und dass ich über die Jahre eine hohe Alkoholtoleranz entwickelt habe.

Kommentar: Warum „nur“ 90-100 mal? Ich habe mich tatsächlich überwiegend darum bemüht eine Mitfahrgelegenheit zu organisieren. Wenn ich wo anders geschlafen habe, habe ich mich meistens von meinen Eltern am nächsten Tag abholen lassen oder bin mit dem Bus gefahren. Fürs Fahrrad waren die Strecken zwischen Veranstaltung und Schlafplatz zu lang, daher bin ich nie mit dem Fahrrad auf einer Veranstaltung gewesen. Der große Fehler, den ich manchmal gemacht habe ist, dass ich mit meinem Auto zu einer Veranstaltung hin bin und mir gedacht habe, dass sich schon eine Mitfahrgelegenheit oder ein Schlafplatz in näherer Umgebung auf der Feier organisieren lässt. 25 Mal ist das nicht gutgegangen. 15 mal habe ich mich hinters Steuer gesetzt. 10 mal habe ich im Auto geschlafen und bin dann 4-5 Stunden später mit Restalkohol gefahren. Nicht die Situation ist daran schuld, sondern ich selber war so dumm., dieses Risiko einzugehen.
Achtung, das ist eine solide Trinkerkarriere und du hast nicht nur früh angefangen, sondern auch gleich gut zugelangt. Mit zarten 13 Jahren sind 2l Bier nicht gerade wenig. Später dann 6l ist nicht wenig (muss man auch erst mal drin behalten...), zu deiner TF fehlt eine Steigerung, das bedeutet dass deine Anzahl an vorigen Trunkenheitsfahrten nicht glaubwürdig ist, ein GA wird da unter Umständen auch schon von einer nicht unerheblichen Problematik ausgehen, die Abstinenz ist dann gefordert, 12 Monate Nachweis sind Minimum, und du solltest mindestens eine Mega-Aufarbeitung haben, oder andere Dinge wie SHG oder so vorweisen können.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

10: Familienfeier. Erstes Bier.
13-16: Vereinzelt an Wochenenden (1x im Monat) ca. 1-2 L Bier und manchmal Mischgetränke (Alkopops).

16-20: Regelmäßig und ausschließlich an Wochenenden (4-5x im Monat) auf Partys, bei Freunden, beim Handballverein und zu Familienzusammenkünften. Abhängig von der Veranstaltung ca. 2-3 L Bier und gelegentlich 4-5 TE diverse Spirituosen (Jägermeister, Vodka, Schnaps, Tequila) oder 2-3 Gläser Wein.
20-23: An manchen Wochenenden (2-3x im Monat) auf Partys, bei Freunden und Familienzusammenkünften. Abhängig von der Veranstaltung ca. 2-4 L Bier und vereinzelt gab es auch mal 6-8 TE diverse Spirituosen (Jägermeister, Vodka, Schnaps, Tequila).

Dann kam die TF mit 23.

Nach der TF.

23-24: Kein Alkohol, aber auch kaum zu Anlässen gegangen.

25-32: Gelegentlich Alkohol getrunken im Durchschnitt 3x im Monat 1-2 L Bier. In den 7 Jahren ist es 3x vorgekommen, dass ich bis zum Vollrausch getrunken habe mit bis zu 4 L Bier. Harten Alkohol (>20%) habe ich nicht mehr getrunken.

Kommentar: Ok, das sah/sieht wirklich nach viel aus. Ich habe bei der Rekonstruktion falsch geschätzt und mich auf die Menge an belgischen Bierflaschen (250 mL) bezogen, aber mit deutschen kleinen Flaschen (330 mL) gerechnet. Ich habe es mal neu angeglichen. Ich muss dazu sagen, eine Trinkmenge von 4 L Bier habe ich auch nur erreicht, wenn um 19 Uhr mit Trinken gestartet wurde und die Party bis 4 Uhr ging. Natürlich habe ich nicht 4 L auf Anschlag in einem Rutsch runtergekippt. Ich will das keineswegs verharmlosen, das ist noch immer viel Bier, aber es ist halt leider eine Tatsache bei mir. Die ersten 1-2 Liter waren schnell in 2 Stunden drin. Danach wurde es immer langsamer. Das war aber nicht jeden Abend so, auf keinen Fall. Ich kann natürlich hier einen Abend schildern an dem ich „nur“ 2 L Bier und vielleicht noch 2 Schnaps getrunken habe. Das war eher die Regel. Am Abend meiner TF habe ich insgesamt ca. 12x330 mL (knapp 4 L) Bier und 8 Schnaps getrunken. Das muss sich doch mit den Trinkgewohnheiten, die ich mit 20-23 Jahren hatte, decken oder? Also ich kann es auch kleiner reden, aber ich muss ja trotzdem rekonstruieren können, wie ich mir so ein Trinkverhalten habe antrainieren können. Oder soll das heißen, ich hätte kein Problem mit Alkohol, wenn ich erst die 6 Monate vor der besagte TF angefangen habe mehr zu trinken, weil das und das passiert ist..?
 

Dani88

Neuer Benutzer
Du hast korrekterweise das Thema Selbstbewusstsein als den Kern deiner Problematik herausgeschält, aber noch nicht tief genug. Wo kam das her, was hat es mit dir gemacht, ...
Denk dran: darauf baut dann später deine Vermeidungsstrategie auf (Abstinenz ist keine, denn die ist immer rückfallgefährdet) also musst du die Problematik und die "Symptome" und Mechanismen gut kennen, um da später gegensteuern zu können.
Grundrichtung okay, aber einiges tiefer gehen, sonst wird es nicht ausreichen.
12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)

Kommentar: Naja, ob du es glaubst oder nicht, den Mangel an Selbstbewusstsein und Selbstwert habe ich seitdem ich als Kind in der Schule gemobbt und misshandelt wurde. Ich weiß nicht genau was du hiermit meinst „Wo kam das her und was hat es mit dir gemacht“. Sind die Beweggründe in dem Text nicht schon geschildert? Und wenn nicht ausreichend geschildert, was wäre denn eine „angemessene“ tiefgründigere Schilderung? Wäre dir sehr dankbar, wenn du mir da auf die Sprünge helfen könntest. :)
Okay, Hinweise deuten immer auf ein offensichtliches Problem hin. Du hast reagiert, gut für dich, Problem doch nicht so gross, aber am Ende hat es doch geknallt, du hast also ein Stück weit die Kontrolle über dein Problem verloren.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Ja, tatsächlich haben mich zwei Freunde als ich 20 war darauf hingewiesen, dass ich ihrer Meinung nach zu oft an Wochenende viel trinke. Ich habe das zuerst nicht eingesehen und es war mir peinlich, dass ich darauf hingewiesen wurde. Ich habe dann die Trinkanlässe reduziert indem ich zu manchen Veranstaltungen nicht mehr hin bin.

Kommentar: Ich habe nicht das eigentliche Problem erkannt, dass ich Alkoholmissbrauch betreibe. Ich habe die Trinkhäufigkeit gesenkt, weil es mir peinlich war, dass ich darauf schon hingewiesen werden musste.
Kater, schlechtere Noten und eine Trunkenheitsfahrt, gab es noch andere Folgen, z.B. zerbrochene Beziehungen oder so etwas?
Wenn, dann gab es nur mal Streit oder ich habe mal mehr getrunken weil eine Beziehung in die Brüche ging.
Immer die gestellte Frage beantworten. Manchmal fragen GA doppelt und dreifach wenn sie Widersprüchlichkeiten vermuten oder testen wollen. Nie auf vorherige Antworten verweisen, sondern auf eine konsistente Beantwortung achten.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Da ich heute seit einem Jahr gar keinen Alkohol mehr trinke, habe ich bis vor einem Jahr mehr Alkohol getrunken, als heute. Aber Ja, mit 19 habe ich vermehrt Alkohol getrunken. Die mögliche Ursache dafür war, dass ich nicht genau wusste was ich mit meinem Leben anstellen soll, ich hatte keine Ziele. Das Studium hat mich überfordert. Ich fühlte mich als ob ich zu nichts zu gebrauchen bin. Hinzu kam, dass ich mich einsam fühlte, da ich an der Uni niemanden kannte. Meine besten Freunde sind in die Orte gezogen wo sie studierten und ich sah sie nur noch manchmal an Wochenenden.
Ok, mit 13 schon gut zugelangt, mit 18 3x bis zum Umfallen gepichelt, da klingt es ein wenig verharmlosend, dass das nur Missbrauch gewesen sein soll. Denk nochmal drüber nach, Verharmlosungen sind nie gut, Abstinenz ist bei "etwas Missbrauch" auch nicht nötig, mach dein Problem nicht zu klein, aber auch nicht zu gross. Wenn du dich als Schwerstabhängigen verkaufst, wirst du hohe Hürden auferlegt bekommen.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Kommentar: Naja, ich habe mich nicht mit 18 sondern zwischen 18 und 20 3x bis zum Umfallen gepichert. Das macht es nicht besser aber es vergrößert den Zeitrahmen. Wenn es weit mehr als nur Alkoholmissbrauch ist, was ist es dann?

Früher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht und hätte mich eher als Geselligkeits/Partytrinker, also Beta-Trinker eingestuft. Rückblickend weiß ich heute, dass die Probleme, die ich mit mir selbst hatte der Grund für mein Trinkverhalten war. Ich habe den Alkohol missbraucht. Ich würde mich für den Zeitraum zwischen 18 und 23 Jahren zwischen der Kategorie Beta- und Gamma-Trinker einordnen.
Deine letzte Information zum Trinkverhalten lag bei 6 Liter Bier plus ein paar Schnäpse, die Reduzierung hast du oben nicht dargestellt, das ist aber wichtig.
Man sollte die intensive Beschäftigung glaubhaft sehen.
Dennoch bleibt die Frage, warum hast du dich 10 Jahre lang intensiv mit Alkohol beschäftigt, aber erst jetzt eine wirkliche Umstellung vorgenommen?
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe mich direkt nach der TF in den ersten Monaten nach der TF intensiv mit dem Thema Trinkverhalten und Alkohol am Steuer auseinandergesetzt. Ich habe mich so sehr geschämt und runtergemacht, bin zu kaum noch Veranstaltungen gegangen und habe mehr als 1 Jahr lang nichts mehr getrunken. Die Abstinenz war aber nicht der Abstinenz wegen, sondern wirklich einfach nur aus Scham. Mit 25 habe ich gelegentlich wieder Alkohol getrunken. Auch da wieder aus mangelndem Selbstbewusstsein und aus der Scham heraus, dass ich mich so lange bei vielen Leuten nicht mehr habe blicken lassen. Ich habe mein Trinkverhalten aber reduziert im Gegensatz zu vor der TF. Im Mai letzten Jahres habe ich mir vorgenommen, dass ich nicht mehr so leben will wie ich bisher gelebt habe, nämlich für andere. Ich hatte eine schwere Depression und war stationär in Therapie. Über den Verlauf der Therapie wurde mir unter anderem klar, dass ich Alkohol genutzt habe um die Probleme, die ich mit mir selber habe, zu verdrängen. Alkohol war Mittel zum Zweck. Selbst in der Zeit in der ich bereits meinen Konsum reduziert habe. Ich bin zu dem Punkt gekommen, dass wenn ich mich mit mir und meinen Problemen auseinander setze, ich auch direkt ganz auf den Alkohol verzichten kann.
Das klingt gut, aber du hast ja z.B. deine Familie als eine trinkfreudige Familie beschrieben. Wie war das, was haben die gesagt, wie gehen die damit um? Einen Freundeskreis kann man mal noch ändern oder einen Job, aber die Familie bleibt ja...
Was für ein Umfeld hast du, warum sind die skeptisch?
Mit „Umfeld“ meinte ich unter anderem auch meine Familie. Mein Vater trinkt mittlerweile auch keinen Alkohol mehr. Er ist stolz auf mich. Von meinem Bruder und meinem Schwager musste ich mir erst anhören, dass ich mich nicht so anstellen soll und so ein Gläschen Wein oder ein Bierchen doch nichts ausmacht. Ich habe ihnen aber mittlerweile klarmachen können, dass ich einfach weder Bier, noch Wein, noch sonstigen Alkohol trinken will. Ich will es einfach wirklich nicht und es macht mir nichts aus, andere Alkohol trinken zu sehen. Eigentlich sollte ich sogar sagen, ich „brauche“ den Alkohol nicht mehr, das würde dann aber evtl. implizieren, dass mein Gegenüber es „nötig“ hat Alkohol zu trinken. Daher bleibe ich bei dem „Ich will nicht, basta.“
Und hier musst du die Mechanismen und Strategien klar darstellen, denn wenn du "Skills und Strategien" hast, ist das erst mal nicht ausreichend.
Du hast in der 12 deine innere Problematik ergründet, hier geht es darum aufzuzeigen, wie gehst du damit um, wenn bestimmte Situationen oder Mechanismen sich wiederholen, woran merkst du es, was unternimmst du.
Strategien sind übrigens nie verkehrt, aber du wirkst alleine in all dem, das kommt nicht gut.
Das muss ich mir nochmal genauer anschauen.
Sorry, hier bist du klar durchgerasselt. Wenn der Rückfall keine Option ist brauchst ja deine ganzen Strategien und alles nicht wirklich...
Der Rückfall ist immer eine Option und muss dir immer bewusst sein.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ja, ich kann nicht ausschließen, dass ich in Zukunft in schwierige Situationen gerate, wie z.B. der Verlust eines geliebten Menschen oder eine finanzielle Notlage, in der die Strategien und Skills nicht mehr ausreichen könnten und die Versuchung besteht zum Alkohol zu greifen. Hier weiß ich, dass ich auf die Hilfe von guten Freunden und mittlerweile auch meiner Familie zählen kann. Darüber hinaus würde ich auch psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.


Zitate und Antworten lesbar gemacht *Nancy*
 
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rüdscher

Erfahrener Benutzer
Danke Danke Danke Rüdscher!!

Hier mein Versuch der Korrektur mit Kommentaren meinerseits. Falls die Kommentare ein wenig offensiv klingen, bitte bitte nicht persönlich nehmen. Ich bin dir unglaublich Dankbar, dass du mir überhaupt hilfst.
Gerne, dafür mache ich hier ja mit. Und keine Sorge, ich bin auch lieber offensiv als zu kuschlig...


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Besser formuliert.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Über den Zeitraum von 21 Uhr bis 1 Uhr habe ich 9-10 kleine Bier (330 mL) und 7-8 Schnapsgläser Schnaps, Jägermeister und Tequila getrunken. Auf der Party habe ich dann noch zwischen 1 und 3 Uhr 2-3 kleine Bier getrunken.
Hier bei den Mengen würde ich schon mal das "ca" einfügen und dann den "Disclaimer" mit der Rückrechnung anhängen...

Kommentar: Das ist bereits rekonstruiert mit Hilfe einer App und meiner Erinnerung daran, was es zu trinken gab. Ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen, wieviel ich von was genau vor 11 Jahren an einem Abend getrunken habe, auch wenn mir dieser Abend speziell in Erinnerung bleiben wird. Mit 188 cm und 120 kg führt mich diese Menge auf einen BAK von 1,9 zur Tatzeit.
... den ich umformulieren würde im Sinne von: "es ist lange her und ich war hackevoll, da erinnere ich mich nicht mehr an die genauen Mengen, habe also zurückgerechnet, und die Ergebnisse von oben so ermittelt"
Mach dich aber darauf gefasst, dass du das live und ohne App nochmal vorrechnen darfst um dich da zu testen, sei also vorbereitet.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wollte nach Hause fahren, was 15 km von meiner ursprünglich an dem Abend geplanten Schlafstätte entfernt lag. Das Auto war direkt vor dem Haus geparkt, in dem ich hätte schlafen sollen. Ich bin erst losgefahren und nach 1 km habe ich mich wieder gefasst und bin zu meiner eigentlichen Schlafstätte umgekehrt, dort bin ich dann auf halber Strecke, also ca. 500 m von der Polizei angehalten worden. Also bin ich insgesamt 1.5 km gefahren als mich die Polizei angehalten hat. Auffällig wurde ich schon vorher durch einen Zeugen, der die Polizei verständigt hat, dass ich in Schlangenlinien über die gesamte Fahrbahn fahre.
So ist es klarer, und auch wichtig: Schlangenlinie = Ausfallerscheinungen = du warst beim Trinkerhöhepunkt und nicht in der totalen Gewöhnung an solche Mengen. Du bist aber nicht durch Krawall aufgefallen oder wegen Ausfälligkeiten gegenüber den Polizisten...
So ist es jedenfalls gut formuliert und inhaltlich einen kleinen Ticken zu deinen Gunsten bearbeitet.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

...

Kommentar: Warum „nur“ 90-100 mal? Ich habe mich tatsächlich überwiegend darum bemüht eine Mitfahrgelegenheit zu organisieren.

Ok, verstehe, hätte da aber selbst Bauchschmerzen wegen der Glaubwürdigkeit. Mach das doppelte draus und erkläre es mit Restalk, Bier zum Essen, sei aber auch so ehrlich und erzähle dass du auch mal etwas über den Grenzen warst und auch mal nach 4 Bier gefahren bist, ...
Die Statistik ist da eindeutig, du warst damals halbwegs jung und das spricht eher für niedrigere Zahlen, vergiss aber auch das Fahrrad nicht, aber allzu niedrig sollte die Zahl nicht sein. Meine persönliche Meinung...


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Okay für mich

Kommentar: Naja, ob du es glaubst oder nicht, den Mangel an Selbstbewusstsein und Selbstwert habe ich seitdem ich als Kind in der Schule gemobbt und misshandelt wurde. Ich weiß nicht genau was du hiermit meinst „Wo kam das her und was hat es mit dir gemacht“. Sind die Beweggründe in dem Text nicht schon geschildert? Und wenn nicht ausreichend geschildert, was wäre denn eine „angemessene“ tiefgründigere Schilderung?
Das ist mehr als verständlich, kenne das Mobbing, ist ein übles Thema. Aber es ist eben "nur" ein Auslöser, aber was das mit dir macht, das ist wichtig für die Aufarbeitung. Es ist ziemlich offensichtlich, was Mobbing macht, aber du solltest da eben mehr von dir rauslassen.
Beispiele: Mobbing -> Selbstbewusstsein beschädigt -> eingeigelt und zurückgezogen -> noch schlechtere Selbstbewusstsein -> ...
Oft kriegen ja die Kandidaten das Mobbing ab, die eh schon ein schwächeres oder zumindest nicht ganz gesundes Selbstbewusstsein haben, weil das die "idealen Opfer" sind. Gibt es da vielleicht noch eine Ursache dafür?
Das meine ich, hoffe, dass dir das etwas hilft...

Kommentar: Ich habe nicht das eigentliche Problem erkannt, dass ich Alkoholmissbrauch betreibe. Ich habe die Trinkhäufigkeit gesenkt, weil es mir peinlich war, dass ich darauf schon hingewiesen werden musste.
Dann erzähl das. Das war ja die Frage. Du hast Hinweise bekommen, dir war es peinlich, hast reduziert, aber dann kamen wieder die Situationen mit dem Selbstbewusstsein und dir war es dann wieder egal und du hast getrunken...

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Da ich heute seit einem Jahr gar keinen Alkohol mehr trinke, habe ich bis vor einem Jahr mehr Alkohol getrunken, als heute. Aber Ja, mit 19 habe ich vermehrt Alkohol getrunken. Die mögliche Ursache dafür war, dass ich nicht genau wusste was ich mit meinem Leben anstellen soll, ich hatte keine Ziele. Das Studium hat mich überfordert. Ich fühlte mich als ob ich zu nichts zu gebrauchen bin. Hinzu kam, dass ich mich einsam fühlte, da ich an der Uni niemanden kannte. Meine besten Freunde sind in die Orte gezogen wo sie studierten und ich sah sie nur noch manchmal an Wochenenden.
Besser, aber hier packst du wieder Begründungen aus, das gehört in die 12 als Trinkmotive...

Kommentar: Naja, ich habe mich nicht mit 18 sondern zwischen 18 und 20 3x bis zum Umfallen gepichert. Das macht es nicht besser aber es vergrößert den Zeitrahmen. Wenn es weit mehr als nur Alkoholmissbrauch ist, was ist es dann?

Früher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht und hätte mich eher als Geselligkeits/Partytrinker, also Beta-Trinker eingestuft. Rückblickend weiß ich heute, dass die Probleme, die ich mit mir selbst hatte der Grund für mein Trinkverhalten war. Ich habe den Alkohol missbraucht. Ich würde mich für den Zeitraum zwischen 18 und 23 Jahren zwischen der Kategorie Beta- und Gamma-Trinker einordnen.
Ich würde Beta und Gamma weglassen, das klingt sonst zu starr diagnostisch, aber den Missbrauch definitiv erwähnen, ruhig auch immer wieder mal, damit das beim GA als Hypothese sich festigt, du bist mit A3 besser dran als mit A2...


Es wird von Mal zu Mal besser, bleib dran, aber grab ruhig mal noch tiefer in dir drin und liefere zu der 12 ruhig mehr Informationen.

viele Grüsse,
rüdscher
 

Dani88

Neuer Benutzer
Hier bei den Mengen würde ich schon mal das "ca" einfügen und dann den "Disclaimer" mit der Rückrechnung anhängen...


... den ich umformulieren würde im Sinne von: "es ist lange her und ich war hackevoll, da erinnere ich mich nicht mehr an die genauen Mengen, habe also zurückgerechnet, und die Ergebnisse von oben so ermittelt"
Mach dich aber darauf gefasst, dass du das live und ohne App nochmal vorrechnen darfst um dich da zu testen, sei also vorbereitet.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Das ist jetzt schon lange her und ich war ziemlich betrunken an dem Abend. Daher kann ich mich nicht mehr genau an die Mengen erinnern und habe die Mengen ungefähr zurückgerechnet. Über den Zeitraum von 21 Uhr bis 1 Uhr habe ich ca. 9-10 Bier (330 mL) und ca. 7-8 Schnapsgläser (20 mL) Schnaps, Jägermeister und Tequila getrunken. Auf der Party habe ich dann noch zwischen 1 und 3 Uhr ungefähr 2-3 kleine Bier getrunken.

Mit 188 cm und 120 kg habe ich das folgende Berechnet:
Zur (manuellen) Berechnung des BAK habe ich jetzt mal geschaut.

Zuerst die Formel zur Berechnung der Masse m an Alkohol in Gramm:
m= Volumen in mL x (Alkoholprozent / 100) x 0,8 g/cm3
Für 330 mL Bier mit 5% Alkohol entspricht das: 330 mL x (5%/100) x 0,8 = 13,2 g
Für 20 mL Spirituosen mit 40% Alkohol: 20 mL x (40%/100) x 0,8 = 6,4 g

Für meinen besagten Abend sind das: (13 x 13,2 g) + (8 x 6,4 g) = 222,8 g Alkohol auf 4

Nun gibt es zwei Formeln zu denen ich nicht weiß, welche nun richtig ist.

Nach Watson lautet die Formel: BAK = 0,8 x A / GKW
wobei A die aufgenommene Alkoholmenge in Gramm und GKW der sogenannte Ganzkörperwasseranteil bedeuten, der für die Alkoholverteilung zur Verfügung steht.

Frauen: GKW = -2,097 + 0,1069 * Körpergrösse + 0,2466 * Körpergewicht
Männer: GKW = 2,447 - 0,09516 * Alter + 0,1074 * Körpergrösse + 0,3362 * Körpergewicht

Für mich würde das für den damaligen Zeitpunkt einen GKW = 61 ergeben.

Also ist der BAK nach Watson für mich am besagten Abend: 0,8 x 222,8 g / 61 = 2,92‰
Mit einem Reduktionsfaktor von 0,15‰ pro Stunde, wäre das zur Zeit meiner Alkoholfahrt (6 Stunden) 0,15‰ x 6 = 0,9‰
Entspricht also 2,91‰ – 0,9‰ = 2‰ zum Tatzeitpunkt

Nach Widmark lautet die Formel für die maximale BAK: BAK = A / (p * r)
wobei A die aufgenommene Alkoholmenge in Gramm, p das Körpergewicht in Kilogramm und r der sogenannte Reduktionsfaktor, der beim Mann 0,7 und bei der Frau 0,6 beträgt.
Also hätte ich laut Widmark eine maximale BAK von 2,65‰ Ziehe ich davon noch 0,9‰ ab, dann wäre ich bei „nur“ 1,75‰ zum Tatzeitpunkt. Und da habe ich sogar das Resorptionsdefizit usw. noch nicht mal berücksichtigt. Dann würde es nämlich noch niedriger ausfallen.

Die Polizei hat bei mir einen Wert von 1.9‰ zum Tatzeitpunkt festgestellt.

Also welche Formel, bzw. welche Herangehensweise ist nun die richtige?
 
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