Hier der Versprochene Bogen:
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 17.06 habe ich meine endgültigen Abiturnoten um 11:30 an der Schule abholen können. Einige Freunde und ich haben uns dann um 12:00 auf Bierbänke vor die Schule gesetzt und einige Biere auch mit den Lehrern getrunken. Zudem hatte ich Schnaps mitgebracht, welchen wir auch in der Runde getrunken haben. Bis 15:30 hatte ich dann ca. 5x 0,5L Bier und 6x 2cl Schnaps getrunken und alles sind erstmal (mit der Bahn) nach Hause gefahren, um das postive Ergebnis ihren Eltern zu berichten und für den Abend "fit" zu sein. um 17:30 bin ich dann wieder mit der Bahn losgefahren (aber habe mein Fahrrad mitgenommen für den Fall das es später wird und die Bahnen nicht mehr fahren) und wir haben etwas beim Griechen gegessen, wo wir zu feier des Tages auch 2 Ouzo-Shots ausgegeben bekommen haben. Daraufhin haben sind wir alle zu einer Freundin und haben dort ausgelassen weitergetrunken. Um ca 22:00 war ich komplett betrunken (nachmal 5x 0,5L Bier und 4x 2cl Schnaps) und einige Freunde haben sich um mich gekümmert und mir ein Wasser gegeben etc. Dann um 02:10 wollte ich mit einem Freund, nachdem fast jeder gegangen war und mir es deutlich besser ging, nach Hause und wir stiegen mit wenig bedenken auf das Rad. Ich fühlte mich anfangs schon sehr unsicher, aber es hat irgendwie funktioniert zu fahren. Um 02:25 wurde ich dann auf der Landstraße aufgegabelt, da ich Schlangenlinien über die gesamte Fahrbahn fuhr.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
10x 0,5L Bier
12x 2cl Schnaps
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
1,5 Kilometer bin ich gefahren und 3 km wollte ich fahren
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein, ich war mir sehr unsicher auf dem Fahrrad, jedoch habe ich es ausprobiert und bin immernoch einigermaßen schnell vorangekommen. Ich wollte möglichst schnell nach Hause und ins Bett
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Sogesehen war diese schon geplant als Backup Plan wenn die Bahnen nicht mehr fahren. Jedoch bin ich nicht davon ausgegangen, dass ich so viel trinken werde.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, aber bei längeren Strecken mit sehr viel weniger Alkohol. Ansonsten bin ich des öfteren mit dem Fahrrad von der Bahnhaltestelle aus nach Hause gefahren (900m), während ich auf jedenfall gut betrunken war. Dies ist aber immer glimpflich ausgegangen
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Alkoholisiert (Mit 1-3 Bier) echt häufig auf dem Rad. Wirklich betrunken würde ich mal so 8x sagen.
Bis zu dem Vorfall habe ich Alkohol auf dem Fahrrad immer als sehr milde bzw. harmlos eingeschätzt, da ich mir gesagt habe, dass ich ja eigentlich nur mir selbst damit als Opfer schaden kann und niemand anderem, wenn man es jetzt zum Beispiel mit einer trunkenheitsfahrt mit dem Auto gleichsetzt.
Ich habe durch meine Selbstreflexion über dieses Ereignis und verwandte Ereignisse festgestellt, dass dies ein absoluter Trugschluss war. Es ist total unverantwortlich mit solchen Alkoholmengen grundsätzlich am Straßenverkehr teilzunehemen, da ein Unfall nicht nur mich betreffen würde. Zudem ist es schon schlimm genug, wenn ich hinfallen würde, da ich ohnehin nie mit Helm gefahren bin und es zu schwerwiegenden Verletzungen hätte kommen können.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit 15, 2 Bier und ein Glas Mische, was nicht sonderlich geschmeckt hat.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Sommer 2019 (mitte 17 Jahre) habe ich regelmäßig angefangen Alkohol zu trinken, als ich mit Freunden rausgegangen bin und wir Abends immer was getrunken haben. Die Trinkmenge hat da sehr variiert. Mal 1 Bier, mal 5 Bier und eine Mische (ca100ml Schnaps).
In den Schulzeiten haben ich nur am Wochenende getrunken, damit die Schule nicht vernachlässigt wird. Das war mir auch immer sehr wichtig Alohol und Schule zu trennen. Durch Ferien habe ich dann auch mal 3-4x in der Woche getrunken wenn wir zusammen draußen waren. Als es dann kalt und Winter wurde, habe ich mit einigen Freunden die Altstadt für uns entdeckt, in welcher wir regelmäßig am Wochenende unseren Konsum auf die Spitze getrieben haben und mal gerne 5L Bier getrunken. Dies hielt sich konstant bis zur ersten Quarantäne im März, in der ich dann gar nicht getrunken habe, da ich nur zu Hause war. Ab Ende April haben ich mich dann wieder getroffen und dadurch das es wärmer wurde und wir dann immer weiter unserer Klausuren fertig hatten haben wir zum feiern und zum "ablenken" vom Abi regelmäßig zusammen getrunken. So ca. 3 mal die Woche bis zum Vorfall. Mal wieder, mal 2 Bier oder an einem Abend 4L Bier und eine Mische.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Sommer 2019: 2-3x die Woche 1-3L Bier
Winter 2019 bis zur Quarantäne: 1-(manchmal)2x die Woche 4L Bier und 4cl Schnaps
April 2020-18.06.2020: 2-3x die Woche 3L Bier und 6cl Schnaps, solange keine Klausuren kurz bevor standen
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Draußen mit Freunden. Ich habe nie alleine, geschweige denn mit meiner Familie zu Hause getrunken.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich habe versucht in gesellschaftlich durch das Trinken in die Freundesgruppe zu kommen, bzw bin dadurch reingerutscht. Das wurde dann zum Gewohnheitstrinken, dass wir immer wenn wir draußen waren selbstverständlich getrunken haben, was hin und wieder auch mal ausgeartet ist.
Genutzt hat der Alkohol mir insofern, als das ich festgestellt habe, dass man dadurch viel besser ins Gespräch kommt und dadurch auch echt spannende Diskussionen in der Gruppe aufgekommen sind. Man hatte dieses Dazugehörigkeitsgefühl in der Gruppe und konnte einfach mal am Wochenende komplett von der Schule ablenken und hatte in der Schule mit Freunden immer die Vorfreude auf den nächsten Freitag, der wieder richtig geil wird. Natürlich wollte ich mich auch beweisen und positiv dem anderen Geschlecht gegenüberstehen. Vor Freunden war es auch immer in einer Gewisser Weise eine coole Sache möglichst viel trinken zu können ohne komplett betrunken zu sein (Toleranz aufbauen um "cool"(?) zu wirken).
Unter Alkoholeinfluss habe ich natürlich auch immer über meine Probleme und sorgen viel leichter sprechen können.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Nach wenig Alkohol hatte ich kein Problem damit und war am nächsten Tag auch froh wenig getrunken haben.
Bei viel Alkohol bereut man es am nächsten Tag sehr, weil der Kopf echt extrem dröhnt und es einem einfach Scheiße geht. In dem Zuge schwört man dem Alkohol erstmal ab, was aber nicht lange anhält.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Eigentlich nicht. Meine Eltern haben mich manchmal ein bisschen belächelt wenn ich mit 7 Bier raus bin, haben aber alles toleriert.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich hatte öfters Tage am Wochenende, an denen ich komplett unproduktiv war, weil ich auskatern musste.
Zudem habe ich festgestellt das es immer schleppender mit dem Sport lief, was ich in Kauf genommen habe.
Es gab auch manche Situationen am Abend die einfach unangebracht von mir waren, wofür ich mich am nächsten Tag entschuldigt habe. Das war passierte aber sehr selten und es war mir echt unangenehem im nachhinein.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein eigentlich nicht, mein Zeitraum ist natürlich auch nicht sonderlich groß
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, das war auch an dem Tattag der Fall
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Während der Quarantäne, was aber nicht allzu dramatisch war
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich würde sagen ich habe Alkoholmissbrauch betrieben. Also den Alkohol genutzt immer betrunken zu werden. "Abhängig" habe ich mich nie gesehen, was mir auch immer sehr wichtig war, immer damit aufhören zu können ohne negative Konsequen aufgrund von negativen Beispielen aus meiner Umgebung.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1-2x im Monat max. 1L Bier zu festgelegten Anlässen
kein Schaps
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Silvester, 2 Gläser Sekt, 2x 0,33 Bier
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ich habe es anfangs im Zuge des kontrollierten Trinkens ausprobiert, aber es hat mir nicht so sehr gefallen, als das ich es jetzt ab und zu mal trinken wollen würde. Da nehme ich lieber eine Cola.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Um ihn zu genießen und in manchen Fällen Gesellschaftlich (z.B. an Silvester einen Sekt anstoßen)
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Da ich mich durch den Vorfall angefangen habe mich mit meinen Trinkmotiven zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Davor war Alkohol auch in den rauen Mengen einfach was "selbstverständliches".
Reduziert habe ich es da ich festgestellt habe, dass es eigentlich nur negatives mit sich bringt. Ich wollte mir auch selber "beweisen", dass es ohne bzw. kontrolliert geht.
Alkohol ist ein Nervengift und schädigt den gesamten Körper was ich langfristig einfach nicht verantworten möchte.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe gelernt mein Selbstbewusstsein woanders her, als vom Alkohol zu holen.
Es ist viel angenehmer Abends nicht volltrunken zu sein sondern mit Freunden auch nüchtern coole Sachen zu Unternehmen.
Es ist manchmal natürlich schon schwer einen Shot auszuschlagen oder ein Bier abzulehnen, aber das war möglich und man hat sich mit dieser Handlung dann auch selbst bestärkt daran festzuhalten.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Meine Eltern finden das sehr gut und unterstützen das. Ich hab natürlich auch mal mit meinen Freunden darüber geredet und die haben sich dadurch auch mal Gedanken über ihren Konsum gemacht.
Ich mache regelmäßig Sport und es zeigen sich Resultate. Ich habe 7 kg abgenommen, da auch mit dem Alkohol auch eine sehr einseite schlechte Ernährung mitkam. Dies konnte ich komplett umstellen.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Andere Anreize schaffen für die sich das exsessive Trinken einfach nicht lohnt.
Ganz klare Grenzen an einem Abend setzen, an dem ich trinke.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Das ist natürlich möglich. Dieses Risiko Versuch ich aber durch meine Vermeidungsstrategien zu minimieren.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Indem ich zu aller erst das Fahrrad gar nicht mitnehme. Dadurch kann es nicht zu einer solchen Situation kommen.
Zum einem habe ich mir das Kontrollierte Trinken gesetzt und bei vor solchen Snlässen mache ich mir Gedanken wie ich ohne Fahrrad nach Hause komme. Bahn, Dort schlafen, Uber/Taxi, laufen.
Zudem habe mir eine 0,0 Promille Toleranz gesetzt. Also das Fahrzeug nach "nur" einem Bier nicht mehr zu führen.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich habe ange/be-trunken Fahrrad zu fahren immer für mich selber verharmlost und mit einer Trunkheitsfahrt mit dem Auto verglichen, die viel "schlimmer" sei. Das ist einfach Falsch und ich habe diesen Vorfall genutzt um mein Trinkverhalten zu ändern und festzustellen, wie schadlich Alkohol ist, vor allem in Verbindung im Straßenverkehr.
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Ich entschuldige mich im Vorraus für alle Gramamtikfehler xD
Mir ist aufgefallen, dass ich noch ein wenig an meiner Zukünftigen Prävention arbeiten muss, bzw wie ich das richtig darstelle.
Anregungen, Tipps oder Kritik an einigen Punkten ist gerne gesehen, falls auch etwas nicht schlüssig ist gehe ich gerne nochmal genau darauf ein.
Lg