Fahrrad, BAK 1.65, bald MPU

TomF

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Hallo liebe Leute,

mir steht auch bald meine MPU bevor... ich schreibe hier jetzt erstmal alles aus meiner Sicht und wie es tatsächlich passiert ist... natürlich werde ich dies im Gutachten auf gar keinen Fall so erzählen.
Als erstes aber der Profilfragebogen:


Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 195cm
Gewicht: 135kg
Alter: 28 Jahre

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: Juni 2012
BAK: 1.65
Trinkbeginn: 22:00
Trinkende: 04:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 05:30

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja, gegen Aufglage (150€) eingestellt
Dauer der Sperrfrist:

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde eingezogen im Oktober 2013
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein

Bundesland: Bremen


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 01.01.2014

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja, über 9 Monate ( 08/2014, 11/2014, 02/2015)
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: Bald, Einverständniserklärung an FSSt geschickt.
Welche Stelle (MPI): Dekra
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein


Zu meiner Person:
Ich bin jetzt 28 Jahre alt, studiere in Bremen einen ingenieurswissenschaftlichen Studiengang. Ich bin offiziell noch in Bachelor, das ist aber nur noch Formsache. Meine Masterarbeit und damit der endgültige Abschluss ist fürs WS 2015/16 vorgesehen.

Zur Trunkenheitsfahrt:
Am Abend der TF (im Juni 2012) war ich auf einer WG-Party bei Freunden eingeladen. Die Party ging von 21 bis ca. 4 Uhr und war ingesamt sehr alkohollastig.
Anlass der Feier war eine Wieder-Einweihung der Wohnung, da diese durch einen Brand mehrere Monate unbewohnbar war. Wie viel ich genau getrunken habe weiß ich nicht mehr, werde es aber mal mit einem Promillerechner zurückrechnen. Es gab aber auf jeden Fall eine Menge Schnaps und Mischgetränke für mich. Insbesondere hatte ich keine Kontrolle über meinen Konsum, da beim Wohnungsbrand auch die gesamte Küche inkl. Mobiliar und großen Teilen des Geschirrs unbenutzbar wurde und ich mangels Gläsern eine Zeitlang Mischgetränke aus einer Teekanne getrunken habe (die war natürlich nicht voll, aber trotzdem schwer einen Überblick über die Trinkmenge zu behalten). Ich fuhr mit dem Fahrrad hin und hatte auch den Plan, mit dem Rad zurückzufahren - wie ich es schon unzählige Male gemacht habe, auch alkoholisiert. Zum Ende der Party bin ich mit mehreren Leuten die in die gleiche Richtung mit der Straßenbahn gefahren, mein Fahrrad hatte ich mit in die Bahn genommen. Kurz bevor wir losgingen hatte ich auf Toilette noch einen Würgereflex - ich musste bzw. habe mich nicht richtig übergeben, aber doch aufgestoßen.
Ich wollte mit der Straßenbahn und den anderen Leuten zum HBF fahren, von dort aus sind es ca. 2km zu mir nach Hause - auf dem Weg dahin wollte ich noch mit einem Freund laufen, der ca. auf halber Strecke vom HBF zu mir nach Hause wohnt - über den letzten km habe ich mir keine Gedanken gemacht).
Wir sind ca. 15 Minuten mit der Straßenbahn gefahren, bis ich unvermittelt an einer Station ausgestiegen bin, an der ich gar nicht hätte aussteigen müssen (von dort aus ca. 3km zu mir nach Hause) - laut einer Freundin die Mitgefahren war wollte ich noch "zu irgendwem hinfahren" - genau verstanden hatte sie es nicht und ich kann es mir auch nicht erklären, denn dort in der Nähe wohnt keiner meiner Bekannten.
Ich bin dann also ausgestiegen, ca. 300m Fahrrad gefahren und dann hingefallen - meinem Fahrrad und Körper nach zu Urteilen ein recht schwerer Sturz. Ich blieb dann einfach sitzen, bis nach kurzer Zeit zwei junge Männer kamen. Sie hatten gesehen, dass ich hingefallen bin und wollten gucken ob es mir gut geht. Wir haben dann ca. 10 Minuten geredet (Smalltalk) und dann kam die Polizei - sie wurde von den beiden jungen Männern verständigt, bevor diese zu mir kamen. Meine AAK war bei ca. 0,8 mg/l, genau weiß ich es nicht - lediglich dass die eine Polizisten zu ihrem Kollegen sagte, es sei knapp unter der Grenze und sie müssten mich mitnehmen.
Zu diesem Zeitpunkt war ich wieder recht klar bei Sinnen, konnte mich normal bewegen und artikulieren. Ich habe mein Fahrrad angeschlossen und wurde mir auf die Polizeiwachen genommen. Der Arzt kam nach ca. 30 Minuten dorf hin, hat mir Blut abgenommen und nach der ganzen Prozedur bin ich nach Hause gelaufen - war um ca. 7 Uhr zu Hause.

Irgendwann nach ca. 2 Wochen kam der Anhörungsbogen, danach Post dass das Strafverfahren gegen 150€ Auflage eingestellt wird. Ich dachte damit wäre alles durch, bis dann im April des nächsten Jahres Post der FSSt. kam. Ich habe nichts weiter getan, da ich innerhalb der geforderten 3 Monate keine MPU hätte machen können (heute bin ich hier schlauer, dass ich es sinnvoller & günstiger hätte angehen können). Im Oktober des Jahres wurde dann mein FS eingezogen.

Was ist seitdem passiert?
Von der TF an bis Ende 2013 hatte sich an meinem Trinkverhalten absolut gar nichts verändert. Mein Führerschein war mir egal (ich bin seit ich zum Studium nach Bremen gezogen bin nicht ein einziges Mal in Bremen Auto gefahren und insgesamt vllt. 10x im Jahr Kurzstrecken bei meinen Eltern) und Geld für eine MPU hatte ich sowieso nicht. Auf einer Silvesterfeier zum Jahre 2013/2014 habe ich dann spontan (immer noch ohne Zwang und ohne Geld) mich darum zu kümmern - mein erster Schritt war, auf Alkoholkonsum zu verzichten). Das habe ich von heute auf morgen problemlos geschafft und zu keinem Zeitpunkt Verlangen oder den Wunsch nach Alkohol gehabt und lebe seitdem auch abstinent, obwohl ich genau so auf Partys und Festivals gehe wie vorher. Da ich die MPU selber bezahlen wollte (ich arbeite 10h/Woche neben dem Studium, zusätzlich unterstützen mich meine Eltern, diese wollte ich aber nicht mehr belasten) habe ich den ersten Abstinenznachweis im August 2014 erbracht, da ich da genug Geld gespart hatte um absehen zu können, dass ich die MPU mit allen Folgekosten selber tragen konnte. Der letzte Abstinenznachweis war im Februar 2015, ich kann also 9 Monate Abstinenznachweisen.
Auch in meinem Leben gab es einige Veränderungen - seit 01. Februar 2014 lebe ich in einer neuen WG, ich habe im Jahr 2014 insgesamt ca. 30kg abgenommen, mein Studium neigt sich dem Ende zu (s.o.) und ich lebe in einer festen Beziehung - dies sind Punkte die ich auch im Gutachten vorbingen werde.

Zusätzlich noch einige Punkte, die ich evtl. anbrigen möchte, wo ich mir aber nicht sicher bin ob bzw. wie ich es formulieren soll:
- Wie schon geschrieben, war Anlass der Feier die Renovierung nach einem Wohnungsbrand (beim Brand selber waren 3 Personen in der Wohnung, die sich aber rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten). Ich habe während des Abiturs zwei sehr gute Freunde bei einem Wohnugsbrand verloren. Bewusst geworden ist mir der Zusammenhang erst im Zuge der MPU-Vorbereitung, ob es ein unterbewusster Grund für starken Alkoholkonsum an dem Abend war weiß ich nicht.
- An den zwei Tagen vor der Feier hatte ich über die Uni einen Gelegenheitsjob als Nachtwache bei einer Veranstaltung - ich habe also von Do auf Fr und Fr auf Sa die Nacht durchgearbeitet (jeweils 10h, aber keine körperlich oder geistig anstrengende Arbeit), dies war für mich ungewohnt - könnte dies irgendwie postivi oder negativ ausgelegt werden kann?
- Ich komme gebürtig aus einem dörflichen Umfeld und es wurde häufig Alkohol konsumiert. Selten so, dass Leute betrunken bzw. merklich angetrunken waren, aber doch gab es zu vielen Anlässnen ein Bier und einen Schnaps
- Ich habe schon bemerkt, dass ich mehr Alkohol konsumiere als viele Leute um mich herum, habe das aber auf meine Körpergröße und -Gewicht geschoben.

Soweit schon mal, einen "richtigen" Fragebogen reiche ich noch nach. Aber vielleicht habe ihr ja schon Hinweise und Tips, wie ich es angehen sollte.
Bitte bedenkt, dass dies nur fürs Forum ist und NICHT das, was ich im Gutachten erzählen werde!

Vielen Dank schon im voraus,
Tom
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo TomF,

begrüße dich bei uns im Forum :smiley138:

ich möchte dir zunächst einmal zu den "zusätzlichen Punkten" meine Gedanken mitteilen:

Zusätzlich noch einige Punkte, die ich evtl. anbrigen möchte, wo ich mir aber nicht sicher bin ob bzw. wie ich es formulieren soll:
- Wie schon geschrieben, war Anlass der Feier die Renovierung nach einem Wohnungsbrand (beim Brand selber waren 3 Personen in der Wohnung, die sich aber rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten). Ich habe während des Abiturs zwei sehr gute Freunde bei einem Wohnugsbrand verloren. Bewusst geworden ist mir der Zusammenhang erst im Zuge der MPU-Vorbereitung, ob es ein unterbewusster Grund für starken Alkoholkonsum an dem Abend war weiß ich nicht.

Ob es dich an diesem Abend verleitet hat mehr zu trinken sei erst einmal dahingestellt. Ich persönlich glaube nicht daran. Soll heißen - als Trinkmotiv würde es eher nicht taugen. Wie war denn dein Trinkverhalten im Vorfeld so im allgemeinen? Wie oft und welche Mengen hast du konsumiert?

- An den zwei Tagen vor der Feier hatte ich über die Uni einen Gelegenheitsjob als Nachtwache bei einer Veranstaltung - ich habe also von Do auf Fr und Fr auf Sa die Nacht durchgearbeitet (jeweils 10h, aber keine körperlich oder geistig anstrengende Arbeit), dies war für mich ungewohnt - könnte dies irgendwie postivi oder negativ ausgelegt werden kann?

Warum sollte es das? Es hatte doch auf den Grad deiner Alkoholisierung keinen Einfluss?!?

- Ich komme gebürtig aus einem dörflichen Umfeld und es wurde häufig Alkohol konsumiert. Selten so, dass Leute betrunken bzw. merklich angetrunken waren, aber doch gab es zu vielen Anlässnen ein Bier und einen Schnaps

...und darum hast du mitgetrunken?

- Ich habe schon bemerkt, dass ich mehr Alkohol konsumiere als viele Leute um mich herum, habe das aber auf meine Körpergröße und -Gewicht geschoben.

Du meinst damit, dass du wegen deines Gewichtes mehr vertragen konntest? Darum geht es bei der MPU aber gar nicht...

Zur Darstellung deiner TF:

Ich wollte mit der Straßenbahn und den anderen Leuten zum HBF fahren, von dort aus sind es ca. 2km zu mir nach Hause - auf dem Weg dahin wollte ich noch mit einem Freund laufen, der ca. auf halber Strecke vom HBF zu mir nach Hause wohnt - über den letzten km habe ich mir keine Gedanken gemacht).
Wir sind ca. 15 Minuten mit der Straßenbahn gefahren, bis ich unvermittelt an einer Station ausgestiegen bin, an der ich gar nicht hätte aussteigen müssen (von dort aus ca. 3km zu mir nach Hause) - laut einer Freundin die Mitgefahren war wollte ich noch "zu irgendwem hinfahren" - genau verstanden hatte sie es nicht und ich kann es mir auch nicht erklären, denn dort in der Nähe wohnt keiner meiner Bekannten.
Ich bin dann also ausgestiegen, ca. 300m Fahrrad gefahren und dann hingefallen - meinem Fahrrad und Körper nach zu Urteilen ein recht schwerer Sturz. Ich blieb dann einfach sitzen, bis nach kurzer Zeit zwei junge Männer kamen. Sie hatten gesehen, dass ich hingefallen bin und wollten gucken ob es mir gut geht.

Da dir vorher schon übel war - vllt. wurde es im Zug schlimmer und du hast befürchtet das du dich im Zug übergeben musst und bist darum vorzeitig ausgestiegen :smiley2204:

Zu deiner Verhaltensänderung:

Auf einer Silvesterfeier zum Jahre 2013/2014 habe ich dann spontan (immer noch ohne Zwang und ohne Geld) mich darum zu kümmern - mein erster Schritt war, auf Alkoholkonsum zu verzichten). Das habe ich von heute auf morgen problemlos geschafft und zu keinem Zeitpunkt Verlangen oder den Wunsch nach Alkohol gehabt und lebe seitdem auch abstinent,

Wie ist das zu verstehen? Lebst du jetzt ausschließlich für die MPU abstinent, oder willst du für den Rest deines Lebens auf den Alk. verzichten?
 
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