Hey Leute habe am 16 Januar meine MPU Prüfung und wollte eure Meinung zu meinen Fragebogen hören. Danke für eure Zeit und freue mich auf eure antworten
Zur Person
Geschlecht: M
Alter: 30
Was ist passiert?
9 Punkte in Flensburg
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate,
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja (MPU steht an)
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:
Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -
Bundesland: NRW
Frage 1:
Warum sind Sie heute hier?
“Ich bin heute hier, weil die Führerscheinstelle berechtigte Zweifel an meiner Fahreignung hat. Mit Ihrer Hilfe möchte ich zeigen, dass ich mich intensiv mit meinen Fehlern auseinandergesetzt habe, mein Verhalten nachhaltig geändert habe und nun verantwortungsbewusst am Straßenverkehr teilnehmen möchte.”
Frage 2:
Beschreiben Sie Ihre Verkehrsauffälligkeiten aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. Wie ist es jeweils dazu gekommen?
Hier sind die einzelnen Delikte im Detail:
1. Parken an einer engen/unübersichtlichen Stelle (10.11.2019, ca. 14:30 Uhr):
Ich habe damals geparkt, weil ich dachte, es sei schneller, mein Anliegen zu erledigen, als einen erlaubten Parkplatz zu suchen. Ich habe mir keine Gedanken gemacht, ob ich Rettungsfahrzeuge behindere.
2. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (24 km/h, 24.06.2020, ca. 08:45 Uhr):
Ich war spät dran zu einem Termin und wollte die verlorene Zeit aufholen, anstatt rechtzeitig loszufahren. Ich habe gedacht, die 24 km/h wären nicht so schlimm, da ich die Strecke gut kannte.
3. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (22 km/h, 18.08.2020, ca. 12:15 Uhr):
Hier war ich unaufmerksam und bin der Routine gefolgt. Ich habe den Tacho nicht im Blick gehabt.
4. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (23 km/h, 26.05.2021, ca. 17:20 Uhr):
Ich war gestresst und in Eile, weil ich mich verspätet hatte. Ich habe die Geschwindigkeitsbegrenzung bewusst ignoriert, um Zeit zu sparen.
5. Geschwindigkeitsüberschreitung in einer 30er-Zone (29 km/h, 18.07.2021, ca. 16:10 Uhr):
Ich habe die 30er-Zone unterschätzt und dachte, dass auf dieser Strecke kein Risiko besteht. Ich war zu selbstsicher und unaufmerksam.
6. Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt (24.08.2021, ca. 09:30 Uhr):
Ich habe eine Nachricht bekommen, die ich als dringend empfand, und dachte, ich könnte sie während der Fahrt kurz beantworten. Dabei habe ich nicht berücksichtigt, wie gefährlich diese Ablenkung ist.
7. Parken auf einem Gehweg mit Behinderung von Fußgängern (30.01.2022, ca. 13:50 Uhr):
Ich habe mir keine Gedanken über die Konsequenzen gemacht und hielt es für praktischer, auf dem Gehweg zu parken, weil es schnell gehen musste.
8. Geschwindigkeitsüberschreitung außerhalb geschlossener Ortschaft (23 km/h, 27.02.2022, ca. 11:40 Uhr):
Ich war auf einer Landstraße und habe mich sicher gefühlt. Ich dachte, auf einer leeren Straße könnte ich schneller fahren, ohne jemanden zu gefährden.
9. Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt (14.06.2022, ca. 14:10 Uhr):
Wieder war es eine Nachricht, die ich als dringend empfand. Ich habe nicht daraus gelernt, wie gefährlich diese Ablenkung ist, und dachte, es wäre nur ein kurzer Blick.
10. Längeres Parken auf einem Gehweg (16.12.2022, ca. 15:30 Uhr):
Ich habe zu lange dort geparkt, weil ich keine bessere Alternative gesehen habe und dachte, es wäre in Ordnung, da niemand etwas gesagt hat.
11. Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb geschlossener Ortschaft (35 km/h, 17.02.2023, ca. 08:00 Uhr):
Ich war gestresst und habe versucht, einen Termin einzuhalten. Ich habe die Geschwindigkeitsbegrenzung bewusst ignoriert, um Zeit aufzuholen.
12. Parken auf dem Gehweg (12.05.2023, ca. 10:45 Uhr):
Dies war eine Wiederholung meines Verhaltens. Ich habe aus der ersten Strafe nicht gelernt und dachte, ich käme ohne Konsequenzen davon.”
Frage 3:
Wie haben Sie die Auffälligkeiten vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
“Ich wollte die Auffälligkeiten damals nicht wirklich vermeiden, da ich keine Strategien oder einen klaren Plan hatte. Ich habe mich lediglich an Standblitzern orientiert, um kurzfristig Bußgelder zu vermeiden, anstatt mein Verhalten grundsätzlich zu ändern. Heute weiß ich, dass das keine nachhaltige Lösung war.”
Frage 4:
Wie oft haben Sie verkehrswidrig gehandelt, ohne aufzufallen, und was folgern Sie daraus?
“Ich habe sehr oft verkehrswidrig gehandelt, wahrscheinlich 250 bis 300 Mal, sehr oft ohne dabei erwischt zu werden. Ich denke, dass ich vor allem Glück hatte und mich an Blitzerstellen angepasst habe, um kurzfristig Konsequenzen zu vermeiden. Rückblickend sehe ich, dass ich dadurch die Gefahr und Verantwortung völlig unterschätzt habe. Dieses Verhalten war rücksichtslos und egoistisch. Heute weiß ich, dass ich mein Verhalten nicht nur kurzfristig, sondern grundlegend hätte ändern müssen, um weder mich noch andere zu gefährden.”
Frage 5:
Wie haben Sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
“Die Bußgelder haben mich geärgert, und ich habe mir damals kurzfristig vorgenommen, mein Verhalten zu ändern, z. B. langsamer zu fahren oder das Handy wegzulassen. Aber diese Vorsätze waren nicht nachhaltig und sind schnell wieder in den Alltag verschwunden. Ich hatte keine langfristige Strategie oder Einsicht, wie wichtig es ist, mein Verhalten grundlegend zu ändern. Heute sehe ich, dass ich damals die Konsequenzen meines Handelns nicht ernst genug genommen habe und dass echte Veränderungen nur durch bewusste, dauerhafte Entscheidungen möglich sind.”
Frage 6:
Was hätte passieren können, bei den jeweiligen Delikten?
“Es hätten damals schwere Unfälle passieren können. Ich war damals rücksichtslos, egoistisch. Ich hatte Glück, dass die anderen Fahrer normal gefahren sind und auf mich aufgepasst haben, was auch einen guten Fahrer eigentlich ausmacht, dass man selber auch auf andere Fahrer aufpasst und auf sich selbst. Ich habe auf keinen aufgepasst. Ich habe nicht mal auf mich selbst aufgepasst und daraus hätten schwere Unfälle mit erhöhter Geschwindigkeit resultieren können. Oder wenn man am Handy ist, abgelenkt ist, reicht auch unter einer Sekunde schon, damit ein schwerer Unfall passiert. Damit habe ich mich früher nicht auseinandergesetzt.”
Frage 7:
Welche Einstellung hatten Sie früher zu Straftaten bzw. zur Teilnahme am Straßenverkehr?
“Früher waren mir die Gesetze tatsächlich egal. Ich wollte einfach so schnell wie möglich zu meinem Termin kommen. Ob ich jetzt 70 fahre in der 50er… Ich hatte kein Gefühl für Sicherheit. Es war einfach Gewohnheit. Ich hatte dieses Gefühl nicht mehr.”
Frage 8:
Was ist Ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
“Besonders wichtig finde ich, dass man sicher fährt, dass man vorausschauend fährt, dass man vor allem auch auf andere Menschen achtet im Straßenverkehr und nicht nur auf sich selbst. Wie gesagt, bei mir war das absolut nicht der Fall. Ich habe weder auf mich noch auf andere aufgepasst. Das finde ich sehr wichtig, dass man sicher fährt, dass man sich vor Augen hält, dass es ein Risiko gibt, sobald man ins Auto steigt.”
Frage 9:
Warum sind Sie verkehrsauffällig geworden? (Innere + äußere Motive)
“Auffällig geworden bin ich vor allem wegen meiner ganzen Lebenssituation damals. Ich habe mir zu viele Termine an einem Tag gemacht, mein Leben war chaotisch und ich hatte keinen Ablauf, sowie keine Struktur. Der ständige Stress hat mich dazu gebracht, Regeln zu ignorieren. Ich dachte mir immer: desto mehr, desto besser; desto mehr Termine, desto mehr Geld kommt rein. Immer weiter, weiter, weiter. Heute sehe ich das ganz anders. Heute sehe ich das sehr strukturiert. Ich mache mir lieber drei oder vier Termine am Tag, aber dafür effiziente Termine, bei denen ich auch Zeit habe. Ich muss nicht mehr mittendrin am Handy sein und schreiben, dass ich mich verspäte, oder zu schnell fahre, oder mein Handy während der Fahrt rausholen, um Nachrichten zu schreiben. Heutzutage mache ich mir drei bis vier Termine, sodass ich ohne Stress in den Tag starten kann. Ich habe meine festen Uhrzeiten, ich gehe zum Sport, und ich habe meine festen Termine. Vor allem habe ich auch angefangen, mir Hilfe von anderen Menschen zu holen, was ich vorher nie gemacht hätte. Wenn ich mal irgendwohin muss, frage ich meinen Freund. Ich habe drei Monate lang einen Fahrer eingestellt. Ich habe gelernt, Hilfe anzunehmen, aber auch meine Arbeit zum Teil abzugeben.”
Frage 10:
Gab es Strafauffälligkeiten außerhalb des Straßenverkehrs?
“Nein, ich hatte noch nie eine Auffälligkeit außerhalb des Straßenverkehrs.”
Frage 11:
Erkennen Sie Zusammenhänge zwischen den Verkehrsauffälligkeiten und Ihrer sonstigen Lebensführung?
“Damals hatte ich viel Stress. Ich stand sehr oft unter Druck. Diesen Stress habe ich mir aber selber zugefügt, weil ich keine wirkliche Struktur hatte. Ich hatte viel zu viele Termine. Ich dachte, ich schaffe alles alleine. Ich hatte zu wenig Mitarbeiter und wollte einfach nur so profitabel sein wie möglich. Heute sehe ich das alles anders. Heute nehme ich mir lieber drei Termine am Tag und hole mir drei bis vier helfende Hände, die mich entlasten können. Ich gebe lieber einen Teil meiner Arbeit ab, damit ich mich auch auf mich selbst konzentrieren kann.”
Frage 12:
Gab es kritische Hinweise anderer auf Ihr Fahrverhalten, und wie haben Sie darauf reagiert?
„die gab es tatsächlich, zum Beispiel von meiner Mutter, die immer sagte: ‘Pack dein Handy weg.’ Wenn sie mal Beifahrerin war, hat sie immer gesagt: ‘Jetzt fahr mal hier langsamer, warum fährst du hier wieder 70 oder 75?’ Damals habe ich diese Hinweise oft ignoriert, weil ich dachte, ich hätte alles unter Kontrolle. Heute verstehe ich, dass meine Mutter Recht hatte und ich ihr dankbar sein sollte, dass sie mir helfen wollte. Das Lustige ist, dass ich genau diese Hinweise jetzt bei meinen Freunden mache, weil ich ihre Bedeutung erst jetzt wirklich verstehe.”
Frage 13:
Wie haben Sie Ihr Fahrverhalten früher gesehen, und wie schätzen Sie Ihr Verkehrsverhalten heute rückblickend ein?
“Früher betrachte ich mein Fahrverhalten als äußerst gefährlich und verantwortungslos. Ich nahm weder Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer noch auf mich selbst. Oft fühlte ich mich gestresst oder impulsiv, was mein Verhalten im Straßenverkehr stark beeinflusst hat. Heute sehe ich das völlig anders. Ich würde niemals geladen, gestresst oder emotional aufgewühlt ins Auto steigen. Stattdessen löse ich zunächst das zugrunde liegende Problem, das mich in diese negative Gefühlslage versetzt hat. Falls ich dennoch irgendwohin muss, bitte ich meinen Freund oder meine Mutter, mich zu fahren. Alternativ gehe ich zum Sport oder mache einen Spaziergang, um wieder klar und entspannt zu werden. Diese Veränderungen habe ich fest in meinen Alltag integriert, weil mir bewusst ist, wie wichtig sie für meine Sicherheit und die anderer sind.”
Frage 14:
Wie stehen Sie heute zu Verkehrsregeln?
“Heute habe ich eingesehen, dass die Verkehrsregeln entscheidend sind, um Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Früher habe ich die Bedeutung dieser Regeln unterschätzt und ignoriert. Heute weiß ich, dass sie nicht nur mich, sondern alle Verkehrsteilnehmer schützen. Ohne Verkehrsregeln gäbe es keine Ordnung und damit auch keine Sicherheit. Ich halte mich jetzt konsequent daran und werde dies auch in Zukunft tun, weil ich erkannt habe, wie wichtig sie für ein verantwortungsvolles Verhalten im Straßenverkehr sind.”
Frage 15:
Wie wollen Sie sich künftig im Straßenverkehr verhalten?
“Ich will mich künftig verantwortungsvoll und sicher im Straßenverkehr verhalten. Ich möchte nicht mehr zu schnell fahren und mich konsequent an die Verkehrsregeln halten. Ich möchte auch nicht mehr während der Fahrt am Handy sein, Termine verlegen oder mich ablenken lassen. Falls ich eine wichtige Nachricht erhalte, werde ich rechts ranfahren, anhalten und mich erst dann darum kümmern. Besonders wichtig ist mir, dass ich keine Freisprechanlage benutze, weil ich nie weiß, wer mich anruft oder welche Nachricht mich erreichen könnte. Emotionale oder belastende Nachrichten könnten mich ablenken und meine Konzentration beeinträchtigen. Deshalb bleibt das Handy während der Fahrt komplett außer Reichweite. Ich telefoniere oder schreibe erst, wenn ich ausgestiegen bin oder sicher halte. Dieses Verhalten habe ich mir fest vorgenommen, weil ich die Sicherheit von mir und anderen Verkehrsteilnehmern nicht mehr gefährden möchte.”