Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich trinke kontrolliert Alkohol. Nach Erlass des Strafbefehls habe ich selbstständig meinen Konsum heruntergefahren und lernte während der Vorbereitung, dass die herabgesetzte Menge noch zu viel war. Seitdem trinke ich maximal 12 / Jahr an festgelegten Tagen maximal 2 TE Alkohol. Dies sind zwei kleine Bier á 0,3l.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
An der Geburtstagsfeier meiner Schwester in der vergangenen Woche, 2 Gläser Sekt á 0,2 L
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja, statt des früheren gelegentlichen Feierabendbieres habe ich mich an alkoholfreies Bier gewöhnt, da ich gemerkt habe, dass mir das „Ritual“ auch ohne den Alkohol ein gutes Gefühl gibt.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe meinen Konsum zuerst eingeschränkt, da mir bewusst wurde, dass ich eine Grenze überschritten hatte. Mir wurde durch den Strafbefehl erst klar, dass der Konsum (durch meine TF) so gefährlich für andere und mich wurde, dass ich diesen stark herunterfuhr.
Während der Vorbereitung erlernte ich das kontrollierte Trinken. Dadurch ist es mir möglich, dass ich zwischen Genusstrinken und Wirkungstrinken unterscheiden kann. Wenn ich heute Alkohol trinke dann aus Genusszwecken. Ich stoße immer noch gerne mit Familie und Freunden auf besondere Anlässe an oder trinke mal einen Cocktail im Sommer.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Das Verstehen meiner TF hat dafür gesorgt, dass ich verstanden habe, Grenzen überschritten zu habe. Der frühere Konsum war für mich nie ein Problem und deswegen habe ich mir auch keine Gedanken darüber gemacht. Lediglich die Auseinandersetzung mit den früheren Leberwerten gaben einen Anlass, den Konsum einzuschränken. Nachdem aber hier die Werte nach 6-wöchiger Abstinenz in Ordnung waren, sah ich hier keinen weiteren Anlass dazu, dies fortzusetzen.
Was mir damals fehlte, war die Herangehensweise des kT, da es damals nur „ganz oder garnicht“ für mich gab und ich dann wieder in das "ganz" zurück kam, da ja "alles in Ordnung" war.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Die Änderung war für auf ein Herabsetzen des Alkohols beschränkt, da ich einfach das ganze erst einmal verarbeiten wollte. Aufgrund der Aufarbeitung habe ich realisiert, dass kT ein guter Weg ist, um meine Ziele zu erreichen. Diese sind eine Reduktion der Trinkmenge, da ich hier bereits in der Abstinenz-Phase gute Ergebnisse beobachtete. Es gab bzw. gibt keine Tage mehr, an denen man verkatert auf dem Sofa liegt und ergibt sich nicht mehr dem Kontrollverlust, der bspw. Bei der TF eingetreten ist. Dennoch kann ich zu wichtigen Anlässen mit anstoßen, was dem früheren Gedanken der Zugehörigkeit Rechnung trägt, auch wenn ich es heute besser weiß und keinen Alkohol benötige, um zu meinen Freunden zu gehören.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Für mich persönlich konnte ich in Ruhe das Konzept des kT angehen, da mir der starke Alkoholkonsum nicht fehlt. Die Feiern, auf denen ich bis jetzt war, zeigten mir, dass ich genauso viel Spaß haben kann, ohne unkontrolliert Alkohol zu trinken. Mir wurde klar, dass ich nicht zu jedem Anlass Alkohol trinken muss. Ich muss mich nicht beweisen und ich muss nicht beim Trinken mithalten. Mittlerweile verlasse ich Partys an denen der Alkoholkonsum kippt.
Mein Leben hat sich in dem Sinne geändert, dass ich mehr gefragt werde, warum ich keinen bzw. weniger Alkohol trinke. Mit meinem Partner habe ich viele Gespräche darüber geführt, die mir nochmal vor Augen geführt haben, dass der Konsum in der Vergangenheit unnötig hoch war. Auch hier bekomme ich viel Zuspruch und Unterstützung, da er mit meinem veränderten Verhalten oft mitzieht, auch wenn er nicht ganz so restriktiv dabei ist, wie ich es bin.
Mein Umfeld hat sich ebenfalls nicht verändert bzw. der Kontakt und der Umgang nicht. Meine engen Freunde gehen verständnisvoll damit um und wir feiern ganz normal weiter (nur ich eben ohne Alkohol).
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe eingesehen, dass der frühere Alkoholkonsum sowie die daraus resultierende TF unverantwortlich und unsicher waren. Unkontrollierter Alkoholkonsum hat nur schlechtes an sich und das schreckt mich mittlerweile ab. Man fühlt sich am nächsten Tag schlecht und es ist langfristig sehr gesundheitsschädlich.
Ich habe gelernt, dass ich mich nicht durch den Alkoholkonsum auszeichne, dass ich auch ohne übermäßigen Alkoholkonsum in Gesellschaften akzeptiert werde und gerade von Seiten meiner Freunde immer geschätzt werde.
Auch dort kommt es inzwischen („alterbesdingt“) kaum noch zu Events, zu denen unkontrolliert Alkohol getrunken wird. Doch wenn dies der Fall ist/wäre, meide ich diese oder gehe, falls die Stimmung in die Richtung kippt. Zudem festigten sich dadurch andere Freundschaften, welche mich in meinem Vorhaben und der Konsumaufarbeitung unterstützten.
Situationen, in denen ich früher viel Alkohol getrunken habe, sehe ich als Herausforderung an mich an, denn ich bin in der Lage, diese ohne Alkohol zu meistern. Ich kann zeigen, dass ich die Wirkung des Alkohols nicht brauche.
Falls es dennoch mal dazu kommt, dass ich denke den Alkohol zu brauchen, suche ich mir Gesprächspartner wie meinen Partner, meinen besten Freund oder professionelle Hilfe.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?(Ja/Nein + Begründung)
Ein Rückfall in alte Konsummuster ist immer möglich, da ich mich lange an den Alkohol und die gesellschaftlichen Gefüge gewöhnt habe und auch nach allen Klausuren, Abschlüssen sicher noch weitere Meilensteine und Anlässe „lauern“. Dennoch kann ich die Tage, an denen ich Alkohol trinke, nun vorher klar benennen und damit auch die Trinkmenge festlegen. Ich werde alles dafür tun, damit ich nicht mehr in die alten Muster falle.
Ich bin mir bewusst, was ich alles schon erreicht habe und das möchte ich nicht durch unkontrollierten Alkoholkonsum verlieren. Hier hilft mir vor allem der Rückblick auf die lange Zeit, die neben den kontrollierten Trinkmengen, den Unterschied zu meiner 6-wöchigen Abstinenz machen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich erkundige mich vor dem Konsum um alle anzutretenden Wege. Ich möchte nicht wieder in eine Situation kommen, in der ich einen Scooter aus purem Leichtsinn und für eine unnötige Fahrt hernehme.
Wenn ich eine Auto- oder Fahrradfahrt plane, trinke ich an dem Tag keinen Alkohol. Mit dem E-Scooter fahre ich nicht mehr und habe auch alle Apps deinstalliert. Ansonsten lege ich die Tage, an denen ich trinken dürfte so fest, dass ich hier bereits weiß, wie ich von A nach B komme. Unnötige Fahrten trete ich besonders an diesen Tagen nicht mehr an und ich habe auch Freunde dafür sensibilisiert, dies mir gleich zu tun, was auch Elemente eines potentiellen Gruppenzwanges eliminiert.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Vielen Dank für eure Hilfe. Das ist mein erster Versuch des Fragebogens und ich muss zugeben, auch einige Antworten anderer übernommen zu haben, einfach weil sie passten. Für die finale Ausarbeitung werde ich diese natürlich noch in meinen eigenen Worten anpassen.